Mittelohrentzündung

Plötzlich auftretende stechende Schmerzen im Ohr, Fieber und Schüttelfrost – vor allem Kleinkinder sind häufig von einer Mittelohrentzündung betroffen. Was in den meisten Fällen folgen- und komplikationslos abheilt, kann bei schweren Verläufen zu chronischen Entzündungen und gefährlichen Komplikationen führen. Wie es zu einer Mittelohrentzündung kommt, mit welchen Hausmitteln sich Entzündung und Schmerzen lindern lassen und wie Du einer Mittelohrentzündung vorbeugen kannst, erfährst Du hier.


AUTOR

Medizinischer Experte

CO-AUTOR

Online-Redaktion

Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.


Zuletzt aktualisiert: 9. November, 2021

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Eine Mittelohrentzündung (Otitis media) ist die Entzündung der Schleimhaut in der Paukenhöhle, dem Hohlraum im Mittelohr. Die akute Mittelohrentzündung ist meistens eine Folge eines Infekts im Nasen-Rachen-Raum. Häufig handelt es sich dabei um einen von Viren ausgelösten Schnupfen, dem eine Besiedelung mit Bakterien folgt. Diese steigen dann über die Ohrtrompete, also der Verbindung zwischen Nasen-Rachen-Raum und Ohr, in das Mittelohr auf und lösen dort eine Entzündungsreaktion aus.

Weiterlesen
Typische Anzeichen einer Mittelohrentzündung sind plötzliche, heftige Schmerzen sowie ein Druckgefühl im Ohr, Fieber und ein schlechter Allgemeinzustand. Die Entzündung kann dabei ein oder beide Ohren betreffen. Bei Kindern treten zudem meist starke Kopfschmerzen, Erbrechen und Durchfall auf. Häufig leiden betroffene Kinder an auch Schüttelfrost, sind sehr schwach, appetitlos und tendieren zur Nahrungsverweigerung. Meist können die Schmerzen auch auf benachbarte Muskeln oder Nerven überstrahlen.

Weiterlesen
Eine Mittelohrentzündung entsteht häufig aufgrund einer Erkältungserkrankung im Nasenrachenraum, weshalb sie vor allem in den Wintermonaten zwischen Dezember und März auftritt. Die Krankheitserreger sind dabei vor allem Bakterien, die über die Eustachi-Röhre, also die Verbindung zwischen Rachen und Mittelohr, in die Paukenhöhle Deines Ohres gelangen. Dort verursachen sie dann die Entzündung.

Weiterlesen
Vor allem Erkrankungen des oberen Atemtraktes wie Schnupfen, Husten oder Mandelentzündungen können eine Mittelohrentzündung begünstigen. Zudem erhöhen vergrößerte Rachenmandeln, auch Polypen genannt, das Risiko einer Mittelohrentzündung. Zudem begünstigt das Rauchen im häuslichen Umfeld sowie das Ausbleiben des Stillens während der ersten Lebensmonate die Entstehung einer Mittelohrentzündung.

Weiterlesen
Zur Diagnose wendest Du Dich am besten an Deinen zuständigen Hausarzt, Allgemeinmediziner oder Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten. Zur Diagnose stellt Dir Dein Facharzt zunächst ausführliche Fragen zu Deiner Krankheitsgeschichte (Anamnese). Daraufhin untersucht er Deine Ohren mit einem Otoskop, also einem Ohrenspiegel mit Lichtquelle und Lupe. Dabei kann er das Trommelfell genau untersuchen, das sich bei einer Mittelohrentzündung meist leicht vorwölbt, stark durchblutet ist und matt erscheint.

Weiterlesen
Dein Facharzt behandelt die Mittelohrentzündung in der Regel symptomatisch, wobei er die auftretenden Beschwerden zu lindern versucht und nicht direkt die Ursache beseitigt. Eine Mittelohrentzündung kann nämlich von unterschiedlichen Krankheitserregern ausgelöst werden, die nicht alle mit Antibiotika bekämpft werden können.

Weiterlesen
Bei einer Mittelohrentzündung solltest Du besonders vorsichtig duschen und das Baden und Schwimmen komplett vermeiden. Denn vor allem bei einem Trommelfellriss können zusätzliche Bakterien und Krankheitserreger in die entzündete Paukenhöhle gelangen, was die Entzündung nur noch schlimmer machen würde. Zudem solltest Du Dich körperlich erholen, Bettruhe einhalten und besonders viel Wasser und Tee trinken. Auch das Fliegen solltest Du aufgrund des gestörten Druckausgleichs in Deinem Ohr vermeiden.

Weiterlesen
In der Regel klingt eine Mittelohrentzündung bei Kindern innerhalb von einigen Tagen folgenlos ab. Dennoch kann es in Ausnahmefällen zu gefährlichen Komplikationen kommen. Zu diesen zählen unter anderem die Entzündung des Warzenfortsatzes, die sogenannte Mastoiditis. In äußerst kritischen Fällen kann es sogar zu einer Gehirnhautentzündung, der sogenannten Meningitis, kommen. Auch Gesichtsnervenlähmungen zählen zu potenziellen Risiken.

Weiterlesen
Wenn Du wiederholt an einer Mittelohrentzündung leidest, so solltest Du unbedingt einen Hals-, Nasen-, Ohrenarzt kontaktieren. Dieser kann der Ursache der Entzündung, wie vergrößerte Rachenmandeln, auf den Grund gehen und gezielt behandeln. Außerdem kann er Dir ein sogenanntes Paukenröhrchen in das Trommelfell einsetzen, das Dein Mittelohr besser belüften und so Entzündungen vorbeugen kann. Eine Mittelohrentzündung kannst Du zudem sehr gut vorbeugen, indem Du auch Erkältungskrankheiten vermeidest, da jene meist der Auslöser einer Mittelohrentzündung sind.

Weiterlesen
Da es sich bei der Behandlung einer Mittelohrentzündung um einen notwendigen medizinischen Eingriff handelt, übernimmt Dein Krankenversicherungsträger alle notwendigen Behandlungsschritte. Darüber hinaus kann es sein, dass für bestimmte Medikamente eine Rezeptgebühr anfällt, je nachdem, welcher Behandlungsart Du nach gehst. Konsultiere dafür am besten Deinen zuständigen Hausarzt.

Weiterlesen


Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Eine Mittelohrentzündung ist eine Erkrankung der Schleimhaut in der Paukenhöhle, dem Hohlraum im Mittelohr.


Der Auslöser ist meist eine vorangehende Erkältung oder Infektion im Nasen-Rachen-Raum, wobei die Krankheitserreger über die Ohrtrompete in das Mittelohr wandern und dort eine Entzündung verursachen.


Die Mittelohrentzündung tritt vor allem bei Babys und Kleinkindern auf, da ihre Ohrtrompete deutlich enger und kleiner ist, wodurch sich Bakterien viel leichter ansammeln können.


Mediziner behandeln die Mittelohrentzündung symptomatisch, wobei Dir Dein zuständiger Facharzt auch Antibiotika verschreiben kann. Bei schweren Verläufen kann es sogar zu Rissen im Trommelfell oder Gehirnhautentzündungen kommen. In der Regel lässt sich die Entzündung gut mit Hausmitteln behandeln und klingt nach ein paar Tagen wieder ab.

Was versteht die Medizin unter einer Mittelohrentzündung?

Eine Mittelohrentzündung (Otitis media) ist die Entzündung der Schleimhaut in der Paukenhöhle, dem Hohlraum im Mittelohr. Die akute Mittelohrentzündung ist meistens eine Folge eines Infekts im Nasen-Rachen-Raum. Häufig handelt es sich dabei um einen von Viren ausgelösten Schnupfen, dem eine Besiedelung mit Bakterien folgt. Diese steigen dann über die Ohrtrompete, also der Verbindung zwischen Nasen-Rachen-Raum und Ohr, in das Mittelohr auf und lösen dort eine Entzündungsreaktion aus. Vor allem Kleinkinder sind recht häufig von einer Mittelohrentzündung betroffen, da ihre Ohrtrompete noch sehr klein und eng ist, wodurch sich Bakterien deutlich schneller ansammeln und Entzündungen auslösen können.

Mittelohrentzündung - Was versteht die Medizin unter einer Mittelohrentzündung?

Welche Arten von Mittelohrentzündungen gibt es?

Mittelohrentzündung - Welche Arten von Mittelohrentzündungen gibt es?

Mediziner unterscheiden verschiedene Arten von Mittelohrentzündungen, die sich nach Krankheitsdauer und Häufigkeit unterscheiden. Einerseits kann eine sogenannte akute Mittelohrentzündung auftreten, bei der es ganz plötzlich zu den typisch auftretenden Entzündungssymptomen kommt. Dein zuständiger Facharzt diagnostiziert sie meist mittels Ohrspiegelung.

Zudem kann eine sogenannte rezidivierende Mittelohrentzündung auftreten, wobei Du an mindestens drei Entzündungen innerhalb eines halben Jahres leidest. Eine weitere Steigerung stellt die chronische Mittelohrentzündung dar, bei der Du mindestens zwei Monate durchgehend an einer Entzündung leidest. Hierbei kann es zudem auch zu Komplikationen wie einem Trommelfellriss oder anhaltendem Ausfluss kommen.

Was sind die Anzeichen für eine Mittelohrentzündung?

Mittelohrentzündung - Babys und Kleinkinder sind oft unruhig, schreien häufiger und schlafen schlechter

Babys und Kleinkinder sind oft unruhig, schreien häufiger und schlafen schlechter

Mittelohrentzündung - Druckgefühl im Ohr, Fieber, starke Kopfschmerzen oder auch Erbrechen oder Durchfall

Druckgefühl im Ohr, Fieber, starke Kopfschmerzen oder auch Erbrechen oder Durchfall

Mittelohrentzündung - Kieferschmerzen oder auch Schwierigkeiten beim Öffnen und Schließen des Mundes

Kieferschmerzen oder auch Schwierigkeiten beim Öffnen und Schließen des Mundes

Mittelohrentzündung - Ausfluss aus dem Ohr oder bestimmte Ohrgeräusche wie Klackern oder Klopfen können wahrgenommen werden

Ausfluss aus dem Ohr oder bestimmte Ohrgeräusche wie Klackern oder Klopfen können wahrgenommen werden

Eine Mittelohrentzündung tritt besonders häufig bei Babys und Kleinkindern auf, wobei sich die Symptome bei Kindern von jenen bei Erwachsenen unterscheiden. Erkrankte Kinder greifen sich meist öfter ans Ohr, sind unruhig, sehr leicht reizbar und schlafen schlechter. Babys tendieren außerdem dazu, bei einer Mittelohrentzündung deutlich häufiger zu schreien, vor allem, wenn sie am Ohr oder am Warzenfortsatz hinter ihrem Ohr berührt werden.
 
Typische Anzeichen einer Mittelohrentzündung sind plötzliche, heftige Schmerzen sowie ein Druckgefühl im Ohr, Fieber und ein schlechter Allgemeinzustand. Die Entzündung kann dabei ein oder beide Ohren betreffen. Bei Kindern treten zudem meist starke Kopfschmerzen, Erbrechen und Durchfall auf. Auch ein deutlich vermindertes Hörvermögen kann ein Anzeichen für eine Mittelohrentzündung sein. Häufig leiden betroffene Kinder an Schüttelfrost, sind sehr schwach, appetitlos und tendieren zur Nahrungsverweigerung.
 
Grundsätzlich sind die Symptome einer Mittelohrentzündung jedoch bei jedem Menschen verschieden. Meist können die Schmerzen auch auf benachbarte Muskeln oder Nerven überstrahlen. Auch Kieferschmerzen, erschwertes Kauen sowie Schwierigkeiten beim Öffnen und Schließen des Mundes können auf eine Mittelohrentzündung hinweisen.
 
Unter Umständen kann auch Dein Trommelfell unter dem Druck der Entzündung einreißen, was einen Ausfluss aus dem Ohr zur Folge hat. Dieser besteht meist aus Eiter oder Blut. Zudem nehmen einige Betroffene infolge einer Mittelohrentzündung bestimmte Ohrgeräusche wie ein Klackern oder Klopfen wahr, was meist sehr belastend sein kann. Die Symptome verschwinden in der Regel wieder dann, wenn die Entzündung verheilt ist.

Mittelohrentzündung - Was sind die Anzeichen für eine Mittelohrentzündung?

Wie kann ich Zahnschmerzen von Ohrenschmerzen unterscheiden?

Mittelohrentzündung - Wie kann ich Zahnschmerzen von Ohrenschmerzen unterscheiden?

Bei einer Mittelohrentzündung können in Kombination mit Ohrenschmerzen auch Zahnschmerzen auftreten. Dabei strahlt der Schmerz, der von der Entzündung in der Paukenhöhle des Mittelohres ausgeht, auf die umliegenden Muskeln und Nerven über.

Dadurch treten häufig Kieferschmerzen auf, die meist mit Zahnschmerzen gleichgesetzt werden. Auch Schwierigkeiten beim Öffnen und Schließen des Mundes sowie erschwertes Kauen sind Begleiterscheinungen einer Mittelohrentzündung. Solltest Du Zahnschmerzen verspüren, achte also immer auf Deinen allgemeinen Gesundheitszustand. Häufig können jene nämlich als Begleiterscheinungen einer Entzündung, in diesem Fall als Begleiterscheinung einer Mittelohrentzündung, auftreten.

Welche Ursachen hat eine Mittelohrentzündung?

Eine Mittelohrentzündung entsteht häufig aufgrund einer Erkältungserkrankung im Nasenrachenraum, weshalb sie vor allem in den Wintermonaten zwischen Dezember und März auftritt. Die Krankheitserreger sind dabei vor allem Bakterien, die über die Eustachi-Röhre, also die Verbindung zwischen Rachen und Mittelohr, in die Paukenhöhle Deines Ohres gelangen. Dort verursachen sie dann die Entzündung. Die Krankheitserreger erreichen Dein Mittelohr nur sehr selten von außen. In Ausnahmefällen entsteht eine Mittelohrentzündung aufgrund von verschmutztem Badewasser, das Bakterien über den Gehörgang in das Mittelohr befördert. Dies ist allerdings nur dann möglich, wenn das Trommelfell eingerissen ist und die Bakterien durch den Riss Zugang zur Paukenhöhle finden.

Mittelohrentzündung - Welche Ursachen hat eine Mittelohrentzündung?

Wer ist von der Mittelohrentzündung betroffen?

Mittelohrentzündungen treten vor allem bei Kindern im Alter von sechs Monaten bis sechs Jahren auf, wobei bis zu 95 Prozent aller Kinder in ihren ersten drei Lebensjahren an einer oder mehreren Mittelohrentzündungen erkranken. Dass Mittelohrentzündungen bei Kindern derart häufig auftreten, liegt an ihrer engen und kurzen Ohrtrompete, also der Verbindung zwischen Rachen und Mittelohr. Diese schwillt schon bei sehr kleinen Entzündungen sehr leicht an, was den Druckausgleich und den Abfluss von Flüssigkeiten sehr beeinträchtigen kann. Auch bei der Geburt kann manchmal Fruchtwasser in die Ohrtrompete des Babys gelangen, was eine Mittelohrentzündung zur Folge hat. Zudem ist das Immunsystem von Babys und Kleinkindern noch nicht komplett ausgereift, weshalb Entzündungen häufiger auftreten können. Jugendliche und Erwachsene erkranken eher selten an einer Mittelohrentzündung.

Ist eine Mittelohrentzündung ansteckend?

Besorgte Eltern können beruhigt sein: Die Mittelohrentzündung selbst ist nicht ansteckend, die auslösende Erkältung allerdings schon.

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Mittelohrentzündung?

Mittelohrentzündung - Welche Risikofaktoren begünstigen eine Mittelohrentzündung?

Vor allem Erkrankungen des oberen Atemtraktes wie Schnupfen, Husten oder Mandelentzündungen können eine Mittelohrentzündung begünstigen. Zudem erhöhen vergrößerte Rachenmandeln, auch Polypen genannt, das Risiko einer Mittelohrentzündung.

Auch Erkältungen, die sich meist besonders schnell in Kindergärten oder durch das Zusammenleben mit Geschwistern verbreiten, können das Risiko einer Mittelohrentzündung erhöhen. Zudem begünstigt das Rauchen im häuslichen Umfeld sowie das Ausbleiben des Stillens während der ersten Lebensmonate die Entstehung einer Mittelohrentzündung.

Wie wird eine Mittelohrentzündung diagnostiziert?

Mittelohrentzündung - Wie wird eine Mittelohrentzündung diagnostiziert?

Zur Diagnose wendest Du Dich am besten an Deinen zuständigen Hausarzt, Allgemeinmediziner oder Hals-Nasen-Ohren-Spezialisten. Zur Diagnose stellt er Dir zunächst ausführliche Fragen zu Deiner Krankheitsgeschichte (Anamnese).

Dabei befragt er Dich, wo und seit wann Du Beschwerden verspürst und ob Du ähnliche Beschwerden bereits zu einem früheren Zeitpunkt wahrgenommen hast. Außerdem solltest Du ihn darüber informieren, ob Du in letzter Zeit an einer Erkältung oder Grippe erkrankt bist, ob Du auf einem Ohr schlechter hörst oder ob Du austretenden Eiter in Deinem Ohr beobachten konntest.
 
Infolge des Anamnesegesprächs untersucht Dein Facharzt Deine Ohren mit einem Otoskop, also einem Ohrenspiegel mit Lichtquelle und Lupe. Dabei kann er das Trommelfell sehen, das sich bei einer Mittelohrentzündung meist leicht vorwölbt, stark durchblutet ist und matt erscheint. In Ausnahmefällen kann auch ein Riss im Trommelfell auftreten, was austretenden Eiter zur Folge hat. Auch dies kann Dein Facharzt im Zuge der Otoskop-Untersuchung erkennen.

Mittelohrentzündung - Wie ist der Krankheitsverlauf bei einer Otitis media?

Wie ist der Krankheitsverlauf bei einer Otitis media?

Eine Mittelohrentzündung heilt in der Regel folgenlos ab. Nach zwei bis sieben Tagen bist Du meist wieder komplett beschwerdefrei. Auch kleine Risse im Trommelfell wachsen in der Regel nach ein bis zwei Wochen wieder zu. Dennoch kann sich manchmal eine chronische Mittelohrentzündung entwickeln oder es können Komplikationen auftreten. Die häufigste Komplikation ist dabei die Entzündung des Warzenfortsatzes hinter dem Ohr. Der Warzenfortsatz ist ein Teil des Schädelknochens, der direkt hinter dem Mittelohr liegt und mit Luft gefüllt ist. Wenn sich dieser entzündet, kann sich die Entzündung schlimmstenfalls sogar auf die Hirnhäute oder das Gehirn übertragen.
 
Mittelohrentzündungen können zudem auch mehrmals auftreten und vor allem im Kleinkindalter zu einer Hörminderung führen, was die Sprachentwicklung des Kindes deutlich verlangsamen kann. Auch die Entzündung des Innenohres kann eine gravierende Folge einer Mittelohrentzündung sein.

Wie wird eine Mittelohrentzündung behandelt?

Dein Facharzt behandelt die Mittelohrentzündung in der Regel symptomatisch, wobei er die auftretenden Beschwerden zu lindern versucht und nicht direkt die Ursache beseitigt. Eine Mittelohrentzündung kann nämlich von unterschiedlichen Krankheitserregern ausgelöst werden, die nicht alle mit Antibiotika bekämpft werden können. Beispielsweise sind Antibiotika nicht gegen Viren wirksam und können zudem auch nicht jede Bakterienart bekämpfen.

Mittelohrentzündung - schmerzlindernde Medikamente zur Behandlung der auftretenden Beschwerden

Aus diesem Grund verschreibt Dir Dein Facharzt zunächst schmerzlindernde Medikamente zur Behandlung der auftretenden Beschwerden. Dafür eignet sich Paracetamol oder Ibuprofen in Tablettenform. Bei hohem Fieber oder Schüttelfrost kann er Dir auch fiebersenkende Mittel verschreiben.

Mittelohrentzündung - Häufig empfehlen Fachärzte abschwellende Nasentropfen oder -sprays

Häufig empfehlen Fachärzte abschwellende Nasentropfen oder -sprays, da sie zu einer besseren Belüftung des Mittelohres beitragen. Dadurch kann die Flüssigkeit, die sich in der Paukenhöhle Deines entzündeten Ohres gebildet hat, besser abfließen. Ohrentropfen helfen dabei allerdings nicht.

Mittelohrentzündung - verschreibt Dir Dein Facharzt meist Antibiotika

Sollten in den ersten zwei Tagen keine Besserungen auftreten oder beide Ohren von einer Mittelohrentzündung betroffen sein, so verschreibt Dir Dein Facharzt meist Antibiotika. Je nach Wirkstoff musst Du diese dann etwa sieben Tage lang einnehmen. Wichtig ist dabei, dass Du die Behandlung nicht frühzeitig abbrichst.

Mittelohrentzündung - Wie wird eine Mittelohrentzündung behandelt?

Welche Hausmittel helfen bei einer Mittelohrentzündung?

Mittelohrentzündung - Welche Hausmittel helfen bei einer Mittelohrentzündung?

Eine Mittelohrentzündung kannst Du außerdem mit diversen Hausmitteln behandeln, die die Beschwerden lindern und die Heilung unterstützen können. Als geeignete Hausmittel eignen sich unter anderem Zwiebel, da sie viele gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe enthalten.

Ihr Hauptwirkstoff Alliin, eine schwefelhaltige Verbindung, hat eine heilende Wirkung und kann, genauso wie ätherische Öle, die Entzündung lindern. Dazu kannst Du Dir ein warmes Zwiebelsäckchen auf das Ohr legen, was die Durchblutung fördert und die Schmerzen lindert. Die Inhaltsstoffe der Zwiebel töten zudem Krankheitserreger ab und beschleunigen die Heilung.
 
Für ein Zwiebelpäckchen kannst Du eine Zwiebel klein schneiden und in ein Tuch wickeln. Dieses Päckchen erwärmst Du anschließend am besten in der Mikrowelle oder über einem Topf mit Wasserdampf. Das Päckchen sollte dabei allerdings nicht zu feucht werden. Am besten legst Du das Zwiebelpäckchen auf Dein entzündetes Ohr und fixierst es mit einer Mütze oder einem Tuch. Auch Kamillenblüten haben eine ähnliche Wirkung. Du kannst sie auf die gleiche Weise wie das Zwiebelpäckchen vorbereiten und auf Dein entzündetes Ohr legen.
 
Zudem kannst Du, wie bei vielen chronischen Entzündungen, auch unterschiedliche Wärmebehandlungen und Rotlicht als effektive Schmerz- und Entzündungslinderung ausprobieren. Infrarotlicht regt beispielsweise die Durchblutung im Ohr an, was den Stoffwechsel verbessert und somit den Heilungsprozess unterstützt. Außerdem verflüssigt die Wärme die Sekrete in der entzündeten Paukenhöhle Deines Ohres, was den Abfluss der Sekrete begünstigt. Achte bei der Anwendung von Infrarotstrahlen allerdings darauf, dass du 30 bis 50 Zentimeter Abstand zu Deinem Gesicht hältst.
 
Als wärmende Hausmittel empfehlen sich auch eine Wärmflasche, Körnerkissen oder Kirschkernkissen. Lege Dir dafür das warme Kissen am besten direkt auf das entzündete Ohr und lass die Wärme so lange wirken, wie sie angenehm ist. Sollte Dir die Wärme am Ohr allerdings unangenehm sein, so kannst Du es auch mit Kälte probieren. Beispielsweise kannst Du eine feuchte Kompresse oder ein kühles Körnerkissen auflegen. In manchen Fällen kann Kälte durchaus wohltuender sein als Wärme.

Manchmal können auch kochsalzhaltige Nasentropfen den Druck im Ohr verringern und somit den Ohrenschmerzen entgegenwirken. Dazu löst Du am besten neun Gramm Kochsalz in einem Liter abgekochten Wasser auf. Die Kochsalzlösung kannst Du anschließend in eine Pipette oder ein Fläschchen mit Sprühsatz. Zur Behandlung kannst Du mehrmals täglich drei bis fünf Tropfen in jedes Nasenloch sprühen.

 

Ein beliebtes Hausmittel ist außerdem das Inhalieren von heißem Wasserdampf. Zusätze wie ätherische Öle oder Salz können die Wirkung verstärken. Außerdem können Dir diverse Teesorten bei der Linderung der Schmerzen und der Heilung der Entzündung helfen. Kamillentee wirkt entzündungshemmend, das Rosengewächs Mädesüß gilt als natürliches Schmerzmittel und Weidenrinde kann, als Tee zubereitet, schmerzlindernd wirken und erhöhte Temperatur senken. Sollten die Beschwerden allerdings über längere Zeit anhalten und keine Besserung zeigen, so konsultiere Deinen zuständigen Haus- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt.

Mittelohrentzündung - Ein beliebtes Hausmittel ist außerdem das Inhalieren von heißem Wasserdampf

Was muss ich bei einer Mittelohrentzündung beachten?

Mittelohrentzündung - Bei einer Mittelohrentzündung ist das Fliegen grundsätzlich nicht verboten

Bei einer Mittelohrentzündung ist das Fliegen grundsätzlich nicht verboten, aber die Schwellung der Ohrtrompete erschwert den Druckausgleich im Ohr. Das kann vor allem beim Starten und Landen starke Schwellungen verursachen. Solltest Du Deinen Flug nicht verschieben können, so kannst Du vor dem Starten und dem Landen ein abschwellendes Nasenspray zu Dir nehmen.

Mittelohrentzündung - kein Wasser beim Baden oder Duschen in Deine Ohren gelangt

Um eine neuerliche Mittelohrentzündung vorzubeugen, solltest Du Dich schonen und viel Tee und Wasser trinken. Außerdem sollte Deine häusliche Umgebung frei von Rauch sein. Zudem solltest Du darauf Acht geben, dass kein Wasser beim Baden oder Duschen in Deine Ohren gelangt. Vor allem in den ersten Tagen einer Mittelohrentzündung oder bei einem Trommelfell-Riss sollst Du strikt auf das Duschen verzichten, damit keine weiteren Keime in die Paukenhöhle gelangen. Auch Schwimmbad-Besuche sind absolut tabu.

Welche Folgen hat eine Mittelohrentzündung?

In der Regel klingt eine Mittelohrentzündung innerhalb von einigen Tagen folgenlos ab, dennoch kann es in Ausnahmefällen zu gefährlichen Komplikationen kommen. Zu diesen zählen unter anderem die Entzündung des Warzenfortsatzes, die sogenannte Mastoiditis. In äußerst kritischen Fällen kann es sogar zu einer Gehirnhautentzündung, der sogenannten Meningitis, kommen. Auch Gesichtsnervenlähmungen zählen zu den potenziellen Risiken.

Mittelohrentzündung - Welche Folgen hat eine Mittelohrentzündung?

Wie kann ich einer Mittelohrentzündung vorbeugen?

Mittelohrentzündung - Wie kann ich einer Mittelohrentzündung vorbeugen?

Wenn Du wiederholt an einer Mittelohrentzündung leidest, so solltest Du unbedingt einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt kontaktieren. Dieser kann der Ursache der Entzündung, wie etwa vergrößerte Rachenmandeln, auf den Grund gehen und gezielt behandeln.

Außerdem kann er Dir ein sogenanntes Paukenröhrchen in das Trommelfell einsetzen, das Dein Mittelohr besser belüften und so Entzündungen vorbeugen kann. Einer Mittelohrentzündung kannst Du zudem sehr gut vorbeugen, indem Du auch Erkältungskrankheiten vermeidest, da jene meist der Auslöser einer Mittelohrentzündung sind. Dafür solltest Du vor allem in der kalten Jahreszeit auf ausreichend Hygiene achten, häufig Hände waschen und Kontakt zu kranken Personen vermeiden. Auch angemessene saisonale Kleidung kann eine Erkältung vorbeugen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Mittelohrentzündung?

Mittelohrentzündung - Kosten

Da es sich bei der Behandlung einer Mittelohrentzündung um eine medizinisch notwendige Therapie handelt, übernimmt Dein Krankenversicherungsträger alle notwendigen Behandlungsschritte.

Darüber hinaus kann es sein, dass für bestimmte Medikamente eine Rezeptgebühr anfällt, je nachdem, welcher Behandlungsart Du nach gehst. Konsultiere dafür am besten Deinen zuständigen Hausarzt.

 


Abonniere jetzt unseren YouTube-Kanal!

Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.

Du hast Fragen?

Wir helfen Dir gerne weiter.

AUF EINEN BLICK

Dauer Dauer

1-2 Wochen

Ausfallzeit Ausfallzeit

1-2 Wochen

Stationärer Aufenthalt Stationär

Nicht notwendig

Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Eine Mittelohrentzündung ist eine Erkrankung der Schleimhaut in der Paukenhöhle, dem Hohlraum im Mittelohr.


Der Auslöser ist meist eine vorangehende Erkältung oder Infektion im Nasen-Rachen-Raum, wobei die Krankheitserreger über die Ohrtrompete in das Mittelohr wandern und dort eine Entzündung verursachen.


Die Mittelohrentzündung tritt vor allem bei Babys und Kleinkindern auf, da ihre Ohrtrompete deutlich enger und kleiner ist, wodurch sich Bakterien viel leichter ansammeln können.


Mediziner behandeln die Mittelohrentzündung symptomatisch, wobei Dir Dein zuständiger Facharzt auch Antibiotika verschreiben kann. Bei schweren Verläufen kann es sogar zu Rissen im Trommelfell oder Gehirnhautentzündungen kommen. In der Regel lässt sich die Entzündung gut mit Hausmitteln behandeln und klingt nach ein paar Tagen wieder ab.

Ärzt*innen in Deiner Umgebung finden

Standort
    Mehr laden
    Frage an MOOCI

    Du hast Fragen zu diesem Thema?

    • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.
    Abonniere jetzt unseren YouTube-Kanal!

    Die Experten bei MOOCI beantworten Deine Fragen!

    Frage an die MOOCI Experten stellen

    Experten bei MOOCI

    Schritt 1 von 2

    Frage an MOOCI Experten stellen

    Stelle hier Deine Frage!