Botulinumtoxin

Botulinumtoxin, umgangssprachlich meist schlicht als Botox© bezeichnet, bringen viele Menschen ausschließlich mit Schönheitsbehandlungen in Verbindung. Doch der Wirkstoff kann sehr viel mehr – abgesehen von kosmetischen Problemen lassen sich damit nämlich auch einige ernstzunehmende gesundheitliche Beschwerden therapieren. Botulinumtoxin wird vor allem in der plastischen Chirurgie und in der Dermatologie verwendet, um beispielsweise die Haut jung und frisch zu halten. Botox© eignet sich zudem zur Behandlung einiger Erkrankungen aus der Zahnmedizin. Dabei erfolgt jedoch die Behandlung durch einen plastischen Chirurg oder Dermatologe, da Zahnärzten das Injizieren von Botox© rechtlich untersagt ist.


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Zuletzt aktualisiert: 10. Juli, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Botulinumtoxin ist ein vom Bakterienstamm Clostridium stammendes Nervengift. Das in der Medizin verwendete Botox© ist jedoch synthetisch und kommt nur in sehr geringen Dosen zum Einsatz und ist somit nicht gefährlich. Das Arzneimittel eignet sich insbesondere für den Einsatz in der plastischen Chirurgie, Dermatologie und für Beschwerden aus dem Bereich der Zahnmedizin.

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In einem ausführlichen Gespräch mit dem behandelnden Arzt erfährst Du alles, was Du vor und nach der Botox©-Unterspritzung beachten musst. Eventuell musst Du vorübergehend bestimmte Medikamente absetzen sowie auf Alkohol und Nikotin verzichten. Zu einer Faltenkorrektur musst Du ungeschminkt erscheinen.

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Eine Unterspritzung mit Botox© erfolgt in der Regel ohne Narkose. Der Arzt desinfiziert zunächst das Behandlungsareal. Anschließend injiziert er den Wirkstoff mit einer dünnen Nadel in die Nervenendung des Muskels, der für die Beschwerde verantwortlich ist. Je nach Anwendungszweck ist das Prozedere nach rund zehn bis dreißig Minuten überstanden. Du darfst die Klinik direkt wieder verlassen.

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Botulinumtoxin eignet sich besonders gut zur Korrektur von Falten in der oberen Gesichtshälfte. Dazu zählen zum Beispiel Zornes- und Stirnfalten sowie Krähenfüße. Durch die Botox©-Injektion entspannt sich der Muskel, der die unschöne Furche auslöst. So glättet sich die Haut, was zu einem verjüngten Aussehen führt.

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Bei der sogenannten Lip-Flip-Technik spritzt der Arzt Botulinumtoxin am oberen und unteren Rand der Lippen ein. Diese rotieren dadurch leicht nach außen und es kommt zu einer optischen Vergrößerung des Mundes. Der Effekt ist im Vergleich zur Injektion von Fillern nicht so auffällig und somit sehr natürlich.

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Für einen Browlift injiziert der Arzt Botulinumtoxin in die Muskulatur an den Augenbrauen. Dadurch entspannen sich jene Fasern, die für die Senkung verantwortlich sind und gleichzeitig verstärkt sich die Zugkraft der Stirnmuskeln. Infolge wandern die Augenbrauen um mehrere Millimeter nach oben und der gewünschte Lifting-Effekt tritt ein.

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Durch eine Injektion von Botox© verlagert sich das Gewebe am Unterlid leicht nach vorne, wodurch Augenringe nicht mehr so stark auffallen. Zur Korrektur von Tränensäcken ist Botulinumtoxin nicht die beste Wahl, hier solltest Du Dich eher nach anderen Behandlungsmöglichkeiten umsehen.

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In der Zahnmedizin eignet sich Botulinumtoxin sowohl zur Korrektur von ästhetischen Problemen als auch zur Behandlung von gesundheitlichen Beschwerden. Mithilfe von Botox© können Ärzte gegen das sogenannte „Gummy Smile“ (Zahnfleischlächeln) und gegen Zähneknirschen (Bruxismus) vorgehen. Für diese Behandlung musst Du jedoch einen plastischen Chirurgen aufsuchen, da dies Zahnärzten rechtlich verboten ist.

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Botulinumtoxin hemmt den Ausstoß des Transmitters Acetylcholin, welcher für die Stimulation der Schweißdrüsen verantwortlich ist. Der Arzt macht das am besten für die Injektion geeignete Areal ausfindig und spritzt dort punktuell Botox© ein. Dadurch lässt die Hyperhidrose vorübergehend nach.

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Botox© ist ein bewährter Helfer in der Therapie von chronischer Migräne. Auslöser der unangenehmen Symptome kann ein Muskel sein, der auf einen bestimmten Nerv drückt. Durch die Injektion von Botulinumtoxin entspannt sich dieser und die Beschwerden bessern sich.

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Botulinumtoxin ist vielseitig einsetzbar und eignet sich daher zur Behandlung von unterschiedlichsten kosmetischen und gesundheitlichen Problemen. Es gibt jedoch einige Faktoren, die gegen eine Unterspritzung von Botox© sprechen. Dazu zählen unter anderem eine Schwangerschaft und die Stillzeit, Entzündungen im Behandlungsareal und bestimmte neuromuskuläre Erkrankungen.

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Nach der Botox©-Injektion bist Du direkt wieder gesellschaftsfähig. Du solltest die behandelten Hautareale aber am besten zunächst kühlen und ihnen ein paar Tage Ruhe gönnen. Erste Besserungen bemerkst Du nach rund drei Tagen, die maximale Wirkung nach ein bis zwei Wochen. Das Ergebnis hält bis zu sechs Monate lang an, danach ist eine erneute Unterspritzung möglich.

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Die Injektion von Botox© gilt generell als sehr risikoarm. Komplikationen wie herabhängende Augenlider, vorübergehende Lähmungen, Empfindungsstörungen oder eine eingefrorene Mimik treten in der Regel nur bei Behandlungsfehlern auf. Eine gravierende, aber äußerst seltene Folge ist der sogenannte Botulismus – eine Vergiftung durch Botulinumtoxin. Diese entsteht jedoch nur, wenn Botox© in den Magen-Darm-Trakt gelangt.

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Abgesehen von der plastischen Chirurgie, der Dermatologie und Zahnmedizin kommt Botulinumtoxin auch in der Urologie und der Augenheilkunde zum Einsatz. Zusätzlich kann Botox© eine Therapiemöglichkeit für Krämpfe (Spastiken), bestimmte Formen von Muskelzittern (Tremores) und neurologische Bewegungsstörungen (Dystonien) sein. Egal zu welchem Zweck sie dient – die Unterspritzung sollte immer von einem professionellen Arzt durchgeführt werden und nicht von Dir selbst.

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Das von bekannten Anbietern hergestellte Botulinumtoxin ist qualitätsgeprüft. Dazu zählen beispielsweise Markennamen wie Botox©, Azzalure©, Dysport©, Vistabel©, Xeomin© und Bocouture©. Vorsicht ist allerdings geboten, wenn die Präparate aus dem asiatischen Raum stammen oder wenn die Herkunft gänzlich unklar ist.

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Botulinumtoxin stammt von einem Bakterienstamm und hemmt die Ausschüttung des Botenstoffs Acetylcholin, der für die Anspannung von Muskeln verantwortlich ist. Hyaluronsäure ist hingegen ein körpereigener Stoff, welcher die Haut mit Flüssigkeit versorgt. Auch wenn sie unterschiedlich wirken, eignen sich beide Mittel zur Behandlung von Falten.

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Die Kosten einer Botox©-Injektion hängen vom Anwendungsgebiet, vom Behandlungsziel und von der verwendeten Menge des Wirkstoffes ab. Im Durchschnitt liegen die Preise zwischen 200 und 600 Euro pro Einspritzstelle. Wenn der Eingriff aus gesundheitlichen Gründen notwendig ist, kommt die Krankenkasse in der Regel für die Kosten auf.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Botox© ist ein Medikament, das synthetisch aus einem bestimmten Bakterienstamm hergestellt wird. Es hemmt die Ausschüttung des Botenstoffs Acetylcholin, der für die Anspannung von Muskeln und Stimulation von Schweiß- und Talgdrüsen verantwortlich ist.


In der plastischen Chirurgie kommt Botulinumtoxin besonders häufig zum Einsatz. Es eignet sich zur Glättung von mimischen Falten und zur Korrektur von Augenringen. Eine optische Vergrößerung der Lippen oder ein Augenbrauenlifting sind ebenfalls mithilfe von Botox© möglich.


Botulinumtoxin ist aber auch zur Behandlung von bestimmten gesundheitlichen Beschwerden essenziell. Es findet beispielsweise in der Behandlung von übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose), chronischer Migräne oder Zähneknirschen Anwendung.


Für eine Botox©-Behandlung solltest Du Dich immer an einen kompetenten Arzt wenden – eine Selbstmedikation ist nicht empfehlenswert. Die Kosten eines klinischen Eingriffs liegen in der Regel zwischen 200 und 800 Euro. Bei gesundheitlichen Beweggründen übernimmt die Krankenkasse den finanziellen Aufwand.

Was ist Botulinumtoxin?

Botulinumtoxin ist besser bekannt unter der Abkürzung BTX beziehungsweise unter der Bezeichnung Botox©. Bei letzterer handelt es sich um den eingetragenen Markennamen des Pharmakonzerns Allergan. Botulinumtoxin ist ein essenzieller Bestandteil der modernen Medizin. Am häufigsten kommt es in der plastischen Chirurgie zum Einsatz, aber auch für die Behandlung von gewissen gesundheitlichen Beschwerden erweist es sich als äußerst nützlich.

Wie entsteht Botox©?

Dass Botulinumtoxin ein Schlangengift ist, ist ein weit verbreiteter Irrglaube. In Wirklichkeit entsteht es durch das Bakterium Clostridium difficile, welches das Gift natürlicherweise absondert. Das kann beispielsweise in Konservendosen passieren – isst Du die kontaminierte Nahrung, resultiert das in der Regel in einer gefährlichen Lebensmittelvergiftung. Die Herstellung des in der Medizin verwendeten Botulinumtoxins erfolgt aber synthetisch, das heißt Spezialisten gewinnen das Protein im Labor aus dem Bakterienstamm. Die genaue Bezeichnung des Wirkstoffes lautet in diesem Fall Botulinumtoxin Typ A. Darüber hinaus verwenden Ärzte zur Behandlung von kosmetischen oder gesundheitlichen Beschwerden nur so geringe Menge von Botox©, dass es Deinem Körper nicht schaden kann – hier macht immer die Dosis das Gift. In der Medizin gilt Botulinumtoxin somit nicht als gefährlich, sondern als nützliches und vielseitig einsetzbares Medikament.

Botulinumtoxin (Botox©) - Wie entsteht Botox©?

Wie wirkt Botox©?

Für die Anspannung der Gesichtsmuskulatur sowie für die Stimulierung der Schweiß- und Talgdrüsen ist der Transmitter Acetylcholin verantwortlich. Botulinumtoxin hemmt die Ausschüttung dieses Botenstoffes und blockiert somit die Reizübertragung zwischen der Nervenzelle und dem Muskel. Dadurch funktioniert das Zusammenziehen des Gewebes vorübergehend nicht mehr und es kommt zu einer Glättung und Straffung der Haut. Aus diesem Grund eignet sich die Unterspritzung von Botox© besonders gut zur Faltenbehandlung. Verwendet der Arzt die richtige Dosis, kommt es zu einem sehr natürlichen, ebenmäßigen und frischen Ergebnis. Ein künstlich oder eingefroren wirkendes Aussehen entsteht nur bei einer fehlerhaften oder zu starken Unterspritzung von Botulinumtoxin – oder wenn es der Patient ausdrücklich wünscht.

Wo kommt Botulinumtoxin zum Einsatz?

Am besten bekannt ist Botox© für seine Anwendung in der plastischen Chirurgie. Dort kommt der Wirkstoff vor allem zur Behandlung von Gesichtsfalten und Augenringen zum Einsatz. Die optische Vergrößerung der Lippen oder ein sogenanntes Augenbrauenlifting sind ebenfalls mithilfe von Botulinumtoxin möglich.
Neben der ästhetischen Medizin kann BTX aber auch bei gesundheitlichen Problemen Anwendung finden. Erfahrene Ärzte können mithilfe einer Botox©-Injektion zum Beispiel Bewegungsstörungen der Muskeln, übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose) oder chronische Migräne therapieren. Des Weiteren erweist sich das Mittel in der Zahnmedizin und in der Urologie als hilfreich.

Anwendungsgebiete im Überblick:

  • Plastische Chirurgie

  •  

  • Bewegungsstörungen von Muskeln

  •  

  • Übermäßiges Schwitzen

  •  

  • Chronische Migräne

  •  

  • Zahnmedizin

  •  

  • Urologie

Was muss ich vor einer Behandlung mit Botox© beachten?

Botulinumtoxin (Botox©) - Führe ein ausführliches Gespräch mit Deinem Facharzt

Führe ein ausführliches Gespräch mit Deinem Facharzt

Botulinumtoxin (Botox©) - Setze bestimmte Medikamente ab die zu einer Wechselwirkung führen könnten

Setze bestimmte Medikamente ab die zu einer Wechselwirkung führen könnten

Botulinumtoxin (Botox©) - Verzichte auf Alkohol & Nikotin vor dem Eingriff

Verzichte auf Alkohol & Nikotin vor dem Eingriff

Botulinumtoxin (Botox©) - Trage am Tag der Behandlung kein Make-Up

Trage am Tag der Behandlung kein Make-Up

Vor der Behandlung musst Du ein ausführliches Gespräch mit dem behandelnden Arzt führen. Er befragt Dich zu eventuellen Vorerkrankungen oder -eingriffen und befasst sich genau mit Deinen Beschwerden und Erwartungen. Außerdem stellt er fest, ob irgendwelche Faktoren vorliegen, die gegen eine Botox©-Unterspritzung sprechen, und klärt Dich über mögliche Risiken auf. Je nachdem, zu welchem Zweck die Injektionen zum Einsatz kommen sollen, untersucht der Mediziner die entsprechenden Körperbereiche und erstellt einen individuellen Behandlungsplan.
Für den Termin selbst ist keine aufwendige Vorbereitung erforderlich. Eventuell musst Du gewisse Medikamente vorübergehend absetzen, um Wechselwirkungen zu vermeiden. Auch auf Alkohol und Nikotin ist gegebenenfalls zu verzichten, hierzu gibt Dir Dein Arzt bestimmt gerne näher Auskunft. Zu einer Faltenkorrektur solltest Du außerdem ungeschminkt erscheinen.

Wie läuft eine Behandlung mit Botulinumtoxin grundsätzlich ab?

Die Botox©-Behandlung erfolgt ambulant. Das bedeutet, dass Du die Klinik normalerweise direkt nach dem Eingriff wieder verlassen darfst. Der genaue Ablauf hängt davon ab, welches kosmetische oder gesundheitliche Problem gelöst werden soll. Grob kannst Du Dir das Verfahren aber folgendermaßen vorstellen: Der Arzt desinfiziert zunächst die zu behandelnden Hautbereiche. Anschließend sticht er mit einer sehr dünnen Nadel in das Gewebe und spritzt das Botulinumtoxin Typ A direkt in den Muskel. Das Mittel entfaltet erst nach einiger Zeit seine volle Wirkung. Abgesehen von eventuellen leichten blauen Flecken oder kleinen Quaddeln bist Du danach direkt wieder gesellschaftsfähig.
Die Dauer des Eingriffs hängt davon ab, welche Körperstelle betroffen ist und wie viel Botulinumtoxin der Arzt injizieren muss. In der Regel ist das Prozedere aber nach einem Zeitraum von zehn bis maximal dreißig Minuten um.

Ist bei einer Botox©-Behandlung eine Narkose notwendig?

Eine Narkose ist in den meisten Fällen nicht erforderlich, deshalb ist es auch kein Problem, wenn Du kurz vor dem Termin noch etwas isst oder trinkst. Bist Du bei Spritzen sehr empfindlich, kannst Du den Arzt bitten, eine betäubende Salbe auf die entsprechenden Hautstellen aufzutragen oder Dir ein leichtes Beruhigungsmittel zu verabreichen. Der Verzicht auf ein Anästhesiemittel hat allerdings den Vorteil, dass Du aktiv bei der Behandlung mitwirken kannst. Bei einer Faltenbehandlung solltest Du dem plastischen Chirurgen beispielsweise durch das Anspannen der Gesichtsmuskeln dabei helfen, den richtigen Muskel für die Injektion zu finden.

Welcher Arzt ist der richtige für eine Unterspritzung von Botulinumtoxin?

Botulinumtoxin (Botox©) - Welcher Arzt ist der richtige für eine Unterspritzung von Botulinumtoxin?

Verschiedene Ärzte sind dazu befugt, ihren Patienten Botulinumtoxin zu verabreichen. Bei den meisten Behandlungen, die auf Botox© aufbauen, werden von einem plastischen Chirurg oder Dermatologen durchgeführt. Zwar lassen sich Zähneknirschen oder ein Zahnfleischlächeln mit Botulinumtoxin behandeln, jedoch darf dies nicht von einem Zahnarzt injiziert werden. In diesem Fall solltest Du mit Deinem Zahnarzt Rücksprache halten und dann einen plastischen Chirurg oder Dermatologen aufsuchen.

Bei der Auswahl der Klinik solltest Du darauf achten, dass das behandelnde Team professionell ausgebildet, erfahren und vertrauenswürdig ist. Treffen diese Faktoren alle zu, kommt es mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zu einem zufriedenstellenden Ergebnis. Von Billiganbietern – vor allem aus dem Ausland – solltest Du aber unbedingt die Finger lassen. In solchen Einrichtungen mangelt es oft an Erfahrung, Hygiene und dem richtigen Equipment. Das Risiko für Komplikationen und unnatürliche Resultate steigt dadurch ungemein.

Was ist das besondere an Baby-Botox©?

Der Name mag vielleicht im ersten Moment erschreckend klingen – Baby-Botox© hat allerdings absolut nichts mit Kleinkindern zu tun. Die alternativen Bezeichnungen „Tweaking“ und „Botox©-Microdosing“ zeigen bereits etwas klarer, was dahintersteckt. Um besonders natürliche Ergebnisse in der plastischen Chirurgie zu erzielen, spritzt der Arzt bei dieser modernen Behandlungstechnik nur sehr geringe Dosen des Wirkstoffs in die Haut. Damit trotzdem ein Effekt sichtbar ist, streut er die Injektionsstellen weitflächiger und verteilt das Mittel optimal in den verschiedenen Hautschichten.

Ist eine Botox©-Behandlung schmerzhaft?

Die Unterspritzung von Botulinumtoxin ist in der Regel nicht schmerzhaft – vor allem, wenn Du bei einem professionellen und erfahrenen Arzt in Behandlung bist. Sehr empfindliche Patienten können den Mediziner gegebenenfalls um das Auftragen einer betäubenden Salbe oder die Verabreichung eines leichten Beruhigungsmittels bitten.

Botulinumtoxin (Botox©) - Ist eine Botox©-Behandlung schmerzhaft?

Kann ich mir beliebig oft Botulinumtoxin spritzen lassen?

Unter Einhaltung eines angemessenen Abstands kannst Du die Unterspritzung mit Botox© beliebig oft wiederholen lassen. Dein behandelnder Arzt berät Dich bestimmt gerne, wann der nächste Eingriff möglich ist. Nur in sehr seltenen Fällen kann der Körper nach regelmäßigen Behandlungen mit Botulinumtoxin Antikörper gegen das verwendete Mittel bilden. Dadurch können erneute Injektionen eventuell wirkungslos bleiben.

Wie läuft eine Faltenunterspritzung mit Botox© ab?

Die vom eigenen Körper produzierte Hyaluronsäure versorgt die Haut mit Feuchtigkeit und macht sie dehnbar. Kollagene und elastische Fasern tragen ebenso zur Spannkraft der Körperoberfläche bei. Im Laufe des Lebens sinkt allerdings der Hyaluronsäure-Gehalt im Gewebe und die Elastizität der Haut lässt nach. Wenn Du die Gesichtsmuskulatur häufig beanspruchst und Deinen Körper oftmals ohne UV-Schutz der Sonne aussetzt, begünstigt das die Entstehung von Falten zusätzlich.

Botulinumtoxin (Botox©) - Wie läuft eine Faltenunterspritzung mit Botox© ab?

Botulinumtoxin kann dabei helfen, die unschönen Furchen auszugleichen. Der Arzt injiziert den Wirkstoff in die betroffenen Stellen und entspannt so die Muskeln, in denen die jeweilige Falte ihren Ursprung hat. Eine Faltenunterspritzung mit Botox© kann auch in Kombination mit Fillern oder Hyaluronsäure sinnvoll sein – gemeinsam führen die Behandlungsmethoden zu einem besonders ebenmäßigen Ergebnis.

Welche Arten von Falten lassen sich mit einer Botox©-Unterspritzung ausgleichen?

BTX eignet sich insbesondere für Falten in der oberen Gesichtshälfte. Mit diesem Mittel lassen sich also Zornes- und Stirnfalten sowie Furchen um die Augen wie beispielsweise Krähenfüße entfernen. Darüber hinaus kommt Botox© infrage, wenn Patienten über Falten am Mund, am Kinn oder am Hals klagen. Hier können Mediziner auch gezielt gegen Marionettenfalten vorgehen. Letztere äußern sich in herabhängenden Mundwinkeln.

Lassen sich mit Botox© die Lippen vergrößern?

Einer der vielen möglichen Anwendungsbereiche von Botox© sind die Lippen. Der plastische Chirurg injiziert den Wirkstoff am oberen Rand der Oberlippe beziehungsweise am unteren Rand der Unterlippe. Dadurch beruhigt sich die Muskulatur im jeweiligen Einspritzbereich und die Lippen rotieren leicht nach außen. Aufgrund dieses Vorgangs sprechen Mediziner in diesem Zusammenhang auch von der sogenannten Lip-Flip-Technik. Da Botulinumtoxin nicht als Filler fungiert, ist das Gewebe nach der Unterspritzung nicht tatsächlich voluminöser als zuvor. Dennoch ergibt sich durch die leichte Drehung nach außen ein schöner voller Kussmund. Die Lip-Flip-Technik führt zu einem optisch ansprechenden und sehr natürlichen Ergebnis – „schlauchbootartige“ Lippen riskierst Du dabei bestimmt nicht.

Botulinumtoxin (Botox©) - Lassen sich mit Botox© die Lippen vergrößern?

Wie funktioniert das Augenbrauenlifting mit Botox©?

Ein Augenbrauenlifting trägt zu einem jüngeren und wacheren Aussehen bei, weshalb viele Patienten es aus kosmetischen Gesichtspunkten erwägen. Es kann aber auch aus gesundheitlichen Gründen notwendig sein – zum Beispiel, wenn stark hängende Brauen zu einem eingeschränkten Sichtfeld führen.
Für einen Browlift injiziert der Arzt Botulinumtoxin in die umliegende Muskulatur. Dadurch entspannen sich jene Fasern, die für die Senkung verantwortlich sind und gleichzeitig verstärkt sich die Zugkraft der Stirnmuskeln. Somit wandern die Augenbrauen um mehrere Millimeter nach oben und der gewünschte Lifting-Effekt tritt ein. Die Unterspritzung muss nicht unbedingt auf beiden Gesichtshälften passieren – Asymmetrien kann der Arzt beispielsweise durch einen einseitigen Eingriff ausgleichen. Um die Augenbrauen besonders stark anzuheben, kann die Botox©-Behandlung mit einer Injektion von Hyaluronsäure oder einem Fadenlifting kombiniert werden.

Wie lassen sich Augenringe und Tränensäcke mit Botox© entfernen?

Botulinumtoxin (Botox©) - Wie lassen sich Augenringe und Tränensäcke mit Botox© entfernen?

Augenringe und Tränensäcke betreffen beide das Auge und treten oftmals gemeinsam auf – sie sind aber nicht dasselbe. Bei Augenringen handelt es sich um dunkle Schattierungen oder Verfärbungen. Tränensäcke sind hingegen ausgeprägte Schwellungen und gehen auch oft mit einer Erschlaffung der Oberlider einher. Diese Unterscheidung ist vor allem für die Wahl einer geeigneten Therapiemethode wichtig – Botox© ist hier nämlich nicht immer zielführend.

Wie lassen sich Augenringe mit einer Botox-Unterspritzung behandeln?

Ärzte können zwischen verschiedenen Methoden wählen, um Augenringe zu entfernen. Infrage kommen beispielsweise die Unterspritzung von Hyaluronsäure oder operative Eingriffe. Botox© kann ebenso Anwendung finden – durch die Injektion glätten sich kleinste Fältchen und das Auge wirkt beruhigter.

Eignet sich Botulinumtoxin zur Entfernung von Tränensäcken?

Wenn Du erwägst, Deine Tränensäcke entfernen zu lassen, ist Botox© nicht die beste Wahl. Der Wirkstoff entspannt die Muskulatur, wodurch die Haut unter dem Auge gegebenenfalls noch stärker geschwollen aussehen kann. Bei diesem ästhetischen Problem solltest Du eher auf eine operative Lidstraffung, eine Laserbehandlung oder den Einsatz von Hyaluronsäure zurückgreifen.

Welche Rolle spielt Botox© in der Zahnmedizin?

Botulinumtoxin (Botox©) - Welche Rolle spielt Botox© in der Zahnmedizin?

Auch in der Zahnmedizin kann Botox© Anwendung finden – sowohl was ästhetische als auch was gesundheitliche Beschwerden anbelangt. Wie bereits erwähnt, dürfen Zahnärzte aus rechtlichen Gründen keine Injektionen mit Botox© durchführen. Besprich Dich deshalb mit Deinem Zahnarzt und mach Dich anschließend auf die Suche nach einem plastischen Chirurg.

Wie kann Botulinumtoxin beim „Gummy Smile“ helfen?

Das sogenannte „Gummy Smile“ ist auch bekannt unter dem Begriff Zahnfleischlächeln. Es äußert sich darin, dass beim Lachen nicht nur die Zähne sichtbar sind, sondern auch sehr viel Zahnfleisch am Oberkiefer. Viele Betroffene wollen hier mithilfe eines medizinischen Eingriffs entgegenwirken – dann kann Botox© ins Spiel kommen. Der Arzt injiziert eine kleine Menge des Wirkstoffs in die Muskelpartie, die für das Heben der Oberlippe verantwortlich ist. Dadurch kann der dazugehörige Nerv diese nicht mehr anspannen und das Zahnfleisch bleibt beim Lächeln verborgen. Da nur eine geringe Dosierung zum Einsatz kommt, kannst Du die Lippe aber nach wie vor bewegen und normal sprechen und essen.

Eignet sich Botox zur Behandlung von Zähneknirschen (Bruxismus)?

Die Medizin versteht unter dem Fachausdruck Bruxismus regelmäßiges Zähneknirschen. Dieses findet häufig in der Nacht statt, weswegen die Betroffenen nicht bewusst entgegenwirken können. Das ständige Aneinanderreiben des Ober- und Unterkiefers führt auf Dauer zu einer starken Abnutzung der Zähne und zu einer schwerwiegenden Schädigung der Gesichtsknochen und -muskeln. Die Entstehung dieser gesundheitlichen Probleme können Spezialisten durch den Einsatz von Botulinumtoxin verhindern. Sie spritzen das Mittel in den Kiefermuskel ein, dieser entspannt sich und das Zähneknirschen hört auf. Auch wenn der Mediziner zur Behandlung von Bruxismus eine vergleichsweise hohe Dosierung von Botox© verwendet, kannst Du nach dem Eingriff völlig normal kauen.

Botulinumtoxin (Botox©) - Eignet sich Botox zur Behandlung von Zähneknirschen (Bruxismus)?

Bei regelmäßigem Zähneknirschen empfehlen manche Ärzte auch Aufbiss-Schienen. Diese stoppen jedoch lediglich das Abnutzen der Kauwerkzeuge, wohingegen Botulinumtoxin das Problem an der Wurzel packt und den Bruxismus ein paar Monate lang vollständig stoppt.

Wie lässt sich übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose) mit Botox© behandeln?

Schwitzen ist für den Menschen lebensnotwendig – der Flüssigkeitsausstoß kühlt die Haut und schützt so den Körper vor einer Überhitzung. Es gibt aber auch Personen, die ohne körperliche Anstrengung oder Hitze zu übermäßiger Schweißabsonderung neigen. Sie leiden unter einer sogenannten Hyperhidrose. Diese Krankheit beeinträchtigt nicht nur die Gesundheit, sondern oftmals vor allem auch das seelische Wohlbefinden.

Botulinumtoxin (Botox©) - Wie lässt sich übermäßiges Schwitzen (Hyperhidrose) mit Botox© behandeln?

Für die Stimulation der Schweißdrüsen ist Acetylcholin verantwortlich. Botulinumtoxin hemmt den Ausstoß dieses Botenstoffs und kann somit zur Behandlung von Hyperhidrose zum Einsatz kommen. Vor dem Eingriff trägt der behandelnde Arzt eine spezielle Lösung auf die Haut auf, um das Areal mit der höchsten Dichte an Drüsen ausfindig zu machen. Dort spritzt er anschließend punktuell BTX ein.
Eine Alternative zur Injektion von Botox© stellt die Radiofrequenztherapie dar. Am besten wendest Du Dich bei übermäßigem Schwitzen zunächst an einen Dermatologen. Dieser kann mit Dir gemeinsam die individuell am besten geeignete Behandlungsart finden.

Wie wirkt Botulinumtoxin gegen Migräne?

Botulinumtoxin (Botox©) - Wie wirkt Botulinumtoxin gegen Migräne?

Botox© kann nicht nur Falten reduzieren, Zähneknirschen und extremen Schweißausstoß verhindern, sondern ist auch ein bewährter Helfer in der Schmerztherapie. Vor allem bei der Behandlung von chronischer Migräne erweist sich der Wirkstoff als nützlich. Die Erkrankung geht in der Regel mit sehr starken Kopfschmerzen, Übelkeit, Licht-, Lärm- und Geruchsempfindlichkeit sowie Schwindel und Sehstörungen einher. Auslöser dieser unangenehmen Symptome ist in einigen Fällen ein Muskel, der auf einen bestimmten Nerv drückt. Diese Art von Trigger kann ein Spezialist mit einer Injektion von Botulinumtoxin an bestimmten Punkten im Gesicht und Hinterkopf ausschalten. So lässt sich eine Besserung der chronischen Migräne erzielen.

Für wen eignet sich eine Behandlung mit Botox©?

Botox© ist vielseitig einsetzbar und bietet einige Vorteile im Vergleich zu anderen Behandlungsmöglichkeiten. Die Unterspritzung von Botulinumtoxin ist ein nicht-invasives Verfahren – das bedeutet, dass keine Schnitte in der Haut notwendig sind. Darüber hinaus dauert der Eingriff nicht lange und ist beinahe schmerzfrei. Die Wirkung setzt relativ schnell ein und hält einige Monate lang an. Danach kannst Du die Behandlung gegebenenfalls wiederholen. Bei einem regelmäßigen Einsatz von BTX zur Faltenglättung bleibt der Effekt mit der Zeit noch länger oder gar dauerhaft bestehen.

Was spricht gegen eine Botox©-Behandlung?

Wie bei so gut wie jedem Medikament gibt es auch bei Botulinumtoxin bestimmte Faktoren, die gegen den Einsatz sprechen. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit ist von einem Botox©-Eingriff abzusehen. Dasselbe gilt, wenn Du unter Schluckstörungen oder Entzündungen im Behandlungsareal leidest. Zu den sogenannten Kontraindikatoren zählen darüber hinaus bekannte Allergien gegen Toxine und neuromuskuläre Erkrankungen wie Myasthenia gravis, das Lambert-Eaton-Syndrom oder die Amyotrophen Lateralsklerose (ALS).
Nimmst Du blutverdünnende Arzneimittel oder Antibiotika ein, kann es ebenso sein, dass Dir die Unterspritzung verboten ist. Klär diese Aspekte am besten im Vorhinein mit dem behandelnden Arzt ab.

Was muss ich nach einer Behandlung mit Botox© beachten?

Botulinumtoxin (Botox©) - Kühle das behandelte Hautareal

Kühle das behandelte Hautareal

Botulinumtoxin (Botox©) - Verzichte die behandelte Stelle zu massieren oder Augenbrauen zu zupfen

Verzichte die behandelte Stelle zu massieren oder Augenbrauen zu zupfen

Botulinumtoxin (Botox©) - Verzichte am besten auf Make-Up oder gehe ganz sanft dabei vor

Verzichte am besten auf Make-Up oder gehe ganz sanft dabei vor


 
Ist die Botox©-Injektion abgeschlossen, kannst Du eine Kühlkompresse auf das behandelte Hautareal legen. Dadurch gehen eventuelle Schwellungen zurück und es kommt nicht zu starken bläulichen Verfärbungen. In der Regel sind die Einstichstellen aber ohnehin kaum sichtbar, weswegen Du direkt wieder gesellschaftsfähig bist und die Klinik umgehend verlassen darfst.
Am besten gönnst Du den behandelten Bereichen circa einen Tag lang Ruhe. Verzichte darauf, die dortige Haut zu massieren oder beispielsweise die Augenbrauen zu zupfen. Das Auftragen von Make-up ist in der Regel kein Problem, allerdings solltest Du dabei sehr vorsichtig und sanft vorgehen.

Wann sind die Ergebnisse der Botox©-Behandlung sichtbar beziehungsweise spürbar?

Einen unmittelbaren Effekt darfst Du Dir bei der Unterspritzung von Botulinumtoxin nicht erwarten. Erste Besserungen bemerkst Du nach rund zwei bis vier Tagen, die maximale Wirkung tritt nach ein bis zwei Wochen auf.

Wie lange hält die Wirkung von Botulinumtoxin an?

Je nachdem, wie viel Botulinumtoxin der Arzt injiziert und die wievielte Behandlung es ist, hält das Ergebnis im Schnitt etwa vier Monate an. Der Körper baut den Wirkstoff nämlich nach und nach wieder ab und die Reizübertragung beginnt allmählich wieder zu funktionieren. Die Dauer der Wirkung hängt stark davon ab, zu welchem Zweck das Mittel eingesetzt wurde und wie hoch die Dosierung war. Ist der Effekt wieder abgeklungen, ist eine erneute Unterspritzung möglich.
In seltenen Fällen kommt es aber vor, dass der Körper nach regelmäßigen Behandlungen mit Botulinumtoxin eine Immunität gegen den Wirkstoff entwickelt. Die produzierten Antikörper sorgen dann dafür, dass erneute Eingriffe wirkungslos bleiben.

Botulinumtoxin (Botox©) - Wie lange hält die Wirkung von Botulinumtoxin an?

Welche Nebenwirkungen kann Botox© auslösen?

Botulinumtoxin (Botox©) - Welche Nebenwirkungen kann Botox© auslösen?

Die Injektion von Botulinumtoxin gilt generell als sehr risikoarm – das trifft insbesondere dann zu, wenn ein professioneller und erfahrener Arzt die Unterspritzung durchführt. Manchmal kommt es an den Einstichstellen zu leichten Rötungen, Schwellungen oder kleinen Blutergüssen, diese verschwinden aber innerhalb von kurzer Zeit wieder von selbst.

Schwerwiegendere Komplikationen treten in der Regel nur bei Behandlungsfehlern auf. Eine zu hohe Dosierung bei der Faltenkorrektur kann beispielsweise in herabhängenden Augenlidern oder absinkenden Augenbrauen resultieren. Zudem kann es dadurch zu vorübergehenden Lähmungen, Empfindungsstörungen, Kopfschmerzen und Übelkeit kommen.
Viele Menschen assoziieren mit Botox© eine maskenhafte oder eingefrorene Mimik. Diese Folge musst Du nur dann befürchten, wenn Du Dich in unprofessionelle Hände begibst. Ein gut ausgebildeter Facharzt schafft es hingegen, genau die richtige Menge und Stelle zu treffen und so ein sehr natürliches Ergebnis zu erzielen.

Was versteht die Medizin unter einem Botulismus?

Gelangt Botulinumtoxin über den Magen-Darm-Trakt ins Blut, kann dies zu einer Vergiftung führen. Hierbei spricht die Medizin von einem Botulismus. Dieser kann in relativ kurzer Zeit zu einer Atemlähmung und somit sogar zum Tod führen. Mit der rechtzeitigen Verabreichung eines Gegengifts – eines sogenannten Antiserums –, kommen Betroffene aber schnell wieder auf die Beine.
Der Botulismus tritt niemals im Zuge von Botox©-Behandlungen auf. Diese Art der Vergiftung entsteht nämlich ausschließlich durch den Verzehr von mit BTX kontaminierten Lebensmitteln. In den meisten Fällen sind Essen aus Konservendosen, selbst hergestellte Wurst oder eingemachtes Gemüse und Obst die verunreinigten Übeltäter.

Was sind weitere Anwendungsgebiete von Botulinumtoxin?

Botulinumtoxin erweist sich bei vielen weiteren gesundheitlichen Problemen als nützlich – im Prinzip immer dann, wenn der Transmitter Acetylcholin für die Beschwerde verantwortlich ist. Der Wirkstoff kann beispielsweise eine Therapiemöglichkeit für Krämpfe (Spastiken), bestimmte Formen von Muskelzittern (Tremores) und neurologische Bewegungsstörungen (Dystonien) darstellen. In der Urologie eignet sich Botox© zur Behandlung von Analfissuren und Blasenschwäche.

Botulinumtoxin (Botox©) - Was sind weitere Anwendungsgebiete von Botulinumtoxin?

Die Augenheilkunde profitiert ebenso von der Verwendung von Botulinumtoxin. Ärzte können damit das Schielen (Strabismus), den Lidkrampf (Blepharospasmus) und das sogenannte „Twitchy Eyelid“, bei dem das Augenlid unkontrolliert zuckt, bekämpfen. Darüber hinaus kann Botox© zur Linderung der Symptome bei Depressionen beitragen und eine Lösung für schnell fettendes Haar und Akne sein.

Wie sinnvoll sind Botox©-Depots im Magen?

Manche Anbieter rühmen sich damit, mit Botox© gegen Adipositas vorgehen zu können. Sie injizieren das Mittel in die Muskulatur des Magenpförtners, wodurch sich das Organ nicht mehr so schnell entleert und das Sättigungsgefühl länger bestehen bleibt. Klinische Studien bestätigen, dass dieser Effekt einsetzt, die Wirkung sei allerdings nur minimal und die Begleiterscheinungen unangenehm. Nach aktuellem Forschungsstand erweisen sich Botox©-Depots im Magen somit als nur bedingt sinnvoll bei Adipositas – zukünftige Erkenntnisse könnten diese Einschätzung aber widerlegen.

Wie sinnvoll sind Cremes, die Botox© beinhalten?

Botulinumtoxin (Botox©) - Wie sinnvoll sind Cremes, die Botox© beinhalten?

Werbungen und Frauenmagazine preisen Botox©-Cremes oder -Gele häufig als wahre Wunderwaffe gegen Falten an. Diese Präparate enthalten allerdings in der Regel kein reines Botulinumtoxin, sondern meist eine Mischung aus verschiedenen Wirkstoffen, die die Haut glätten und mit Feuchtigkeit versorgen sollen. Der lähmende und muskelentspannende Effekt der Botox©-Cremes ist allerdings so minimal, dass kaum ein Effekt sichtbar wird. Bei täglicher Verwendung können die Produkte leichte Unebenheiten des Gewebes ausgleichen, bei stärkeren Falten erweisen sie sich aber als wenig hilfreich. Hierbei solltest Du eher eine professionelle Unterspritzung durch einen Arzt in Erwägung ziehen.

Kann ich mir Botox© auch selber spritzen?

Es gibt im Handel frei erhältliche Botox©-Fertigspritzen – von diesen solltest Du aber besser die Finger lassen. Die Herkunft und die Qualität der Produkte lassen sich oft nur schwer beurteilen, weswegen die Gefahr groß ist, ein mangelhaftes Mittel zu bekommen. Darüber hinaus kannst Du selbst normalerweise nur schwer einschätzen, an welcher Stelle und wie tief Du das Botulinumtoxin injizieren musst sowie welche Menge des Wirkstoffs für ein optimales Ergebnis erforderlich ist. Das Risiko für Komplikationen steigt bei einer solchen Selbstmedikation ungemein.
Aus diesen Gründen solltest Du für eine Behandlung mit Botox© immer einen kompetenten Arzt aufsuchen, der Erfahrung auf diesem Gebiet hat.

Gibt es Qualitätsunterschiede bei Botox©?

Botulinumtoxin (Botox©) - Gibt es Qualitätsunterschiede bei Botox©?

Botulinumtoxin Typ A wird von mehreren Herstellern produziert. Aus diesem Grund ist der Wirkstoff unter verschiedenen Markennamen erhältlich, wie beispielsweise Botox©, Azzalure©, Dysport©, Vistabel©, Xeomin© und Bocouture©. All diese Präparate haben eine ähnliche Qualität und weisen beinahe dieselbe Wirkungsdauer und BTX-Konzentration auf.
Vorsicht ist allerdings geboten, wenn die Mittel aus dem asiatischen Raum stammen oder wenn die Herkunft gänzlich unklar ist. Hier ist das Risiko hoch, dass qualitative Mängel wie zum Beispiel Verunreinigungen vorliegen.

Wie unterscheidet sich Botulinumtoxin von Hyaluronsäure?

Botulinumtoxin ist ein Nervengift, das von einem Bakterienstamm namens Clostridium difficile stammt. Es hemmt die Ausschüttung des Botenstoffs Acetylcholin, der für die Anspannung von Muskeln und die Stimulation von Schweiß- und Talgdrüsen verantwortlich ist.
 
Hyaluronsäure wird hingegen vom menschlichen Körper selbst produziert. Sie bindet Wasser und ist somit essenziell für die Flüssigkeitsversorgung und Spannkraft der Haut. Die eigene Produktion des chemischen Stoffes lässt allerdings mit zunehmendem Alter nach, wodurch diese Effekte nicht mehr gegeben sind. Hier kann der Arzt nachhelfen und mimische Falten mit künstlich hergestelltem Hyaluron auffüllen.
Für ein besonders ebenmäßiges Hautbild kommen die beiden Behandlungsmethoden in der plastischen Chirurgie oft in Kombination zum Einsatz.

Was kostet die Behandlung mit Botox©?

Botulinumtoxin (Botox©) - Kosten

Die Kosten für eine Botox©-Injektion lassen sich nicht pauschal angeben. Sie hängen vom Anwendungsgebiet, vom Behandlungsziel und von der verwendeten Menge des Wirkstoffes ab. Für ein Augenbrauenlifting oder die Korrektur von leichten Falten kannst Du ungefähr mit 200 bis 600 Euro pro Behandlungsareal rechnen. Bei stärkeren Unebenheiten der Haut, der Lip-Flip-Technik sowie Anwendungen in der Zahnmedizin steigt der Preis auf rund 300 bis 800 Euro. Die Behandlung von Hyperhidrose und Migräne ist in der Regel noch teurer. Ein genaues Angebot macht Dir der Arzt nach einem ersten Beratungsgespräch.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Botox©-Behandlung?

Botox© kommt für verschiedene Zwecke zum Einsatz. Ist der Eingriff zur Therapie von gesundheitlichen Problemen notwendig, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Für eine Unterspritzung aus rein ästhetischen Gründen kommt der Sozialversicherung aber normalerweise nicht auf. Faltenkorrekturen oder ähnliche Verfahren der plastischen Chirurgie musst Du also in der Regel selbst bezahlen.
Wenn Du Dir unsicher bist, ob die Krankenkasse in Deinem individuellen Fall einen Beitrag leistet, kannst Du Dich entweder direkt an Deinen Versicherungsträger oder an einen unserer Experten wenden.

 


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Botox© ist ein Medikament, das synthetisch aus einem bestimmten Bakterienstamm hergestellt wird. Es hemmt die Ausschüttung des Botenstoffs Acetylcholin, der für die Anspannung von Muskeln und Stimulation von Schweiß- und Talgdrüsen verantwortlich ist.


In der plastischen Chirurgie kommt Botulinumtoxin besonders häufig zum Einsatz. Es eignet sich zur Glättung von mimischen Falten und zur Korrektur von Augenringen. Eine optische Vergrößerung der Lippen oder ein Augenbrauenlifting sind ebenfalls mithilfe von Botox© möglich.


Botulinumtoxin ist aber auch zur Behandlung von bestimmten gesundheitlichen Beschwerden essenziell. Es findet beispielsweise in der Behandlung von übermäßigem Schwitzen (Hyperhidrose), chronischer Migräne oder Zähneknirschen Anwendung.


Für eine Botox©-Behandlung solltest Du Dich immer an einen kompetenten Arzt wenden – eine Selbstmedikation ist nicht empfehlenswert. Die Kosten eines klinischen Eingriffs liegen in der Regel zwischen 200 und 800 Euro. Bei gesundheitlichen Beweggründen übernimmt die Krankenkasse den finanziellen Aufwand.

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