Mastitis (Brustentzündung)
INHALTSVERZEICHNIS
Wie erkennt man eine Mastitis?
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Welche Folgen kann die Brustentzündung für Mutter und Kind haben?
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Welche anderen Erkrankungen können ähnliche Symptome aufweisen?
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Welche Formen der Mastitis gibt es?
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Wie sieht die Therapie einer Mastitis aus?
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Welche Probleme kann die Mastitis beim Stillen verursachen?
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Gibt es auch Hausmittel, die bei einer Mastitis wirken?
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Wie kann man eine Mastitis vorbeugen?
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Was passiert, wenn die Brustentzündung unbehandelt bleibt?
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Was kostet die Behandlung der Mastitis?
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Das Wichtigste zusammengefasst
Eine Mastitis ist eine Brustdrüsenentzündung, die vor allem bei stillenden Müttern in den ersten sechs Wochen nach der Geburt auftritt.
Ursache einer Mastitis ist die Verlegung der Milchgänge, die zu einem Milchstau führt sowie das Eindringen von Bakterien über kleinste Wunden an der Brustwarze. Das Eindringen der Keime führt zur Reaktion des Immunsystems und damit zu einer Entzündung der Brustdrüse.
Eine Mastitis äußert sich durch Schmerzen an der Brust sowie durch sichtbare und fühlbare Veränderungen. Hinzu kommen unspezifische Krankheitssymptome wie Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit und Schwäche.
Zur Therapie kommen neben Schonung, Bettruhe und regelmäßiger Kühlung der Brust eine medikamentöse antibiotische und schmerzstillende Behandlung zum Einsatz.
Wie erkennt man eine Mastitis?
Unter einer Mastitis wird eine meist bakterielle Entzündung der Brustdrüsen bei der Frau verstanden. Dabei schmerzt die Brust sehr, ist stark geschwollen, gerötet und warm. Meist tritt eine Mastitis während der Stillperiode auf, jedoch kann sie auch Frauen nach der Menopause und in seltenen Fällen Männer betreffen.
Wie sehen die Symptome einer Mastitis aus?
Es gibt verschiedene Formen der Mastitis, welche jedoch mit ähnlichen Symptomen einhergehen. Typischerweise tritt dabei ein einseitiger Schmerz im Bereich der Brust/ Brustwarze auf. Hinzu kommen die charakteristischen Zeichen einer Entzündung, nämlich eine Schwellung, Rötung und Überwärmung der Brust und des umgebenden Areals. Die Brust kann in manchen Fällen verhärtet erscheinen. In den meisten Fällen leiden Betroffene auch unter grippeähnlichen Symptomen wie Fieber, Abgeschlagenheit, Schüttelfrost sowie geschwollenen Lymphknoten unter den Achseln. Bei vielen Frauen sind die Brüste dann sehr berührungsempfindlich. Sie haben starke Schmerzen und ihr Allgemeinzustand ist schlecht.
Wie entsteht eine Mastitis?
Eine Brustentzündung kann verschiedene Ursachen haben. Bei etwa 95 Prozent der Fälle handelt es sich um eine Wochenbett-Mastitis. Auslöser der Entzündung ist dabei häufig das Bakterium Staphylococcus aureus. Über die Mutter oder andere Personen im direkten Umfeld gelangt der Erreger in die Nase und den Mund des Säuglings. Dieser überträgt die Bakterien wiederum über das Stillen auf die Mutter. Da beim Stillen oft kleine Hautrisse im Bereich der Brustwarze entstehen, können die Keime über diesen Weg in die Lymphbahnen der Brustdrüse gelangen und dort eine Entzündung auslösen. Eine andere Möglichkeit wäre der Zugang über die Milchgänge, der vor allem bei einem Milchstau gelingt, da diese durch das angestaute Sekret stark erweitert sind.
Es gibt Frauen, die anfälliger für eine Brustentzündung sind als andere. Meist zeigen sich bei diesen Frauen raue, trockene und wunde Brustwarzen, starke Müdigkeits- und Stresssymptome und eine geschwächte Immunabwehr. Viele hatten im Vorfeld schon zumindest einmal eine Mastitis.
Kann eine Brustentzündung auch beim Mann auftreten?
In seltenen Fällen kann eine Mastitis auch beim Mann auftreten. Dies passiert dann, wenn es zu einer Verletzung der Brustdrüse kommt oder aufgrund bestimmter Psychopharmaka. Auch starkes Rauchen kann die Entstehung einer Mastitis begünstigen.
Kann eine Mastitis auch ohne Stillen auftreten?
Auch unabhängig von Schwangerschaft und Stillzeit kann es zu einer Brustentzündung kommen. In den letzten Jahren hat sich der Anteil der an Mastitis erkrankten Personen, welche jedoch nicht stillen, stark erhöht. Waren es früher nur etwa zehn Prozent aller Mastitiden-Fälle, sind es heute schon um die 50 Prozent. Zu den häufigsten Ursachen gehört das Rauchen, abgelaufene Stillperioden, Verletzungen der Brustdrüsen sowie bestimmte Medikamente wie Tranquilizer oder Sexualsteroiddepotpräparate.
Wann sollte man bei einer Entzündung der Brust den Arzt aufsuchen?
Wenn Du Schmerzen hast und Dir auch die für eine Mastitis typischen Veränderungen an Deiner Brust auffallen, solltest Du schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen, denn nur eine frühzeitige Behandlung kann Komplikationen wie einen Abszess vermeiden.
Welchen Arzt soll ich bei einer Mastitis kontaktieren?
Wenn Du den Verdacht hegst, an einer Mastitis erkrankt zu sein, suche alsbald Deinen Frauenarzt auf. Dieser erkennt eine Brustentzündung meist recht rasch. Eine schnelle Behandlung ist bei einer Mastitis wichtig, da es ansonsten zu schwerwiegenden Folgen kommen kann.
Wie erfolgt die Diagnose einer Brustentzündung?
Bei den meisten Gynäkologen reicht eine Blickdiagnose aus, um eine Mastitis zu erkennen. Weiters wird Dich Dein Frauenarzt zur Geburt und der aktuellen Stillsituation befragen und Deine Brust und die umliegenden Lymphknoten abtasten. Der Arzt kann auch von der Milch einen Abstrich machen und so nach dem Erreger suchen. Im Normalfall aber kann der Facharzt eine Mastitis ohne weitere Untersuchungen erkennen und gleich mit der Behandlung beginnen.
Sollte die Entzündung schon länger bestehen und sich der Verdacht auf einen Abszess erhärten, wird der Arzt Deinen Busen mittels Ultraschall genauer untersuchen. Mit dieser Untersuchungsmethode kann er die Tiefe und genaue Lage des Abszesses feststellen. Im Falle einer Mastitis non-puerperalis, also einer Mastitis, die unabhängig von einer Schwangerschaft oder der Stillzeit auftaucht, wird der Arzt nach deren Abheilung weitere Untersuchungen durchführen, um der eigentlichen Ursache auf den Grund zu gehen. Dazu wird er Dein Blut untersuchen und weitere bildgebende Verfahren, wie Mammographie oder Magnetresonanztomographie anordnen.
Wann muss man bei einer Mastitis ins Krankenhaus?
Wenn sich die Beschwerden nicht innerhalb von 24 bis 48 Stunden verbessern oder sich sogar verschlechtern, dann sind wahrscheinlich Bakterien im Spiel. Diese können zu eitrigen Geschwüren oder im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen.
Welche Folgen kann die Brustentzündung für Mutter und Kind haben?
Grundsätzlich hat eine Mastitis keine besonderen Folgen für die Mutter und das Kind.
Wirkt sich die Mastitis negativ auf die Mutter-Kind-Beziehung aus?
Im Regelfall musst Du nicht mit dem Stillen aufhören, da ansonsten die Gefahr eines Milchstaus besteht. Selbst wenn Du eine Stillpause einlegen musst, da das Stillen zu schmerzhaft ist, wirkt sich das normalerweise nicht negativ auf die Mutter-Kind-Beziehung aus.
Kann die Brustentzündung durch das Stillen auf das Baby übergehen?
Laut aktuellen Studien kann die Entzündung nicht durch das Stillen auf das Baby übergehen. Hinzu kommt, dass es einige Antibiotika gibt, die auch während dem Stillen eingenommen werden können, ohne einen Einfluss auf das Kind zu haben.
Welche anderen Erkrankungen können ähnliche Symptome aufweisen?
Da eine Mastitis ähnliche Symptome wie eine Grippe oder Brustkrebs hat, ist sie auf den ersten Blick häufig nicht von ihnen zu unterscheiden. Hinzu kommt, dass die Mastitis non-puerperalis als Begleiterkrankung von anderen, meist chronischen körperlichen Erkrankungen auftreten kann. Dazu gehören Tuberkulose, Syphilis, Sarkoidose, Pilzinfektionen, Aktinomykose oder in Folge eines Befalls mit Parasiten.
Wie unterscheiden sich die Symptome einer Mastitis und eines Milchstaus?
Ein Milchstau entsteht, wenn der Milchfluss behindert oder ungenügend ist. Typischerweise treten eng begrenzte Schmerzen auf, der Bereich kann jedoch wechseln. Die Brust ist nicht sonderlich heiß und es entsteht eine Rötung der Haut über der betroffenen Stelle. Im Regelfall steigt die Körpertemperatur zwar an, bleibt jedoch unter 38,4 Grad Celsius.
Im Gegensatz dazu steigt das Fieber bei einer Mastitis über 38,4 Grad Celsius und Betroffene leiden unter grippeähnlichen Symptomen. Meist ist nur eine Brust betroffen, die harte, geschwollene Stellen aufweist. An diesen Stellen ist die Haut auch gerötet und heiß. Patienten berichten zudem von einem begrenzten, örtlich starken Schmerz.
Wie ist zu erkennen, ob es sich um eine Mastitis oder um Soor handelt?
Soor kann sowohl die Mutter als auch das Baby betreffen. Dabei klagt die Mutter über sehr heftige, stechende Schmerzen im Bereich der Brustwarze, die aufgrund von geschwollenen Milchgängen entstehen. Die Brustwarze weist meist eine schuppige, trockene Haut, manchmal mit weißen Belegen oder Bläschen auf. Auch die Haut des Warzenhofs kann perlmuttartig glänzen oder pinkfarben wirken. Beim Baby tritt die oberflächliche Infektion an den Mundschleimhäuten auf, weshalb Mutter und Kind behandelt werden müssen, um sich nicht dauernd gegenseitig anzustecken. Auch kann eine Pilzinfektion an einer anderen Körperstelle auftauchen, wie in etwa ein Scheidenpilz.
Bei einer Mastitis ist nur die Mutter betroffen, diese kann auch nicht auf das Kind übergehen.
Woher weiß ich, ob es sich um eine Mastitis oder um eine Grippe handelt?
Da Betroffene bei einer Mastitis grippeähnliche Symptome aufweisen, wird die Krankheit häufig mit einer solchen verwechselt. Doch anders als bei einer echten Grippe leiden Patienten unter einer Brustentzündung, die keilförmig auftritt und eine Schwellung, Rötung und Schmerzen auslöst.
Woran erkennt man, ob es eine Mastitis oder Brustkrebs ist?
Die Symptome einer Mastitis ähneln denen einer Brustkrebserkrankung. Das Vorliegen eines bösartigen Tumors kann nur durch eine Mammographie und/oder eine Gewebeentnahme in Form einer Biopsie und deren Untersuchung im Labor nachgewiesen oder ausgeschlossen werden.
Wie können die Mastitis und Schilddrüse zusammenhängen?
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann zu einer sogenannten Hyperprolaktinämie führen. Das bedeutet, dass das Hormon Prolaktin, welches für die Milchsekretion zuständig ist, vermehrt ausgeschüttet wird und die Milchabsonderung dadurch steigert. In der Folge kann es zu einem Milchstau kommen, der wiederum eine bakterielle oder nicht bakterielle Brustentzündung hervorrufen kann.
Welche Formen der Mastitis gibt es?
- bakteriell
- nicht-bakteriell
- während der Stillzeit
- unabhängig von einer Schwangerschaft
Im Wesentlichen unterscheiden Mediziner zwischen einer Mastitis puerperalis, die meist während der Stillzeit auftritt und einer non-puerperalis, die unabhängig von einer Schwangerschaft oder der Stillzeit entstehen kann. Eine weitere Unterscheidung findet zwischen „bakteriell“ und „nicht-bakteriell“ statt.
Wie zeigt sich eine bakterielle Mastitis puerperalis?
Die Anzeichen einer bakteriellen Mastitis puerperalis sind Fieber, Schmerzen, eine Rötung, Schwellung und Überhitzung meist einer Brust. Häufig tritt diese Form der Mastitis in Folge des Stillens in den ersten beiden Wochen nach der Geburt auf. Etwa ein bis neun Prozent aller Frauen sind davon betroffen. Verursacher einer bakteriellen Mastitis puerperalis sind in rund 90 Prozent der Fälle Staphylokokken oder Streptokokken. Diese gelangen über die Brustwarzen zunächst in die Milchgänge und dann in die Milchdrüsen, wo sie eine Entzündung auslösen. Der Hauptübertragungsweg kommt jedoch über den Nasen-Rachenraum der Mutter zum Kind und über das Kind auf die mütterliche Brustwarze.
Was macht eine bakterielle Mastitis non-puerperalis aus?
In 40 Prozent der Fälle gilt das Kugelbakterium Staphylococcus epidermidis als Auslöser einer bakteriellen Mastitis non-puerperalis. Andere Verursacher sind die Bakterien Escherichia coli-, Proteus-, Fusobakterien und Streptokokken. Auch außerhalb der Stillzeit kann der Erreger über kleine Verletzungen an der Brustwarze oder über kleine Hautrisse in das Brustgewebe, wo sie sich ansiedeln und vermehren. Der Körper versucht diese wieder abzuwehren, weshalb es zu einer Entzündungsreaktion kommt. Im Regelfall ist eine Ausbreitung der Erreger über die Blutbahn eher selten. Auch sehr selten ist die Entstehung einer Brustentzündung im Rahmen einer anderen infektiösen Erkrankung wie beispielsweise Tuberkulose, Lues, Lepra, Strahlenpilzkrankheit oder Typhus. Wie schon die bakterielle Mastitis puerperalis wird auch diese Form mit Antibiotika behandelt.
Wie äußert sich eine nicht-bakterielle Mastitis non-puerperalis?
Die Ursache für eine nicht bakterielle oder abakterielle Mastitis non-puerperalis ist in den meisten Fällen ein Milchstau. Die Brustdrüse produziert dabei zu viel Milch, die nicht schnell genug abfließen kann. Dies kann deshalb der Fall sein, wenn das Brustgewebe durch vorangegangene Entzündungen oder Verletzungen vernarbt ist. Durch den Stau weiten sich die Milchgänge und die Milch gelangt in das umliegende Gewebe zwischen den Brustdrüsenläppchen, wo es vom Körper wie ein Eindringling bekämpft wird. Als Folge entzündet sich die Brust. Siedeln sich noch dazu Bakterien im entzündeten Areal an, wird aus einer nicht-bakteriellen Mastitis eine bakterielle.
Was ist unter einer Mastitis neonatorum zu verstehen?
Eine Mastitis neonatorum wird auch Neugeborenenmastitis genannt. Schon in den ersten Lebenstagen kann beim Baby eine Veränderung der Brust auftreten. Durch die Nabelschnur kommen schon während der Schwangerschaft weibliche Sexualhormone in den Blutkreislauf des Ungeborenen. Bei manchen Kindern wirkt sich dies auf die Entwicklung der Milchdrüsen aus, welche früh reifen und auch Milch bilden. Davon können beide Geschlechter betroffen sein. Typische Symptome sind eine angeschwollene Brust, welche sehr berührungsempfindlich ist und eine grau, weißliche Flüssigkeit, welche in manchen Fällen aus den Brustwarzen austritt. Diese wird auch Hexenmilch genannt. Wenn sich diese aufstaut, kann sich die Brust des Säuglings entzünden. Es zeigt sich eine Rötung und Überwärmung der Haut, Fieber sowie Eiter. In jedem Fall muss das Kind sofort ärztlich behandelt werden. Meist wird eine antibiotische Therapie vom Arzt vorgeschlagen.
Wie sieht die Therapie einer Mastitis aus?
Da es sich bei einer Mastitis meist um eine bakterielle Infektion handelt, erfolgt die Therapie im Normalfall durch Antibiotika. In den meisten Fällen reicht dies in Kombination mit Schonung, Bettruhe und Kühlung der Brust aus. Wichtig ist, dass Du nicht zu Stillen aufhörst, da sich ansonsten das Risiko eines Milchstaus erhöht. Nach Abheilen ist manchmal eine weitere Abklärung der Ursache notwendig, um einen Rückfall zu vermeiden.
Wie kühle ich bei einer Mastitis die Brust am besten?
Die Kühlung der Brust mit beispielsweise Kühlakkus, Quark oder Retterspitz kann eine Schmerzlinderung schaffen. Wichtig ist, dass das Kühlen nach dem Stillen stattfindet, da sich dabei die Blutgefäße zusammenziehen und die Milchproduktion dadurch reduziert wird. Du solltest Deine Brust mindestens 20 Minuten kühlen, da ansonsten das Gegenteil, nämlich Wärme durch einen Kneipp-Effekt, entsteht.
Gibt es eine Salbe gegen Mastitis?
Zur Behandlung einer Mastitis kannst Du Salben mit Kamillenwirkstoffen oder Ringelblume einsetzen, da diese entzündungshemmend und schmerzlindernd sind. Massiere diese vorsichtig in Deine Brust ein.
Welche Medikamente und Antibiotika können bei einer Mastitis zum Einsatz kommen?
Je nach Form der Mastitis wird Dir der Arzt unterschiedliche Antibiotika verschreiben. Das Mittel der ersten Wahl bei Staphylokokken sind Cephalosporine. Bei Streptokokken kommt eher Penicillin zum Einsatz. Wichtig ist, dass Du die Packung jeweils aufbrauchst und Dich an die ärztliche Empfehlung hältst. Sollte eine Mastitis immer wieder auftreten, sollten auch Probiotika zum Einsatz kommen, welche das Mikrobiom der Brust unterstützen. Zudem kannst Du schmerzstillende und entzündungshemmende Arzneimitteln wie in etwa Ibuprofen oder Paracetamol einnehmen.
Wenn die Mastitis nicht durch Bakterien verursacht wird, können auch sogenannte Prolaktinhemmer eingesetzt werden, welche die Milchproduktion herabsetzen. Diese werden jedoch heutzutage eher nicht mehr eingesetzt, damit die Mütter weiter stillen können.
Wie behandelt der Arzt eine Mastitis non-puerperalis?
Der Arzt wird durch verschiedene Untersuchungen abklären, ob eine Grunderkrankung, wie in etwa eine Tuberkulose, Pilzinfektion, Syphilis oder Parasiten vorliegen. Je nach Befund wird der Arzt unterschiedliche Behandlungsschritte einleiten.
Wie erfolgt die Behandlung der Mastitis puerperalis?
Bei einer Mastitis puerperalis müssen zum einen die Schmerzen in der Brust und zum anderen die eingedrungenen Bakterien bekämpft werden. Die Brust muss dazu entleert werden, weshalb Betroffene weiter stillen, die Brust ausstreichen oder abpumpen sollten. In manchen Fällen werden gegen die Entzündung Antibiotika und schmerz- sowie entzündungshemmende Medikamente eingesetzt, welche nicht auf das Baby übergehen und diesem demnach nicht schaden. Dennoch versuchen die Ärzte bei stillenden Müttern vorerst ohne Antibiotika auszukommen.
Wie lange sind bei einer Mastitis die Antibiotika einzunehmen?
Es ist wichtig, die Antibiotika ausreichend lange zu nehmen, um einen Rückfall zu vermeiden. Im Regelfall sind das in etwa zehn bis 14 Tage. Halte Dich bitte immer an die Vorgaben Deines behandelnden Arztes.
Wie lange dauert die Heilung einer Mastitis?
Im Normalfall ist eine Mastitis schnell und einfach zu behandeln. Dazu ist es wichtig, dass Du bei den ersten Anzeichen zum Arzt gehst und rasch mit einer Behandlung beginnst. In knapp 30 Prozent der Fälle tritt die Entzündung dennoch erneut auf. Dabei ist zu beobachten, dass die Heilungschancen einer Brustentzündung außerhalb des Wochenbetts etwas geringer ist als bei einer Brustentzündung während der ersten Stillphase.
Weshalb sollte man während einer Mastitis unbedingt Bettruhe einhalten?
Wenn wir müde und erschöpft sind, können sich Infektionen leichter in uns vermehren. Deshalb ist es ratsam, sich viel Ruhe zu gönnen. Nur dann hat Dein Körper die Chance, erfolgreich gegen die Entzündung anzukämpfen.
Wann ist eine OP der Mastitis notwendig?
Im Regelfall kommt es dann zu einer Operation, wenn sich die Entzündungsherde medikamentös nicht behandeln lassen. Sollte sich aufgrund der Brustentzündung zudem schon ein Abszess gebildet haben, muss dieser im Zuge einer kleinen Operation entfernt werden, da sich ansonsten das Risiko eines Brustkrebses erhöht. Auch Restgeschwüre und Fisteln müssen operativ entfernt werden.
Welche Probleme kann die Mastitis beim Stillen verursachen?
Auch mit einer Mastitis ist es wichtig, weiterhin zu stillen, damit die Milchkanäle geleert und somit entlastet werden.
Wie oft ist es ratsam bei einer Mastitis zu stillen?
Um die Brust vollständig zu entleeren und damit die vorhandenen Krankheitserreger auszuschwemmen, empfiehlt es sich, häufig zu stillen. Am besten ist es, wenn das Kind etwa alle zwei bis drei Stunden trinkt, auch in der Nacht.
Wie oft sollte man während einer Mastitis abpumpen?
Solltest Du aufgrund der Schmerzen nicht stillen wollen oder können, kannst Du auch eine Milchpumpe verwenden. Diese solltest Du in regelmäßigen möglichst kurzen Abständen von etwa zwei Stunden an Deine Brust anlegen und die Milch abpumpen. Auch wenn das Baby die Brust nicht ganz entleert, solltest Du zusätzlich zu einer Milchpumpe greifen.
Kann sich auch durch das Abstillen eine Mastitis bilden?
Durch zu frühes Abstillen kann es manchmal zu einer Mastitis kommen. Da die Brust nicht ausreichend entleert wird, kann sich ein Milchstau in einigen Drüsenbereichen bilden, die Folge ist oftmals eine Brustentzündung.
Gibt es Hausmittel, die bei einer Mastitis wirken?
Bei den ersten Anzeichen einer Brustentzündung können diverse Hausmittel und Vorsichtsmaßnahmen Abhilfe schaffen. In manchen Fällen ist die Einnahme von Medikamenten in weiterer Folge nicht mehr notwendig. In jedem Fall solltest Du Dir Ruhe gönnen, da Stress die Milchproduktion beeinflussen kann. Am besten trägst Du auch einen stützenden aber bequemen BH und trinkst viel Wasser, um Deinen Körper bei der Bekämpfung der Infektion zu unterstützen.
Soll man bei einer Mastitis die Brust lieber kühlen oder wärmen?
Vor dem Stillen solltest Du Deine Brust wärmen, damit der Milchfluss angeregt wird und das Baby die Brust leichter leer trinken kann. Auch solltest Du Deine Brust mehrmals täglich mit warmen Wasser waschen, um trockene Sekrete zu entfernen.
Nach dem Stillen kannst Du Deine Brust kühlen. Dazu kannst Du Kühlbeutel, Quarkwickel oder andere kühlende Umschläge verwenden. Durch die Kühlung, die mindestens 20 Minuten dauern sollte, um einen entzündungshemmenden Effekt zu haben, ziehen sich die Blutgefäße zusammen und verhindern so einen zu starken Milchfluss.
Welchen Tee kann ich zur Linderung der Brustschmerzen bei einer Mastitis trinken?
Bei einer Mastitis kannst Du mindestens zwei Tassen Pfefferminz-, Hibiskus- oder Salbeitee pro Tag trinken. Diese reduzieren die Milchproduktion und nehmen so den Druck von der Brust.
Kann der Verzehr von Knoblauch die Mastitis verbessern?
Der tägliche Verzehr von einigen rohen Knoblauchzehen hat sich als natürliches Antibiotikum erwiesen. Im Gegensatz zu industriell hergestellten Pharmazeutika hat Knoblauch keine negativen Nebenwirkungen. Zudem kannst Du Knoblauch auch während der Stillzeit bedenkenlos verwenden.
Wie kann man eine Mastitis vorbeugen?
Die wichtigsten Maßnahmen, um einer Mastitis vorzubeugen, sind häufiges Stillen, um eine Verstopfung der Milchgänge zu verhindern und ein gesunder Lebensstil mit einer gesunden Ernährung. Damit kannst Du Deine Abwehrkräfte stärken.
Ist eine Reinigung der Brust vor dem Stillen notwendig?
Vor dem Stillen solltest Du Deine Brust mit warmen Wasser reinigen. Vor allem die Brustwarzen und Warzenvorhöfe sowie der Mund Deines Kindes sollten so gereinigt werden, um die Zahl der möglichen Krankheitserreger zu verringern.
Wie sollte man das Baby beim Stillen am besten anlegen?
Das Baby sollte so an der Brustwarze angelegt sein, dass es diese völlig umfasst. Sein Mund ist weit geöffnet und es saugt die Brustwarze mit viel Brustgewebe in diesen ein. Die Nase des Säuglings sollte dicht an der Brust liegen und die Lippen sollten nach außen gestülpt sein.
Wie oft sollte man jeden Tag stillen?
In den ersten Tagen solltest Du Deinem Baby etwa acht bis zwölfmal die Brust geben, damit es diese entleert. Sollte Dein Säugling nicht trinken, kannst Du die Milch auch mit einer Pumpe entnehmen oder Deine Brüste ausstreichen. Um kleine Hautrisse zu vermeiden, solltest Du Dein Kind anfangs nur kurz trinken lassen. Fünf bis zehn Minuten am Stück sollten dabei reichen. Erst nach etwa zwei bis drei Wochen entsteht die reife Muttermilch. Dann kannst Du Dein Baby die Brust entleeren lassen. Dies kann etwa zwanzig Minuten in Anspruch nehmen. Wechsle beim Stillen immer wieder die Brust, mit der Du beginnst.
Wie sollte man am besten abstillen?
Wenn Du Dein Baby vom Stillen entwöhnen willst, solltest Du das Schritt für Schritt machen und die Milchmenge nach und nach reduzieren, sodass sich Deine Brust langsam an die neuen Verhältnisse anpassen kann. Wenn Du zu schnell abstillst, erhöht sich das Risiko einer Brustentzündung, da die Brust nicht mehr ausreichend entleert wird, aber immer noch Milch produziert.
Was passiert, wenn die Brustentzündung unbehandelt bleibt?
Unbehandelt kann eine Mastitis zu einem Abszess führen, welcher meist operativ entfernt werden muss. Ein Abszess kann nur von einem Arzt chirurgisch geöffnet werden. Dies erfolgt über einen kleinen Hautschnitt, durch welchen der Eiter abgesaugt wird. Sollte nicht alles entfernt werden können, legt der Arzt eine Drainage, die als Abfluss für neu entstehenden Eiter fungieren soll. Bei sehr oberflächlichen Abszessen reicht es aus, sie aufzustechen. Danach wird die Patientin mit Antibiotika wie Clindamycin, Penicilline, Cephalosporine, Doxycyclin oder Vancomycin behandelt.
Nie solltest Du einen Abszess alleine öffnen, da das Gewebe dabei verletzt werden kann und sich die Infektion weiter ausbreiten könnte!
Was kostet die Behandlung der Mastitis?
Die Höhe der Kosten richtet sich nach der Ursache, Art und Ausprägung der Mastitis. Je nach Behandlungsmethode können unterschiedliche Kosten auf Dich zukommen. Frage dazu Deinen behandelnden Arzt.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten der Brustentzündung?
In Österreich, Deutschland und der Schweiz übernehmen die Krankenkassen die Kosten aller diagnostischer Untersuchungen und medikamentöser als auch falls notwendig chirurgischer Therapien. Die Behandlung selbst führen niedergelassene Gynäkologen in Zusammenarbeit mit extra geschulten Hebammen durch. Auch die Kosten für die Hebammen sind in den ersten Tagen nach der Geburt durch die Krankenkassen gedeckt. Bei einer Kaiserschnittentbindung, Frühgeburt oder bei Mehrlingsgeburten kannst Du diese sogar sechs Tage nach der Geburt noch auf Kosten der Krankenkassen zurate ziehen, bei Stillproblemen sogar bis zu acht Wochen nach der Geburt. Ein Abszess kann stationär oder ambulant in einem Krankenhaus chirurgisch entfernt werden. Dabei können Aufenthaltskosten entstehen. Informationen dazu kannst Du bei den jeweiligen Krankenhäusern erfragen.
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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.
Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.
Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Die Zeit des Stillens wird von den meisten frischgebackenen Müttern nicht nur als besonders schöne, sondern auch die Mutter-Kind-Bindung betreffend besonders intensive Periode beschrieben. Umso tragischer erscheint es, wenn dieser Vertrauen schaffende Vorgang durch negative Erfahrungen gestört wird - so zum Beispiel durch plötzlich auftretende schmerzhafte Veränderungen der Brust, begleitet von Abgeschlagenheit und mitunter hohem Fieber, auch als Mastitis bekannt. Worum es sich bei einer Mastitis handelt und weshalb diese nicht nur in der Stillperiode auftreten kann, erfährst Du hier.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 23. November, 2023