Nagelbettentzündung (Paronychie)
INHALTSVERZEICHNIS
Was versteht die Medizin unter einer Nagelbettentzündung?
Weiterlesen
Was sind die Symptome einer Nagelbettentzündung?
Weiterlesen
Welche Hausmittel helfen bei einer Nagelbettentzündung?
Weiterlesen
Welche Ursachen hat eine Nagelbettentzündung?
Weiterlesen
Wie erfolgt die Diagnose einer Nagelbettentzündung?
Weiterlesen
Wie lässt sich eine Nagelbettentzündung behandeln?
Weiterlesen
Was kann ich selbst bei einem entzündeten Nagelbett tun?
Weiterlesen
Wie kann ich einer Nagelbettentzündung vorbeugen?
Weiterlesen
Was kostet die Behandlung einer Nagelbettentzündung und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Weiterlesen
Das Wichtigste zusammengefasst
Dringen Krankheitserreger über Verletzungen in die Haut rund um den Finger- oder Zehennagel ein, kann es zu einer Nagelbettentzündung kommen. Mediziner unterscheiden dabei zwischen einer akuten und chronischen Form.
Auslöser für ein entzündetes Nagelbett können Bakterien der Art Staphylokokken, Hefepilze oder Herpesviren sein. Ein besonders hohes Risiko für eine Nagelbettentzündung haben Personen, die unter einem geschwächten Immunsystem leiden, häufig mit aggressiven Chemikalien in Berührung kommen oder falsche Nagelpflege betreiben.
Als Hausmittel gegen Nagelbettentzündungen eignen sich insbesondere Hand- und Fußbäder. Der Arzt kann das entzündete Nagelbett mithilfe von bestimmten Medikamenten in Salben- oder Tablettenform behandeln. In manchen Fällen ist ein kleiner operativer Eingriff notwendig.
Um der Entstehung einer Nagelbettentzündung vorzubeugen, solltest Du auf die richtige Nagelpflege achten. Begünstigende Grunderkrankungen solltest Du unbedingt entsprechend behandeln lassen. Schütz Dich außerdem am besten mit Handschuhen vor Arbeitsverletzungen und Reizungen durch aggressive Chemikalien.
Was versteht die Medizin unter einer Nagelbettentzündung?
Nagelpilz ist zwar die häufigste, aber nicht die einzige Erkrankung, die an den Finger- und Zehennägeln auftreten kann. Nagelbettentzündungen kommen beispielsweise auch sehr oft vor – sie machen rund ein Drittel der Infektionen an den Händen aus. Als Nagelbett bezeichnen Mediziner das Gewebe direkt unter der Nagelplatte, welche viele Menschen eher unter dem umgangssprachlichen Begriff Nagel kennen. Dringen Bakterien oder sonstige Krankheitserreger in die dortige Haut ein, kann es zu einer Entzündung kommen. Diese betrifft häufig nicht nur das Nagelbett, sondern im weiteren Verlauf auch die Nagelhaut, den Nagelwall oder den Nagelfalz. Bleibt die Infektion unbehandelt, führt sie im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung (Sepsis). Aus diesem Grund ist eine professionelle Therapie der Nagelbettentzündung unbedingt angeraten.
Welche Formen der Nagelbettentzündung gibt es?
Je nach dem Verlauf der Erkrankung unterscheidet die Medizin zwischen der akuten und der chronischen Nagelbettentzündung. Die akute Form betrifft in der Regel nur einen Finger oder Zeh, verursacht aber recht starke Schmerzen. Sie lässt sich meist auf eine Verletzung der Nagelhaut zurückführen und ist nicht durch bestimmte Risikofaktoren bedingt.
Bleibt die Entzündung länger als sechs Wochen bestehen oder kommt sie trotz Behandlung immer wieder, liegt die chronische Variante vor. Sie betrifft häufig nicht nur einen Finger oder Zeh, sondern gleich mehrere. Verantwortlich für die Hartnäckigkeit dieser Form der Infektion sind in den meisten Fällen Grunderkrankungen, die das Immunsystem schwächen, wie beispielsweise Diabetes mellitus. Manchmal geht die chronische Nagelbettentzündung aber auch auf eine wiederholte Reizung zurück, zum Beispiel, wenn die Patienten regelmäßig mit bestimmten Chemikalien in Kontakt kommen. Um die chronische Form dauerhaft in den Griff zu bekommen, ist es wichtig, diese Risikofaktoren zu vermindern.
Wie ist der Nagel aufgebaut?
Der menschliche Nagel besteht aus mehreren Elementen. Das, was die meisten Menschen schlicht als Nagel bezeichnen, heißt in der medizinischen Fachsprache Nagelplatte. Diese besteht aus einer harten Hornsubstanz namens Keratin und hat am hinteren Ende eine halbmondartige Erhellung, welche unter dem Namen Luna bekannt ist. An sie schließt die schützende Nagelhaut an – das ist sozusagen die Stelle, aus der das Keratin herauswächst. Da die Nagelplatte leicht gebogen ist, ergeben sich links und rechts davon leichte Vertiefungen. Die Haut, die diese sogenannten Nagelfalze umgibt, bezeichnen Ärzte als Nagelwall. Das Nagelbett wiederum ist jener Bereich, auf der die Nagelplatte aufliegt. Es besteht aus einem gut durchbluteten Gewebe, welches den Nagel mit Nährstoffen versorgt. Da die Nagelplatte durchsichtig ist, kannst Du das Nagelbett rosa durchschimmern sehen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Nagelbettentzündung und einer Nagelwallentzündung?
Kommt es am Finger oder Zeh zu einer Infektion, sprechen Ärzte von einem sogenannten Panaritium oder Nagelgeschwür. Die nachfolgende Entzündung kann aber verschiedene Bereiche des Nagels betreffen. Je nach der genauen Lokalisation lassen sich zwei Arten unterscheiden:
-
Die Nagelbettentzündung betrifft das Gewebe unter der Nagelplatte. In der medizinischen Fachsprache ist sie unter den Bezeichnungen Panaritium subunguale oder Paronychie bekannt.
-
Bei der Nagelwallentzündung ist hingegen die Haut erkrankt, die die Nagelplatte außen umgibt. Andere Begriffe für diese Form lauten Panaritium parunguale und Umlauf.
In der Praxis lassen sich die beiden Formen des Panaritiums allerdings nicht immer so genau unterscheiden. Bei vielen Patienten beginnt die Entzündung beispielsweise am Nagelbett und weitet sich im weiteren Verlauf auf den Nagelwall aus oder umgekehrt. Daher sind die Übergänge zwischen der Onychie und der Paronychie fließend.
Was sind die Symptome einer Nagelbettentzündung?
Eine Nagelbettentzündung kann sowohl an den Fingern als auch an den Zehen auftreten. Das betroffene Gewebe schwillt an, ist stark gerötet und fühlt sich oft heiß an. Typischerweise klagen Betroffene zunächst über Druckempfindlichkeit und Juckreiz am Nagel.
Diese wandeln sich später häufig zu dauerhaft bestehenden klopfenden Schmerzen, welche auf die pulsierenden Blutgefäße im entzündeten Gewebe zurückzuführen sind. Nach wenigen Tagen bilden sich außerdem oftmals Eiteransammlungen unter der Nagelplatte. In manchen Fällen entleeren sich diese von selbst über den Nagelfalz. Passiert das nicht, muss der Arzt den Eiter unter Umständen operativ entfernen.
Wird die Infektion gar nicht oder unzureichend behandelt, kann die Entzündung mehrere Wochen bis Monate anhalten. Bei dieser chronischen Form der Paronychie sind häufig mehrere Finger oder Zehen betroffen. Es kommt zu einer grünlichen oder gelblichen Verfärbung der Nagelplatten. Mitunter können sich diese auch verformen oder ganz abfallen. Breitet sich die Entzündung weiter aus, leiden die Patienten oftmals unter Fieber oder geschwollenen Lymphknoten sowie starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen an der Hand oder dem Fuß. Im schlimmsten Fall kommt es infolge einer Nagelbettentzündung zu einer Blutvergiftung (Sepsis). Durch eine entsprechende Behandlung lässt sich diese Komplikation vermeiden.
Welche Hausmittel helfen bei einer Nagelbettentzündung?
Nicht bei jeder Nagelbettentzündung musst Du sofort zum Arzt gehen. Ist die Infektion noch nicht weit fortgeschritten, kannst Du versuchen, ihr zu Hause selbst entgegenzuwirken. Zusätzlich können Hausmittel eine gute Ergänzung zur ärztlichen Behandlung darstellen.
Eine Linderung der Entzündung kannst Du beispielsweise erreichen, indem Du den betroffenen Finger oder Zeh dreimal täglich für 15 Minuten badest. Um die Wirkung zu verstärken, kannst Du dem warmen Wasser Kamillenblüten, Kochsalz, Teebaumöl, Honig, Arnika oder Rosmarin beimischen. Als Alternative eignen sich auch fertige Kamillen- und Rosmarintees. Nach dem Bad solltest Du Deinen Finger oder Zeh gut abtrocknen und eine desinfizierende Lösung auftragen.
Darüber hinaus gilt Apfelessig als hilfreiches Hausmittel bei Entzündungen der Haut. Trag ihn vorsichtig mit einem Wattepad auf die betroffenen Stellen auf, damit er seine antibakterielle Wirkung entfalten kann. Dasselbe gilt für Heilerde – diese kannst Du mit Wasser zu einem Brei vermischen, auf die Haut geben und 15 Minuten lang einwirken lassen. Führen die angewandten Hausmittel nicht innerhalb von einer Woche zu einer Besserung, solltest Du einen Arzt aufsuchen.
Welche Ursachen hat eine Nagelbettentzündung?
Eine Nagelbettentzündung entsteht durch eine Infektion mit bestimmten Krankheitserregern. In den meisten Fällen sind Bakterien der Gattung Staphylokokken dafür verantwortlich. Andere Auslöser können Herpesviren oder Hefepilze wie Candida albicans oder Candida glabrata sein. Auf gesunder Haut können die Mikroorganismen keinen Schaden anrichten – problematisch wird es erst, wenn sie in das Gewebe eindringen. Das kann beispielsweise über eine Verletzung am Nagelfalz oder Nagelwall passieren. Solche entstehen oftmals durch eine falsche Nagelpflege, Küchen- oder Gartenarbeit sowie eingewachsene Fuß- oder Fingernägel. Aber auch aggressive Putzmittel oder sonstige Chemikalien, die die Haut reizen, können eine Eintrittspforte für die Krankheitserreger schaffen. Erkennt das Immunsystem die Eindringlinge, kommt es oftmals zu einer entzündlichen Reaktion.
Eine Nagelbettentzündung wird oftmals durch das falsche Schneiden der Nägel verursacht. Wird der Nagel zu rund geschnitten, können die Kanten des Nagels in das Nagelbett einwachsen, wodurch es zu kleinen Verletzungen kommt, in welche Bakterien eindringen können. Diese lösen wiederum eine Entzündung aus.
Welche Risikofaktoren begünstigen eine Nagelbettentzündung?
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die insbesondere das Vorkommen von chronischen Nagelbettentzündungen begünstigen können. Ein erhöhtes Risiko haben etwa Menschen mit geschwächtem Immunsystem, zum Beispiel infolge eines schlecht eingestellten Diabetes mellitus, einer Krebsbehandlung oder einer Durchblutungsstörung.
Leidest Du bereits unter einer anderen Hauterkrankung, kann ebenso leichter eine Nagelbettentzündung auftreten. Daher zählen unter anderem Wundrose (Erysipel), Neurodermitis (atopisches Ekzem), Schuppenflechte und Akne zu den Risikofaktoren für eine Nagelbettentzündung.
Aber auch das eigene Verhalten spielt eine große Rolle beim Auftreten der Infektion. Insbesondere Nägelkauen, trockene Haut und eine falsche Nagelpflege können Nagelbettentzündungen begünstigen. Schneidest Du Deine Nagelhaut beispielsweise mit einer Schere ab oder schiebst sie unsanft zurück, entstehen schnell Verletzungen, über die die Erreger eindringen können. Zu kurz geschnittene Nagelplatten führen ebenfalls dazu, dass das Nagelbett nicht so gut geschützt ist.
Als weiterer Risikofaktor gilt die Einnahme von Medikamenten, die Nagelbettentzündungen als Nebenwirkung auslösen können. Dazu zählen unter anderem Chemotherapeutika sowie retinoid- oder kortisonhaltige Tabletten. Generell sind außerdem bestimmte Berufsgruppen häufiger von der Infektion betroffen als andere. Vor allem Friseure, Reinigungsfachkräfte und Bäcker gelten als Risikopatienten, da sie täglich mit aggressiven Chemikalien oder Hefepilzen in Berührung kommen können.
Wie erfolgt die Diagnose einer Nagelbettentzündung?
Dein Hausarzt oder Dermatologe befragt Dich zunächst im Rahmen der sogenannten Anamnese zu Deiner Krankheitsgeschichte und dem genauen Verlauf Deiner Beschwerden. Zudem erkundigt er sich nach eventuellen Vorerkrankungen, Allergien, Verletzungen am betroffenen Finger oder Zeh sowie zu Deiner beruflichen Tätigkeit. Anschließend sieht er sich die erkrankte Stelle genauer an – meist reicht diese Blickdiagnose bereits aus, um eine Nagelbettentzündung festzustellen.
Da beispielsweise auch das Plattenepithelkarzinom – eine bestimmte Form von Hautkrebs – ähnliche Symptome verursachen kann, muss der Mediziner aber noch weitere Untersuchungen durchführen. Um die Nagelbettentzündung von anderen Erkrankungen abzugrenzen, nimmt er einen Abstrich der betroffenen Stelle und schickt die Probe an ein Labor. Dort legen Spezialisten eine sogenannte Kultur an, in der sich die Mikroorganismen vermehren. So können sie anschließend eindeutig erkennen, welcher Krankheitserreger ursächlich für die Beschwerden ist.
Leidest Du bereits zum wiederholten Mal an einer Nagelbettentzündung, untersucht Dich der Arzt außerdem auf eventuelle Risikofaktoren. Um eine Diabeteserkrankung festzustellen, sind zum Beispiel Urin- und Bluttests angesagt. Bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Magnetresonanztomografien (MRT) können ebenso in manchen Fällen hilfreich für die Diagnose sein.
Wann sollte ich bei einer vermuteten Nagelbettentzündung zum Arzt gehen?
Du musst nicht unbedingt sofort zu einem Arzt gehen, sobald Du eine leichte Entzündung an Deinem Finger oder Zeh bemerkst. Du kannst zunächst versuchen, die Nagelbettentzündung mit Hausmitteln in den Griff zu bekommen.
Bessern sich die Beschwerden nicht innerhalb von wenigen Tagen oder verschlimmern sie sich sogar, solltest Du spätestens Deinen Haus- oder Hautarzt aufsuchen. Liegt allerdings einer der genannten Risikofaktoren vor – insbesondere ein geschwächtes Immunsystem –, ist schon bei den kleinsten Anzeichen einer Paronychie ein Arzt aufzusuchen.
Wie lässt sich eine Nagelbettentzündung behandeln?
Welche Medikamente, Cremes oder Pinsellösungen zur Behandlung infrage kommen, hängt von der Art des Krankheitserregers ab. Liegt die Nagelbettentzündung an einer Infektion mit Bakterien, verschreibt Dir der Arzt Antibiotika. Häufig sind die antibiotischen Salben Mupirocin, Gentamicin oder Fluorchinolone die Mittel der Wahl. Wenn sich die Entzündung schon weiter ausgebreitet hat, musst Du gegebenenfalls zusätzlich Tabletten einnehmen. Waren Hefepilze die Auslöser der Erkrankung, kommen hingegen Anti-Pilz-Mittel, sogenannte Antimykotika, zum Einsatz. Eine Infektion mit Herpesviren lässt sich wiederum gut mit Virostatika in Salbenform behandeln.
Neben den spezifischen Medikamenten, wie Antibiotika, Antimykotika oder Virostatika, abhängig vom auslösenden Krankheitserreger, spielt die saubere Wundbehandlung eine wesentliche Rolle. Das BETADONA® Wundspray kann in diesem Zusammenhang als Teil der Erstversorgung verwendet werden, um die betroffenen Bereiche effektiv zu reinigen und vor weiteren Infektionen zu schützen. Die Anwendung eines Wundspray als Ergänzung zur medikamentösen und ärztlichen Behandlung trägt somit zur Beschleunigung des Heilungsprozesses bei und unterstützt die Wirksamkeit der eingesetzten Medikamente, indem es ein sauberes und geschütztes Umfeld für die Wundheilung schafft.
Wann ist bei einem entzündeten Nagelbett eine OP notwendig?
Hat sich die Entzündung bereits auf das umliegende Gewebe ausgebreitet oder liegt eine größere Eiteransammlung vor, muss der Arzt diese unter Umständen operativ entfernen. Damit Du dabei keine Schmerzen hast, erfolgt der Eingriff unter örtlicher Betäubung.
Der Mediziner sticht oder schneidet die Haut zunächst auf und spült den Eiter oder das abgestorbene Gewebe anschließend aus. Befindet sich der Eiterherd genau unter der Nagelplatte, muss der Arzt diese in manchen Fällen verkleinern oder ganz abnehmen. Nachdem er die Wunde verschlossen hat, bringt er einen Verband mit einer desinfizierenden Salbe am Finger oder Zeh an.
In den Tagen und Wochen nach der OP solltest Du darauf achten, die betroffene Körperstelle ruhig zu halten. Nimm außerdem verlässlich alle Kontrolltermine wahr, die der Arzt anordnet. Bis das Gewebe vollständig verheilt ist, kann es bis zu acht Wochen dauern. Ein abgenommener Nagel wächst in der Regel innerhalb von ein paar Monaten wieder nach.
Was kann ich selbst bei einem entzündeten Nagelbett tun?
Die obengenannten Hausmittel helfen sowohl bei der akuten als auch bei der chronischen Nagelbettentzündung. Du kannst die Heilung aber auch durch weitere Maßnahmen unterstützen. Wichtig ist zunächst, den betroffenen Finger oder Zeh ruhigzustellen und zu kühlen. Bemerkst Du eine Eiterblase, solltest Du diese auf keinen Fall aufstechen. Durch das Auftragen einer Zugsalbe mit dem Wirkstoff Ammoniumbituminosulfonat kannst Du aber das selbstständige Abfließen des Eiters beschleunigen. Zudem wirken Zugsalben entzündungshemmend und antibakteriell. Alternativ eignen sich auch Cremes mit Zink oder Jod. Am besten bedeckst Du die Stelle nach dem Eincremen mit einem Pflaster oder Verband und wechselst diese einmal täglich. Bei einem entzündeten Zehennagelbett solltest Du außerdem auf zu enge Schuhe verzichten.
Darüber hinaus ist es vor allem bei chronischen Nagelbettentzündungen essenziell, alle Risikofaktoren in den Griff zu bekommen. Begünstigende Erkrankungen wie Diabetes mellitus brauchen eine entsprechende Behandlung durch einen Facharzt. Kommst Du bei Deiner Arbeit mit aggressiven Stoffen oder Hefepilzen in Berührung, hilft das konsequente Tragen von Schutzhandschuhen. Wenn Du vermutest, dass die wiederholten Infektionen mit der Einnahme eines Medikaments zusammenhängen, kannst Du das mit Deinem Arzt besprechen. Generell solltest Du außerdem darauf achten, Deine Nägel immer sehr vorsichtig zu kürzen sowie Deine Hände und Füße behutsam zu pflegen.
Wie kann ich einer Nagelbettentzündung vorbeugen?
Trage beim Putzen und bei der Gartenarbeit Handschuhe
Achte auf die richtigen Schuhe, in denen Deine Füße genügend Platz haben
Creme regelmäßig deine Hände und Beine ein um trockene oder rissige Haut zu vermeiden
Vermeide es an Deinen Nägeln zu kauen oder an der Haut rundherum zu zupfen
Eine Nagelbettentzündung entsteht, wenn Krankheitserreger über Verletzungen in das Gewebe rund um die Nägel eindringen. Daher ist der richtige Schutz der Hände und Füße die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung der Infektion. Bei der Gartenarbeit und beim Putzen solltest Du unbedingt Handschuhe tragen. Trag zum Schutz der Zehennägel ausschließlich Schuhe, in denen Deine Füße genügend Platz haben und nicht zu viel schwitzen. Um trockener und rissiger Haut vorzubeugen, solltest Du Deine Hände und Beine regelmäßig eincremen. Das gilt insbesondere im Winter, wenn die Kälte Deinem Gewebe ohnehin zu schaffen macht.
Grunderkrankungen, die zu einem erhöhten Risiko für eine Nagelbettentzündung führen, solltest Du professionell behandeln lassen. Frag Deinen Arzt außerdem um Rat, wenn Du vermutest, dass die wiederkehrenden Entzündungen Deiner Nägel an einem bestimmten Medikament liegen. Gewöhne Dir außerdem ab, an Deinen Nägeln zu kauen oder an der Haut rundherum zu zupfen. Kommt es trotz der genannten Maßnahmen zu einer Verletzung im Bereich der Fuß- oder Fingernägel, eignen sich antiseptische beziehungsweise desinfizierende Mittel zur Vorbeugung einer Infektion.
Welche Nagelpflege hilft bei der Vorbeugung einer Nagelbettentzündung?
Damit es nicht zu Verletzungen rund um den Nagel kommt, über die Krankheitserreger in das Gewebe eindringen können, solltest Du bei der Nagelpflege folgende Tipps beachten: Schneide oder feile Deine Finger- und Fußnägel in regelmäßigen Abständen, sodass diese nicht abbrechen. Die äußeren Kanten der Zehennägel sollten nicht zu rund sein, da sie ansonsten leicht einwachsen können. Bei den Händen ist das in der Regel kein Problem – achte aber darauf, die umliegende Haut beim Feilen nicht zu verletzen. Das Nagelhäutchen solltest Du auf keinen Fall mit einer Schere abschneiden. Falls es Dich sehr stört, lass es lieber von einem Profi bei der Mani- oder Pediküre entfernen. Neigst Du generell zu brüchigen Nägeln, können Folsäure- oder Magnesium-Tabletten helfen. Diese gibt es in Apotheken und Drogerien zu kaufen. Verzichte außerdem am besten auf Nagellack, wenn Deine Finger- oder Zehennägel ohnehin nicht in bester Verfassung sind. Da auch trockene und rissige Haut zu einer Nagelbettentzündung führen kann, solltest Du Deine Hände und Füße immer gut mit feuchtigkeitsspendenden oder fetthaltigen Cremes einschmieren.
Das richtige Abschneiden der Nägel kann zur Vorbeugung einer Nagelbettentzündung führen. Zudem sollte auf das Tragen zu enger Schuhe verzichtet werden, denn dies kann zu viel Druck auf die Nagelplatte ausüben.
Was kostet die Behandlung einer Nagelbettentzündung und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?
Da eine Behandlung der Nagelbettentzündung aus medizinischer Sicht unbedingt notwendig ist, kommt die Krankenkasse für alle erforderlichen Diagnose- und Therapiemaßnahmen auf. Bei gewissen Leistungen kann allerdings ein kleiner Selbstbehalt anfallen. Nicht-verschreibungspflichtige Medikamente sind ebenfalls selbst zu bezahlen. Möchtest Du nähere Informationen zu diesem Thema haben, wendest Du Dich am besten direkt an Deinen Sozialversicherungsträger.
Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.
Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.
Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Eine Nagelbettentzündung entsteht, wenn bestimmte Erreger über Verletzungen in die Haut an den Fingern oder Zehen eindringen. Unbehandelt kann die Erkrankung unangenehme Beschwerden und schwerwiegende Folgen auslösen. Das Gute ist allerdings, dass sich ein entzündetes Nagelbett gut behandeln lässt. Viele Maßnahmen kannst Du sogar ganz einfach zu Hause ergreifen. Hier erfährst Du alles, was Du über die Nagelbettentzündung wissen solltest.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 19. Februar, 2024