Haartransplantation
INHALTSVERZEICHNIS
Was ist eine Haartransplantation?
Weiterlesen
Aus welchen Gründen entscheiden sich Betroffene für eine Haartransplantation?
Weiterlesen
Für wen ist eine Haartransplantation geeignet?
Weiterlesen
Zu welchem Arzt soll ich bei einer Haartransplantation gehen?
Weiterlesen
Welche Vorbereitungen sind bei einer Haartransplantation notwendig?
Weiterlesen
Wie läuft eine Haartransplantation ab?
Weiterlesen
Welche Komplikationen können bei einer Haartransplantation auftreten?
Weiterlesen
Was muss ich nach einer Haartransplantation beachten?
Weiterlesen
Wann ist das Ergebnis der Haartransplantation sichtbar?
Weiterlesen
Wie sinnvoll ist eine Haartransplantation?
Weiterlesen
Was kostet eine Haartransplantation?
Weiterlesen
Das Wichtigste zusammengefasst
Unter einer Haartransplantation versteht die Medizin die Verpflanzung von Eigenhaaren auf andere Körperstellen. Der Arzt entnimmt die Haarwurzeln in der Regel aus dem Bereich des Hinterkopfes und verteilt sie auf die kahlen Stellen um. So kann die moderne Chirurgie gegen irreversiblen Haarausfall am Haupt, aber auch beim Bart oder an den Augenbrauen vorgehen.
Die gängigsten Verfahren zur Haarverpflanzung sind die sogenannte FUE- und FUT-Technik. Darüber hinaus gibt es neue Verfahren wie die DHI- und Crosspunch-Methode sowie robotergestützte Verfahren. Die behandelnde Klinik entscheidet nach der individuellen Situation und den Wünschen des Patienten, welche Technik Anwendung findet.
Die Haartransplantation ist insgesamt ein recht risikoarmes Verfahren mit hohen Erfolgschancen. Allerdings dauert es einige Zeit, bis die Haare dauerhaft anwachsen. Das Endergebnis siehst Du erst nach circa 12 Monaten.
Die Haarverpflanzung ist ein kosmetischer Eingriff und in der Regel nicht aus gesundheitlichen Gründen notwendig. Die Krankenkasse übernimmt daher normalerweise nicht die Kosten und Du musst den finanziellen Aufwand von rund 2.000 bis 8.000 Euro selbst stemmen.
Was ist eine Haartransplantation?
Unter einer Haartransplantation versteht die Medizin die Verpflanzung von Eigenhaaren auf andere Körperstellen. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die je nach individueller Situation des Patienten infrage kommen: die FUE-, die FUT- und die DHI-Methode sowie die Crosspunch-Technik und neue robotergestützte Verfahren. Prinzipiell kann die moderne Chirurgie durch all diese Arten der Transplantation gegen irreversiblen Haarausfall vorgehen. Die zu verpflanzenden Haarwurzeln stammen in der Regel aus dem Bereich des Hinterkopfes oder des Nackens. In manchen Fällen kann sie der Arzt aber auch von den Armen oder Beinen sowie vom Rücken oder von der Brust entnehmen.
Die Eigenhaartransplantation kommt einerseits infrage, um kosmetische Probleme wie Geheimratsecken oder eine hohe Stirn auszugleichen. Andererseits kann sie auch Anwendung finden, wenn zum Beispiel durch eine Krankheit oder einen Unfall kahle Stellen im Kopfhaar, am Bart oder auch an den Augenbrauen entstehen.
An welchen Stellen können Haare sonst noch transplantiert werden?
Vielen Männern ist es wichtig, einen vollen Bart zu haben – schließlich gilt dieser als ein Inbegriff der Männlichkeit. Durch einen Mangel an Hormonen, schlechte genetische Veranlagungen oder Verletzungen können aber kahle Stellen im Bart entstehen. Diese Lücken lassen sich im Zuge einer Barthaartransplantation auffüllen. Die fehlenden Haare stammen dabei meist aus der Hinterseite des Kopfes oder aus dem Nacken.
Dieselbe Möglichkeit besteht für die Augenbrauen. Zupfst Du diese sehr häufig, kann es passieren, dass sie nicht mehr nachwachsen. Zunehmendes Alter, Narben und angeborene Fehlbildungen können ebenso dazu führen, dass die Augenbrauen ausdünnen und nicht mehr durchgehend sind. Die Transplantation ist in diesem Fall oft nicht nur aus kosmetischer Sicht notwendig, sondern auch aus gesundheitlichen Gründen. Die Brauen schützen nämlich die Augäpfel vor Schmutz, Schweiß und sonstigen Fremdkörpern. Eine Augenbrauentransplantation kann in diesem Fall weitaus bessere Ergebnisse erzielen als ein Permanent-Make-up oder eine Tätowierung.
Was ist der Unterschied zwischen einer Haartransplantation und einer Haarpigmentierung?
Die Haartransplantation und die Haarpigmentierung zielen beide darauf ab, das Haar zu verdichten – während das bei ersterem Verfahren tatsächlich passiert, ist das Ergebnis des letzteren allerdings nur rein optischer Natur. Der Arzt injiziert Farbpigmente in die Kopfhaut, wodurch es so aussieht, als wäre das Haar wieder voller. Die sogenannte Mikrohaarpigmentierung kommt häufig ergänzend zur Haartransplantation zum Einsatz. Als Alternative dazu kann sie dienen, wenn der Patient beispielsweise über zu wenig Spenderhaar oder Narben auf der Kopfhaut verfügt. Die Pigmentierung ist ein nicht-operatives Verfahren und benötigt daher keine Schnitte in der Kopfhaut. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Ergebnis sofort sichtbar ist.
Aus welchen Gründen entscheiden sich Betroffene für eine Haartransplantation?
Eine Eigenhaarverpflanzung findet meist bei verschiedenen Formen des permanenten Haarausfalls Anwendung. Zudem kommt der chirurgische Eingriff bei Hypotrichose infrage. Bei dieser Erkrankung wirft der Körper die Haare an manchen Stellen ab und ersetzt sie durch kurze, feine und häufig farblose Vellushärchen, häufig bereits in jungen Jahren passieren. Vellushaare sind kurze, dünne und meist farblose Haare, die den größten Teil unserer Körperbehaarung bilden.
Auch im Zuge einer Geschlechtsumwandlung kann eine Haartransplantation Anwendung finden. Beim Wechsel von Mann zu Frau kann beispielsweise die Auffüllung der Geheimratsecken gewünscht sein, bei der Veränderung von Frau zu Mann hingegen die Verdichtung des neu entstehenden Barts. Hierbei können Bartroller nützlich sein, um das Wachstum der transplantierten Haarfollikel im Bartbereich zu stimulieren und die Durchblutung der Haut zu fördern. Dies kann nicht nur das Endergebnis verbessern, sondern auch den Heilungsprozess nach der Transplantation beschleunigen. Es ist jedoch wichtig, vor der Anwendung eines Bartrollers einen Facharzt zu konsultieren, um sicherzustellen, dass es für den individuellen Fall geeignet ist.
Bei welchen Arten der Alopezie kann eine Haartransplantation helfen?
Eine Eigenhaarverpflanzung eignet sich bei verschiedenen Arten der Alopezie – das ist der medizinische Fachausdruck für permanenten Haarverlust, bei dem die Haare nicht wieder nachwachsen. Der häufigste Grund für den Eingriff ist die androgenetische Alopezie. Diese Form ist genetisch bedingt und kommt dadurch in Familien gehäuft vor. Die Follikel, in denen die Haare verankert sind, reagieren dabei überempfindlich auf das Hormon Dihydrotestosteron (DHT), welches zur Gruppe der Androgene gehört. Sie schrumpfen und bilden keine neuen Haare mehr. Da diese Form des Haarausfalls nur einen Teil der Haarwurzeln betrifft, bleiben beispielsweise eine hohe Stirn, Geheimratsecken oder diffus verteilte schüttere Stellen zurück. Der Rest der Follikel ist aber noch intakt, weswegen Haartransplantationen bei einer androgenetischen Alopezie häufig erfolgversprechend sind.
Ein weiterer Auslöser für den Wunsch nach einer Haarverpflanzung ist häufig eine narbige Alopezie. Darunter versteht die Medizin den Haarausfall durch Unfälle, Verbrennungen, Operationen oder Bestrahlung. Darüber hinaus kann es durch manche Hauterkrankungen zu einem Verlust der Haare kommen. Dazu zählen beispielsweise die Alopecia areata – besser bekannt unter dem Namen „kreisrunder Haarausfall“ – sowie eine bestimmte Form der Follikulitis. Die Folliculitis decalvans äußert sich in einer intensiven Entzündung und Zerstörung der Haarbälge. Nachdem sie abgeheilt ist, können kahle Stellen zurückbleiben.
Gibt es Risikofaktoren, die Haarausfall begünstigen können?
Risikofaktoren, die die Alopezie begünstigen, sind psychische Belastungen wie Stress, Depressionen oder Trauer sowie Veränderungen im Hormonhaushalt. Letztere entstehen zum Beispiel in der Menopause, während der Schwangerschaft und durch die Einnahme der Antibabypille oder sonstigen Medikamenten. Eine höhere Wahrscheinlichkeit für Haarverlust tragen außerdem Personen, die aufgrund von bestimmten Diäten Mangelerscheinungen entwickeln, Vergiftungen erleiden oder schädlichen Chemikalien ausgesetzt sind.
Für wen ist eine Haartransplantation geeignet?
Viele Betroffene leiden psychisch unter ihrem Haarausfall und versuchen, die kahlen Stellen zum Beispiel durch das Tragen von Mützen oder künstlichen Haarteilen zu verstecken. Andere investieren viel Geld in Haarwuchsmittel, die leider in den meisten Fällen wirkungslos sind. Die Haartransplantation kann das Problem oft beheben, ist aber auch nicht für jeden geeignet.
Um eine Eigenhaartransplantation durchzuführen, müssen genügend gesunde Spenderhaare zur Verpflanzung verfügbar sein. Damit der Arzt ein optisch ansprechendes Ergebnis erzielen kann, sollte deren Beschaffenheit jener der fehlenden Haare ähneln. Für Menschen, die bereits beinahe eine vollständige Glatze aufweisen, ist der chirurgische Eingriff häufig nicht möglich, da kaum noch transplantierbare Haarbälge vorhanden sind. Der Haarausfall sollte außerdem bereits weitestgehend zum Stillstand gekommen sein, da ansonsten eine erneute Verpflanzung nötig werden könnte. Aus diesem Grund behandeln manche Kliniken nur Personen ab einem Alter von 30 bis 35 Jahren.
Am Tag der OP muss die Kopfhaut darüber hinaus frei von Entzündungen sein und darf keine frischen Wunden aufweisen. Ziehst Du eine Haarverpflanzung nach einer Chemo- oder Strahlentherapie in Erwägung, sollte die Krebsbehandlung bereits abgeschlossen sein. Bei hormonell bedingten Arten von Haarausfall versuchen Ärzte in erster Linie, mit Medikamenten entgegenzuwirken. Die im Rahmen der Transplantation verpflanzten Haare könnten nämlich in diesem Fall unter Umständen erneut ausfallen.
Für eine Haartransplantation muss man auch nicht mehr ganz so tief in die Tasche greifen. Eine Haartransplantation in der Türkei bietet beispielsweise mehrere Vorteile, insbesondere im Hinblick auf die Kosten und die Qualität der Behandlung. Die Türkei, besonders Istanbul, hat sich als ein führendes Zentrum für Haartransplantationen etabliert, mit einer Vielzahl von spezialisierten Kliniken und erfahrenen Ärzten. Ein wesentlicher Vorteil ist der deutlich niedrigere Preis im Vergleich zu vielen anderen Ländern, wobei die Kosten pro Graft in der Türkei fast die Hälfte dessen betragen, was in Deutschland oder Österreich verlangt wird. Darüber hinaus bieten viele Kliniken in der Türkei All-inclusive-Pakete an, die neben der eigentlichen Operation auch Unterkunft und teilweise sogar Transport und Tourismusaktivitäten umfassen. Diese Pakete machen die Kosten für Patienten planbarer und attraktiver.
Zu welchem Arzt soll ich bei einer Haartransplantation gehen?
Wenn Du Dich für eine Haartransplantation interessierst, ist ein Arzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie der richtige Ansprechpartner. Einen professionellen und erfahrenen Arzt erkennst Du abgesehen von seinen Qualifikationen daran, dass er Dich vorab untersucht, um der Ursache für den Haarausfall auf den Grund zu gehen.
Ein Experte berät Dich anschließend bestimmt gerne unverbindlich über die verschiedenen Möglichkeiten der Behandlung und deren Vor- und Nachteile.
Haartransplantationen musst Du häufig selbst bezahlen – sparen solltest Du bei einem Eingriff wie diesen aber auf gar keinen Fall. Häufig werben ausländische Kliniken damit, Haarverpflanzungen zu einem sehr günstigen Preis durchzuführen. Bei solchen Lockangeboten solltest Du sehr vorsichtig sein! In vielen Fällen können Billiganbieter keine Qualifikationen und Erfahrungen vorweisen und somit auch kein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Ist zusätzlich die Hygiene mangelhaft, kann es sogar zu schwerwiegenden Komplikationen und Folgeschäden kommen.
Welche Vorbereitungen sind bei einer Haartransplantation notwendig?
Vor der Haartransplantation findet ein ausführliches Gespräch zwischen Arzt und Patient statt. Der Mediziner klärt Dich dabei genau über die Chancen und Risiken des Eingriffs sowie die möglichen Vorgehensweisen auf. Er befragt Dich über mögliche Vorerkrankungen, um Deine Operationstauglichkeit einschätzen zu können. Neigst Du beispielsweise zu gestörter Blutgerinnung oder überschießender Narbenbildung, ist die Haarverpflanzung eher nichts für Dich.
Nach dem kommunikativen Austausch folgen einige Untersuchungen. Der Arzt nutzt bestimmte Kennzahlen, um den aktuellen Zustand der Haardichte und -masse zu beschreiben. Die Struktur und die Farbe des Haars sind ebenso wichtige Indikatoren. Anschließend sieht er sich auch die Kopfhaut genau an und erstellt einen präzisen Plan, wo er Haare entnehmen und wieder einsetzen könnte. Eventuell zeichnet er die angestrebte Haarlinie auf Deinem Kopf ein, damit Du Dir besser vorstellen kannst, wie das Ergebnis aussehen soll. Durch das Anfertigen von Fotos kann nach der OP ein Vorher-Nachher-Vergleich angestellt werden. Unmittelbar vor der Haartransplantation rasiert Dein Arzt das Behandlungsareal und bereitet es auf die Einpflanzung der Haare vor – die umliegenden Haare können das OP-Gebiet dann anfangs meist sehr gut verstecken.
Worauf muss ich selbst vor einer Haartransplantation achten?
Lass Deine Haare vor dem Eingriff so lang wie möglich wachsen
Komm mit gewaschenem Haar und lockerer Kleidung zum OP-Termin
Verzichte vor der Haarverpflanzung auf Alkohol und Nikotin
Setze rechtzeitig bestimmte Medikamene ab
Vor der Haartransplantation solltest Du Dir die Haare so lang wie möglich wachsen lassen. So können die umliegenden Haare die kleinen kahlen Stellen sowie die längliche Narbe, die bei einigen Methoden nach der Entnahme der Spenderhärchen zurückbleiben können, vorübergehend überdecken. Kommt bei Dir die FUE-Methode zum Einsatz, gibt es keine länglichen Narben, die Du verstecken musst, da dabei nur kleine Löcher zurückbleiben, die mit bloßem Auge und aus einer normalen Entfernung nicht zu erkennen sind. Zum OP-Termin musst Du mit gründlich gewaschenem Haar und lockerer Kleidung mit Knopfleiste oder Reißverschluss erscheinen. So musst Du das Oberteil nicht über den Kopf ausziehen und gefährdest nicht die Wunden. Durch ein reichhaltiges Frühstück und ausreichend Flüssigkeitszufuhr kannst Du Deinen Kreislauf auf die bevorstehenden Strapazen vorbereiten.
Außerdem gibt es einige Dinge, auf die Du vor der Haarverpflanzung verzichten solltest. Dazu zählen Alkohol und Nikotin sowie bestimmte Medikamente. Blutverdünnende Arzneimittel wie Aspirin, ASS, Thrombo ASS oder Marcoumar musst Du in der Regel vorübergehend absetzen.
Wie läuft eine Haartransplantation ab?
Eine Haartransplantation findet in der Regel ambulant statt. Das bedeutet, dass kein längerer stationärer Aufenthalt in einer Klinik erforderlich ist und Du nach dem Eingriff direkt nach Hause gehen darfst. Das liegt unter anderem daran, dass normalerweise keine Vollnarkose zum Einsatz kommt, sondern lediglich eine örtliche Betäubung. Um Blutungen zu vermindern, kann dem Anästhesiemittel Adrenalin beigesetzt sein.
Du bist also während der gesamten Zeit der Haarverpflanzung wach – was durchaus anstrengend sein kann, da die OP zwischen zwei und acht Stunden dauert. In der Regel darfst Du aber nebenbei Musik hören oder fernsehen. Manche Kliniken bieten außerdem an, eine Mittagspause einzulegen oder die Transplantation auf mehrere Sitzungen aufzuteilen. Letzteres ist auch sinnvoll, wenn das Behandlungsareal sehr groß ist. Pro Termin kann das Operationsteam nämlich bis zu 4.000 Grafts verpflanzen.
Es gibt verschiedene Vorgehensweisen der Haarverpflanzung und der genaue Ablauf hängt von der angewandten Methode ab. Die zwei am häufigsten eingesetzten Verfahren heißen FUE- und FUT-Technik. Grob kannst Du Dir den Ablauf folgendermaßen vorstellen: Der Arzt entnimmt Haarwurzeln am Hinterkopf oder manchmal auch aus sonstigen Körperbereichen. Anschließend präpariert das Assistenzteam diese Härchen, legt sie in eine spezielle Nährlösung ein und bereitet sie so auf die erneute Einsetzung vor. An den kahlen Hautstellen setzt der Mediziner winzige Schnitte oder Stiche in unregelmäßigen Abständen – nur so sieht das Ergebnis später natürlich und nicht puppenhaft aus. Mithilfe einer Pinzette pflanzt er die aufbereiteten Haarwurzeln in die feinen Wunden ein.
Nach dem Eingriff folgt ein Abschlussgespräch mit dem verantwortlichen Mediziner. Er gibt Dir wichtige Informationen zur Nachsorge, an die Du Dich unbedingt halten solltest. Die Blutkrusten an den winzigen Schnitten im Empfängerbereich trocknen sehr schnell aus und fallen nach wenigen Tagen von selbst ab. Bis die Haarwurzeln tatsächlich in der Haut festgewachsen sind und beginnen, permanent neue Haare zu bilden, dauert es einige Zeit.
Wie bereitet der Arzt die Haare auf die Haartransplantation vor?
Je nachdem, welche Methode zur Haartransplantation Anwendung findet, variiert auch die genaue Vorbereitung. Eine Haarwäsche ist normalerweise in jedem Fall notwendig.
Bei der sogenannten FUE-Methode rasiert das Behandlungsteam großflächig alle Stellen, an denen es die Spenderhaarwurzelgrüppchen anschließend stichprobenartig entnimmt. Im Zuge der FUT-Methode kürzt es die Haare lediglich, da es einen zuvor genau definierten Hautstreifen am Hinterkopf herausschneidet. Doch auch wenn der Arzt das Haar rasiert, lässt er immer eine gewisse Länge zurück, denn sowohl die FUE-Methode und die FUT-Methode als auch ein Roboter brauchen Resthaar, um die Haare präparieren zu können.
Welche Rolle spielen sogenannte Follicular Units und Grafts bei der Haartransplantation?
Haarfollikel sind Strukturen, die die Haarwurzeln bläschenförmig umhüllen und für die Verankerung, die Produktion und das Wachstum der Haare verantwortlich sind. Bei der FUE- und FUT-Technik sprechen Ärzte oft von Follicular Units – auf Deutsch follikuläre Einheiten beziehungsweise Follikeleinheiten.
Darunter versteht die Medizin Haare, die so nahe beieinander wachsen, dass sie eine zusammengehörende Gruppe ergeben. Eine Follicular Unit enthält bis zu fünf Haarwurzeln. In der modernen Haarchirurgie verpflanzen die Operateure nicht mehr alle Haare einzeln, sondern transplantieren gleich ganze Follikeleinheiten. Dadurch lässt sich ein viel natürlicheres Endergebnis erzielen.
Das englische Wort Graft bedeutet übersetzt Transplantat. Im Rahmen der Haarverpflanzung sind damit also alle follikulären Einheiten gemeint, die im Spenderareal entnommen und im Empfängerbereich wieder eingesetzt werden. Ärzte unterscheiden hierbei zwischen Micro- und Minigrafts: Erstere bestehen aus ein bis zwei Haaren und Letztere aus drei bis vier.
Wie gewinnt der Arzt die benötigten Haarwurzeln für die Haarverpflanzung?
Die Spenderhaare stammen immer vom eigenen Körper. Für eine klassische Auffüllung der Geheimratsecken entnimmt der Arzt die Haarwurzeln in der Regel vom Hinterkopf, da die dortigen Haare dieselbe Struktur und Beschaffenheit aufweisen wie jene im vorderen Bereich des Hauptes. In manchen Fällen kommen aber auch andere Körperstellen wie beispielsweise die Arme oder Beine sowie der Rücken und die Brust infrage. Das kann insbesondere für eine Bart- oder Augenbrauentransplantation interessant sein.
Zur Entnahme der benötigten Haare verwendet der Arzt spezielle Instrumente. Mit diesen wird erst die Wurzel samt Haar ausgestanzt und anschließend entnommen, was zu einer direkten Einheitsextraktion von präparierten Haaren führt, die direkt implantiert werden können. Die dabei entstehenden Wunden sind so winzig, dass sie mit bloßem Auge kaum erkennbar sind. Bei der FUE-Technik passiert dieser Vorgang direkt am Körper des Patienten. Im Rahmen der FUT-Methode schneidet der Chirurg allerdings bereits im Vorhinein einen sichelförmigen Hautstreifen aus dem Hinterkopf heraus, der anschließend in kleinere Einheiten zerlegt und für die Transplantation vorbereitet wird. Die verbleibende Kopfhaut zieht er zusammen und vernäht den Schlitz. Erst nach dieser Aktion entnimmt der Mediziner die Spenderhaare unter Zuhilfenahme von Lupen und Mikroskopen aus dem entfernten Gewebestreifen. Mit Schmerzen musst Du bei beiden Verfahren nicht rechnen, da während der Entnahme der Spenderhaare bereits die örtliche Betäubung wirkt.
Wie setzt der Arzt die Haarwurzeln wieder in die Haut ein?
Um die gewonnenen follikulären Einheiten wieder an anderen Stellen in die Haut einzusetzen, muss der Arzt dort kleine Öffnungen schaffen. Dazu kann er zwischen drei verschiedenen Methoden wählen, die verschiedene Vor- und Nachteile bergen:
Im Zuge der Slit- beziehungsweise Schlitz-Technik verwendet der Chirurg ein sehr feines Skalpell, um winzige Schlitze in die Haut zu schneiden. Die Wunden sind sehr klein und verheilen schnell, allerdings kann es vorkommen, dass der Druck der Kopfhaut manche eingepflanzten Haare herausdrückt.
Bei der Bohr- beziehungsweise Stanz-Technik nutzt der Mediziner ein Rundmesser oder eine Hohlstanze. Damit bohrt er Löcher in das Gewebe, in die er die Grafts anschließend einsetzen kann. Diese Variante schafft passgenaue Öffnungen, dafür tritt aber etwas mehr Blut aus.
Die Laser-Technik ist eine moderne Methode zur Perforation der obersten Hautschichten. Durch gebündeltes Licht kann der Arzt sowohl kleine Schlitze als auch Löcher erzeugen. Diese sind sehr präzise gesetzt, wodurch die Wunden wenig bluten. Die Hitze des Laserstrahls kann allerdings das Gewebe leicht beschädigen, wodurch die eingesetzten Haarwurzeln eventuell nicht so gut anwachsen.
Zum Verpflanzen der aufbereiteten Spenderhaare verwenden die OP-Assistenten Pinzetten und betrachten den Vorgang unter der Lupe oder dem Mikroskop. Sie achten genau darauf, die natürliche Wuchsrichtung des Haars zu rekonstruieren. Aus den winzigen Wunden tritt immer etwas Blut aus. Dieses verhärtet allerdings innerhalb von kurzer Zeit und die Krusten fallen in der Regel nach acht bis zwölf Tagen von selbst ab. Wichtig ist, dass Du den Schorf nicht abkratzt. Das könnte der verletzten Haut und den verpflanzten Haarwurzeln schaden.
Was passiert bei einer Haartransplantation mit der FUE-Methode?
Die Abkürzung FUE steht für „Follicular Unit Extraction“. Dieses Verfahren der Haartransplantation läuft folgendermaßen ab: Zunächst rasiert das Behandlungsteam die Entnahmestellen der Spenderhaare großflächig. Bevor der operative Teil beginnt, bekommst Du eine lokale Betäubung. Sobald diese wirkt, durchtrennt der Arzt die Haut mit speziellen Hohlnadeln und zupft die Härchen mit zwei Pinzetten aus dem Gewebe. Die dabei entstehenden Wunden sind so klein, dass sie von selbst verheilen und keine Naht erfordern. Anschließend legt er die entnommenen Haarwurzeln in eine gekühlte Nährlösung ein, damit sie weder austrocknen noch absterben können.
Anschließend setzen die OP-Assistenten die follikulären Einheiten einzeln in die meist mit der Slit-Technik vorgefertigten Öffnungen ein. Dabei achten sie darauf, die natürliche Wuchsrichtung und Haardichte zu rekonstruieren. Nach rund vier bis acht Stunden ist die Transplantation überstanden. Die genaue Dauer variiert je nachdem, wie viele Haarwurzelgrüppchen verpflanzt werden mussten.
Wie lassen sich Haare mit der FUT-Technik transplantieren?
Die „Follicular Unit Transplantation“, kurz FUT-Technik, beginnt ebenso mit der Verabreichung einer örtlichen Narkose. Eine vollständige Rasur jenes Hautareals, aus dem die Spenderhaare stammen, ist hingegen nicht notwendig. Das behandelnde Team schneidet das dortige Haar aber in der Regel kurz.
Der chirurgische Eingriff beginnt damit, dass der Operateur mit einem Skalpell einen Hautstreifen aus dem Hinterkopf herausschneidet. Dieser ist etwa einen bis zwei Zentimeter breit. Die Länge hängt davon ab, wie viele Grafts an den kahlen Stellen benötigt werden. Der Arzt zieht die Haut anschließend über der entstandenen Wunde zusammen und verschließt sie mit einer Naht oder mit Klammern. Bei der FUT-Methode bekommst Du normalerweise im Vorhinein die Anweisung, Dir die Haare länger wachsen zu lassen. Hältst Du diese ein, verdeckt das umliegende Haar nach der Transplantation die Narbe am Hinterkopf, wodurch diese nicht so stark auffällt.
Während der Operateur sich um die Wunde kümmert, entnehmen speziell ausgebildete OP-Assistenten unter Zuhilfenahme eines Mikroskops die follikulären Einheiten aus dem gewonnenen Hautstreifen. Wie bei der FUE-Technik geben sie diese in eine spezielle Nährlösung, um das Austrocknen und Absterben der Haarwurzeln zu verhindern. Der weitere Verlauf gleicht ebenso dem des FUE-Verfahrens: Die Spezialisten perforieren die Empfängerareale auf der Haut mit winzigen Öffnungen und setzen die follikulären Einheiten einzeln hinein. Insgesamt kann diese Art der Haarverpflanzung zwischen zwei und acht Stunden dauern. Nach rund 14 Tagen musst Du zur Entfernung der Nähte oder Klammern erneut in die Klinik kommen.
Wie funktioniert die DHI Haartransplantation?
Die Abkürzung DHI steht für „Direct Hair Implantation“ und beschreibt ein relativ neues Verfahren der Haartransplantation. Konkret handelt es sich bei der DHI-Methode um eine Weiterentwicklung der FUE-Technik. Der Arzt entnimmt die Spenderhaare mit einem feinen Werkzeug und setzt sie mit einem speziellen Implantationsstift wieder ein. Dieser sogenannte Choi Implanter Pen erlaubt es ihm, die Haarwurzeln direkt in die Haut einzusetzen, ohne zuvor Öffnungen gefertigt zu haben. Außerdem kann der Operateur die Härchen mit diesem Instrument sehr eng aneinandersetzen und die Wuchsrichtung genau bestimmen.
Was ist unter der Crosspunch-Methode zur Haartransplantation zu verstehen?
Lockige Haare kaschieren die Kopfhaut an den zuvor kahlen Stellen sehr gut. Die Crosspunch-Methode soll helfen, denselben Effekt auch bei glattem Haar zu erzielen. Der Spezialist achtet dabei ganz genau auf die Neigung, in der er die Grafts einsetzt. Er variiert den Insertionswinkel stufenweise, sodass die neu wachsenden Härchen leicht gegeneinander geneigt sind. Nur bei der vordersten Haarlinie wählt er exakt die ursprüngliche Wuchsrichtung. Die Crosspunch-Technik führt zu einem sehr natürlichen Endergebnis und lässt glattes Haar nach der Transplantation gleichzeitig möglichst voll aussehen.
Wie verläuft die Haartransplantation mit Robotern?
Schon seit längerer Zeit gibt es spezielle Haarroboter, die eine teilautomatisierte Transplantation ermöglichen. Der Arzt scannt zunächst den Kopf des Patienten in 3D und zeichnet das Wunschergebnis mithilfe eines eigens dafür gemachten Computerprogramms ein. Ist der Behandlungstermin gekommen, rasiert er den gesamten Schädel des Patienten. Der Roboter sucht den Spenderbereich am Hinterkopf nach den vitalsten Follikeleinheiten ab und stanzt sie direkt heraus. Auch um die Schaffung der Öffnungen in der Haut am Empfängerareal kümmert er sich. Der Chirurg muss danach nur noch die gewonnenen Haarwurzeln in die vorgefertigten Löcher einsetzen.
Seit 2018 ist außerdem der sogenannte ARTAS Roboter X auf dem Markt erhältlich. Dieser ermöglicht beinahe eine voll automatisierte Haartransplantation, da er die follikulären Einheiten sogar selbst einpflanzen kann. Der einzige Job des Behandlungsteams ist es, die entnommenen Härchen in die Verpflanzungsvorrichtung einzulegen.
Welche Komplikationen können bei einer Haartransplantation auftreten?
Wie bei jeder Operation kann es auch bei der Haartransplantation zu Komplikationen kommen – generell ist das Verfahren aber sehr risikoarm. Meist bemerken die Patienten nach dem Eingriff Verkrustungen, Rötungen und Gefühlsstörungen an den verpflanzten Stellen.
Zu tiefe Einstiche in die Haut können außerdem zu Blutungen führen, welche sich als starke Schwellungen am Kopf bemerkbar machen. Besonders an den Augenlidern kann das unangenehm sein. All diese Symptome sind normal und verschwinden in der Regel innerhalb von wenigen Tagen bis Wochen von selbst. Abgesehen von der Streifenentnahme bei der FUT-Methode bilden sich normalerweise keine sichtbaren Narben. Du musst ebenso nicht damit rechnen, dass Dein Körper die Transplantate abstößt, da diese von Deiner eigenen Haut stammen.
In seltenen Fällen kann es zu Wundheilungsstörungen, Infektionen oder Unverträglichkeiten des Betäubungsmittels kommen. Das Risiko von solchen Komplikationen kannst Du schmälern, indem Du Dir einen professionellen Arzt mit viel Erfahrung in diesem Gebiet suchst und dessen Anweisungen genau befolgst.
Was muss ich nach einer Haartransplantation beachten?
Nach der Haartransplantation bist Du prinzipiell direkt wieder gesellschaftsfähig und darfst die Klinik sofort verlassen. Da der Eingriff aber dennoch sehr anstrengend für den Körper ist, ist eine längere Ruhepause durchaus sinnvoll. Damit die Wunden bestmöglich verheilen können, solltest Du rund fünf bis zehn Tage in Krankenstand gehen. Das gilt vor allem, wenn Du in Deiner Arbeit mit viel Schmutz in Berührung kommst oder einen Helm tragen musst.
Wie sollte die Nachsorge bei einer Haartransplantation aussehen?
In den ersten Tagen nach der Haarverpflanzung verkrustet das ausgetretene Blut an den Einstichstellen. Nach rund ein bis zwei Wochen löst es sich von selbst ab. Der Schorf kann eventuell ein bisschen jucken, Du solltest ihn aber auf keinen Fall abkratzen. Dadurch verheilen die kleinen Wunden nämlich noch langsamer und es können Bakterien ins Körperinnere eindringen.
Außerdem fallen aufgrund des vorübergehenden Nährstoffmangels während der Transplantation die winzigen verpflanzten Härchen zunächst wieder aus. Das ist völlig normal und kein Grund, Dir Sorgen zu machen. Die Follikel bleiben nämlich bestehen und bilden nach rund drei Monaten wieder neue Haare aus.
Normalerweise bekommst Du vom Arzt ein Schmerzmittel, das Du bei Bedarf einnehmen kannst. Risikopatienten, wie zum Beispiel Diabetikern, verschreibt der Arzt in manchen Fällen zusätzlich ein Antibiotikum, um Infektionen vorzubeugen. Bei der FUT-Methode musst Du nach circa zwei Wochen erneut in die Klinik kommen, damit der Arzt die Nähte oder Klammern entfernen kann. Verwendet der Chirurg selbstauflösendes Nahtmaterial, entfällt dieser Termin.
Welche Aktivitäten sind nach einer Haartransplantation untersagt?
Verzichte in den ersten Wochen nach dem Eingriff auf Sport
In den ersten zwei Wochen solltest Du auf Sauna- und Solariumbesuche verzichten
Vermeide es für einige Zeit mit Meer- oder Chlorwasser in Berührung zu kommen
Vermeide in den erste Wochen direkte UV-Strahlung und trage eine Kopfbedeckung
In der ersten Woche nach dem Eingriff solltest Du auf Sport verzichten, damit sich Dein Körper auf die Regeneration der Wunden konzentrieren kann. Danach kannst Du wieder mit ersten Übungen beginnen, aber Du solltest Dich noch nicht überanstrengen. Nach rund 14 Tagen darfst Du Deiner sportlichen Routine wieder wie gewohnt nachgehen.
In den ersten zwei Wochen nach der OP sind außerdem Sauna- und Solariumbesuche untersagt. Mit Meerwasser darf Dein Kopf nach rund einem Monat wieder in Berührung kommen. Chlorwasser musst Du hingegen noch länger meiden. Darüber hinaus solltest Du darauf achten, die transplantierten Follikel möglichst keiner UV-Strahlung auszusetzen. Trag in den ersten Wochen nach der Haarverpflanzung eine Kopfbedeckung oder halte Dich im Schatten auf, wenn die Sonne vom Himmel scheint.
Wann kann ich nach einer Haartransplantation wieder meine Haare waschen?
Nach der Haartransplantation kannst Du zunächst nicht mit Deiner üblichen Pflegeroutine fortfahren. Erst rund vier Tage nach dem Eingriff darfst Du Deine Haare wieder waschen. Reinige dazu zunächst gründlich Deine Hände, um keine Keime in eventuell noch nicht verheilte Wunden zu bringen.
Normalerweise gibt Dir die behandelnde Klinik eine spezielle Lotion und ein pH-neutrales Shampoo mit, die Du vorsichtig auf Dein Haar auftragen kannst. Nachdem die Mittel kurz einwirken konnten, darfst Du sie sanft auswaschen. Da die Haut zu diesem Zeitpunkt aber noch sehr gereizt ist, solltest Du dazu nur Wasser aus einer sauberen Sprühflasche verwenden. Um die gröbste Nässe zu entfernen, kannst Du den Kopf sanft mit Papiertüchern abtupfen. Die restliche Feuchtigkeit solltest Du an der Luft trocknen lassen. Föhnen ist in der ersten Zeit nach der OP nicht erlaubt.
War die FUT-Methode das Verfahren der Wahl, musst Du außerdem zunächst die längliche Wunde am Hinterkopf trocken halten. Beim Duschen kannst Du sie mit einem speziellen Trockenpflaster aus der Apotheke vorsichtig überkleben. Erst nach etwa zwei Wochen darfst Du Deine Haare wieder so waschen, wie Du es gewohnt bist. Worauf Du dabei noch achten solltest, teilt Dir normalerweise Dein Arzt mit.
Wann ist das Ergebnis der Haartransplantation sichtbar?
Mit einem Sofortergebnis darfst Du bei einer Haartransplantation nicht rechnen. Die verpflanzten follikulären Einheiten sind nach dem Eingriff aufgrund des kurzzeitigen Nährstoffmangels während der Transplantation stark geschwächt. Aus diesem Grund fallen die bereits darin enthaltenen Härchen zunächst wieder aus. Das ist völlig normal und kein Grund zur Sorge.
Erst nach rund drei Monaten sind rund 80 bis 95 Prozent der Follikel endgültig in der Haut verfestigt und bilden neue Haare. Wie lang diese Zeit genau dauert, ist von Patient zu Patient verschieden. Bis das endgültige Resultat sichtbar ist, kann es bis zu 12 Monate dauern.
Ist das Ergebnis einer Haartransplantation dauerhaft?
In der Regel ist die Haartransplantation dauerhaft. Die Follikel verbleiben bis zum Lebensende an der eingesetzten Stelle und die Haare wachsen immer weiter. Rund vier bis sechs Wochen nach der Verpflanzung kannst Du sie wie gewohnt waschen, schneiden und färben. Wenn mit zunehmendem Alter oder durch sonstige Ursachen andere Bereiche am Haupt kahl werden, kann unter Umständen ein zusätzlicher Eingriff erforderlich sein.
Wie sinnvoll ist eine Haartransplantation?
Viele Menschen greifen bei Haarverlust zunächst zu frei erhältlichen Haarwuchsmitteln oder künstlichen Haarteilen. Diese führen aber oft nicht zu den gewünschten Ergebnissen. Um die schütteren Stellen langfristig zu beseitigen, ziehen die Betroffenen dann häufig eine Haartransplantation in Betracht. Diese bietet viele Vorteile – bevor Du Dich endgültig dafür entscheidest, solltest Du aber auch die Nachteile kennen.
Was sind die Vorteile einer Haartransplantation?
Haarausfall stellt für viele Betroffene eine große psychische Belastung dar. Eine Haartransplantation kann ihnen ein Stück Lebensqualität zurückgeben und dazu beitragen, dass sie sich wieder wohler in ihrer Haut fühlen. Die behandelnde Klinik erstellt im Vorhinein einen genauen Behandlungsplan und kann dadurch auf Deine individuellen Wünsche eingehen. Da dabei die Follikel von Deinem eigenen Körper verwendet und einfach umsortiert werden, entsteht ein natürliches und optisch ansprechendes Ergebnis. Dieses bleibt in der Regel das ganze Leben lang bestehen.
Was sind die Nachteile einer Haartransplantation?
Die transplantierten Haare fallen normalerweise nie mehr aus. Das umliegende Haar kann aber trotzdem irgendwann verloren gehen. Wenn das passiert, sieht der Schopf unnatürlich und ungleichmäßig aus – dann ist eventuell ein erneuter Eingriff möglich, sofern noch genügend Spenderhaare vorhanden sind. Alternativ dazu kannst Du Dir auch den ganzen Kopf rasieren, damit die ungleiche Verteilung nicht so stark auffällt. In diesem Fall würde aber eventuell die bei der FUT-Methode entstandene Narbe am Hinterkopf sichtbar werden.
Was sind die Vor- und Nachteile der FUE-Methode?
Die FUE-Technik bietet den großen Vorteil, dass sie ohne Schnitte auskommt, wodurch der Eingriff beinahe schmerzfrei ist. Die winzigen Narben, die beim Einsetzen der Grafts entstehen, sind nach dem Verheilen mit freiem Auge kaum sichtbar. Aus diesem Grund ist dieses Haartransplantationsverfahren vor allem für Patienten sinnvoll, die ihr Haar sehr kurz tragen möchten. Darüber hinaus bietet die FUE-Methode die Möglichkeit, Körperhaare zu transplantieren.
Problematisch bei der FUE-Technik ist allerdings, dass sie sich eher für die Auffüllung von kleineren Hautarealen eignet. In der Regel lassen sich damit maximal 1.000 Haarwurzelgrüppchen verpflanzen. Zudem ist die Transplantation bei stark lockigem und krausem Haar technisch sehr kompliziert und daher oft gar nicht möglich. Generell ist die Vorgehensweise recht aufwendig, dauert länger und führt dadurch auch zu einem höheren Preis. Darüber hinaus ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Haare anwachsen, bei der FUE-Methode vergleichsweise gering ist. Die Medizin spricht in diesem Zusammenhang von einer „Anwachsrate“ von circa 80 bis 85 Prozent – bei den anderen Verfahren liegt diese bei 85 bis 95 Prozent.
Was sind die Vor- und Nachteile der FUT-Methode?
Der größte Nachteil der FUT-Methode im Vergleich zum FUE-Verfahren ist, dass durch die Entnahme des Hautstreifens am Hinterkopf eine längliche Narbe entsteht. Diese verschwindet zunächst unter den Resthaaren, kann sich aber im Lauf der Jahre noch verbreitern. Aus diesem Grund sollten Betroffene die Haare am Hinterkopf nicht allzu kurz tragen, wenn sie nicht wollen, dass die Narbe sichtbar ist. Zusätzlich gehen durch die Streifentechnik viele Follikel verloren, die für eine spätere Operation nochmals genutzt werden hätten können.
Dafür handelt es sich bei der FUT-Technik um eine seit langer Zeit bewährte Vorgehensweise, mit der die meisten Ärzte in diesem Bereich viel Erfahrung haben. Außerdem lassen sich durch diese Art der Haartransplantation auch sehr großflächige kahle Stellen behandeln.
Was sind die Vor- und Nachteile der sonstigen Verfahren zum Haaretransplantieren?
Die DHI-Technik bietet den Vorteil, dass der Chirurg die Haare sehr eng aneinandersetzen kann. Außerdem erlaubt ihm der Implantationsstift, die Wuchsrichtung genau zu definieren, ohne im Vorhinein kleine Löcher in das Empfängerareal zu stanzen. Die Crosspunch-Methode führt ebenso zu einem optisch sehr ansprechenden Ergebnis und kann glattes Haar sehr voll und voluminös aussehen lassen. Das Gute an robotergestützten Verfahren ist, dass sich die Operationszeit stark verkürzt. Zudem sucht die Technologie nur die vitalsten Grafts heraus, wodurch die verpflanzten Haare mit höherer Wahrscheinlichkeit anwachsen. Der Nachteil dieser drei Verfahren ist, dass sie aktuell noch sehr neu sind und somit nicht alle Ärzte ausreichend Erfahrung damit haben. Darüber hinaus sind sie meist sehr teuer.
Weiters kannst Du dich hier über eine Behandlung im Ausland wie zum Beispiel einer Haarverpflanzung in der Türkei informieren.
Was kostet eine Haartransplantation?
Der Preis der Haartransplantation hängt davon ab, wie viele Haarwurzeln das behandelnde Team verpflanzen muss. Pro Graft musst Du mit circa einem bis drei Euro rechnen. Insgesamt ergibt das in der Regel Kosten zwischen 2.000 und 8.000 Euro.
Die FUT-Technik ist die günstigste Variante der Haartransplantation. Bei der FUE-, DHI- und Crosspunch-Methode sowie bei robotergestützten Verfahren kommt meist ein höherer Betrag zustande, da diese Vorgehensweisen vergleichsweise aufwendig sind.
Manche Kliniken bieten auf ihrer Website einen Kostenrechner an. Dort kannst Du eingeben, welche Hautareale Du mit Haaren auffüllen lassen möchtest und wie hoch der Preis in diesem Fall schätzungsweise sein würde. Sinnvoll kann es auch sein, die Angebote von mehreren Ärzten zu vergleichen. Beachte jedoch, dass das Endergebnis bei Billiganbietern mit minderer Behandlungsqualität vielleicht nicht so zufriedenstellend ausfällt.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Haarverpflanzung?
Bei der Haartransplantation handelt es sich um einen kosmetischen Eingriff, der in der Regel nicht aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist. Aus diesem Grund musst Du den finanziellen Aufwand selbst stemmen.
Es gibt jedoch einige Ausnahmesituationen, in denen die Krankenkasse die Kosten doch übernimmt – zum Beispiel, wenn der Haarverlust durch Verletzungen oder Hauterkrankungen entsteht oder wenn die kahlen Stellen zu schwerer psychischer Belastung führen. Auch bei einer Wimpern- oder Augenbrauentransplantation leistet der Sozialversicherungsträger manchmal einen Beitrag, da diese Härchen die Augen vor Schmutz und Schweiß schützen sollen.
Frage am besten vor dem Eingriff bei Deiner Krankenkasse nach, ob eine Chance auf Kostenübernahme besteht. Unsere Spezialisten stehen Dir ebenfalls gerne bei allen Fragen zur Seite.
Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.
Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.
Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Volles Haar ist seit jeher ein Schönheitsideal und ein Symbol für Jugendlichkeit. Im Zuge des Älterwerdens oder durch Stress, Krankheiten oder Unfälle kommt es aber insbesondere bei Männern häufig zu irreversiblem Haarausfall. Mithilfe einer Haartransplantation kann der Chirurg schüttere Stellen am Kopf mit aus anderen Körperbereichen entnommenen Haaren auffüllen. So kannst Du langfristig Lebensqualität und Selbstbewusstsein zurückgewinnen. Hier erfährst Du alles über den chirurgischen Eingriff – von der Eignung und Vorbereitung über den Ablauf der verschiedenen Verfahren und die Nachsorge bis hin zu möglichen Komplikationen und Kosten.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 23. Juli, 2024