Carboxytherapie
INHALTSVERZEICHNIS
Was ist eine Carboxytherapie?
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Für wen ist die Carboxytherapie geeignet?
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Was passiert bei der Carboxytherapie?
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Welche Anwendungsgebiete gibt es bei der Carboxytherapie?
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Mit welchen weiteren Behandlungen lässt sich die CO2-Therapie kombinieren?
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Welche Nebenwirkungen können bei der Carboxytherapie auftreten?
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Wann sind bei einer Carboxytherapie erste Ergebnisse sichtbar?
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Kann man die Carboxytherapie auch zu Hause durchführen?
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Wie viel kostet eine Carboxytherapie?
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Das Wichtigste zusammengefasst
Bei der Carboxytherapie handelt es sich um einen ästhetisch-medizinischen Eingriff, bei dem Kohlenstoffdioxid unter die Haut eingebracht wird und dort unterschiedliche physiologische Effekte wie eine Erhöhung der Mikrozirkulation, eine verstärkte Versorgung mit Wachstumsfaktoren und Nährstoffen sowie einen verbesserten Lymphabfluss hervorruft.
Die Carboxytherapie kann in sehr unterschiedlichen Bereichen und verschiedenen Problemzonen zur Anwendung kommen: Behandlung von Falten, Tränensäcken, Augenringen, Cellulite und Dehnungsstreifen, Korrektur der Wangen oder eines Doppelkinns sowie auch in der Schmerztherapie.
Die Carboxytherapie ist eine sehr rasche und einfach anzuwendende Technik. Pro Sitzung ist mit einer Behandlungszeit von zehn bis 20 Minuten zu rechnen. Insgesamt sind je nach Behandlungsziel und Körperregionen bis zu zwölf Sitzungen notwendig, um deutlich sichtbare und anhaltende Ergebnisse zu erzielen. Nach einer ersten Therapiephase kann alle drei bis sechs Monate eine Auffrischung erfolgen.
Die Durchführung der Therapie erfolgt bei Dermatologen oder ästhetischen Chirurgen mit Zusatzausbildung und Spezialisierung. Ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus ist aber nicht notwendig. Auch mit einer Ausfallzeit im Job ist üblicherweise nicht zu rechnen.
Was ist eine Carboxytherapie?
Die Carboxytherapie ist eine medizinische Therapie aus dem Bereich der ästhetischen Medizin. Der Begriff leitet sich von den Wortbestandteilen carbon (= Kohlenstoff) und oxygen (= Sauerstoff) und steht für die Verbindung CO2 (Kohlenstoffdioxid). Bei einer Carboxytherapie wird CO2 von extern dem Körper zugeführt, genauer gesagt unter die Haut injiziert, und soll dabei unterschiedliche Stoffwechselprozesse anregen.
Wie wirkt sich das CO2-Gas auf den Körper aus?
Kohlenstoffdioxid ist ein farbloses Gas, das wichtiger Bestandteil zahlreicher Stoffwechselprozesse im Körper und vor allem beim Gasaustausch im Rahmen der Atmung ist.
Durch eine Reihe molekularer Prozesse wird das eingeatmete O2 (Sauerstoff) gemeinsam mit Glukose in Energie umgewandelt. Endprodukt ist dabei auch das CO2, das durch die Lunge wieder abgeatmet wird. Der Körper ist bestrebt, die Konzentrationen von O2 und CO2 in einem bestimmten Gleichgewicht zu halten, da ein zu viel an Kohlenstoffdioxid im Blut zu einer Unterversorgung der Organe führt und dabei bleibende Schäden bewirken kann.
Wird Kohlenstoffdioxid unter medizinisch-kontrollierten Umständen dem Körper zugeführt, kommt es im betroffenen Gewebe zur Gefäßerweiterung, um eine erhöhte Sauerstoffversorgung bereitzustellen. Neben der Gefäßerweiterung kommt es zu einer Erhöhung der Pumpleistung, sodass mehr Sauerstoff in kürzerer Zeit bereitgestellt werden kann.
Bei regelmäßiger Anwendung kommt es durch die Bereitstellung von Wachstumsfaktoren und durch die insgesamt verbesserte Sauerstoffversorgung zur Neubildung von kleinsten Arterien, die eine noch bessere Gewebedurchblutung gewährleisten. Das CO2-Gas setzt durch die Erhöhung der Durchblutung Stoffwechselprozesse der Zellen in Gang, die auch den Fettstoffwechsel anregen und dabei einen positiven, abbauenden Effekt auf das Fettgewebe mit sich bringen. Darüber hinaus wird auch die Zirkulation der Lymphe angeregt und dabei die Drainagewirkung des Lymphsystems verbessert.
Wann wird die Carboxytherapie angewandt?
Die gezielte Steigerung der Mikrozirkulation und damit Verbesserung der Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff, Nährstoffen und Wachstumsfaktoren bringt einen Detox-Effekt mit sich. Denn abgestorbene Zellen und Schadstoffe werden vermehrt abtransportiert, die Haut und darunterliegendes Gewebe durch die bessere Versorgung zur Regeneration angeregt. Das Hautbild wird insgesamt frischer und klarer, die Haut durch die Neubildung von Kollagen straffer.
Anwendung findet diese Therapieform daher vorwiegend im Kampf gegen Fältchen, Tränensäcke oder Augenringe. Zudem ist auch eine großflächigere Anwendung außerhalb des Gesichts möglich, beispielsweise in der Behandlung von Cellulite oder Dehnungsstreifen.
Was sind die Vorteile einer Carboxytherapie?
Die Vorteile der Carboxytherapie liegen hauptsächlich in den langjährigen positiven Erfahrungswerten, in dem geringen Nebenwirkungsprofil und in der Tatsache, dass es sich insgesamt um eine sehr schonende Therapieform handelt, die schnell erste Resultate zeigt und weder eine großartige Vorbereitung noch Nachbehandlung benötigt.
Für wen ist die Carboxytherapie geeignet?
Die Carboxytherapie eignet sich für all jene Personen, die sich ein jüngeres, frischeres und strafferes Hautbild und einen gesunden Teint wünschen und dabei auf chirurgische oder minimal-invasive Eingriffe verzichten möchten.
Wann darf die Carboxytherapie nicht erfolgen?
Grundsätzlich handelt es sich bei der Carboxytherapie um eine leicht anwendbare und sehr gut verträgliche Methode, die kaum Risiken oder Nebenwirkungen mit sich bringt. Da es sich bei Kohlenstoffdioxid um ein sich natürlicherweise im Körper befindliches Gas handelt, sind allergische Reaktionen auszuschließen. Allerdings sind bestimmte Vorerkrankungen als Kontraindikationen zu werten, die Du mit Deinem Arzt im Vorfeld besprechen solltest. So sind schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen (beispielsweise ein Zustand nach stattgefundener Thrombose, Schlaganfall oder Herzinfarkt) oder Lungenerkrankungen wie COPD oder Asthma, die ohnehin schon mit einer schlechteren Sauerstoffversorgung des Gewebes und der Organe einhergehen, als Diagnosen zu werten, die gegen eine Carboxytherapie sprechen. Auch während einer Schwangerschaft oder Stillzeit solltest Du die Carboxytherapie nicht anwenden und eher nach hinten verschieben. Außerdem empfehlen behandelnde Ärzte ein Mindestalter von 18 Jahren, um die CO2-Gas-Therapie durchführen zu lassen.
Was passiert bei der Carboxytherapie?
Bei einer Carboxytherapie wird reines CO2-Gas unter medizinisch kontrollierten Bedingungen lokal unter die Haut eingebracht. Dies geschieht in der Regel durch eine Unterspritzung mit minimal dünnen Nadeln. Alternativ kann die Therapie auch mittels Laser oder durch spezielle Gesichtsmasken geschehen.
Was ist vor der Behandlung mit CO2-Gas zu beachten?
Vor Beginn der Behandlung wird Dich Dein Arzt über den Ablauf aufklären, Fragen besprechen und mögliche Kontraindikationen ausschließen. Die Therapie erfolgt dann üblicherweise in mehreren Sitzungen. In den Tagen vor den jeweiligen Sitzungen solltest Du darauf achten, die zu behandelnde Haut nicht übermäßig zu reizen, Sonnenbäder oder aggressive Peelings zu meiden und die Haut vor dem zu Bett gehen gründlich zu reinigen. Bei jeder Sitzung wird vor Beginn der Therapie die Haut medizinisch gereinigt, von Staub- oder Make-up-Resten gesäubert, desinfiziert und so optimal auf die Therapie vorbereitet.
Wie verläuft die Carboxytherapie?
Mit einer dünnen Nadel wird das medizinische Kohlendioxid an mehreren Stellen unter die Haut injiziert. Bei sehr empfindlicher Haut oder geringer Schmerztoleranz kann vor Beginn der Injektionen eine lokal betäubende Creme aufgetragen werden; meist sind die Nadeln jedoch so fein, dass die Einstiche nicht spürbar sind.
Wie unterscheidet sich die intradermale von der subkutanen Anwendung?
Die beiden Behandlungsformen der Carboxytherapie unterscheiden sich vorrangig in ihrer Eindringtiefe ins Gewebe. Die menschliche Haut ist in drei Schichten aufgebaut: Epidermis (Oberhaut), Dermis (Lederhaut) und Subcutis (Unterhaut). Epidermis und Dermis zusammen bilden die sogenannte Cutis. Auf diese Begriffe für die Hautanatomie beziehen sich auch die Behandlungsformen: Die intradermale Anwendung ist eher oberflächlich mit einer maximalen Eindringtiefe der Nadeln bis sechs Millimeter. Diese Form eignet sich in erster Linie für Behandlungen im Gesicht.
Bei der subcutanen Anwendung hingegen erreichen die Nadeln eine Tiefe von bis zu 13 Millimeter und kommen daher knapp im Fettgewebe zu liegen. Bei der subkutanen Methode kann der behandelnde Arzt das ganze Volumen also bis ins Fettgewebe einbringen, dieses auflockern und dadurch primär die lipolytischen (fettabbauende) Effekte der Therapie in Gang setzen.
Wie lange dauert die CO2 Therapie?
Die Therapieform ist nicht zeitaufwendig und daher gut in den Arbeitsalltag integrierbar, da Du pro Sitzung je nach Größe des zu behandelnden Areals mit einer Behandlungszeit von circa zehn bis 30 Minuten rechnen kannst.
Ist die Carboxytherapie schmerzhaft?
Grundsätzlich gilt die Carboxytherapie als eine wenig bis nicht schmerzhafte, gut verträgliche Therapieform. Die Nadeln, die bei den Injektionen zur Anwendung kommen, haben einen so geringen Durchmesser, dass die Einstiche häufig gar nicht oder nur ganz kurz wahrgenommen werden.
Das Einbringen des Gases unter die Haut kann vereinzelt mit dem Gefühl eines Brennens oder eines Kribbelns einhergehen, das allerdings bereits nach wenigen Minuten nachlässt.
Wie viele Sitzungen werden bei der Carboxytherapie benötigt?
Manchmal sind erste milde Ergebnisse auch schon nach der ersten Anwendung sichtbar. Gerade aber in der Behandlung von Falten oder größeren Dehnungsstreifen werden in der Regel mehrere Sitzungen benötigt, um deutlich sichtbare und anhaltende Ergebnisse zu erzielen. Wie viele Termine notwendig sind, ist häufig individuell unterschiedlich, hängt vom Hauttyp und von der zu behandelnden Pathologie ab – durchschnittlich ist allerdings mit bis zu zehn bis 12 Sitzungen zu rechnen.
Was ist nach der Quellgastherapie zu beachten?
Die Carboxytherapie ist insgesamt gut verträglich und erfolgt ohne Narkose oder ähnliche Einflüsse, die direkt nach der Behandlung beeinträchtigend wären. Unmittelbar nach der Therapiesitzung kann der behandelte Bereich leicht gerötet und gereizt sein, auch kann durch das unter der Haut befindliche Gas ein „Knistern“ zu spüren sein. Beide möglichen Nebeneffekte sind allerdings in der Regel nur von kurzer Dauer. Auch können kleine Blutergüsse auftreten, die durch Einstiche verursacht werden, diese verheilen allerdings üblicherweise rasch. Praktisch unmittelbar nach dem Eingriff kannst Du daher Deinen täglichen Aktivitäten nachgehen. Ein Krankenhausaufenthalt oder ein längerer Beobachtungszeitraum sind nicht notwendig und auch die Fahrtauglichkeit ist nicht eingeschränkt.
Welche Anwendungsgebiete gibt es bei der Carboxytherapie?
Die Anwendungsmöglichkeiten der Therapie sind insgesamt sehr vielfältig, sodass die Gasinjektionen in unterschiedlichen Körperregionen und zu unterschiedlichen Zwecken angewendet werden können. Nicht nur lassen sich Fältchen oder Hautunregelmäßigkeiten, sondern auch unliebsame Fettpolster, Einlagerungen oder störende und möglicherweise auch schmerzhafte Narben behandeln.
Welche Sauerstoffbehandlungen sind im Gesicht möglich?
Allein im Bereich des Gesichts und der Kopfhaut gibt es zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Die Effekte der Gastherapie sind dabei so vielfältig, dass sie gegen ursächlich sehr unterschiedliche kosmetisch-pathologische Erscheinungen wirken.
Augenringe
Augenringe sind nicht als tatsächliche Erkrankung zu werten, werden aber von Betroffenen als durchaus störend wahrgenommen, da sie das Gesicht älter, müder und ausgemergelter erscheinen lassen. Grund für die dunklen Augenringe ist bei den meisten Personen eine in diesem Bereich extrem dünne Haut, durch die Blutgefäße durchschimmern können. Je weniger dieser Hautbereich mit sauerstoffreichem, arteriellem Blut versorgt wird, desto dunkler erscheinen die Augenringe. Genau diesem Effekt wirkt die Carboxytherapie entgegen, indem sie die Sauerstoffversorgung anregt.
Falten
Der Entstehung von Falten liegt kein pathologischer Prozess zugrunde, sondern ein Mechanismus der natürlichen Hautalterung. Ab dem 25. Lebensjahr kommt es schrittweise zu einer Umstellung des Hormonhaushalts und der körpereigenen Stoffwechselprozesse, die auch das Hautbild beeinflussen. Das Gewebe nimmt an Elastizität ab, sodass sich primär im Gesicht, das unter ständiger mimischer Beanspruchung steht, Falten ausbilden können und bleiben. Auch hierbei soll die CO2-Therapie ein gewisses Maß an Abhilfe schaffen, indem es die Kollagenproduktion anregt, wodurch die Haut an Spannkraft und Elastizität zunimmt. Die Carboxytherapie ist daher vor allem bei Falten an der Stirn, periorbitalen Falten (Krähenfüße) und Lachfalten rund um den Mund zu einer beliebten Methode geworden.
Wangenkorrektur
Vor allen an den Wangen wird die mit dem Alter zunehmende Erschlaffung der Haut von Betroffenen als besonders unangenehm empfunden. Die Wangen erscheinen dabei oftmals eingefallen, die Haut hängt über dem Wangenknochen herab. Wer keine teurere und risikobehaftete operative Wangenkorrektur durchführen lassen möchte, kann auch bei diesem ästhetischen Problem zur Carboxytherapie greifen. Diese sorgt nämlich für einen frischeren, gesünderen Teint sowie für eine rosigere und straffere Haut. Natürlich sollte Dir dennoch klar sein, dass die Carboxytherapie hier nur eine temporäre und im Gegensatz zu einem operativen Eingriff weniger langfristig effektive Lösung bieten kann.
Doppelkinn
Bei einem Doppelkinn kann die Therapie ebenfalls Wunder bewirken, denn durch die Unterspritzung erhält die erschlaffte Haut wieder mehr Kontur. Das wirkt sich wiederum auf Dein Profil aus und lässt Dich jünger erscheinen.
Tränensäcke und Schlupflider
Während Schlupflider ebenfalls auf eine Abnahme der Gewebeelastizität und einem Absinken der Haut zurückzuführen sind, haben Tränensäcke ihren Ursprung eher in einer Kombination aus Ansammlungen kleiner Fettdepots, Gewebeerschlaffungen und einem gestörten Lymphabfluss. All diesen Effekten kannst Du durch die Durchführung einer CO2-Gastherapie entgegenwirken.
Welche weiteren Behandlungen sind mit der CO2-Spritze am Körper möglich?
Ebenfalls beliebte Stellen im Hinblick auf eine Behandlung mit CO2 sind die Oberarme, Bauch, Po, Schenkel und Dekolleté. Bei diesen genannten Körperregionen steht nicht nur der hautstraffende, sondern vor allem der lipolytische Effekt im Vordergrund. Durch beide Mechanismen kann die Therapie im Rahmen von Hals-, Oberarm-, Bauch– und Oberschenkelstraffungen eingesetzt werden.
Darüber hinaus lassen sich weitere Krankheitsbilder und kosmetische Problemzonen zufriedenstellend behandeln:
Lipödem
Dem Lipödem liegen sowohl genetische als auch hormonelle Faktoren und Veränderungen zugrunde, wodurch es zu einer unproportionalen Verteilung des Fettgewebes kommt. Fettpölsterchen lagern sich dabei vorwiegend an den Extremitäten an, zusätzlich kommt es zu einer Störung des Flüssigkeitshaushaltes des umliegenden Gewebes und Einlagerung von Wasser. Sowohl der lipolytische als auch der durchblutungs- und lymphflussfördernde Effekt der Carboxytherapie sind in der Behandlung des Lipödems somit von Vorteil.
Narben
Narben beruhen auf einer Zerstörung der physiologischen Gewebestruktur, die im Rahmen des Heilungsprozesses in fibrotisches Ersatzgewebe umgebaut wird. In diesem Ersatzgewebe ist das Kollagen anders angeordnet, wodurch Spannungszustände und Verhärtungen entstehen können.
Dehnungsstreifen
Diese entstehen durch eine übermäßige Dehnung des Bindegewebes, unter der die Kollagenfasern reißen. Die mikroskopisch kleinen Einstiche im Rahmen der Carboxytherapie sowie das vermehrte Einschwemmen von Sauerstoff und Nährstoffen sollen der Regeneration des Gewebes helfen und dadurch auch unschöne Dehnungsstreifen abschwächen.
Cellulite
Auch in der Behandlung einer Cellulite hat sich die Carboxytherapie als wirksam erwiesen. Cellulite hat keinen Krankheitswert, sondern ist eine natürlicherweise bei bis zu 90 Prozent aller Frauen im Laufe des Lebens auftretende Veränderung. Verantwortlich dafür sind hormonelle Veränderungen, die zu Flüssigkeitseinlagerungen rund um die Fettzellen und die bindegewebigen Verbindungsstränge führen. Dadurch entstehen die typischen dellenartigen Hautunebenheiten, denen die Carboxytherapie durch ihre fettabbauenden und lymphabflussfördernen Effekte entgegenwirken kann.
Schmerzbehandlung
Auch bei einigen Arten von Schmerzzuständen kann die Carboxytherapie angewendet werden. Vor allem bei Spannungskopfschmerzen, Migräne oder orthopädischen Pathologien (Schmerzen des Bewegungsapparats wie beispielsweise Arthrose oder Abnutzungserscheinungen) können die durchblutungsfördernden, regenerativen und Schadstoff beziehungsweise Entzündungszellen ausschwemmenden Eigenschaften der Carboxytherapie positive Effekte zeigen. Insbesondere bei muskulären Verspannungszuständen, die häufig zu Nacken- oder Rückenschmerzen führen, ist die Carboxytherapie eine sinnvolle Alternative.
Mit welchen weiteren Behandlungen lässt sich die CO2-Therapie kombinieren?
Die CO2-Therapie lässt sich auf Wunsch wunderbar mit weiteren Behandlungen kombinieren. Damit ist es möglich, ein noch schöneres Ergebnis zu erreichen. Welche Kombination bei Dir Sinn ergibt, kannst Du mit Deinem Arzt besprechen.
Mesotherapie
Ein Begriff, der sehr häufig in Kombination mit der Carboxytherapie fällt, ist die Mesotherapie. Diese alternativmedizinische Therapieform basiert auf einem ähnlichen Prinzip, nämlich dem der Mikroinjektionen. Beim mesotherapeutischen Ansatz werden allerdings durch den Arzt keine Gase, sondern unterschiedliche Wirkstoffe, die ebenfalls körpereigenen Substanzen zugrunde liegen, injiziert. Zum Einsatz kommen naturheilkundliche Präparate, Vitamine, Co-Enzyme, Antioxidantien oder Hyaluronsäure. Die jeweilige Mischung wird individuell auf die eigenen Bedürfnisse und Wünsche abgestimmt.
Hyaluronsäure
Hyaluronsäure gilt prinzipiell als Anti-Aging-Wundermittel; sie ist ein wichtiger Bestandteil des Gewebes und spielt zudem eine bedeutende Rolle im Zellwachstum und in der Regeneration. Hyaluronsäure-Injektionen kommen daher sowohl bei orthopädischen Schmerzbehandlungen als auch in der ästhetischen Medizin zur Behandlung von Falten zum Einsatz und lassen sich gut mit den Maßnahmen der Carboxytherapie kombinieren.
PRP-Behandlung
Die sogenannte PRP-Behandlung zielt auf eine ähnliche Wirkung wie Hyaluronsäure ab; hierbei wird allerdings Hyaluronsäure nicht direkt injiziert, sondern mit aufbereitetem Eigenblut gearbeitet, das unter die Haut gespritzt wird und durch die Freisetzung von Wachstumsfaktoren Regenerationsprozesse in Gang setzen soll. Die körpereigene Hyaluronsäure-Produktion wird dabei ebenfalls angeregt.
Radiofrequenztherapie
Der Ansatz der Radiofrequenztherapie zielt ebenfalls auf ähnliche Ergebnisse wie die Carboxytherapie ab und lässt sich mit dieser gut vereinen. Bei dieser absolut schmerzfreien und nicht-invasiven Therapieform wird Energie in Form von Wärme an die Oberfläche der Haut abgegeben und bewirkt dort ebenfalls eine Aktivierung und Neubildung der Kollagenfasern.
Chemisches Peeling
Auch ein klassisches chemisches Peeling rundet die Ergebnisse der Carboxytherapie optimal ab, allerdings solltest Du darauf achten, das Peeling nicht unmittelbar vor oder nach der Quellgasbehandlung anzuwenden.
Welche Nebenwirkungen können bei der Carboxytherapie auftreten?
Zu den häufigsten Nebenwirkungen im Rahmen der Therapie zählen Rötungen, Schwellungen, ein leichtes Spannungsgefühl, das durch das Gas unter der Haut entsteht, sowie das Auftreten kleinerer Blutergüsse. Sowohl Schwellungen als auch Spannungsgefühle lassen üblicherweise nach kurzer Zeit nach, sobald das Gas vom Gewebe absorbiert wurde.
Wann sind bei einer Carboxytherapie erste Ergebnisse sichtbar?
Erste leichte Ergebnisse sind manchmal auch schon nach der ersten Sitzung erkennbar, für deutliche und vor allem länger anhaltende Effekte sind allerdings Folgebehandlungen unbedingt notwendig.
Sehen die Ergebnisse der Carboxytherapie natürlich aus?
Ja, das tun sie! Die Carboxytherapie zählt prinzipiell zu den natürlichsten Methoden, da auf körperfremde Substanzen verzichtet wird und durch das zugeführte Gas lediglich ein physiologischer Prozess in Gang gesetzt und verstärkt wird. Wenn Dir also ein besonders natürliches Aussehen wichtig ist, so ist die Carboxytherapie vielleicht genau das Richtige für Dich.
Wie lange hält das Ergebnis der Carboxytherapie?
Wie lange die Resultate der Therapie bestehen bleiben, ist sehr unterschiedlich und hängt vom Hauttyp, Hormonstatus, von der behandelten Region und Größe der Behandlungsstelle ab. Um ein anhaltendes und dauerhaftes Ergebnis erzielen zu können, solltest Du – vor allem in der Behandlung von Fältchen, Augenringen oder Tränensäcken – die Therapie alle drei bis sechs Monate wiederholen.
Wie oft kann man eine Carboxytherapie durchführen lassen?
Bei erstmaliger Anwendung muss die Therapie mindestens dreimal durchgeführt werden, jedoch können je nach Indikation und Behandlungsbereich bis zu zwölf Sitzungen notwendig sein. Nach dieser initialen Phase kannst Du die Therapie alle drei bis sechs Monate auffrischen lassen. Öfter ist eine Durchführung meist nicht notwendig.
Kann man die Carboxytherapie auch zu Hause durchführen?
Inzwischen gibt es nicht mehr nur die klassischen Varianten der Carboxytherapie mit Mikroinjektionen, sondern auch nadelfreie Varianten, die entweder mit Laserstrahlung oder durch das Auflegen einer Maske arbeiten. Solche Carboxy-Masken sind im Kosmetikgeschäft erhältlich und zu Hause einfach anzuwenden. Dabei wird nach gründlicher Reinigung des Gesichts eine CO2-haltige Creme aufgetragen und darüber eine Gesichtsmaske angelegt. Durch das Anlegen der Maske kommt es unter dem Ausschluss von Luft zur Reaktion, das Kohlenstoffdioxid soll so von der Haut aufgenommen werden.
Sind Carboxy-Masken aus dem Handel effektiv?
Wie auch bei der klassischen Carboxytherapie sind die Ergebnisse insgesamt immer sehr individuell. Gerade aber bei Produkten, die nicht durch professionelles Personal, sondern zu Hause angewendet werden, können hier noch größere Schwankungsbreiten entstehen. Insgesamt scheinen die Masken für zu Hause weniger wirksam zu sein, was sich auch im Preis widerspiegelt. Zudem solltest Du immer ganz genau darauf achten, welche Inhaltsstoffe sich in den Masken befinden und auch, wo diese hergestellt wurden.
Wie viel kostet eine Carboxytherapie?
Die Kosten der Therapie sind je nach behandelten Arzt oder Therapiezentrum sehr unterschiedlich und richten sich vor allem auch nach der Art der Behandlung und Größe der zu behandelnden Region. Es ist mit Kosten von ungefähr 100 bis 250 Euro pro Sitzung zu rechnen.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Carboxytherapie?
Nein, auch bei der Carboxytherapie gilt, dass die gesetzlichen Krankenkassen keinerlei Kosten für rein ästhetische Therapieformen übernehmen, sondern lediglich für Leistungen, denen eine medizinische Notwendigkeit und gesundheitliche Gefährdung zugrunde liegen.
Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.
Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.
Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Bei der Carboxytherapie handelt es sich um eine ästhetische Behandlung, deren Anwendungsgeschichte weit in die Vergangenheit zurückreicht. So wurden schon vor mehr als hundert Jahren die positiven Effekte des natürlichen Gases CO2 erkannt und im Bereich von Heilthermen und Kurbädern bei bestimmten Erkrankungen zur Verbesserung der Durchblutung und Wundheilung genutzt. Seit den 1950er-Jahren wurde das Gas auch in Form von Injektionen unter die Haut verwendet und in den letzten 20 bis 30 Jahren als Anti-Aging-Methode bekannt. Inzwischen wird die gut erforschte und risiko- sowie nebenwirkungsarme Behandlungsform von zahlreichen Dermatologen und ästhetischen Chirurgen angeboten.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 15. November, 2021