Lichen sclerosus
INHALTSVERZEICHNIS
Was versteht die Medizin unter Lichen sclerosus?
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Was sind die Symptome bei Lichen sclerosus?
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Welche Ursachen hat Lichen sclerosus?
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Wie wird Lichen sclerosus diagnostiziert?
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Wie lässt sich Lichen sclerosus behandeln?
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Welche Komplikationen können bei Lichen sclerosus auftreten?
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Was kann ich selbst bei Lichen sclerosus tun?
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Wie kann ich Lichen sclerosus vorbeugen?
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Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung von Lichen sclerosus?
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Das Wichtigste zusammengefasst
Lichen sclerosus ist eine nicht ansteckende, chronische Hauterkrankung, die vor allem im Intimbereich auftritt und sich durch Brennen, Schmerzen, weißliche Flecken und Verschorfungen äußert. Am häufigsten sind Frauen im fortgeschrittenen Alter betroffen.
Die Hauterkrankung ist nicht heilbar, die Symptome können jedoch mit Kortisonsalben, Lasertherapie oder operativen Verfahren gut behandelt werden.
Die Ursache der Krankheit ist nicht vollständig geklärt. Experten nennen hormonelle Störungen, genetische Veranlagungen, Traumata, Infektionen ober eine Überreaktion des Immunsystems auf zu viel Stress als mögliche Risikofaktoren.
Durch die Erkrankung kann es zu Sensibilitätsstörungen und Vernarbungen im betroffenen Bereich, einer Verengung der Harnröhre, bakteriellen Infektionen und psychischen Erkrankungen kommen. Außerdem erhöht sich das Krebsrisiko um etwa fünf Prozent.
Was versteht die Medizin unter Lichen sclerosus?
Unter Lichen sclerosus versteht die Medizin eine nicht ansteckende, chronische Hauterkrankung, die vor allem bei erwachsenen Frauen auftritt. „Lichen“ ist eine reaktive Verdickung der Oberhaut und „Sklerose“ bedeutet reaktive Vermehrung des Bindegewebes. Die Erkrankung betrifft in der Regel den Genitalbereich und wird aufgrund der ähnlichen Symptome oft mit Scheidenpilz verwechselt. Die Krankheit kann auch im Afterbereich, an der Innenseite der Oberschenkel oder im Rücken- und Schulterbereich auftreten. In seltenen Fällen können auch Männer oder Kinder davon betroffen sein. Die Wahrscheinlichkeit, an Lichen sclerosus zu erkranken, liegt bei ungefähr 1:300 bis 1:1000.
Eine rasche und wirkungsvolle Behandlung ist unumgänglich, da durch das Auftreten von Lichen sclerosus das Risiko einer Schamlippenkrebserkrankung steigt. Außerdem kann es zu einer Narbenbildung im betroffenen Bereich kommen. Eine regelmäßige gynäkologische Untersuchung hilft dabei, die Erkrankung rechtzeitig zu erkennen. Ärzte raten außerdem zu einer regelmäßigen Selbstuntersuchung der Vulva, um krankhafte Veränderungen sofort zu bemerken. Lichen sclerosus ist grundsätzlich eine gutartige Erkrankung, die gut behandelbar ist. Allerdings gibt es nach derzeitigem Stand der Wissenschaft keine vollständige Heilung.
Was sind die Symptome bei Lichen sclerosus?
Lichen sclerosus tritt sowohl bei Männern als auch bei Frauen vor allem im Intimbereich auf. Bei Frauen sind die Schamlippen, die Klitoris und der Bereich um den Anus betroffen. Männer klagen vor allem über Hautveränderungen im Bereich der Vorhaut und der Eichel, wohingegen der Anus selten betroffen ist.
Die Erkrankung äußert sich zunächst durch langfristiges Brennen, Juckreiz, ein Wundgefühl und Entzündungen im betroffenen Bereich. In weiterer Folge treten Rötungen, rötlich-braune Ekzeme auf und/oder es bilden sich porzellanartige, weiße Flecken. Die Haut und Schleimhäute sind besonders empfindlich, weshalb es leicht zu Verletzungen und kleinen Rissen im betroffenen Hautbereich kommen kann.
Es können außerdem Schmerzen beim Toilettengang und beim Geschlechtsverkehr auftreten, da durch Narbenbildung die betroffenen Hautbereiche schrumpfen und sich das Gewebe zurückbildet. Wunden im Genitalbereich heilen zunehmend schlechter ab und es kann außerdem zu Knötchenbildung kommen. Die Oberhaut in den betroffenen Bereichen verdickt zunehmend, es kommt zur sogenannten Verhornung. Die Erkrankung verläuft in Schüben, wobei die Symptome mit jedem Schub intensiver werden. Unbehandelt sind bösartige Gewebeveränderungen wie Schamlippenkrebs die Folge. Bei Männern besteht das Risiko einer Vorhautverengung oder einer Eichelentzündung.
Welche Ursachen hat Lichen sclerosus?
Bis heute ist die Ursache von Lichen sclerosus nicht vollständig geklärt. Es gibt verschiedene Annahmen, wie es zum Ausbruch der Krankheit kommen kann. So sollen hormonelle Störungen, genetische Veranlagungen oder Infektionen potenzielle Risikofaktoren sein. Die Erkrankung kann auch durch eine Überreaktion des eigenen Immunsystems auf zu viel Stress auftreten, weshalb sie möglicherweise den sogenannten Autoimmunkrankheiten zuordenbar ist. Auch Traumata wie beispielsweise sexueller Missbrauch, häufiges Kratzen oder OP-Narben könnten ein Auslöser sein. Es ist bewiesen, dass mangelnde Hygienemaßnahmen nicht für Lichen sclerosus verantwortlich sind und die Hauterkrankung auch keine Geschlechtskrankheit ist. Die Krankheit kann nicht auf andere Menschen übertragen werden.
Fakt ist, dass eine Veränderung des Hautaufbaus ausschlaggebend für die Symptome ist. Die Ausschläge und Hautveränderungen bei Lichen sclerosus Patienten rühren daher, dass immunkompetente körpereigene Zellen das Bindegewebe der Unterhaut im Intimbereich zerstören. Die Zellen, die für die Produktion von Binde- und Narbengewebe zuständig sind, sind bei Lichen sclerosus Patienten besonders aktiv, weshalb es zur typischen Vernarbung beziehungsweise Verschorfung des betroffenen Bereichs kommt. Es kommt zu einer vermehrten Ablagerung von Immunzellen in den betroffenen Hautschichten, was der Haut ihre Dehnbarkeit nimmt. Durch eine meist gleichzeitig auftretende Gefäßentzündung ist die Haut im betroffenen Bereich überaus empfindlich und gereizt, was Wunden und Verschorfungen zusätzlich begünstigt. Besonders anfällig für Lichen sclerosus sind Frauen in den Wechseljahren, was die Theorie von hormonellen Veränderungen als möglicher Auslöser der Krankheit unterstützt.
Häufig tritt Lichen sclerosus mit Begleiterkrankungen auf. Dazu zählen Diabetes, Hashimoto, Haarausfall, Lupus erythematodes, Borreliose und Vitiligo. Der Lupus erythematodes ist eine chronisch entzündliche, rheumatische Autoimmunkrankheit, die vor allem das Bindegewebe und die inneren Organe betrifft. Unter Borreliose versteht die Medizin eine bakterielle Infektionskrankheit, die meist durch Zecken übertragen wird und unbehandelt zu einer Hirn- oder Herzmuskelentzündung führen kann. Bei der sogenannten Weißfleckenkrankheit (Vitiligo) handelt es sich um eine nicht ansteckende Hautkrankheit, die auf einer Pigmentstörung beruht und für die Bildung von weißen Hautflecken am ganzen Körper sorgt. Betroffen sind meist junge Menschen vor dem 20. Lebensjahr. Hashimoto ist eine Autoimmunerkrankung, die meist bei Frauen auftritt und für eine Beeinträchtigung beziehungsweise Zerstörung der Schilddrüse führt.
Wie wird Lichen sclerosus diagnostiziert?
Solltest Du bei Dir aufgrund der beschriebenen Symptome eine Erkrankung an Lichen sclerosus vermuten, raten wir Dir, rasch Deinen Hausarzt, Deinen Gynäkologen oder einen Urologen aufzusuchen.
Für den behandelnden Arzt reicht oft ein Blick auf den betroffenen Bereich, um die Diagnose Lichen sclerosus zu stellen. Um Infektionen auszuschließen, nimmt er in der Regel auch einen Abstrich. Weitere Untersuchungen wie die Entnahme und Analyse einer Hautprobe können meist unterbleiben, helfen jedoch dabei, eine eindeutige Diagnose zu stellen. Aufgrund der ähnlichen Symptome wird in vielen Fällen eine Pilzinfektion, eine Schuppenflechte, Lichen ruber planus, eine Vulvodynie, Lichen simplex chronicus, Herpes, Scheidentrockenheit, Chlamydien, eine Allergie oder ein Ekzem vermutet. Sehr ähnliche Symptome weist auch die Sklerodermie (Morphea) auf. Darunter versteht die Medizin eine chronische, in Schüben verlaufende Bindegewebeerkrankung der Haut. In seltenen Fällen sind Patienten von beiden Hauterkrankungen gleichzeitig betroffen. Ob Lichen sclerosus und die Sklerodermie zur selben Krankheitsfamilie gehören, ist jedoch bislang nicht vollständig geklärt.
Wie lässt sich Lichen sclerosus behandeln?
Lichen sclerosus ist nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft nicht heilbar, da die genaue Krankheitsursache nicht vollständig geklärt ist. Die Erkrankung kann jedoch gut therapiert werden, wobei sich die Behandlung im Wesentlichen auf die Linderung der Symptome stützt. So hilft eine Kortisoncreme gegen den anhaltenden Juckreiz und zur Behandlung der Entzündungsherde. Zur Anwendung kommen eher starke Präparate, die Du zweimal täglich über einen Zeitraum von etwa drei Monaten lokal aufträgst. Alternativ kann das Kortison von Deinem Arzt auch in Spritzenform in den betroffenen Bereich injiziert werden.
Zusätzlich zur Behandlung mit kortisonhaltigen Präparaten ist es auch sehr wichtig, für eine ausreichende Fettzufuhr auf der Haut zu sorgen. Am besten verwendest Du hierbei natürliche Salben ohne Mineralöle und Duftstoffe, um deine Haut vor zusätzlichen Allergien oder Reizungen zu bewahren. Eine bewährte und oftmals empfohlene Salbe ist hierfür die 100% biologische cobagin Vollfett-Salbe. Diese Salbe kommt komplett ohne chemische oder hautverschließende Stoffe aus. Ihre Fettbasis stammt aus dem Traubenkernöl, welches sehr gut von der Haut aufgenommen wird. Die Boswellia-Säuren aus dem Weihrauch geben der cobagin Vollfett-Salbe zusätzlich eine entzündungs- und schmerzlindernde Eigenschaft. Diese Salbe sollte dabei täglich angewendet werden, bei stärkeren Symptomen auch mehrmals am Tag. In Verbindung mit der cobagin Waschlotion für den Intimbereich, kannst du so die bestmögliche Pflege und Vorsorge deiner Haut, trotz eines Lichen Sclerosus Befunds, sicherstellen.
Ist die Erkrankung schon weit fortgeschritten, hilft meist nur noch ein operativer Eingriff, um die stark veränderten Hautbereiche zu behandeln. Hierbei vereist Dein Arzt den betroffenen Bereich, worauf sich die erkrankte Hautschicht ablöst und sich neue, gesündere Haut nachbildet. Der Prozess zur neuen Hautbildung kann mitunter recht schmerzhaft sein und kann ein erneutes Auftreten der Erkrankung nicht vollständig vermeiden. Eine Entfernung der Vernarbungen ist jedoch wichtig, um einer bösartigen Veränderung des Gewebes vorzubeugen und so das Krebsrisiko zu senken. Die Behandlung mit dem Laser ist ebenfalls erfolgversprechend. Bei Männern ist eine Beschneidung, also die Entfernung der Vorhaut, in der Regel sehr effektiv und kann dazu führen, dass keine Symptome mehr auftreten.
Welcher Therapieansatz genau gewählt wird, entscheidest Du gemeinsam mit Deinem behandelnden Arzt. Wichtige Faktoren, die bei der Entscheidungsfindung zu bedenken sind, sind das Alter des Patienten, der Schweregrad der Erkrankung und die betroffene Körperregion. Bei bakteriellen oder pilzbedingten Infektionen kommen zusätzlich lokale Antibiotika oder Antimykotika zur Anwendung.
Wie läuft eine Lasertherapie bei Lichen sclerosus ab?
Die Laserbehandlung ist ein relativ neuer Therapieansatz bei Lichen sclerosus, erfreut sich jedoch aufgrund des minimalinvasiven Verfahrens an großer Beliebtheit bei Ärzten und Patienten. Im Rahmen der Therapie bringt Dein behandelnder Arzt eine Vaginalsonde an, um Laserimpulse gezielt an das Scheidengewebe abzugeben.
Die Laserstrahlen regen die Zellerneuerung und die körpereigene Produktion von Kollagen und Elastin an und sorgen für die Bildung von neuen Kapillaren. Ein erfreulicher Nebeneffekt ist der positive Einfluss der Laserimpulse auf die Feuchtigkeitsversorgung im Vaginalbereich.
Vor Beginn der Therapie findet ein ausführliches Beratungsgespräch mit Deinem Arzt statt, um alle möglichen Komplikationen und die Erfolgsaussichten zu besprechen. Zwei bis drei Tage vor dem Beginn der Lasertherapie solltest Du auf das Rauchen verzichten, da Nikotin einen negativen Einfluss auf die Sauerstoffversorgung des Körpers hat, was kontraproduktiv für die Wirksamkeit der Therapie ist. Die Behandlung mit dem Laser findet ambulant und ohne Narkose statt. Eine Sitzung dauert nur etwa fünf Minuten. Wie viele Sitzungen Du insgesamt brauchst, entscheidet Dein Arzt auf Basis Deiner Symptome und dem Fortschritt der Krankheit. Zwischen den einzelnen Behandlungsterminen liegt ein Intervall von etwa sechs Wochen. Bereits nach der ersten Sitzung merkst du erste Behandlungserfolge. Du solltest während der Behandlung keine Schmerzen verspüren, allerdings kann der Laser etwas unangenehm sein.
Nach der Lasertherapie kannst Du die Praxis sofort wieder verlassen und musst keine Einschränkungen in Deinem Alltag hinnehmen. Du musst Dich körperlich nicht schonen, solltest jedoch für einige Tage auf Geschlechtsverkehr verzichten, um den Intimbereich nicht zusätzlich zu reizen. Wirkliche Nebeneffekte oder Risiken gibt es bei der Behandlung mit Laserstrahlen nicht, da diese Therapie besonders schonend ist. Es können jedoch leichte Schwellungen oder Rötungen auftreten, die durch regelmäßiges Kühlen von allein wieder abheilen. Etwa einmal pro Jahr solltest Du die Behandlung wiederholen, um den Effekt der Laserbehandlung aufrechtzuerhalten. Wie genau die Nachbehandlung abläuft, erfährst Du im Gespräch mit Deinem behandelnden Arzt.
Welche Komplikationen können bei Lichen sclerosus auftreten?
Durch Lichen sclerosus sind die Haut und die Schleimhäute sehr empfindlich und daher anfällig für bakterielle Infektionen und Pilzinfektionen. Mit Fortschreiten der Krankheit steigt das Risiko der Entstehung von Pseudozysten an der Klitoris und dem Vaginaleingang bei Frauen und das Risiko von Verklebungen zwischen Eichel und Vorhaut.
Auch eine Verengung der Harnröhrenmündung beziehungsweise der Harnröhre ist eine mögliche Folge der Krankheit. Männer klagen zudem oft über eine sogenannte Phimose (Vorhautverengung). Durch die Erkrankung kann es zu Sensibilitätsstörungen in den betroffenen Bereichen kommen, die selbst nach erfolgreicher Behandlung nicht gänzlich verschwinden. So können beispielsweise Schmerzen oder Missempfinden im Genitalbereich weiter bestehen. Lichen sclerosus Patienten haben zudem ein um circa fünf Prozent erhöhtes Risiko, an Krebs im Bereich der betroffenen Hautflächen und Schleimhäute zu erkranken. Aufgrund von Einschränkungen beim Geschlechtsverkehr, ständigem Juckreiz, Schmerzen beim Toilettengang und eventuellen kosmetischen Beeinträchtigungen im Intimbereich, an den Oberschenkeln oder im Brust- und Schulterbereich geht Lichen sclerosus oft mit seelischen Belastungen einher.
Was kann ich selbst bei Lichen sclerosus tun?
Verwende ausschließlich milde Waschgele und Seifen um die Haut nicht zu reizen
Achte darauf, lockere und nicht scheuernde Kleidung zu tragen
Verwende fettreiche Salben ohne Dufttstoffe um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen
Greife zu weichen Handtüchern um den betroffenen Bereich abzutupen und vermeide Sportarten, die den Intimbereich reizen können
Solltest Du an Lichen sclerosus erkranken, vermeide unbedingt den Kontakt mit reizenden Substanzen und verwende ausschließlich milde Waschgele oder Seifen. Herkömmliche Seifen und Duschgele sind zu aggressiv und sollten nicht verwendet werden. Die betroffenen Hautstellen sind sehr empfindlich und können bei Reizungen von außen leicht reißen. Achte deshalb auch darauf, lockere und nicht scheuernde Kleidung zu tragen. Bei genitalem Lichen sclerosus empfehlen Mediziner die Verwendung von Gleitmitteln beim Geschlechtsverkehr, um Schmerzen zu vermeiden und den empfindlichen Intimbereich zu schützen. Pflege die betroffenen Hautstellen am besten mit Dexpanthenol-haltigen Cremes, fettreichen Salben ohne Duftstoffe oder einfach mit Vaseline, um die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen. Die genannten Salben solltest Du vor und nach jedem Toilettengang anwenden, um den Kontakt mit Urin und Stuhl zu mindern. Eine gewissenhafte Hygiene der betroffenen Bereiche ist unumgänglich. Allerdings solltest Du darauf achten, die Hautstellen durch zu häufiges Waschen nicht zusätzlich zu reizen.
Zum Abtrocknen eignen sich ausschließlich weiche, saubere Handtücher, mit denen Du den betroffenen Bereich vorsichtig trocken tupfst. Spülungen der Scheide, parfümierte Toilettentücher, raues Toilettenpapier und Intimrasuren sind bei Lichen sclerosus kontraproduktiv und sollten vermieden werden. Auch bei Sportarten, die den Intimbereich reizen können (Radfahren, Reiten etc.), solltest Du besonders vorsichtig sein.
Um offene Fragen zu klären, Gleichgesinnte zu treffen und seelische Unterstützung bei einer Erkrankung an Lichen sclerosus zu bekommen, können sich Betroffene an den Verein Lichen sclerosus wenden. Der Verein engagiert sich europaweit und wird von führenden Experten begleitet.
Wie kann ich Lichen sclerosus vorbeugen?
Die Ursachen für die Entstehung von Lichen sclerosus sind noch zu wenig erforscht, weshalb es schwierig ist, konkrete Empfehlungen zur Vorbeugung dieser Erkrankung zu geben. Wissenschaftler vermuten einige Faktoren, die die Entstehung begünstigen können. Kratzen, hormonelle Umstellungen des Körpers, wie zum Beispiel die Menopause und OP-Narben sowie Traumata wie sexueller Missbrauch zählen zu diesen Triggerfaktoren. Den Großteil dieser Faktoren kannst Du nicht unterbinden. Wir empfehlen Dir dennoch, gut auf Deine körperliche und mentale Gesundheit zu achten. Gönne Dir für Deine geistige Gesundheit ausreichend Ruhe- und Entspannungsphasen und vermeide Stress so gut wie möglich. Halte Deinen Körper außerdem durch gesunde Ernährung und Sport fit.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung von Lichen sclerosus?
In der Regel übernimmt Deine Krankenversicherung die Behandlungskosten für Lichen sclerosus vollständig. In einigen Fällen kann es jedoch vorkommen, dass ein Selbstbehalt anfällt. Informiere Dich am besten bereits vor Behandlungsbeginn bei Deiner Krankenkasse, um möglichen Missverständnissen vorzubeugen.
Über die Autorin: Dr. Simone Hermanns
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Dr. med. Simone Hermanns ist als Fachärztin am Universitätsspital Zürich tätig und unterstützt MOOCI seit Februar 2020 als medizinische Expertin für den Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe.
Seit nunmehr 7 Jahren arbeitet sie voller Energie und Lebenslust als Ärztin in verschiedenen klinischen Fachbereichen in Deutschland und der Schweiz. Die Liebe zur Medizin entdeckte Sie besonders im operativen Bereich,da die Vielfältigkeit dieses Bereichs immer wieder aufs Neue fasziniert.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Bei Juckreiz, Brennen oder Schmerzen im Intimbereich denken die meisten Frauen sofort an Scheidenpilz oder eine Blasenentzündung. Dass hinter diesen Symptomen auch eine chronische Hauterkrankung namens Lichen sclerosus stecken kann, wissen die Wenigsten. Dabei ist es essenziell, diese Erkrankung so rasch wie möglich behandeln zu lassen, da das Risiko einer Krebserkrankung dadurch steigt und die empfindliche Haut im Intimbereich stark vernarben kann. Die Hauterkrankung kann auch Männer befallen, wobei hier ebenfalls in erster Linie der Intimbereich betroffen ist. Um Lichen sclerosus frühzeitig zu erkennen, wenn es darauf ankommt, geben wir Dir einen Überblick über die wichtigsten Symptome und erklären Dir, was Du selbst gegen diese Hauterkrankung tun kannst.
AUTOR
Dr. med. Simone Hermanns
Medizinische Expertin
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 30. August, 2023