Rosacea

Rosacea, auch Rosazea oder Kupferrose genannt, ist eine Erkrankung der Haut. Die Haut ist dadurch sehr empfindlich und schnell gereizt. Sowohl Rötungen, Gefäßerweiterungen, Pusteln und Knötchen als auch Wucherungen des Gewebes können im Zuge einer Rosacea-Erkrankung auftreten. Diese verläuft schubartig und kann zu einer starken Belastung des Betroffenen führen. Wenn Du mehr über die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten der Rosacea wissen möchtest, wirst Du im folgenden Text fündig.


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Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.


Zuletzt aktualisiert: 24. November, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Die Rosacea ist eine chronische, entzündliche Hautkrankheit, die schubhaft auftritt. Frauen sind meist etwas häufiger betroffen als Männer und die meisten Personen erkranken im Alter von 30 bis 50 Jahren.

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Die Rosacea lässt sich in verschiedene Stadien einteilen, die mit unterschiedlichen Symptomen einhergehen. Je nach Schweregrad treten Hautrötungen mit sichtbar erweiterten Blutgefäßen, Knötchen und Eiterpickelchen sowie knollige Wucherungen auf.

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Die genaue Erkrankungsursache haben Wissenschaftler bis dato nicht geklärt. Vermutet wird eine Kombination aus genetischen, immunologischen, neurologischen und mikrobiellen Faktoren, die zu der Hautkrankheit führen.

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Für die Rosacea stehen eine Vielzahl an medikamentösen Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Meist steht dabei die Entzündungshemmung im Vordergrund, die durch innere oder äußerliche Therapien erfolgt. Bei Gewebewucherungen kommen verschiedene chirurgische Techniken zum Einsatz.

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Faktoren, die Rosacea-Schübe verursachen, sollten tunlichst vermieden werden. Auch eine sanfte Gesichtspflege sowie eine ausgewogene Ernährung können zur Heilung beitragen.

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Bis dato gibt es noch kein Mittel, das die Rosacea dauerhaft heilt. Dementsprechend leiden die Betroffenen ein Leben lang unter der Hauterkrankung. Die Schübe können jedoch durch eine passende Medikation gelindert werden.

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Bemerkst Du eine Hautrötung und erweiterte Äderchen im Gesicht, solltest Du zu einem Hautarzt gehen. Dieser stellt durch ein ausführliches Gespräch und eine kurze Untersuchung die Diagnose und kann eine passende Therapie verschreiben.

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Die Couperose beschreibt eine Hautrötung mit erweiterten Blutgefäßen im Gesicht. Dies kann eine Vorstufe der Rosacea sein, muss sich jedoch nicht zwingend zu dieser weiterentwickeln.

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Die Therapiekosten sind abhängig von dem Schweregrad und den notwendigen Behandlungen. Der behandelnde Arzt kann genauere Auskunft über anfallende Kosten geben. Für Informationen rund um die Kostenübernahme seitens der Krankenkasse wendest Du Dich am besten direkt an Deinen Versicherungsträger.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Bei der Rosacea handelt es sich um eine chronische, schubhafte Hauterkrankung, die besonders das Gesicht betrifft.


Die Patienten leiden unter Hautrötungen und sichtbaren Gefäßerweiterungen. In weiterer Folge können Knötchen und Pickelchen hinzukommen. Bei schweren Verläufen kommt es zu Wucherungen von Binde- und Talgdrüsengewebe.


Obwohl die genaue Ursache nicht vollständig geklärt ist, gibt es einige schubauslösende Faktoren. Dazu zählen beispielsweise der Verzehr von scharfen und heißen Speisen, übermäßige UV-Strahlung, Hitze oder Kälte sowie Alkohol und Stress.


Als Therapie kommen Medikamente zur innerlichen und äußerlichen Anwendung zum Einsatz. Chirurgische Techniken sind bei der Entfernung von Gewebewucherungen ebenso relevant.

Was versteht die Medizin unter Rosacea?

Unter der Rosacea versteht der Mediziner eine entzündliche, schubhafte Hauterkrankung, die in verschiedene Stadien eingeteilt werden kann. Allen Stadien ist jedoch eine Rötung des Gesichts gemeinsam.
 
Der Name Rosacea beschreibt bereits die Hautrötung an sich, da rosaceus aus dem Lateinischen übersetzt etwa rosenfarbig bedeutet. Die Schreibweise Rosazea ist ebenso gängig. Früher übliche Begriffe wie Erwachsenenakne oder Acne rosacea werden heutzutage vermieden, da die Rosacea zwar gewisse Akne-ähnliche Symptome hervorrufen kann, jedoch keine Akne-Erkrankung ist.
 
Schätzungen zufolge leiden ungefähr zwei bis fünf Prozent der Erwachsenen unter der chronischen Hautentzündung, wobei Frauen häufiger als Männer betroffen sind. Erkranken Männer jedoch an der Rosacea, sind die Symptome oftmals schwerwiegender als bei Frauen. Das typische Erkrankungsalter liegt zwischen 30 und 50 Jahren, wobei Vorstufen bereits wesentlich früher auftreten können.

Rosacea - Was versteht die Medizin unter Rosacea?

Was sind die Symptome bei Rosacea?

Rosacea - Was sind die Symptome bei Rosacea?

Die Symptome der Rosacea sind je nach Stadium und individueller Situation unterschiedlich. Meistens sind besonders die Wangen, Nase, das Kinn und der mittlere Stirnbereich betroffen. Nur selten zeigen Hautareale außerhalb des Gesichts die typischen Veränderungen.

Grundsätzlich kann die Rosacea in verschiedene Formen eingeteilt werden, die allerdings nicht zwangsläufig ineinander übergehen müssen. Bei manchen Betroffenen liegen außerdem Mischformen vor, weshalb eine genaue Zuteilung nicht immer möglich ist.
 
Der Krankheitsverlauf ist meist schubhaft. Das bedeutet, dass sich Phasen der Besserung mit Erkrankungsschüben abwechseln.

Rosacea - Was versteht die Medizin unter Rosacea?

Welche Formen von Rosacea gibt es?

Der Mediziner unterscheidet bei der Rosacea verschiedene Formen beziehungsweise Stadien. Alle Stadien haben jedoch gemeinsam, dass die Haut der Patienten meist sehr sensibel ist und auf verschiedenste Kosmetika und Umwelteinflüsse reagiert.

Vorstadium

Charakteristisch für das Vorstadium der Rosacea ist eine flüchtige und plötzlich auftretende Hautrötung (Erythem). Diese kann als sogenannter Flush beschrieben werden, da die Betroffenen die plötzlich einschießende Rötung als Hitzegefühl wahrnehmen. Zudem kann das Erythem mit Schmerzen an den betroffenen Stellen einhergehen. Meist gibt es spezifische Triggerfaktoren, die die Hautrötung verursachen. Dazu zählen oftmals gewisse Kosmetika, Sonnenexposition, scharfes oder würziges Essen sowie Hitze oder Kälte. In vielen Fällen handelt es sich bei diesen Symptomen um eine Vorstufe der Rosacea, die Couperose genannt wird. Ein Fortschreiten der Erkrankung ist jedoch nicht zwingend.

Stadium I – Rosacea erythemato-teleangelectatica

Diese Form der Rosacea beschreibt diffuse Hautrötungen, die mit sichtbar erweiterten Gefäßen, sogenannten Teleangiektasien, einhergehen. In diesem Stadium können die Hautrötungen nach einer Weile von selbst verschwinden oder auch kontinuierlich bestehen. Die Haut ist außerdem häufig trocken und kann schuppen. Betroffene berichten zusätzlich von einem Brennen oder Stechen der Haut sowie Juckreiz.

Stadium II – Rosacea papulopustulosa

Das zweite Stadium der Rosacea ist neben den bereits erwähnten Hautrötungen noch zusätzlich durch Knötchen (Papeln) und Eiterpickeln (Pusteln) gekennzeichnet. Aufgrund dieser Besonderheiten wurde die Rosacea früher als Akne-Form beschrieben. Allerdings fehlen bei der Rosacea die Mitesser (Komedonen), welche typisch für Akne sind.

Stadium III – Rosacea hypertrophica

Diese Form der Rosacea ist durch übermäßiges Wachstum von Bindegewebe und Talgdrüsen charakterisiert. Im Laufe dieser Rosacea-Form kann es zu knolligen Wucherungen wie beispielsweise an der Nase kommen. Das daraus entstehende Rhinophym, umgangssprachlich Knollennase genannt, stellt in vielen Fällen eine enorme psychische Belastung für die Betroffenen dar. Auch Wucherungen der Ohren, des Kinns und der Augenlider können im Zuge des dritten Stadiums auftreten. Obwohl grundsätzlich mehr Frauen an der Rosacea erkranken, erreichen fast nur Männer dieses Krankheitsstadium.

Ophthalmo-Rosacea

Eine Augenbeteilung bei Rosacea tritt bei ungefähr 30 Prozent der Betroffenen auf. Die Symptome können hierbei von Entzündungen der Bindehaut, der Lidränder, der Regenbogenhaut bis hin zu Hornhautentzündungen reichen. Außerdem leiden die Betroffenen besonders häufig an Gerstenkörnern sowie sehr trockenen Augen.

Rosacea-Ödem

Bei einem Rosacea-Ödem bemerken die Betroffenen, dass sich Flüssigkeit im Gesicht anlagert und dadurch die Konturen leicht verschwimmen. Dies ist besonders im Rahmen von starken Schüben zu beobachten.

Rosacea fulminans

Diese Form der Hautkrankheit betrifft fast ausschließlich nur junge Frauen. Dabei entstehen innerhalb weniger Tage oder Wochen stark ausgeprägte Symptome, die besonders belastend für die Betroffenen sind. Durch eine rasche Behandlung kann diese Rosacea-Form meist überwunden werden und die Patienten erleben oftmals keine weitere Episode.

Gramnegative Rosacea

Nach längerer antibiotischer Behandlung einer Rosacea kann diese Form entstehen. Dabei kommt es zu einer Überwucherung gramnegativer Keime, die nicht von den Antibiotika erfasst werden und in weiterer Folge zu einer Infektion der Haut führen. Typischerweise finden sich dann gelbe Pusteln auf der Gesichtshaut wieder, die schmerzen und jucken können. Als Behandlung kommt ein dem Keim entsprechendes Antibiotikum zum Einsatz.

Rosacea conglobata

Bei dieser Erkrankungsform weisen die Betroffenen schmerzhafte Knoten auf, die teils blutig erscheinen können.

Granulomatöse Rosacea

Diese Form ist durch bräunlich-rote Knötchen, die mit geleeartigem Infiltrat gefüllt sind, gekennzeichnet. Diese Rosacea-Form ist sehr schwer zu behandeln, da die üblichen Therapien oftmals nicht greifen.

Was ist ein Rosacea-Schub und wie lange dauert er?

Die Rosacea tritt bei den meisten Patienten schubweise auf. Das bedeutet, dass sich Phasen der starken mit Phasen der schwachen Krankheitsaktivität abwechseln. Viele Betroffene sind zwischen den Schüben teils vollkommen beschwerdefrei, während andere die Rötung und Gefäßerweiterung des Gesichts durchgehend aufweisen.

 

Wie lange ein Rosacea-Schub andauert, kann nicht genau vorhergesagt werden. Sowohl verschiedene individuelle Faktoren als auch die Behandlung der Hauterkrankung beeinflussen die Dauer eines Schubes.

Rosacea - Was ist ein Rosacea-Schub und wie lange dauert er?

Welche Ursachen hat Rosacea?

Die genauen Ursachen der Rosacea sind noch nicht vollständig geklärt. Wissenschaftler vermuten jedoch eine Kombination genetischer, immunologischer, neurologischer und mikrobieller Faktoren. Grundsätzlich werden die typischen Rosacea-Symptome durch eine Weitstellung der Blutgefäße und Entzündungsreaktionen im Gesicht verursacht.
 
Mediziner vermuten eine genetische Komponente, die eine gewisse Prädisposition zur Entwicklung der Rosacea birgt. Diese Theorie ist aufgrund von oftmals beobachteten familiären Häufungen weitläufig angenommen. Außerdem erkranken sehr hellhäutige Personen wesentlich häufiger an der Rosacea als dunkelhäutige.
 
Dass der Hauterkrankung eine überschießende Reaktion des Immunsystems zugrunde liegt, ist eine ebenso gängige Vermutung. Denn die chronische Entzündung sowie die Anregung zur Gefäßerweiterung und -ausbildung kann auf einen Überschuss gewisser Immunstoffe zurückgeführt werden.
 
Als mögliche Auslöser der überschießenden Immunreaktion werden häufig Haarbalgmilben genannt. Diese sind normalerweise Teil der natürlichen Hautbesiedelung, bei allen Menschen nachzuweisen und verursachen keinerlei Beschwerden. Bei Rosacea-Patienten wurde allerdings eine überdurchschnittlich starke Besiedelung durch die Milben entdeckt, weshalb ebendiese einen Teil zur Krankheitsentstehung beitragen könnten.
 
Zuletzt sei eine gewisse neurologische Komponente zu erwähnen. Durch eine Fehlsteuerung der Nerven, die die Blutgefäße enger oder weiter stellen, könnten bereits geringe Reize ausreichen, um eine Weitstellung der Gefäße zu verursachen. Obwohl die genaue Krankheitsentstehung noch gewisse Fragen aufwirft, wissen Wissenschaftler jedoch mit Sicherheit, dass die Rosacea nicht ansteckend ist.

Rosacea - Welche Ursachen hat Rosacea?

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Rosacea?

Rosacea - Welche Risikofaktoren begünstigen eine Rosacea?

Besonders in den Anfangsstadien der Erkrankung sind sogenannte Triggerfaktoren für den Krankheitsverlauf relevant. Diese können nämlich als Risikofaktoren für die Entstehung eines Schubes angesehen werden.

Typischerweise sind dies Einflüsse, die eine Weitstellung der Gefäße begünstigt. Dazu zählen beispielsweise das Sonnenbaden, sehr heiße oder scharfe Speisen oder Getränke, Sport, Alkoholkonsum, Stress, hormonelle Schwankungen und Hitze.
 
Die Betroffenen haben außerdem eine sehr sensible Haut, viele Kosmetika können demnach zu Hautreaktionen führen. Allerdings sind die Triggerfaktoren für jeden Patienten unterschiedlich, weshalb nicht jeder auf dieselben Umstände gleich reagiert.

Dr. med. Kaan Harmankaya

Zu den Trigger-Faktoren gehören Alkohol, scharfes Essen, Stress, sehr viel Sonne und natürlich genetische Faktoren. Die Rosazea ist dauerhaft kontrollierbar. Eine richtige Heilung ist zwar möglich, aber unrealistisch.

 

Dr. med. Kaan Harmankaya

Wie lässt sich Rosacea behandeln?

Die Rosacea kann durch viele verschiedene Behandlungsmöglichkeiten verbessert werden. Meist besteht die Therapie anfangs aus einer Medikamentengabe. Diese kann sowohl nur äußerlich (topisch) als auch innerlich (systemisch) erfolgen.

Rosacea - Die äußerliche Behandlung findet größtenteils durch wirkstoffhaltige Gels, Salben oder Cremen statt

Die äußerliche Behandlung findet größtenteils durch wirkstoffhaltige Gels, Salben oder Cremen statt. Am häufigsten findet hierfür das Antibiotikum Metronidazol seinen Einsatz. Dabei scheint die antibiotische Wirkung jedoch keine wichtige Rolle zu spielen, allerdings wirkt Metronidazol entzündungshemmend. Ebenso kommen Salben und Gels mit dem Wirkstoff Azelainsäure zur Anwendung, denen ebenso eine Entzündungshemmung nachgesagt wird.

Rosacea - verschreiben Mediziner häufig systemisch wirkende Medikamente

Kann kein zufriedenstellendes Ergebnis durch die topische Therapie erreicht werden, verschreiben Mediziner häufig systemisch wirkende Medikamente. Auch bei der innerlichen Behandlung scheinen Antibiotika aufgrund ihrer Entzündungshemmung gut zu wirken. Neben dem auch zur äußerlichen Anwendung eingesetzten Metronidazol sind die Wirkstoffe Doxycyclin und Clarithromycin eine gängige Wahl.

Rosacea - Eine noch umstrittene Wirkung zeigen Anti-Parasitenmittel

Eine noch umstrittene Wirkung zeigen Anti-Parasitenmittel wie Ivermectin oder Permethrin. Diese regulieren die Überbesiedelung der Haarbalgmilbe. In sehr schweren Fällen kann der Arzt auch auf das Anti-Akne-Mittel Isotretinoin zurückgreifen, das allerdings nicht für die Behandlung der Rosacea zugelassen ist. Dieser sogenannte „off-label use“ ist demnach nur in Ausnahmefällen vertretbar, da Isotretinoin starke Nebenwirkungen hervorrufen kann.

Rosacea - Wie lässt sich Rosacea behandeln?

Wie läuft die Laserbehandlung bei Rosacea ab?

Rosacea - Wie läuft die Laserbehandlung bei Rosacea ab?

Eine Laserbehandlung bei Rosacea kann insbesondere gegen die Hautrötung und die erweiterten Gefäße gute Ergebnisse erzielen. Auch bei der Verkleinerung eines Rhinophyms kann der Laser zum Einsatz kommen.

Bei der Behandlung selbst treffen gebündelte und energiereiche Lichtstrahlen auf die Haut und sorgen dadurch für ein Zusammenziehen der erweiterten Äderchen. Das Ergebnis ist jedoch erst einige Wochen nach der Lasersitzung zu sehen, da die Haut zuvor stark gerötet und mit Krusten versehen ist. Nur selten kommt es zu Nebenwirkungen wie Hautverfärbungen, Narbenbildung oder Schmerzen.

Wie erfolgt die Behandlung von Rosacea mittels Lichttherapie?

Rosacea - Wie erfolgt die Behandlung von Rosacea mittels Lichttherapie?

Welchen Stellenwert die Lichttherapie im Zuge der Rosacea-Behandlung innehat, ist bis dato unklar. Dennoch schwören manche Patienten auf die Photodynamische Therapie. Dabei erhalten die Betroffenen zuerst eine Substanz aufgetragen, die die von Rosacea stark betroffenen Hautareale lichtempfindlich macht. Die dadurch gezielte Lichttherapie soll in weiterer Folge das Absterben erkrankter Zellen und die Neubildung der Haut anregen.

Wie kann Rosacea sonst noch behandelt werden?

Neben den bereits genannten gibt es noch zahlreiche weitere Behandlungsmethoden für die Rosacea. Wissenschaftlich ist deren Wirkung jedoch nicht immer bestätigt.
 
Die Behandlung eines Rhinophyms oder anderer knolliger Wucherungen kann neben der Lasertechnik auch chirurgisch erfolgen. Dabei entfernt der behandelnde Chirurg das überschüssige Binde- und Drüsengewebe mittels Skalpell. Ähnlich kann auch Dermashaving, bei dem der Arzt die oberste Hautschicht sanft mit einem Skalpell ablöst, zur Hauterneuerung beitragen. Bei der Dermabrasion entfernt der Arzt ebenso die oberste Hautschicht, allerdings mithilfe einer speziellen Fräse.
Eine Kryotherapie kann ebenso zur Entfernung eines Rhinophyms zum Einsatz kommen. Dabei zerstört der behandelnde Arzt das überschüssige Gewebe mithilfe von flüssigem Stickstoff. Bei der Elektrochirurgie geschieht dies mithilfe einer elektrischen Schlinge.
 
Viele Betroffene empfehlen außerdem homöopathische Mittel wie etwa Globuli, die ihnen bei der Heilung geholfen haben. Auch Akupunktur könnte hilfreich sein, insbesondere da dadurch eine gewisse Stressminderung erfolgen kann.

Rosacea - Wie kann Rosacea sonst noch behandelt werden?

Was kann man tun, wenn bei Rosacea die Augen betroffen sind?

Rosacea - Was kann man tun, wenn bei Rosacea die Augen betroffen sind?

Leichte Formen der Ophthalmo-Rosacea können eine sogenannte Lidrandhygiene erfordern. Dies beschreibt das Entfernen überschüssiger Sekrete aus dem Lidrand. Führt dies allein nicht zum Erfolg, kann eine antibiotische Therapie notwendig sein. Diese kann sowohl topisch als auch systemisch erfolgen. Um der Trockenheit der Augen entgegenzuwirken, kann der Betroffene zusätzlich Tränenersatzmittel anwenden.

Was kann ich selbst bei Rosacea tun?

Die wichtigste Komponente bei der Behandlung der Rosacea ist das Vermeiden der individuellen Triggerfaktoren. So sollten Betroffene ihre jeweiligen schubauslösenden Faktoren im Auge behalten und so gut es geht meiden – dies ist die beste Vorbeugung neuer Schübe. Da jedoch beispielsweise die UV-Exposition im Alltag unweigerlich bis zu einem gewissen Grad stattfindet, sollten Rosacea-Patienten das Auftragen von Sonnenschutzmittel zur täglichen Routine machen. Zusätzlich empfehlen sich schattenspendende Kopfbedeckungen wie Kappen oder Hüte an besonders sonnigen Sommertagen.

Wie pflege ich meine Haut bei Rosacea?

Da die Haut von Rosacea-Patienten besonders empfindlich ist, ist eine spezielle Pflege der Gesichtshaut notwendig. Durch eine individuell angepasste und gut verträgliche Hautpflege können gewisse Symptome gelindert und Schübe verkürzt werden.
 
Obwohl jeder Rosacea-Patient seine eigene Pflegeroutine mithilfe von ärztlicher Beratung finden sollte, gibt es dennoch gewisse Grundsätze, die in der Gesichtspflege zu beachten sind. Die Gesichtsreinigung soll demnach zweimal täglich mit lauwarmem Wasser erfolgen. Als Reinigungsmittel eignen sich pH-neutrale Waschlotionen oder sogenannte Syndets. Letztere sind synthetisch hergestellte Gesichtsreiniger, die besonders hautschonend sind.
 
Tagsüber ist auf jeden Fall eine Gesichtscreme mit Lichtschutzfaktor zu tragen. Peelings sollten Betroffene meiden, da diese die Haut mechanisch reizen. Ebenso raten Spezialisten von Kosmetika mit Menthol oder Kampfer ab, da diese Inhaltsstoffe reizend wirken. Als Feuchtigkeitscreme eignen sich Lotionen oder Cremes, die nicht zu fettend sind, besser als fetthaltige Salben, da dadurch die Poren verstopft werden und ein Hitzestau auftreten kann, der in weiterer Folge zu einem Flush führen könnte. Alle Produkte sollten auf jeden Fall farb- und duftstofffrei sein.

Dr. med. Kaan Harmankaya

Bei der Hautpflege sollten die Patienten auf eine sanfte aber dennoch gründliche Reinigung achten und dabei ein entzündungshemmendes Waschgel verwenden. Zudem sollten sie es vermeiden, fettende Substanzen auf die Haut aufzutragen. Im Fachhandel gibt es speziell für Rosazea entwickelte Kosmetikprodukte, welche auch die Rötungen gut abdecken.

 

Dr. med. Kaan Harmankaya

Rosacea - Wie pflege ich meine Haut bei Rosacea?

Welche Ernährung wirkt sich positiv auf Rosacea aus?

Rosacea - Welche Ernährung wirkt sich positiv auf Rosacea aus?

Die Ernährung scheint in der Behandlung der Rosacea eine große Rolle zu spielen, weshalb eine nachhaltige Ernährungsumstellung zu einer Linderung der Krankheitsaktivität führen kann.

Da es sich bei der Rosacea um eine entzündliche Erkrankung handelt, ist eine antiinflammatorische Ernährungsweise sinnvoll. Dabei sollten Betroffene raffinierten Zucker und Fett vermieden sowie Fertiggerichte am besten durch frische Produkte ersetzen.
 
Auch säurebildende Lebensmittel wie Wurst, Süßigkeiten oder Kaffee können krankheitsfördernd wirken. Viel frisches Obst und Gemüse sowie eine ausreichende Ballaststoffzufuhr wirken sich hingegen positiv auf den Krankheitsverlauf aus. Nachdem Alkohol und scharfe Speisen häufige schubauslösende Faktoren darstellen, sind ebendiese besonders zu meiden.

Welche Hausmittel helfen bei Rosacea?

Rosacea - Welche Hausmittel helfen bei Rosacea?

Zusätzlich zu einer medikamentösen Therapie und passender Hautpflege können auch Hausmittel die Symptome der Rosacea lindern. Hier ist alles, was beruhigend und entzündungshemmend wirkt, beliebt.

So können beispielsweise abgekühlte, benutzte Kamillenteebeutel die betroffenen Hautstellen lokal beruhigen. Auch dem Grüntee wird eine ähnliche Wirkung zugesprochen. Honig, Aloe vera und Apfelessig wirken zusätzlich entzündungshemmend.
 
Das häufig verwendete Teebaumöl reizt bei manchen Betroffenen die Haut, weshalb dies zuerst stark verdünnt und nur auf einer kleinen Stelle ausprobiert werden sollte. Bemerkst Du durch etwaige Hausmittel eine Verschlechterung des Hautbildes, solltest Du diese sofort absetzen und Deinen Arzt konsultieren.

Kann ich mit Rosacea Make-up tragen?

Da die Hautrötung und das unregelmäßige Hautbild für Patienten oftmals eine starke optische Belastung darstellen, möchten viele die betroffenen Hautstellen mithilfe von Make-up abdecken. Hierbei ist Vorsicht geboten, da viele Kosmetika die Haut zusätzlich reizen und die Krankheit dadurch verschlechtern. Jedoch gibt es in der Apotheke oftmals Make-up, das spezifisch für die Rosacea und demnach für sehr sensible Haut geeignet ist.
Da Betroffene vorrangig die starke Hautrötung abdecken wollen, eignen sich Produkte mit einem grünen Unterton zum sogenannten „colour correcting“ besonders gut. Das bedeutet, dass grün als Komplementärfarbe zu rot besonders neutralisierend wirkt und die Röte besser mildert als ein hautfarbener Abdeckstift.

Rosacea - Kann ich mit Rosacea Make-up tragen?

Wie ist die Prognose bei Rosacea?

Die Rosacea ist eine chronische Hautkrankheit, die schubweise verläuft. Bis dato gibt es noch kein Mittel, dass die Rosacea dauerhaft heilt, weshalb die Patienten meist ein Leben lang von Schüben der Hauterkrankung begleitet sind. Durch eine optimal angepasste Therapie in Kombination mit der richtigen Ernährung und achtsamer Hautpflege können die Intervalle zwischen den Schüben jedoch verlängert und ein Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden.

Wann sollte ich mit Rosacea zum Arzt gehen?

Rosacea - Wann sollte ich mit Rosacea zum Arzt gehen?

Solltest Du häufig anfallsartige Gesichtsrötungen erleben, die mit einem Hitzegefühl einhergehen, oder grundsätzlich Rötungen und erweiterte Äderchen in Deinem Gesicht bemerkt haben, ist ein Besuch beim Arzt anzuraten.

Am besten wendest Du Dich hierbei an einen Hautarzt, da dieser grundsätzlich die meiste Erfahrung mit Rosacea hat. Im Normalfall kann dieser bereits nach einem ausführlichen Gespräch und einer klinischen Untersuchung der Haut die Diagnose der Rosacea stellen.
 
Kommen noch andere Verdachtsdiagnosen infrage, könnte eine Hautprobenentnahme notwendig sein. Diese untersucht der Arzt anschließend im Mikroskop und kann dadurch zwischen Hauterkrankungen differenzieren.

Rosacea - Was ist der Unterschied zwischen Rosacea und Couperose?

Was ist der Unterschied zwischen Rosacea und Couperose?

Die Couperose ist nur eine Bezeichnung für eine Hautrötung. Selbst unter Experten ist allerdings noch nicht geklärt, ob die Couperose eine eigenständige Erkrankung ist oder als Vorstadium der Rosacea gilt. Das klassische Bild der Couperose beinhaltet jedoch sehr ähnliche Symptome wie die Rosacea; so treten bei beiden Erkrankungen eine teils anfallsartige Hautrötung mit erweiterten Blutgefäßen im Gesicht auf.

Was kostet die Behandlung von Rosacea?

Rosacea - Kosten

Die Kosten für die Behandlung der Rosacea variieren stark von Person zu Person. Diese sind nämlich abhängig davon, in welchem Stadium sich die Rosacea befindet und welche Medikamente zum Einsatz kommen.

Bei chirurgischen Eingriffen sowie bei einer Laser- oder Kryotherapie können sogar mehrere Hundert Euro anfallen. Die genauen Behandlungskosten bespricht der Arzt mit dem Patienten, da nur dieser die anfallenden Therapien einschätzen kann.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten bei Rosacea?

Die Krankenkasse übernimmt medizinisch relevante Maßnahmen zur Diagnostik und Therapie. Bei der Rosacea bedeutet das, dass die Krankenkasse je nach medizinischer Dringlichkeit anfallende Kosten zahlt oder nicht. Da die Situation sehr individuell betrachtet wird, sollten Patienten bei ihrer Versicherungsanstalt um eine spezifische Auskunft bitten.

 


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

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Bei der Rosacea handelt es sich um eine chronische, schubhafte Hauterkrankung, die besonders das Gesicht betrifft.


Die Patienten leiden unter Hautrötungen und sichtbaren Gefäßerweiterungen. In weiterer Folge können Knötchen und Pickelchen hinzukommen. Bei schweren Verläufen kommt es zu Wucherungen von Binde- und Talgdrüsengewebe.


Obwohl die genaue Ursache nicht vollständig geklärt ist, gibt es einige schubauslösende Faktoren. Dazu zählen beispielsweise der Verzehr von scharfen und heißen Speisen, übermäßige UV-Strahlung, Hitze oder Kälte sowie Alkohol und Stress.


Als Therapie kommen Medikamente zur innerlichen und äußerlichen Anwendung zum Einsatz. Chirurgische Techniken sind bei der Entfernung von Gewebewucherungen ebenso relevant.

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