Mumps
INHALTSVERZEICHNIS
Was versteht die Medizin unter Mumps?
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Was sind die Symptome von Mumps?
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Wie kann ich Mumps vorbeugen?
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Welche Komplikationen können bei Mumps auftreten?
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Wie steckt man sich mit Mumps an?
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Wie wird Mumps diagnostiziert?
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Wie lässt sich Mumps behandeln?
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Was kann ich selbst bei Mumps tun?
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Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung von Mumps?
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Das Wichtigste zusammengefasst
Bei Mumps handelt es sich um eine virusbedingte Erkrankung. In den meisten Fällen geht das Mumpsvirus per Tröpfcheninfektion auf andere Menschen über. Nach einer überstandenen Mumpserkrankung bleiben die Patienten das ganze Leben lang immun gegen die Erreger.
Infolge der Mumpsinfektion schwellen typischerweise die Ohrspeicheldrüsen an, wodurch die für die Erkrankung charakteristischen „Hamsterbacken“ entstehen. Grippeähnliche Symptome sind ebenfalls üblich.
Die wirksamste Maßnahme zur Vorbeugung von Mumps ist die Impfung. Die aktuell verwendeten Kombinationsimpfstoffe wirken neben Mumps auch gegen Masern, Röteln und Windpocken. Sie werden in der Regel bereits im Babyalter verabreicht.
Es gibt keine Medikamente, die direkt gegen das Mumpsvirus wirken. Die Therapie fokussiert sich daher auf die Linderung der Symptome. Neben fiebersenkenden und schmerzstillenden Medikamenten können auch Hausmittel eine geeignete Form der Behandlung sein.
Was versteht die Medizin unter Mumps?
Die hochansteckende Virusinfektion Mumps hat viele Namen: In der medizinischen Fachsprache ist sie unter der Bezeichnung Parotitis epidemica bekannt. Viele Menschen verwenden aber auch umgangssprachliche Begriffe wie Ziegenpeter, Bauernwetzel oder Tölpel für die Erkrankung. Infiziert sich eine Person mit dem Mumpsvirus, kommt es typischerweise zu einer Anschwellung der Ohrspeicheldrüsen am Kopf und Hals. So entstehen die charakteristischen „Hamsterbacken“, für die Ziegenpeter weithin bekannt ist.
Mumps ist eine klassische Kinderkrankheit. Viele Jungen und Mädchen infizieren sich bereits in den ersten Lebensjahren mit dem Virus. In diesem Fall sind die Symptome meist nicht so schlimm und die Erkrankung heilt komplikationslos aus. Da das Immunsystem Antikörper gegen den Erreger bildet, sind Betroffene danach in der Regel ein Leben lang vor Mumps sicher. Kommen Patienten aber erst im Jugend- oder Erwachsenenalter zum ersten Mal mit den ursächlichen Viren in Berührung, kann Ziegenpeter auch stärkere Beschwerden auslösen. Zudem haben ältere Menschen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen und Spätfolgen. Solchen kannst Du allerdings mithilfe der Mumps-Impfung gut vorbeugen.
Wie häufig ist Mumps?
Mumpsviren kommen auf der gesamten Welt und das ganze Jahr über vor. Während die Erkrankung vor etwa 50 Jahren noch rund 200 von 100.000 Einwohnern betraf, erkrankt heutzutage nur noch etwa eine von 100.000 Personen im deutschsprachigen Raum an Ziegenpeter. Dieser Rückgang der Infektionszahlen ist der vorbeugenden Schutzimpfung gegen Mumps zu verdanken. Die meisten Ansteckungen passieren aktuell bei Personen, die weder durch eine frühere Mumpsinfektion noch durch eine Impfung geschützt sind.
Ist Mumps meldepflichtig?
In Deutschland gilt Mumps seit dem Jahr 2013 als meldepflichtige Krankheit. Das bedeutet, dass Ärzte dem Gesundheitsamt jede Infektion und jeden Todesfall durch das Mumpsvirus mitteilen müssen.
Dabei müssen sie auch den Namen des betroffenen Patienten weitergeben. Auch alle Gemeinschaftseinrichtungen, wie zum Beispiel Kindergärten oder Schulen, sind über die Mumpserkrankung zu informieren.
In Österreich und in der Schweiz sind diese Maßnahmen hingegen nicht notwendig, da Mumps dort nicht zu den anzeigepflichtigen Krankheiten zählt. Mediziner müssen den Fall erst melden, wenn infolge der Infektion eine virusbedingte Hirnhautentzündung auftritt.
Was sind die Symptome von Mumps?
Etwa ein Drittel der Betroffenen hat entweder keine oder nur sehr leichte Symptome. Das ist vor allem bei Babys und Kleinkindern der Fall, die oftmals nur erkältungsähnliche Beschwerden aufweisen.
Bei Jugendlichen und Erwachsenen kann das Mumpsvirus aber durchaus stärkere Symptome hervorrufen. Die Erkrankung macht sich zunächst meist mit unspezifischen Anzeichen wie Appetitlosigkeit, Fieber, Kopfweh, Gliederschmerzen und Schwächegefühl bemerkbar. Innerhalb von wenigen Tagen entzünden sich anschließend die Ohrspeicheldrüsen und schwellen an. Diese befinden sich am äußeren Bereich des Gesichts vor der Ohrmuschel. Manchmal tritt die Schwellung nur auf einer Seite auf. In den meisten Fällen sind aber beide Ohrspeicheldrüsen betroffen und es kommt zu den für Ziegenpeter charakteristischen „Hamsterbacken“. Da die entstandene Wölbung auf den Gehörgang drückt, klagen Betroffene häufig über Ohrenschmerzen. Zusätzlich schmerzen auch oftmals das Öffnen des Mundes, das Kauen und das Schlucken. Letzteres passiert insbesondere dann, wenn sich die paarigen Speicheldrüsen im Unterkiefer oder unter der Zunge ebenso entzünden. In diesem Fall schwellen manchmal zusätzlich die benachbarten Lymphknoten an.
Wie lange die unangenehmen Symptome anhalten, ist von Person zu Person verschieden. Bei manchen Personen lassen die Beschwerden bereits nach drei bis fünf Tagen nach, bei anderen dauert die Erkrankung bis zu zwei Wochen. Kommt es infolge von Mumps zu Komplikationen – beispielsweise, wenn sich die Entzündung auf sonstige Organe ausbreitet – kann der Genesungsprozess aber auch deutlich länger dauern.
Welche Organe befällt Mumps?
In der Regel befallen Mumpsviren nur die Speicheldrüsen im Bereich des Gesichts und des Halses. Insbesondere bei älteren Personen besteht aber das Risiko, dass sich die Erreger weiter im Körper ausbreiten. In diesem Fall kann es unter anderem zu Entzündungen an der Bauchspeicheldrüse, der Hirnhaut, der Schilddrüse, dem Herz oder den Nieren kommen. Bei Männern sind zudem die Hoden und Nebenhoden und bei Frauen die Eierstücke und Brüste gefährdet.
Wie kann ich Mumps vorbeugen?
Bei der MMRV-Impfung ist zusätzlich auch noch der Schutz vor Varizellen gegeben, welche ursächlich für Windpocken sind. Beide Kombinationsvakzine enthalten stark abgeschwächte Viren und gelten somit als Lebendimpfstoffe. Diese rufen im Körper keine Krankheitssymptome hervor, regen das Immunsystem aber trotzdem zur Bildung von Antikörpern an. Bis dieser Prozess abgeschlossen ist, dauert es etwa zehn bis vierzehn Tage. Das bedeutet, dass der vollständige Schutz etwa zwei Wochen nach der Verabreichung der zweiten Impfdosis gegeben ist.
Wie oft muss ich mich für einen ausreichenden Schutz gegen Mumps impfen lassen?
Um einen lebenslangen Impfschutz aufzubauen, sind bei beiden Kombinationsimpfstoffen zwei Dosen notwendig. Diese verabreicht der Arzt typischerweise bereits im Kindesalter. Die erste Impfung bekommen Babys in der Regel zwischen elf und vierzehn Monaten. Die zweite Dosis folgt frühestens vier Wochen danach und spätestens gegen Ende des zweiten Lebensjahres. Ist die vollständige Impfung nicht bereits im Kindesalter passiert, sollten Jugendliche und Erwachsene sie unbedingt nachholen. Das gilt insbesondere für Personen, die in der Medizin oder im Bildungsbereich arbeiten und mit vielen andern Menschen in Kontakt kommen. Nach der zweiten Dosis hält der Impfschutz in der Regel lebenslang an – eine Auffrischung ist daher nicht notwendig.
Kann ich trotz der Impfung Mumps bekommen?
Die Impfungen gegen Mumps schützen mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 90 Prozent vor der Ansteckung. Ganz selten kann es daher vorkommen, dass Du trotz vollständiger Impfung an Mumps erkrankst. In diesem Fall sorgt die Impfung aber dafür, dass Du zumindest einen milden Verlauf ohne schwere Komplikationen hast. Zusätzlich geben Geimpfte die Viren mit einer viel geringeren Wahrscheinlichkeit an andere Personen weiter, wodurch die Ausbreitung von Mumps insgesamt eingedämmt wird.
Welche Nebenwirkungen können bei einer Mumps-Impfung auftreten?
Alle Impfstoffe gegen Mumps gelten als sehr gut verträglich. Die meisten Patienten merken gar keine Einschränkungen nach der Impfung. Manche Personen nehmen hingegen leichte Impfreaktionen wahr. Dazu zählen beispielsweise Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Einstichstelle sowie geschwollene Lymphknoten, erhöhte Temperatur, Kopfweh, Müdigkeit und leichte Magen-Darm-Beschwerden. Diese Symptome sind aber kein Grund zur Sorge und verschwinden innerhalb von wenigen Tagen von selbst.
Da die Kombinationsimpfstoffe auch abgeschwächte Viren gegen Masern beinhalten, kommt es bei etwa drei von 100 Patienten zu sogenannten Impfmasern. Dabei handelt es sich um einen masernähnlichen Ausschlag, begleitet von Fieber. Betroffene können dabei aber keine anderen Menschen anstecken.
Schwerwiegende Nebenwirkungen sind bei einer Mumps-Impfung äußerst selten. Bei Babys führt die Temperaturerhöhung manchmal zu einem Fieberkrampf, welcher aber in der Regel ohne schlimme Folgen bleibt. In wenigen Fällen sind außerdem allergische Reaktionen sowie vorübergehende Gelenkentzündungen oder Blutgerinnungsstörungen möglich.
Welche Komplikationen können bei Mumps auftreten?
Bei Kindern ist Mumps in der Regel ungefährlich. Meist heilt die Erkrankung innerhalb von zwei Wochen folgenlos aus. Erwachsene haben hingegen ein höheres Risiko für Komplikationen. Bei etwa fünf Prozent der Betroffenen verbreiten sich die Viren im Körper und lösen Entzündungen in bestimmten Organen aus.
Befallen die Erreger zum Beispiel das zentrale Nervensystem (ZNS), kann eine Hirnhautentzündung (Meningitis) oder eine Gehirnentzündung (Enzephalitis) die Folge sein. Mumps führt in manchen Fällen auch zu einem entzündeten Gehörnerv (Akustik-Neuritis) oder einer Innenohrentzündung (Labyrinthitis). Diese Komplikationen münden in seltenen Fällen in Beeinträchtigungen des Hörvermögens, welche vorübergehend oder dauerhaft sein können.
Darüber hinaus besteht das Risiko, dass sich die Mumpsviren auf die Geschlechtsorgane ausbreiten. Bei einigen Jungen und Männern kommt es infolge der Erkrankung zu einer Hodenentzündung (Orchitis) oder einer Nebenhodenentzündung (Epididymitis). Infolgedessen leiden manche Männer unter einer eingeschränkten Zeugungsfähigkeit oder gar einer vollständigen Unfruchtbarkeit. Bei Frauen kann Mumps zu einer Brustentzündung (Mastitis) und in seltenen Fällen zu einer Eierstockentzündung führen.
Zu den weiteren möglichen Komplikationen zählen die Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), die Gelenkentzündung (Arthritis), die Nierenentzündung (Nephritis), die Herzmuskelentzündung (Myokarditis) und die Blutarmut (Anämie). Breiten sich die Viren auf die Augen aus, besteht außerdem das Risiko, blind zu werden.
Mit einer rechtzeitigen professionellen Behandlung lässt sich vermeiden, dass Komplikationen derart ausarten. Daher solltest Du sofort einen Mediziner verständigen, wenn Du irgendwelche untypischen Symptome bemerkst. Mit einer Mumps-Impfung lassen sich solch schwere Krankheitsverläufe übrigens von vornherein vermeiden.
Sind Schwangere mit Mumps besonders gefährdet?
Manche Frauen haben Angst, dass eine Mumpserkrankung während der Schwangerschaft dem ungeborenen Baby schaden könnte. Nach aktuellem Stand der Forschung besteht dafür aber keine Gefahr.
Die Mutter kann die Viren nicht an das Kind übertragen und es besteht auch kein erhöhtes Risiko für eine Fehlgeburt oder Fehlbildungen des Babys.
Frauen mit Kinderwunsch sollten allerdings bedenken, dass sie während einer Schwangerschaft keine Lebendimpfstoffe bekommen dürfen. Wenn die Mumps-Impfung bei ihnen nachzuholen ist, muss dies also entweder einen Monat vor oder nach der Schwangerschaft passieren.
Wie steckt man sich mit Mumps an?
Auslöser von Ziegenpeter ist das Mumpsvirus, welches in der Fachsprache unter der Bezeichnung Paramyxovirus parotitis bekannt ist. Es gehört zur selben Gruppe wie das Masernvirus – den sogenannten Proxyviren.
Diese reagieren empfindlich auf Umwelteinflüsse wie Hitze und UV-Strahlen, weswegen Mumps vorwiegend im Winter und Frühjahr auftritt.
Die Ansteckung erfolgt in den meisten Fällen per Tröpfcheninfektion direkt von Mensch zu Mensch. Beim Niesen, Husten oder Sprechen gelangen die Erreger in die Umgebungsluft, wo sie andere Personen einatmen und über die Schleimhaut in den Körper aufnehmen. Auch beim Küssen können die Erreger auf andere Menschen übergehen. Darüber hinaus ist eine Übertragung durch gemeinsam benutzte Gegenstände möglich – die Medizin spricht in diesem Fall von einer Schmierinfektion. Das passiert bei Mumps aber eher selten, da die Viren auf der Oberfläche von Gegenständen nur wenige Stunden überleben.
Wie lange ist Mumps ansteckend?
Die Inkubationszeit von Mumps liegt zwischen zwölf und 25 Tagen. Das bedeutet, dass die ersten Symptome in der Regel erst zwei bis drei Wochen nach der Ansteckung mit dem Virus auftreten. Betroffene können die Erreger bereits bis zu sieben Tage vor Ausbruch der Beschwerden und bis zu neun Tage nach der überstandenen Erkrankung an andere Personen übertragen. Damit Du oder Dein Kind niemanden anstecken, solltet ihr in diesem Zeitraum mit keinen Menschen in Kontakt kommen – es sei denn, diese sind geimpft oder haben die Erkrankung bereits selbst durchgemacht. Zur Sicherheit solltest Du Dich mindestens eine Woche lang krankschreiben lassen. Den Kindergarten oder die Schule darf Dein Sprössling ebenfalls erst rund eine Woche nach dem Abklingen der Symptome wieder besuchen.
Wie wird Mumps diagnostiziert?
Mumps lässt sich in den meisten Fällen schnell und einfach anhand der typischen Symptome erkennen. Insbesondere die starke Schwellung der Ohrspeicheldrüsen gilt als eindeutiges Indiz für die Erkrankung.
Da Ziegenpeter dank der Impfung heutzutage sehr selten geworden ist, solltest Du bei mumpsartigen Beschwerden dennoch zur Sicherheit einen Arzt aufsuchen. Das ist vor allem dann ratsam, wenn Du eigentlich gegen Ziegenpeter geimpft bist. So kann der Mediziner feststellen, ob tatsächlich eine Mumpsinfektion vorliegt oder ob den Symptomen eine andere Erkrankung zugrunde liegt. Diesen Prozess bezeichnet die Medizin als Differenzialdiagnose.
Dem Arzt stehen verschiedene Methoden zur Auswahl, um das Mumpsvirus nachzuweisen. Er kann beispielsweise eine Blutprobe nehmen und diese auf Antikörper gegen den Erreger untersuchen. Im Urin oder an der Rachenschleimhaut lassen sich die Viren meist ebenfalls entdecken. Besteht der Verdacht, dass sich die Viren im Körper ausgebreitet und Organe befallen haben, sind einige zusätzliche Tests notwendig. Um eine Entzündung am zentralen Nervensystem festzustellen, führt der Mediziner eine sogenannte Liquorpunktion durch. Dabei entnimmt er eine Probe der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit und lässt diese im Labor auf Mumpsviren prüfen. Bei Anzeichen einer Bauchspeicheldrüsen-, Hoden-, Brust- oder Eierstockentzündung kann eine Ultraschalluntersuchung Gewissheit bringen – diese ist in der Fachsprache unter dem Begriff Sonografie bekannt.
Wie lässt sich Mumps behandeln?
Es gibt keine Medikamente, die direkt gegen das Mumpsvirus wirken. Eine medizinische Behandlung von Ziegenpeter dient daher hauptsächlich dazu, die Symptome zu lindern.
Bei Ohrenschmerzen und Fieber kannst Du schmerzstillende oder fiebersenkende Mittel einnehmen. Geeignete Präparate aus der Apotheke sind beispielsweise Paracetamol oder Ibuprofen. Aspirin ist hingegen insbesondere für Kinder nicht geeignet, da der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) bei ihnen schwere Nebenwirkungen haben kann.
Zusätzlich ist eine ärztliche Therapie notwendig, wenn Mumps zu Komplikationen führt. Der Mediziner kann zum Beispiel Mittel mit Kortison verschreiben, um Entzündungen im Körper zu lindern. Bei schwerwiegenderen Folgen von Mumps – wie etwa einer Meningitis, einer Enzephalitis oder einer Pankreatitis – ist unter Umständen eine Behandlung im Krankenhaus erforderlich.
Wie ist die Prognose bei Mumps?
In den meisten Fällen verläuft Mumps sowohl bei Kindern als auch Erwachsenen sehr mild. Viele Patienten merken nur wenige bis gar keine Symptome und erleiden auch keine Komplikationen. Die Erkrankung heilt in der Regel innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst aus. Hast Du Mumps einmal überstanden, bist Du normalerweise das ganze Leben lang immun gegen die Erreger.
Kommt es infolge von Mumps zu Komplikationen, fällt die Prognose teilweise etwas schlechter aus. Eine Hodenentzündung kann beispielsweise die Zeugungsfähigkeit einschränken und eine Ohrenentzündung das Hörvermögen. Zudem führt eine mumpsbedingte Gehirnentzündung bei etwa 1,5 Prozent der Patienten zum Tod. Durch eine rechtzeitige Behandlung lassen sich solche gravierenden Folgen aber in der Regel vermeiden.
Was kann ich selbst bei Mumps tun?
Gönne Dir Bettruhe und nimm viel Flüssigkeit zu Dir
Je nach Bedarf können kalte oder warme Umschläge helfen
Nimm vorübergehend breiförmige oder flüssige Speisen zu Dir
Vermeide saure Lebensmittel und Fruchtsäfte um die Speicheldrüse nicht anzuregen
Du kannst auch selbst einiges tun, um die Symptome zu lindern und mögliche Komplikationen zu verhindern. Leidest Du unter Fieber, solltest Du Bettruhe einhalten und viel trinken. Kalte Wadenwickel können dazu beitragen, die erhöhte Körpertemperatur zu senken. Bei geschwollenen Ohrspeicheldrüsen empfinden viele Patienten kühlende Quark- oder Ölumschläge als angenehm. Andere bevorzugen hingegen warme Wickel. Probiere im Zweifelsfall am besten einfach beides aus und entscheide, was für Dich angenehmer ist. Grundsätzlich kannst Du die Umschläge so lange auflegen wie Du willst – wenn sie aber nicht mehr wirklich kalt oder warm sind, empfiehlt sich ein Wechsel.
Wenn Du Probleme oder Schmerzen beim Kauen und Schlucken hast, kannst Du vorübergehend auf breiförmige und flüssige Speisen umsteigen. Besonders gut eignen sich beispielsweise Kartoffelpüree, Milchbrei oder Suppen. Saure Lebensmittel und Fruchtsäfte solltest Du hingegen eher vermeiden, da diese die Speicheldrüsen dazu anregen, mehr Sekret zu produzieren. Das kann dazu führen, dass sich die Schmerzen verschlimmern.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung von Mumps?
Mumps kann insbesondere bei älteren Personen zu gefährlichen Komplikationen führen. Ist bei diesen eine professionelle Therapie notwendig, kommt die Krankenkasse in der Regel für alle Kosten auf. Bei gewissen Leistungen kann aber ein Selbstbehalt für Dich anfallen. Des Weiteren bezahlen sowohl deutsche als auch österreichische Krankenkassen die Impfung gegen Mumps – egal ob Du sie bereits im Kindesalter bekommst oder später nachholen lässt.
Über die Autorin: Dr. Simone Hermanns
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Dr. med. Simone Hermanns ist als Fachärztin am Universitätsspital Zürich tätig und unterstützt MOOCI seit Februar 2020 als medizinische Expertin für den Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe.
Seit nunmehr 7 Jahren arbeitet sie voller Energie und Lebenslust als Ärztin in verschiedenen klinischen Fachbereichen in Deutschland und der Schweiz. Die Liebe zur Medizin entdeckte Sie besonders im operativen Bereich,da die Vielfältigkeit dieses Bereichs immer wieder aufs Neue fasziniert.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Mumps, auch als Ziegenpeter bekannt, ist eine der klassischen Kinderkrankheiten. Aufgrund der vorbeugenden Schutzimpfung tritt die Virusinfektion heutzutage aber nur noch sehr selten auf. Typischerweise kommt es im Zuge der Erkrankung zu einer Entzündung und Schwellung der Ohrspeicheldrüsen – oft begleitet von grippeähnlichen Symptomen. In den meisten Fällen heilt Mumps innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst aus. Bei älteren Personen kann es aber manchmal auch zu Komplikationen kommen. Hier erfährst Du alles, was Du über Mumps wissen solltest.
AUTOR
Dr. med. Simone Hermanns
Medizinische Expertin
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 1. August, 2023