Gelenkschmerzen

Gelenke verleihen unserem Körper seine Beweglichkeit und Geschmeidigkeit, können aber genauso schmerzhafte Symptome verursachen. Diese Beschwerden treten mit zunehmendem Alter vermehrt auf, wobei jeder davon betroffen sein kann. Zudem können die Schmerzen unterschiedlich stark ausgeprägt sein und auch in der Dauer variieren. In den nachstehenden Absätzen kannst Du mehr über Gelenkschmerzen erfahren.


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Zuletzt aktualisiert: 7. August, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Grundsätzlich dienen die Gelenke im Körper der Beweglichkeit, denn sie verbinden Knochen miteinander. Um die Gelenke herum befindet sich eine Gelenkkapsel, die wiederum von einer Gelenkinnenhaut ausgekleidet ist.

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Die Symptome bei Gelenkschmerzen sind sehr zahlreich. Dabei können die Beschwerden entweder nur bei Bewegung oder zusätzlich in Ruhestellung auftreten.

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Oftmals werden schmerzende Gelenke und Muskeln durch Abnutzungserscheinungen verursacht. In einigen Fällen sind Gelenkentzündungen (Arthritis) und Verletzungen für die Beschwerden verantwortlich.

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Im Grunde können Gelenkschmerzen an den verschiedensten Gelenken am Körper auftreten. Meistens sind vor allem Hände, Füße, Knie oder Schulter von den Beschwerden betroffen.

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Vor allem Hüfte und Knie sind besonders häufig von Gelenkschmerzen betroffen. Der Grund hierfür ist, dass diese Gelenke die Hauptlast des gesamten Körpergewichts tragen.

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Insbesondere Menschen in höherem Lebensalter sind von Gelenk- und Muskelschmerzen betroffen. Die Beschwerden treten jedoch zunehmend bei jüngeren Menschen auf.

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Achte darauf, dass Du vor allem bei Schmerzen einen Arztbesuch nicht unnötig hinauszögerst, denn dies kann sehr wohl schwerwiegende Folgen für die Gelenke haben.

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Du solltest auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, wenn die Schmerzen über längere Zeit anhalten oder die Symptome besonders stark ausgeprägt sind und erstmalig auftreten.

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Während des Anamnesegesprächs erhebt der Arzt die Krankengeschichte und befragt Dich nach aktuellen Beschwerden. Zusätzlich fragt er meist, ob Du neben den aufgetretenen Schmerzen noch an weiteren Symptomen, wie etwa eine Schwellung oder einer Bewegungseinschränkung, leidest.

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Zur Linderung der Schmerzen werden in der Regel kurzfristig entsprechende Schmerzmittel verschrieben. Klassische Arzneimittel zur Behandlung von Gelenkschmerzen sind sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika. Sie lindern zwar die Beschwerden, jedoch ist es wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu finden. Denn nur so kann der Arzt die Entstehung der Schmerzen gezielt bekämpfen.

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Ebenso kann eine Anpassung des Lebensstils dabei helfen, die auftretenden Schmerzen zu lindern oder gar zu verhindern. Versuche Dich vor allem ausreichend zu bewegen, allerdings ohne Deine Gelenke zu überlasten.

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Ein chirurgischer Eingriff als Behandlungsmethode bei Gelenkschmerzen gilt nahezu immer als letzte Option. Nur in bestimmten Fällen ist eine frühzeitige OP für ein gutes Ergebnis notwendig.

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Vor der OP erfolgt ein Gespräch mit dem Orthopäden, bei dem er Dir den Ablauf der Operation, Versicherungsdeckung aber auch die Physiotherapie, die Du nach der OP benötigst, ausführlich erklärt.

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Zur operativen Behandlung von Gelenkschmerzen wird meist eine sogenannte Arthroskopie durchgeführt. Dies ist eine Gelenkspiegelung die entweder als Untersuchung dient oder um einen operativen Eingriff arthroskopisch durchzuführen.

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Nach der OP wirst Du im Rahmen der stationären Physiotherapie, durch spezielle Trainings, auf Deinen Alltag vorbereitet, damit Dir der Einstieg in den gewohnten Tagesablauf leicht fällt.

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Grundsätzlich ist eine Arthroskopie besonders risikoarm und verläuft ohne größere Komplikationen. Denn vor allem die Gelenkkapsel wird hierbei besonders geschont.

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Insbesondere Bewegung ist eine sehr effektive Maßnahme, um vorhandene Schmerzen zu behandeln. Bei schmerzenden Gelenken solltest Du versuchen, Dich möglichst gesund zu ernähren, wobei es einige Hausmittel, wie beispielsweise Kohlwickel, gibt, die entzündungshemmend wirken.

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Um den Schmerzen am besten vorbeugen zu können, empfehlen Ärzte sich regelmäßig zu bewegen, damit auch die Gelenke geschmeidig bleiben. Achte aber vor allem darauf, sie nicht unnötig zu belasten und gelenkschonende Sportarten, wie zum Beispiel Schwimmen, auszuüben.

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In den meisten Fällen übernehmen die Krankenkassen die Behandlungskosten vollständig. Möchtest Du allerdings eine Privatklinik besuchen, solltest Du Dich am besten direkt dort über die Kosten informieren.

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Im Regelfall trägt die Krankenversicherung die vollständigen Kosten der Therapie. Insbesondere wenn sich chronische Gelenkschmerzen entwickelt haben, kommen die Versicherungsträger meist für die Kosten auf.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Die Gelenke verleihen dem Körper seine Beweglichkeit und Geschmeidigkeit, können aber auch schmerzhafte Symptome verursachen und somit Gelenkschmerzen zur Folge haben


Du solltest auf jeden Fall einen Orthopäden aufsuchen, wenn die Schmerzen über eine Zeit anhalten oder auch die Symptome besonders stark ausgeprägt sind


Vor allem Hüfte und Knie sind sehr oft von Gelenkschmerzen betroffen, da diese Gelenke die Hauptlast des gesamten Körpergewichts tragen


Um den Schmerzen besonders gut vorbeugen zu können, solltest Du Dich regelmäßig bewegen, damit die Gelenke geschmeidig bleiben, aber zugleich darfst Du sie nicht unnötig belasten

ICD-10-GM-2020 M25.5

Was versteht die Medizin unter Gelenkschmerzen?

Grundsätzlich dienen die Gelenke im Körper der Beweglichkeit, denn sie verbinden Knochen miteinander. Um die Gelenke herum befindet sich eine Gelenkkapsel, die wiederum von einer Gelenkinnenhaut ausgekleidet ist. Diese Innenhaut der Gelenke produziert eine Gelenkflüssigkeit, die ein schmerzfreies Aneinandergleiten der Knorpel ermöglicht. Meist werden Gelenkschmerzen durch eine Abnutzung (Arthrose) verursacht. Allerdings kann ebenso eine Gelenkentzündung oder eine Verletzung die Ursache von Gelenkschmerzen sein.

Wie sehen die Symptome von Gelenkschmerzen aus?

Die Symptome bei Gelenkschmerzen sind sehr zahlreich. Dabei können die Beschwerden entweder nur bei Bewegung oder zusätzlich in Ruhestellung auftreten. Zudem können die Schmerzen allmählich zunehmen oder vollkommen plötzlich auftreten. Bei einigen Betroffenen dauern diese Gelenkschmerzen nur für eine kurze Dauer an und bei anderen hingegen ist es möglich, dass sie über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben.
 
Außerdem kann es hierbei zu einer sichtbaren Rötung oder Schwellung des betroffenen Gelenks kommen. Manche empfinden auch ein starkes Wärmegefühl im Gelenk. In einigen Fällen verringert sich zusätzlich die Beweglichkeit des Gelenks und geht mit einer fehlenden Flexibilität einher.

Gelenkschmerzen betreffen in vielen Fällen die Knie von Patienten.

Welche Ursachen können Gelenkschmerzen haben?

Oftmals werden schmerzende Gelenke und Muskeln durch Abnutzungserscheinungen verursacht. In einigen Fällen sind Gelenkentzündungen (Arthritis) und Verletzungen für die Beschwerden verantwortlich.
 
Aber nicht nur durch verschiedene Erkrankungen, auch infolge einer Überbelastung kann es zu diesen Schmerzen kommen. Somit sind die Ursachen bei Gelenkschmerzen sehr zahlreich. Dazu gehört unter anderem:
 
Verletzungen: Nach einer Sportverletzung treten in den meisten Fällen Gelenkschmerzen auf. In solch einem Fall ist die Diagnose eher schwierig, da beispielsweise Nervenverletzungen oder eine Entzündung des Schleimbeutels zu diesen typischen Schmerzen führen kann. Meist strahlen diese genauso in die benachbarten Gelenke aus.
 
Gelenkabnutzung: Die sogenannte Arthrose entsteht durch die Zerstörung der Knorpelschicht an den jeweiligen Gelenken und kann daher an jedem Gelenk auftreten. Typischerweise entstehen die Beschwerden, wenn eine Reibung auf den Knochen, beispielsweise bei Bewegung, erfolgt.
 
Infektionskrankheiten: Auch Erkrankungen wie Röteln, Mumps, Windpocken oder Hepatitis können zu Gelenkschmerzen führen.
 
Gicht: Eine Gicht gilt als Stoffwechselleiden, bei dem sich Harnsäurekristalle in den Gelenken ansammeln und oft zu Muskel- und Gelenkschmerzen führen.
 
Gelenkentzündungen: Bei einer bakteriellen Entzündung des Knies ist vor allem das Knie- oder Hüftgelenk betroffen. Dazu kann es vorwiegend durch eine Injektion in das Gelenk oder in Folge einer OP kommen.
 
Wechseljahre: Besonders viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter starken Schmerzen in den Gelenken. Dies liegt vor allem daran, dass der Östrogenspiegel in den Jahren immer mehr abnimmt und somit Gelenkschmerzen begünstigt. Denn die weiblichen Hormone schützen im Normalfall die Gelenke. Außerdem wird durch den sinkenden Östrogenspiegel nicht mehr so viel Wasser im Körper gespeichert und dies trägt wiederum zu der Entstehung von Gelenkschmerzen bei.
 
Kälte: Zudem leiden viele Menschen bei kaltem Wetter, vor allem im Herbst und im Winter, an Gelenkschmerzen. Dieses Phänomen geht auf die verminderte Durchblutung des Körpers bei Kälte zurück. Beispielsweise verspüren auch Menschen mit Gelenkentzündungen zu diesen Jahreszeiten eine Verschlimmerung der Beschwerden. Genauso kann dabei eine Arthrose stärkere Schmerzen verursachen, da sich die Kälte genauso auf die Gelenkflüssigkeit auswirkt. So wird sie besonders zähflüssig und die Reibung in Deinen Gelenken erhöht sich noch zusätzlich.

Wo können Gelenkschmerzen am Körper auftreten?

Im Grunde können Gelenkschmerzen an den verschiedensten Gelenken am Körper auftreten. Meistens sind vor allem Hände, Füße, Knie oder Schulter von den Beschwerden betroffen.

Wo treten Gelenkschmerzen am häufigsten auf?

Vor allem Hüfte und Knie sind besonders häufig von Gelenkschmerzen betroffen. Der Grund hierfür ist, dass diese Gelenke die Hauptlast des gesamten Körpergewichts tragen. Bei einer vorliegenden Arthrose sind ebenso in erster Linie Hüft- und Kniegelenke von den Schmerzen betroffen.

Wer ist am häufigsten von Gelenkschmerzen betroffen?

Insbesondere Menschen in höherem Lebensalter sind von Gelenk- und Muskelschmerzen betroffen. Die Beschwerden treten jedoch zunehmend bei jüngeren Menschen auf. Zudem leiden oftmals Sportler und Personen mit Fehlhaltungen an den schmerzenden Gelenken. Allerdings können die Beschwerden genauso im Rahmen von rheumatischen Erkrankungen entstehen.

Gelenkschmerzen an den Hüften sind häufig Abnutzungserscheinungen im Alter.

Welche Folgen können Gelenkschmerzen für die Betroffenen haben?

Achte darauf, dass Du vor allem bei Schmerzen einen Arztbesuch nicht unnötig hinauszögerst, denn dies kann sehr wohl schwerwiegende Folgen für die Gelenke haben. Zusätzlich kann es bei einer vorliegenden Arthrose zu einer Zerstörung des Gelenkknorpels kommen, bei der sich auch die Knochen verändern. In solch einem Fall schwillt das betroffene Gelenk besonders stark an und kann zu einer starken Bewegungseinschränkung kommen.

Wann sollte ich mit Gelenkschmerzen zum Arzt gehen?

Du solltest auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen, wenn die Schmerzen über längere Zeit anhalten oder die Symptome besonders stark ausgeprägt sind und erstmalig auftreten. Auch wenn das jeweilige Gelenk gerötet oder deutlich angeschwollen ist, solltest Du zu einem Orthopäden gehen. Zudem ist es wichtig, dass Du Dich ärztlich kontrollieren lässt, wenn Du merkst, dass bei einer Bewegung die Beweglichkeit des Gelenks deutlich vermindert ist.

Wie erfolgt die Diagnose von Gelenkschmerzen?

Während des Anamnesegesprächs erhebt der Arzt die Krankengeschichte und befragt Dich nach aktuellen Beschwerden. Zusätzlich fragt er meist, ob Du neben den aufgetretenen Schmerzen noch an weiteren Symptomen, wie etwa eine Schwellung oder einer Bewegungseinschränkung, leidest.
 
Danach erfolgte eine orthopädische Untersuchung, bei welcher der Mediziner das jeweilige Gelenk genauer abtastet und bewegt, um Hinweise auf mögliche Ursachen zu finden. Zusätzlich führt der Orthopäde in den meisten Fällen eine Röntgenaufnahme durch, um mögliche Störungen oder Hinweise auf weitere Erkrankungen zu identifizieren. Manchmal ist auch eine Magnetresonanztomografie notwendig.
 
Vermutet der behandelnde Arzt hingegen eine Gelenkentzündung als Ursache, führt er in der Regel eine Gelenkpunktion durch. Hierzu entnimmt er eine winzige Probe Deiner Gelenkflüssigkeit und untersucht diese genauer. Konnte er so den Verdacht einer bakteriellen Entzündung bestätigen, erfolgt anschließend eine zielgerichtete Behandlung mit Antibiotika.
 
In einigen Fällen wird dabei im Rahmen einer Laboruntersuchung Blut entnommen, um mögliche Entzündungsvorgänge im Körper festzustellen. Dabei achtet der Mediziner vor allem auf bestimmte Rheumafaktoren und ähnliche Entzündungszeichen.

Wie lassen sich Gelenkschmerzen behandeln?

Zur Linderung der Schmerzen werden in der Regel kurzfristig entsprechende Schmerzmittel verschrieben. Klassische Arzneimittel zur Behandlung von Gelenkschmerzen sind sogenannte nichtsteroidale Antirheumatika. Sie lindern zwar die Beschwerden, jedoch ist es wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu finden. Denn nur so kann der Arzt die Entstehung der Schmerzen gezielt bekämpfen.
 
Auch Schmerzsalben oder entzündungshemmende Cremes werden oft bei Muskelschmerzen eingesetzt. Dabei kannst Du den jeweiligen Bereich mehrmals am Tag eincremen. Es gibt zusätzlich durchblutungsfördernde Schmerzsalben, die für Personen geeignet sind, bei denen die Schmerzen durch eine schlechte Durchblutung entstanden sind. Hierbei werden die Hautgefäße erweitert, da auch die Durchblutung gesteigert wird. Im Allgemeinen können solche Salben beispielsweise eine Schwellung lindern, aber die Gelenkerkrankung selbst nicht heilen.
 
Hat der akute Schmerz nachgelassen, so helfen oftmals Physiotherapien. Denn so können nicht nur die betroffenen Muskeln gestärkt, sondern auch eine Gelenksteife kann dadurch verhindert werden. Ist es hingegen schon zu einer chronischen Arthritis gekommen, dann ist eine regelmäßige Physiotherapie essenziell. In vielen Fällen helfen spezielle Bandagen und medizinische Schuheinlagen.

Was kann ich zusätzlich gegen Gelenkschmerzen tun?

Ebenso kann eine Anpassung des Lebensstils dabei helfen, die auftretenden Schmerzen zu lindern oder gar zu verhindern. Versuche Dich vor allem ausreichend zu bewegen, allerdings ohne Deine Gelenke zu überlasten. Sowohl zu viel als auch zu wenig Bewegung ist schädlich für Deine gesamte Skelettmuskulatur, denn die Gelenke werden erst bei Bewegung gut durchblutet.
 
Achte in diesem Zusammenhang auf eine ausgewogene und vor allem gesunde Ernährung. Dabei solltest Du in erster Linie den Konsum von tierischen Lebensmitteln, wie zum Beispiel Wurst, reduzieren. Denn diese Nahrungsmittel enthalten viel Arachidonsäure und diese fördert wiederum Entzündungsprozesse im Körper.

Wann muss bei Gelenkschmerzen eine Operation erfolgen?

Ein chirurgischer Eingriff als Behandlungsmethode bei Gelenkschmerzen gilt nahezu immer als letzte Option. Nur in bestimmten Fällen ist eine frühzeitige OP für ein gutes Ergebnis notwendig. Oft genügt hierbei schon ein arthroskopischer Eingriff, um das betroffene Gelenk zu schonen.

Was muss ich vor einer Operation beachten?

Vor der OP erfolgt ein Gespräch mit dem Orthopäden, bei dem er Dir den Ablauf der Operation, Versicherungsdeckung aber auch die Physiotherapie, die Du nach der OP benötigst, ausführlich erklärt. In der Regel bleibst Du einen Tag vor dem Eingriff im Krankenhaus.

Operationen bei Gelenkschmerzen verlaufen ohne nennenswerte Komplikationen.

Wie erfolgt die Operation bei Gelenkschmerzen?

Zur operativen Behandlung von Gelenkschmerzen wird meist eine sogenannte Arthroskopie durchgeführt. Dies ist eine Gelenkspiegelung die entweder als Untersuchung dient oder um einen operativen Eingriff arthroskopisch durchzuführen. Solche eine Gelenkspiegelung kann beispielsweise am Schultergelenk, Kniegelenk, Ellenbogengelenk oder Hüftgelenk zum Einsatz kommen. Da hierfür eine Betäubung erforderlich ist, erfolgt die Arthroskopie in einer kurzen Vollnarkose.
 
Dabei führt der Operateur ein Arthroskop in das Gelenk ein, um den Gelenkinnenraum mittels einer kleinen Kamera genauer untersuchen zu können. Auf einem Bildschirm kann der Arzt dadurch den Gelenkinnenraum untersuchen. Dabei füllt der Arzt auch das Gelenk mit einer speziellen Spülflüssigkeit auf. Anschließend ist ein zweiter Hautschnitt notwendig, über den der Mediziner unterschiedliche Operationsinstrumente einführt. So kann er einen entstandenen Schaden gleich beheben. Der Vorteil des Eingriffs liegt darin, dass der behandelnde Arzt das jeweilige Gelenk mit nur sehr kleinen Schnitten eröffnet.

Was muss ich nach der Operation beachten?

Nach der OP wirst Du im Rahmen der stationären Physiotherapie, durch spezielle Trainings, auf Deinen Alltag vorbereitet, damit Dir der Einstieg in den gewohnten Tagesablauf leicht fällt. Zudem findet nach der Entlassung aus der Klinik eine regelmäßige physikalische Therapie statt. So ist eine stationäre Rehabilitation nach dem operativen Eingriff gar nicht mehr notwendig.
 
Außerdem finden im Normalfall regelmäßige Kontrollen bei dem jeweiligen Arzt statt. Diese werden alle im Abstand von etwa drei Monaten gesetzt. Bei Bedarf kannst Du natürlich auch individuelle Kontrollen bei Deinem Arzt vereinbaren. In der Regel bist Du nach dem operativen Eingriff für etwa zwei bis drei Wochen krankgeschrieben.

Welche Risiken kann eine Operation der Gelenke bergen?

Grundsätzlich ist eine Arthroskopie besonders risikoarm und verläuft ohne größere Komplikationen. Denn vor allem die Gelenkkapsel wird hierbei besonders geschont. Nur in seltenen Fällen können die verwendeten Instrumente zu Verletzungen der Gelenkstrukturen führen.
 
Manchmal kommt es allerdings zu einer verzögerten Heilung an der Einstichstelle. Zudem sind Blutungen und Gelenkergüsse durch diesen Eingriff möglich. Direkt nach der Arthroskopie, vor allem am Kniegelenk, besteht ein leicht erhöhtes Risiko für Gerinnungsstörungen.

Gibt es Hausmittel oder Nahrungsergänzungsmittel, welche bei Gelenkschmerzen wirken?

Insbesondere Bewegung ist eine sehr effektive Maßnahme, um vorhandene Schmerzen zu behandeln. Bei schmerzenden Gelenken solltest Du versuchen, Dich möglichst gesund zu ernähren, wobei es einige Hausmittel, wie beispielsweise Kohlwickel, gibt, die entzündungshemmend wirken. Zusätzlich eignen sich einige Nahrungsergänzungsmittel, die vorhandenen Gelenkschmerzen zu lindern.
 
Zudem haben sich Quarkwickel zur Linderung von akuten Gelenkschmerzen bewährt. Hierzu gibst Du einfach Quark auf ein Baumwolltuch und wickelst damit das betroffene Gelenk ein. Dadurch entsteht ein Kühlungseffekt, der die auftretenden Schmerzen reduziert. Insbesondere bei hochentzündlichen Zuständen kann diese Kühlung die Schmerzen lindern. Einen ähnlichen Effekt erzielst Du mit Pfefferminzöl. Denn das Menthol im Öl wirkt auf Deine Kälterezeptoren im Körper. Hierbei genügen schon einige wenige Tropfen, um die Beschwerden zu minimieren.
 
Omega-3-Fettsäuren haben genauso einen antientzündlichen Effekt und wirken sich insbesondere bei einer Gelenkentzündung positiv aus. Diese Fettsäuren findest Du vor allem in Hanf- und Leinöl. Aber auch Chiasamen enthalten einen großen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Zudem bekommst Du diese als Nahrungsergänzungsmittel in der Apotheke.

Kann ich Gelenkschmerzen vorbeugen?

Um den Schmerzen am besten vorbeugen zu können, empfehlen Ärzte sich regelmäßig zu bewegen, damit auch die Gelenke geschmeidig bleiben. Achte aber vor allem darauf, sie nicht unnötig zu belasten und gelenkschonende Sportarten, wie zum Beispiel Schwimmen, auszuüben. Denn so kannst Du Deine Muskulatur besonders gut trainieren und zugleich eine Überlastung verhindern.
 
Leider wirkt sich Übergewicht ebenso schlecht auf Deine gesamte Skelettmuskulatur aus, versuche daher, überschüssige Kilos loszuwerden. Außerdem kannst Du einer Belastung der Gelenke entgegenwirken, wenn Du Dich vorwiegend gesund und vitaminreich ernährst. Zudem ist es wichtig, pflanzliche Öle anstelle von tierischen Fetten beim Kochen zu verwenden. Nikotin und Alkohol wirken sich ebenso negativ auf die Gesundheit Deiner Gelenke aus, daher solltest Du deren Konsum möglichst vermeiden.

Schonende Sportarten, wie Schwimmen, helfen Gelenkschmerzen vorzubeugen oder bereits bestehende Schmerzen zu lindern.

Was kostet die Behandlung der Gelenkschmerzen?

In den meisten Fällen übernehmen die Krankenkassen die Behandlungskosten vollständig. Möchtest Du allerdings eine Privatklinik besuchen, solltest Du Dich am besten direkt dort über die Kosten informieren. Denn diese können von Ort zu Ort schwanken und auch je nach Klinik unterschiedlich sein.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung von Gelenkschmerzen?

Im Regelfall trägt die Krankenversicherung die vollständigen Kosten der Therapie. Insbesondere wenn sich chronische Gelenkschmerzen entwickelt haben, kommen die Versicherungsträger meist für die Kosten auf. Für verschreibungspflichtige Verbands- und Hilfsmittel musst Du allerdings in den meisten Fällen, als gesetzlicher Krankenversicherter, einen Selbstbehalt zahlen.

 


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Über die Autorin: Dr. Simone Hermanns

Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe


Dr. med. Simone Hermanns ist als Fachärztin am Universitätsspital Zürich tätig und unterstützt MOOCI seit Februar 2020 als medizinische Expertin für den Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe.

Seit nunmehr 7 Jahren arbeitet sie voller Energie und Lebenslust als Ärztin in verschiedenen klinischen Fachbereichen in Deutschland und der Schweiz. Die Liebe zur Medizin entdeckte Sie besonders im operativen Bereich,da die Vielfältigkeit dieses Bereichs immer wieder aufs Neue fasziniert.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Die Gelenke verleihen dem Körper seine Beweglichkeit und Geschmeidigkeit, können aber auch schmerzhafte Symptome verursachen und somit Gelenkschmerzen zur Folge haben


Du solltest auf jeden Fall einen Orthopäden aufsuchen, wenn die Schmerzen über eine Zeit anhalten oder auch die Symptome besonders stark ausgeprägt sind


Vor allem Hüfte und Knie sind sehr oft von Gelenkschmerzen betroffen, da diese Gelenke die Hauptlast des gesamten Körpergewichts tragen


Um den Schmerzen besonders gut vorbeugen zu können, solltest Du Dich regelmäßig bewegen, damit die Gelenke geschmeidig bleiben, aber zugleich darfst Du sie nicht unnötig belasten

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