Haarausfall (Alopezie)

Eine volle Haarpracht gilt in unserer heutigen Gesellschaft als ein wahres Schönheitsideal. Mit zunehmendem Alter, aufgrund genetischer Prädispositionen oder unterschiedlicher Erkrankungen kann es jedoch leicht zu Haarausfall kommen. Wenn der Haarausfall stärker wird, sprechen wir von einem krankhaften Haarausfall, auch Alopezie genannt. Diese kann schnell am eigenen Selbstbild und Selbstbewusstsein kratzen. Was Du gegen Haarausfall unternehmen kannst, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt und wie Du Alopezie vorbeugen kannst, erfährst Du im nachstehenden Beitrag.


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Zuletzt aktualisiert: 7. Dezember, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Wenn Erwachsen täglich mehr als 100 und Kindern zwischen 50 oder 80 Haare pro Tag rausfallen, sprechen wir von einem krankhaften Haarausfall. Diesen bezeichnen wir in der Medizin auch als Alopezie oder Effluvium. Neben den Kopfhaaren können auch Bart-, Achsel- oder Schamhaare betroffen sein.

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Typisch für die Alopezie ist ein verstärkter Haarausfall mit mehr als 100 Haaren pro Tag oder die Bildung von dauerhaft kahlen Stellen. Neben dem übermäßigen Haarverlust kann sich ein krankhafter Haarausfall auch durch andere Symptome bemerkbar machen. Dazu gehören Fingernagel- und Hautveränderungen sowie gegebenenfalls entstandene Ekzeme oder Juckreiz auf der Kopfhaut.

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Wir unterscheiden zwischen mehreren Arten des Haarausfalls: erblich bedingter, kreisrunder, diffuser Haarausfall und Traktionsalopezie. Beim Ersteren liegt die Ursache in einer vererbten Empfindlichkeit der Androgene, der kreisrunde Haarausfall entsteht mit größter Wahrscheinlichkeit aufgrund einer Autoimmunerkrankung, der diffuse ist auf die Schädigung von Haarwurzeln zurückzuführen. Eine Traktionsalopezie entsteht durch zu straffe Zöpfe und das damit entstandene langanhaltende Ziehen an den Haarwurzeln, das schließlich zum Haarausfall führen kann.

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Zur Behandlung von Haarausfall stehen den Betroffenen mehrere Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Neben chirurgischen Verfahren wie der Haartransplantation, der Mikrohaarpigmentierung und der Haarpigmentierung, kann Haarausfall beispielsweise auch medikamentös behandelt werden.

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Im Handel gibt es bereits ein zahlreiches Angebot an Pflegeprodukten, die die Haarpracht schonen oder sogar das Haarwachstum anregen sollen. Außerdem ist auf ein schonendes und gesundes Haarewaschen und -pflege zu achten, um einen möglichen Haarausfall vorzubeugen.

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Hausmittel wie Kokosöl, Brennnessel, Aloe Vera oder Apfelessig können im Kampf gegen den Haarausfall wahre Wunder bewirken. Sie spenden den Haarwurzeln viele Vitalstoffe und regen die Durchblutung der Kopfhaut an, was hilfreich gegen die Alopezie ist.

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Mittels einiger Untersuchungsverfahren kann der Arzt herausfinden, ob der Betroffene tatsächlich unter einem krankhaften Haarausfall leidet. Neben der klassischen Erfragung der Anamnese und der Blutuntersuchung, führt der Arzt darüber hinaus auch einen Zupf- oder Rupftest, eine Trichogramm-Untersuchung und in seltenen Fällen sogar eine Biopsie durch.

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Je nachdem, um welche Art des Haarausfalls es sich handelt, fällt auch die Prognose unterschiedlich aus. Bei einem erblich bedingten Haarausfall gilt, dass je früher im Leben die Alopezie eintritt, desto schlechter auch die Prognose ist. Die Prognose bei einem kreisrunden Haarausfall ist schwer einzuschätzen, da oft eine Spontanheilung eintritt, genauso wie der Verlauf eines diffusen Haarausfalls meist nur vorübergehend ist. Bei der vernarbenden Alopezie sieht die Prognose wiederum schlecht aus – hierbei sind die Haarfollikel aufgrund der entstandenen Narben derart beschädigt, dass keine neuen Haare mehr nachwachsen können.

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Um Haarausfall vorzubeugen, solltest Du auf Extremdiäten verzichten und stattdessen auf eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung achten. Darüber hinaus fördert regelmäßiges Bürsten die Durchblutung der Kopfhaut, sodass sich dies positiv auf den Haarwuchs auswirkt.

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Die Haartransplantation kostet in etwa zwischen 3.000€ und 11.000€. Die nicht-chirurgischen Behandlungsmethoden orientieren sich vom Preis her an der individuellen Situation des Patienten.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Unter einer Alopezie verstehen wir einen krankhaften Haarausfall, bei dem den Erwachsenen mehr als 100 Haare und den Kindern zwischen 50 und 80 Haare pro Tag rausfallen.


Wir unterscheiden zwischen vernarbenden und nicht-vernarbenden Alopezien. Zu den nicht-vernarben Alopezien gehören der erblich bedingte, der kreisrunde, der diffuse Haarausfall und die sogenannte Traktionsalopezie.


Neben einem übermäßigen Haarverlust lässt sich die krankhafte Alopezie auch an Veränderungen der Fingernagel und der Haut sowie an gegebenenfalls entstandenen Ekzemen und Juckreiz auf der Kopfhaut erkennen.


Die chirurgische Methode des Haartransplantation kostet in etwa zwischen 3.000€ und 11.000€. Die nicht-chirurgischen Behandlungsmethoden orientieren sich vom Preis her an der individuellen Situation des Patienten.

Was versteht die Medizin unter Haarausfall?

Unter einem krankhaften Haarausfall, in der Medizin auch als Alopezie oder Effluvium bezeichnet, sprechen wir, wenn einem Erwachsenen über einen längeren Zeitraum mehr als 100 Haare pro Tag und Kindern täglich zwischen 50 und 80 Haaren ausfallen. Außerdem können sich auch einzelne haarlose Stellen, die meist plötzlich erscheinen, bilden. Diese kreisrunden, kahlen Stellen entstehen manchmal auch an anderen behaarten Körperstellen, wie zum Beispiel im Bart sowie in der Achsel- oder Schambehaarung. Gelegentlich fallen den Betroffenen sogar alle Körperhaare komplett aus, was jedoch sehr selten ist. Dies bezeichnen wir als Alopecia areata universalis. Vereinzelt ist auch das Ausfallen von Wimpern möglich.

Haarausfall - Was versteht die Medizin unter Haarausfall?

 
Im Gegensatz dazu ist es völlig normal, wenn wir ein einzelnes Haar auf dem Kopfkissen und vielleicht auch noch drei weitere in der Haarbürste vorfinden. Die Haare werden nämlich mit zunehmendem Lebensalter bei den meisten Menschen ein wenig lichter und fallen deshalb leichter aus. Dabei sind am häufigsten die Kopfhaare betroffen, aber auch Haare an anderen Körperstellen fallen mit zunehmendem Alter leichter aus.
 
Ein krankhafter Haarausfall, also die sogenannte Alopezie, liegt jedoch anderen Ursachen zugrunde und belastet die Betroffenen, besonders in jungen Jahren, stark. Denn der krankhafte Haarausfall kann schließlich auch zur Haarlosigkeit an der betroffenen Stelle führen, besonders wenn die Haarwurzeln unwiderruflich beschädigt sind, zum Beispiel infolge von Verbrennungen oder Krankheiten mit vernarbendem Haarausfall. In so einem Fall können den Betroffenen unglücklicherweise keine neuen Haare mehr nachwachsen. Der Haarverlust selbst kann in manchen Fällen jedoch auch nur vorübergehend sein, wobei die Haare schließlich von allein wieder nachwachsen.

Welche Formen von Haarausfall gibt es?

Haarausfall - Welche Formen von Haarausfall gibt es?

Grundsätzlich unterscheiden Ärzte zwischen nicht-vernarbenden und vernarbenden Alopezien. Zum Ersteren gehören der anlagebedingte Haarausfall, der kreisrunde Haarausfall, die Traktionsalopezie sowie der diffuse Haarausfall. Bei diesen sogenannten nicht-vernarbenden Alopezien bilden sich keine Narben und die Haarfollikel (=die kleinen Hauteinstülpungen, in denen die Haare verankert sind) an sich bleiben intakt.

Die vernarbenden Alopezien sind im Gegensatz dazu irreversibel. Das bedeutet, dass hierbei die Haarfollikel derart zerstört sind, dass dies zu dauerhaften Narben führt, wodurch keine neuen Haare mehr nachwachsen können. Diese Form der Alopezie tritt zum Beispiel nach Verbrennungen, Verätzungen, bestimmten Hautkrankheiten oder Tumoren der Haut auf.

Der anlagebedingte Haarausfall (=androgenetische Alopezie/erblich bedingter Haarausfall) ist die häufigste Form des Haarausfalls. Dieser erblich bedingte Haarausfall äußert sich am häufigsten durch Geheimratsecken an den Schläfen und/oder durch dünnes Haar im Bereich des Oberkopfes. Dies kann sich, vor allem bei Männern, mit der Zeit zu einer Glatze an Stirn und Hinterkopf ausweiten, bis in den meisten Fällen nur noch ein Haarkranz übrig ist. Eine völlige Glatze ist bei weiblichen Betroffenen sehr selten. Erste Anzeichen treten gewöhnlich bereits im Jugendalter auf, wobei die Haarlichtung mit dem Älterwerden zunimmt. Im Prinzip gilt, je früher der genetisch bedingte Haarausfall beginnt, desto ausgeprägter ist sein Verlauf.

Eine weitere häufige Form des Haarausfalls ist der kreisrunde Haarausfall (=Alopecia areata). Dabei handelt es sich um einen auffälligen, kreisförmigen Haarausfall, der sich durch eine oder mehrere runde kahlen Stellen am Kopf bemerkbar macht. Ärzte vermuten, dass der kreisrunde Haarausfall mit großer Wahrscheinlichkeit aufgrund einer Autoimmunerkrankung entsteht, bei der die Haarwurzeln wegen einer latenten Entzündung zu lange in der Ruhephase des Wachstums bleiben.

 

Im Grunde bedeutet das, dass das eigene Immunsystem die Haarwurzeln angreift, so dass an der betroffenen Stelle die Haare völlig ausfallen. Die Haarwurzeln sterben dabei jedoch nicht ab, was bedeutet, dass die Haare also wieder nachwachsen können. Dies bezeichnen wir als Spontanheilung.

Haarausfall - kreisrunde Haarausfall

Weiter gehört zu den wichtigsten Formen des Haarausfalls der diffuse Haarausfall (=diffuse Alopezie/symptomatische Alopezie). Dabei fallen die Haare büschelweise aus oder das Haar dünnt sich merkbar aus. Als Ursache gelten unter anderem ein Mangel eines gewissen Stoffes, eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüsen, aber auch Infektionen, manche Erkrankungen sowie bestimmte Medikamente.

Unter der sogenannten Traktionsalopezie verstehen wir einen Haarausfall, der durch festgezogene Frisuren wie Dutts oder Zöpfe entsteht. Diese Art des Haarausfalls betrifft vor allem den Stirn- und Schläfenbereich.

 

Sind Frauen häufiger von Haarausfall betroffen als Männer?

Je nachdem, um welche Form des Haarausfalls es sich handelt, sind Frauen und Männer unterschiedlich stark betroffen.
Männer sind am häufigsten vom anlagebedingten Haarausfall betroffen – jeder zweite Mann (bei den unter 30-Jährigen ist es jeder Dritte) und jede fünfte Frau (meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr) leiden an der erblich bedingten Alopezie. Im Grunde bestimmen hierbei also die Erbanlagen der betroffenen Personen, in welchem Alter sie der Haarausfall trifft oder nicht.
 
Frauen sind beispielsweise öfter von einem kreisrunden Haarausfall betroffen als Männer. Der Altersgipfel liegt hierbei vor allem zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Auch der diffuse Haarausfall kommt häufiger bei Frauen als bei Männern vor.
Die Wahrscheinlichkeit, dass Männer an einem altersbedingten Haarausfall erkranken liegt bei 80 Prozent, bei Frauen sind es 50 Prozent.
Wenn wir alle Formen des Haarausfalls zusammennehmen, so lässt sich sagen, dass 70 Prozent aller Männer und 40 Prozent aller Frauen irgendwann in ihrem Leben von einer Art des Haarausfalls betroffen sind.

Wie äußert sich Haarausfall?

Wenn bei Erwachsenen täglich mehr als 100 Haare und bei Kindern zwischen 50 und 80 Haaren pro Tag ausfallen, liegt der Verdacht, dass die Betroffenen unter einem krankhaften Haarausfall leiden. Alternativ äußern sich die unterschiedlichen Arten des Haarausfalls entweder durchs plötzliche Ausfallen der Haare in ganzen Büscheln oder durch die Bildung von dauerhaft kahlen Stellen an diversen Stellen des Kopfes. Je nach Ursprung und Ursache kann der Haarausfall das einzige Symptom sein, außerdem können aber auch andere Anzeichen dazukommen. Dazu gehören beispielsweise Fingernagel- und Hautveränderungen, aber auch ein Ekzem oder Juckreiz an der Kopfhaut, die im Zusammenhang mit dem Haarausfall auftreten können. All diese Veränderungen sind außerdem mit einem generellen Unwohlsein verbunden, da sich der Verlust der Haare auch auf die Psyche und das Selbstbewusstsein auswirken kann.

Haarausfall - Wie äußert sich Haarausfall?

Welche Ursachen hat Haarausfall?

Haarausfall - Welche Ursachen hat Haarausfall?

Ein gewissermaßen vermehrter Haarausfall mit dem zunehmenden Alter ist normal, da die Haare mit der Zeit lichter werden und so leichter ausfallen können. Es gibt aber auch krankhaft bedingte Ursachen, die zu unterschiedlichen Formen des Haarausfalls führen können.

Die Ursache für einen anlagebedingten Haarausfall liegt in einer vererbten Empfindlichkeit der Androgene (=männliche Sexualhormone), die mit der Zeit zu einer langsamen Verkümmerung der Haarwurzeln führt. Denn die Wachstumsphase des Haares ist bei den Betroffenen verkürzt und somit schrumpfen auch die Haarfollikel immer mehr, bis sie schließlich nur noch kurze, dünne und kaum sichtbare Wollhaare produzieren. Die Erbanlagen jedes Einzelnen bestimmen, in welchem Alter diese Art des Haarausfalls einsetzt, dies kann bereits in der Pubertät anfangen.
 
Die genaue Ursache für den kreisrunden Haarausfall ist bisher nicht eindeutig bekannt, jedoch stehen aber mehrere Faktoren im Verdacht, die zur Entstehung beitragen. Am häufigsten gehen Ärzte von einer Autoimmunerkrankung aus, bei der das Immunsystem die Haarwurzeln attackiert, sodass die Haare schließlich ausfallen. Oft leiden Menschen mit einem kreisrunden Haarausfall an Autoimmunerkrankungen wie der Schuppenflechte (=Psoriasis), was die Vermutung bestärkt, dass die Autoimmunerkrankung auch für den Haarausfall verantwortlich sein könnte. Darüber hinaus spielen aber auch bei der Entstehung des kreisrunden Haarausfalls genetische Veranlagung sowie psychische Faktoren, wie Stress und Anspannung, eine wichtige Rolle.
 
Der diffuse Haarausfall ist in erster Linie durch die Schädigung von Haarwurzeln bedingt. Diese führt letztendlich zu einem mehr oder weniger gleichmäßig am ganzen Kopf auftretenden Haarausfall, wobei sich das Kopfhaar immer mehr lichtet und die Kopfhaut durchscheint. Schuldig dafür sind beispielsweise bestimmte Medikamente (es gibt mehr als 500 Medikamente, die das Haarwachstum stören können), wie zum Beispiel Zytostatika, die im Rahmen einer Chemotherapie bei Krebs zum Einsatz kommen. Hierbei ist auch eine Strahlentherapie bei Krebserkrankungen in der Kopfregion zu nennen. Außerdem können auch Mittel gegen Schilddrüsenüberfunktion (=Thyreostatika), Gerinnungshemmer (=Antikoagulanzien), Mittel gegen erhöhte Blutfettwerte (=Lipidsenker) sowie die Pille (=Ovulationshemmer) für die Entstehung des diffusen Haarausfalls verantwortlich sein.

Haarausfall - Aufbau der Kopfhaut

Haarausfall - Traktionsalopezie

Der als Traktionsalopezie bekannte Haarausfall ist auf einen anhaltenden Zug an den Haarwurzeln zurückzuführen. Dies passiert durch einen straff gebundenen Zopf oder Pferdeschwanz, aber auch durch enge Kopfbedeckungen, die der Betroffene jeden Tag auf die gleiche Weise trägt (wie Mützen oder Kappen), zu langes Haar, Haarverlängerungen oder Haarschmuck (wie täglich und auf dieselbe Art und Weise getragene Haarspangen). Darüber hinaus kann auch eine chemische Haarschädigung (wie etwa infolge einer intensiven Blondierung) zu vorübergehendem Haarausfall oder auch zu Haarstrukturschäden führen.

Welche Mangelerscheinungen können zu Haarausfall führen?

Nicht zu vergessen ist, dass auch eine längerfristige Mangelernährung, etwa durch etwaige Crash-Diäten oder Fastenkuren, oder aber infolge einer gestörten Nahrungsverwertung, zu einem Haarausfall führen können (vor allem zu einem diffusen Haarausfall). Dabei spielt vor allem ein Mangel an Zink, Biotin, Eisen, Kupfer, Jod, Kalzium oder Vitamin D eine wichtige Rolle. Denn mangelt es dem Körper über einen längeren Zeitraum an diesen Vitalstoffen, so kann dies mit der Zeit zu einem Haarausfall führen.

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Alopezie?

Oft sind Personen betroffen, die gerade eine Behandlung mit Krebsmedikamenten (=Zytostatika) beziehungsweise mit Bestrahlung erhalten. Diese Medikamente hemmen nämlich das generelle Zellwachstum im Körper, dementsprechend also auch jenes der Haare. Aber auch Risikofaktoren wie übermäßiges Rauchen, häufiger Stress, eine mangelnde Hygiene im Haarbereich sowie das Überstrapazieren der Haare (zu straffe Zöpfe oder aggressive Haarshampoos) schaden den gesunden Haaren und können das Entstehen einer Alopezie begünstigen.

Wie entsteht hormonell bedingter Haarausfall?

Ein erblich bedingter Haarausfall gehört zu den am häufigsten vorkommenden Alopezien und kategorisiert sich zugleich zu den hormonell bedingten Haarausfällen. Die Haarwurzeln von Personen, die unter einem hormonell oder erblich bedingten Haarausfall leiden, weisen eine genetisch bedingte Überempfindlichkeit gegenüber den männlichen Sexualhormonen, den sogenannten Androgenen, auf – vor allem aber gegenüber Dihydrosteron (=DHT als die wirksamere Variante von Testosteron). Die Wachstumsphase des Haares, die sogenannte Anagenphase, verkürzt sich bei den Betroffenen, und somit schrumpfen auch die Follikel immer mehr. Schließlich produzieren sie nur noch kurze, dünne und kaum sichtbare Wollhaare, die wir als Vellushaare bezeichnen. Diese bleiben entweder bestehen oder fallen schließlich auch ganz aus, ohne dass die Follikel anschließend je wieder neue Haare nachbilden.

Haarausfall - Wie entsteht hormonell bedingter Haarausfall?

 
Bei Frauen steckt oft eine Erkrankung mit gestörter Östrogen-Produktion beziehungsweise erhöhter Testosteron-Produktion (wie etwa das Polyzystische Ovarialsyndrom) hinter einem hormonell bedingten Haarausfall. Da der Testosteronspiegel bei den meisten betroffenen Frauen jedoch im Normalbereich liegt, vermuten Ärzte vielmehr eine verminderte Aktivität des Enzyms Aromatase in Kombination mit einer genetisch bedingten Empfindlichkeit einiger (aber nicht aller) Haarwurzeln gegenüber Androgenen als Ursache des Haarausfalls. Im Normalfall wandelt das Enzym Aromatase Androgene (=männliche Sexualhormone) an den weiblichen Haarfollikeln in Östrogene (=weibliche Sexualhormone) um. Bei an hormonell bedingtem Haarausfall leidenden Frauen ist diese Aktivität des Enzyms jedoch reduziert. Das hat zur Folge, dass an den empfindlichen Haarfollikeln die Konzentration der Androgene ansteigt und sich gleichzeitig weniger Östrogene vor Ort bilden, die normalerweise eine fördernde Wirkung auf das Haarwachstum hätten.
 
Bei Frauen spielt darüber hinaus auch die hormonelle Umstellung nach einer Geburt, durch die Einnahme der Antibabypille oder in den Wechseljahren eine Rolle, allerdings ist bei ihnen eine vollkommene Glatze sehr selten. Auch bei Männern bleibt in der Regel eine Stelle (Haarkranz am Hinterkopf zum Beispiel) erhalten, wo die Haare mehr oder weniger das ganze Leben lang oder zumindest bis ins höhere Alter wachsen.

Welche Rolle spielt eine Schwangerschaft bei Haarausfall?

Haarausfall - Welche Rolle spielt eine Schwangerschaft bei Haarausfall?

Ein hormonell bedingter oder diffuser Haarausfall kann bei Frauen auch auf die Hormonumstellung im Rahmen einer Schwangerschaft und nach einer Geburt zurückführen sein. Nach einer Geburt kann es dazu kommen, dass den Betroffenen zwei bis drei Monate nach der Entbindung verstärkt die Haare ausfallen. Meistens legt sich das jedoch wieder nach zwei bis vier Monaten von allein.

Mit welchen Erkrankungen steht Haarausfall in Verbindung?

Bei Infektionskrankheiten wie Typhus, Tuberkulose, Borreliose, dem Coronavirus, Syphilis, Scharlach oder bei einer schweren Grippe kann es unter anderem auch zu einem Haarausfall kommen (meist zu einem diffusen Haarausfall). Weiters sind auch Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus, Morbus Crohn, eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion sowie einige Schwermetallvergiftungen mögliche Ursachen des Haarausfalls. Aber auch Narben oder ein Gewebeschwund (=Atrophie) im Bereich des Kopfes (etwa infolge einer Infektion durch Pilze oder Bakterien), Lupus Erythematodes, Knötchenflechte (=Lichen ruber planus), Schuppenflechte oder eine Sklerodermie können einen Haarausfall verursachen.

Welche Ursachen kann Haarausfall bei Kleinkindern haben?

Auch bei Kindern kann es zu einem Haarausfall kommen, wichtig ist dabei die Ursache zu kennen, denn diese muss nicht immer erblich bedingt sein. Die häufigste Ursache ist die sogenannte Tinea capitis oder Ringelflechte, also eine oberflächliche Pilzerkrankung, die vor allem bei Kindern vor der Pubertät auftreten kann. Sie ist an runden kahlen Stellen und schuppigen Hautveränderungen erkennbar, die häufig auch entzündlich aussehen können. Außerdem sind auch viele abgebrochene Haare rund um die kahlen Stellen typisch für die Pilzerkrankung der Kopfhaut. Da die Krankheit ansteckend ist, sollten Andere den Kontakt mit den betroffenen Kopfregionen möglichst vermeiden. Bei der Behandlung kommen Antimykotika zur Pilzbekämpfung zum Einsatz.

Haarausfall - Welche Ursachen kann Haarausfall bei Kleinkindern haben?

Kommt bei Kindern ein kreisrunder Haarausfall vor, so ist dies in allergrößter Wahrscheinlichkeit auf eine Autoimmunerkrankung zurückzuführen. Dabei kommt es zu einer Fehlfunktion des Immunsystems, bei dem der Körper die Haarwurzeln fälschlicherweise als Gefahr einstuft, gegen die er sich zu wehren hat. Das führt zu kleinen Entzündungsreaktionen, die die Haarwurzeln schwächen und das Haar ausfallen lassen. Als mögliche Auslöser kommen darüber hinaus auch Stress, Schock, eine gestörte Darmflora, bestimmte Medikamente oder Fehler in der Ernährung (Mangelerscheinung in Form von zu wenig Vitamin A oder E) in Frage.

Auch der sogenannte Traktionshaarausfall kann bei Kindern vorkommen, vor allem wenn die Betroffenen regelmäßig straffe Zöpfe oder Pferdeschwänze tragen. Diese zerren so stark an den Haaren, dass sie stellenweise dünner erscheinen und leichter ausfallen. Trotzdem müssen Kinder nicht auf Pferdeschwänze oder Flechtfrisuren verzichten, allerdings sollten die Zöpfe nicht zu stramm frisiert sein.
 
Weiters führen auch psychische Gründe zum Haarausfall – hierbei sprechen wie von einer sogenannten Trichotillomanie. Darunter verstehen wir eine Impulsstörung, die durch Stress entsteht, und dazu führt, dass die betroffenen Kinder aus Nervosität an den Haaren zupfen oder Ticks entwickeln, wie konstantes Zwirbeln von und Zerren an den Haarsträhnen. Im Extremfall reißen sich die betroffenen Kinder die Haare sogar ganz aus.

Wie lässt sich Haarausfall behandeln?

Haarausfall - Wie lässt sich Haarausfall behandeln?

Wie sich ein Haarausfall behandeln lässt, hängt in erster Linie von der Ursache der Alopezie ab. Denn anhand der Ursache lässt sich auch die darauffolgende Behandlung entwickeln. Man sollte sich die Haare behandeln lassen, wofür dem Patienten mehrere Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Meistens kommt eine Haartransplantation zum Einsatz, mit der der Arzt Haare des Patienten in die kahlen Stellen verpflanzt. Außerdem steht den Betroffenen hier auch eine Haarpigmentierung zur Verfügung, bei der der Spezialist die kahlen Stellen des Kopfes kaschieren kann. Eine weitere Möglichkeit, um den Haarverlust zu kaschieren, bietet die sogenannte Mikrohaarpigmentierung.

Darüber hinaus gibt es ein zahlreiches Angebot an medikamentösen Präparaten, die dem Haarausfall entgegenwirken. Allerdings ist der Erfolg einer medikamentösen oder auch einer sonstigen Haarausfall-Behandlung schwer abzuschätzen – denn bei Einem wirkt sie, bei dem Anderen wiederum möglicherweise nicht. Zu den sonstigen Behandlungsmöglichkeiten gehören die Stammzellen-Therapie, die Mesotherapie, die PUVA-Therapie sowie die Therapie mittels Eigenblut. Neben Behandlungen mit Botulinumtoxin für eine jugendliche Haut, gibt es auch Behandlungen für die Haare, die unsere Haarpracht wieder voller und gesünder aussehen lassen. Für manche Patienten bewährt sich darüber hinaus auch eine Homöopathie-Behandlung.

Welche Medikamente wirken bei Haarausfall?

Haarausfall - Welche Medikamente wirken bei Haarausfall?

Es gibt mehrere Medikamente, die mit ihrem enthaltenen Wirkstoff helfen, dem Haarausfall entgegenzuwirken.

Zum einen gibt es das Mittel „Finasterid“. Finasterid ist ein sogenannter 5α-Reduktase-Hemmer. Dies bedeutet, dass er das Enzym 5α-Reduktase blockiert, welches normalerweise das Testosteron (=männliche Sexualhormone) in seine aktive Form Dihydrotestosteron (=DHT) umwandelt. Da bei Männern mit erblich bedingtem Haarausfall die Haarwurzeln überempfindlich auf den Dihydrotestosteron reagieren, können die Tabletten mit dem Wirkstoff Finasterid das Fortschreiten des Haarverlusts stoppen. Die Wirkung zeigt sich allerdings erst nach drei bis sechs Monaten, vorausgesetzt, die Betroffenen nehmen es die ganze Zeit. Setzt der Patient das Medikament nämlich ab, fallen die Haare erneut aus.

Auch der weitere Wirkstoff diente ursprünglich der Behandlung einer anderen Erkrankung – Minoxidil. Die zur äußerlichen Anwendung weiterentwickelte Minoxidil-haltige Haartinktur gilt vor allem bei Patientinnen als die derzeit wirksamste Therapiemöglichkeit. Der Wirkstoff ist zur Behandlung von erblich bedingtem Haarausfall zugelassen, allerdings versuchen Ärzte ihn manchmal auch beim kreisrundem Haarausfall einzusetzen (derzeit jedoch noch ohne nennenswerten Erfolg). Minoxidil spielt speziell bei Bärten eine große Rolle.

Weiters finden im Kampf gegen Haarausfall auch bestimmte Antiandrogene Gebrauch – wie zum Beispiel Cyproteronacetat oder Dienogest. Dabei handelt es sich um Substanzen, die die Wirkung von Testosteron beziehungsweise dem stärker wirkenden Dihydrotestosteron (=DHT) unterbinden, indem sie deren Rezeptoren (=Andockstellen) besetzen. Dieser Wirkmechanismus verhilft in erster Linie Frauen mit einem erblich bedingten Haarausfall. Befindet sich die behandelnde Frau bereits in den Wechseljahren, verschreibt der Arzt meist die Antiandrogene allein, vor den Wechseljahren muss die Patientin diese in Kombination mit Östrogenen als Verhütungsmittel einnehmen. Denn die Behandlung mit den Antiandrogenen darf nicht in einer Schwangerschaft stattfinden, da die Wirkstoffe die Genitalentwicklung eines männlichen Fötus stören könnten. Außerdem verstärkt das Östrogen die Wirkung gegen den Haarausfall, da es die Menge an dem sogenannten Sexualhormon-bindenden Globulin (=SHBG) erhöht, was unter anderem auch zu einer Erhöhung der Testosteronbindung im Blut führt.

Zur Behandlung vom kreisrunden Haarausfall verschreiben Ärzte manchmal den Wirkstoff Dithranol (auch Cignolin, Anthralin), der ansonsten bei der Behandlung von Schuppenflechte (=Psoriasis) hilft. Der hautreizende Stoff hat sich in manchen Fällen auch auf den kahlen Stellen infolge eines kreisrunden Haarausfalls als wirksam erwiesen. Meistens kommen jedoch Kortison-Cremes oder Kortison-Lösungen (=Glukokortikoide) zum Einsatz. Diese sollen die entzündliche Immunreaktion an den betroffenen Stellen lindern und bei manchen Patienten kann das tatsächlich den Haarausfall stoppen und neue Haare nachwachsen lassen. Allerdings hält der Effekt nur an, solange die Betroffenen die Kortisontherapie nicht beenden. Bei stärkerem Haarausfall verabreichen Ärzte auch Kortison in Tablettenform oder injizieren den Wirkstoff direkt in die kahlen Stellen. Allerdings steigt hier die Gefahr von Nebenwirkungen stark.

Wenn bei Betroffenen der kreisrunde Haarausfall bereits zu größeren kahlen Stellen geführt hat, gibt es unter Umständen auch die Möglichkeit einer sogenannten Topischen Immuntherapie. Dabei lösen die Spezialisten durch Aufbringen des Wirkstoffes Diphencypron (Diphenylcyclopropenon, DCP) gezielt eine allergische Kontaktdermatitis aus und versuchen diese durch wiederholte Sitzungen aufrechtzuerhalten. Dies soll eine „Ablenkung“ der Immunzellen von einem Angriff auf die Haarwurzeln hervorrufen.

 

Was sind die Nebenwirkungen der medikamentösen Behandlung einer Alopezie?

Wie jede gewöhnliche Behandlung kann auch die medikamentöse Therapie des Haarausfalls zu etwaigen Nebenwirkungen führen.
Die Finasterid-Behandlung kann unter anderem Beeinträchtigungen der sexuellen Lust (=Libido) und des sexuellen Reaktionsvermögens, Berührungsempfindlichkeit und/oder Spannungsschmerzen der Brust hervorrufen. Außerdem sollten Frauen im gebärfähigen Alter sowie schwangere Frauen auf Finasterid verzichten, da eine Schädigung des Fötus nicht auszuschließen ist.
 
Die Mioxidil-Haartinktur kann lokale Hautreaktionen wie Juckreiz, Rötung und Entzündung der Haut verursachen. In manchen Fällen verstärkt sich auch der Haarwuchs im Gesicht. Falls die Kopfhautbarriere des Betroffenen nicht intakt ist, kann der Wirkstoff in den Blutkreislauf geraten und eventuell unerwünschte Effekte wie einen beschleunigten Herzschlag (=Tachykardie), Wasseransammlungen im Gewebe (=Ödeme) sowie eine Gewichtszunahme hervorrufen (all dies gilt vor allem bei Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen). Auch Minoxidil darf in der Schwangerschaft beziehungsweise in der Stillzeit nicht zum Einsatz kommen.

Haarausfall - Was sind die Nebenwirkungen der medikamentösen Behandlung einer Alopezie?

 
Durch die Einnahme von Antiandrogenen steigt vor allem bei Frauen das Risiko für Blutgerinnsel (=Thrombosen, Embolien). Außerdem kann das Mittel die sexuelle Lust verringern. Männer mit einem erblich bedingten Haarausfall dürfen keine Antiandrogene einnehmen, da diese zum Beispiel zum Wachstum einer männlichen Brust (=Gynäkomastie) führen könnten.
 
Der normalerweise zur Behandlung der Schuppenflechte (=Psoriasis) eingesetzte Wirkstoff Dithranol kann im Kampf gegen Haarausfall zu Rötungen der Haut, Braunverfärbungen der Haut, Haarverfärbungen (bei blondem und grauem Haar) sowie zu allergischen Reaktionen der Haut auf den Kontakt mit Dithranol (=Kontaktdermatitis) führen.
 
Manche Patienten können gegebenenfalls auch auf die äußerliche Anwendung von Kortison allergisch reagieren. Bei innerlicher Anwendung steigt die Gefahr von systemischen (=innerlichen, den ganzen Körper betreffenden) Nebenwirkungen wie eine Schwächung des Immunsystems, eine Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen im Gewebe sowie Menstruationsstörungen und das Risiko des Cushing-Syndroms.
 
Die Topische Immuntherapie kann unter anderem die Bildung von überschießenden Ekzemen auf den behandelten Hautstellen auslösen. Nach einem Absetzen der Therapie kann es auch zu einem Rückfall kommen, bei dem die nachgewachsenen Haare wieder rausfallen.

Welche chirurgischen Verfahren zur Behandlung von Haarausfall gibt es?

Haarausfall - Welche chirurgischen Verfahren zur Behandlung von Haarausfall gibt es?

Ein häufiges chirurgisches Verfahren ist die Haartransplantation (auch Eigenhaarverpflanzung genannt). Sie kommt vor allem bei einem erblich bedingten Haarausfall und den damit verbundenen Geheimratsecken und der Hinterkopfglatze zum Einsatz. Dabei entnehmen die Spezialisten am noch stärker behaarten Hinterkopf kleine Gewebsstücke mit Haarfollikeln, die meist noch nicht empfindlich auf Testosteron reagieren. Diese „verpflanzen“ sie schließlich an die kahlen Stellen.

Der Eingriff eignet sich vor allem für Männer, bei Frauen mit erblich bedingtem Haarausfall ist eine Eigenhaartransplantation oft wenig geeignet, weil bei ihnen die Haare allgemein ausdünnen (besonders am Oberkopf) und sich keine umschriebenen kahlen Stellen bilden (wie zum Beispiel eine Hinterkopfglatze). Auch bei einem kreisrunden Haarausfall ist diese Behandlungsmöglichkeit nicht sinnvoll, da die Haare oft nach einigen Monaten von allein wieder nachwachsen.
 
Eine weitere Methode ist die Haarpigmentierung. Bei dieser innovativen Methode der Haarverdichtung handelt es sich um eine rein visuelle Verbesserung der Haarsituation. Dabei injizieren die Spezialisten Farbpigmente in die Kopfhaut. Im Grunde ist das Verfahren mit einem Permanent-Make-up vergleichbar, allerdings ist hierbei dank der fachlichen und technischen Umsetzung ein höheres und besseres visuell-ästhetisches Ergebnis zu erwarten. Ein Vorteil dieser Technik ist ein über viele Jahre langanhaltender Behandlungseffekt sowie das unmittelbare und sehr natürlich wirkende Ergebnis ohne Schnitte oder Narben. Eine spezielle Form der Haarpigmentierung ist die sogenannte Mikrohaarpigmentierung, die ebenfalls kahle Stellen bis zu einem gewissen Grad kaschieren kann.

Neben Kopfhaaren lassen sich übrigens auch Barthaare transplantieren – hierbei sprechen wir von einer Barthaartransplantation. In der Regel entnimmt der Arzt einen dünnen Hautstreifen am Hinterkopf, da die dort wachsenden Haare den Barthaaren in ihrer Stärke und ihrer Struktur am ähnlichsten sind. Aus diesem Hautstreifen präparieren die Spezialisten schließlich das Spenderhaar, welches vorerst in eine spezielle Nährlösung kommt, bevor es zu einer Transplantation in einen vorbereiteten Hautareal im Gesicht kommt. Dabei versieht der Chirurg die Empfängerregion oberflächlich mit winzig kleinen Öffnungen, in die er später die präparierten Haare einpflanzt.

Haarausfall - Barthaartransplantation

Wie funktioniert die Behandlung von Haarausfall mittels Stammzellen?

Haarausfall - Wie funktioniert die Behandlung von Haarausfall mittels Stammzellen?

Bei der Stammzellen-Therapie entnimmt der Spezialist diese aus dem autologen Fettgewebe. Dabei handelt sich um sogenannte mesenchymale Stammzellen, die sich aus verschiedenen Zelltypen zusammensetzen. Neben den Fett-Vorläuferzellen gehören zu den Stammzellen auch Endothelzellen, Fibroblasten, Makrophagen und Blutzellen.

Die Fett-Stammzellen produzieren bestimmte Wachstumsfaktoren, die mittels verschiedener regenerativer Wirkungsmechanismen dem Haarausfall entgegenwirken. Um diese Fett-Stammzellen zu gewinnen, entnimmt der Arzt mittels einer Spritze ein geringes Volumen an Unterhautfettgewebe des Patienten. Dies erfolgt unter örtlicher Betäubung durch eine kleine Mikroöffnung in der Haut. Das Verfahren ist für den Patienten aber schmerzfrei. Das so gewonnene Fettgewebe bereitet der Spezialist anschließend durch ein spezielles Verfahren zu einer Zellemulsion mit Fett-Stammzellen auf, die wir als „Nano-Fett“ bezeichnen. Schließlich injiziert der Arzt das Stammzellen-enthaltene Nano-Fett in die von Haarausfall betroffene Kopfhaut.

Wie lässt sich Haarausfall mit der Mesotherapie behandeln?

Im Rahmen einer Mesotherapie nimmt der Arzt Gebrauch von Wirkstoffen und Medikamenten, die er über sogenannte Bolusinjektionen örtlich beziehungsweise äußerlich in die Haut einspritzt – zwei bis vier Millimeter tief. Dabei verwendet der Spezialist klassischerweise Wirkstoffe wie unter anderem Dexpanthenol, Biotin, Coenzym Q10, Thymusextrakt oder spezielle Wirkstoffkomplexe. Da die Substanzen nicht in den Blut- und den Darm-Leber-Kreislauf gelangen, kommt der Arzt bereits mit geringsten Mengen aus und gleichzeitig lassen sich auch systemische Nebenwirkungen verhindern. Aus diesem Grund gilt die Mesotherapie als eine besonders verträgliche Behandlungsmethode.
 
Je nach Ausmaß der zu behandelnden Fläche dauert die Behandlung nur wenige Minuten und erfolgt in der Regel in drei Phasen. Phase 1, die Aufsättigungsphase, erfolgt in sechs Sitzungen im wöchentlichen Abstand, die anschließende Übergangsphase beinhaltet drei Sitzungen alle zwei Wochen und bei der abschließenden Erhaltungsphase kommen nur noch Sitzungen nach Bedarf zum Einsatz, meist zum Beispiel im monatlichen Abstand. Anwendungsbeobachtungen zeigen, dass bereits nach zwei bis drei Monaten gesünderes und volleres Haar nachwächst und sich mit der Mesotherapie sogar gering ausgeprägte Formen des kreisrunden Haarausfalls behandeln lassen.

Was versteht man unter der PUVA-Therapie?

Die sogenannte PUVA-Behandlung kommt vor allem bei kreisrundem Haarausfall zur Anwendung. Die Therapie umfasst das Einsetzen eines photoxischen Stoffes (=Psoralen), gefolgt von einer Bestrahlung der kahlen Stellen mit UV-A-Licht. Dies stoppt einen Angriff der Immunzellen auf die Haarwurzeln. Die Psoralen sind als Cremen erhältlich, die Applikation findet also äußerlich statt. Als Nebenwirkungen können besonders bei zu hoher Konzentration auf der Hautpartie nach der UV-A-Bestrahlung unerwünschte Reaktionen, die in etwa einer Art Sonnenbrand ähneln, auftreten. Um dem vorzubeugen, könnten Ärzte die Psoralen als Tabletten verschreiben, allerdings ist die systemische PUVA nicht erfolgversprechender als eine topische. Als ein weiterer Nebeneffekt gilt darüber hinaus ein höheres Risiko, an Hautkrebs zu erkranken.

Haarausfall - Was versteht man unter der PUVA-Therapie?

 
Im Allgemeinen ist diese Art der Behandlung ähnlich erfolgreich wie die topische Immuntherapie, allerdings ist hierbei ein höheres Rückfallrisiko vorzufinden.

Kann eine Alopezie auch mit Homöopathie behandelt werden?

Haarausfall - Kann eine Alopezie auch mit Homöopathie behandelt werden?

Mittlerweile gibt es auch eine Reihe an homöopathischen Mitteln, die sich im Kampf gegen den Haarausfall als hilfreich erwiesen haben. Im Zweifelsfall solltest Du jedoch mit Deinem Arzt oder Apotheker reden, falls Du Dir unsicher sein solltest, welches Präparat aus der Homöopathie für Dich am geeignetsten sein könnte.

Die wohl bekannteste Form der homöopathischen Präparate sind die sogenannten Globuli. Diese bestehen aus mit dem jeweiligen Wirkstoff angereicherten Rohrzucker. Dabei empfehlen sich je nach Art des Haarausfalls unterschiedliche Wirkstoffe. Allerdings sollten die Betroffenen nicht alle Wirkstoffe gleichzeitig einnehmen, sondern sich für eine Variante entscheiden. Als hilfreich hat sich auch das Mineralsalz Kalium phosphoricum erwiesen – vor allem bei vom Stress verursachten Haarausfall. Zur Stärkung der Haare empfiehlt sich Calciumfluorit. In dieser Hinsicht eignen sich auch Globuli oder Tropfen, die Silicea enthalten. Der Wirkstoff ist auch als Kieselerde sowie als Schüssler-Salze bekannt. All diese Präparate stärken neben den Haaren auch Haut, Nägel, Knochen und helfen beim Stärken des Immunsystems.

 

 

Wie erfolgt die Behandlung von Haarausfall mit der Eigenbluttherapie?

Eine sehr innovative Methode, mit der sich Haarausfall behandeln lässt, ist die sogenannte Eigenbluttherapie (=Plasmalifting, PRP). Sie kann beispielsweise bei einem anlagebedingten oder bei einem kreisrunden Haarausfall zum Einsatz kommen. Dabei entnimmt der Arzt dem Patienten Blut und trennt das Blut in rote Blutkörperchen (=Erythrozyten) und Blutplasma – er zentrifugiert es also. Das Blutplasma als solches setzt sich aus Thrombozyten (=Blutplättchen), Wachstumshormonen und Zytokinen zusammen. Schließlich injiziert der behandelnde Arzt das gewonnene Blutplasma mit Mikronadeln in die Kopfhaut. Hier kann es die Haarwurzeln und folglich auch das Haarwachstum anregen, da das Blutplasma für eine Neubildung von feinen kleinen Blutgefäßen an den Haarwurzeln sorgt. Oft benutzen die Spezialisten auch für das Blutplasma entwickelte Blutröhrchen, die außerdem mit Melatonin angereichert sind. Melatonin ist ein Wirkstoff, der das Haarwachstum extra stimulieren kann.
 
Insgesamt ist die Eigenbluttherapie sehr gut verträglich, da aufgrund der körpereigenen Wirkstoffe das Risiko von Nebenwirkungen sehr gering ist. Die ersten Ergebnisse sind bereits nach zwei bis drei Monaten zu erkennen.

Gibt es Pflegeprodukte, die bei Haarausfall helfen?

 

Um einen möglichen Haarausfall vorzubeugen, ist neben einer gesunden Lebensweise auch eine richtige Haarpflege angebracht. Dabei solltest Du beachten, dass Shampoos zwar zur Reinigung von Haaren und Kopfhaut da sind, Du allerdings nicht zu viel verwenden solltest, die Haare pro Wäsche nur einmal shampoonieren und das Shampoo anschließend gut ausspülen solltest. Ab und zu kannst Du gerne Spülungen und Kuren verwenden – dadurch werden Deine Haare geschmeidiger und leichter zu kämmen.

Haarausfall - Gibt es Pflegeprodukte, die bei Haarausfall helfen?

Im Handel gibt es bereits ein zahlreiches Angebot an Pflegeprodukten, die Deine Haarpracht schonen oder sogar das Haarwachstum anregen sollen. So gibt es zum Beispiel Koffein-Shampoos gegen Haarausfall, Klettenwurzel- und Sägepalmenextrakte, Produkte mit Vitamin H, Hirseextrakt oder Taurin. All diese Mittel versprechen das Haarwachstum anzuregen und die Haare zu erhalten, indem sie die Kopfhaut und die Durchblutung stimulieren. Solltest Du Dir nicht sicher sein, welches Produkt für Deine Haare passt, frag bei den Mitarbeitern nach und lass Dich beraten. Sei Dir aber bewusst, dass bei den meisten Pflegeprodukten der Beweis für die tatsächliche Wirksamkeit leider noch aussteht.
 
Nach einem Waschgang solltest Du darüber hinaus die Haare nicht trocken rubbeln, sondern sie behutsam trocken drücken. Dazu kannst Du auch gerne einige Minuten die Haare in einem Handtuch lassen. Beim Bürsten der Haare solltest Du darauf achten, dass die Bürsten abgerundete Borsten haben beziehungsweise bei den Kämmen die Zinken weit auseinander stehen. Solltest Du Dir, vor allem im Winter, im Nachhinein die Haare föhnen wollen, solltest Du den Föhn nicht zu dicht ans Haar halten. Alternativ kannst Du die Haare an der Luft trocknen lassen. Das eignet sich vor allem im Sommer, denn es schont nicht nur Deine Haare und Deine Kopfhaut, sondern hilft Dir trotz der Hitze für etwas länger kühler zu bleiben. Im Frühling und Sommer solltest Du aber auch beachten, dass Du Deine Haare und auch Deine Kopfhaut vor UV-Strahlung schützt. Dazu eignet sich am besten eine passende Kopfbedeckung, alternativ kannst Du auch nur im Schatten bleiben oder erst in die Sonne gehen, wenn die Strahlen nicht mehr so intensiv sind. Außerdem solltest du zu häufige Stylingprozeduren wie Glätten, Dauerwellen oder Bleichen vermeiden. Diese führen zwar zu einer besonders schönen Haarpracht, allerdings können sie die Haare strapazieren und das Haar brüchiger machen (Haarausfall entsteht in der Regel jedoch nicht).

Welche Hausmittel helfen bei Haarausfall?

Mit einigen Hausmitteln kannst Du Deinem Körper verhelfen, gegen den Haarausfall anzukämpfen. Dazu eignet sich zum Beispiel die Einnahme von Präparaten mit Zink oder Biotin, denn beide Mittel sind insbesondere für gesunde Haare und Nägel wichtig. Allerdings ist die Wirksamkeit von Zink und Biotin gegen Haarausfall umstritten, das heißt, dass die Behandlung nicht immer zum Erfolg führen muss.

Haarausfall, der durch ein übersäuertes Kopfhaut-Milieu oder eine zu hohe Menge an Kopfhautpilzen entstanden ist, lässt sich gut mit natürlichem Kokosöl bekämpfen. Die Inhaltsstoffe von Kokosöl helfen nämlich dabei, Pilze und Viren einzudämmen. Massiere dazu das Kokosöl als Haarkur in die Kopfhaut ein und lass es etwa eine halbe Stunde lang einwirken (manchmal sogar über eine ganze Nacht). Anschließend kannst Du die Haare wieder wie gewohnt waschen und trocken drücken.

Haarausfall - Kokosöl

Auch Brennnessel ist ein natürliches Mittel, das gegen Alopezie hilft. Die Pflanze enthält viele Vitalstoffe – von Kalium, Kalzium und Eisen bis hin zu den Vitaminen B1, B4, C, D und E. Meist kommt Brennnessel als Haarwasser oder in einer Haarkur verarbeitet zum Einsatz und regt die Kopfhautdurchblutung an. Die Wirkstoffe der Pflanze versorgen das Haar bis in die Wurzel mit den gesunden Bestandteilen und verhelfen den geschädigten Haarwurzeln, sich wieder zu regenerieren.

Weiter gilt Apfelessig als ein altbewährtes Hausmittel, das durch den Ausgleich des körpereigenen Säure-Basen-Haushalts das gesunde Haarwachstum fördert. Verdünne dazu den Essig mit lauwarmem Wasser im Verhältnis eins zu fünf und spüle anschließend sowohl das Haar als auch die Kopfhaut nach dem Haarewaschen mit dem Gemisch. Solltest Du den darauffolgenden Geruch der Haare nicht mögen, kannst Du sie nach fünf bis zehn Minuten Einwirkzeit mit klarem, kaltem Wasser noch einmal abwaschen, allerdings sollte die Essignote im Verlauf des Tages von allein verfliegen.

Weiters eignen sich auch Hausmittel wie zum Beispiel Basilikum, Petersilie, Sandelholz, Aloe Vera, Gerstengras, Bockshornklee, Yamswurzel, Bockshornklee, Bier und Arganöl. Je nachdem, für welche Alternative Du Dich entscheidest, kannst Du aus diesen Zutaten jeweils eine Haarspülung zubereiten oder manche Substanzen sogar als verarbeitete Kapseln einnehmen.

Darüber hinaus kann auch der richtige Haarschnitt oder eine andere Frisur kahle Stellen oder dünner werdende Haarpartien verdecken. Lass Dich diesbezüglich einfach von Deinem Friseur beraten! Sollte dies in Deinem Fall jedoch nicht gelingen, gibt es heutzutage auch Perücken und Toupets aus Echt- und Kunsthaar, mit denen Du die betroffenen Stellen kaschieren kannst. Diese kannst Du entweder vorübergehend oder dauerhaft befestigen lassen.

Wie diagnostiziert der Arzt eine Alopezie?

Haarausfall - Wie diagnostiziert der Arzt eine Alopezie?

Wenn Du merkst, dass Du täglich mehr Haare als sonst verlierst oder wenn sich auf Deiner Kopfhaut plötzlich kahle Stellen gebildet haben, ist zunächst einmal ein Hausarzt ein geeigneter Ansprechpartner. Denn ich manchen Fällen kann bereits er die Ursache feststellen – etwa einen Mangel an Eisen anhand einer Blutuntersuchung. Sollte er selbst keine Ursache erkennen, überweist er Dich an einen Facharzt – in diesem Fall meist an einen Dermatologen oder an einen Endokrinologen. Ein Dermatologe kommt meistens etwa bei Verdacht auf eine Hauterkrankung ins Spiel, ein Endokrinologe, wenn ein Verdacht auf eine hormonelle Ursache vorliegt.

Den ersten Schritt stellt schließlich das Anamnesegespräch dar, bei der sich der Arzt also nach der Krankengeschichte des Patienten erkundigt. Dabei stellt er Fragen zum ersten Zeitpunkt des Haarausfalls, ob der Patient einen konkreten Auslöser vermutet, ob er bestimmte Medikamente anwendet oder irgendwelche Grunderkrankungen bekannt sind. Danach folgt eine körperliche Untersuchung beziehungsweise eine Blickdiagnose. Je nach Art des Haarausfalls lässt sich dieser nämlich oft schon am Muster der Ausdünnung eindeutig diagnostizieren. Ein erblich bedingter Haarausfall lässt sich mit einem Blick beispielsweise an der Stirnglatze, einer kahlen Stelle am Hinterkopf (=Tonsur) und Geheimratsecken (=zurückweichender Haaransatz im oberen Schläfenbereich) erkennen.

 

Rundliche, völlig kahle Stellen auf der Kopfhaut, die ohne Anzeichen einer Hautveränderung und sehr plötzlich auftreten, weisen wiederum auf einen kreisrunden Haarausfall hin. Bekannt sind auch sogenannte Ausrufungszeichen-Haare, die oft im Randbereich der kahlen Stellen zu finden sind. Das sind kurz abgebrochene Haare, die schmerzlos herauszuziehen sind und eine spitz zulaufende Wurzel aufweisen. Darüber hinaus betrachtet der Arzt auch die Fingernägel des Patienten, da Menschen mit kreisrundem Haarausfall hier auch oft Veränderungen wie Rillen oder Grübchen aufweisen.

Haarausfall - Rundliche, völlig kahle Stellen auf der Kopfhaut

Wie kann Haarausfall mit einem Zupftest diagnostiziert werden?

Haarausfall - Wie kann Haarausfall mit einem Zupftest diagnostiziert werden?

Bei einem Zupf-, Epilations- beziehungsweise Reißtest zieht der Arzt an einem Büschel Haare (etwa 40 Stück) an mindestens drei unterschiedlichen Stellen auf der Kopfhaut. Anschließend zählt er die Haare, die er gleichzeitig bei jedem Ziehen herausgerissen hat. Diese untersucht er dann unter einem Mikroskop, damit er die jeweilige Wachstumsphase bestimmen kann. Wenn bei jedem Ziehen mehr als vier bis sechs Haare in der telogenen Wachstumsphase (=Ruhephase der Haarzelle) mitkommen, sprechen wir von einem positiven Testergebnis. Dieses weist darauf hin, dass der betroffene Patient mit hoher Wahrscheinlichkeit ein telogenes Effluvium hat.

Wie läuft ein sogenannter Rupftest ab?

Bei einem Rupftest zieht der Arzt abrupt ungefähr 50 einzelne Haar an der Wurzel aus der Haarfollikeln raus. Anschließend untersucht er dann die Wurzel und den Schaft der ausgerupften Haare unter einem Mikroskop, um den Haarschaft als solchen und die jeweilige Wachstumsphase des Haares bestimmen zu können. Diese Untersuchung liefert dann hilfreiche Ergebnisse darüber, ob die betroffene Person ein telogenes Effluvium, eine primäre Haarschaftanomalie oder ein anderes Problem hat.

Welche Untersuchungen sind für die Diagnose einer Alopezie notwendig?

Zu weiteren Untersuchungen, die der Arzt im Zuge einer Diagnosefindung anordnet, gehören eine Blutuntersuchung, eine Biopsie und eine sogenannte Trichogramm-Untersuchung.
Bei einer Blutuntersuchung achtet er besonders auf die Eisenwerte, die Schilddrüsenwerte, die Entzündungswerte und bei jüngeren Frauen mit erblich bedingtem Haarausfall auch auf die Bestimmung der Androgene und Östrogene im Blutspiegel. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise auf mögliche Ursachen des Haarausfalls wie Eisenmangel, eine Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion oder entzündliche Erkrankungen.
 
Bei einem Trichogramm handelt es sich um ein mikroskopisches Untersuchungsverfahren, mit dem der Arzt die krankhaften Vorgänge an den Haarwurzeln und dem Haarschaft erkennen kann. Dazu legt er mithilfe eines Haarclips ein geeignetes Kopfhautareal frei, danach greift er eine dichte Reihe von etwa 20 bis 50 Haaren mit einer Arterienklemme dicht über der Kopfhaut und zieht diese mit einem kurzen, kräftigen Ruck in Wuchsrichtung heraus. Die entnommenen Haarwurzeln untersucht er schließlich unter einem Mikroskop, um das Stadium des Haarzyklus zu bestimmen. Ein verstärkter Haarausfall liegt vor, wenn der Anteil der Wachstumshaare weniger als 80 Prozent und der Anteil der Telogenhaare entsprechend mehr beträgt (bei unter 50 Prozent Telegenanteil sprechen wir von einem ausgeprägten Haarausfall).
 
Mittlerweile lässt sich dieses Trichogramm allerdings auch mithilfe einer Digitalkamera und einer speziellen Computer-Software erstellen. Statt dem Ausreißen der Haare rasiert der Arzt dem Patienten ein kleines Kopfhautareal an einer nicht sichtbaren Stelle. Drei Tage später färbt er dieses Areal und die nachwachsenden Haare mit einem Haarfarbstoff an und fotografiert alles in starker Vergrößerung. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise auf die Haardichte und die Aktivität der Haarfollikel.

Haarausfall - Welche Untersuchungen sind für die Diagnose einer Alopezie notwendig?

 
In manchen Fällen entnimmt der Arzt auch eine kleine behaarte Kopfhautprobe mitsamt der Haarfollikel, dabei sprechen wir von einer Biopsie. Das entnommene Gewebe untersucht er anschließend genauer unter der Lupe. Dieses Verfahren kann beispielsweise bei einer vernarbenden Alopezie oder bei einem ungeklärten diffusen Haarausfall notwendig sein. Der Nachteil dieser Untersuchung ist jedoch, dass sie schmerzhaft ist, eine Narbe hinterlässt und an der betroffenen Stelle keine neuen Haare mehr nachwachsen.

Wie ist die Prognose bei Haarausfall?

Die Prognose bei einem erblich bedingten Haarausfall gestaltet sich sehr unterschiedlich. Im Prinzip gilt hier, dass je früher im Leben der Haarausfall beginnt, desto schlechter dann auch die Prognose ist.
Wie die Prognose bei einem kreisrunden Haarausfall aussieht, lässt sich nicht so gut vorhersagen. Denn in vielen Fällen kommt es zu einer Spontanheilung, bei der die ausgefallenen Haare von selbst wieder nachwachsen, sodass in Folge alle kahlen Stellen verschwinden. Allerdings sind hierbei auch Rückfälle möglich, das bedeutet, dass die von selbst nachgewachsenen Haaren im Laufe der Jahre erneut ausfallen können. Andererseits kann die Spontanheilung bei einigen Patienten vollkommen ausbleiben, so dass die kahlen Stellen dauerhaft bestehen bleiben.
 
Der diffuse Haarausfall ist in den meisten Fällen vorübergehend, weshalb er eine gute Prognose hat. Wichtig ist hierbei die Ursache des Haarausfalls herauszufinden, denn sobald es zu einer Beseitigung dieser kommt, wachsen die Haare meist wieder von allein nach. Auch ein Haarausfall nach einer Geburt oder einer schweren Infektion legt sich von allein wieder. Dies gilt auch für die Traktionsalopezie – die Haare wachsen nach, sobald man die schädigende Ursache beseitigt, also zum Beispiel das zu straffe Binden von Zöpfen vermeidet.
 
Bei vernarbender Alopezie ist die Prognose schlecht, da der Haarverlust unumkehrbar ist. Durch die entstandenen Narben an der Kopfhaut sind die Haarfollikel nämlich so stark geschädigt, dass keine neuen Haare mehr nachwachsen können.

Kann ich Haarausfall vorbeugen?

 

Dem erblich bedingten und dem kreisrunden Haarausfall kannst Du leider nicht vorbeugen. Allerdings kannst Du durch eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung annähernd dafür sorgen, dass ein diffuser Haarausfall, der in erster Linie ernährungsbedingt ist, nicht so leicht entsteht. Aus diesem Grund solltest Du Extremdiäten vermeiden, denn diverse Crash-Kuren können leicht zu Haarausfall führen.

Haarausfall - Kann ich Haarausfall vorbeugen?

An Gelatine reiche Kost, wie Aspik oder Rindsuppe, sowie Zink, Selen oder Kieselerde können die Haarstruktur verbessern, die Vitamine B, C und H sind wichtig für das Haarwachstum. Darüber hinaus fördert regelmäßiges Bürsten die Durchblutung der Kopfhaut. Wenn die Kopfhaut gesund ist, wirkt sich das in der Regel auch positiv auf den Haarwuchs aus.

Was kostet die Behandlung von Haarausfall?

Haarausfall - Kosten

Je nachdem, für welche Variante der Behandlung sich die Betroffenen entscheiden, variieren dementsprechend auch die damit verbundenen Kosten. Die Haartransplantation ist die vielversprechendste und kostet zwischen 3.000€ und 11.000€. Bei den nicht-chirurgischen Behandlungsmethoden kommt es zu einer Preiskalkulation, die individuell an den Patienten und seiner Situation angepasst ist.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Alopezie?

Obwohl der Haarausfall bei beiden Geschlechtern einen hohen Leidensdruck mit sich bringt, ist er leider dennoch in den meisten Fällen nicht als Krankheit eingestuft. Aus diesem Grund übernehmen die Krankenkassen daher auch keine anfallenden Kosten für die Behandlung. Allerdings lohnt es sich bei der Krankenkasse nachzufragen, da sich diese unter Umständen vielleicht am Kauf von Haarersatz (wie Toupets oder Perücken) bei Haarausfall beteiligen könnten. Dies gilt auch für vernarbende Alopezien. Da diese Form des Haarausfalls durch Verbrennungen, Verätzungen, bestimmte Hautkrankheiten oder Tumoren entsteht, kann es unter Umständen möglich sein, dass sich die Krankenkasse auch hierbei an den Kosten der Behandlung beteiligt. Am besten solltest Du individuell bei Deiner Krankenkasse nachfragen, inwieweit eine Kostenbeteiligung oder eine Kostenübernahme möglich ist.


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Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.

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AUF EINEN BLICK

Dauer Dauer

1-6 Stunden

Ausfallzeit Ausfallzeit

Keine

Stationärer Aufenthalt Stationär

Nicht notwendig

Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Unter einer Alopezie verstehen wir einen krankhaften Haarausfall, bei dem den Erwachsenen mehr als 100 Haare und den Kindern zwischen 50 und 80 Haare pro Tag rausfallen.


Wir unterscheiden zwischen vernarbenden und nicht-vernarbenden Alopezien. Zu den nicht-vernarben Alopezien gehören der erblich bedingte, der kreisrunde, der diffuse Haarausfall und die sogenannte Traktionsalopezie.


Neben einem übermäßigen Haarverlust lässt sich die krankhafte Alopezie auch an Veränderungen der Fingernagel und der Haut sowie an gegebenenfalls entstandenen Ekzemen und Juckreiz auf der Kopfhaut erkennen.


Die chirurgische Methode des Haartransplantation kostet in etwa zwischen 3.000€ und 11.000€. Die nicht-chirurgischen Behandlungsmethoden orientieren sich vom Preis her an der individuellen Situation des Patienten.

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