Ringelflechte (Tinea corporis)
INHALTSVERZEICHNIS
Was versteht die Medizin unter einer Ringelflechte?
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Was sind die Symptome einer Ringelflechte?
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Wie lässt sich eine Ringelflechte behandeln?
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Welche Hausmittel helfen bei einer Ringelflechte?
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Welche Ursachen hat eine Ringelflechte?
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Wie wird eine Ringelflechte diagnostiziert?
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Wie kann ich einer Ringelflechte vorbeugen?
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Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Ringelflechte?
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Das Wichtigste zusammengefasst
Unter einer Ringelflechte, oder Tinea corporis verstehen Mediziner eine hochansteckende infektiöse Pilzerkrankung der Haut, die am gesamten Körper auftreten kann.
Typische Merkmale sind kreisrunde, randbetonte, schuppige Hautveränderungen mit einem erhabenen Rand und einer helleren Mitte. Hinzu kommt ein intensiver Juckreiz an den betroffenen Stellen.
Verursacht wird eine Ringelflechte von Fadenpilzen, sogenannten Dermatophyten, die in die äußere Hautschicht eindringen und sich dort zentrifugal ausbreiten. Dabei rufen sie Entzündungsreaktionen hervor.
Behandelt wird eine Tinea corporis mittels lokaler Antimykotika in Form von Cremen, Lösungen, Gels oder Puder. In schwereren Fällen kommt eine systemische Therapie mit Medikamenten zum Einsatz.
Was versteht die Medizin unter einer Ringelflechte?
Unter der wissenschaftlichen Bezeichnung Tinea corporis oder Dermatophytosis corporis et extremitas verbirgt sich eine Pilzinfektion, besser bekannt als Ringelflechte. Die Begriffe Tinea oder Dermatophytose stehen dabei im Allgemeinen für eine Infektion der Haut, Haare oder Nägel mit Fadenpilzen oder Dermatophyten. Bei der Tinea corporis können, wie der Name schon sagt (corpus = Rumpf, Körper), der gesamte Körper, insbesondere Rücken, Brust, Bauch sowie die Extremitäten betroffen sein. Die Pilzinfektion breitet sich in der äußersten Hautschicht aus und zeigt sich durch runde, schuppige Rötungen und einem starken Juckreiz. Grundsätzlich handelt es sich bei der Ringelflechte um eine ungefährliche Form von Hautpilz, jedoch sollte sie frühzeitig behandelt werden, da sie sich ansonsten auf den restlichen Körper ausbreiten kann und die Ansteckungsgefahr höher wird. Zudem kann es bei schwereren Verläufen zu unangenehmen Auswirkungen wie Haarausfall, Narben oder Nagelverformungen kommen.
Eine Unterform der Tinea corporis ist der sogenannte „Ringerpilz“ oder Tinea corporis gladiatorim, welcher von einem bestimmten im Haarschaft sitzenden Fadenpilz ausgelöst wird und dort zu entzündlichen Reaktionen führt. Den Namen hat diese Pilzart aus dem Ringer-Milieu, da sie dort am häufigsten auftritt. Eine andere Unterform der Tinea corporis ist das Trichophyton-rubrum-Syndrom. Diese Art des Hautpilzes tritt in Form einer ausgedehnten chronischen Infektion auf und betrifft auch die Nägel. Es wird vermutet, dass hinter dem Syndrom eine genetische Veranlagung steckt, da es vor allem familiär gehäuft zu finden ist und über Jahrzehnte bestehen bleiben kann. Eine andere Sonderform der Ringelflechte ist die sogenannte Tinea imbricata. Sie kommt nur in den Tropen vor und betrifft hauptsächlich farbige Ethnien wie Chinesen, Inder oder Südseeinsulaner, was ebenfalls für eine genetische Veranlagung spricht.
Ist eine Tinea corporis ansteckend?
Eine Tinea corporis ist ansteckend. Meist erfolgt die Übertragung des Erregers von Tiere auf Menschen, weswegen diese Art des Erregers auch als zoophile Art bezeichnet wird. Vor allem Hunde, Katzen, Kälber, Hamster oder Meerschweinchen sowie Kühe, Ziegen, Pferde oder Schweine können den Pilz auf ihrem Fell tragen, über welches die Ansteckung erfolgen kann. Antrophile Arten des Pilzes wiederum werden über den Menschen selbst oder über infizierte Gegenstände wie Bürsten, Kämme, Decken oder Käfige übertragen. Die Fadenpilze können dabei leicht in die oberste Hautschicht eindringen und die Hautbarriere über die leicht aufgeweichte, nasse Haut sowie über kleine Hautverletzungen und Abschürfungen durchbrechen und eindringen. Besonders gefährdet sind Kinder mit Haustieren sowie Personen mit einem geschwächten Immunsystem und Landarbeiter beziehungsweise Menschen, die mit Pelztieren arbeiten. Wird der Pilz jedoch behandelt, können Betroffene bald wieder unter Menschen gehen, da eine Ansteckung dann nicht mehr möglich ist.
Was sind die Symptome einer Ringelflechte?
Typische Symptome einer Ringelflechte sind kreisrunde, randbetonte, schuppige Hautveränderungen mit einem erhabenen Rand und einer helleren Mitte. Hinzu kommt ein intensiver Juckreiz an den betroffenen Stellen.
Es können je nach Ausprägung und Art der Tinea corporis auch Blasen auftreten. Im Krankheitsverlauf weiten sich die Ringe häufig über Wochen hinaus mehr und mehr aus, die Mitte heilt hingegen schneller ab und färbt sich wieder normal. Dabei können immer wieder Herde hinzukommen. Bei einem schweren Verlauf zeigen sich zahlreiche Ringe am Körper sowie entzündete, mit Eiter gefüllte Stellen.
Je nach Erreger und der Ausprägung der Ringelflechte unterscheiden Mediziner zwischen einer oberflächlichen und einer tiefen Tinea corporis.
Oberflächliche Tinea corporis
Bei der oberflächlichen Ringelflechte breitet sich die Infektion vorwiegend in den oberflächlichen Hautschichten aus. Charakteristisch zeigen sich die entzündlichen, geröteten, leicht schuppigen, rundlichen Hautflecken an den pilzbefallenen Haarfollikel. In schwereren Fällen können mehrere solcher Hautflecken auch ineinander übergehen und großflächige Formen bilden. Die Hautflecken heilen von innen her ab, können jedoch am Rand kleine Pusteln entwickeln.
Tiefe Tinea corporis
Eine tiefe Form der Ringelflechte entsteht dann aus einer oberflächlichen Tinea corporis, wenn der Pilz über das Haar in tiefere Hautschichten vordringt. Dabei entstehen stärkere Entzündungsreaktionen, welche zur Bildung von schmerzhaften, flüssigkeitsgefüllten Knoten führen können. Auch können die benachbarten Lymphknoten anschwellen und Fieber und Abgeschlagenheit auftreten. Diese Form der Hautpilzinfektion tritt vor allem bei Männern mit Bartwuchs oder bei Kindern an den Unterarmen und dem behaarten Kopf auf.
Wie lässt sich eine Ringelflechte behandeln?
Im Normalfall reicht eine lokale Behandlung mit einer Antipilzcreme, einem sogenannten Antimykotikum, aus, um eine Tinea corporis zu therapieren. Sollte jedoch eine ausgedehnte Form der Ringelflechte auftreten, sollte zu einer medikamentösen Therapie mit Tabletten zurückgegriffen werden. Bei einem sehr starken Juckreiz kann anfangs auch ein lokales Kortikoid hilfreich sein. Ärzte unterscheiden bei der Behandlung zwischen einer topischen und einer systemischen Therapie:
Topische Therapie
Diese lokal anzuwendende Behandlungsform besteht aus Cremen, Puder, Lösungen, Gels oder Pasten mit den Wirkstoffen Azole (wie Miconazol, Clotrimazol, Bifonazol, Econazol, Sertaconazol sowie Tioconazol), Hydroxypyridone (wie Ciclopiroxolamin), Allylamine (wie Terbinafin, Naftafin) und Morpholine (wie Amorolfin). Die Anwendungsdauer und die Anzahl der Anwendungen variieren zwischen den Medikamenten. Meist sollte das Präparat zwei- bis dreimal täglich dünn auf die infizierten Stellen und ein wenig über den sichtbaren Ausschlag hinaus aufgetragen werden. Die meisten Wirkstoffe hemmen die Funktion der Pilzmembran und töten so den Pilz ab. Um einen Rückfall zu vermeiden, sollte die Therapie für eine Dauer von zumindest drei bis vier Wochen nach der klinischen Heilung fortgesetzt werden.
Systemische Therapie
Sollte die Ringelflechte mithilfe einer topischen Therapie nicht mehr in den Griff zu bekommen sein, empfiehlt sich eine systemische Behandlung mit Tabletten. Die Wirkstoffe dabei sind Fluconazol oder Itraconazol. Bei der Wahl des Wirkstoffs spielen unter anderem das Alter des Patienten, mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eine Rolle und bei Kindern das Körpergewicht eine Rolle. Die Medikamente sollten abhängig vom Erreger über einen Zeitraum von zwei bis acht Wochen eingenommen werden. Normalerweise erfolgt die Behandlung ambulant, jedoch kann bei sehr ausgeprägten Fällen ein stationärer Aufenthalt notwendig werden. Eine Therapie für Kinder sollte immer mit einer lokalen Behandlung kombiniert werden. Dafür kommen vor allem Imidazol- bzw. Azolderivate zum Einsatz.
Wie wird eine Tinea corporis bei Schwangeren behandelt?
Für Schwangere und Kinder müssen andere Wirkstoffe angewendet werden, da es hier zu Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen kann. Meist wird während der Schwangerschaft und Stillzeit Clotrimazol verabreicht.
Zu anderen Antimykotika gibt es zu wenige Studien. Sollte aufgrund einer zwingenden Indikation ein anderer Wirkstoff zur Anwendung kommen müssen, sollte sich die Auftragefläche auf das Mindeste beschränken. Nur in einer lebensbedrohlichen Situation darf eine systemische Therapie in der Schwangerschaft sowie während der Stillzeit erfolgen, da der Wirkstoff in die Muttermilch übergehen kann. Das Mittel der Wahl wäre dabei Fluconazol.
Welche Hausmittel helfen bei einer Ringelflechte?
Um den Juckreiz zu lindern und die Haut etwas zu beruhigen, kannst Du auf einige Hausmittel zurückgreifen. Verzichte auf jeden Fall auf aggressive Kosmetika und verwende am besten eine sanfte Pflege und lauwarmes Wasser.
Du kannst Dir beispielsweise etwas Apfelessig auf ein Wattepad tröpfeln und damit die betroffenen Hautstellen abtupfen. Falls mehrere Körperstellen eine Ringelflechte aufweisen, kannst Du auch in Apfelessig baden. Gib etwa einen Liter davon in die Badewanne und fülle sie danach mit lauwarmem Wasser auf. Zimt hat eine ähnliche Wirkung und kann auch als Bad gegen Hautpilz eingesetzt werden. Eine halbe Tasse Zimt in Pulverform in ein Vollbad geben und lauwarmes Wasser dazu – darin kannst Du in etwa 20 Minuten baden.
Auch Kokos-, Teebaum- und Lavendelöl helfen, die Beschwerden zu lindern. Trage diese einfach auf die Haut auf und lass das Öl einziehen. Knoblauch und Naturjoghurt haben ebenfalls eine entzündungshemmende beziehungsweise kühlende Wirkung auf die vom Pilz betroffene Haut. Den Knoblauch musst Du einfach aufschneiden und mit der offenen Seite über die betroffenen Körperregionen reiben. Das Naturjoghurt solltest Du etwa 15 Minuten einwirken lassen, bevor Du es mit Wasser wieder abspülst.
Welche Ursachen hat eine Ringelflechte?
Verursacht wird eine Ringelflechte durch Fadenpilze, sogenannte Dermatophyten, von denen es 40 unterschiedliche Arten gibt. Im mitteleuropäischen Raum gilt der Trichophyton rubrum als der häufigste Erreger der Tinea corporis. Unterschieden werden muss zwischen antrophilen Arten, welche von Mensch zu Mensch sowie über infizierte Gegenstände übertragen werden. Die wohl häufigste Übertragung findet jedoch über zoophile Dermatophyten von Tieren auf den Menschen statt. Vor allem Kinder und Jugendliche, die meist einen sehr nahen Kontakt zu Tieren pflegen, werden häufig von zoophilen Arten befallen. Hauptsächlich stammen diese von Haustieren wie Hamstern, Mäusen, Kaninchen, Meerschweinchen oder Ratten.
Dermatophyten ernähren sich vom menschlichen Keratin und dringen in die Hornzellschicht der Haut ein. Sie sind äußerst resistent gegen Austrocknung und breiten sich nach dem Eindringen in die Haut zentrifugal aus und verursachen Entzündungsreaktionen. Wenn sie in Haarfollikel eindringen, besiedeln sie den Haarschaft. Im Normalfall ist eine Infektion mit zoophilen Dermatophyten intensiver als mit antrophilen Arten. Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten der ersten Symptome, beträgt in etwa ein bis zwei Wochen.
Welche Risikofaktoren begünstigen eine Tinea corporis?
Faktoren, die eine Hautpilzinfektion begünstigen können, sind ein feuchtwarmes Milieu wie etwa beim Schwitzen, im Schwimmbad oder in der Sauna sowie eine Immunschwäche aufgrund von Vorerkrankungen wie zum Beispiel HIV. Auch andere Vorerkrankungen wie Diabetes, Durchblutungsstörungen, Übergewicht oder eine Schwangerschaft können die Entstehung einer Ringelflechte fördern. Des Weiteren kann die Einnahme bestimmter Medikamente wie Kortison oder Antibiotika sowie Immunsuppressiva zu einer schwächeren körperlichen Abwehr führen, was ebenfalls eine Infektion begünstigen kann.
Wie wird eine Ringelflechte diagnostiziert?
Bei Verdacht auf eine Tinea corporis solltest Du ehestmöglich Deinen Haus- oder besser noch einen Hautarzt aufsuchen. Dieser wird zuerst ein ausführliches Anamnesegespräch mit Dir durchführen und Dich zu Deiner Krankengeschichte inklusive Deiner Symptome und diversen Grunderkrankungen befragen.
Danach erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei welcher der Mediziner die betroffenen Hautstellen genau ansieht und gegebenenfalls einen Abstrich in Form von Hautschuppen, Nagelspäne oder Haare entnimmt. Die Probe wird dann unter dem Mikroskop nach Pilzen untersucht. Im Labor wird dann eine Pilzkultur angelegt, in welcher sich eventuell vorhandene Pilze vermehren. Innerhalb von Tagen oder Wochen kann dann die Pilzart identifiziert und die Wahl der richtigen Therapie getroffen werden. Sollten diese Untersuchungen nicht ausreichen, um eine geeignete Behandlung zu finden, kann in etwa eine Inspektion der Haut mittels einer sogenannten Wood-Licht-Lampe erfolgen. Diese lässt mittels UV-Licht bestimmte Dermatophyten erkennen. Bei einer Tinea corporis erscheinen die befallenen Körperstellen in einem gelb-grünen Licht.
Von welchen Krankheiten muss eine Ringelflechte abgegrenzt werden?
In manchen Fällen empfiehlt es sich auch, die Verträglichkeit auf spezielle Antipilzmedikamente bei Patienten zu testen. Bei Allergien auf bestimmte Wirkstoffe muss eventuell auf andere Behandlungsmethoden zurückgegriffen werden. Sollten klassische Diagnoseverfahren nicht zum Erfolg führen, können auch genetische Untersuchungen durchgeführt werden. Da einige Erkrankungen ähnliche Symptome wie eine Ringelflechte aufweisen, muss der Arzt diese vorab ausschließen. Dazu gehören:
Seborrhoisches Ekzem: Unter einem seborrhoischen Ekzem oder einer seborrhoischen Dermatitis wird eine nicht ansteckende Entzündung der Haut verstanden, die sich vor allem im Gesicht und am Kopf in Form von roten, hellen Flecken und fettigen Schuppen zeigt, welche jedoch selten jucken.
Nummuläres Ekzem: Diese nicht infektiöse Entzündung der Haut wird durch münz- oder scheibenförmige rötliche Hautveränderungen gekennzeichnet. Sie können an den Beinen, Armen oder am restlichen Körper entstehen und jucken.
Röschenflechte (Pityriasis rosea): Eine Röschenflechte ist eine entzündliche Hauterkrankung und wird durch schuppende Rötungen bevorzugt am Oberkörper charakterisiert. Sie tritt meist plötzlich auf und heilt nach einigen Wochen bis Monaten von selbst wieder ab.
Schuppenflechte (Psoriasis): Bei einer Schuppenflechte kämpfen Betroffene häufig mit einem Brennen und Jucken sowie mit schmerzenden, geschwollenen Gelenken. Sie wird meist vererbt und gilt als eine Systemerkrankung, an dessen Ausbruch das Immunsystem und bestimmte Auslöser wie Stress, Infekte oder mechanische Reize von außen wesentlich beteiligt sind.
Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor): Typisch für die Kleienpilzflechte sind helle oder dunkle Flecken meist am Rumpf, in den Schweißrinnen oder den Innenseiten von Armen oder Beinen. Die Erkrankung tritt meist im Sommer auf, ist nicht ansteckend und geht meist ohne Juckreiz einher.
Schmetterlingsflechte (Lupus Erythematodes): Die Schmetterlingsflechte zählt zu den seltenen, meist schubartig auftretenden Autoimmunerkrankungen. Je nach Ausprägung und Unterform der Erkrankung kommt es zu Entzündungen an der Haut, den Gelenken oder dem Nervensystem sowie den Organen.
Neurodermitis (atopisches Ekzem): Vor allem Menschen mit einem empfindlichen Hauttyp können an einem atopischen Ekzem (Neurodermitis) erkranken. Dieses zeigt sich in Form von trockenen, juckenden und entzündeten Hautstellen, die den ganzen Körper, insbesondere die Beugeseiten der Ellenbogen oder Kniekehlen, betreffen können. Meist wird sie vererbt und kehrt immer wieder.
Borken-/Grindflechte (Impetigo contagiosa): Eine Borken- oder Grindflechte zählt zu den häufigsten bakteriellen Hautinfektionen im Kindesalter. Sie wird vor allem von Streptokokken der Gruppe A übertragen und zeigt sich in Form von juckenden Hautrötungen im Mund-Nasen-Bereich.
Wie kann ich einer Ringelflechte vorbeugen?
Da der Pilz sehr weit verbreitet und hochansteckend ist, lässt sich eine Ringelflechte schwer vorbeugen. Das Wichtigste sind gewisse Hygienemaßnahmen, wie etwa gründliches Händewaschen, insbesondere nach dem Kontakt mit Tieren. Grundsätzlich sollten Räume, in denen sich Tiere und Menschen gemeinsam aufhalten, besonders rein gehalten und immer wieder desinfiziert werden. Solltest Du von einer Tinea corporis befallen sein, vermeide es, Dich an den betroffenen Stellen zu kratzen, da sich die Infektion ansonsten auf andere Körperbereiche ausdehnen könnte. Teile keine Handtücher, Haarbürsten oder Kleidung mit Deinen Mitmenschen, wenn Du selbst oder die andere Person eine Ringelflechte haben. Im Schwimmbad oder öffentlichen Saunen empfiehlt es sich, Badesandalen zu tragen. Dusche gründlich nach dem Schwimmen und wechsle Deine Kleidung. Auch nach dem Sport solltest Du Deine Kleidung waschen, da Pilze feuchtwarme Milieus für ihr Wachstum brauchen. Am besten hältst Du Deinen Körper so trocken wie möglich, da vor allem verschwitzte und feuchte Haut ein idealer Nährboden für Pilze sind. Bei einer Infektion sollten jegliche Kleidungsstücke sowie Handtücher oder Bettbezüge mit 90 Grad in der Waschmaschine gewaschen werden.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Ringelflechte?
Die Krankenkasse übernimmt im Regelfall die Diagnose einer Ringelflechte. Viele lokal anzuwendende Medikamente kannst Du jedoch rezeptfrei in der Apotheke kaufen, weshalb sie nicht von der Krankenkasse übernommen werden. Für verschreibungspflichtige Arzneimittel kann es ebenfalls sein, dass Du nicht die gesamten Kosten geltend machen kannst. Du kannst auch zu einem Privatarzt gehen und die Rechnung danach einreichen.
Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.
Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.
Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Die Ringelflechte ist eine Pilzerkrankung der Haut und gehört zu den häufigsten Infektionen des Menschen. Etwa 20 bis 25 Prozent der Weltbevölkerung erkranken zumindest einmal daran. Medizinisch wird sie auch Tinea corporis genannt und kann am ganzen Körper auftreten. Ihren Namen verdankt sie ihrem charakteristischen roten ringförmigen Ausschlag, welcher durch sogenannte Dermatophyten, eine Untergruppe von Fadenpilzen, hervorgerufen wird. Übertragen wird die Krankheit meist von Tier zu Mensch, wobei auch eine direkte Mensch zu Mensch beziehungsweise Gegenstand zu Mensch Übertragung denkbar wäre, jedoch in der Regel seltener vorkommt. Da gerade Babys und Kinder engen Kontakt zu Tieren suchen, gehören diese Gruppen zu den am häufigsten betroffen. Charakteristisch für eine Ringelflechte ist neben dem rötlichen, schuppenden Ring ein Juckreiz. Im Grunde handelt es sich bei der Ringelflechte um eine ungefährliche Erkrankung, welche leicht mit einer Antipilzcreme behandelt werden kann.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 25. Oktober, 2023