Feigwarzen

Feigwarzen zählen zu den weltweit am häufigsten sexuell übertragbaren Krankheiten. Etwa 70 bis 80 Prozent aller sexuell aktiven Männer und Frauen infizieren sich einmal im Leben mit den Auslösern der Warzen, den sogenannten humanen Papillomviren. Feigwarzen sind allerdings nicht immer ein Grund zur Sorge: Oft verläuft die Krankheit symptomlos und stellt nur ein kosmetisches Problem dar, da sich die Warzen häufig im Genital- und Analbereich ausbilden und auffällige Wucherungen bilden. In vielen Fällen können sie aber Vorstufen zu Gebärmutterhalskrebs und somit bösartige Tumorzellen darstellen. Was Du bei Feigwarzen alles beachten musst und wieso Du bei Verdacht immer einen Arzt konsultieren solltest, erfährst Du hier.


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Zuletzt aktualisiert: 7. März, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Feigwarzen, auch spitze Kondylome oder Condylomata acuminata genannt, sind gutartige Wucherungen der Haut oder Schleimhaut im Intimbereich und zählen zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Sie entstehen durch eine Infektion mit dem humanen Papillomvirus (HPV). Die Inkubationszeit, also der Zeitraum, bis die Feigwarzen nach der Ansteckung sichtbar werden, kann vier Wochen bis zu acht Monate betragen.

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Feigwarzen sind in der Regel symptomatisch, verursachen meist also keine Beschwerden. Sie haben ein sehr auffälliges Erscheinungsbild. Bei ihrer Entstehung wuchert die obere Schicht der betroffenen Haut- oder Schleimhautstelle (Epidermis) spitz nach oben. An der Spitze bilden sich Warzen, die so groß wie eine Stecknadel, aber durchaus auch mehrere Zentimeter groß sein können. Die weichen, warzigen Gebilde erscheinen meist rötlich, grau-bräunlich oder weißlich.

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Die Ursachen von Feigwarzen im Genitalbereich und an anderen Körperstellen sind die sogenannten humanen Papillomviren, kurz HPV. Davon gibt es über 200 verschiedene, von denen die meisten allerdings ungefährlich sind. Die HP-Viren lösen nur selten bösartige Krankheiten aus. Insgesamt kannst Du Dich mit 40 unterschiedlichen HPV-Typen im Genitalanalbereich infizieren.

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Die Therapie der Feigwarzen kann auf unterschiedliche Arten erfolgen. Welche Methode Dir Dein Facharzt empfiehlt, hängt vom betroffenen Hautareal, der Ausbreitung der Warzen und von Deinem Immunsystem ab. Nach Absprache mit Deinem Facharzt kannst Du Feigwarzen selbst in Eigentherapie mittels Cremen oder Salben behandeln.

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Dein Facharzt kann Feigwarzen auch chirurgisch entfernen, wobei er die Gewebewucherungen abträgt. Dafür erhältst Du entweder eine örtliche Betäubung oder eine Vollnarkose. Alternativ kann Dein Facharzt Deine Feigwarzen mittels Elektrokauter, Laser, Kryotherapie oder Kürettage entfernen.

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Äußerliche Feigwarzen kannst Du meist auch gut selbst behandeln, natürlich aber immer in Absprache mit Deinem zuständigen Gynäkologen oder Urologen. Denn dieser muss vorab ausschließen, dass Du auch über innerliche Warzen verfügst oder das Warzengewebe bereits auf bösartige Auswucherungen hinweist. Zur Selbstbehandlung verordnet Dir Dein Facharzt dann meist eine Lösung oder Creme mit immunstärkenden und virusbekämpfenden Wirkstoffen.

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Da es sich bei Feigwarzen um eine Viruserkrankung im Genital- oder Analbereich handelt, kannst Du sie nur effektiv vorbeugen, indem Du die Ansteckung mit den HP-Viren verhinderst. Die Ansteckung erfolgt primär durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, weshalb Du zur Risikominderung unbedingt Kondome verwenden solltest. Auch die vorbeugende HPV-Impfung kann Dich vor zukünftigen Ansteckungen schützen.

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Da es sich bei Feigwarzen im Grunde genommen um gutartige Hautveränderungen handelt, geht von ihnen in den meisten Fällen keine größere Gefahr aus. Dennoch kann sich das humane Papillomvirus in diverse Unterarten gliedern und weitere Erkrankungen im Genital- und Analbereich auslösen. Feigwarzen können unabhängig von der Therapiemethode erneut auftreten, da die Viren durch eine Behandlung nicht vollständig entfernt werden können.

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Um die humanen Papillomviren zu diagnostizieren, führt Dein Urologe oder Gynäkologe meist einen HPV-Test durch, wobei zunächst den äußeren Genital- und Analbereich untersucht. In weiterer Folge entnimmt er Dir Zellmaterial über einen Schleimhautabstrich oder eine Gewebeprobe.

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Da HPV-Untersuchungen meist im Zuge eines gynäkologischen oder urologischen Kontrolltermins stattfinden, hängen die Kosten stark von den Konditionen Deines zuständigen Facharztes ab. Auch die Behandlungskosten hängen von der angewandten Therapiemethode ab. Die HPV-Impfung ist in Österreich für Kinder ab dem vollendeten neunten Lebensjahr bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr kostenlos. Erwachsene müssen die HPV-Impfung privat zahlen, was sich auf Kosten von 170 bis 200 Euro pro Dosis beläuft.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Feigwarzen werden durch die humanen Papillomviren, die meist sexuell übertragen werden, ausgelöst. Die Infektion erfolgt in der Regel ohne Symptome und heilst manchmal auch von selbst wieder ab. In schlimmen Fällen können HP-Viren aber Auslöser einer Krebserkrankung sein.


Zur Übertragung der HP-Viren ist direkter Körperkontakt notwendig. Dies kann sowohl bei Geschlechtsverkehr als auch bei der Geburt eines Neugeborenen passieren, wenn die werdende Mutter über Feigwarzen im Genitalbereich verfügt.


Fachärzte können nur die durch die Viren entstandenen Warzen behandeln, nicht aber die Infektion selbst. Dafür können Cremes oder Salben, aber auch operative Methoden wie Lasertherapien, Kürettagen oder Kryotherapien durchgeführt werden.


Den wirksamsten Schutz vor einer HPV-Infektion bietet die HPV-Impfung, die bereits vor dem ersten Sexualverkehr verabreicht werden sollte.

Was versteht die Medizin unter Feigwarzen?

Feigwarzen, auch spitze Kondylome oder Condylomata acuminata genannt, sind gutartige Wucherungen der Haut oder Schleimhaut im Intimbereich und zählen zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Sie entstehen durch eine Infektion mit dem humanen Papillomvirus (HPV). Die Inkubationszeit, also der Zeitraum, bis die Feigwarzen nach der Ansteckung sichtbar werden, kann vier Wochen bis zu acht Monate betragen. Etwa 70 bis 80 Prozent aller sexuell aktiven Frauen und Männer infizieren sich zumindest einmal im Leben mit den HP-Viren.

Feigwarzen - Was versteht die Medizin unter Feigwarzen?

Sind Genitalwarzen ansteckend?

Feigwarzen zählen zu sexuell übertragbaren Erkrankungen. Sie gehen meist durch direkten Haut- oder Schleimhautkontakt von einem Wirt zum nächsten über, was häufig bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr der Fall ist. Besonders große Gefahr besteht vor allem bei sich häufig wechselnden Geschlechtspartnern. Kondome können das Ansteckungsrisiko zwar eindämmen, aber bieten dennoch keinen vollständigen Schutz, da sie nicht alle Hautstellen bedecken, die von HP-Viren befallen sein könnten.
 
Die Ansteckung kann zudem auch über kontaminierte Gegenstände wie Sexspielzeug erfolgen. Geringe Ansteckungsgefahr besteht auch bei gemeinsam benutzten Handtüchern oder Badeschwämmen sowie durch gemeinsames Baden. Im Mund- und Rachenbereich können Feigwarzen durch eine Virenübertragung bei Oralverkehr entstehen. Experten verweisen auch auf ein gewisses Risiko der Selbstansteckung, was vor allem bei Kindern nicht ungefährlich sein kann. Wenn sich diese nämlich mit gewöhnlichen Warzen an den Fingern im Genital- oder Analbereich kratzen, kann es ebenso zur Entstehung von Feigwarzen kommen. Ausgelöst werden diese dann meist vom HPV-Typ 2, 27 oder 57.

Was sind die Symptome von Feigwarzen?

Feigwarzen - Was sind die Symptome von Feigwarzen?

Feigwarzen sind in der Regel symptomatisch, verursachen meist also keine Beschwerden.
Sie haben ein sehr auffälliges Erscheinungsbild. Bei ihrer Entstehung wuchert die obere Schicht der betroffenen Haut- oder Schleimhautstelle (Epidermis) spitz nach oben.

An der Spitze bilden sich Warzen, die so groß wie eine Stecknadel oder auch mehrere Zentimeter groß sein können. Die weichen, warzigen Gebilde erscheinen meist rötlich, grau-bräunlich oder weißlich. Zudem kann mit ihnen ein Nässegefühl sowie anhaltender Juckreiz und Brennen auftreten. In manchen Fällen entstehen auch kleine blutende Risse, sogenannte Fissuren, rund um die Feigwarzen.
 
Neben klassischen Erscheinungsmustern gibt es auch Sonderformen, zu welchen die sogenannte Condylomata plana gehört. Die Feigwarze erscheint dabei äußerst flach. Zusätzlich können sich Feigwarzen in seltenen Fällen zu sogenannten Riesenkondylomen entwickeln. Diese blumenartigen Tumore zerstören das Gewebe und können sich unter Umständen in eine Krebsgeschwulst, also ein verruköses Plattenepithelkarzinom, umwandeln. Sie können also eine Vorstufe zu bösartigen Tumoren der Geschlechtsorgane, vor allem für Gebärmutterhalskrebs oder Peniskrebs, sein.

Feigwarzen - An der Spitze bilden sich Warzen

An welchen Körperstellen können Feigwarzen auftreten?

Feigwarzen - An welchen Körperstellen können Feigwarzen auftreten?

Feigwarzen treten primär im Genitalbereich auf, deutlich seltener an anderen Körperstellen. Sie werden deshalb auch Genitalwarzen genannt. Sie treten meist zu mehreren Warzen gehäuft auf und können sich zu größeren Knoten oder plattenartigen Gebilden, einem sogenannten Hahnenkamm, entwickeln.

Bei der Frau entstehen Feigwarzen häufig an der hinteren Kommissur, also der Verbindungsstelle der großen Schamlippen vor dem Damm oder direkt an den Schamlippen. In vielen Fällen kannst Du sie aber auch in der Scheide, am Gebärmutterhals, am Anus, im Analkanal oder sogar in der Harnröhre vorfinden. Bei Feigwarzen in der Harnröhre treten zeitgleich auch Warzen im äußeren Genitalbereich auf.
 
Beim Mann hingegen entstehen die Warzen meist am Vorhautbändchen (Frenulum) am Penis, häufig auch an der Penisfurche, der ringförmigen Vertiefung hinter der Eichel, sowie am inneren Blatt der Vorhaut. Männer ohne Vorhaut sind daher viel weniger anfällig für Genitalwarzen, sie können aber dennoch am Penis-Stamm und an der Peniswurzel auftreten. Ähnlich wie bei Frauen können die Warzen auch bei Männern in der Harnröhre, im Analkanal und am Anus vorkommen, was vor allem bei häufigem Analverkehr der Fall ist.
 
Da Feigwarzen feuchtwarme Bedingungen bevorzugen, entstehen sie hauptsächlich im Genital- und Analbereich. Sie bilden sich deshalb nur sehr selten an anderen Körperstellen aus. Durch Oralverkehr können beispielsweise HP-Viren aus dem Genitalbereich in den Mund-Rachen-Raum gelangen und zur Warzenbildung führen, was aber sehr selten der Fall ist. Auch sehr außergewöhnlich ist die Bildung von Feigwarzen im Nabel, an den Brüsten der Frau oder in Achselhöhlen.

Welche Ursachen haben Feigwarzen?

Die Ursachen von Feigwarzen im Genitalbereich und an anderen Körperstellen sind die sogenannten humanen Papillomviren, kurz HPV. Davon gibt es über 200 verschiedene, von denen die meisten allerdings ungefährlich sind. Die HP-Viren lösen nur sehr selten bösartige Krankheiten aus. Mediziner bezeichnen sie deshalb als low-risk oder Niedrigrisiko-Typen. Zu den bekanntesten Typen, die Fachärzte in den meisten Feigwarzen-Fällen nachweisen können, zählen HPV 6 und HPV 11. Häufig lösen aber auch low-risk HP-Viren Feigwarzen-Symptome aus. Insgesamt kannst Du Dich sogar mit 40 unterschiedlichen HPV-Typen im Genitalanalbereich infizieren.

Feigwarzen - Welche Ursachen haben Feigwarzen?

Welche Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Feigwarzen?

Feigwarzen - Welche Risikofaktoren begünstigen die Entstehung von Feigwarzen?

Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko einer Ansteckung mit HP-Viren erhöhen. Zu diesen zählt vor allem ungeschützter Geschlechtsverkehr ohne Kondome, aber auch erhöhter Nikotinkonsum kann dazu beitragen, dass sich die Schutz- oder Barrierefunktion Deiner Schleimhaut verringert.

Auch Frauen, die schon in jungen Jahren Mutter werden oder bereits mehrere Geburten hinter sich haben, sind einem höheren Ansteckungsrisiko ausgesetzt. Denn Schwangerschaften bewirken, dass Deine Gebärmutterschleimhaut deutlich anfälliger für Infektionen wird. Zudem erhöht ein von Grund auf geschwächtes Immunsystem das Risiko einer Feigwarzen-Ansteckung. Aber auch bei anderen Genitalinfektionen wie Chlamydien oder Genitalherpes solltest Du besonders vorsichtig sein.

Wie entsteht eine Condylomata acuminata bei Kindern?

Eine Condylomata acuminata kann dann bei Kindern auftreten, wenn schwangere Frauen bereits an Feigwarzen im Intimbereich leiden, wodurch sie die Viren bei der Geburt auf ihr Kind übertragen. Dadurch erhöht sich das Risiko, dass das Neugeborene Feigwarzen-ähnliche Knoten im Bereich des Kehlkopfes oder der Stimmbänder entwickelt. Zu möglichen Symptomen zählen unter anderem Heiserkeit, Husten, Schluckbeschwerden oder laute Atemgeräusche.

Wie erfolgt die konservative Behandlung von Feigwarzen?

Die Therapie der Feigwarzen kann auf unterschiedliche Arten erfolgen. Welche Methode Dir Dein Facharzt empfiehlt, hängt vom betroffenen Hautareal, der Ausbreitung der Warzen und von Deinem Immunsystem ab.

Feigwarzen - Einerseits gibt es gute Möglichkeiten zur Eigentherapie

Einerseits gibt es gute Möglichkeiten zur Eigentherapie, bei der Du über mehrere Wochen spezielle Lösungen und Cremes auf die Feigwarzen auftragen musst. Diese enthalten immunstärkende Wirkstoffe wie Imiquimod und Interferon, die die körpereigenen Immunzellen stärken, damit jene wiederum die Viren verstärkt angreifen können. Podophyllotoxin hemmt das Wachstum der virusinfizierten Zellen, damit diese absterben.


Feigwarzen - Andererseits kannst Du Dich auch in ärztliche Therapie begeben

Andererseits kannst Du Dich auch in ärztliche Therapie begeben, vor allem dann, wenn eine Eigentherapie nicht möglich ist, was vor allem bei inneren Feigwarzen der Fall ist. In solchen Fällen führt Dein Facharzt die Behandlung ambulant durch, wobei er entweder Trichloressigsäure auf die betroffene Stelle aufträgt oder die Feigwarzen mit flüssigem Stickstoff vereist (Kryotherapie). Bei Letzterem stirbt das Gewebe durch das Auftragen des Stickstoffs ab. Diesen Prozess kannst Du einmal pro Woche wiederholen. Mögliche Nebenwirkungen sind Brennen und Schmerzen an der betroffenen Körperstelle. Durch diese Behandlungsmethode werden die HP-Viren allerdings nicht abgetötet, weshalb häufig auch neue Feigwarzen entstehen können. Manchmal ist allerdings auch eine operative Entfernung oder eine Entfernung mittels Elektro- oder Lasertherapie notwendig.

Feigwarzen - Wie werden Feigwarzen bei Schwangeren und Kindern behandelt?

Wie werden Feigwarzen bei Schwangeren und Kindern behandelt?

Bei Schwangeren empfehlen Fachärzte eine Feigwarzen-Entfernung mittels Trichloressigsäure. Häufig empfehlen sie auch die Vereisung, die Lasertherapie und eine Elektrokauterisation. Mit derartigen invasiven Methoden warten Spezialisten allerdings bis zur 34. Schwangerschaftswoche, denn in vielen Fällen bessern sich Feigwarzen im Genitalbereich ab der 25. Woche von allein.
 
Bei Kindern können Feigwarzen im Genitalbereich auf sexuellen Missbrauch hinweisen, vor allem dann, wenn sich ein Kind auffällig verhält oder Spuren von Gewalt sichtbar sind. In derartigen Fällen sollte das Kind neben einer fachärztlichen Feigwarzen-Behandlung auch zu einem Kinderpsychologen. Zur Entfernung eignet sich die Kryotherapie, eine Laserbehandlung oder Elektrokauterisation.

Wie lassen sich Feigwarzen chirurgisch entfernen?

Dein Facharzt kann Feigwarzen auch chirurgisch entfernen, wobei er die Gewebewucherungen abträgt. Dafür erhältst Du entweder eine örtliche Betäubung oder eine Vollnarkose. Dein Facharzt kann dazu dann verschiedene Techniken anwenden.

Feigwarzen - Elektrokauter

Einerseits kann er die Feigwarzen mit einem Elektrokauter entfernen, indem er die Warzen durch elektrischen Strom erhitzt und zerstört. Diese Methode eignet sich vor allem für großflächige Feigwarzen, die unter Umständen bereits erneut aufgetreten sind. Während des Eingriffs kann sich allerdings Rauch mit ansteckenden Viruspartikeln entwickeln, weshalb Gasmasken und Schutzbrillen sowie das Verwenden einer Absaugvorrichtung notwendig sind.


Feigwarzen - Lasertherapie

Des Weiteren kann Dein Facharzt Feigwarzen auch mittels Lasertherapie entfernen, wobei der Laser mit Kohlenstoffdioxid oder Farbstoff, also als Nd:YAG-Laser, arbeitet. Wie die Elektrokauterisation eignet sich auch diese Methode besonders für große und wiederkehrende Feigwarzen. Auch hier kann sich Rauch entwickeln, der mit infektiösen Viruspartikeln angereichert ist. Sollten sich Feigwarzen im Bereich des Gebärmutterhalses befinden, wo sie Dein Facharzt meist vorzugsweise mit einem Laser entfernt, sollte Dir Dein Facharzt vorab eine Gewebeprobe entnehmen. Dadurch kann er feststellen, ob sich eventuell bösartige Zellveränderungen oder Vorstufen davon im Gewebe befinden.


Feigwarzen - Kürettage

Dein Facharzt kann Feigwarzen auch mittels Ausschabung, der sogenannten Kürettage, und Abtragung mit einer chirurgischen Schere (Scherenschlagexzision) entfernen. Diese Methode ist besonders beliebt bei Genitalwarzen. Sollten sich Feigwarzen in der Harnröhre befinden, so entfernt Sie Dein Spezialist mittels Harnröhrenspiegelung. Dabei kann es allerdings zu Schädigungen und Vernarbungen des Gewebes kommen. Mögliche Folgen sind zudem Missempfindungen, Schmerzen und Verengungen der Harnröhre. Derartige Folgen können auch nach einer Feigwarzen-Entfernung im Analkanal auftreten.

Was kann ich selbst bei Feigwarzen tun?

Äußerliche Feigwarzen kannst Du meist auch gut selbst behandeln, natürlich aber immer in Absprache mit Deinem zuständigen Gynäkologen oder Urologen. Denn dieser muss vorab ausschließen, dass Du auch über innerliche Warzen verfügst oder das Warzengewebe bereits auf bösartige Auswucherungen hinweist. Zur Selbstbehandlung verordnet Dir Dein Facharzt dann meist eine Lösung oder Creme mit immunstärkenden und virusbekämpfenden Wirkstoffen wie Podophyllotoxin, Epigallocatechingalat oder Imiquimod. Letzteres aktiviert das Abwehrsystem Deiner Haut, wodurch Deine Immunzellen den Warzenerreger verstärkt angreifen.
 
Bei der Selbstbehandlung solltest Du die verschriebenen Mittel über mehrere Wochen regelmäßig anwenden. Wenn Deine Haut dabei allerdings stark gereizt wird, solltest Du dies mit Deinem Arzt klären und die Therapie auf seine Empfehlungen hin eventuell für ein paar Tage unterbrechen, bis die Reizung zurückgegangen ist.
 
Eine Selbsttherapie eignet sich jedoch nicht für alle Betroffenen. Beispielsweise können innere Feigwarzen nur durch ärztliche Hilfe behandelt werden. Sowohl Größe, Ausbreitung, Lokalisation als auch Deine körpereigene Immunabwehr entscheiden über die Behandlungsart.

Welche Hausmittel helfen bei Genitalwarzen?

Feigwarzen - Welche Hausmittel helfen bei Genitalwarzen?

Als Hausmittel zur Feigwarzen-Behandlung ist Teebaumöl bekannt, also ein ätherisches Öl aus den Blättern des Australischen Teebaums. Dieses hat eine virustatische Wirkung, was die Vermehrung von Viren hemmt. Allerdings ist die effektive Wirkung von Teebaumöl bis dato nicht wissenschaftlich bewiesen.

Feigwarzen - Teebaumöl

Wie kann ich Feigwarzen vorbeugen?

Da es sich bei Feigwarzen um eine Viruserkrankung im Genital- oder Analbereich handelt, kannst Du sie nur effektiv vorbeugen, indem Du die Ansteckung mit den HP-Viren verhinderst. Die Ansteckung erfolgt primär durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, weshalb Du zur Risikominderung unbedingt Kondome verwenden solltest. Diese bieten Dir zwar keinen 100-prozentigen Schutz, da sie nicht alle infizierten Hautstellen bedecken, aber bieten Dir dennoch den besten Schutz vor einer Virusinfektion und reduzieren das Ansteckungsrisiko erheblich.
 
Zudem solltest Du engen Hautkontakt vermeiden, da sich die infektiösen HP-Viren auch an anderen Stellen im Intimbereich befinden können. Die Viren lassen sich nämlich auch während des Vorspiels oder beim gemeinsamen Baden durch direkten Hautkontakt übertragen. Deshalb solltest Du es auch vermeiden, Bade- und Handtücher mit einer infizierten Person zu teilen. Eine HPV-Infektion kannst Du auch gut durch intensive Intimhygiene und richtige Kleidung vermeiden. Denn Feigwarzen bevorzugen ein feuchtwarmes Umfeld, weshalb Du eher weite Kleidung und Unterwäsche, welche die Luft im Intimbereich gut zirkulieren lässt, tragen solltest.
 
Außerdem kannst Du Feigwarzen gut vorbeugen, indem Du Dich auch nachhaltig um Dein Immunsystem sorgst und es laufend stärkst. Denn ob Feigwarzen nach einer HPV-Übertragung tatsächlich ausbrechen, hängt von Deiner körpereigenen Immunabwehr ab. Dies gilt auch für andere sexuell übertragbare Krankheiten. Deshalb solltest Du auf eine ausgewogene Ernährung achten, Dich viel bewegen, genügend schlafen und auf den Konsum von Alkohol, Nikotin und Drogen verzichten.

Feigwarzen - Wie kann ich Feigwarzen vorbeugen?

Kann man sich gegen Feigwarzen impfen lassen?

Feigwarzen - Kann man sich gegen Feigwarzen impfen lassen?

Die moderne Medizin bietet Dir zudem die Möglichkeit, Dich gegen HP-Viren impfen zu lassen und das damit verbundene Risiko von Gebärmutterhalskrebs zu verringern. Die Impfung sollte vor dem ersten sexuellen Kontakt erfolgen, wobei Du in der Regel drei Impfungen im Abstand von null, zwei sowie vier bis sechs Monaten bekommst.

Die verwendeten Impfstoffe schützen Dich vor einer Infektion mit den HPV-Typen 6, 11, 16 und 18. Da Du Feigwarzen aber auch durch andere HPV-Typen bekommen kannst, bietet Dir eine Impfung leider keinen vollständigen Schutz. Deshalb solltest Du auch weiterhin beim Geschlechtsverkehr vorbeugend Kondome tragen und direkten Hautkontakt vermeiden.
 
Unabhängig davon solltest Du regelmäßig eine gynäkologische Kontrolluntersuchung durchführen lassen, um eine etwaige Infektion so früh wie möglich zu diagnostizieren.

Wie ist die Prognose bei Feigwarzen?

Da es sich bei Feigwarzen im Grunde genommen um gutartige Hautveränderungen handelt, geht von ihnen in den meisten Fällen keine größere Gefahr aus. Dennoch kann sich das humane Papillomvirus in diverse Unterarten gliedern und weitere Erkrankungen im Genital- und Analbereich auslösen.
 
Der Krankheitsverlauf ist sehr individuell. In manchen Fällen können sich Feigwarzen auch ohne Therapie wieder zurückbilden. Häufig breiten sie sich aber umso mehr aus, je länger Du sie unbehandelt lässt. Oft können sie sogar zu großen Wucherungen wachsen und immer stärkere Beschwerden auslösen. Deshalb solltest Du Feigwarzen immer behandeln lassen, da sie auch sehr ansteckend sind. Größere Kondylome können zudem auch den Geburtskanal behindern und dabei auch eine Gefahr für das Neugeborene darstellen, da sich so die infektiösen Viren auf den Mund- und Rachenbereich des Kindes übertragen können.

Unabhängig von der Behandlungsmethode kann Dein Facharzt die auslösenden HP-Viren nur sehr selten vollständig beseitigen. Deshalb kann es meist auch zu Rückfällen kommen. Zudem sind immungeschwächte Personen, Menschen mit einer HIV-Infektion oder einer Organtransplantation aufgrund ihres geschwächten Immunsystems einem deutlich höheren Risiko ausgesetzt, dass Feigwarzen zu Krebserkrankungen entarten können. Je nach ihrem Potenzial, eine Krebserkrankung auszulösen, unterteilt die Medizin sie in Niedrigrisiko-HPV-Typen und Hochrisiko-HPV-Typen. Unter den Niedrigrisiko-Typen sind Typ 6 und 11 die häufigsten Auslöser von Feigwarzen. Hochrisiko-HPV-Typen wie die Varianten 16 und 18 sind allerdings für über 99 Prozent aller Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen verantwortlich. Sie erhöhen zudem auch das Risiko einer Krebserkrankung am Penis, Anus, an der Vulva oder am Mund.

 

Feigwarzen können unabhängig von der Therapiemethode wieder auftreten. Denn die Viren kann Dein Facharzt durch die Behandlung nicht vollständig entfernen. Kontaminierte Zellen können sich zudem auch in der Umgebung der Kondylome befinden, auch wenn die umgebende Haut unauffällig aussieht. Aus diesem Grund solltest Du auch die umgebenden Hautstellen mit Salben oder Cremen behandeln.

Feigwarzen - Wie ist die Prognose bei Feigwarzen?

Wie werden Feigwarzen diagnostiziert?

Feigwarzen - Wie werden Feigwarzen diagnostiziert?

Um HPV zu diagnostizieren, führt Dein Urologe oder Gynäkologe meist einen HPV-Test durch, wobei er zunächst den äußeren Genital- und Analbereich untersucht. In weiterer Folge entnimmt er Dir Zellmaterial über einen Schleimhautabstrich oder eine Gewebeprobe.

Ein HPV-Test gibt allerdings keine Auskunft darüber, ob Du schon einmal mit HPV infiziert warst. Auch Zellveränderungen, Krebsvorstufen oder Krebszellen können mit diesem Test nicht identifiziert werden, wofür also eine gynäkologische Krebsuntersuchung notwendig ist.
 
Ausgebildete Feigwarzen kann er recht schnell aufgrund ihres charakteristischen Erscheinungsbildes erkennen. Im Anfangsstadium kann er sie meist jedoch nur schwer mit freiem Auge diagnostizieren. Dafür betupft er die betroffene Stelle meist mit verdünnter Essigsäure, um die Warzen als weiße Felder besser sichtbar zu machen.
 
Findet Dein Facharzt bei der Erstuntersuchung Feigwarzen an äußeren Körperstellen, so besteht durchaus die Wahrscheinlichkeit, dass Du auch an anderen Stellen Warzen ausgebildet hast. Um dies nachzuweisen, kann Dein Facharzt eine Enddarmspiegelung oder Harnröhrenspiegelung durchführen. Bei Frauen untersucht der Gynäkologe den Gebärmutterhals genauer mittels Spezialmikroskop. Sollte Dein Facharzt auch innerliche Feigwarzen diagnostizieren, so sollte sich auch Dein Partner untersuchen lassen.

Feigwarzen - Von welchen Krankheiten müssen Kondylome abgegrenzt werden?

Von welchen Krankheiten müssen Kondylome abgegrenzt werden?

Im Grunde genommen können Feigwarzen bereits Vorstufen von Krebserkrankungen darstellen. Dies muss Dein Facharzt in der Voruntersuchung feststellen, da sich damit auch die Behandlungsart sowie die Kostenübernahme der Behandlung ändern würden. Zudem müssen sie auch von anderen Krankheiten wie Herpes genitalis, Chlamydien oder Syphilis unterschieden werden, die auch zu den häufigsten sexuell übertragbaren Geschlechtskrankheiten zählen und das Infektionsrisiko mit HP-Viren erhöhen könnten.

Was kostet die Behandlung von Feigwarzen?

Feigwarzen - Kosten

Die HPV-Impfung ist in Österreich ein Teil des Schulimpfungsprogramms und daher für Kinder ab dem vollendeten neunten Lebensjahr bis zum vollendeten zwölften Lebensjahr kostenlos. Bis zum vollendeten 15. Lebensjahr können Jugendliche eine Vergünstigung wahrnehmen, was sich auf etwa 50 Euro pro Person beläuft.

Für Kinder empfehlen Experten zwei Dosen, bei Jugendlichen und Erwachsenen werden drei Dosen verabreicht. Erwachsene müssen die HPV-Impfung privat zahlen, was sich auf Kosten von 170 bis 200 Euro pro Dosis beläuft.

 

Da HPV-Untersuchungen meist im Zuge eines gynäkologischen oder urologischen Kontrolltermins stattfinden, hängen die Kosten stark von den Konditionen Deines zuständigen Facharztes ab. Auch die Behandlungskosten hängen von der angewandten Therapiemethode ab.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung von Genitalwarzen?

Die Krankenkasse übernimmt die chirurgische Behandlung von Feigwarzen nur dann, wenn die Gefahr besteht, dass es sich um entartete Warzen mit hohem gesundheitlichem Risiko handeln könnte. Sollte es sich um einen kosmetischen Eingriff handeln, so übernehmen die Krankenkassen in der Regel nicht die Behandlungskosten. Konsultiere dafür am besten Deinen zuständigen Krankenversicherungsträger.

 


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Feigwarzen werden durch die humanen Papillomviren, die meist sexuell übertragen werden, ausgelöst. Die Infektion erfolgt in der Regel ohne Symptome und heilst manchmal auch von selbst wieder ab. In schlimmen Fällen können HP-Viren aber Auslöser einer Krebserkrankung sein.


Zur Übertragung der HP-Viren ist direkter Körperkontakt notwendig. Dies kann sowohl bei Geschlechtsverkehr als auch bei der Geburt eines Neugeborenen passieren, wenn die werdende Mutter über Feigwarzen im Genitalbereich verfügt.


Fachärzte können nur die durch die Viren entstandenen Warzen behandeln, nicht aber die Infektion selbst. Dafür können Cremes oder Salben, aber auch operative Methoden wie Lasertherapien, Kürettagen oder Kryotherapien durchgeführt werden.


Den wirksamsten Schutz vor einer HPV-Infektion bietet die HPV-Impfung, die bereits vor dem ersten Sexualverkehr verabreicht werden sollte.

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