Impfung

Impfungen gelten als eine der wichtigsten Maßnahmen zur Prävention von Infektionskrankheiten. Die Verabreichung eines Impfstoffes regt das Immunsystem dazu an, Abwehrstoffe gegen ein Virus oder ein Bakterium zu bilden. Dadurch kann sich die geimpfte Person erstens nicht mehr so leicht mit den jeweiligen Krankheitserregern anstecken und diese zweitens auch nicht mehr so einfach auf andere Menschen übertragen. Hier findest Du einen Überblick über die wichtigsten allgemeinen Informationen zum Thema Impfung.


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Impfung

Was versteht die Medizin unter einer Impfung?

Unter einer Impfung versteht die Medizin die Verabreichung von Impfstoffen, welche den Körper vor übertragbaren Krankheiten schützen sollen. Oftmals bezeichnen Ärzte diesen Vorgang auch als Vakzination oder Vakzinierung. Impfungen führen dazu, dass der Organismus immun gegen bestimmte Krankheitserreger wird. Dieses Konzept der Immunisierung ist keineswegs neu. Die Geschichte der Impfungen geht bis ins 18. Jahrhundert zurück, in dem der britische Arzt Edward Jenner erstmals eine Impfung gegen Pocken entwickelte. Seitdem hat sich in der Forschung viel getan – heutzutage gibt es eine Vielzahl an Vakzinen, welche unterschiedlichsten Infektionskrankheiten vorbeugen.

Impfungen bringen mehrerlei Vorteile mit sich: Die geimpfte Person selbst profitiert davon, da sie sich nicht mehr so leicht mit dem entsprechenden Erreger anstecken kann. Kommt es trotzdem zu einer Infektion, ist der Krankheitsverlauf außerdem viel milder und es treten seltener Folgeschäden oder gar Todesfälle auf. Zusätzlich kann der Geimpfte die Viren oder Bakterien nicht mehr so leicht auf andere Menschen übertragen. Ist der Großteil der Menschen einer Region gegen eine Erkrankung geimpft, entsteht eine sogenannte Herdenimmunität. Somit nützen Impfungen letztlich auch der Gesamtgesellschaft, da durch sie Infektionskrankheiten eingedämmt beziehungsweise sogar gänzlich ausgerottet werden können. Aus diesen Gründen sind Schutzimpfungen aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken.

Wie wirken Impfungen?

Schuld an Infektionskrankheiten sind bestimmte Mikroorganismen, die in den menschlichen Körper eindringen. Dann beginnt das Immunsystem Abwehrstoffe zu bilden, die die Krankheitserreger bekämpfen.

Diese sogenannten Antikörper verbleiben im Blut und können dieselben Mikroorganismen bei erneutem Kontakt abwehren. Somit kann der Mensch dieselbe Krankheit in der Regel nicht noch einmal bekommen.
 
Impfungen bauen auf diesem Prinzip auf, allerdings muss die geimpfte Person keine richtige Erkrankung durchmachen. Die meisten Impfstoffe enthalten lediglich abgetötete oder abgeschwächte Krankheitserreger. Diese lösen eine leichte Infektion im Körper aus, welche aber normalerweise nicht mit gesundheitlichen Beschwerden einhergeht. Trotzdem bildet das Immunsystem innerhalb von wenigen Wochen schützende Antikörper. In diesem Fall spricht die Medizin von einer aktiven Immunisierung. Manche Vakzine enthalten aber auch bereits fertig ausgebildete Antikörper. Bei dieser Variante entfällt die simulierte Infektion gänzlich und der Schutz ist sofort gegeben. Ärzte bezeichnen diesen Prozess darum als passive Immunisierung.

Welche Impfstoffe gibt es?

Mediziner unterscheiden vier verschiedene Arten von Impfstoffen:

Lebendimpfstoffe: Lebendimpfstoffe enthalten abgeschwächte Krankheitserreger. Spezialisten bereiten die Mikroorganismen im Labor so auf, dass diese ihre krankmachenden Eigenschaften verlieren. Die Erreger können sich aber noch im Körper vermehren und lösen damit einen starken Immunisierungsprozess im Körper aus. In der Regel kann der Arzt einer Person mehrere Lebendimpfstoffe gleichzeitig verabreichen, ohne dass es zu Problemen kommt. Falls er das nicht macht, sollte zwischen den Impfungen ein Abstand von vier Wochen liegen.

Totimpfstoffe: Totimpfstoffe lassen sich wiederum in vier Unterkategorien einteilen: Ganzvirus-Impfstoffe, Spalt-Impfstoffe, Toxoid-Impfstoffe und Subunit-Impfstoffe. Die Wirkungsweise ist allerdings bei allen dieselbe. Bestimmte chemische Prozesse im Labor sorgen dafür, dass die in Totimpfstoffen enthaltenen Krankheitserreger deaktiviert werden. Dadurch können sie im Körper keine Infektion mehr auslösen, regen aber die Bildung von Abwehrstoffen an. Da der Organismus bei Totimpfstoffen allerdings nicht so viele Antikörper produziert wie bei Lebendimpfstoffen, bedarf es meist mehrerer Impfdosen und einer regelmäßigen Auffrischung der Impfung. Nur so ist ein dauerhafter Schutz gewährleistet.

mRNA-Impfstoffe: Die bekanntesten mRNA-Impfstoffe stammen von BioNTech/Pfizer und Moderna und wirken gegen das Coronavirus. mRNA ist die abgekürzte Bezeichnung für die sogenannte Messenger-RNA. Diese kommt natürlicherweise im Körper vor und sorgt dafür, dass gewisse Informationen aus den Genen – der sogenannten DNA – in Anweisungen für die Zellen übersetzt werden. mRNA-Impfungen arbeiten mit diesem Prinzip. Der Arzt bringt die mit Fetttröpfchen vermischte mRNA in den menschlichen Körper ein. Dort trägt die präparierte mRNA den Zellen auf, einen bestimmten Teil des Krankheitserregers herzustellen – das sogenannte Spike-Protein. Auf dieses Protein reagiert wiederum das Immunsystem und produziert Antikörper. Nach einiger Zeit bauen die Zellen die verabreichte mRNA von selbst wieder ab. Wichtig zu wissen ist, dass eine mRNA-Impfung keinen Einfluss auf die DNA hat und das Erbmaterial auf keine Weise verändern kann.

Vektorimpfstoffe: Vektorimpfstoffe haben ebenfalls durch Covid-19 große Bekanntheit erlangt, da die Vakzine von AstraZeneca und Johnson & Johnson zu dieser Kategorie zählen. Diese Art von Impfstoff kommt aber beispielsweise auch zur Vorbeugung von Ebola oder Dengue-Fieber zum Einsatz. Spezialisten stellen den Vektorimpfstoff her, indem sie ein kleines Stück des Krankheitserregers in ein für den Menschen ungefährliches Virus einbringen. Dieses bezeichnen Mediziner als Trägervirus oder Vektor. Nach der Impfung passiert im Prinzip dasselbe wie bei der mRNA-Impfung: Die Zellen bilden Proteine und das Immunsystem produziert infolge Antikörper gegen den ursprünglichen Krankheitserreger.

Was ist der Unterschied zwischen einer aktiven und einer passiven Immunisierung?

Die meisten Impfungen dienen der Vorbeugung von Infektionskrankheiten. Die Gabe von Lebend-, Tot-, mRNA- oder Vektorimpfstoffen führt dazu, dass der menschliche Körper selbst Abwehrstoffe gegen den eigentlichen Krankheitserreger bildet. In diesem Fall spricht die Medizin von einer aktiven Immunisierung.

 

Eine passive Immunisierung dient hingegen der Behandlung einer bestehenden Erkrankung. Dabei verabreicht der Arzt den Patienten bereits fertig ausgebildete Antikörper. Diese stammen beispielsweise aus der Blutspende von Menschen, die die Infektion bereits überstanden haben. Diese Art der Impfung hilft dem Immunsystem, eine akute Erkrankung zu überstehen – sie sorgt aber nicht für einen langfristigen Schutz gegen die Krankheitserreger.

 

In manchen Fällen kann auch die Kombination von einer aktiven und passiven Impfung Sinn machen. Das bezeichnet die Medizin als Simultan-Impfung.

Welche Arten von Impfungen gibt es?

Heutzutage gibt es eine Vielzahl von Impfstoffen, die gegen unterschiedlichste Erkrankungen wirken. Im Folgenden findest Du einen Überblick über die häufigsten Infektionskrankheiten, Viren und Bakterien, gegen die Du Dich mit einer Impfung schützen kannst:

  • Covid-19: Das Virus SARS-CoV-2 ist besser bekannt unter dem Namen Coronavirus. Obwohl es erst seit dem Jahr 2019 besteht, hat es bereits für eine globale Pandemie und unzählige Todesfälle gesorgt. Das Virus geht hauptsächlich per Tröpfcheninfektion von einem Erkrankten auf eine andere Person über. Nach etwa zwei bis zehn Tagen kommt bei den meisten Betroffenen zu Beschwerden wie etwa Husten, Fieber, Halsschmerzen, Schnupfen, Geschmacks- und Geruchsverlust oder Atemnot. Aktuell sind in der EU vier Vakzine gegen Covid-19 zugelassen: die mRNA-Impfstoffe von BioNTech/Pfizer und Moderna sowie die Vektorimpfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson.

 


 

  • Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME): Durch den Biss einer infizierten Zecke kann das FSME-Virus auf den Menschen übergehen. Bei 10 bis 30 Prozent der Erkrankten kommt es zu grippeähnlichen Symptomen sowie Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Krampfanfällen. Das FSME-Virus kann bei ungeimpften Kindern zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) und bei Erwachsenen zusätzlich zu einer Enzephalitis führen – beide Erkrankungen sind lebensbedrohlich und können mit einer FSME-Impfung verhindert werden.

 


 

  • Keuchhusten (Pertussis): Auslöser von Keuchhusten ist das Bakterium Bordetella pertussis, welches per Tröpfcheninfektion übertragbar ist. Nach der Ansteckung kommt es über mehrere Wochen bis Monate zu andauernden, krampfartigen Hustenanfällen bis hin zu Atemnot. Keuchhusten kann zu lebensbedrohlichen Folgen wie Hirnblutungen oder Rippenbrüchen führen, weswegen eine vorbeugende Impfung empfehlenswert ist.

 


 

  • Tollwut: Erkrankte Tiere können das Tollwut-Virus über einen Biss oder das Ablecken einer offenen Wunde auf den Menschen übertragen. In den meisten Fällen sind Hunde, Katzen und Fledermäuse für die Infektion verantwortlich. Nach einigen Wochen bis Monaten kommt es oftmals zu unspezifischen Symptomen wie Kopfschmerzen, Fieber, Durchfall, Licht- und Geräuschempfindlichkeit sowie erhöhte Reizbarkeit. In weiterer Folge treten Muskelkrämpfe auf, welche bis zum Atemstillstand führen können. Sobald die Symptome ausgebrochen sind, kann die Medizin nicht mehr viel gegen Tollwut unternehmen – ebendarum liegt die Sterberate ab diesem Zeitpunkt bei beinahe 100 Prozent. Eine Schutzimpfung ist daher äußerst empfehlenswert für Personen, die mit tollwuterkrankten Tieren in Kontakt kommen könnten.

  • Pneumokokken: Bakterien der Art Streptococcus pneumoniae können über eine Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übergehen. Kann das Immunsystem sie nicht bekämpfen, führen die Bakterien oft zu Fieber, Schüttelfrost, Atembeschwerden und Lungen– oder Gehirnhautentzündungen. Vor allem ältere Menschen sind gefährdet, solche schwerwiegenden Komplikationen zu bekommen. Aus diesem Grund sollten Erwachsene die Impfung gegen Pneumokokken unbedingt nachholen, wenn diese noch nicht im Kindesalter passiert ist.

 


 

  • Meningokokken: Auch Meningokokken sind durch Niesen, Husten, Sprechen und Küssen übertragbar. Nach der Infektion kommt es innerhalb von wenigen Tagen zu starken, grippeähnlichen Symptomen. Eine Meningokokken-Impfung kann einem schweren Verlauf vorbeugen und tödliche Spätfolgen wie Organversagen verhindern.

 


 

  • Windpocken: Die Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus führt zunächst zu einer Windpockenerkrankung. Betroffene leiden in der Regel unter Fieber und Ausschlag. Die Viren sind per Tröpfcheninfektion oder Kontakt mit dem Inhalt der Hautbläschen übertragbar. Besonders gefährlich ist das Varizella-Zoster-Virus für schwangere Frauen und deren ungeborene Kinder. Deshalb zählt die Impfung gegen Windpocken zum Standard für Kinder und Jugendliche.

 


 

  • Gürtelrose (Herpes Zoster): Nach einer überstandenen Windpockenerkrankung verbleiben die auslösenden Viren für immer im Körper. Das stellt prinzipiell kein Problem dar, da die Krankheitserreger sozusagen „schlummern“. Ist das Immunsystem geschwächt, kann es allerdings zu einer Reaktivierung des Varizella-Zoster-Virus kommen und eine Gürtelrose entsteht. Diese äußert sich zunächst in unspezifischen Symptomen wie beispielsweise Müdigkeit, Gliederschmerzen und leichtem Fieber. Nach wenigen Tagen tritt der für Herpes Zoster typische schmerzende Hautausschlag auf. Um vor schweren Komplikationen wie Schäden am Nervensystem zu schützen, ist eine Impfung gegen Gürtelrose für Erwachsene ab 50 Jahren oder bei erhöhtem Risiko ab 18 Jahren empfohlen.

 


 

  • Humane Papillomviren (HPV): Humane Papillomviren sind für die Entstehung von vielen Krebsarten verantwortlich, darunter beispielsweise Gebärmutterhalskrebs, Penis- und Analkarzinome, Scheiden– und Vulvakrebs sowie Mund-, Hals und Rachentumore. Zudem können sie zur Bildung von Warzen an der Haut und den Schleimhäuten beitragen. Die Ansteckung zwischen zwei Menschen passiert meist über sexuelle Kontakte. Die HPV-Impfung ist deshalb insbesondere für Menschen empfohlen, die häufig wechselnde Geschlechtspartner haben.

 


 

  • Masern, Mumps und Röteln (MMR): Die auslösenden Viren von Masern, Mumps und Röteln sind alle über direkten Kontakt mit einer erkrankten Person oder eine Tröpfcheninfektion übertragbar. Masern und Röteln äußern sich typischerweise in einem Hautausschlag – eventuell in Kombination mit Fieber und Erkältungssymptomen. An Mumps Erkrankte leiden hingegen in der Regel an grippeähnlichen Beschwerden, wobei vor allem Ohrenschmerzen häufig sind. Alle drei Krankheiten sind für Erwachsene höchst gefährlich und können zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen. Zur Vorsorge gibt es einen Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln. Diesen verabreichen Ärzte in der Regel bereits im Kindesalter, danach ist keine Auffrischung der Impfung mehr nötig.

  • Grippe (Influenza): Auslöser für die klassische Grippe sind die Influenzaviren A und B. Die Infektion erfolgt von Mensch zu Mensch über Husten, Niesen, Sprechen oder Küssen. Nach wenigen Stunden bis Tagen setzen plötzlich hohes Fieber, Gliederschmerzen, Husten, Kopfschmerzen und ein Schwächegefühl ein. Im weiteren Verlauf kann es zu Komplikationen wie einer Mittelohr– oder Lungenentzündung kommen. Ältere oder vorerkrankte Leute erleiden manchmal sogar ein Herz-Kreislauf-Versagen. Für diese Personen ist eine jährliche Grippeimpfung ratsam.

 


 

  • Kinderlähmung (Polio): Die Ursache für Kinderlähmung ist das sogenannte Poliomyelitis-Virus, von dem es drei Typen gibt. Personen können sich per Schmierinfektion oder über verunreinigtes Essen beziehungsweise Wasser im Ausland anstecken. Somit können Reisende die Krankheit jederzeit einschleppen, obwohl Polio in Europa bereits als ausgerottet gilt. Die Infektion verläuft in vielen Fällen ohne Symptome, bei manchen Betroffenen kann es aber auch zu Hirnhautentzündungen und bleibenden Lähmungen kommen. Vor allem Erwachsene haben häufig einen schweren Verlauf. Vor Reisen in Risikogebiete sollte daher eine Schutzimpfung gegen Kinderlähmung erfolgen.

 


 

  • Tetanus (Wundstarrkrampf): Tetanus lässt sich auf das Bakterium Clostridium tetani zurückführen. Die Infektion entsteht, wenn die Krankheitserreger in eine offene Wunde eindringen oder wenn jemand von einem erkrankten Tier gebissen wird. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bei Tetanus aber ausgeschlossen. Das ursächliche Bakterium sondert ein starkes Nervengift ab, welches zu Muskelkrämpfen führt. Infolge droht der Tod durch Ersticken – bei einem fortgeschrittenen Wundstarrkrampf kann oftmals nicht einmal mehr eine Intensivtherapie helfen. Eine präventive Schutzimpfung ist daher die beste Möglichkeit der Absicherung.

 


 

  • Diphtherie: Diphtherie entsteht durch eine Infektion mit dem Corynebacterium diphtheriae, welches per Tröpfcheninfektion übertragbar ist. Nach einem anfänglichen Krankheitsgefühl mit Fieber, Heiserkeit und Husten verschlechtert sich der Gesundheitszustand zunehmend. Im schlimmsten Fall kommt es zu Herzmuskelschäden oder Nervenlähmungen, die sogar tödlich sein können. Die Diphtherie-Impfung zählt aus diesem Grund zu den wichtigsten Standardimpfungen.

 


 

  • Haemophilus influenzae Typ B (HiB): Die HiB-Impfung schützt vor dem Bakterium Haemophilus influenzae Typ B. Dieses geht durch Husten, Niesen, Sprechen oder Küssen auf andere Menschen über. Die Krankheit äußert sich zunächst mit fieberähnlichen Symptomen, im Laufe der Zeit entwickeln sich aber auch häufig Mittelohr-, Nasennebenhöhlen– oder Lungenentzündungen. Als schlimmste Komplikation von HiB gilt die Hirnhautentzündung. Diese ist für Babys und Kleinkinder besonders gefährlich, welche oft an der Erkrankung sterben.

  • Hepatitis A (epidemische Gelbsucht): Das Hepatitis-A-Virus verbreitet sich über Schmierinfektionen, beispielsweise durch mangelnde Hygiene nach dem Toilettengang oder den Verzehr von kontaminierten Lebensmitteln oder verunreinigtem Trinkwasser. Wie schwer die Symptome ausfallen, hängt mit dem Alter zusammen: Während Kinder häufig keine Beschwerden haben, leiden Erwachsene bei Hepatitis A oftmals unter Fieber, Müdigkeit, Magenproblemen und Gelbsucht. Betroffene über 50 Jahren sterben zu drei Prozent an der Krankheit.

 


 

  • Hepatitis B (infektiöse Gelbsucht): Das Hepatitis B-Virus kann hingegen bei Kontakt mit Körperflüssigkeiten einer erkrankten Person auf gesunde Menschen übergehen. Die Übertragung ist somit über das Blut, Sperma und Vaginalsekret möglich. Ein besonderes Risiko besteht bei Schwangeren – diese können ihr Kind bei der Geburt anstecken. Bei der akuten Form der infektiösen Gelbsucht ist der Krankheitsverlauf ähnlich wie bei Hepatitis A. Bei Hepatitis B ist aber auch ein chronischer Verlauf möglich, bei dem die Leber fatale Schäden davontragen kann.

 


 

  • Cholera: Cholera-Bakterien sind auf dieselbe Art übertragbar wie Hepatitis-Viren. Zunächst bemerken Betroffene die Infektion an Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Durch den hohen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust kann es in weitere Folge zu Nierenversagen oder Kreislaufschock kommen. Ohne Behandlung verläuft Cholera in 60 Prozent der Fälle tödlich. Die Impfung gegen Cholera ist vorwiegend für Personen empfehlenswert, die in Risikogebiete reisen oder unter schlechten Hygienebedingungen leben.

 


 

  • Rotavirus: Eine Übertragung von Rotaviren passiert hauptsächlich per Schmier- und Tröpfcheninfektion. Nach ein bis drei Tagen setzen plötzlich starker Durchfall und Erbrechen ein, auch Fieber und Bauchschmerzen sind möglich. Wie bei Cholera kann infolge der Symptome ein gefährlicher Flüssigkeits- und Elektrolytmangel auftreten. Da das Rotavirus hauptsächlich bei Babys und Kleinkindern gefährlich ist, zählt die Schutzimpfung zu den Standardimpfungen sechs Wochen nach der Geburt.

 


 

  • Tuberkulose: Eine Infektion mit einem Bakterium aus dem Mycobakterium-tuberculosis-Komplex führt zu Tuberkulose. Der häufigste Ansteckungsweg ist die Tröpfcheninfektion. Zu den typischen Symptomen zählen Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsverlust sowie mehrere Wochen anhaltender Husten. Infolge beschweren sich die Patienten häufig über Kurzatmigkeit und Brustschmerzen. Tuberkulose fordert jährlich 1,5 Millionen Todesopfer weltweit – die Impfung ist eine der wichtigsten Maßnahmen, um diese Zahl zu verringern.

 


 

  • Schweinegrippe: Diese virale Atemwegserkrankung kommt – wie der Name bereits verrät – vorrangig bei Schweinen vor und ist in der Regel harmlos. 2009 entwickelte sich allerdings eine neue Variante, die auch von Mensch zu Mensch übertragbar war. Betroffen waren damals vorwiegend Mexiko und die USA, es gab aber auch in Europa einige Fälle. Dank mehrerer Impfstoffe konnte die damalige Pandemie beendet werden. Das auslösende Virus gibt es aber auch heute noch, weswegen eine Impfung nach wie vor möglich ist.

 
Eine Impfpflicht besteht grundsätzlich für keine der genannten Erkrankungen. Die einzige Ausnahme ist das Masernschutzgesetz in Deutschland, welches seit März 2020 gilt. Es schreibt die Impfung gegen Masern bei Kita- und Schulkindern sowie bei Menschen, die in Gemeinschafts- und Gesundheitseinrichtungen arbeiten, vor. Seit 2021 ist außerdem eine Impfpflicht gegen das Coronavirus in Diskussion, bis dato gilt eine solche aber nicht.

Welche Impfungen bekommen Babys und Kinder?

Da manche Erkrankungen bereits im Kindesalter auftreten und zu gefährlichen Folgen führen können, sollten gewisse Schutzimpfungen so früh wie möglich stattfinden. Die ersten Impfstoffe können Babys bereits sechs Wochen nach der Geburt erhalten.

Gewisse Impfungen sind aber erst vorgesehen, wenn das Kind bereits mehrere Monate bis Jahre alt ist. In Deutschland gibt die Ständige Impfkommission (STIKO) Empfehlungen, welche Impfungen Kinder wann bekommen sollten. In Österreich ist dafür das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz zuständig. Beide Länder raten aktuell zu folgenden Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche:

  • Diphtherie

  • FSME

  • Grippe (Influenza)

  • Haemophilus influenzae Typ b (Hib)

  • Hepatitis B

  • Keuchhusten (Pertussis)

  • Kinderlähmung (Polio)

  • Masern, Mumps und Röteln (MMR)

  • Meningokokken

  • Pneumokokken

  • Rotavirus

  • Tetanus (Wundstarrkrampf)

  • Windpocken

  • Humane Papillomviren (HPV)

Welche Impfungen sollten Erwachsene haben?

Erwachsene haben die eben genannten Impfungen oftmals bereits im Kindesalter erhalten. Sollte dies nicht passiert sein, raten Ärzte, Standardimpfungen für Kinder und Jugendliche nachzuholen.

Abgesehen davon spielen für Personen ab 18 Jahren vor allem Auffrischungen der bestehenden Impfungen eine Rolle, damit der vollständige Schutz weiterhin gegeben ist. Die FSME-Impfung sollte beispielsweise alle fünf Jahre aufgefrischt werden, bei Tetanus und Diphtherie sind hingegen Abstände von zehn Jahren ausreichend.

 

Zusätzlich gibt es gewisse Impfstoffe, die sowieso erst im Erwachsenenalter verabreicht werden. Für Menschen ab 60 Jahren empfehlen die Ständige Impfkommission sowie das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz folgende Impfungen:

  • Diphtherie

  • FSME

  • Gürtelrose (Herpes Zoster)

  • Grippe (Influenza)

  • Keuchhusten (Pertussis)

  • Masern, Mumps und Röteln

  • Pneumokokken

  • Kinderlähmung (Polio)

  • Tetanus (Wundstarrkrampf)

Seit 2021 ist außerdem eine hohe Impfquote gegen das Coronavirus gefragt. Zudem sind für Erwachsene alle Reiseimpfungen wichtig. Du solltest Dich vor jedem Auslandsaufenthalt informieren, welche Infektionserkrankungen am Zielort verbreitet sind. Kümmere Dich am besten früh genug um die Impfungen, damit der Schutz während Deiner Reise auf jeden Fall schon aufrecht ist. Bei Unsicherheiten berät Dich Dein Arzt sicher gerne bei der Auswahl der präventiven Reiseimpfungen.

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Was müssen Schwangere bezüglich Impfungen beachten?

Viele der genannten Infektionskrankheiten können zu Schäden beim ungeborenen Kind führen oder während der Geburt auf das Baby übertragen werden. Allerdings dürfen Ärzte schwangeren Frauen nicht jeden Impfstoff verabreichen. Am besten informieren sich Frauen mit Kinderwunsch daher bereits vor der Schwangerschaft, welche Impfungen für sie angeraten sind. So können sie ihr zukünftiges Baby am besten schützen.

Vor Windpocken, Masern, Mumps und Röteln sollte beispielsweise jede Schwangere bereits vorab geimpft sein. Die Vakzine, die gegen diese Erkrankungen helfen, sind nämlich allesamt Lebendimpfstoffe und während der Schwangerschaft verboten. Die Gabe von Totimpfstoffen ist hingegen in den meisten Fällen auch erlaubt, wenn die Frau bereits schwanger ist. Experten empfehlen, die Impfungen gegen Grippe, Tetanus und Keuchhusten im zweiten Drittel der Schwangerschaft durchführen zu lassen. Diese Vakzine können dem Baby nicht schaden, sondern schützen es vor den gefährlichen Krankheiten. Auch während der Stillzeit sind Impfungen ohne Bedenken möglich.

Was muss ich vor einer Impfung beachten?

Vor einer Impfung sind normalerweise keine umfassenden Regeln zu befolgen. Es sollte lediglich genügend Abstand zwischen den einzelnen Terminen liegen, das spricht der zuständige Mediziner aber ohnehin mit Dir ab. Am Tag der Impfung solltest Du Dich möglichst gesund fühlen und auf den Konsum von Alkohol verzichten. Teil Deinem Arzt auch unbedingt vorab mit, ob es Dir bei Impfungen in der Vergangenheit bereits einmal schlecht gegangen ist, beispielsweise weil Du Angst vor Spritzen oder eine Allergie gegen einen bestimmten Wirkstoff hast. Falls es Dir dadurch besser geht, kannst Du auch eine Begleitperson zur Unterstützung mitbringen.

 

Manche Personen nehmen vor einer Impfung schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente ein, um eventuellen Nebenwirkungen vorzubeugen. Experten raten von dieser Maßnahme allerdings eher ab. Es ist klüger, mit der Einnahme der Medikamente zu warten, bis Du nach der Impfung tatsächlich Symptome bemerkst. Bei den meisten Impfstoffen bleiben die Nebenwirkungen nämlich ohnehin aus.

Was spricht gegen eine Impfung?

Welche Faktoren gegen eine Impfung sprechen, hängt von der Art des Vakzins ab. Schwangere Frauen dürfen beispielsweise keine Lebendimpfstoffe bekommen – Totimpfstoffe sind aber ohne Bedenken möglich. Erkältungen mit Schnupfen oder Husten stellen hingegen in der Regel keinen Hinderungsgrund dar. Lediglich bei Fieber über 38,5 Grad Celsius oder starkem Durchfall sollte der Termin zu einem späteren Zeitpunkt stattfinden.
 
Wenn Du eine Allergie gegen einen Inhaltsstoff des Vakzins hast oder unter einer Störung des Immunsystems leidest, ist ebenso Vorsicht geboten. In diesen Fällen gilt es abzuwägen, ob eine Impfung sinnvoll ist oder ob es vielleicht bessere Alternativen zur Vorbeugung bestimmter Infektionskrankheiten gibt.

Wie läuft eine Impfung ab?

Zunächst führt der Arzt ein kurzes Aufklärungsgespräch mit Dir. Darin klärt er Dich insbesondere über mögliche Nebenwirkungen und die optimalen Verhaltensregeln nach der Impfung auf. Falls Du bei vorangegangenen Impfungen schon einmal Probleme gehabt hast – beispielsweise aufgrund von Allergien – solltest Du das Deinem Arzt unbedingt mitteilen.
 
Die Impfung selbst beginnt in der Regel damit, dass der Mediziner die Außenseite Deines Oberarms desinfiziert. Die meisten Vakzine muss er nämlich mit einer Spritze in den dortigen Muskel injizieren. Bei Babys und Kleinkindern kommt alternativ auch der Oberschenkelmuskel infrage. Bei manchen Lebendimpfstoffen besteht außerdem die Möglichkeit, das Vakzin über den Mund oder die Nase einzunehmen. Solche oralen und nasalen Impfungen gibt es zum Beispiel gegen das Rotavirus und die Grippe.
 
Nach der Impfung mit einer Spritze klebt der Arzt ein Pflaster auf die Einstichstelle, da oftmals ein paar Tropfen Blut austreten. Anschließend musst Du in der Regel noch etwa 15 Minuten warten, bevor Du nach Hause gehen darfst – so kann der Mediziner im seltenen Falle einer allergischen Reaktion schnell reagieren. Insgesamt solltest Du für eine Impfung etwa eine halbe Stunde Zeit einplanen.

Was muss ich zu einer Impfung mitbringen?

Für eine Impfung brauchst Du in Deutschland einen Personalausweis und in Österreich die e-card, den Impfpass solltest Du ebenfalls zum Termin mitbringen. Falls Du noch keinen Impfpass hast oder ihn nicht mehr findest, ist das aber auch kein Problem.

Der Arzt kann Dir entweder eine Ersatzbescheinigung oder einen neuen Impfpass ausstellen. Für manche Impfungen – beispielsweise jene gegen das Coronavirus – ist außerdem vorab ein Fragebogen auszufüllen und zum Termin mitzunehmen.

Wer darf Impfungen durchführen?

Grundsätzlich dürfen nur Ärzte Impfungen vornehmen – egal welches Fachgebiet diese haben und wie lange sie schon im Dienst sind. Unter der Anordnung und Aufsicht eines Mediziners ist es aber auch Pflegekräften, Arzthelfern, Medizinstudenten und geschulten Rettungssanitätern erlaubt, Impfstoffe zu verabreichen.

Warum sind bei manchen Impfungen mehrere Dosen notwendig?

Bei manchen Impfstoffen reicht eine einzige Dosis aus, um einen hohen Schutz vor der jeweiligen Infektionskrankheit zu gewährleisten. Bei gewissen Vakzinen – beispielsweise gegen Covid-19, Diphtherie, FSME und Gürtelrose – sind aber mehrere Impfungen notwendig. Das liegt daran, dass der Körper nur genügend Antikörper bilden kann, wenn er dem Impfstoff mehrmals ausgesetzt ist. Wie viel Abstand zwischen den Impfungen liegen sollte, hängt von der Art des Vakzins ab. Ein leichter Schutz besteht in der Regel bereits nach der ersten Verabreichung, die vollständige Wirkung ist aber erst nach der Gabe aller notwendigen Dosen gegeben.
 
Zwischen Impfungen gegen verschiedene Infektionskrankheiten muss aber nicht immer ein Abstand sein. Bei Totimpfstoffen ist die gleichzeitige Gabe meist unbedenklich. Lebendimpfstoffe kann der Arzt als Kombipräparat verabreichen – passiert das nicht, sollte zwischen den einzelnen Impfungen ein Zeitraum von etwa vier Wochen verstreichen. Eine passive Immunisierung mit fertig ausgebildeten Antikörpern darf ebenfalls nur in einigem Abstand zu Lebendimpfungen passieren.

Ist man nach einer Impfung noch ansteckend?

In den Wochen nach der Impfung bildet das Immunsystem Antikörper. Diese können nicht verhindern, dass die entsprechenden Krankheitserreger in den Menschen eindringen. Sie sorgen aber dafür, dass die Infektion nicht ausbricht oder zumindest nur sehr leicht verläuft, indem sie die Viren oder Bakterien schnell abtöten. Aus diesem Grund sind geimpfte Personen auch weniger ansteckend. Eine Übertragung der Erreger ist also nach wie vor möglich, aber die Wahrscheinlichkeit dafür sinkt infolge einer Impfung stark.

 

Darüber hinaus kannst Du übrigens auch keine anderen Personen anstecken, wenn die Erkrankung durch die Impfung simuliert ist. Impfstoffe enthalten nämlich keine richtigen Krankheitserreger, sondern nur abgeschwächte Varianten davon.

Welche Nebenwirkungen können bei einer Impfung auftreten?

Damit Impfstoffe überhaupt zugelassen werden, müssen sie zahlreiche Tests bestehen. Diese Überprüfungen sorgen dafür, dass nur Vakzine am Markt landen, welche absolut keine Gefahr für den Menschen darstellen. Vor allem Totimpfstoffe, welche heutzutage vorrangig zum Einsatz kommen, gelten als äußerst sicher. Da das Immunsystem infolge einer Impfung einen Schutz gegen die Krankheitserreger aufbaut, kommt es dennoch oftmals zu leichten Nebenwirkungen. Diese sind aber in der Regel harmlos und lediglich ein Zeichen dafür, dass die Impfung wirkt.
 


 
Bei den Nebenwirkungen von Impfungen unterscheiden Mediziner zwischen drei verschiedenen Begriffen: Impfreaktion, Impfkrankheit und Impfkomplikation. Zu den üblichen Impfreaktionen zählen Schmerzen, Rötungen, Schwellungen und blaue Flecken an der Einstichstelle sowie Fieber, Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen und Magen-Darmbeschwerden. Diese Symptome sind ein Anzeichen dafür, dass das Immunsystem auf den Impfstoff reagiert und Antikörper produziert.
 


 
Impfkrankheiten sind sehr viel seltener und kommen auch nur bei bestimmten Vakzinen vor. Nach einer Lebendimpfung gegen Masern, Mumps, Röteln oder Windpocken kann beispielsweise eine sehr milde Form der jeweiligen Krankheit auftreten. Impfreaktionen und -krankheiten sind aber kein Grund zur Sorge und verschwinden innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen wieder von selbst.
 


 
Unter einer Impfkomplikation beziehungsweise einem Impfschaden versteht die Medizin hingegen eine Nebenwirkung, die schlimmer ausfällt als eine typische Impfreaktion. In diese Kategorie fallen zum Beispiel allergische Schocks oder Blutgerinnsel, in deren Folge eine Thrombose entstehen kann. Solche schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen aber selten vor – die Wahrscheinlichkeit, nach einer Impfung eine Impfkomplikation zu erleiden, liegt weit unter null Prozent. Somit übersteigt der Nutzen von Impfungen die Risiken bei Weitem.

Wann setzen die Nebenwirkungen nach einer Impfung ein?

In der Regel treten Nebenwirkungen innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden nach der Impfung auf. Impfreaktionen halten meist nur wenige Tage an, eine Impfkrankheit kann hingegen auch zwei bis drei Wochen andauern. Danach klingen die Beschwerden von selbst wieder ab.
Es gibt aber auch viele Menschen, bei denen gar keine Symptome einsetzen. Betroffene haben oft Angst, dass dies ein Zeichen dafür ist, dass die Impfung bei ihnen nicht wirkt. Das ist aber ein Irrglaube – bei manchen Leuten reagiert das Immunsystem mit spürbaren Symptomen, bei anderen arbeitet es hingegen einfach unterschwellig. Ob sich Nebenwirkungen bemerkbar machen, hängt in der Regel stark mit der Genetik, dem Geschlecht und dem Alter zusammen.

Welche Langzeitfolgen können bei einer Impfung auftreten?

Die meisten Menschen meinen mit Langzeitfolgen Nebenwirkungen, die erst Monate oder Jahre nach der Impfung einsetzen. Solche gibt es bei Impfungen nicht beziehungsweise sind zumindest nach dem aktuellen Forschungsstand keine bekannt. Die Medizin definiert den Begriff anders. Im professionellen Sinne sind Langzeitfolgen Nebenwirkungen, die bereits nach wenigen Tagen bis Wochen einsetzen, aber längerfristige Schäden anrichten. Solche sind sehr wohl in seltenen Fällen möglich, beispielsweise wenn es zu einem Blutgerinnsel kommt.

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Kann man an einer Impfung sterben?

In den letzten Jahrzehnten kursierten immer wieder Meldungen in den Medien, dass Menschen infolge einer Impfung verstorben seien. Vergleicht man die Anzahl der Todesfälle mit der Anzahl an weltweit verabreichten Impfungen, fällt aber auf: Die Wahrscheinlichkeit, infolge einer Impfung zu sterben, liegt so gut wie bei null Prozent. In der Regel sind ausschließlich Personen gefährdet, die bereits unter schweren Vorerkrankungen leiden und dadurch die Impfreaktionen oder -komplikationen nicht mehr aushalten. Aber auch bei solchen Menschen tritt nur in den allerseltensten Fällen der Tod infolge einer Impfung ein.

Was muss ich nach einer Impfung beachten?

Nach einer Impfung beginnt das Immunsystem, Antikörper zu bilden. Damit sich der Körper möglichst gut auf diese Aufgabe konzentrieren kann, solltest Du ihn in der ersten Woche nach dem Termin schonen. Damit ist aber nicht gemeint, dass Du eine strenge Bettruhe einhalten musst – prinzipiell ist alles erlaubt, jedoch immer mit Maß und Ziel. Je nach Deinen körperlichen Gewohnheiten ist mehr oder eben weniger erlaubt. Machst Du beispielsweise häufig Sport und bist sehr fit, wird es Dir nicht schaden, nach der Impfung leichte sportliche Aktivitäten auszuüben. Bist Du ein regelmäßiger Saunagänger, ist ein kurzer Aufenthalt in einer nicht zu stark aufgeheizten Sauna ebenfalls kein Problem. Lediglich auf Alkohol und Nikotin solltest Du, wenn möglich, verzichten, da diese Stoffe dem Immunsystem schaden und die Nebenwirkungen verstärken können.
 
Auch Operationen sind nicht unmittelbar nach einer Impfung empfehlenswert. Bei einem Lebendimpfstoff solltest Du einen Abstand von zwei Wochen einhalten, bei einem Totimpfstoff reichen drei Tage. Zudem darfst Du nicht sofort wieder Blut spenden. Wie lange die Wartezeit ausfällt, hängt aber vom verabreichten Impfstoff ab. Bei den meisten Vakzinen ist eine Blutspende bereits nach wenigen Tagen bis Wochen wieder möglich, bei manchen musst Du Dich aber bis zu zwölf Monate gedulden. Das Rote Kreuz bietet auf seiner Website eine übersichtliche Liste, welche Karenzfristen nach welchem Impfstoff gelten.

Wann muss eine Impfung aufgefrischt werden?

Um einen wirksamen Schutz vor Infektionskrankheiten aufzubauen, bedarf es einer hohen Antikörperanzahl gegen den Erreger. Je nachdem, um welche Art von Vakzin es sich handelt, produziert das Immunsystem weniger oder mehr Abwehrstoffe. Bei Lebendimpfstoffen reicht in der Regel eine Impfung und Du bist das ganze Leben lang vor dem Virus oder Bakterium sicher. Totimpfstoffe wirken hingegen nicht so stark. Somit musst Du mehrere Dosen verabreicht bekommen, um die Grundimmunisierung zu erreichen. Zusätzlich ist bei diesen Impfstoffen in regelmäßigen Abständen eine Auffrischung notwendig. Diese dient sozusagen dazu, das „Gedächtnis“ des Immunsystems erneut anzuregen. Wann Du eine Impfung auffrischen lassen solltest, hängt vom Wirkstoff ab.

Warum kann man trotz Impfung erkranken?

Manche Impfstoffe ermöglichen beinahe einen hundertprozentigen Schutz vor der entsprechenden Infektionskrankheit. Andere haben nicht ganz so eine hohe Wirksamkeit, wodurch nicht jeder Geimpfte völlig sicher vor einer Ansteckung ist. Das ist beispielsweise bei den Vakzinen gegen das Coronavirus der Fall. Bei vielen Impfungen – unter anderem bei jenen gegen FSME, Diphtherie und Tetanus – lässt außerdem im Laufe der Zeit der Schutz nach. Verzichtest Du auf die empfohlene Auffrischung, steigt die Wahrscheinlichkeit zu erkranken.
 
Auch wenn es trotz Impfung zu einer Infektion kommen kann, haben geimpfte Personen den Vorteil, dass das Immunsystem die Krankheitserreger schon kennt. Somit kann es die Eindringlinge schneller bekämpfen und die Erkrankung verläuft viel milder und ohne schwere Komplikationen.

Was kostet eine Impfung?

Wie viel eine Impfung kostet, hängt vom verwendeten Vakzin und dessen Herstellungspreis ab. Durchschnittlich liegen die Preise zwischen 10 und 100 Euro. Die Kosten musst Du aber in vielen Fällen ohnehin nicht selbst begleichen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Impfungen?

In Deutschland übernehmen die Krankenkassen in der Regel die Kosten für alle Impfungen, die von der STIKO empfohlen sind. Es gibt allerdings ein paar Ausnahmen. Die FSME-Impfung musst Du etwa meist selbst bezahlen – außer Du kannst vorweisen, dass Du in einem FSME-Risikogebiet lebst oder dass ein sonstiger Risikofaktor vorliegt. In Österreich gibt es seit über 20 Jahren das sogenannte kostenfreie Impfprogramm. Dieses hat zum Ziel, allen Kindern die empfohlenen Impfungen zu ermöglichen. Dementsprechend übernimmt die Krankenkasse in Österreich normalerweise die Kosten für alle Standardimpfungen bis zum 15. Lebensjahr. Erwachsene müssen für die meisten Impfungen selbst aufkommen, die Covid-19-Impfung ist jedoch für alle gratis.
Reiseimpfungen bezahlen sowohl die deutschen als auch die österreichischen Krankenkassen in der Regel nicht. Falls Du nähere Informationen zur Kostenübernahme von bestimmten Impfungen haben möchtest, wendest Du Dich am besten direkt an Deinen Sozialversicherungsträger.

 

Impfen – Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (letzter Zugriff: 19.08.2021)

Impfungen – Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (letzter Zugriff: 19.08.2021)

Impfempfehlungen – Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (letzter Zugriff: 19.08.2021)

Sicherheit von Impfungen – Robert Koch-Institut (letzter Zugriff: 19.08.2021)

Vorsorge & Impfen – Österreichische Ärztekammer (letzter Zugriff: 19.08.2021)

Lungenentzündung – Vorsorge – Deutsche Lungenstiftung e.V. (letzter Zugriff: 19.08.2021)

Verhalten nach Impfung – Deutsches Grünes Kreuz e.V. (letzter Zugriff: 19.08.2021)

Impfungen schützen vor Infektionskrankheiten – Berufsverband der Frauenärzte e.V. (letzter Zugriff: 19.08.2021)

Impfen: Aktuelle Impfempfehlungen – Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (letzter Zugriff: 19.08.2021)

Schutzimpfungen – Medizinische Universität Wien (letzter Zugriff: 19.08.2021)

Empfohlene Impfungen in den ersten beiden Lebensjahren – Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (letzter Zugriff: 19.08.2021)