Chemisches Peeling
INHALTSVERZEICHNIS
Was ist ein chemisches Peeling?
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Welche Formen des chemischen Peelings gibt es?
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Für wen ist ein chemisches Peeling geeignet?
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Wie läuft ein chemisches Peeling ab?
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Was muss ich nach einem chemischen Peeling beachten?
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Wann sind die Ergebnisse des chemischen Peelings sichtbar?
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Welche Komplikationen können bei einem chemischen Peeling auftreten?
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Was sind die Vorteile eines chemischen Peelings?
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Wie sinnvoll ist ein chemisches Peeling für Zuhause?
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Was kostet ein chemisches Peeling und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
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Das Wichtigste zusammengefasst
Bei einem chemischen Peeling handelt es sich um eine kosmetische Behandlung, bei der eine aufgetragene Säure das Hautbild verbessern soll. Dies geschieht, indem die Haut oberflächliche Zellen abstößt und neue bildet.
Besonders für ein chemisches Peeling geeignet sind Personen, die unter Akne, Narben, Hautalterungszeichen, Pigmentstörungen, Sonnenschäden oder fahler Haut leiden.
Der Mediziner unterscheidet zwischen oberflächlichen, mittleren und tiefen Peelings, die sich in ihrer Eindringtiefe unterscheiden. Dies ist durch die verschiedenen Säuren, die zum Einsatz kommen, bedingt. AHA- und BHA-Säuren sind bei oberflächlichen, TCA bei mitteltief reichenden und Phenol bei tiefen Peelings beliebt.
Die oberflächlichen und mittleren Peelings weisen meist keine große Komplikationsrate auf, dennoch kann es zu Rötungen und Schwellungen kommen. Bei tiefen Peelings können Narben, Infektionen und in äußerst seltenen Fällen Herzkomplikationen auftreten.
Was ist ein chemisches Peeling?
Das chemische Peeling ist eine Form der Faltenbehandlung. Anders als bei mechanischen Peelings, die durch Schleifkörper abgestorbene Hautzellen entfernen, regen chemische Peelings die Hauterneuerung durch die enthaltenen Säuren an. Durch verschiedene Substanzen, die ein Experte auf die Haut aufträgt, sterben die obersten Hautschichten ab. Dies sorgt in weiterer Folge dafür, dass der Körper die alten Hautschichten durch neue ersetzt. Dadurch können – je nach Eindringtiefe der verwendeten Säure – kleine Fältchen, Falten, Akne, Sonnenschäden und Narben verschwinden. In den meisten Fällen wünschen sich Patienten eine Behandlung der Gesichtshaut, jedoch ist auch ein chemisches Peeling des Dekolletees, Rückens oder des Handrückens möglich.
Wie wirkt ein chemisches Peeling?
Der Name des chemischen Peelings ist Programm. Denn das Wort „Peeling“ kommt aus dem Englischen und kann mit abschälen übersetzt werden. Die verwendeten Säuren erzeugen eben diesen Effekt. Sie dringen in die Haut ein und sorgen dafür, dass die betroffenen Hautschichten abschilfern und sich anschließend regenerieren. Dies macht sich durch ein sichtbares Abschälen der Haut bemerkbar. In den meisten Fällen tritt dies ungefähr zwei bis drei Tage nach der Behandlung ein. Je nach Stärke der Säure dringt die Substanz in unterschiedlich tiefe Hautregionen ein. Bei oberflächlichen Peelings schält sich nur die oberste Hautschicht ab, weshalb die Hauterneuerung rasch abläuft. Hierbei vermindern sich jedoch nur oberflächliche Hautveränderungen wie leichte Akne oder oberflächliche Narben. Mitteltiefe Peelings oder tiefe Peelings brauchen mehrere Tage bis Wochen für eine vollständige Hautregeneration, helfen allerdings auch bei der Beseitigung tiefer Falten.
Wann kommt ein chemisches Peeling zum Einsatz?
Für die Behandlung mit einem chemischen Peeling gibt es vielerlei Indikationen. Häufig leiden Betroffene unter Unreinheiten, Akne oder Narben, ältere Patienten wünschen sich hingegen meist eine Verminderung ihrer Falten und ein ebeneres Hautbild. Auch bei Sonnenschäden oder Pigmentflecken kann ein chemisches Peeling zu einem gleichmäßigen Teint verhelfen. Je nach individuellem Wunsch kann die Behandlung ausschließlich in verschiedenen Hautarealen und mit unterschiedlichen Säuren stattfinden.
Welche Formen des chemischen Peelings gibt es?
Wie bereits erwähnt teilt der Experte chemische Peelings in oberflächlich, mitteltief oder tief wirksam ein. Diese unterscheiden sich in ihrer Eindringtiefe und demnach auch in ihrem Einsatzgebiet.
Je nach Zusammensetzung der angewandten Säure penetriert das chemische Peeling unterschiedliche Hautschichten. Der Mediziner teilt die Haut nämlich grob in drei Schichten: die Oberhaut oder Epidermis, die Lederhaut oder Dermis und die Unterhaut oder Subkutis.
Die Epidermis ist die dünnste der Hautschichten und besteht zu einem Großteil aus bereits abgestorbenen Zellen, die eine Hornschicht bilden. In der Regel ist sie 0,1 Millimeter dick, was ungefähr der Dicke eines Blatt Papiers entspricht. An der Handinnenfläche und der Fußsohle kann die Hornschicht allerdings bis zu fünf Millimeter betragen. Talgdrüsen, Haarwurzeln, Gefäße und Nerven befinden sich in der Dermis, die aus straffem Bindegewebe besteht. Die Subcutis besteht aus lockerem Bindegewebe und eingelagertem Fett. Sie sorgt unter anderem für die wärmeregulierende Funktion der Haut.
Kommen oberflächliche Peelings zum Einsatz, lösen sie nur die abgestorbenen Hautzellen der Epidermis ab und sorgen dadurch für ein reineres Hautbild. Diese Eindringtiefe ist besonders bei leichter Akne, flachen Aknenarben, kleineren Fältchen oder unregelmäßiger Pigmentierung empfohlen. In diesen Bereich fallen – je nach verwendeter Säurekonzentration – AHA- oder BHA-Peelings. Retinol-Peelings stellen eine Zwischenstufe zwischen oberflächlichen und mittleren Peelings dar. Denn das hoch konzentrierte Vitamin A sorgt für einen schälenden Effekt in der Epidermis, dringt allerdings weiter in die Dermis ein, um dort die Kollagensynthese anzuregen.
Mitteltiefe Peelings durchdringen bereits die gesamte Epidermis und erreichen ihre maximale Eindringtiefe in der oberflächlichen Schicht der Dermis (ungefähr 0,45 Millimeter tief). Typischerweise verwendet der Dermatologe hierfür Trichloressigsäure-Peelings. Diese sind beliebt im Kampf gegen stärkere Akne und tiefere Narben. Ebenso erzeugt ein mittleres Peeling eine deutlichere Hautverjüngung und kann dementsprechend faltenmildernd wirken.
Tiefe Peelings mit Phenol sind in Europa noch nicht so verbreitet wie beispielsweise in den USA. Dennoch erfreuen sie sich auch in unseren Breitengraden immer größerer Beliebtheit. Hierbei sorgen Phenol-Lösungen für ein Eindringen bis in die tiefe Dermis und regen dadurch die Hauterneuerung an. Diese Methode ist die aggressivste und geht mit einer mehrere Monate dauernden Heilung einher. Allerdings sind die Resultate der Phenol-Peelings oftmals mit denen eines Facelifts zu vergleichen; selbst tief sitzende Falten bügelt das Phenol aus. Doch mit der Eindringtiefe und der Aggressivität des Phenols sind auch ein höheres Komplikationsrisiko, vermehrte Schmerzen und eine längere Regenerationsdauer verbunden. Aufgrund der starken Schmerzen während der Behandlung erfolgen tiefe Peelings oftmals in einem Dämmerschlaf. Da tiefe Peelings eine intensivere Nachbehandlung bedürfen, verbringen die Patienten meist eine Nacht in der Klinik, wo am Tag nach der Behandlung ein Verbandswechsel stattfindet.
Was ist ein BHA-Peeling?
Beta-Hydroxysäure-Peelings enthalten die sogenannte Salicylsäure. Diese ist nah verwandt mit der Acetylsalicylsäure, also dem Wirkstoff von Aspirin, weshalb diese Peeling-Art bei einer Aspirinunverträglichkeit keine Anwendung finden sollte.
Verträgt ein Patient diesen Wirkstoff allerdings gut, kann ein BHA-Peeling Hautunreinheiten, Akne, oberflächliche Narben oder kleine Fältchen verbessern. Die Beta-Hydroxysäure ist außerdem besonders fettliebend, weshalb sie vor allem die mit fettigem Talg verstopften Poren reinigen kann. Gleichzeitig ist die BHA entzündungshemmend, weshalb Behandelte seltener Hautirritationen als beispielsweise bei Fruchtsäurepeelings erleben.
Was versteht die Medizin unter einem AHA-Peeling?
Die Gruppe der Alpha-Hydroxysäure-Peelings beinhaltet Behandlungen mit Fruchtsäuren wie beispielsweise Zitronen- oder Glykolsäure, Mandelsäure oder Milchsäure. Sie zählen ebenfalls zu den oberflächlichen Peelings, können aber von einem Dermatologen auch in höheren Konzentrationen Anwendung finden und dadurch etwas tiefer in die Haut eindringen. Je nach der individuellen Situation passt der behandelnde Experte die Konzentration und auch die eingesetzte Säure oder Säurenkombination an. Ein AHA-Peeling hat ähnliche Effekte wie eine BHA-Behandlung, weshalb sich auch die Einsatzgebiete überlappen.
Was ist ein TCA-Peeling?
TCA steht für Trichloressigsäure und bezeichnet den Wirkstoff des oberflächlich bis mitteltief wirksamen Peelings. Die Eindringtiefe hängt hierbei stark von der eingesetzten Konzentration ab. Bei einer TCA-Konzentration von 10 bis 15 Prozent erwartet der Experte nur einen oberflächlichen Schäl-Effekt, während eine 30 bis 35-prozentige Lösung bereits die Dermis erreicht. Dementsprechend ist das TCA-Peeling aggressiver als die zuvor genannten AHA- oder BHA-Behandlungen und sollte daher nur von ausgebildeten Ärzten durchgeführt werden. Aufgrund der mitteltiefen Wirkung hilft das TCA-Peeling bei der Faltenreduktion und auch der optischen Verbesserung von Aknenarben.
Was ist das Besondere bei einem Fruchtsäurepeeling?
Fruchtsäurepeelings, also Behandlungen mit einigen Vertretern der AHA-Gruppe, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Dies ist nicht zuletzt auf die guten Ergebnisse der nicht-invasiven Behandlung zurückzuführen. Das Besondere an der Fruchtsäure ist nämlich, dass sie nicht nur die oberste Hautschicht zur Erneuerung anregt, sondern auch in der Dermis peelende Effekte hat. Dort fördert sie die Zellteilung und stimuliert dadurch die Bildung neuer Zellen. Als ein Resultat davon verdickt sich die Epidermis und die Haut kann Flüssigkeiten besser speichern. Dadurch wirkt das Gesicht frischer und die Haut elastischer. Weiters stimuliert die Fruchtsäure die Kollagenbildung, was sich positiv auf Falten auswirkt. Ein weiterer Vorteil der Fruchtsäurepeelings ist die nebenwirkungsarme Anwendung. Narben oder bleibende Pigmentflecken entstehen bei dieser Peeling-Art nämlich so gut wie nie.
Für wen ist ein chemisches Peeling geeignet?
Ein chemisches Peeling ist grundsätzlich für die Leute geeignet, die Hautunreinheiten, leichte Narben, Pigmentunregelmäßigkeiten, Sonnenschäden oder erste Hautalterungszeichen behandeln lassen wollen. Oberflächliche Peelings sind in der Regel nebenwirkungsärmer als tiefere, weshalb selten etwas gegen diese Behandlung spricht, gleichzeitig ist jedoch auch das Anwendungsgebiet oberflächlicher Peelings begrenzt. Extreme Hautveränderungen, wie sie durch Phenol-Peelings erreichbar sind, sind hierbei zudem nicht zu erwarten.
Wann ist ein chemisches Peeling nicht zu empfehlen?
Sind Unverträglichkeiten gegenüber Kosmetika oder eine sehr empfindliche Haut bekannt, sollte eine Säure-Behandlung nur nach Absprache mit einem Spezialisten erfolgen. Leidet ein Patient unter erweiterten Äderchen im Gesichtsbereich (Couperose), ist ebenfalls Vorsicht geboten, da es zu Blutungen kommen kann. In jedem Falle sind Peelings bei Personen mit akuten Entzündungen im zu behandelnden Hautareal nicht zu empfehlen, dazu zählen unter anderem Fieberblasen, infektiöse Hautausschläge oder Viruswarzen. Oberflächliche Peelings sind in der Regel für alle Hauttypen geeignet, wenn sie nicht zu hoch dosiert sind. Mittlere oder tiefe Peelings sind bei dunkleren Teints nicht empfohlen, da das Risiko für folgende Pigmentstörungen erhöht ist. Auch Schwangere und Stillende sollten die Finger von den tieferen Peelings lassen, ebenso wie Patienten mit verstärkter Narbenbildung. Bei den tiefen Phenol-Peelings muss der behandelnde Arzt ausschließen, dass seine Patienten unter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) leiden, da dies das Risiko einer Infektion erhöht. Auch schwere Nieren-, Leber- und Herzerkrankungen bedeuten, dass ein tiefes Peeling nicht durchführbar ist. Dasselbe gilt für die Einnahme von Antibiotika, Ciscutan oder anderen Medikamenten – Dein Arzt wird Dich im Vorfeld genau darüber aufklären, ob und welches Peeling bei Dir möglich ist.
Wie läuft ein chemisches Peeling ab?
Vor der Behandlung mit einem chemischen Peeling solltest Du den richtigen Spezialisten für Dich suchen. Hierbei ist zu beachten, dass Du mitteltiefe und tiefe Peelings ausschließlich von erfahrenen Ärzten durchführen lassen solltest, da diese mit einer höheren Komplikationsrate einhergehen. Für oberflächliche Peelings kannst Du auch bei einem erfahrenen Kosmetiker oder anderen Fachkräften anfragen.
Vor der jeweiligen Behandlung bekommst Du in der Regel eine Creme, die Du ungefähr zwei Wochen vor dem eigentlichen Termin benutzen sollst. Diese enthält eine niedrig konzentrierte Säure, die schließlich auch bei Deiner Behandlung zum Einsatz kommt. Dadurch soll sich Deine Haut an die Säure langsam gewöhnen, um beim eigentlichen Peeling starken Hautirritationen entgegenzuwirken.
Bei der Behandlung reinigt der Spezialist zuerst Deine Haut und entfettet sie. Anschließend trägt er die gewünschte Säure mit einem Wattebausch auf und lässt diese einige Minuten lang einwirken. Dies kann zwar leicht brennen, sollte aber im Normalfall nicht mit allzu starken Schmerzen verbunden sein. Danach wäscht er die Säure ab oder neutralisiert sie und pflegt Deine Haut mit einer feuchtigkeitsspendenden Creme und einem Sonnenschutz.
Bei tiefen Peelings, wie etwa Phenol-Behandlungen, weicht der Behandlungsablauf etwas ab, da die Patienten meist im Dämmerschlaf sind und nach dem Eingriff einen Verband angelegt bekommen.
Bei oberflächlichen und mitteltiefen Peelings bist Du im Normalfall nach der Behandlung sofort wieder einsatzfähig, jedoch kommt es nach ein bis zwei Tagen zur Abschälung der Haut. Diese ist bei oberflächlichen Behandlungen schwächer und dauert kürzer als bei mitteltiefen. Nach einer Woche ist die alte Haut jedoch auch bei TCA-Peelings abgeschält und die neue, frische Epidermis zeigt sich. Bei tiefen Peelings empfehlen Experten in der Regel einen Aufenthalt in der Klinik. Bei dieser Behandlung kommt es nämlich zu einer starken Krustenbildung der behandelten Areale, die erst nach einer Woche nachlässt. Weiters ist die Haut hierbei anfälliger für Infektionen, weshalb ein hygienischer Verbandswechsel in der Klinik empfohlen ist. Normalerweise reicht eine Nacht in stationärer Behandlung aus, auf Patientenwunsch können diese bis zu einer Woche in der Klinik bleiben. In der Woche nach dem Phenol-Peeling ist Schonung angesagt.
Was muss ich nach einem chemischen Peeling beachten?
Das Wichtigste nach allen chemischen Peelings ist der Sonnenschutz. Die Haut reagiert nämlich in der Regenerationsphase sehr sensibel auf Sonnenstrahlen – Sonnenbrände und andere Schäden der Haut können folgen. Dementsprechend empfehlen alle Spezialisten einen möglichst hohen Lichtschutzfaktor und das Meiden von direkter Sonnenexposition nach einem chemischen Peeling – Sauna, Schwimmbäder und Solarium sind somit tabu.
Achte nach einer Behandlung auf ausreichenden Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor
Direkt nach der Behandlung können Rötungen und Schwellungen auftreten, die meist nach einigen Stunden wieder abklingen. Weiters gilt es zu beachten, dass sich die oberflächliche Hautschicht nach ein bis zwei Tagen abschält. Dies kann kosmetisch störend sein, ist aber bei oberflächlichen Peelings nur für einen oder zwei Tage zu ertragen. Mitteltiefe Peelings sorgen für einen länger dauernden Schäleffekt; eine Woche nach der Behandlung sollten jedoch auch hier die abgestorbenen Hautschüppchen verschwunden sein. Die Nachbehandlung bei einem tiefen Peeling gestaltet sich weitaus komplizierter, da der Arzt direkt nach dem Verfahren einen Tapeverband anlegt und diesen erst nach 24 Stunden durch eine Pudermaske ersetzt. Nach einer Woche kann der Patient diese lösen und mit ihr die dunkle Kruste, die sich im behandelten Hautareal bildet. Dem abschälenden Effekt kannst Du zu Hause beiwirken, indem Du die Peelings weiter führst und den Erneuerungseffekt damit beschleunigst. In den darauffolgenden zwei bis drei Wochen sind Schwellungen und Rötungen zu erkennen, danach zeigt sich die Haut in ihrem neuen Glanz. Auch hier ist ein ausreichender Sonnenschutz ein absolutes Muss.
Wann sind die Ergebnisse des chemischen Peelings sichtbar?
Wann Du die Ergebnisse eines chemischen Peelings siehst, hängt hauptsächlich von der angewandten Peeling-Art ab. Bei oberflächlichen Peelings wirkt die Haut bereits zwei bis vier Tage nach der Behandlung jünger und strahlender. Dieses Ergebnis ist allerdings nur temporär. Um eine möglichst langfristige Wirkung zu erreichen, solltest Du die Behandlung mehrmals wiederholen. Je nach Hauttypen, Hautproblem und individuellem Ansprechen solltest Du alle zwei bis sechs Wochen zu einer Peeling-Session gehen. Die Häufigkeit der Behandlungen ist ebenfalls individuell zu bestimmen, da beispielsweise Pigmentflecken mehr Peeling-Sitzungen benötigen als Akne. Generell empfehlen Spezialisten ungefähr drei bis sechs Einheiten, Du kannst ein chemisches Peeling allerdings grundsätzlich beliebig oft wiederholen.
Bei einem mitteltiefen Peeling mit TCA dauert die Schälung der Haut etwas länger, weshalb Du erst nach ungefähr einer Woche eine verbesserte Hautqualität siehst. In der Regel musst Du diese Peelings nicht so häufig wiederholen wie oberflächliche, um einen längerfristigen Effekt zu erhalten. Bei einigen Personen sind die Resultate bereits nach einer Behandlung zufriedenstellend.
Ein tiefes Phenol-Peeling hat die längste Heilungsdauer, weshalb erste Ergebnisse erst nach zwei bis drei Wochen sichtbar sind. Zu diesem Zeitpunkt weisen Patienten jedoch häufig noch Rötungen und Schwellungen auf, die erst ungefähr sechs Wochen nach dem Eingriff komplett verschwinden. Die Heilungsdauer der Dermis kann zwischen zwei und sechs Monaten betragen, weshalb die tatsächlichen Endergebnisse erst nach diesem Zeitfenster akkurat beurteilbar sind. Da die Behandlung mit Phenol die aggressivste der drei Peeling-Arten ist, ist in der Regel keine Wiederholung des Eingriffes notwendig und die Resultate sind permanent.
Welche Komplikationen können bei einem chemischen Peeling auftreten?
Je nach Eindringtiefe gibt es bestimmte Komplikationen, die bei einem chemischen Peeling zu beachten sind. Hierbei gilt: je oberflächlicher das Peeling, desto geringer das Komplikationsrisiko.
Oberflächliche Peelings weisen außer temporären Rötungen und Schwellungen grundsätzlich keine Risiken auf. Sollten allerdings Unverträglichkeiten gegenüber einer verwendeten Substanz bestehen, kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Dies testet der Experte jedoch meist vorab durch eine Hautprobe am Unterarm aus.
Neben den bereits erwähnten Komplikationen können beim mitteltiefen Peeling stärkere Hautirritationen oder Pigmentstörungen auftreten. Letzteres ist besonders bei Personen mit einem dunkleren Hautton möglich. Selten kann es auch zu einer Narbenbildung oder einer Infektion der Haut kommen.
Die Phenol-Peelings weisen die höchste Komplikationsrate der chemischen Peelings auf. Alle zuvor genannten Probleme können auch hier zutreffen. Zusätzlich ist das Risiko der Narbenbildung und auch das einer Infektion erhöht, da das tiefe Peeling eine stärkere Verletzung der Haut auslöst. Äußerst selten kann es bei einer Phenol-Behandlung zu einer toxischen Komplikation des Herzens kommen. Dazu zählen Herzrhythmusstörungen, die auftreten, wenn zu viel Phenol in den Blutkreislauf gelangt.
Was sind die Vorteile eines chemischen Peelings?
Der größte Vorteil von chemischen Peelings ist der Effekt ohne chirurgischen Eingriff. Bei regelrechter Anwendung kann die Haut auch ohne Facelift jünger und straffer wirken. Besonders beim Phenol-Peeling zeigt sich ein deutliches faltenglättendes Ergebnis, das ohne Skalpell erreichbar ist.
Vorteile der oberflächlichen und mittleren Peelings sind deren gute Ergebnisse in Kombination mit einem geringen Nebenwirkungsrisiko. So könnte ein chemisches Peeling der medikamentösen Akne-Behandlung oder einer Lasertherapie bei Narben als gute Alternative gegenüberstehen. Weiters benötigen Personen während einer oberflächlichen und mitteltiefen Behandlung keine Anästhesie, da die verspürten Schmerzen im Normalfall auszuhalten sind und nur für einige Minuten andauern. Phenol-Behandlungen gehen mit mehr Schmerzen einher, weshalb das Peeling in einem Dämmerschlaf stattfindet. In den darauffolgenden 24 Stunden kann es weiterhin zu Schmerzen kommen, die in der Regel jedoch mit gewöhnlichen Schmerzmitteln überbrückbar sind.
Nachteile des chemischen Peelings sind einerseits die Kosten und andererseits mögliche, vorab erwähnte Nebenwirkungen. Weiters kann eine bleibende Empfindlichkeit der Haut aus einer Behandlung resultieren.
Wie sinnvoll ist ein chemisches Peeling für Zuhause?
Ein chemisches Peeling zu Hause kann eine gute Unterstützung bei der Hautverbesserung sein. Hierbei ist jedoch unbedingt auf die korrekte Anwendung und niedrig dosierte Produkte zu achten. Beispielsweise bieten Drogerie-Marken BHA-Peelings mit zwei prozentiger Dosierung oder AHA-Produkte mit acht prozentiger Konzentrierung an. Wenn diese Produkte dermatologisch getestet sind, sind sie in der Regel unbedenklich und können auch von Laien angewendet werden. Beachte allerdings, dass es sich auch bei niedrig dosierten Produkten um wirksame Säuren handelt, die nicht zu unterschätzen sind. Die Finger solltest Du auf jeden Fall von hoch dosierten Präparaten lassen, da diese bei falscher Anwendung gravierende Folgen, wie beispielsweise Narbenbildung, Verätzungen oder Pigmentstörungen, haben können. Bist Du Dir bezüglich eines Präparats unsicher, solltest Du einen Experten konsultieren. Dieser kann Dir Produkte empfehlen und Dich genauestens auf deren Anwendung schulen.
Was kostet ein chemisches Peeling und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Die Kosten eines chemischen Peelings variieren stark. Diese sind abhängig von den angewendeten Säuren, der Behandlungsdauer und auch der behandelten Region. Ein oberflächliches Peeling kostet durchschnittlich zwischen 80 und 180 Euro, ein mitteltiefes circa 400 bis 500 Euro.
Am teuersten sind tiefe Peelings, die oftmals über 1.000 Euro ausmachen können. Für genaue Informationen über die Preisgestaltung solltest Du Dich an die jeweiligen Einrichtungen wenden.
Nachdem es sich bei chemischen Peelings nicht um medizinisch notwendige Behandlungen handelt, übernimmt die Krankenkasse keinen Anteil, die Kosten müssen die Patienten selbst tragen.
Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.
Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.
Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Ob Falten, Akne oder Narben: Wenn Du mit diesen Hautproblemen zu kämpfen hast, könnte ein chemisches Peeling eine mögliche Lösung darstellen. Immer mehr Menschen wünschen sich ein ebenes, reines Hautbild durch die nicht-invasive Methode. Doch wie genau funktioniert die Hauterneuerung durch chemische Peelings, welche Unterschiede gibt es zwischen den eingesetzten Substanzen und wie läuft eine Behandlung ab? Die Antworten zu diesen und vielen weiteren Fragen über chemische Peelings findest Du im Folgenden.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 24. November, 2023