Halsschmerzen

Die meisten Erwachsenen und Kinder leiden mehrmals im Jahr an Halsschmerzen. Oft deuten die Beschwerden lediglich auf eine Erkältung hin, die Du selbst daheim und mit Hausmitteln auskurieren kannst. Manchmal liegt aber auch eine schwerwiegendere Krankheit dem Halsschmerz zugrunde. Dann ist eine ärztliche Therapie notwendig. Hier erfährst Du alles über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Halsschmerzen.


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Zuletzt aktualisiert: 23. November, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Schmerzen, die im hinteren Rachen auftreten – egal ob nur beim Schlucken oder generell –, definiert die Medizin als Halsschmerzen. Auslöser dafür sind häufig Entzündungen, wodurch die empfindlichen Nervenfasern im Hals Schmerzsignale an das Gehirn senden.

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Halsschmerz entsteht meist durch virale und bakterielle Infekte. Es können aber auch andere Ursachen den Beschwerden zu Grunde liegen, insbesondere bei Kindern. Je nach Ursprung variieren die Art der Schmerzen und die Begleitsymptome. Folgende Auslöser können für Halsschmerzen sorgen:

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In der kalten Jahreszeit verbreiten sich Viren und Bakterien auffallend schnell. Halsschmerzen betreffen daher häufig Personen, die generell und insbesondere im Winter viel Kontakt zu anderen Menschen haben – beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Beruf. Dadurch infizieren sie sich nämlich leicht mit Krankheitserregern.

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Die meisten Ursachen für Halsschmerzen kannst Du auch ohne medizinische Unterstützung auskurieren. Hausmittel oder rezeptfrei in der Apotheke erhältliche Mittel helfen beispielsweise bei einer Erkältung genauso gut.

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Besuchst Du wegen Halsschmerzen einen Arzt, fragt er Dich zunächst nach Deinen Beschwerden und Deiner Krankheitsgeschichte. Das bezeichnet die Medizin als Anamnese.

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Der Arzt versucht in erster Linie, die zugrunde liegende Erkrankung zu heilen. Bei bakteriell oder durch Scharlach verursachten Halsschmerzen verschreibt er Dir Antibiotika, welche die Krankheitserreger abtöten. Diese Arzneien musst Du rund über einen Zeitraum von fünf bis zehn Tagen gemäß der verordneten Dosierung einnehmen.

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Das richtige Essen: Leidest Du an Halsschmerzen, solltest Du Reibung und Druck an den gereizten Schleimhäuten vermeiden. Statt bröseligem und hartem Essen empfehlen sich daher weiche und flüssige Speisen wie Brei, Joghurt oder Suppen. Letztere erhöhen zusätzlich den Flüssigkeitshaushalt und versorgen den Körper mit Nährstoffen, sind also doppelt gut für Dich. Um die Entzündung zu lindern, kannst Du Knoblauch essen. Entweder kaust Du zwei bis drei Zehen pro Tag oder Du schneidest sie klein und isst sie im Salat oder auf einem Brot.

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Um Halsschmerzen vorzubeugen, versuch, Deine Schleimhäute nicht zu reizen. Folgende Tipps helfen dabei:

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Für die Diagnose- und Behandlungsverfahren kommt die Krankenkasse auf. Bei verschriebenen Medikamenten ist lediglich die Rezeptgebühr in der Apotheke zu entrichten.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Halsschmerzen können auf viele Ursachen zurückzuführen sein. Meist sind Erkältungen oder eine Infektion mit Grippeviren für die Beschwerden verantwortlich. Andere Auslöser sind Entzündungen der Mandeln, des Kehldeckels, der Stimmbänder oder des Rachens. Pfeiffersches Drüsenfieber, Abszesse, Allergien oder Tumore können ebenso zu Halsschmerzen führen.


Die meisten Halsschmerzen kannst Du auch ohne medizinische Unterstützung auskurieren. Sind Deine Beschwerden sehr gravierend, halten lange an oder siehst Du irgendwelche Auffälligkeiten im Rachen, solltest Du aber einen Allgemeinmediziner oder HNO-Arzt aufsuchen.


Die medizinische Behandlung von Halsschmerzen erfolgt mithilfe von Medikamenten. In gewissen Fällen kann eine operative Entfernung der Mandeln erforderlich sein.


Wirksame Hausmittel gegen Halsschmerzen sind Salbei-, Ingwer- oder Thymiantees, Honigmilch, Gurgellösungen, warme oder kalte Halswickel sowie Wasserdampf-Inhalationen.

ICD-10-GM-2020 R07

Was versteht die Medizin unter Halsschmerzen?

Schmerzen, die im hinteren Rachen auftreten – egal ob nur beim Schlucken oder generell –, definiert die Medizin als Halsschmerzen. Auslöser dafür sind häufig Entzündungen, wodurch die empfindlichen Nervenfasern im Hals Schmerzsignale an das Gehirn senden. Rund ein- bis dreimal pro Jahr leidet ein erwachsener Mensch durchschnittlich unter den Beschwerden, Kinder sogar meist noch öfter. Häufig weigern sich die Betroffenen, zu essen oder zu trinken. In den kalten Herbst- und Wintermonaten klagen besonders viele Personen über Halsschmerzen.
 
In den meisten Fällen verschwinden die Schmerzen wieder von selbst. Vereinzelt können sie aber auch auf teilweise schwerwiegende Krankheiten hinweisen. Dann ist eine ärztliche Behandlung notwendig.

Typische Symptome von Halsschmerzen sind Schmerzen beim Schlucken und ein Kloß im Hals.

Wie äußern sich Halsschmerzen und welche Ursachen stecken dahinter?

Halsschmerz entsteht meist durch virale und bakterielle Infekte. Es können aber auch andere Ursachen den Beschwerden zu Grunde liegen, insbesondere bei Kindern. Je nach Ursprung variieren die Art der Schmerzen und die Begleitsymptome. Folgende Auslöser können für Halsschmerzen sorgen:
 
Infektiöse Ursachen
 

  • Erkältung: Häufig lösen durch Tröpfcheninfektion übertragene Erkältungsviren grippale Infekte aus. Diese gehen neben Halsschmerzen mit Erschöpfung, Kopfschmerzen, Husten, Schnupfen und leichtem Fieber einher.
  • Influenza: Eine „echte“ Grippe beginnt meist sehr plötzlich. Begleitsymptome der Erkrankung sind hohes Fieber mit Schüttelfrost, Husten sowie Kopf- und Gliederschmerzen. Viren sind für die Beschwerden verantwortlich. Ist der Körper bereits durch die Influenza geschwächt, können sich darüber hinaus Bakterien darin festsetzen. In diesem Fall spricht die Medizin von einer Superinfektion. Bei einer solchen ist eine schnelle Therapie erforderlich. Zur Vorbeugung von Grippe gibt es eine Impfung.
  • Akute Mandelentzündung (Angina Tonsillaris, Tonsillitis): Eine Mandelentzündung entsteht, wenn Viren die Gaumenmandeln befallen und danach noch eine Infektion mit Bakterien der Gattung Streptokokken passiert. Rötungen, Schwellungen und weiß-gelblicher Belag an den Mandeln sowie starke Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Fieber sind die Folge. Manchmal strahlen die Schmerzen auch ins Ohr aus, da die Rückwand der Kehle über Nerven mit diesen verbunden ist. Bei einer Angina Tonsillaris ist eine medizinische Behandlung notwendig.
  • Akute Rachenentzündung (Pharyngitis): Viren lösen die umgangssprachlich oft als Halsentzündung bezeichnete Pharyngitis aus. In seltenen Fällen kommt es zu einer Superinfektion durch Bakterien. Betroffene bemerken die akute Rachenentzündung als Kratzen im Hals und klagen über Schluckbeschwerden, Husten und Mundgeruch. Die Schleimhaut im Rachen ist stark gerötet, verschleimt und geschwollen. Letzteres trifft auch auf die Lymphknoten am Hals zu.
  • Kehlkopf- und Stimmbandentzündung (Laryngitis): Eine Entzündung der oberen Atemwege ist häufig viral bedingt, kann aber auch durch übermäßige Beanspruchung der Stimme, trockene Luft oder Rauchen entstehen. Bei einer Laryngitis fällt besonders die Heiserkeit und der trockene Reizhusten der Patienten auf. Häufig verlieren sie ihre Stimme vorübergehend komplett. Stimmschonung ist das A und O bei der Behandlung einer Laryngitis.
  • Kehldeckelentzündung (Epiglottis): Zusätzlich zu den Halsschmerzen zählen hohes Fieber, Probleme beim Schlucken, Atemnot und Blässe zu den typischen Symptomen einer Kehldeckelentzündung. Beim Einatmen ist bei Betroffenen oft ein pfeifendes Geräusch zu hören.
  • Pfeiffersches Drüsenfieber (Mononukleose): Das sogenannte Epstein-Barr-Virus ist für Mononukleose verantwortlich. Es kann durch Tröpfcheninfektion, also beispielsweise beim Küssen, auf andere Menschen übergehen. Aus diesem Grund lautet ein anderer Name für das Pfeiffersche Drüsenfieber Kusskrankheit. In vielen Fällen brechen auch nach einer Ansteckung keine Beschwerden aus. Wenn doch, äußert sich die Mononukleose in Halsschmerzen, Schluckproblemen, Fieber, Appetitlosigkeit und geschwollenen Lymphknoten.
  • Scharlach: Kinder sind besonders häufig von Scharlach betroffen, aber auch Erwachsene entkommen der Infektionskrankheit nicht immer. Die Ursache für Scharlach sind Streptokokken. Zu den typischen Symptomen gehören neben Halsschmerzen die Rotfärbung des Gaumens und der Zunge sowie die Entstehung von Flecken auf der Haut und gelb-weiß belegten Mandeln.
  • Diphtherie: Diese Infektion ist ebenso bakteriell bedingt und geht mit starkem Halsschmerz und Schluckbeschwerden einher.
  • Schilddrüsenerkrankungen: Auch durch eine Schilddrüsenentzündung, –unterfunktion oder -überfunktion können sich Halsschmerzen, Heiserkeit und Probleme beim Schlucken anbahnen.

Bei Kindern können neben diesen Ursachen auch Mundsoor, Mumps, Röteln, Masern oder Herpangina zu Schmerzen im Hals führen.
 
Andere Ursachen
 

  • Abszess: Eine mögliche Komplikation von Mandel- und Rachenentzündungen ist die Entstehung einer Eiteransammlung. Es kommt zu einem erneuten Fieberanstieg, manchmal zu einseitigen Schluckbeschwerden und Stechen im Ohr. Häufig können Betroffene den Mund nicht mehr vollständig öffnen (Kiefersperre) und haben Probleme beim Sprechen, weil der Abszess in die Mundhöhle hineinragt. In diesem Fall sollten sie unbedingt einen HNO-Arzt aufsuchen, der den Abszess entfernen kann.
  • Reize von außen: Entzündungen des Halsraums entstehen auch häufig durch die Überbeanspruchung der Stimme oder durch die Reizung der Atemwege. Letztes passiert beispielsweise durch Zigarettenqualm, trockene Luft, Staub, Alkohol, Chemikalien oder bestimmte Medikamente. Wenn Fremdkörper im Hals steckenbleiben oder die Speiseröhre Verätzungen oder Verbrühungen aufweist, kann das ebenso zu starken Schmerzen führen.
  • Allergien: Patienten mit Allergien – zum Beispiel gegen Hausstaub, Pollen, Gräser oder Tierhaare – klagen oft über ein Kratzen oder Schmerzen im Hals.
  • Refluxkrankheit und Sodbrennen: Fließt Magensäure in die Speiseröhre zurück, kommt es möglicherweise zu Halsschmerzen sowie Schmerzen beim Schlucken.
  • Tumore: Eine mögliche schwerwiegende Ursache für anhaltende Halsschmerzen sind Tumore im Rachen, in der Speiseröhre, im Kehlkopf und an der Zunge.

 

Welche Risikofaktoren begünstigen Halsschmerzen?

In der kalten Jahreszeit verbreiten sich Viren und Bakterien auffallend schnell. Halsschmerzen betreffen daher häufig Personen, die generell und insbesondere im Winter viel Kontakt zu anderen Menschen haben – beispielsweise in öffentlichen Verkehrsmitteln oder im Beruf. Dadurch infizieren sie sich nämlich leicht mit Krankheitserregern.
 
Leute, die ihre Stimme sehr stark beanspruchen oder Allergien haben, leiden auch häufig unter Halsschmerzen. Weitere Risikofaktoren sind das Rauchen von Zigaretten und das Einatmen von Chemikalien, beispielsweise bei der Arbeit.
 

Wann sollte ich mit Halsschmerzen zum Arzt gehen?

Die meisten Ursachen für Halsschmerzen kannst Du auch ohne medizinische Unterstützung auskurieren. Hausmittel oder rezeptfrei in der Apotheke erhältliche Mittel helfen beispielsweise bei einer Erkältung genauso gut.
 
Es gibt jedoch bestimmte Anzeichen, die auf eine schlimmere Erkrankung hinweisen. Wenn eines oder mehrere der folgenden Warnsignale auftreten, solltest Du umgehend einen Allgemeinmediziner oder HNO-Arzt aufsuchen:
 

  • Deine Halsschmerzen sind beinahe unerträglich stark oder einseitig
  • Die Symptome setzen sehr plötzlich ein und sind besonders stark
  • Du hast sehr hohes Fieber mit einer Körpertemperatur zwischen 39 und 42 Grad Celsius
  • Deine Mandeln sind rot, stark geschwollen und belegt
  • An der Rückseite des Rachens siehst Du eine deutliche Ausbuchtung
  • Du kannst kaum noch schlucken und hast Atembeschwerden
  • Deine Aussprache ist beinahe stimmlos und klingt „kloßig“
  • Es kommen andere Symptome wie Schmerzen in der Brust oder im Bauch hinzu
  • Die Beschwerden verschwinden nicht mehr von selbst
  • Bei Kindern ist mehr Vorsicht geboten. Wenn sie unter starken Halsschmerzen und Schluckbeschwerden leiden, sollten Eltern nicht zu lange mit dem Arztbesuch warten.

Ein wichtiger Bestandteil der Diagnose ist das Abtasten des Halses.

Wie diagnostiziert der Arzt Halsschmerzen und ihre Ursachen?

Besuchst Du wegen Halsschmerzen einen Arzt, fragt er Dich zunächst nach Deinen Beschwerden und Deiner Krankheitsgeschichte. Das bezeichnet die Medizin als Anamnese. In der Regel betrachtet er danach Deinen Rachen und Deine Mundhöhle mithilfe einer Lichtquelle, einem Spiegel und einem Holzspatel. Dabei musst Du „Ah“ sagen, damit sich die Zunge senkt. Dadurch kann der Arzt die Mandeln und den Gaumen besser betrachten und erkennt Rötungen und andere Färbungen, Schwellungen, Ausbuchtungen und Beläge auf einen Blick.
 
Scharlach kann er beispielsweise auch diagnostizieren, indem er auf den typischen Hautausschlag achtet. Danach tastet er Deine Lymphknoten am Hals und Nacken sowie Deinen Bauch von außen ab. Er misst Deine Körpertemperatur und schaut sich Deine Ohren an. Mit einem Stethoskop hört er das Herz und die Lungentätigkeit ab. Nach diesen Grunduntersuchungen kann der Arzt meist bereits einschätzen, ob eine schwerwiegende Erkrankung den Halsschmerzen zugrunde liegt oder nicht.
 
Ist klar, dass die Halsschmerzen nicht auf eine Erkältung zurückgehen, muss der Mediziner weitere Inspektionen durchführen. Es ist für ihn nicht so einfach, nur auf Basis des Aussehens eine virale Infektion von einer bakteriellen zu unterscheiden. Deshalb prüft er, ob Streptokokken vorliegen und hat dazu zwei verschiedene Möglichkeiten:
 
Den Schnelltest auf Streptokokken-Antigene kann er direkt in der Praxis vornehmen, er dauert rund 20 Minuten. Der Arzt tupft ein Wattestäbchen an die Rückwand des Rachens und untersucht diese Probe. Meist kommt der Schnelltest nur bei Kindern zum Einsatz und bei positivem Ergebnis folgt direkt eine Behandlung mit Antibiotika. Bei Erwachsenen oder bei einem negativen Befund beim Kind ist der zweite Prüfschritt notwendig. Der Arzt entnimmt dazu ebenso einen Rachenabstrich und schickt diesen an ein Labor. Die dort arbeitenden Personen geben die in der Probe enthaltenen Mikroorganismen auf ein spezielles Gel, wo diese sich vermehren können. Wenn genügend Organismen entstanden sind, können sie ein Urteil fällen.
 
Wenn der Arzt einen Abszess im Rachen des Patienten vermutet, kann er Betäubungsmittel in den Mund sprühen und eine Nadel in den geschwollenen Bereich stechen. Tritt Eiter aus, liegt ein Abszess vor. Daneben sind auch andere Diagnoseverfahren möglich, je nachdem welche zugrunde liegende Erkrankung der Mediziner vermutet. Er kann beispielsweise eine der folgenden Untersuchungen anordnen:
 

  • Ultraschall, Röntgen oder Computertomografie des Halses
  • Kehlkopf- oder Magenspiegelung bei vermutetem Reflux
  • Blutuntersuchung, um Pfeiffersches Drüsenfieber zu erkennen
  • Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) bei Verdacht auf Tumore
  • Flexible faseroptische Laryngoskopie zur Diagnose einer Kehldeckelentzündung

 

Wie werden Halsschmerzen behandelt?

Der Arzt versucht in erster Linie, die zugrunde liegende Erkrankung zu heilen. Bei bakteriell oder durch Scharlach verursachten Halsschmerzen verschreibt er Dir Antibiotika, welche die Krankheitserreger abtöten. Diese Arzneien musst Du rund über einen Zeitraum von fünf bis zehn Tagen gemäß der verordneten Dosierung einnehmen.
 
Liegt eine Mandelentzündung den Beschwerden zugrunde, kann unter Umständen eine Operation notwendig sein. Der Mediziner entfernt die Mandeln dabei komplett oder nur teilweise. Rund zwei Wochen nach dem Eingriff bist Du wieder voll einsatzfähig. Eine Mandelentfernung verhindert allerdings nicht alle zukünftigen Halsschmerzen. Andere Ursachen können danach immer noch zu den unangenehmen Beschwerden führen.
 
Sind Viren oder harmlose Erkrankungen für die Halsschmerzen verantwortlich, bekämpft der Arzt hingegen hauptsächlich die Symptome selbst. Die Mittel der Wahl sind häufig Tees, Gurgellösungen, Lutschtabletten oder Sprays mit pflanzlichen, desinfizierenden Inhaltsstoffen. Auch schmerz- und entzündungshemmende Medikamente (Analgetika) können bei starken Schmerzen zum Einsatz kommen. Entweder muss der Patient Paracetamol beziehungsweise Ibuprofen einnehmen oder er bekommt Kortison als Injektion verabreicht.
 
Bei allergiebedingten Halsschmerzen kann eine Impfung zumindest vorübergehend helfen. Diese nennt die Medizin auch Hyposensibilisierung oder spezifische systemische Immuntherapie. Eine zugrunde liegende Refluxkrankheit versucht der Arzt mit sogenannten Protonenpumpenhemmern zu lindern. Diese hemmen die Säureproduktion im Magen. Tumore im Hals erfordern eine krebsmedizinische Therapie.
 
Abszesse im Rachenbereich sticht der Mediziner unter örtlicher Betäubung auf und entlässt dabei so viel Eiter wie möglich. Anschließend muss der Betroffene in der Regel Antibiotika einnehmen.
 

Was kann ich selbst gegen Halsschmerzen tun?

Das richtige Essen

Leidest Du an Halsschmerzen, solltest Du Reibung und Druck an den gereizten Schleimhäuten vermeiden. Statt bröseligem und hartem Essen empfehlen sich daher weiche und flüssige Speisen wie Brei, Joghurt oder Suppen. Letztere erhöhen zusätzlich den Flüssigkeitshaushalt und versorgen den Körper mit Nährstoffen, sind also doppelt gut für Dich. Um die Entzündung zu lindern, kannst Du Knoblauch essen. Entweder kaust Du zwei bis drei Zehen pro Tag oder Du schneidest sie klein und isst sie im Salat oder auf einem Brot.
 
Eis zu verzehren, Eiswürfel oder Bonbons zu lutschen ist für manche Patienten angenehm bei Halsschmerzen. Sie beseitigen zwar nicht die Erkrankung, sorgen aber für Speichelproduktion und Kühle. So sind die Schmerzen nicht mehr ganz so unerträglich.

Tees und Honid können bei Halsschmerzen sehr wohltuend sein.

Viel trinken

Bei Halsschmerzen ist eine hohe Trinkmenge essenziell. So bleiben die Schleimhäute feucht und das Immunsystem kann die Viren besser bekämpfen. Bei Fieber wirkt es außerdem dem Flüssigkeitsverlust beim Schwitzen entgegen. Ob die Getränke warm oder kalt sind, spielt keine Rolle – das kann jeder machen, wie er es als angenehm empfindet.
 
Viele Betroffene greifen auf Tees zur Linderung der Halsschmerzen zurück. Die pflanzlichen Inhaltsstoffe wirken teilweise desinfizierend und entzündungshemmend. Besonders gut geeignet sind Salbei, Ingwer, Königskerze, Eisenkraut, Thymian und Spitzwegerich. Grün- und Schwarztees stärken zudem das Immunsystem. Zum Süßen des Tees verwendest Du am besten Honig. Das Bienenprodukt kannst Du auch in warmer Milch auflösen und langsam trinken. Die Kombination wirkt schleimlösend und antibakteriell.
 
Entzündungshemmend ist außerdem Zwiebel. Aus ihm kannst Du selbst einen Saft herstellen. Dazu schälst Du die Knolle, hackst sie klein und legst sie in ein sauberes Einmachglas. Gib anschließend zwei Esslöffel Zucker hinzu, verschließe den Behälter und schüttle ihn. Nach rund 120 Minuten Wartezeit kannst Du die Zwiebelstücke herausfiltern. Den entstandenen Saft schluckst Du am besten mehrmals täglich. Die empfohlene Dosis sind ein bis zwei Esslöffel pro Einnahme. Schwarzen Johannisbeersaft empfinden viele Betroffene ebenso als wohltuend bei einer Erkältung oder Grippe. Er enthält viel Vitamin C und stärkt das Immunsystem.
 
Gurgeln

Beim Gurgeln kommen die heilenden Wirkstoffe länger mit den Schleimhäuten in Berührung als beim Trinken. Du kannst vorgefertigte Gurgellösungen aus der Apotheke verwenden, aber Dir auch selbst eine zusammenmischen. Besonders gut eignet sich Salzwasser. Löse dafür einen halben Teelöffel Meersalz in einer Tasse mit warmen Wasser auf. Wenn Du möchtest, kannst Du noch zwei Esslöffel Apfelessig und einen Esslöffel Zitronensaft beigeben und gut umrühren. Gurgle mehrmals täglich eine kleine Menge dieser Mischung. Das löst den Schleim, lindert die Schmerzen und bekämpft die Bakterien.
 
Alle Tees, die Du bei Halsschmerzen trinken kannst, eignen sich auch zum Gurgeln. Ringelblume oder Eichenrinde sind ebenso geeignet. Lass den Tee aber vorher etwas abkühlen, um Dir nicht den Rachen zu verbrühen.
 
Inhalieren

Eine Wasserdampf-Inhalation hilft, die Schleimhäute zu befeuchten. Inhalatoren sind in der Apotheke erhältlich. Stattdessen kannst Du aber auch Wasser in einem Topf erhitzen und ätherische Öle oder Salz hinzugeben. Beuge Dich dann über die dampfende Schüssel, leg ein Handtuch über Deinen Kopf und nimm tiefe Atemzüge. Inhalationen sind insbesondere bei Heiserkeit und einem verschleimten Hals hilfreich.
 
Halswickel

Auch Halswickel tragen dazu bei, Halsschmerzen zu lindern. Zur Auswahl stehen warme oder kalte Wickel – welche Du wählen solltest, hängt von Deinem persönlichen Empfinden ab. Nur bei gewissen Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder neurologischen Beschwerden sind warme Halswickel nicht erlaubt. Lass Dich am besten von einem Arzt beraten, ob diese Methode für Dich infrage kommt.
 
Kälte liefern folgende Wickel:
 

  • Quarkwickel: Bring ein- bis zweimal täglich 250 bis 500 Gramm Quark auf Zimmertemperatur und streiche ihn dann auf eine Mullkompresse. Schling ein Baumwolltuch herum und leg den Wickel um Deinen Hals. Die Wirbelsäule solltest Du allerdings aussparen. Wenn der Quark warm geworden ist, kannst Du die Rolle abnehmen.
  • Prießnitz-Halswickel: Weitere kalte Halswickel sind jene nach Prießnitz. Sie bestehen aus einem Tuch, das mit 10 bis 18 Grad kaltem Wasser getränkt ist. Nach dem Auswringen legst Du es um Deinen Hals und entfernst es nach ein paar Stunden wieder. Öfter als einmal pro Tag solltest Du diese Methode nicht anwenden.
  • Heilerde: Misch Heilerde mit etwas kaltem Wasser. Den Brei trägst Du direkt auf Deinen Hals auf und fixierst ihn mit einem Tuch. Nach 60 bis 120 Minuten sollte das Gemisch trocken sein, dann entfernst Du den Wickel und reinigst Deine Haut.

 
Zu den warmen Wickeln zählen:
 

  • Halswickel mit heißem Wasser: Roll ein Baumwolltuch in ein Geschirrtuch ein und übergieße den Mittelteil mit kochendem Wasser. Warte nach dem Auswringen, bis der Wickel nicht mehr ganz so heiß ist, sonst verbrennst Du Dir vielleicht die Haut. Leg die Rolle um Deinen Hals und spare die Wirbelsäule aus.
  • Kartoffelwickel: Für diese Variante musst Du 500 Gramm weichgekochte Kartoffeln auf ein Tuch legen. Danach zerdrückst Du sie beispielsweise mit einer Gabel. Falte den Stoff zusammen und leg Dir die Rolle um den Hals. Am besten fixierst Du den Wickel mit einem weiteren Tuch und lässt ihn 30 bis 60 Minuten wirken.

 
Rezeptfreie Medikamente

Auch ohne Rezept kannst Du Dir gewisse Heilmittel aus der Apotheke holen. Lass Dich dort am besten von den Mitarbeitern beraten, was in Deinem Fall geeignet ist. Prinzipiell kommen Säfte, Lutschpastillen, Sprays, Tees, Tropfen und Mundspüllösungen infrage.
 
Schonen

Wenn Du an Halsschmerzen leidest, schone am besten Deinen gesamten Körper für ein paar Tage. Gönne Dir ausreichend Schlaf und halte Deinen Hals mit einem Schal oder Tuch warm, falls Du die Wärme als angenehm empfindest. Achte darauf, dass der Raum immer gut gelüftet oder mit einem Luftbefeuchter versorgt ist, da trockene Luft Halsschmerzen verschlimmern kann.
 
Schon außerdem auch Deinen Hals und Deine Stimme, indem Du auf das Rauchen von Zigaretten verzichtest. Sprich wenig und in normaler Lautstärke – flüstern und schreien schadet den Stimmbändern.

Inhalieren kann sich positiv auf Halsschmerzen auswirken.

Kann ich Halsschmerzen vorbeugen?

Um Halsschmerzen vorzubeugen, versuch, Deine Schleimhäute nicht zu reizen. Folgende Tipps helfen dabei:
 

  • Viel trinken: Am besten geeignet sind Wasser, Tees oder schwarzen Johannisbeersaft.
  • Auf Hygiene achten: Wasch Dir vor allem im Winter regelmäßig die Hände, um Bakterien und Viren nicht an Deine Nase oder Deinen Rachen zu bringen.
  • Schlechte Luft vermeiden: Trockene Raumluft ist besonders schlecht für den Hals. Stell einen Luftbefeuchter auf oder öffne regelmäßig die Fenster. Halte Dich nicht neben Personen auf, die Zigaretten rauchen und lass auch selbst die Finger von diesem Suchtmittel.
  • Sport treiben: Bewegung stärkt das Immunsystem und schafft so ideale Voraussetzungen dafür, Infektionen zu entgehen.
  • Stimme schonen: Versuch, in normaler Lautstärke und nicht zu viel zu sprechen. Flüstern solltest Du ebenso vermeiden.
  • Schals tragen: Durch Tücher und Schals kannst Du Deinen Hals vor Kälte schützen und Halsschmerzen möglicherweise verhindern.
  • Gegen Grippe impfen lassen: Durch eine Influenza-Impfung kannst Du immerhin eine Ursache von Halsschmerzen ausmerzen. Für zuverlässigen Schutz gehst Du dafür einmal jährlich zum Arzt, am besten im Herbst.

 

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung von Halsschmerzen?

Für die Diagnose- und Behandlungsverfahren kommt die Krankenkasse auf. Bei verschriebenen Medikamenten ist lediglich die Rezeptgebühr in der Apotheke zu entrichten. Alle Arzneien ohne Rezept musst Du selbst bezahlen. Auch die Influenza-Impfung wird in der Regel übernommen, erkundige Dich dafür aber am besten direkt bei Deinem Sozialversicherungsträger.

 


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Halsschmerzen können auf viele Ursachen zurückzuführen sein. Meist sind Erkältungen oder eine Infektion mit Grippeviren für die Beschwerden verantwortlich. Andere Auslöser sind Entzündungen der Mandeln, des Kehldeckels, der Stimmbänder oder des Rachens. Pfeiffersches Drüsenfieber, Abszesse, Allergien oder Tumore können ebenso zu Halsschmerzen führen.


Die meisten Halsschmerzen kannst Du auch ohne medizinische Unterstützung auskurieren. Sind Deine Beschwerden sehr gravierend, halten lange an oder siehst Du irgendwelche Auffälligkeiten im Rachen, solltest Du aber einen Allgemeinmediziner oder HNO-Arzt aufsuchen.


Die medizinische Behandlung von Halsschmerzen erfolgt mithilfe von Medikamenten. In gewissen Fällen kann eine operative Entfernung der Mandeln erforderlich sein.


Wirksame Hausmittel gegen Halsschmerzen sind Salbei-, Ingwer- oder Thymiantees, Honigmilch, Gurgellösungen, warme oder kalte Halswickel sowie Wasserdampf-Inhalationen.

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