Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

Bei einer Entzündung der Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen sprechen Mediziner von einer Nasennebenhöhlenentzündung. Sie unterscheiden zwischen einer akuten und einer chronischen Form. Viren, Bakterien oder Pilze verursachen eine akute Nasennebenhöhlenentzündung. Die chronische Nasennebenhöhlenentzündung weist meist zusätzlich anatomische Besonderheiten wie Allergien oder Wucherungen der Schleimhaut, sogenannte Polypen, auf. Schmerzen im Bereich des Gesichtsfeldes und Kopfschmerzen sind typische Symptome dieser Erkrankung. Eine Nasennebenhöhlenentzündung kann ein paar Tage oder mehrere Wochen andauern. Die Behandlungsmethode richtet sich nach Ausprägung und Dauer der Infektion.


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Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis)

Was ist unter einer Nasennebenhöhlenentzündung zu verstehen?

Die Medizin versteht unter einer Sinusitis eine Entzündungsreaktion der Nasennebenhöhlenschleimhaut. Hervorgerufen wird diese Entzündung meist durch Viren oder Bakterien, selten durch Pilze. Eine Sinusitis ist oft Folge eines vorausgegangenen Schnupfens (Rhinitis). Besteht die Krankheit bis zu 12 Wochen lang, sprechen Mediziner von einer akuten Form, ab einer Dauer von 12 Wochen handelt es sich um einen chronischen Verlauf.

Wie sehen die Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung aus?

Bevor es zu einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung kommt, leiden Betroffene meist an einem herkömmlichen Schnupfen. Besteht der Schnupfen weiter, wenn es zu einer Sinusitis kommt, sprechen Mediziner von einer Rhinosinusitis.

Kopfschmerzen, ein Druckgefühl im Kopf und Schnupfen sind häufige Symptome einer Sinusitis. Die Nase läuft und ist verstopft und das Riechvermögen ist eingeschränkt. Patienten spüren, wie ein zähes Sekret den Rachen hinunterfließt. Häufig ist das Gesicht berührungsempfindlich. Vor allem im Bereich der Wangen, der Augenhöhlen und der Stirn empfinden Betroffene ein Druckgefühl und Schmerzen. Auch Zahnschmerzen können die Folge einer Nasennebenhöhlenentzündung sein. Dies ist vorwiegend dann der Fall, wenn die Kieferhöhle von der Entzündung betroffen ist.
 
Sofern alle Nebenhöhlen auf einmal betroffen sind, nennen Mediziner das eine Pansinusitis. Weitere Symptome, die auftreten können, sind Fieber, Sehstörungen, eine verstopfte Nase, eine Ansammlung von Sekret und Schleim im Nasen-Rachen-Raum, ein vermindertes Geruchsempfinden und Abgeschlagenheit.

Welche Ursachen und Risikofaktoren sind für eine Nasennebenhöhlenentzündung verantwortlich?

Die akute Nasennebenhöhlenentzündung wird meist von Viren, Bakterien oder seltener Pilzen ausgelöst. Bei der chronischen Form der Sinusitis können die Ursachen jedoch unterschiedlich sein.

Unsere Nasenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume um die Nase herum, die über enge Öffnungen mit der Nase verbunden und mit einer dünnen Schleimhaut überzogen sind. Diese Schleimhaut ist von vielen winzigen Flimmerhärchen bedeckt und produziert ein schleimiges Sekret, mit dessen Hilfe sie Fremdkörper wie Staub- und Schmutzpartikel sowie Krankheitserreger aus der Nase bis in den Magen transportiert. Dort werden sie von der Magensäure unschädlich gemacht. Wird dieser Abtransport durch ein Anschwellen der Schleimhaut oder einer Verstopfung der Nasen gestört, kann es auf der Nebenhöhlenschleimhaut zu einer Ansiedlung von Viren oder Bakterien kommen, die eine Entzündungsreaktion hervorrufen.

Wie gestaltet sich der Verlauf einer Nasennebenhöhlenentzündung?

Zu Beginn einer Sinusitis steht meist ein Schnupfen. Deine Nase läuft, brennt und juckt unter Umständen auch und Du musst häufig niesen. Im weiteren Verlauf der Krankheit kommt es zu einer vermehrten Verstopfung Deiner Nase, da die Nasenschleimhaut immer weiter anschwillt. Dabei können meist zähe, gelblich-grüne und seltener weißliche, dünnflüssige Nasenausscheidungen auftreten. Du verspürst stechende, pulsierende, bohrende oder drückende Kopfschmerzen und ein Druckgefühl im Gesicht. Beim Bücken, Niesen, Husten oder bei leichtem Druck auf die betroffenen Stellen verschlimmern sich die Schmerzen. In der Regel heilt die akute Nasennebenhöhlenentzündung innerhalb von acht bis 14 Tagen aus und ist gut behandelbar.

Der Verlauf einer chronischen Sinusitis verläuft meist anders. Neben eher dünnflüssigem Sekret, das aus der Nase läuft, merkst Du die chronische Nebenhöhlenentzündung an einer verstopften Nase und Problemen mit der Nasenatmung. Du fühlst Dich schlapp und müde, empfindest eventuell Schmerzen und leidest unter einer verminderten Leistungsfähigkeit und Riechstörungen.

Welche Formen der Sinusitis gibt es?

Mediziner unterscheiden zwischen einer akuten und chronischen Sinusitis. Die akute Form der Sinusitis tritt in Folge einer Erkältung oder eines Schnupfens auf. Der Schleim und das Sekret, die in den Nasennebenhöhlen gebildet werden, können aufgrund einer Schwellung der Schleimhäute nicht mehr abfließen, wobei es zu einem Sekretstau und infolgedessen zu einer Entzündung kommt. In 90 Prozent der Fälle wird die Sinusitis von Viren, in fünf bis zehn Prozent von Bakterien verursacht. Zu den auslösenden Viren gehören meist Rhino- oder Influenza-Viren, zu den bakteriellen Auslösern zählen Streptokokken, Haemophilus influenzae B, Chlamydien und Mykoplasmen.
 
Sollte die Nebenhöhlenentzündung länger als 12 Wochen andauert oder öfter als viermal im Jahr auftreten, spricht der Arzt von einer chronischen Form. Die Symptome sind schwächer ausgeprägt, wobei es aber zu schmerzhaften Schüben kommen kann.

Wie kann es zu einer chronischen Sinusitis kommen und wie sehen hier die Symptome aus?

Eine chronische Sinusitis taucht als Folge einer nicht ausgeheilten akuten Nebenhöhlenentzündung oder aufgrund von Allergien, Zahnentzündungen, Medikamentenunverträglichkeiten, Asthma oder anatomischen Engstellen der Nasenscheidewand bzw. Wucherungen der Schleimhaut in den Nasennebenhöhlen (Polypen) auf. Das Nasenhöhlenvolumen wird dabei verringern, wobei das Nasensekret nicht mehr so gut ablaufen kann.

Zu den einzelnen Ursachen:

  • Zahnentzündung (dentogene Sinusitis): Treten Entzündungen im Kieferbereich auf, wie in etwa Zahnwurzelspitzenentzündungen, können Krankheitserreger vom Oberkiefer aus in die benachbarte Kieferhöhle gelangen und dort zu Entzündungen führen. In diesem Fall muss ein Zahnarzt die entzündete Zahnwurzelspitze entfernen (Wurzelspitzenresektion).

  • Allergien: Bei Allergikern sind die Nasenschleimhäute dauerhaft angeschwollen und entzündet, wodurch das Nasensekret nicht richtig abfließen kann und die Nase nicht richtig belüftet wird. Viren und Bakterien finden damit einen idealen Lebensraum und begünstigen die Entstehung von Entzündungen.

  • Anatomische Besonderheiten: Angeborene oder erworbene Engstellen der Naseneingänge, wie in etwa eine krumme Nasenscheidewand, verengte Nasenhöhlengänge oder Nasenpolypen (Wucherungen der Schleimhaut) können ebenfalls Nasennebenhöhlenentzündungen begünstigen.

Weitere Ursachen können eine angeborene oder erworbene Immunschwäche, gut- und bösartige Tumore oder Erbkrankheiten wie Mukoviszidose (Atemwegsdrüsen bilden zähen Schleim, der auch die Nasennebenhöhlen verschließen kann) sein.

Wer ist am häufigsten von einer Sinusitis betroffen?

Kinder erkranken etwa doppelt so oft an einer Sinusitis wie Erwachsene. Bei Erwachsenen sind am ehesten die Kieferhöhlen entzündet.

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Worauf muss man bei einer Nasennebenhöhlenentzündung während der Schwangerschaft achten?

Während einer Schwangerschaft besteht ein erhöhtes Risiko, an einer Sinusitis zu erkranken. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten zur Behandlung, aber nicht alle eignen sich für Schwangere. Vor allem beim Einsatz von Antibiotika ist Vorsicht geboten. Für Schwangere eignen sich vorrangig (pflanzliche) schleimlösende Medikamente, auf die Nutzung von abschwellenden Nasensprays solltest Du hingegen verzichten.

Was ist bei einer Nasennebenhöhlenentzündung bei Kindern zu beachten?

Aufgrund der unausgereiften Struktur der Nasennebenhöhlen bei Kindern kann sich eine Sinusitis schneller auf umliegende Bereiche ausbreiten. Heilt die Nasennebenhöhlenentzündung nicht von selbst, ist daher ein Arztbesuch nötig.
 
Die Entwicklung der Struktur der Nasennebenhöhlen ist erst im Alter von 15 bis 20 Jahren abgeschlossen. Eine Sinusitis bei Kindern kann daher schneller auf die Augenhöhlen übergreifen. Ebenso kann es schneller zu einer Mittelohrentzündung kommen, da es eine Verbindung zwischen den Nasennebenhöhlen und dem Ohr gibt. Hast Du den Verdacht, dass Dein Kind an einer Nasennebenhöhlenentzündung erkrankt sein könnte, solltest Du daher möglichst rasch einen Arzt aufsuchen.

Welche unangenehmen Folgen kann eine Nasennebenhöhlenentzündung haben?

Unbehandelt kann sich eine Nasennebenhöhlenentzündung auf die umliegenden Bereiche ausbreiten und dort großen Schaden anrichten. Wenn eine lang anhaltende Sinusitis nicht richtig behandelt wird, kann sich die Entzündung in andere umliegende Regionen wie in etwa die Augen, die Hirnhaut (Meningitis) oder das ganze Gehirn (Enzephalitis) ausbreiten. Als Warnsignale für eine Entzündung des Gehirns gelten starke Kopfschmerzen und übermäßige Müdigkeit. Bei Anzeichen dieser Symptome solltest Du sofort in eine Klinik fahren, da die Gefahr einer Hirnschwellung oder dauerhaften Krampfanfällen besteht. Die Entzündung kann auch auf die knöcherne Nebenhöhlenwand übergreifen und eine Knochenhautentzündung hervorrufen.

Wann und zu welchem Arzt sollte man bei einer Nasennebenhöhlenentzündung gehen?

Wenn die Symptome einer Sinusitis länger als drei Tage andauern, solltest Du Deinen Hausarzt oder einen HNO-Arzt aufsuchen. Vor allem bei einem erkrankten Kind ist ein rechtzeitiger Arztbesuch wichtig, da sich die Entzündung sonst leicht auf die umliegenden Strukturen ausbreiten kann. Ein weiterer Grund für einen Arztbesuch sind wiederkehrende Nasennebenhöhlenentzündungen. So kannst Du frühzeitig sicherstellen, dass es zu keiner chronischen Sinusitis kommt.

Wie stellt der Arzt eine Nasennebenhöhlenentzündung fest?

Für die Diagnose einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung befragt Dich der Arzt zu Deinen Symptomen und untersucht Deine Nase. Bei der Diagnose einer chronischen Sinusitis kommen zusätzlich bildgebende Verfahren zum Einsatz.
 
Der Arzt kann eine akute Nasennebenhöhlenentzündung aufgrund einer Anamnese und Untersuchungen diagnostizieren. Dabei schaut er mit einem Nasenendoskop in die Nase hinein (Nasenspiegelung oder Rhinoskopie), um zu sehen, ob die Nasenhaupthöhle Eiter enthält beziehungsweise, ob die Nasenschleimhaut gerötet und geschwollen ist und somit eine Entzündung vorliegt. Zusätzlich sieht er anatomische Veränderungen in Deiner Nase. Diese Untersuchung ist im Normalfall nicht schmerzhaft, kann aber unangenehm sein.
 
Anschließend klopft der Arzt die betroffenen Stellen ab, wobei sich üblicherweise die Schmerzen in diesen Bereichen verstärken. Um abzuklären, welcher Erreger für die Entzündung verantwortlich ist, kann der Arzt einen Abstrich des Nasensekrets machen. Bei Verdacht einer chronischen Sinusitis greift der Arzt auf bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomographie oder Ultraschalldiagnostik zurück. Daneben kann noch ein Allergietest gemacht und bei Verdacht auf eine Tumorerkrankung Gewebeproben, auch Biopsie genannt, entnommen werden.

Ist eine Nasennebenhöhlenentzündung ansteckend?

Eine Nasennebenhöhlenentzündung ist nur ansteckend, wenn sie von Viren oder Bakterien ausgelöst wird. Erreger können sich leicht über eine Tröpfcheninfektion verbreiten, wie beispielsweise beim Sprechen, Atmen, Niesen oder Husten.

Indirekt können sich Viren über eine Schmierinfektion verbreiten (beispielsweise beim Benutzen von gemeinsamem Besteck oder Anfassen von Gegenständen, auf denen Erreger sind). Deshalb solltest Du, solange Deine Beschwerden andauern, einen engen Kontakt zu Deinen Mitmenschen meiden, um so die Ansteckungsgefahr zu mindern.

Welche weiteren Erkrankungen können einer Nasennebenhöhlenentzündung ähneln?

Der Mensch hat verschiedene Bereiche der Nasennebenhöhlen: die Kieferhöhle, die Stirnhöhle, die Keilbeinhöhle und die Siebbeinzellen. Je nachdem, welche Region betroffen ist, leiden Patienten unter verschiedenen Symptomen. Da sich die Symptome teilweise recht ähnlich sein können, ist es immer ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um abklären zu lassen, unter welcher Erkrankung Du leidest. Dementsprechend kann der Spezialist sofort mit der richtigen Therapie beginnen.

Handelt es sich um einen Schnupfen oder um eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Eine Nasennebenhöhlenentzündung tritt häufig gemeinsam mit einem Schnupfen auf. Treten zusätzlich zu einer verstopften oder laufenden Nase Druckschmerzen im Bereich der Nebenhöhlen auf, handelt es sich vermutlich um eine Nasennebenhöhlenentzündung.

Wie unterscheidet sich eine Nasennebenhöhlenentzündung von einer Kieferhöhlenentzündung?

Bei einer Kieferhöhlenentzündung schmerzt der Oberkiefer und Wangenbereich. Zudem kann es zu Zahnschmerzen kommen, da die Zahnwurzeln direkt unter der Schleimhaut der Kieferhöhle liegen und sich deren Nerven in Form eines Geflechts am Boden der Kieferhöhle ausbreiten. Ist die Schleimhaut hier angeschwollen, drückt sie auf die Nervenäste und führt so zu Zahnschmerzen.

Handelt es sich um eine Nasennebenhöhlenentzündung oder um eine Stirnhöhlenentzündung?

Bei einer Stirnhöhlenentzündung konzentriert sich der Schmerz auf Stirn und Augen. Vor allem im vorderen Bereich des Kopfes und beim Bücken verstärken sich die Symptome.

Wie lässt sich eine Nasennebenhöhlenentzündung behandeln?

Zur Therapie einer Nasennebenhöhlenentzündung eignen sich verschiedene medikamentöse und nicht-medikamentöse Methoden. In manchen Fällen ist auch eine Operation notwendig.

Eine nicht-medikamentöse Behandlung erfolgt in etwa mit Salzlösungen, Inhalationen (beispielsweise mit Kamillendampf), Infrarotlichtbehandlungen oder auch ganz einfach mit feuchter Wäsche auf der Heizung. Dies dient dazu, Sekret zu lösen und abfließen zu lassen.


Reicht diese Behandlung nicht, kann der Arzt Dir Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen sowie abschwellende Medikamente verschreiben. Je nach Art und Schwere der Entzündung kann Dir der Arzt auch kortisonhaltige Nasensprays geben, um die Entzündung zu reduzieren. Sind Bakterien Auslöser der Entzündung, brauchst Du gegebenenfalls ein Antibiotikum, welches Du vom Arzt verschrieben bekommst. Bei anatomischen Gründen und falls keine Besserung trotz Behandlung über Monate hinweg eintritt, kann ein chirurgischer Eingriff, wie die Entfernung der Polypen, Abhilfe schaffen.

Ist die Verwendung von Nasenspray bei einer Nasennebenhöhlenentzündung ratsam?

Vor allem bei einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung eignen sich abschwellende Nasensprays oder -tropfen, denn sie erleichtern das Atmen. Allerdings darfst Du diese nicht länger als sieben Tage verwenden. Überschreitest Du diesen Zeitraum, riskierst Du eine dauerhafte Schädigung der Nasenschleimhaut. Solltest Du schwanger sein, sind abschwellende Nasensprays für Dich nicht geeignet.

Welche Medikamente kommen bei einer Nasennebenhöhlenentzündung zum Einsatz?

Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen können starke Druckschmerzen lindern. Außerdem stehen Kombinationspräparate zur Verfügung, die Symptome wie Halsschmerzen, Husten, Abgeschlagenheit und Fieber lindern können.

Zur Behandlung einer Sinusitis kannst Du zusätzlich zu den Medikamenten folgende Hausmittel einsetzen:

  • Dampfinhalationen mit ätherischen Ölen wie Lavendel-, Kamille- oder Thymianölen: Diese wirken entzündungshemmend, schleimlösend und durchblutungsfördernd. Du kannst Deinen Kopf unter einem Handtuch über eine Schüssel kochendes Wasser halten oder ein Inhalationsgerät verwenden. Aber Achtung: Verbrühungsgefahr!

  • Nasenduschen mit Salzlösung: In der Apotheke oder im Drogeriemarkt kannst Du Spülkannen oder Sprays besorgen, mit denen Du Deine Schleimhaut befeuchten und Deine Nase von angestautem Sekret befreien kannst.

  • Infrarotbehandlungen: Falls Du eine wärmende Rotlichtlampe zu Hause hast, kannst Du mit deren Bestrahlung die Entzündung eindämmen.

Wann sollte man bei einer Nasennebenhöhlenentzündung zu Antibiotika greifen?

Dein Arzt entscheidet, wann der Einsatz von Antibiotika sinnvoll ist. Grundsätzlich kommt dies aber nur infrage, wenn Bakterien der Auslöser sind. In den meisten Fällen sind jedoch Viren der Auslöser einer Sinusitis.

Wie lange dauert eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Eine akute Sinusitis dauert im Normalfall zwischen acht und 14 Tagen. Kommen bei einer bakteriellen Ursache Antibiotika zum Einsatz, dauert eine akute Nasennebenhöhlenentzündung fünf bis sieben Tage und eine chronische Sinusitis in etwa sechs Wochen.

Wann ist eine OP der Nasennebenhöhlenentzündung sinnvoll?

Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung ist eine Operation dann sinnvoll, wenn nur so ernsthafte Komplikationen verhindert werden können oder andere Behandlungsmöglichkeiten keinen Erfolg zeigen.

Im Falle einer akuten Sinusitis ist eine Operation meist nicht notwendig. Breitet sich die Entzündung allerdings auf die Hirnregion oder die Augenhöhlen aus, ist eine Operation nötig, um schwere Komplikationen zu verhindern.
 
Bei einer chronischen Sinusitis führt der Arzt eine OP durch, wenn andere Behandlungsmöglichkeiten keinen Erfolg zeigen oder eine akute Nasennebenhöhlenentzündung immer wieder auftritt.

Was passiert vor der Operation?

Vor der Operation findet ein ausführliches Aufklärungsgespräch mit dem Arzt statt. Er informiert Dich über mögliche Risiken und beantwortet all Deine Fragen zum Ablauf. Du erhältst eine Einverständniserklärung für die OP, indem Du alle Informationen noch einmal nachlesen kannst. Natürlich untersucht er Deine Nase auch noch einmal ganz genau.

Welche Narkose kommt bei der Sinusitis OP zum Einsatz?

Je nach Verfahren richtet sich auch die Wahl der Narkose-Methode. Bei einer kleineren OP, etwa wenn der Arzt nur einzelne Polypen entfernt, reicht im Normalfall eine örtliche Betäubung. Bei einer größeren Operation, wie zum Beispiel der Sanierung der Nasennebenhöhlen, ist eine Vollnarkose nötig.

Was muss man vor der Operation der Nasennebenhöhlenentzündung beachten?

Für die Operation musst Du nüchtern sein, das heißt, Du darfst mindestens sechs Stunden vorher nichts mehr essen oder trinken. Ebenso solltest Du mindestens für sechs Stunden vorher nicht rauchen und auch auf den Konsum von Alkohol verzichten. Auch die Einnahme von Medikamenten musst Du gegebenenfalls unterbrechen. Informiere Deinen Arzt, falls Du regelmäßig Medikamente einnimmst, damit er Dir sagen kann, wie lange vor der OP Du diese absetzen musst.

Welche operativen Methoden gibt es bei der Nasennebenhöhlenentzündung?

Je nach Ursache und individueller Situation des Patienten stehen verschiedene Methoden zur Auswahl. Ziel der OP ist es, den Sekretfluss zwischen den Nasennebenhöhlen und der Nase wiederherzustellen. Dadurch verhindert der Arzt, dass sich die Entzündung auf die umliegenden Regionen ausbreitet.

Wie funktioniert die endoskopische OP?

Bei einer endoskopischen Operation verwendet der Arzt ein Endoskop, um Engstellen oder Blockaden, wie zum Beispiel Polypen, zu beseitigen oder die Nasenscheidewand zu begradigen. Dieser Eingriff ist wenig invasiv und verursacht kaum Schmerzen. In manchen Fällen kann eine endoskopische OP sogar ambulant durchgeführt werden. Manchmal ist ein stationärer Aufenthalt von wenigen Tagen nötig.

Was passiert bei der Ballondilatation (Sinuplastie)?

Eine Ballondilation ist ein ambulanter Eingriff. Der Arzt führt mithilfe eines Katheters einen Ballon in die Nase ein. Am Eingang der Nasennebenhöhlen bläst er diesen auf. Diese Methode erweitert Engstellen, die das Abfließen von Schleim behindern. Dieses Verfahren eignet sich zur Behandlung von einfachen Fällen einer Nasennebenhöhlenentzündung. Zu Komplikationen kommt es äußerst selten, jedoch gibt es noch keine wissenschaftlichen Studien, die einen langfristigen Nutzen dieser Technik bestätigen können.

Wie verläuft die Behandlung mittels Lasertechnik?

Bei diesem Verfahren verkleinert der Arzt mithilfe eines Lasers die geschwollene Schleimhaut in der Nase. Es kommt zum Einsatz, wenn die Schwellung der Schleimhaut im Infektionsfall verringert werden soll. Verstopfungen in den Nasennebenhöhlen bauen sich dadurch langsamer auf. Der Verlauf einer Sinusitis ist dadurch milder.

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Was geschieht bei der Punktion und Verkleinerung der Nasenmuschel?

In der modernen Medizin wird die Nasenmuschel nur noch selten operativ verkleinert. Bei einer Punktion sticht der Arzt die Nasennebenhöhlen an. Dadurch fließt das Sekret ab. Viele Patienten empfinden diese Verfahren als sehr schmerzhaft. Es kommt heute kaum noch zum Einsatz, da es die Ursache der Nasennebenhöhlenentzündung nicht behebt und nur eine kurzfristige Entlastung für den Betroffenen bringt.

Wie lange dauert die Operation an der Nasennebenhöhle und wie lange muss man anschließend im Krankenhaus bleiben?

Je nach Verfahren dauert die Operation an den Nasennebenhöhlen bis zu zwei Stunden. In manchen Fällen kann der Eingriff ambulant erfolgen. Bei manchen Patienten ist ein Aufenthalt im Krankenhaus von einigen wenigen Tagen erforderlich.

Was ist nach der Operation einer chronischen Sinusitis zu beachten?

Lasse dich nach dem Eingriff von einer Vertrauensperson nach Hause begleiten

Lasse die Tamponade ein bis zwei Tage in der Nase, bevor der Arzt ihn entfernt

Halte Dich an die Anweisungen Deines Arztes

Verzichte in den ersten Tagen auf das Rauchen, ätzende Dämpfe oder Alkohol

Damit Du das optimale Behandlungsergebnis erreichst, ist es wichtig, ein paar Dinge zu beachten. Dein Arzt wird Dich über alles genau informieren. Deine Aufgabe ist es, Dich so gut Du kannst daran zu halten.
 
Nach einem ambulanten Eingriff kannst Du nach Hause gehen, sobald Du Dich fit genug fühlst. Am Tag des Eingriffs solltest Du jedoch nicht selbst mit dem Auto fahren. Auch, wenn Du für den Heimweg die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen möchtest, ist es ratsam, sich von einer Vertrauensperson begleiten zu lassen. Nach einer Vollnarkose bleibst Du mindestens für 24 Stunden unter Beobachtung.
 
Nach dem Eingriff erhältst Du einen Verband (Tamponade), dieser muss für ein bis zwei Tage in der Nase bleiben, bevor der Arzt ihn entfernt. Während dieser Zeit kannst Du nur durch den Mund atmen. Halte Dich genau an alle Anweisungen Deines Arztes. Wenn Du seine Anweisungen genau einhältst, stellst Du das optimale Ergebnis der Behandlung sicher. Dinge, die die Schleimhaut reizen, solltest Du zumindest in den ersten Tagen nach der Operation vermeiden. Dazu zählen Rauchen, ätzende Dämpfe und der Konsum von Alkohol.

Was sollte man während einer Nasennebenhöhlenentzündung essen und trinken und was lieber nicht?

Mit dem Verzehr bestimmter Lebensmittel kannst Du Deinen Körper zusätzlich unterstützen. Gut geeignet sind in erster Linie Produkte, die das Immunsystem stärken und Beschwerden wie Husten und Schnupfen lindern.

Damit sich das Nasensekret verflüssigt und abfließt, solltest Du darauf achten, ausreichend zu trinken. Am besten zwei bis drei Liter täglich. Besonders geeignet sind neben Wasser verschiedene Kräutertees wie Thymian, Salbei, Fenchel, Kamille oder Pfefferminze.
 
Der Saft Schwarzer Johannisbeeren enthält besonders viel Vitamin C. Trink ihn am besten ungesüßt und mit Wasser verdünnt. Patienten empfinden den Saft in kleinen Schlucken getrunken während eines Atemwegsinfektes als besonders wohltuend. Auch in der Genesungsphase eignet er sich gut, um das Immunsystem zu stärken.
 
Ein altes Hausmittel bei Erkältungen sind Zwiebeln. Daraus kannst Du zum Beispiel einen Zwiebelsirup herstellen. Dafür gibst Du eine geschälte und in Würfeln geschnittene Zwiebel in ein sauberes Einmachglas. Füge zwei Esslöffel Zucker hinzu, verschließ das Glas und schüttle es kräftig. Dann musst Du etwa zwei Stunden warten, bis sich ein süßer Zwiebelsirup bildet. Von diesem kannst Du täglich zwei Esslöffel einnehmen. Zwiebelsirup hemmt das Keimwachstum, wirkt entzündungshemmend und lindert Husten und Schnupfen.
 
Ähnlich wie Zwiebelsirup wirkt Rettich-Honig. Nimm dafür einen kugelförmigen Rettich, schneide den Ansatz ab und höhle ihn aus. Fülle einen qualitativ hochwertigen Honig ein und gib den abgeschnittenen Ansatz wie einen Deckel obendrauf. Anschließend stellst Du das Ganze für ein paar Stunden in den Kühlschrank, um es ziehen zu lassen. Dann kannst Du den Honig, der sich mit den Inhaltsstoffen des Rettichs angereichert hat, in ein Marmeladenglas oder Ähnliches umfüllen. Von diesem Rettich-Honig kannst Du bis zu viermal täglich bis zu drei Teelöffel einnehmen. Besonders lecker schmeckt es, wenn Du den Honig in einen Tee gibst. Achte aber darauf, dass der Tee nicht zu heiß ist, da zu viel Hitze die wertvollen Inhaltsstoffe zerstören kann.
 
Auf den Verzehr von Milch und Milchprodukten solltest Du bei einer Erkältung hingegen eher verzichten. Sie regen die Schleimproduktion an und verschleimen dadurch die Atemwege, was das Abhusten erschwert. Dies kann sich wiederum negativ auf die Dauer der Erkältung auswirken.

Lässt sich eine Nasennebenhöhlenentzündung vorbeugen?

Die beste Vorbeugung einer Nasennebenhöhlenentzündung ist es, sich gar nicht erst zu erkälten. So kannst Du etwa mit der richtigen Ernährung einen wichtigen Beitrag zur Vorbeugung von Erkältungen leisten.
 
Achte auch eine ausgewogene, vitaminreiche und zuckerarme Ernährung. Iss nicht zu viele Kohlenhydrate, wie sie in Brot und Süßspeisen enthalten sind. Sie schwächen das Immunsystem und begünstigen Entzündungen. Iss viel Gemüse. Das stärkt den Darm und das Immunsystem. Auch Lebensmittel, die probiotische Bakterien enthalten, sind besonders gut geeignet. Fermentierte Produkte wie Kombucha, Sauerkraut, Kimchi, saure Gurken, Tempeh oder Kefir sind sehr empfehlenswert. Aber auch Joghurt und Käse eignen sich.
 
Vermeide den engen Kontakt mit kranken Personen und stärke Dein Immunsystem durch ausreichend Schlaf, einer vitaminreichen Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft. Einem Austrocknen Deiner Nasenschleimhäute kannst Du mit feuchten Handtüchern über der Heizung entgegenwirken.
 
Achte beim Schlafen auf eine erhöhte Kopflage, damit der Schleim in der Nacht besser abfließen kann. Ein weiteres Hilfsmittel zur Vorbeugung von Erkältungen, das viele Menschen als sehr angenehm empfinden, sind regelmäßige Saunabesuche. Sie regen die Produktion von Interferonen, das sind Botenstoffe, die die Körperabwehr stärken, an. Wenn Du allerdings bereits erkältet bist, solltest Du nicht in die Sauna gehen.

Was kostet die Behandlung einer Nasennebenhöhlenentzündung und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Diagnose und Therapie einer Nasennebenhöhlenentzündung. Je nach Versicherungsträger kann ein Selbstbehalt anfallen. Genauere Informationen dazu erhältst Du direkt bei Deinem behandelnden Arzt oder der Krankenkasse.

Ist eine Operation nötig, ist auch ein Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich. Die Kosten für einen Krankenhausaufenthalt übernimmt die Krankenkasse nur zum Teil. Über die Höhe des Selbstbehalts kannst Du Dich beim behandelnden Arzt oder der Krankenkasse informieren.

 

Chronische Nasennebenhöhlenentzündung – vorbeugende Tipps – Deutscher Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. (letzter Zugriff: 3.11.2021)

Sinusitis – AMBOSS (letzter Zugriff: 3.11.2021)

Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) – Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (letzter Zugriff: 3.11.2021)

Sinusitis – MSD Manual – Ausgabe für medizinische Fachkreise (letzter Zugriff: 3.11.2021)

Sinusitis: Weit verbreitet und häufig unterschätzt – Deutsches Ärzteblatt (letzter Zugriff: 3.11.2021)