Arthritis

Du leidest unter schmerzenden, geschwollenen und steifen Gelenken? Bei diesen Symptomen handelt es sich häufig um die sogenannte Arthritis. Eine solche Gelenkentzündung muss frühzeitig behandelt werden, um ernste Schäden an den Gelenken zu verhindern. Sogar der vollständige Verlust der Funktionsfähigkeit der betroffenen Gelenke ist möglich. Deshalb gilt: Je früher die Behandlung erfolgt, umso besser können Folgebeschwerden vermieden werden. Die Ursachen für eine Arthritis sind vielfältig und sollten im Vorfeld abgeklärt werden, um andere Krankheiten auszuschließen. Eine Arthritis gilt daher nicht als eine eigenständige Erkrankung, sondern vielmehr Folge einer zugrunde liegenden Erkrankung, die umfassend behandelt werden muss.


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Arthritis

Was versteht die Medizin unter Arthritis?

Arthritis setzt sich aus den griechischen Wörtern arthros (Gelenk) und itis (Entzündung) zusammen – es handelt sich dabei also um eine Gelenkentzündung. Eine Entzündung ist immer eine Abwehrreaktion des Körpers. Oft steht eine Arthritis im Zusammenhang mit einer Abwehrreaktion gegen einen Krankheitserreger; sie kann aber auch im Zusammenhang mit Ablagerungen in den Gelenken, etwa durch Gicht oder eine Autoimmunerkrankung, entstehen. In diesem Fall greift das Immunsystem des Körpers das eigene Gewebe an und begünstigt eine Entzündung.

Streng genommen ist eine Arthritis somit keine eigenständige Erkrankung, sondern ist vielmehr ein Symptom, das in Folge unterschiedlicher Krankheiten auftreten kann. Verlauf und Symptome sind stark von dieser zugrunde liegenden Erkrankung abhängig. Ist nur ein Gelenk betroffen, sprechen Mediziner von einer Monoarthritis, bei mehreren betroffenen Gelenken handelt es sich um eine Oligoarthritis. Sind hingegen mehr als fünf Gelenke von den Symptomen der Arthritis betroffen, wird dies als Polyarthritis bezeichnet.
 
Etwa 80.000 Menschen in Österreich leiden an den Symptomen einer Arthritis. Frauen sind dabei etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer. Erste Anzeichen einer Arthritis zeigen sich meist im Alter von 30 bis 50 Jahren. In seltenen Fällen kann sie auch schon im Kindes- oder Jugendalter auftreten. Mediziner sprechen dabei von einer juvenilen idiopathischen Arthritis.

Welche Formen von Arthritis gibt es?

Je nach Ursache und Symptomen der Arthritis unterscheiden Mediziner verschiedene Formen der Gelenkentzündung. Zu den häufigsten zählen:

Rheumatoide Arthritis

Die rheumatoide Arthritis ist die am häufigsten vorkommende Form der Arthritis. Bei dieser Form sind mehrere Gelenke langfristig betroffen, weshalb wir hierbei auch von einer chronischen Polyarthritis sprechen. Die Erkrankung verläuft in Schüben, neben den Gelenken sind häufig verschiedene Organe betroffen.

Psoriasis-Arthritis

Bei etwa einem Drittel der Menschen, die an Schuppenflechte (Psoriasis) leiden, bilden sich auch die Symptome einer Arthritis. Erste Symptome der Psoriasis-Arthritis zeigen sich meiste einige Jahre nach dem Auftreten der Psoriasis. In seltenen Fällen beginnen beide Erkrankungen gleichzeitig. Auch diese Form der Arthritis verläuft in Schüben.

Lyme-Arthritis

Auslöser der Lyme-Arthritis ist das Bakterium Borrelia burgdorferi. Nach einem Zeckenstich können sie in den Körper gelangen und zu Borreliose führen. Bei der Lyme-Arthritis ist es zu einem Bakterienbefall der Gelenke gekommen. Bleibt eine Lyme-Arthritis unbehandelt, können sich die Symptome auf das zentrale Nervensystem ausbreiten.

Bakterielle Arthritis

Eine bakterielle Arthritis wird aufgrund ihrer Symptome häufig auch als eitrige oder septische Arthritis bezeichnet. Auch diese Form der Arthritis wird durch einen Bakterienbefall ausgelöst. Meist sind Staphylokokken der Auslöser.

Reaktive Arthritis

Eine reaktive Arthritis entsteht in Folge einer bakteriellen Infektion des Darms oder der Harnröhre. Gelenke und andere Strukturen entzünden sich, obwohl sie selbst gar nicht infiziert sind. Auslöser sind häufig Bakterien wie Chlamydien, Mykoplasmen oder Ureaplasma, aber auch Salmonellen oder Shigellen.

Was sind die Symptome einer Arthritis?

Typisch für eine Arthritis sind schmerzende Gelenke. Diese können auch geschwollen sein, sich steif anfühlen und sind möglicherweise gerötet. Bei manchen Patienten fühlen sich die betroffenen Gelenke warm an.

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Charakteristisch ist auch die Morgensteifigkeit – nach dem Aufstehen fühlen sich die Gelenke besonders steif an. Erst im Laufe mehrerer Stunden werden die Gelenke beweglich. Die Beschwerden einer Arthritis zeigen sich meist nach Ruhephasen, treten also häufig nachts auf. Besonders häufig betroffen sind die Grund- und Mittelgelenke der Finger, Zehen und Handgelenke.
 
Menschen, die an Arthritis erkrankt sind, haben häufig Schwierigkeiten bei alltäglichen Tätigkeiten wie dem Waschen oder Anziehen oder dem Öffnen des Schraubverschlusses eines Glases. Die Hand in eine Faust zu bringen bereitet vielen Betroffenen ebenso große Schmerzen wie ein leichter Händedruck. Häufig sind die Gelenkbeschwerden von Symptomen wie Schwitzen, Erschöpfung, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust begleitet.
 
Der Krankheitsverlauf ist wesentlich von der Ursache der Gelenkentzündung abhängig. Während Arthritis-Formen, die von Bakterien ausgelöst werden, wie etwa eine Lyme-Arthritis oder eine bakterielle Arthritis wieder vollständig abklingen, sofern die Infektion behandelt wird, verlaufen andere Formen in Schüben. Das ist etwa bei Rheuma oder Gicht der Fall. Die Beschwerden sind manchmal milder, flammen aber immer wieder auf. Üblicherweise sind mit jedem Schub mehr unterschiedliche Gelenke betroffen.

Die rheumatoide Arthritis befällt im Normalfall zuerst die Gelenke der Finger und Zehen. Im weiteren Verlauf breiten sich die Symptome dann aber auch auf größere Gelenke wie Schultern, Ellenbogen und Knie aus. Bei den meisten Betroffenen verläuft die Krankheit symmetrisch.

 

Bei der Psoriasis-Arthritis zeigen sich die ersten Symptome zunächst auf kleineren Gelenken, sie weiten sich dann aber auch auf die größeren Gelenke aus. Anders als die rheumatoide Arthritis verläuft diese Form aber typischerweise asymmetrisch. Bei den meisten Erkrankten ist also nur eine Körperseite betroffen. Bei manchen Betroffenen breiten sich die Symptome bis in die Wirbelsäule aus.

 

Arthritis Symptome im Gelenk der großen Zehe sind größtenteils auf einen Gichtanfall zurückzuführen. Erfolgt keine entsprechende Behandlung, breiten sich die Symptome auf weitere Gelenke aus.

Wie lässt sich eine Arthritis behandeln?

Je nachdem, welche Krankheit einer Arthritis zugrunde liegt, entscheidet der Arzt, welche Behandlungsmöglichkeiten sinnvoll sind. Die wichtigsten Ziele der Therapie sind die Linderung der Schmerzen, das Aufhalten der Entzündung und das Erhalten der Beweglichkeit der Finger. In den meisten Fällen erfolgt eine Kombination aus verschiedenen Therapien.

Zur Behandlung der Schmerzen stehen verschiedene Medikamente zur Verfügung. Analgetika bekämpfen den Schmerz. Sie haben allerdings keinerlei Einfluss auf das Fortschreiten des Entzündungsprozesses. Sie helfen daher auch nicht gegen die Steifigkeit der Gelenke am Morgen.

Kortisonfreie Entzündungshemmer, also nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR), wirken hingegen gegen akute Entzündungsprozesse in den Gelenken. Sie sind abschwellend, das bedeutet, sie wirken auch gegen die Steifigkeit der Gelenke. Zu den Wirkstoffen, die häufig zum Einsatz kommen, zählen Diclofenac, Ibuprofen, Acetylsalicylsäure, Ketoprofen und Meloxicam.
 
Zu den effektivsten Entzündungshemmern zählen kortisonhaltige Medikamente, also Steroide oder Kortikoide – umgangssprachlich Kortison genannt. Sie bringen rasch Linderung, wirken entzündungshemmend und schmerzstillend. Doch die Einnahmedauer ist begrenzt. Sobald die Medikamente abgesetzt werden, kommen die Beschwerden häufig wieder zurück.
 
Langwirksame Antirheumatika, sogenannte Disease Modifying Antirheumatic Drugs (DMARDs), zählen zu den Basismedikamenten und werden auch als krankheitsmodifizierende Arzneien bezeichnet. Sie hemmen den Entzündungsprozess an den Knochen und Knorpeln. Sie wirken sich daher besonders günstig auf den Krankheitsverlauf aus. Sie verzögern nicht nur die Zerstörung der Gelenke, sondern halten sie sogar auf. In manchen Fällen dauert es aber bis zu einem halben Jahr, bis diese Medikamente ihre volle Wirkung entfalten. Es ist daher nicht unüblich, dass der Arzt in dieser Phase auch kortisonfreie Entzündungshemmer verordnet.

In manchen Fällen zeigen die DMARDs nicht die gewünschte Wirkung. In diesem Fall kann der Arzt auf Biologika zurückgreifen. Auch sie greifen direkt in den Entzündungsprozess ein. Sie eliminieren entzündungsfördernde Botenstoffe wie Zytokine oder reduzieren deren Konzentration. So unterbindet der Arzt das Fortschreiten der Erkrankung.
 
Wurde die Arthritis durch eine bakterielle Infektion ausgelöst, ist eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich. Sie töten die Bakterien ab und verhindern dadurch, dass sich die Infektion ausbreiten kann.
 
Zusätzlich zur medikamentösen Therapie können auch physikalische Anwendungen Linderung bringen. Kälteanwendungen sind bei akuten Entzündungen wirksam, Wärme ist hingegen eher in Phasen ohne Entzündungsschübe empfehlenswert. Weitere Maßnahmen wie Wasser- oder Heilgymnastik, Massagen und Elektrotherapie können ebenfalls dazu beitragen, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten.

Wie läuft die OP bei einer Arthritis ab?

In manchen Fällen ist die Schädigung der Gelenke bereits so weit fortgeschritten, dass es zu einem irreparablen Schaden gekommen ist oder die medikamentöse Behandlung keine Wirkung mehr zeigt. In solchen Fällen besteht die Möglichkeit eines Gelenkersatzes.

Im Bereich der Schultern, Knie oder Hüften setzt der Arzt dann ein künstliches Gelenk ein, welches das geschädigte Gelenk ersetzt. Bei kleineren Gelenken ist eine Versteifungsoperation eine Option, die individuell beurteilt werden muss.
 
Auch wenn sich im Zuge einer bakteriellen Arthritis Eiter oder Flüssigkeit im Gelenk angesammelt haben, ist ein kleiner Eingriff nötig, um die Flüssigkeit zu entfernen. Im Zuge einer Arthroskopie, einer sogenannten Gelenkspiegelung, spült der Arzt das Gelenk und bringt, falls nötig, Medikamente ein.

Was muss ich rund um die OP bei einer Arthritis beachten?

Dein Arzt wird vor dem Eingriff noch verschiedene Voruntersuchungen durchführen

Setze rechtzeitig vor der OP bestimmte Medikamente ab

Vor und nach dem Eingriff ist der Konsum von Alkohol und Nikotin tabu

Mindestens sechs Stunden vor der OP solltest Du nichts mehr essen oder trinken

Vor dem Eingriff führt der Arzt verschiedene Untersuchungen durch wie etwa Ultraschalluntersuchungen, Röntgenaufnahmen, ein EKG oder eine Blutdruckmessung. Blutstillende Medikamente musst Du einige Tage vor dem Eingriff absetzen. Erfolgt der Eingriff unter Vollnarkose, musst Du dafür nüchtern sein. Das heißt, Du darfst mindestens sechs Stunden vor der OP nichts mehr essen oder trinken. Ebenso solltest Du mindestens sechs Stunden vorher nicht Rauchen sowie auf den Konsum von Alkohol verzichten. Die Einnahme von Medikamenten musst Du gegebenenfalls ebenso unterbrechen. Informiere Deinen Arzt, falls du regelmäßig Medikamente einnimmst, damit er Dir sagen kann, ob und wie lange vor der OP Du diese absetzen musst.
 
Nach dem Eingriff verhindert ein elastischer Kompressionsverband, dass es zu Schwellungen oder Blutungen kommt. Verzichte für vier bis sechs Wochen nach dem Eingriff auf schwere Belastungen. Unmittelbar nach der OP ist zudem der Konsum von Alkohol und Nikotin tabu.

Welche Komplikationen birgt die Arthritis OP?

Die Operation bei einer Arthritis ist ein relativ komplikationsarmer Eingriff. In seltenen Fällen kommt es zu einer allergischen Reaktion auf das Betäubungs- oder das Narkosemittel. Um dem vorzubeugen, müssen Allergien und Unverträglichkeiten im Vorfeld abgeklärt werden. Nach der OP können leichte Schmerzen oder Blutungen im Narbenbereich vorkommen. Ebenso ist die Bildung von Blutergüssen oder Schwellungen möglich.

Was kann ich selbst bei Arthritis tun?

In schmerzfreien Phasen ist es wichtig, dass Du das Immunsystem und die Muskulatur stärkst. Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Nordic Walking sind dabei besonders empfehlenswert. Vermeide Tätigkeiten, bei denen die beiden Körperhälften unterschiedlich belastet werden sowie das Heben schwerer Gegenstände. Es gibt viele Hilfsmittel, die Dir den Alltag erleichtern können. Welche genau für Dich geeignet sind, kann ein Ergotherapeut mit Dir erarbeiten.
 
Viele Betroffene erfahren eine Linderung der Symptome beziehungsweise eine Verlangsamung des Krankheitsverlaufs, wenn sie auf eine eiweißarme, vegetarische Ernährung umstellen sowie Fleisch- und Wurstwaren, tierische Fette und Milchprodukte, Zucker, Produkte aus Weißmehl und Kaffee aus ihrem Ernährungsplan streichen.
 
Hochwertige Omega-3-Fettsäuren können den Verlauf einer Arthritis verlangsamen. Sie wirken als Gegenspieler zu Stoffen, die Entzündungsprozesse fördern. Omega-3 ist in verschiedenen Pflanzenölen wie Maiskeim-, Leinsamen- oder Sonnenblumenöl enthalten. Auch fettreiche Kaltwasserfische wie Makrele oder Hering haben einen hohen Gehalt an Omega-3 Fettsäuren.

Wie wird eine Arthritis diagnostiziert?

Erster Ansprechpartner, wenn Du den Verdacht hast, an einer Arthritis erkrankt zu sein, ist Dein Hausarzt. Er wird Dich gegebenenfalls an einen Spezialisten überweisen. Der Arzt erkennt eine Arthritis meist anhand der typischen Symptome.

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Wenn Du unter schmerzhaften Schwellungen in einem Gelenk leidest, es zu einem Steifigkeitsgefühl, Rötungen oder Erwärmung in den betroffenen Gelenken kommt, deutet das beispielsweise auf eine Entzündung hin.
 
Um zweifelsfrei festzustellen, ob es sich tatsächlich um eine Arthritis handelt und was die Ursache ist, führt der Arzt einige Untersuchungen durch. Ein wesentlicher Teil ist die Blutabnahme. Das Blut wird in einem Labor auf Entzündungswerte untersucht. Ebenso wird die Konzentration der Harnsäure bestimmt. Der Arzt kann dadurch feststellen, ob die Ursache eine rheumatische Erkrankung, Gicht oder eine akute Infektion ist.
 
In einigen Fällen sind nach der Blutuntersuchung noch weitere Untersuchungen nötig. Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Röntgen oder MRT erlauben es dem Arzt, das Ausmaß der Gelenkschädigung festzustellen. Mittels einer Gelenkpunktion kann der Arzt die Gelenkflüssigkeit auf Entzündungszeichen, Rheumafaktoren oder Erreger untersuchen.

Was ist der Unterschied zwischen einer Arthritis und einer Arthrose?

Bei einer Arthrose handelt es sich um die Abnutzung und den Verschleiß der Knorpelschicht in einem Gelenk. Die Folge ist, dass die Gelenke stärker aneinander reiben. Diese Reibung führt zur Schädigung der Gelenke. In weiterer Folge kann es im betroffenen Gelenk zu einer Entzündung kommen. Mediziner sprechen dabei von einer aktivierten Arthrose.

Welche Ursachen hat eine Arthritis?

Eine Arthritis kann verschiedene Ursachen haben. Häufige Auslöser sind Infektionen, Autoimmunerkrankungen, Stoffwechselerkrankungen oder Gelenkverschleiß. Die genauen Ursachen sind noch nicht ausreichend erforscht und können sehr vielseitig und komplex sein. Der Beginn einer Arthritis ist meist schleichend und zieht sich über mehrere Wochen. Typisch sind erwärmte, geschwollene Gelenke.
 
Zu einer Infektion kommt es, wenn Krankheitserreger beispielsweise über eine Wunde in das Gelenk vordringen. Mediziner sprechen dabei von einer infektiösen Arthritis. Sind Bakterien, in den meisten Fällen Staphylokokken, der Auslöser, handelt es sich um eine bakterielle Arthritis. Bei Kindern sind unter Umständen auch Streptokokken, Pneumokokken oder Meningokokken der Auslöser. Auch in Folge einer Borreliose sowie anderer Infekte wie einer Harnwegsinfektion oder eines Magen-Darm-Infekts kann es zu einer Arthritis kommen.

Ein anderer Auslöser kann eine Autoimmunerkrankung sein. Dabei richtet sich das Immunsystem des Körpers gegen das eigene Gewebe. Dadurch kommt es zu Entzündungen und Gewebeschäden. Das ist etwa bei der rheumatoiden Arthritis der Fall. Bei anderen Autoimmunerkrankungen, die Organe befallen, kann es ebenfalls zu einer Arthritis kommen. Das ist etwa bei der Schuppenflechte oder bei entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn der Fall.

 

Nicht selten kommt es bei Menschen, die an Gicht erkrankt sind, zu einer Arthritis. Bei Betroffenen sammelt sich zu viel Harnsäure im Blut an, unter Umständen kann das zur Bildung kleiner Kristalle in den Gelenken führen. Dadurch kommt es zu einer Entzündung. Purinreiche Mahlzeiten, Alkoholkonsum, körperliche Anstrengung oder ein großer Gewichtsverlust begünstigen diese Form der Arthritis.

Wie ist die Prognose bei einer Arthritis?

Medikamente, eine Umstellung der Ernährung und ähnliche Maßnahmen sind meist sehr erfolgreich darin, die Symptome einer chronischen Gelenkentzündung in den Griff zu bekommen. Erfolgt die Behandlung allerdings zu spät beziehungsweise wenn sich die Schübe nicht ausreichend unter Kontrolle bringen lassen, können die Gelenke dauerhaft beschädigt werden. Die Folge davon ist, dass die Gelenke sich versteifen und in einer Fehlstellung bleiben. Dadurch wird wiederum die Beweglichkeit des jeweiligen Körperteils oft erheblich eingeschränkt.
 
Gelenkentzündungen im Kindes- und Jugendalter können sich negativ auf das Wachstum auswirken. Umso jünger das erkrankte Kind ist und umso später die Entzündung behandelt wird, umso größer ist auch die Beeinträchtigung des Wachstums.

Wie kann ich einer Arthritis vorbeugen?

Unterschiedliche Erkrankungen können zu einer Arthritis führen. In manchen Fällen sind auch die Erbanlagen wesentlich. Es ist somit nicht immer möglich, einer Arthritis vorzubeugen, indem bestimmte Maßnahmen eingehalten werden. Dennoch gibt es einige Faktoren, die das Risiko für eine Gelenkentzündung deutlich senken.
 
Regelmäßiges Ausdauer- und Krafttraining hält nicht nur die Gelenke gesund, sondern beugt auch Erkrankungen vor, die die Gelenke belasten (insbesondere Übergewicht). Verzichte auf Alkohol und fettreiche Mahlzeiten; beides begünstigt die Entstehung von Rheuma und Gicht. Falls Du Raucher bist, ist es empfehlenswert, damit aufzuhören, denn Rauchen erhöht das Risiko einer rheumatischen Erkrankung und wirkt sich auch negativ auf deren Verlauf aus.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten bei Arthritis?

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Diagnose und medizinisch notwendige Therapie einer Arthritis. Je nach Versicherungsträger kann ein Selbstbehalt anfallen. Genauere Informationen dazu erhältst Du direkt von Deiner Krankenkasse oder von Deinem behandelnden Arzt.

 

Rheumatoide Arthritis – Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. (letzter Zugriff: 07.02.2022)

Leitlinien für die Praxis: Rheumatoide Arthritis, Psoriasisarthritis, Spondyloarthritis – Österreichische Gesellschaft für Rheumatologie und Rehabilitation (letzter Zugriff: 07.02.2022)

Neue Tests für unklare Gelenkentzündung – Bundesministerium für Bildung und Forschung (letzter Zugriff: 07.02.2022)

Gelenkentzündung – Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (letzter Zugriff: 07.02.2022)

Akute infektiöse Arthritis – MSD Manual – Ausgabe für medizinische Fachkreise (letzter Zugriff: 07.02.2022)

Chronisch-infektiöse Arthritis – MSD Manual – Ausgabe für medizinische Fachkreise (letzter Zugriff: 07.02.2022)