Phlegmone

Eine Phlegmone ist eine bakterielle Entzündung, bei der Bakterien über eine Verletzung der Haut in den Körper vordringen. Das betroffene Gewebe stirbt ab, wodurch es zu Rötungen, Schwellungen und Schmerzen kommt. Im weiteren Verlauf kommt es bei vielen Patienten auch zu Fieber. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem haben ein erhöhtes Risiko. Unbehandelt kann eine Phlegmone lebensbedrohliche Folgen nach sich ziehen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn die Bakterien in die Blutbahn vordringen und es zu einer Sepsis kommt.


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Zuletzt aktualisiert: 23. November, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Eine Phlegmone ist eine bakterielle Infektion der Haut, die meist die Folge einer Verletzung der Hautoberfläche ist. Betroffen sind in erster Linie Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist. Unbehandelt kann eine Phlegmone lebensbedrohliche Folgen haben.

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Bei einer Phlegmone kommt es zu deutlichen Veränderungen an der betroffenen Hautstelle. Die Haut ist erwärmt und gerötet, auch die Bildung einer Flüssigkeitsansammlung ist möglich. Die betroffene Stelle ist druckempfindlich und im weiteren Verlauf kann sich Eiter bilden. Manche Betroffene bekommen Fieber und haben ein allgemeines Krankheitsgefühl. Eine Phlegmone kann sich auf das umliegende Gewebe ausbreiten und dort schweren Schaden anrichten.

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Als Auslöser einer Phlegmone gelten Bakterien, die über eine Verletzung der Hautoberfläche ihren Weg in das Innere des Körpers finden. Meist sind Staphylokokken oder Streptokokken der Auslöser. Patienten mit einem geschwächten Immunsystem haben ein erhöhtes Risiko.

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Die Diagnose erfolgt im Rahmen einer Anamnese und einer körperlichen Untersuchung. Der Arzt untersucht das Erscheinungsbild der Symptome, mithilfe einer Ultraschalluntersuchung oder einer Biopsie kann er weitere Rückschlüsse ziehen. Eine Phlegmone muss von anderen Infektionen der Weichteile, wie einer Wundrose, einer nekrotisierenden Fasziitis oder einem Abszess abgegrenzt werden.

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Da Bakterien der Auslöser sind, eignen sich in erster Linie Antibiotika zur Behandlung einer Phlegmone. Entzündungshemmende Medikamente können den Heilungsprozess zusätzlich unterstützen. In schweren Fällen ist eine Operation notwendig.

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Wichtig ist, dass Du bei Verdacht auf eine Phlegmone frühzeitig den Arzt aufsuchst und Dich genau an seine Behandlungsanweisungen hältst.

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Bleibt eine Phlegmone unbehandelt, kann sie schwere Folgen nach sich ziehen. Die Entzündung kann in tiefere Schichten vordringen und sogar die Muskulatur befallen. In besonders schweren Fällen kann es zu einer Blutvergiftung, einem Blutgerinnsel oder einer Hirnhautentzündung kommen.

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Bei einer frühzeitigen Behandlung einer Phlegmone in Form von Antibiotika sind die Heilungschancen gut. Die Symptome klingen bei entsprechender Behandlung meist innerhalb von wenigen Tagen ab.

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Hygiene ist die beste Möglichkeit, einer Phlegmone vorzubeugen. Das trifft vor allem auf Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie etwa Diabetikern zu.

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Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Diagnose und Therapie einer Phlegmone. Es kann jedoch sein, dass für Dich ein Selbstbehalt anfällt – dieser liegt in der Regel jedoch unter zehn Euro.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Eine Phlegmone ist eine bakterielle Entzündung der Haut. Meist sind Staphylokokken oder Streptokokken der Auslöser.


Bei Verdacht auf eine Phlegmone solltest Du möglichst rasch ein Arzt konsultieren, denn unbehandelt kann es zu lebensbedrohlichen Folgen wie einer Sepsis, einer Hirnhautentzündung oder einer Hirnvenenthrombose kommen.


Eine rechtzeitig diagnostizierte Phlegmone lässt sich meist gut durch die Einnahme von Antibiotika behandeln. Entzündungshemmende Medikamente stillen zusätzlich die Schmerzen und fördern auch die Heilung.


In schweren Fällen muss eine Phlegmone im Rahmen eines chirurgischen Eingriffs behandelt werden.

Was versteht die Medizin unter einer Phlegmone?

Als Phlegmone bezeichnen Mediziner eine bakterielle Infektion der Haut. Beim Auslöser handelt es sich in den meisten Fällen um Streptokokken, Staphylokokken oder Chlamydien. Meist ist sie die Folge einer Verletzung. Unbehandelt kann sie sich in tiefere Schichten bis zur Muskulatur ausbreiten. Phlegmone entstehen häufig bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Genaue Zahlen zur Häufigkeit sind nicht bekannt. Studien liefern unterschiedliche Zahlen, die unter 10.000 Personen von 2 bis 250 Betroffenen reichen. Phlegmone ist ein ernst zu nehmendes Krankheitsbild, denn über die Blutbahn kann Eiter in den Körper gelangen und zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung führen. Auch das Knochenmark, das Rippenfell oder der Schädel können dadurch geschädigt werden. Bei einer rechtzeitigen professionellen Behandlung ist die Prognose allerdings gut.

Phlegmone - Was versteht die Medizin unter einer Phlegmone?

Ist eine Phlegmone ansteckend?

Phlegmone - Ist eine Phlegmone ansteckend?

Auf unserer Hautoberfläche befinden sich zahlreiche Bakterien. Darunter können auch Bakterien sein, die eine Phlegmone auslösen können. Bei einer intakten Haut stellt dies im Normalfall kein Problem dar. Um absolut sicherzugehen, kannst Du Handschuhe verwenden, wenn Du mit einem Betroffenen Kontakt hast.

Wie stehen Panaritium, Paronychie und Phlegmone in Verbindung?

Diese drei Krankheitsbilder können im Bereich der Hand auftreten. Ein Panaritium ist eine eitrige Entzündung am Finger. Es ist entweder nur die oberflächliche Hautschicht betroffen, die Entzündung kann aber auch in tiefere Schichten bis in die Fettschicht vordringen und dort zu tiefen Abszessen führen. In seltenen Fällen können auch die Zehen von einem Panaritium betroffen sein. Ist hingegen der Nagel oder das Nagelbett von der Entzündung betroffen, sprechen Mediziner von einer Paronychie. Phlegmone wiederum betreffen die Hohlhand oder die Sehnenscheide. Ohne Behandlung kann sich eine Phlegmone bis in den Oberarm ausbreiten.

Was sind die Symptome einer Phlegmone?

Phlegmone - Was sind die Symptome einer Phlegmone?

Eine Phlegmone führt zu deutlichen Veränderungen an der betroffenen Hautstelle. Typisch ist eine flächenhafte, unscharf begrenzte dunkle oder bläuliche Rötung der Haut. Es kommt zu einer Schwellung und die betroffene Stelle ist auffällig warm.

Zudem kann es zur Bildung eines Ödems, einer Flüssigkeitsansammlung, kommen. Die betroffene Stelle ist druckempfindlich und schmerzt bei Berührung, bei schweren Fällen bildet sich Eiter. Aufgrund abgestorbener Zellen kommt es bei einer schweren Phlegmone zu schwarzen oder gelben Verfärbungen.
 
Zusätzlich zu diesen lokalen Symptomen kann es in schweren Fällen zu Fieber, einem starken Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit kommen. Die Herzfrequenz ist erhöht und es kann zu Atemnot oder einem Kreislaufzusammenbruch kommen, wenn sich die Entzündung auf den ganzen Körper ausbreitet.
 
Je nachdem, an welcher Körperstelle die Phlegmone auftritt, unterscheiden sich auch die Symptome. Verläuft die Phlegmone in Form einer V-förmigen Entzündung entlang des kleinen Fingers und des Daumens über die Handwurzel, handelt es sich um eine V-Phlegmone. Breitet sich die Entzündung auf die Hand aus, sprechen Mediziner von einer Handphlegmone.
 
Bei einer Glossitis phlegmonosa ist die Zunge betroffen. Betroffene leiden unter starken Schmerzen beim Sprechen und beim Schlucken. Breitet sich die entzündliche Schwellung Richtung Hals aus, kann das die Atemwege einengen und Luftnot verursachen.
 
Eine Orbitalphlegmone betrifft die Augen. Das betroffene Auge steht hervor und es kommt zu einer Schwellung des Augenlids. Sehstörungen und Bindehautödeme sind ebenso möglich wie eingeschränkte Augenbewegungen. Bleibt die Entzündung auf das Augenlid beschränkt, handelt es sich um eine Lidphlegmone. Typisch ist eine starke Schwellung und Rötung des Lids, was unter Umständen dazu führt, dass Betroffene das Auge nicht mehr öffnen können.

Phlegmone - Eine Orbitalphlegmone betrifft die Augen

Welche Komplikationen können bei einer Phlegmone auftreten?

Phlegmone - Welche Komplikationen können bei einer Phlegmone auftreten?

Eine Phlegmone kann mit schwerwiegenden Komplikationen einhergehen. Sie kann sich auf das umliegende Gewebe ausbreiten und dieses in Form von lokalen Nekrosen schwer beschädigen. Selbst die Knochen und das Knochenmark können betroffen sein.

Eine Phlegmone begünstigt die Entwicklung eines Blutgerinnsels, einer Thrombose. Vor allem im Bereich des Gesichts kann eine Phlegmone schwere Folgen haben. So kann es zu einer Sinusvenenthrombose kommen, wenn es aufgrund der Phlegmone zu einer Verstopfung der Venen im Schädel kommt. Aber auch eine Hirnhautentzündung oder eine Entzündung des Sehnervs können die Folge einer Phlegmone sein.

Welche Ursachen hat eine Phlegmone?

Bakterien gelten als Auslöser einer Phlegmone. Meist handelt es sich dabei um Staphylokokken, aber auch Streptokokken können ursächlich für die Erkrankung sein. Über Wunden, etwa einen Schnitt, einen Stich oder einen Biss, finden die Erreger den Weg in das Innere des Körpers. Umso größer und offener die Verletzung, umso leichter haben es die Bakterien. Sind sie im Inneren des Körpers angelangt, breiten sie sich in den tiefen Hautschichten aus und führen dort zu Entzündungen. Vor allem bei Patienten mit einem geschwächten Immunsystem oder chronischen Erkrankungen besteht das Risiko einer Phlegmone auch nach kleineren Verletzungen.
 
Je nachdem, in welcher Körperregion die Phlegmone entsteht, sind auch die Ursachen unterschiedlich. Eine Sehnenscheidenphlegmone entsteht beispielsweise meist aufgrund einer harmlosen Verletzung wie einer Schnitt- oder einer Stichwunde. Durch die Verletzung schwillt das Gewebe an und drückt auf die Blutgefäße, wodurch die Sehnenscheide nicht mehr mit ausreichend Nährstoffen versorgt wird. Das Gewebe stirbt ab und stellt somit eine ideale Angriffsfläche für Bakterien dar. Verläuft die Entzündung entlang der Sehnenscheide zwischen kleinem Finger und Daumen, handelt es sich um eine V-Phlegmone. Aufgrund der Nähe zum Handgelenk kann sich die Entzündung schnell auf andere Finger ausbreiten.
 
Eine Phlegmone im Bereich der Augenhöhle ist meist auf eine Entzündung der Nasennebenhöhlen zurückzuführen. In seltenen Fällen ist die Ursache auch eine Verletzung am Kopf. Aber auch über die Blutlaufbahn können Bakterien von einer weiter entfernten Körperstelle zur Augenhöhle gelangen. Ist hingegen nur das Augenlid betroffen, ist die Ursache meist eine Entzündung des Augenlids, etwa durch ein Gerstenkorn, ein Ekzem oder einen Furunkel.

Welche Faktoren begünstigen das Entstehen einer Phlegmone?

Phlegmone - Welche Faktoren begünstigen das Entstehen einer Phlegmone?

Schäden der Haut begünstigen die Entstehung einer Phlegmone, denn sie bieten Bakterien eine ideale Eintrittspforte in den Körper. Deshalb zählen Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Flechten oder Pilzinfektionen sowie Wunden und Geschwüre als Risikofaktoren für eine Phlegmone.

Auch nach kleineren Verletzungen wie einem Nadel- oder Insektenstich sowie Tierbissen kann es zu einer Phlegmone kommen. Bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem ist das Risiko zusätzlich erhöht. Ebenso zählen Diabetes, Übergewicht, Durchblutungsstörungen und Venenschwäche zu den begünstigenden Faktoren.

Wie wird eine Phlegmone diagnostiziert?

Phlegmone - Wie wird eine Phlegmone diagnostiziert?

Schmerzt die Haut, ist sie gerötet und geschwollen, ist es Zeit für einen Besuch beim Arzt. Der erste Ansprechpartner ist der Hausarzt. In schwereren Fällen überweist er Dich ins Krankenhaus. Das ist etwa bei Phlegmonen im Gesicht der Fall, wenn Du Fieber oder starke Schmerzen, aber auch, wenn Dein allgemeiner körperlicher Zustand schlecht ist.

Phlegmone - Am Beginn der Untersuchung steht eine ausführliche Anamnese

Am Beginn der Untersuchung steht eine ausführliche Anamnese. Der Arzt erhebt dabei, wie lange die Beschwerden schon bestehen, ob Du an chronischen Verletzungen oder Krankheiten leidest, ob kürzlich Krankheiten bei Dir oder Fieber aufgetreten sind.
 
Anschließend untersucht der Arzt die betroffene Stelle. Dabei achtet er auf Verletzungen, Risse und Wunden. Um festzustellen, wie tief die Entzündung geht, führt er einen Ultraschall durch. Mithilfe eines Abstrichs oder der Entnahme einer Gewebeprobe, einer Biopsie, kann der Arzt im Bedarfsfall feststellen, um welchen Erreger es sich handelt. Dadurch ist es möglich, die Behandlung bestmöglich an die auslösenden Bakterien anzupassen. Um die Entzündungswerte zu bestimmen, nimmt der Arzt zusätzlich Blut ab.
 
Bei einer Orbitalphlegmone, also wenn die Augenhöhle betroffen ist, veranlasst der Arzt eine Computertomographie der Augen- und der Nasennebenhöhlen. Möglicherweise zieht er auch einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt zurate, um den weiteren Verlauf der Erkrankung zu beobachten.

Von welchen Krankheiten muss eine Phlegmone abgegrenzt werden?

Auch andere Erkrankungen, wie eine Wundrose, Fasziitis oder Abszesse betreffen die Weichteile und sind oft nicht ganz leicht von einer Phlegmone zu unterscheiden. Bei allen handelt es sich um bakterielle Entzündungen der Haut. Um die Erkrankung bestmöglich zu behandeln, ist deshalb die richtige Diagnose wichtig.
 
Bei einer Wundrose sprechen Mediziner auch von einem Erysipel. Meist entsteht sie im Umkreis kleiner offener Stellen. Anders als eine Phlegmone ist die Wundrose scharf begrenzt und hat zungenförmige Ausläufer. Die betroffene Stelle ist hellrot und glänzend. Auch die Lymphgefäße sind entzündet. Nicht selten treten bereits zu Beginn der Erkrankung Fieber oder Schüttelfrost auf. In den meisten Fällen handelt es sich beim Erreger um Streptococcus pyogenes.
 
Bei einer nekrotisierenden Fasziitis handelt es sich um eine besonders schwere, mitunter lebensbedrohliche Entzündung. Sie tritt meist an den Armen oder den Beinen auf. Die Entzündung erstreckt sich über die Haut und die Unterhaut bis in die Bindegewebshülle und die Faszien, außerdem kann sie auch die Muskulatur betreffen. Auch hier sind meist Streptokokken der Auslöser. Die Bakterien produzieren ein Gift, das zur Entstehung kleiner Blutgerinnsel führt. Diese verstopfen anschließend die feinen Blutgefäße im Gewebe, sodass die betroffenen Regionen nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden können. Das hat zur Folge, dass das Gewebe abstirbt. Eine nekrotisierenden Fasziitis geht mit Fieber und starken Schmerzen einher.
 
Bei einem Abszess hingegen handelt es sich um einen abgekapselten, mit Eiter gefüllten Hohlraum in den tiefen Hautschichten. Die obere Hautschicht ist meist intakt. In seltenen Fällen kommt es im Zuge einer Phlegmone auch zur Bildung eines Abszesses.

Wie lässt sich eine Phlegmone behandeln?

Die Behandlung einer Phlegmone richtet sich nach ihrem Schweregrad. Da Bakterien der Auslöser sind, sind Antibiotika eine gute Behandlungsoption. Sie töten die Auslöser entweder ab oder hemmen deren Wachstum. Zum Einsatz kommen etwa Penicillin, Flucloxacillin, Cephalqsporine oder Clindamycin. Eine Malven-Salbe und warme Kompressen können den Prozess des Auseiterns beschleunigen. Zur Linderung der Schmerzen eignen sich entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen. Durch die entzündungshemmende Wirkung können sie auch den Heilungsprozess unterstützen.

Phlegmone - Wie lässt sich eine Phlegmone behandeln?

Wann ist bei einer Phlegmone OP notwendig?

Phlegmone - Wann ist bei einer Phlegmone OP notwendig?

In besonders schweren Fällen kann es sein, dass eine Phlegmone chirurgisch behandelt werden muss. Der Arzt entfernt dann das abgestorbene Gewebe und spült die betroffenen Bereiche. Gegebenenfalls führt er auch eine offene Wundbehandlung durch.

In diesem Fall verschließt er die Wunde nach dem Eingriff nicht. Er spült und dräniert die Wunde in regelmäßigen Abständen, damit sie steril bleibt und legt antiseptische Verbände an. Auch, wenn der Eiter nicht von selbst abfließt, ist eine chirurgische Behandlung notwendig.
 
Nach dem Eingriff muss die betroffene Körperstelle ruhig gestellt und nach Möglichkeit hochgelagert werden. Zudem müssen die Wunden täglich gereinigt und neu verbunden werden.

Was kann ich selbst bei einer Phlegmone tun?

Halte Dich möglichst genau an die Empfehlungen Deines Arztes. Beende die Einnahme der Antibiotika auf keinen Fall frühzeitig. Versuche, die betroffenen Körperstellen möglichst ruhigzustellen und hochzulagern. Auch Maßnahmen zur Kühlung verschaffen Linderung.
Wenn Eiter von selbst abfließt, achte darauf, diesen nicht zu berühren, damit sich die Infektion nicht auf andere Körperbereiche ausbreiten kann. Wenn Du den Verband selbstständig wechselst, wasche Deine Hände davor und danach gründlich.
 
Kleinere Infektionen kannst Du mit einer Malven-Salbe und warmen Kompressen aus Leinsamen behandeln – sie unterstützen das Auslaufen des Eiters. Auch das Auswaschen kleiner Infektionsherde mit Kamillenextrakt kann helfen. Wenn nach spätestens zwei Tagen keine Besserung eintritt, ist ein Arztbesuch unumgänglich.

Phlegmone - Was kann ich selbst bei einer Phlegmone tun?

Was sind mögliche Folgen einer Phlegmone?

Phlegmone - Was sind mögliche Folgen einer Phlegmone?

Bleibt eine Phlegmone unbehandelt, kann sie schwere Folgen nach sich ziehen. Die eitrige Entzündung kann sich bis ins tiefe Gewebe ausbreiten und mitunter auch die Muskeln in Mitleidenschaft ziehen. In manchen Fällen sammelt sich der Eiter auch in natürlichen Hohlräumen oder Gewebespalten an.

Es kann auch zur Bildung eines Abszesses kommen. Gelangen die Bakterien in die Blutbahn, kann es zu einer lebensbedrohlichen Sepsis kommen. Über die Blutbahn breiten sich die Erreger im ganzen Körper aus und lösen im ganzen Körper eine Infektion aus. In Folge einer Sepsis kann es zum Ausfall von Organen kommen.
 
In Folge einer Phlegmone im Bereich des Gesichts kann es zu einem Blutgerinnsel in den Hirngefäßen, einer Hirnvenenthrombose, kommen. Auch eine Hirnhautentzündung, eine Meningitis, kann die Folge einer Phlegmone sein. Es kommt zu Fieber, Kopfschmerzen, ein steifer Nacken, Geräusch- und Lichtempfindlichkeit. Ebenso kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen. Betroffene sind verwirrt, teilnahmslos und es kann zum Verlust des Bewusstseins kommen.

Wie ist die Prognose bei einer Phlegmone?

Bei einer frühzeitigen Behandlung einer Phlegmone in Form von Antibiotika sind die Heilungschancen gut. Die Symptome klingen bei entsprechender Behandlung meist innerhalb von wenigen Tagen ab. Erfolgt die Behandlung einer Phlegmone zu spät, können sich die Bakterien über die Blut- und Lymphgefäße im ganzen Körper ausbreiten. In weiterer Folge kann es zu einer bakteriellen Blutvergiftung, einer Sepsis, kommen. Das ist lebensgefährlich für den Betroffenen und eine Behandlung auf der Intensivstation ist unumgänglich.

Wie kann ich einer Phlegmone vorbeugen?

Diabetiker haben ein erhöhtes Risiko an einer Phlegmone zu erkranken. Betroffene sollten daher auf besonderen Wert auf Fußhygiene und Fußpflege achten. Die Verwendung von feuchtigkeitsspendenden Cremen beugt der Bildung von Rissen vor. Kommt es zu einem Insektenstich, ist es ratsam, diesen möglichst zeitnah zu desinfizieren, damit über den Einstichkanal keine Bakterien eindringen können. Auch wenn es manchmal schwerfällt: Vermeide es den die betroffenen Stellen zu kratzen und verwende stattdessen ein Gel oder eine Salbe gegen den Juckreiz. Zögere nicht, einen Arzt aufzusuchen, wenn Du Anzeichen von Schmerz, Schwellung oder Rötungen, vor allem Gesichts- und Kopfbereich, bemerkst.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Phlegmone?

Phlegmone - Kosten

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Diagnose und Therapie einer Phlegmone. Je nach Versicherungsträger kann ein Selbstbehalt anfallen. Genauere Informationen dazu erhältst Du direkt von Deiner Krankenkasse oder von Deinem behandelnden Arzt.


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

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Eine Phlegmone ist eine bakterielle Entzündung der Haut. Meist sind Staphylokokken oder Streptokokken der Auslöser.


Bei Verdacht auf eine Phlegmone solltest Du möglichst rasch ein Arzt konsultieren, denn unbehandelt kann es zu lebensbedrohlichen Folgen wie einer Sepsis, einer Hirnhautentzündung oder einer Hirnvenenthrombose kommen.


Eine rechtzeitig diagnostizierte Phlegmone lässt sich meist gut durch die Einnahme von Antibiotika behandeln. Entzündungshemmende Medikamente stillen zusätzlich die Schmerzen und fördern auch die Heilung.


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