Couperose
INHALTSVERZEICHNIS
Was ist eine Couperose?
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Was sind die Symptome einer Couperose?
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Wie entsteht eine Couperose?
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Wie lässt sich eine Couperose behandeln?
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Was kann ich selbst bei einer Couperose tun?
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Wie kann ich einer Couperose vorbeugen?
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Was kostet die Behandlung einer Couperose?
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Das Wichtigste zusammengefasst
Die Couperose ist eine chronische Hauterkrankung mit bleibenden Rötungen und Gefäßerweiterungen im Gesicht, die im Gegensatz zur Rosazea aber nicht entzündlich sind.
Neben einer genetischen Veranlagung fördern durchblutungsfördernde und hautschädigende Faktoren wie Alkohol, scharfes Essen oder intensive Sonnenstrahlung die Entstehung einer Couperose.
Eine Behandlung erfolgt mit antibiotische Cremes, niedrig dosierte Antibiotika in Tablettenform oder einer Kombination von beiden sowie einer Lasertherapie. Nach Beendigung der Therapie kommt es aber oft zu Rückfällen.
Make-up mit grünen Pigmenten hilft, die Rötungen zu kaschieren und steigert die Lebensqualität, die richtige Pflege hilft die empfindliche Haut zu schützen.
Was ist eine Couperose?
Die Couperose, auch Kupferfinne oder Kupferrose genannt, ist eine chronische, nicht ansteckende Hauterkrankung. Typisch sind Rötungen (Erytheme) an Stirn, Nase, Wange und Kinn, die Bereiche rund um den Mund und die Augen bleiben meist ausgespart. Seltener ist die Haut nahe dem Gesicht wie Nacken, Hals, Brust und Dekolleté, vereinzelt sogar der Extremitäten betroffen. Diese Rötungen gehen auf die kleinen oberflächlich gelegenen Äderchen (Kapillaren) in der Haut zurück, die durch die Haut durchschimmern.
Eine Couperose besitzt keinen Krankheitswert, beeinträchtigt aber die Lebensqualität der Betroffenen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Couperose und einer Rosacea?
Oft werden die beiden Begriffe Rosacea und Couperose synonym benutzt. Ärzte gehen heute davon aus, dass die Couperose ein Frühstadium der Rosazea ist, sich aber nicht zwingend in eine Rosacea entwickeln muss.
Beide Hauterkrankungen bezeichnen eine bleibende Rötung der Haut im Gesicht und geweitete Blutgefäße (Teleangiektasien) in diesem Bereich. Während Betroffene einer Rosacea an einer entzündlichen Haut mit Gewebevermehrungen im Spätstadium leiden, ist die Haut bei einer Couperose nicht entzündlich.
Was sind die Symptome einer Couperose?
Betroffene besitzen oft von Natur aus eher trockene und empfindliche Haut. Schon bevor sich die Couperose ausbildet, können sich vor allem um die Nase leichte vorübergehende dunkelrote oder bläuliche Hautverfärbungen bemerkbar machen. Anfangs bilden sich durch verschiedene Reize, wie Erregung und Stress, Hitze oder Kälte, scharfes Essen oder Alkohol meist bläuliche Erytheme, ein sogenannter Flush. Dieser ist von geringer Dauer und verschwinden ganz von selbst wieder.
Mit der Zeit treten diese Rötungszustände schub- und phasenweise auf und bleiben über Stunden oder Tage bestehen. Dies geht mit einem hohen Leidensdruck und starker emotionaler Belastung der Betroffenen einher. Besonders im Bereich der Wangen und Nasolabialfalte, zwischen dem oberen Ende der Nasenflügel und der Mundwinkel, kommt es zu Gefäßerweiterungen (Teleangiektasien). Sind Arterien davon betroffen, ergibt sich eine rötliche Farbe, bei Venen (Venektasien), schimmern die Gefäße bläulich durch die Haut. Möglich sind auch Mischformen der beiden. Die andauernden Rötungen und die Gefäßerweiterungen bilden die typischen Symptome der Couperose.
Wie entsteht eine Couperose?
Die genauen Ursachen einer Couperose sind noch nicht ganz geklärt, aber eine genetische Veranlagung ist sehr wahrscheinlich. Bei einer von Natur aus schwachen und dünnen Haut sind die Äderchen natürlicherweise leichter zu erkennen. Im Alter nimmt das Unterhautfettgewebe ab, dann treten die Blutgefäße stärker hervor, mit ein Grund, warum Menschen ab dem 30. Lebensjahr häufiger von der Couperose betroffen sind. Allgemein dürften die Betroffene eine Schwäche des Bindegewebes, der Blut- und Lymphgefäßwände und deren Versorgung, sowie Probleme bei der Thermoregulation besitzen. Die Angularvenen sorgen für den Abfluss der Augen und jener Gebiete, an denen sich die Erytheme zeigen. Staut sich in diesen Venen das Blut, erweitern sich die Gefäße. Neue Gefäße entstehen, die nicht so elastisch jedoch durchlässiger sind. So tritt Blut in das umliegende Gewebe aus. Wahrscheinlich entsteht der Flush durch den Wärmeaustausch zwischen Arterien und Venen.
Auf der Haut leben kleine Milben, die Demodex-Milbe. Sie stellen an sich kein gesundheitliches Problem dar, ihre Zahl nimmt auch mit dem Alter des Menschen zu, ohne dass sich zwangsweise eine Rosazea bildet. Betroffene einer Rosazea weisen aber allgemein eine höhere Anzahl von Demodex-Milben auf. Ärzte vermuten, dass die Milbe entzündliche Prozesse auslösen kann, die die Entstehung einer Couperose begünstigt.
Das angeborene Immunsystem des Körpers scheint ebenfalls im Zusammenhang mit einer Couperose zu stehen. Die Produktion und Aktivierung des Peptid Cathelicidine LL-37, ein antibiotisches Eiweißteilchen des angeborenen Immunsystems, ist bei Betroffenen gestört. Es wird stark vermehrt und verändert gebildet und ist damit vielleicht für die entzündlichen Prozesse mitverantwortlich.
Welche Risikofaktoren begünstigen eine Couperose?
Die Couperose ist eine sehr weitverbreitete Erscheinung, ungefähr zwei bis zehn Prozent aller Menschen leiden an ihr. In der Regel trifft sie Menschen ab 30 Jahren, hier sind bis zu 20 Prozent der Menschen betroffen. Frauen erkranken scheinbar häufiger, das durchschnittliche Alter bei der Diagnose ist 35. Die höchste Prävalenz, die Zahl mit den meisten Erkrankten, liegt bei Frauen zwischen 61 und 65 Jahren. Männer werden mit ungefähr 50 Jahren diagnostiziert, die höchste Prävalenz liegt zwischen 70 und 80 Jahren. Obwohl Männer scheinbar seltener an einer Couperose und Rosacea leiden, sind sie meist schwerer davon betroffen, vor allem bei der Ausbildung der Phymen. Bei Kindern ist eine Couperose sehr selten.
Auch der Hauttyp spielt bei der Entwicklung einer Couperose eine Rolle. Vorwiegend sind Menschen west- und nordeuropäischer Herkunft mit heller Haut, Sommersprossen, blauen Augen und blonden oder roten Haaren von ihr betroffen. Das brachte der Couperose und Rosazea den Ausdruck „Fluch der Kelten“ (curse oft he Celts) ein.
Begünstigt wird die Entstehung durch eine Reihe anderer Faktoren, die die obere Hautbarriere zerstören, da es so leichter zu Hautirritationen kommt. Dazu zählen die UV-Strahlung der Sonne, insbesondere ein Sonnenbrand und andere Verbrennungen, Erfrierungen, sowie Hitze, Kälte oder Druck auf der Haut.
Im Überblick:
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Heller Hauttyp
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Hautirritationen (z.B.: Sonnenbrand, Verbrennungen, Erfrierungen etc.)
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Umwelteinflüsse (z.B. Abgase, Pollen, Waschmittel etc.)
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Bluthochdruck
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Alkohol, scharfes Essen etc.
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Hormonschwankungen
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Darmgesundheit
Zusätzlich belasten Luftverschmutzung, Zigarettenrauch, Abgase und Pollen, wie auch Duftstoffe, Waschmittel, hautreizende Farbstoffe und Chemikalien in der Kleidung unsere Haut.
Einige Medikamente zur äußerlichen Anwendung wie Kortisonsalben gefäßerweiternde Mittel oder Bluthochdruck fördern die Entstehung von Teleangiektasien, das Stresshormon Adrenalin begünstigt daneben Hautentzündungen. Alkohol, scharfes Essen, aber auch körperliche Anstrengung und heiße Bäder verstärken die Durchblutung und sind deshalb bei einer Couperose kontraproduktiv.
Vermutet wird auch ein Zusammenhang mit Hormonschwankungen, zu viel oder zu wenig Magensaft, sowie Erkrankungen der Leber oder Gallenblase (Cholezystopathien). Eine Behandlung dieser Beschwerden zeigt jedoch keine Wirkung auf die Couperose.
Einen großen Einfluss auf unsere Haut besitzt hingegen der Darm. Antibiotika, die gute Darmbakterien vernichten und Speisen, die viele Giftstoffe enthalten, zeigen sich häufig in einer unreinen Gesichtshaut.
Wie lässt sich eine Couperose behandeln?
Zu Beginn eines jeden Arztbesuchs steht ein Gespräch, in dem der Patient seine Beschwerden schildert. Im Falle der Couperose erkennt der Arzt diese sofort an den typischen Symptomen. Es gibt keine speziellen Laborwerte für diese Hautkrankheit, eine Blutuntersuchung liefert keine Diagnose. Eine Hautbiopsie gibt nur je nach Stadium bestimmte Hinweise auf die Erkrankung, sie kann aber dem Ausschluss anderer Hauterkrankungen, wie zum Beispiel Lupus erythematodes oder eine periorale Dermatitis dienen.
Anschließend wählt der Arzt gemeinsam mit dem Patienten die passende Behandlungsmethode. Neben Cremes, Medikamenten oder einer Laserbehandlung, gibt es noch andere Methoden, die für die Behandlung einer Couperose infrage kommen. Operativ kann der Arzt mittels Diathermienadel einzelne kleine Blutgefäße veröden (koagulieren) und im Falle von Phymen diese in Lokalanästhesie oder Vollnarkose abtragen.
Noch untersucht wird eine Behandlung mittels Photodynamische Therapie (PDT) bei Couperose. In der Photodynamischen Therapie verabreicht der Arzt einen Photosensibilisator, der sich durch Licht aktivieren lässt. Dieser reichert sich im Gewebe an und wird dann mit Licht in einer bestimmten Wellenlänge bestrahlt. Die Linderung der Beschwerden liegt offenbar an der Stimulation des Immunsystems und antimikrobielle Wirkung.
Wie wirkt eine Creme gegen Couperose?
Häufig verschreibt der Arzt Metronidazol als Creme, Lotion oder Gel. Metronidazol wird über mehrere Wochen einmal oder zweimal täglich nach der Gesichtsreinigung aufgetragen.
Azelainsäure wirkt wie Metronidazol antibakteriell und entzündungshemmend. Morgens und abends nach der Gesichtsreinigung wird mehrere Wochen lang die Azelainsäure als Gel oder Creme sanft einmassiert. Brimonidin kommt in schweren Fällen zum Einsatz. Einmal täglich angewandt reduziert das Gel die Rötungen durch seine gefäßverengende Wirkung.
Um den möglichen Einfluss der Demodex-Milbe zu reduzieren, verschreibt der Arzt bei Bedarf Cremes wie Ivermectin oder Permethrin, die einen antiparasitären Wirkstoff besitzen.
Andere Cremes und Wirkstoffe sind nicht zur Behandlung der Couperose oder Rosazea zugelassen, können die Beschwerden dennoch lindern. Diese werden dann als Off-Lable-Use eingesetzt. Dazugehören das Antibiotikum Clindamycin, Retinoide, die gegen eine Vielzahl von Hautkrankheiten eingesetzt werden, Benzoylperoxid, das gegen Akne eingesetzt wird und Calcineurininhibitoren, die das Immunsystem hemmen.
Viele dieser Cremes sind nicht als Langzeittherapie geeignet und neigen nach dem Absetzen zu Rezidiven.
Wie funktioniert die Laserbehandlung einer Couperose?
Zur ästhetischen Behandlung der Teleangiektasien bietet sich eine Laserbehandlung an.
In den roten Blutkörperchen (Erythrozyten) liegt der rote Blutfarbstoff Hämoglobin. Das Laserlicht besitzt eine hohe Energie und bestimmte Wellenlänge, die vom Hämoglobin aufgenommen wird. Die Energie wird in Wärme umgewandelt, die die Blutkörperchen zerstört. Das umliegende Gewebe bleibt hingegen weitgehend geschont. In den Gefäßen gerinnt das Blut, es bilden sich Thromben, die das Gefäß verschließen. Wurde das Blutgefäß vollständig verschlossen, wird es vom Körper abgebaut, bei einem unvollständigen Verschluss wird oft eine Nachbehandlung nötig.
Nach der Behandlung sind Schwellungen, Rötungen und Krustenbildungen normal, sie klingen nach ein paar Tagen wieder ab. Die Krusten solltest Du lieber nicht abkratzen, da sich sonst Narben bilden können. Stattdessen helfen Kühlung und spezielle Heilsalben bei der Abheilung. Nur selten kommt es zu Narben, Wundinfektionen und Wundheilungsstörungen. Eventuell treten Pigmentverschiebungen mit hellen oder dunklen Flecken oder Schmerzen auf.
Meist reicht eine Sitzung schon aus, um ein besseres Hautbild zu erreichen. Werden mehrere Sitzungen notwendig, finden diese in einem Abstand von ein paar Wochen statt.
Nach der Behandlung ist die Haut lichtempfindlicher, daher solltest Du Sonnenbäder meiden und für einen guten Sonnenschutz sorgen.
Je nach Lebensweise tritt die Couperose nach sechs Monaten bis drei Jahren wieder stärker zutage und erfordert eine neuerliche Behandlung. Im Gegensatz zum Laser bieten IPL Blitzlampen (intense pulsed light) das gesamte Spektrum des Lichts, welches mithilfe eines Filters auf die gewünschte Wellenlänge eingeschränkt wird.
Wie verläuft die medikamentöse Behandlung einer Couperose?
Eine Couperose an sich ist nicht heilbar, sie bedarf im Normalfall auch keiner medizinischen Behandlung. Nur in schweren Fällen oder auch in leichten Fällen, in denen Cremes keinen Erfolg bringen, verschreibt der Arzt ein niedrig dosiertes Antibiotikum in Tablettenform oder eine Kombination von Tabletten und Cremes. In diesen geringen Dosen wirken Antibiotika nicht durch ihre antibiotische, sondern entzündungshemmende Wirkung, daher sind sie auch als Langzeittherapie geeignet. Verwendet werden Tetracycline, wie Doxycyclin oder Minocyclin. Sowohl bei den Rötungen, Teleangiektasien, als auch den Pusteln und Papeln zeigen sie eine Verbesserung. Nach dem Absetzten kehrt die Couperose aber in vielen Fällen zurück (Rezidiv).
Ein anderes häufig eingesetztes Antibiotikum ist Metronidazol, das aber nicht als Langzeittherapie eingesetzt werden kann. Isotretinoin, ein Abkömmling des Vitamin A (Retinoid) wird ebenfalls häufig zur kurzzeitigen Behandlung verschrieben, darf aber keinesfalls in der Schwangerschaft verwendet werden.
Was kann ich selbst bei einer Couperose tun?
Idealerweise führst Du eine Zeit lang Tagebuch, in dem Du alle inneren und äußeren Einflüsse mit der Reaktion Deiner Haut festhältst. So erfährst Du die Auslöser und kannst diese meiden.
Allgemein wirkt sich alles, was die Durchblutung fördert, schlecht auf die Couperose aus.
Die pralle Sonne beansprucht unsere Haut, wichtig ist ein guter Lichtschutz mit UVA- und UVB-Filter, auch Sonnenblocker mit Titandioxid, Zinkoxid werden in der Regel gut vertragen. Das Sonnenschutzmittel ist vorzugsweise frei von Duft- und Konservierungsstoffen und Parabenen. Duft- und Konservierungsstoffe sind nicht primär schlecht, sie können aber bei Unverträglichkeiten die Haut zusätzlich reizen und röten, sowie Kontaktallergien auslösen. Einige Sonnenschutzmittel besitzen grüne Pigmente, die beim Kaschieren der Erytheme helfen.
Produkte gegen unreine Haut und grobe Peelings sowie Gesichtsreinigung mit Bürsten verstärken meist die Rötungen, Enzympeelings sind schonender. Seifen erhöhen den pH-Wert der Haut und können sie so irritieren.
Verwende lieber seifenfrei pH-neutrale Produkte, die für sensible Haut geeignet sein. Viele Inhaltsstoffe reizen die Haut oder fördern die Durchblutung. Dazu gehören Urea, Fruchtsäuren, Retinol, Menthol, Kampfer, Natriumlaurylsulfat, Alkohol, Mineralöle, Silikonöle, Parfum, synthetische Duftstoffe oder ätherische Öle. Antiaging Produkte fördern nicht nur die Durchblutung, sondern wirken sich zusätzlich auf die Zellaktivierung aus.
Tupfe nach der Gesichtsreinigung das Gesicht mit einem weichen Handtuch ab, reibe es aber nicht trocken. Anschließend hilft eine schützende Pflege, geeignet sind jegliche Produkte, deren Inhaltsstoffe entzündungshemmend, antibakteriell und Gefäß-schützend sind.
Wichtig ist, die Hautbarriere zu stärken, Feuchtigkeit zu spenden und die Gefäße zu stärken. Fette und sehr ölige Cremes dichten die Haut ab, darunter staut sich die Wärme und die Durchblutung wird angeregt. Thermalwasser, Algenextrakt, Panthenol wie auch Minze oder Eukalyptus in kühlenden Gels oder Masken beruhigen die Haut. Inhaltsstoffe wie Mäusedorn, Weinreben oder Steinklee stärken die Gefäße. Das natürliche Antioxidans Licochalcon A mindert Rötungen und schützt empfindliche Haut.
Eine pflegende Creme kann nach einer längeren regelmäßigen Anwendung zu Verbesserungen führen. Einige sind nach der morgendlichen Gesichtsreinigung, andere abends nach dem Abschminken zu verwenden, da sie über Nacht gut einziehen und die Haut regenerieren können. Andere Cremes sind als Tag- und Nachtcreme zu verwenden.
Make-up schadet Deiner Haut nicht, sondern steigert die Lebensqualität, doch solltest Du auf wasserfeste Kosmetika verzichten.
Meide auch Adstringenzien wie Gerbstoffe, Metallsalze oder Tanninen, diese ziehen die Haut zusammen. Nikotin verengt die Blutgefäße, so kann sich das Blut leichter stauen, was die Couperose verstärkt.
Bestimmte Medikamente wie Calciumantagonisten wirken sich negativ auf die Couperose aus, doch solltest Du sie nicht ohne Absprache mit Deinem Arzt absetzen.
Ein autogenes Training oder progressive Muskelentspannung könnten Dir helfen, schädlichen Stress zu reduzieren. Saunabesuche, Dampfbäder, heiße Bäder und starke Temperaturschwankungen solltest Du Deiner Haut zuliebe vermeiden.
Mit welcher Ernährung kann ich einer Couperose entgegenwirken?
Einige Lebensmittel können die Blutgefäße erweitern, Entzündungen auslösen oder Histamin freisetzen. All diese gilt es zu vermeiden, wie heiße Getränke, Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol und scharf gewürzte Speisen.
Da sich der Darm auf die Haut auswirken kann, sollte dieser gesund gehalten werden. Synbiotika enthalten eine Mischung aus Probiotika, wichtige Darmbakterien und Präbiotika, die den Darmbakterien als Nahrungsquelle dienen. Probiotika finden sich in Nahrungsmittel wie Kefir, Sauerkraut, Kimchi, Kombucha, saure Gurken und in einigen Naturjoghurts. Präbiotika sind in Gemüse wie Chicorée, Schwarzwurzel, Knoblauch, Zwiebeln, Lauch oder Topinambur enthalten.
Eine fett- und zuckerreiche Ernährung durch beispielsweise Fertigprodukten schadet unserem Darm. Kuhmilch und Weizen können Entzündungen fördern und sollten ähnlich säurebildenden Lebensmitteln wie Wurst, Süßigkeiten und Softgetränke nur in Maßen konsumiert werden.
Ballaststoffe, Obst und Gemüse vor allem Brokkoli, Vollkornnudeln, Samen, Nüsse, Sauerkraut, Joghurtsorten und gesunde Öle wie Rapsöl hingegen fördern die Verdauung und stärken das Immunsystem.
Welche Hausmittel helfen bei einer Couperose?
Massagen regen die Durchblutung an und sind bei einer Couperose eher kontraproduktiv. Eine Ausnahme bildet die Gesichtsmassage nach Sobye, die einer Lymphdrainage gleicht. Anfangs reagiert die Haut mit einer Rötung, die aber schnell wieder abklingt. Bei regelmäßiger Anwendung reduziert sie Schwellungen, Rötungen und stärkt die Gefäße und das Bindegewebe. Am besten lässt Du sie Dir von einer medizinischen Kosmetikerin zeigen.
Kommst Du von draußen herein, kann Deine Haut schnell rot werden. Hier helfen kalte Getränke oder das Lutschen eines Eiswürfels. Keinesfalls solltest Du Dich darüber ärgern, denn Stress würde nur eine zusätzliche Reizung darstellen.
Feuchte Umschläge mit schwarzem oder grünem Tee, Zinnkraut, Kamille, Rosskastanie oder Arnika stärken das Bindegewebe, verringern die Rötungen und beruhigen die Haut.
Apfelessig und Honig desinfizieren und wirken antibakteriell, nach einer kurzen Einwirkzeit werden sie mit Wasser abgespült. Ein Gel mit Aloe Vera wirkt ebenfalls entzündungshemmend.
Wie kann ich eine Couperose mit Make-up kaschieren?
Erytheme werden am besten mit einem grünen Pigment kaschiert, da dies die rötliche Färbung abschwächt. Anfangs wird ein grüner Abdeckstift auf die Haut aufgetragen und mit den Fingern oder einem Schwämmchen eingeklopft. Es sollte ein hoch pigmentiertes Make-up sein, das lange hält und gut abdeckt. Danach kann eine normale Grundierung im Hautton erfolgen, zum Abschluss ein Puder zum mattieren. Es gibt auch Kompaktpuder mit einem grünen Pigment. Ist die Rötung nicht so stark, reicht ein hautfarbenes Puder. Austrocknendes Make-up mit Talkum oder Parfum könnte Deine Haut reizen und eine neuerliche Rötung verursachen.
Wie kann ich einer Couperose vorbeugen?
Empfindliche Haut kannst Du von Beginn an schützen, insbesondere durch einen verlässlichen Sonnenschutz und das Vermeiden der prallen Sonne, langen Sonnenbäder und Sonnenstudios. Wenn Du einen überheizten Raum verlässt, schütze Deine Haut mit einer entsprechenden Pflege vor der Kälte. Dabei solltest Du bei all Deinen Pflegeprodukten auf die richtige Pflege und ihre Inhaltsstoffe achten. Bei einem Saunabesuch kannst Du Dein Gesicht mit einem kühlen Handtuch langsam an die Temperatur gewöhnen. Auf Alkohol, Zigaretten, scharfes Essen und einen hohen Kaffeekonsum solltest Du besser verzichten.
Bemerkst Du frühzeitig Veränderungen wie Gefäßerweiterungen oder Hautunreinheiten, wende Dich lieber gleich an einen Arzt. So kannst Du frühzeitig mit einer Therapie beginnen und einer Verschlechterung vorbeugen.
Was kostet die Behandlung einer Couperose?
Die Kosten sind sehr unterschiedlich, je nach Art der Therapie. Eine Laserbehandlung kostet um die 150-250 Euro pro Behandlung, je nach der zu behandelten Fläche.
Bei einem Besuch bei einer medizinischen Kosmetikerin, um die Gesichtsmassage nach Sobye zu erlernen, fallen ungefähr 40 Euro an.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Couperose-Behandlung?
Da die Couperose in erster Linie ein ästhetisches Problem ist, ist ihre Therapie ästhetischer Natur. Diese Behandlungen werden nicht von den Leistungen der Krankenkasse abgedeckt. Du müsstest die Laserbehandlung, die Arzneimittel und andere Behandlungsmöglichkeiten selbst bezahlen.
Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.
Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.
Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Wenn Du an empfindlichen Hautstellen rote Flecken oder trockene Stellen entdeckst, kann, in weniger häufigen Fällen, die Ursache eine chronische Krankheit sein. Oft ist es aber „nur“ die sogenannte Couperose, die sich auch mit leichten Mitteln selbst behandeln lässt. Vor allem Frauen ab 30 leiden häufig an dieser als unschön empfundenen Schwäche der Haut und der Blutgefäße, denn rote Wangen per se sind noch kein Problem, anders ist es aber, wenn die Rötungen nicht mehr weggehen oder nach bestimmten Auslösern pochend aufglühen. Ohne Pflege oder sogar Behandlung kann die Krankheit schlimmere Symptome ausbilden, ist jedoch meistens mit Hautpflegeprodukten gut zu lindern.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 8. Mai, 2023