Hyperventilation

Jeder von uns kennt wohl die ein oder andere Szene aus Film und Fernsehen, in der der Protagonist unter starkem psychischem Stress hektisch zu atmen beginnt und nur eine Papiertüte Abhilfe verschaffen kann. Damit möchte die Filmindustrie das Phänomen der Hyperventilation darstellen. Worum es sich dabei genau handelt und wieso das Atmen in einen Beutel tatsächlich hilfreich sein kann sowie weitere Informationen über die Hyperventilation findest Du hier.


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Zuletzt aktualisiert: 24. April, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Unter der Hyperventilation versteht der Mediziner ein zu schnelles und zu tiefes Atmen und einer damit einhergehenden Überbelüftung der Lunge. Dies bedeutet, dass der Betroffene durch die stärkere Belüftung der Lunge mehr Sauerstoff ein- und mehr Kohlenstoffdioxid ausatmet. Da jedoch die Sauerstoffsättigung im Normalfall schon bei ungefähr 95 bis 98 Prozent liegt und das Blut dementsprechend nicht viel mehr Sauerstoff aufnehmen kann, zeigen sich die Veränderungen einer Hyperventilation hauptsächlich am Abfall des CO2-Partialdrucks im Blut.

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Ein klassisches, paradoxes Symptom der Hyperventilation ist die Atemnot des Patienten. Er fühlt sich dann so, als bekäme er nicht ausreichend Luft, obwohl geradezu das Gegenteil der Fall ist. Dies geht häufig mit großer Panik einher, die die Betroffenen zu noch tieferen und häufigeren Atemzügen veranlasst.

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Die Hyperventilation kann vielfältige Ursachen haben, in den meisten Fällen bedingen allerdings psychische Probleme die zu starke Atmung. Besonders häufig verursachen überwältigende Emotionen wie Angst, Panik oder Trauer dieses Atemmuster. Doch auch Depressionen oder Schmerzen können dem zugrunde liegen. Im Zuge einer Panikattacke erleben viele Betroffene Todesangst, die oft mit dem Gefühl einhergeht, keine Luft mehr zu bekommen. Dies setzt den Grundstein für die tiefere, schnellere Atmung und damit für die Hyperventilation.

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In den meisten Fällen, vor allem bei wiederholten Hyperventilationsevents, verstecken sich psychische Erkrankungen hinter der Manifestation in der Atmung. Häufig leiden Hyperventilationspatienten unter Panik- oder Angststörungen, die sich durch wiederholte Episoden darstellen. Jedoch können auch Depressionen diese Atmung auslösen und der Arzt sollte dies bei der Ursachenfindung berücksichtigen.

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Grundsätzlich ist jeder Fall einer Hyperventilation vom Arzt abzuklären. Auch wenn einmalige Attacken meist nicht sonderlich gefährlich sind, sollten zumindest körperliche Ursachen ausgeschlossen werden. Weiters empfinden viele Betroffene Todesangst während der Hyperventilation und befürchten, schwer krank zu sein. Deshalb stellt eine ärztliche Untersuchung eine gute Möglichkeit dar, die Patienten zu beruhigen und in weiterer Folge eine möglicherweise benötigte Psychotherapie zu empfehlen.

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Bei der Diagnosefindung einer akuten Hyperventilation reicht ein ausführliches Patientengespräch meist schon aus, damit der Arzt einen Verdacht formulieren kann. Ein Augenmerk sei hierbei auf psychische Vorbelastungen, die Umstände während des Anfalls und die persönliche und familiäre Krankengeschichte zu legen. Schließlich führt der behandelnde Arzt eine kurze körperliche Untersuchung durch, bei der er das Herz und die Lunge mit einem Stethoskop abhört, um etwaige kardiopulmonale Ursachen zu erkennen.

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Die beste und rascheste Behandlung einer Hyperventilation im Akutfall ist tatsächlich das bekannte Atmen in eine Maske oder eine Papiertüte. Dadurch atmet der Betroffene nämlich sein eigenes, ausgestoßenes Kohlendioxid wieder ein, was den CO2-Partialdruck rasch erhöht. Handelt es sich um eine psychogen ausgelöste Form der Hyperventilation kann eine Psychotherapie in der langfristigen Behandlung hilfreich sein.

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Wenn einer Person bekannt ist, dass sie immer wieder in Stresssituationen zum Hyperventilieren neigt, können gewisse Atemübungen Abhilfe verschaffen. Der Betroffene kann beispielsweise eine Hand auf seinen Bauch legen und versuchen, diese durch die Atmung wegzuschieben. Dies führt zu einer Zwerchfellatmung, während die Brustatmung verhindert wird und kann auch präventiv vor dem Hyperventilieren schützen.

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Die Folgen einer Hyperventilation sind abhängig davon, ob es sich um eine chronische oder akute Form handelt. Denn grundsätzlich zieht die akute, psychisch bedingte Hyperventilation nach Abklingen des Anfalls keine längerfristigen, körperlichen Folgen mit sich. Zwar kann es akut zu einer Ohnmacht kommen, die möglicherweise mit Verletzungen durch den Fall einhergeht, dennoch ist diese Form recht ungefährlich.

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Generell deckt die Krankenkasse die Kosten sowohl für eine stationäre als auch für eine ambulante Behandlung einer Hyperventilation.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Die Hyperventilation beschreibt eine zu schnelle und zu tiefe Atmung, bei der der Patient übermäßig viel Kohlenstoffdioxid abatmet, während die Sauerstoffsättigung unverändert bleibt.


Durch den verringerten CO2-Gehalt im Blut kommt es bei den Betroffenen häufig zu Missempfindungen in den Fingern, Schwindel, Benommenheit, Muskelkrämpfen bis hin zur Ohnmacht.


Meist liegen psychische Ursachen wie Panikattacken oder Angststörungen vor. Jedoch können auch körperliche Erkrankungen hinter der Symptomatik der Hyperventilation stecken. Dazu zählen Gehirnentzündungen, Schädel-Hirn-Traumata, Schlaganfälle, Stoffwechselstörungen oder auch Herz- oder Lungenerkrankungen.


Trotz der oftmals von Betroffenen erlebten Todesangst während eines Anfalls, ist die Prognose für akute Hyperventilationsgeschehen meist sehr gut. Mithilfe von einfachen Atem- und Entspannungsübungen oder einer Psychotherapie erleben die meisten Patienten eine rasche Besserung. Bei der chronischen Hyperventilation hängen die Prognose und die Therapie von der jeweiligen Ursache ab.

ICD-10-GM-2020 R06.4
 

Was versteht die Medizin unter einer Hyperventilation?

Unter der Hyperventilation versteht der Mediziner ein zu schnelles und zu tiefes Atmen und einer damit einhergehenden Überbelüftung der Lunge. Dies bedeutet, dass der Betroffene durch die stärkere Belüftung der Lunge mehr Sauerstoff ein- und mehr Kohlenstoffdioxid ausatmet. Da jedoch die Sauerstoffsättigung im Normalfall schon bei ungefähr 95 bis 98 Prozent liegt und das Blut dementsprechend nicht viel mehr Sauerstoff aufnehmen kann, zeigen sich die Veränderungen einer Hyperventilation hauptsächlich am Abfall des CO2-Partialdrucks im Blut.
 
Dieser ist im gesunden Menschen ein wichtiger Marker für die Atemregulation, denn es gibt einige „Kontrollstellen“, wie zum Beispiel das Glomus caroticum in der Carotis Arterie, die die CO2-Konzentration im Blut messen und die Atemfrequenz demnach anpassen. Bemerkt der Körper beispielsweise, dass der CO2-Partialdruck zu hoch ist, schickt er Signale an den Hirnstamm, der daraufhin die Atemfrequenz erhöht, um das überschüssige Kohlenstoffdioxid abzuatmen. Normalerweise funktioniert der Mechanismus genau gegengleich bei einer zu niedrigen CO2-Konzentration im Blut, jedoch unterbricht die Hyperventilation diesen Regelkreis.
 
Ein weiterer Reflex des Körpers auf die Veränderung des Kohlenstoffdioxid-Partialdrucks dient dem Schutz des Gehirns. Dieses ist nämlich eines der sauerstoffbedürftigsten Organe des Körpers. Demnach gibt es mehrere Mechanismen, die eine jederzeit ausreichende O2-Zufuhr zum Gehirn ermöglichen. Steigt die CO2-Konzentration im Blut, geht der Körper gleichzeitig von einer unzureichenden Sauerstoffversorgung aus und weitet die Blutgefäße des Gehirns, damit dies dennoch ausreichend durchblutet und versorgt bleibt.
 
Im umgekehrten Falle verengen sich die Gefäße, was bei Hyperventilation letzten Endes zu Schwindel oder Sehstörungen führen kann, da die Blutzufuhr zum Gehirn verringert ist. Dies erscheint paradox, denn trotz übermäßiger Atmung und hoher Sauerstoffsättigung, erfährt das Gehirn eine Minderdurchblutung.
 
Ein weiterer Effekt der Hyperventilation ist die Veränderung des pH-Wertes des Blutes. Denn das Kohlenstoffdioxid liegt hauptsächlich in seiner gebundenen Form, der Kohlensäure, im Blut vor. Nimmt nun die CO2-Konzentration ab, verringert sich auch der Anteil der Kohlensäure im Blut. Diese ist normalerweise als saurer Modulator am Stabilisieren des pH-Wertes des Blutes bei ungefähr 7,4 beteiligt. Gibt es nun weniger saure Komponenten des Blutes, steigt der pH-Wert und es entsteht eine sogenannte Alkalose (pH-Wert über 7,45).
 
Diese Alkalisierung kann dazu führen, dass gewisse Transportproteine des Blutes ihre positiv geladenen, an sich gebundenen Teilchen abgeben und daraufhin negativ geladen sind. Daran können die positiv geladenen Kalzium-Ionen binden und der Anteil an freiem Kalzium im Blut sinkt, was vor allem zu muskulären und neurologischen Nebenwirkungen führt.

Durch den Sauerstoffmangel in Folge einer Hyperventilation kommt es zu einem Missempfinden und Kribbeln in den Fingern.

Was sind die Symptome einer Hyperventilation?

Ein klassisches, paradoxes Symptom der Hyperventilation ist die Atemnot des Patienten. Er fühlt sich dann so, als bekäme er nicht ausreichend Luft, obwohl geradezu das Gegenteil der Fall ist. Dies geht häufig mit großer Panik einher, die die Betroffenen zu noch tieferen und häufigeren Atemzügen veranlasst.
 
Ein weiteres häufiges Symptom ist ein Kribbeln oder Missempfindungen in den Fingern, Ohrläppchen oder Lippen. Ursache für dieses Kribbeln ist meist ein relativer Kalziummangel. Dieser kann außerdem zu Muskelkrämpfen und der sogenannten Pfötchenstellung führen. Letzteres beschreibt eine Verkrampfung der Hand- und Unterarmmuskulatur, die die Hand letzten Endes pfötchenartig aussehen lässt.
 
Weiters können Patienten von Brustschmerzen und Herzklopfen berichten, da das Herz die enorm erhöhte Atemfrequenz durch schnelleres Schlagen zu kompensieren versucht. Durch die Minderdurchblutung des Gehirns kann es außerdem zu Schwindel, Benommenheit, Gedächtnis-, Sehstörungen bis hin zur Ohnmacht kommen.
 

Welche Ursachen hat eine Hyperventilation?

Die Hyperventilation kann vielfältige Ursachen haben, in den meisten Fällen bedingen allerdings psychische Probleme die zu starke Atmung. Besonders häufig verursachen überwältigende Emotionen wie Angst, Panik oder Trauer dieses Atemmuster. Doch auch Depressionen oder Schmerzen können dem zugrunde liegen. Im Zuge einer Panikattacke erleben viele Betroffene Todesangst, die oft mit dem Gefühl einhergeht, keine Luft mehr zu bekommen. Dies setzt den Grundstein für die tiefere, schnellere Atmung und damit für die Hyperventilation.
 
Differenzieren muss der Arzt zwischen den häufigeren psychischen und selteneren körperlichen Ursachen, denn auch Erkrankungen des Gehirns, die das Atemzentrum im Hirnstamm beeinträchtigen, können zur Hyperventilation führen.
 
Um den Säure-Basen-Haushalt bei Stoffwechselerkrankungen oder Vergiftungen ausgleichen zu können, kann ein Betroffener ebenfalls Symptome einer Hyperventilation zeigen. Hierbei handelt es sich aber um einen Regelmechanismus, der beispielsweise bei einem zu geringen pH-Wert in Kraft tritt. Als Auslöser können Stoffwechselentgleisungen bei starken Infekten, Diabetes mellitus oder auch extremen Durchfällen gelten. Zuletzt kompensiert der Körper bis zu einem gewissen Grad auch Herzprobleme durch die verstärkte Atmung.
 

Auf welche Krankheiten kann eine Hyperventilation hinweisen?

In den meisten Fällen, vor allem bei wiederholten Hyperventilationsevents, verstecken sich psychische Erkrankungen hinter der Manifestation in der Atmung. Häufig leiden Hyperventilationspatienten unter Panik- oder Angststörungen, die sich durch wiederholte Episoden darstellen. Jedoch können auch Depressionen diese Atmung auslösen und der Arzt sollte dies bei der Ursachenfindung berücksichtigen.
 
Hirntumore, Schädel-Hirn-Traumata, Schlaganfälle mit Minderdurchblutung des Atemzentrums oder auch Hirnentzündungen stellen körperliche Erkrankungen dar, die durch die Interaktion mit dem Atemkontrollzentrum im Gehirn direkt eine Hyperventilation auslösen können.
 
Weiters sollte der Arzt bei einer Hyperventilation auch an Erkrankungen des Herzens, wie beispielsweise eine Herzinsuffizienz, denken, da der Körper die Überlastung des Herzens oftmals durch eine erhöhte Lungenaktivität zu kompensieren versucht. Auch Herzbeutelentzündungen können ähnliche Symptome hervorrufen. Zuletzt können auch gewisse Lungenerkrankungen hinter einer Hyperventilation stehen, diese gehen allerdings meist mit chronischen Verläufen einher und zeigen selten fulminante Hyperventilationsattacken.
 

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Grundsätzlich ist jeder Fall einer Hyperventilation vom Arzt abzuklären. Auch wenn einmalige Attacken meist nicht sonderlich gefährlich sind, sollten zumindest körperliche Ursachen ausgeschlossen werden. Weiters empfinden viele Betroffene Todesangst während der Hyperventilation und befürchten, schwer krank zu sein. Deshalb stellt eine ärztliche Untersuchung eine gute Möglichkeit dar, die Patienten zu beruhigen und in weiterer Folge eine möglicherweise benötigte Psychotherapie zu empfehlen.
 
Berichten die Betroffenen von häufiger vorkommenden Hyperventilationsattacken mit bekannter psychischer Ursache, ist ein Arztbesuch dringend anzuraten, wenn die individuellen Coping-Mechanismen (zum Beispiel in eine Tüte atmen) keine Abhilfe mehr verschaffen.
 
Bei chronischen Hyperventilationsgeschehen erleben die Erkrankten meist keine akuten Anfälle, sondern hyperventilieren oft unbemerkt. Dies sollte ebenfalls unbedingt ärztlicher Begutachtung unterzogen werden, da besonders hierbei körperliche Erkrankungen als Auslöser in Frage kommen. Kommen weitere Symptome wie vermehrtes Luftschlucken mit darauffolgenden Blähungen, häufiger Harndrang, Herzbeschwerden, Krampfneigung oder starke Kopfschmerzen zu den Hyperventilationssymptomen dazu, muss auf alle Fälle der Arzt konsultiert werden.

Um eine Hyperventilation zu diagnostizieren hört der Arzt das Herz und die Lunge mit einem Stethoskop ab.

Wie diagnostiziert der Arzt eine Hyperventilation?

Bei der Diagnosefindung einer akuten Hyperventilation reicht ein ausführliches Patientengespräch meist schon aus, damit der Arzt einen Verdacht formulieren kann. Ein Augenmerk sei hierbei auf psychische Vorbelastungen, die Umstände während des Anfalls und die persönliche und familiäre Krankengeschichte zu legen. Schließlich führt der behandelnde Arzt eine kurze körperliche Untersuchung durch, bei der er das Herz und die Lunge mit einem Stethoskop abhört, um etwaige kardiopulmonale Ursachen zu erkennen.
 
Auch eine Blutgasanalyse, bei der ein Gerät das im Blut befindliche CO2 und O2, sowie den pH-Wert misst, gibt Auskunft über den Stoffwechselzustand und den Schweregrad der Hyperventilation. Besteht der Verdacht auf einen Auslöser der Symptomatik im Gehirn, kann der Arzt weiters eine bildgebende Untersuchung (CT, MRT) verordnen und nach auslösenden Anomalien Ausschau halten.
 

Wie wird eine Hyperventilation behandelt?

Die beste und rascheste Behandlung einer Hyperventilation im Akutfall ist tatsächlich das bekannte Atmen in eine Maske oder eine Papiertüte. Dadurch atmet der Betroffene nämlich sein eigenes, ausgestoßenes Kohlendioxid wieder ein, was den CO2-Partialdruck rasch erhöht. Handelt es sich um eine psychogen ausgelöste Form der Hyperventilation kann eine Psychotherapie in der langfristigen Behandlung hilfreich sein.
 
Bei körperlichen Ursachen liegt der Fokus darauf, so rasch wie möglich die jeweilige zugrunde liegende Krankheit zu therapieren. Sobald diese nicht mehr vorliegt, verschwindet in den meisten Fällen auch die Hyperventilation. Körperliche Folgen einer Hyperventilation kann der Arzt ebenfalls gezielt behandeln. So kann er beispielsweise einen Kalziummangel durch eine langsame Gabe einer Kalzium-Infusion ausgleichen.
 

Was kann ich selbst bei einer Hyperventilation tun?

Wenn einer Person bekannt ist, dass sie immer wieder in Stresssituationen zum Hyperventilieren neigt, können gewisse Atemübungen Abhilfe verschaffen. Der Betroffene kann beispielsweise eine Hand auf seinen Bauch legen und versuchen, diese durch die Atmung wegzuschieben. Dies führt zu einer Zwerchfellatmung, während die Brustatmung verhindert wird und kann auch präventiv vor dem Hyperventilieren schützen.
 
Leidet eine Person unter einer Angst- oder Panikstörung, kann ihr der Psychotherapeut Entspannungsübungen zeigen. Diese vereinfachen den Umgang mit Stress und wirken dadurch ebenfalls vorbeugend. Zu diesen Übungen zählt die progressive Muskelentspannung oder auch autogenes Traini ng.

Kommt es dennoch zu einer Hyperventilation, kann die bereits erwähnte Rückatmung mithilfe eines Beutels oder einer Mund-Nasen-Maske rasch zur Beruhigung des Patienten verhelfen. Auch gutes Zureden während eines Anfalls zeigt dem Betroffenen, dass die Situation nicht lebensgefährlich ist, auch wenn es sich für ihn in dem Moment so anfühlt, und kann diesen dadurch beruhigen. In seltenen Fällen muss ein Arzt beruhigende Medikamente wie Benzodiazepine geben, dies geschieht jedoch erst, nachdem die Rückatmung erfolglos blieb.
 

Was sind die Folgen einer Hyperventilation?

Die Folgen einer Hyperventilation sind abhängig davon, ob es sich um eine chronische oder akute Form handelt. Denn grundsätzlich zieht die akute, psychisch bedingte Hyperventilation nach Abklingen des Anfalls keine längerfristigen, körperlichen Folgen mit sich. Zwar kann es akut zu einer Ohnmacht kommen, die möglicherweise mit Verletzungen durch den Fall einhergeht, dennoch ist diese Form recht ungefährlich.
 
Bei einer chronischen Hyperventilation gewöhnt sich der Körper meist an die Umstände, weshalb die Patienten auch selten klassische Symptome aufweisen. Hierbei kann es aufgrund des relativen Kalziummangels gehäuft zu Muskelkrämpfen oder Nervenschäden kommen. Weiters führt die chronische Minderversorgung des Gehirns zu Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Benommenheit.

Die Tütenatmung ist eine bewährte Methode, um eine Hyperventilationsattacke in den Griff zu bekommen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Hyperventilation?

Generell deckt die Krankenkasse die Kosten sowohl für eine stationäre als auch für eine ambulante Behandlung einer Hyperventilation. Besuchst Du im Zuge einer Hyperventilationsstörung einen Psychotherapeuten oder Psychiater, können einige Kosten anfallen, die privat zu begleichen sind, wobei einige Zusatzversicherungen einen Teil übernehmen. In jedem Falle solltest Du Dich vor Therapiebeginn bei der jeweiligen Krankenkasse informieren, für welche Kosten Du selbst aufkommen musst.


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.

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Dauer Dauer

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Stationärer Aufenthalt Stationär

Nicht notwendig

Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Die Hyperventilation beschreibt eine zu schnelle und zu tiefe Atmung, bei der der Patient übermäßig viel Kohlenstoffdioxid abatmet, während die Sauerstoffsättigung unverändert bleibt.


Durch den verringerten CO2-Gehalt im Blut kommt es bei den Betroffenen häufig zu Missempfindungen in den Fingern, Schwindel, Benommenheit, Muskelkrämpfen bis hin zur Ohnmacht.


Meist liegen psychische Ursachen wie Panikattacken oder Angststörungen vor. Jedoch können auch körperliche Erkrankungen hinter der Symptomatik der Hyperventilation stecken. Dazu zählen Gehirnentzündungen, Schädel-Hirn-Traumata, Schlaganfälle, Stoffwechselstörungen oder auch Herz- oder Lungenerkrankungen.


Trotz der oftmals von Betroffenen erlebten Todesangst während eines Anfalls, ist die Prognose für akute Hyperventilationsgeschehen meist sehr gut. Mithilfe von einfachen Atem- und Entspannungsübungen oder einer Psychotherapie erleben die meisten Patienten eine rasche Besserung. Bei der chronischen Hyperventilation hängen die Prognose und die Therapie von der jeweiligen Ursache ab.

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