Zahnzusatzversicherung

Im Laufe des Lebens ist fast jeder Mensch einmal mit einem Thema rund um die Zähne konfrontiert. Wenn Vorsorgeuntersuchungen anstehen, ein Teil der Zähne abbricht oder gar ganze Zähne verloren gehen, verursacht dies meist nicht nur Zahnschmerzen, sondern tut besonders gesetzlich Versicherten im Geldbeutel weh. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in vielen Fällen nämlich nicht die gesamten Kosten, wenn zum Beispiel ein Zahn ersetzt werden muss. Je nachdem, ob Du Dich für ein Implantat oder doch für einen günstigeren Zahnersatz wie eine Metallkrone entscheidest, musst Du in den meisten Fällen einen Anteil selbst zahlen. Dieser Eigenanteil kann zwischen 100 und einigen Tausend Euro liegen. Eine Zahnzusatzversicherung kann sich in vielen Fällen auszahlen, lohnt sich jedoch nicht immer. Was eine Zahnzusatzversicherung ist, wann sie sich bezahlt macht und wann nicht, erfährst Du in diesem Beitrag!


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Zuletzt aktualisiert: 26. Juni, 2023



Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Im Laufe des Lebens ist fast jeder Mensch einmal mit einem Thema rund um die Zähne konfrontiert.


Ein Abschluss kann jederzeit erfolgen, doch je früher Du es machst, desto besser. Um die Beiträge ein Leben lang moderat zu halten, solltest Du frühzeitig mit einer Zahnzusatzversicherung beginnen.


Tarife, die Zahnersatz zu 100 Prozent erstatten sind besonders teuer. Es lohnt sich aber auch, wenn Du einen Tarif mit einer etwas geringeren Erstattung auswählst und den verbleibenden Eigenanteil aus deinen Ersparnissen bezahlst.


Einige Tarife übernehmen die Kosten für Zahnbehandlungen, die die gesetzliche Krankenversicherung gar nicht oder nur zum Teil bezahlt.

Was ist eine Zahnzusatzversicherung?

Eine private Zahnzusatzversicherung erstattet die Kosten für zahnärztliche Behandlungen, die von den gesetzlichen Krankenkassen gar nicht oder nur teilweise übernommen werden. Dadurch verringert sich der Eigenanteil bei Zahnarztrechnungen. Zahnersatz erweist sich als besonders teuer. Ein hochwertiges Implantat kann bereits mehrere tausend Euro kosten.
 
Die gesetzlichen Krankenkassen haben ihre Leistungen in den vergangenen Jahren teils deutlich reduziert, daher kann eine Zahnzusatzversicherung durchaus Sinn machen, um sich vor hohen Zahnarztrechnungen, die nicht in den gesetzlich geregelten Umfang fallen, zu schützen.
 
Wenn ein Zahn ersetzt werden muss, zahlt die Krankenkasse meistens nur 60 Prozent der Kosten für eine Regelversorgung. Das ist eine einfache Standardlösung, die wirtschaftlich und nach dem aktuellen Stand der Zahnmedizin sinnvoll ist. Wenn Du regelmäßig zur Zahnvorsorge gehst, erhältst Du nach fünf Jahren einen Zuschuss in Höhe von maximal 70 Prozent und in zehn Jahren bekommst Du maximal 75 Prozent der Kosten erstattet. Bedenke, dass es sich hierbei um den Anteil der Kosten für eine Regelversorgung handelt: Den restlichen Rechnungsbetrag müssen Kassenpatienten selbst bezahlen. Das gilt ebenfalls bei Zusatzkosten, die anfallen, wenn Patienten eine Versorgung wünschen, die über dem gesetzlichen Standard liegt, etwa eine Krone aus Vollkeramik oder ein Implantat statt einer Zahnbrücke. Auch bei bestimmten Zahnbehandlungen, Vorsorgeuntersuchungen oder kieferorthopädischen Anliegen sind die gesetzlichen Leistungen eingeschränkt.
 
Bei einer Zahnzusatzversicherung zahlst Du monatliche Beiträge. Im Gegenzug übernimmt die Versicherung die Kosten für Zahnbehandlungen, Zahnersatz und Prophylaxe. Der Abschluss des Zahnzusatzvertrags ist auch ganz einfach. Zunächst wählst Du einen Tarif, der auf Deine Bedürfnisse abgestimmt ist. Hast Du die passende Zahnzusatzversicherung für Dich gefunden, stellst Du dort einen Antrag auf Aufnahme in die Versicherung. Im Antrag gibt es dann eine sogenannte Gesundheitsprüfung. Das heißt, die Versicherung stellt Dir Gesundheitsfragen. Je nachdem, wie Du diese Fragen beantwortest, wirst Du von der Versicherung angenommen oder abgelehnt. Es gibt aber auch Tarife, die auf die Gesundheitsprüfung verzichten. Eine Überprüfung über die Richtigkeit Deiner Angaben erfolgt meist erst ab einem späteren Zeitpunkt. Beim ersten Leistungsfall erfolgt häufig eine Arztanfrage, um Deine Angaben zu überprüfen. Es ist auch wichtig, dass Du keine falschen Aussagen machst, da dir sonst der Versicherungsschutz wieder gekündigt wird. Nach Abschluss des Vertrages gibt es häufig eine Wartezeit von acht Monaten. Innerhalb dieser Zeit musst Du für die Zahnarztkosten noch selbst aufkommen. Nach der Frist kannst Du bei der Versicherung Deine Zahnarztrechnungen einreichen. Diese überweist Dir dann das Geld direkt auf Dein Konto.

Zahnzusatzversicherung - Was ist eine Zahnzusatzversicherung?
Zahnzusatzversicherung - Was ist eine Zahnzusatzversicherung?
Zahnzusatzversicherung - Was ist eine Zahnzusatzversicherung?

Warum braucht man eine Zahnzusatzversicherung?

Gesetzliche Krankenversicherungen beteiligen sich mit sogenannten Festzuschüssen an den Zahnersatzkosten. Das gilt allerdings ausschließlich für Standardleistungen. Patienten müssen eine Versorgung über den gesetzlichen Rahmen hinaus selbst bezahlen. Implantate, Inlays oder farblich angepasste Kronen sind Leistungen, die über dem gesetzlichen Rahmen liegen und werden daher nicht übernommen. Solche Zahnersatzmaßnahmen können schnell mehrere tausende Euro kosten.
 
Die Leistungen der Krankenkasse sorgen nur für eine Grundabsicherung der Zahngesundheit. Zu dieser sogenannten Regelversorgung gehören bloß Zahnersatzversorgungen, die medizinisch notwendig sind. Wenn Du Wert auf eine ausgezeichnete Zahngesundheit legst und auf Leistungen, die den gesetzlichen Rahmen übersteigen, dann ist eine Zahnzusatzversicherung die richtige Wahl für Dich. Denn bei Parodontose- und Wurzelkanalbehandlungen fallen häufig zusätzliche Kosten an. Diese übernimmt dann die Zahnzusatzversicherung für Dich.
 
Bei Füllungen übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die kompletten Kosten nur für Amalgamfüllungen. Das Material ist jedoch umstritten, da im Amalgam Quecksilber enthalten ist. Grundsätzlich werden diese Füllungen zwar als unbedenklich eingestuft, jedoch entscheiden sich immer mehr Patienten gegen die Silberfüllung. Füllungen aus einem höherwertigen, der Zahnfarbe angepassten Material, sind immer gefragter. Das wären z. B. Kunststofffüllungen für 100 bis 150 Euro oder sehr haltbare Keramikfüllungen für 400 bis 800 Euro. Für die Mehrkosten musst Du selbst aufkommen. Mit einer privaten Zahnzusatzversicherung minimierst Du Deine Ausgaben auch bei ästhetischem Zahnersatz deutlich und erhältst hochwertige Behandlungsmaterialien.

Für wen ist eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll?

Zahnzusatzversicherung - Für wen ist eine Zahnzusatzversicherung sinnvoll?

Eine Zahnzusatzversicherung ist dann sinnvoll, wenn Du gesetzlich versichert bist und dich vor hohen Zahnarztrechnungen schützen möchtest. Denn gesetzliche Krankenversicherungen zahlen bei medizinisch notwendiger Behandlung lediglich 60 Prozent für eine einfache Standardlösung. Insbesondere für Zahnersatz kann dann der Eigenanteil mehrere Tausend Euro betragen. Daher lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung für alle Altersgruppen, von Kindern und Jugendlichen bis hin zu Senioren.

Wann lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung?

Ob sich eine Zahnzusatzversicherung für Dich lohnt, hängt stark davon ab, ob Du in Zukunft viel und teuren Zahnersatz brauchst. Denn die Versicherung ist verhältnismäßig teuer und einen guten Vertrag kostet Dich mehrere hundert Euro pro Jahr. Ob Du eine Zahnzusatzversicherung benötigst oder nicht hängt als stark davon ab, wie Du die Gesundheit Deiner Zähne einschätzt. Die Kosten für die Versicherung zahlen sich nämlich erst aus, wenn Du mit hohen Kosten für Zahnersatz rechnen musst. Zwar kann Zahnersatz über die Jahre Kosten von mehreren Tausend Euro verursachen, existenzbedrohend sind diese Ausgaben aber eher selten. Wenn Du nur alle paar Jahre eine Krone oder ein Implantat benötigst, ist es womöglich günstiger, regelmäßig etwas Geld auf die Seite zu legen. Dafür eröffnest Du einfach ein Sparkonto bei Deiner Bank und mit dem ersparten Geld kannst Du dann irgendwann eine große Zahnbehandlung bezahlen.
 
Diese Alternative hat auch den Vorteil, dass Du jederzeit zur Zahnzusatzversicherung wechseln kannst. Jedoch ist es nicht ganz einfach, den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss der Versicherung zu finden. Die Beiträge für junge Leute sind zwar günstiger, aber dafür ist es auch unwahrscheinlicher, dass Du in diesem Alter teuren Zahnersatz brauchst. Du solltest auch nicht zu lange warten, denn für bereits kaputte Zähne zahlt die Ver­si­che­rung in den meisten Fällen nicht. Zudem ist die Höhe der Erstattung in den ersten Jahren nach Abschluss des Vertrags gedeckelt.

Gesetzliche Krankenversicherungen zahlen bei medizinisch notwendige Behandlungen lediglich 60 Prozent für eine einfache Standardlösung.

Wann ist es zu spät für eine Zahnzusatzversicherung?

Ein Abschluss kann jederzeit erfolgen, doch je früher Du es machst, desto besser. Um die Beiträge ein Leben lang moderat zu halten, solltest Du frühzeitig mit einer Zahnzusatzversicherung beginnen. Idealerweise sicherst Du die gesamte Familie und gegebenenfalls auch Deine Kinder ab. Gerade in jungen Jahren lohnt es sich, da sie da am günstigsten ist. Zusätzlich beginnst Du früh mit der Gesundheitsvorsorge für die Zähne Deiner Kinder. Aber auch ältere Patienten sollten ihre Zahngesundheit absichern. Bei bereits bestehenden Füllungen solltest Du zukünftig mit weiteren Behandlungen rechnen.
 
Das trifft auch auf Patienten zu, bei denen beispielsweise eine Wurzelbehandlung durchgeführt wurde, denn hier werden im Laufe der Zeit Brücken, Kronen oder Implantate fällig. Es gibt grundsätzlich keine Altersobergrenze, daher kannst Du jederzeit ein gepflegtes Gebiss optimal absichern. Gesetzliche Krankenversicherungen erbringen im Bereich Zahnersatz nur Standardleistungen. Daher ist eine private Vorsorge der Zähne jederzeit sinnvoll, auch im höheren Alter. Insbesondere, wenn Du dauerhaft erstklassige Zahnleistungen erhalten möchtest und weitere Behandlungen in absehbarer Zeit anstehen.

Auf was muss man bei einer Zahnzusatzversicherung achten?

Bei einem Zahnzusatzvertrag lässt sich eine Vielzahl an Leistungen versichern. Das kann von Hypnose beim Zahnarzt über Schiene gegen Zähneknirschen bis hin zur professionellen Zahnreinigung gehen. Mit den größten Kosten kannst du jedoch beim Zahnersatz rechnen.
Wenn Du Dich für eine Zahnzusatzversicherung entscheidest, solltest Du nicht nur auf den Preis achten, sondern vor allem auf die angebotenen Leistungen. Gerade bei besonders günstigen Angeboten gibt es häufig viele Fallen. Worauf Du bei der Wahl des Tarifes achten solltest, listen wir im Folgenden auf.
 

Leistungen bei Zahnbehandlung

 

Bei vielen Anbietern lassen sich zusätzlich zum Zahnersatz auch weitere Leistungen mitversichern. Die Versicherung übernimmt dann beispielsweise auch Kosten für Kunststofffüllungen in Zahnfarbe sowie für Parodontal- oder Wurzelbehandlungen, die die gesetzliche Krankenkasse nicht zahlt. Oft sind diese Behandlungen aber auch im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse enthalten.

Zahnprophylaxe

Eine professionelle Zahnreinigung kann man auch selbst bezahlen. Explizit dafür ist der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung nicht nötig.

 

Insbesondere, da es von vielen gesetzlichen Krankenversicherungen bereits einen Zuschuss zur jährlichen Zahnreinigung gibt.

 

In vielen guten Zahnzusatztarifen ist schon ein Zuschuss zur Zahnreinigung enthalten. Meist rechnen die Versicherer einen Aufpreis für die Zahnreinigung in den monatlichen Beiträgen ein. Aus diesem Grund solltest Du diese auch regelmäßig in Anspruch nehmen.

Zahnzusatzversicherung - Zahnprophylaxe

Erstattung für Zahnersatz

 
Die Erstattung von Zahnersatz stellt eine der bedeutendsten Leistungen der Zahnzusatzversicherung dar. Es ist daher am wichtigsten, dass Du einen Tarif wählst, der gute Leistungen bei der Versorgung mit Kronen, Brücken und Implantaten bietet. Eine gute Zahnzusatzversicherung übernimmt zusätzlich die Kosten für Inlays. Dabei handelt es sich um passgenau gefertigte Füllungen aus Kunststoff, Keramik, Gold oder Titan. Das ist auch sinnvoll, da hochwertige Inlays 600 bis 700 Euro kosten können. Die gesetzliche Krankenversicherung gewährt Dir aber nur einen Zuschuss von 50 Euro, was den Kosten für eine Amalgamfüllung entspricht.
Tarife, die Zahnersatz zu 100 Prozent erstatten sind besonders teuer. Es lohnt sich aber auch, wenn Du einen Tarif mit einer etwas geringeren Erstattung auswählst und den verbleibenden Eigenanteil aus deinen Ersparnissen bezahlst. Zu empfehlen sind Tarife, die zwischen 80 und 90 Prozent des Rechnungsbetrages übernehmen.
 
Einige Anbieter staffeln ihre Leistungen danach, wie regelmäßig die Versicherten bei der jährlichen Zahnvorsorge waren. Das heißt, je regelmäßiger Du zu Deinen Vorsorgeuntersuchungen erscheinst, desto höher ist die Zuzahlung der privaten Zahnzusatzversicherung.
 
Eine Zahnzusatzversicherung sollte unbedingt nicht nur die Regelversorgung abdecken, sondern auch zusätzliche Kosten für teurere Materialien oder einen höherwertigeren Zahnersatz. Manchmal bewerben Zahnzusatzversicherungen ihre Kunden mit einer Verdopplung der Kassenleistung. Solch ein Tarif lohnt sich aber nicht, denn auch ein doppelter Zuschuss reicht meist nicht aus, um den teuren Zahnersatz zu
finanzieren.

Erstattungsgrenzen

Zahnzusatzversicherung - erstattungsgrenzen

In den ersten Jahren nach Abschluss des Zahnzusatzvertrags sind die Erstattungen auf geringe Summen begrenzt. Das heißt, Du musst Dir gut überlegen welche Leistungen Du wann in Anspruch nimmst. Grundsätzlich gilt: Je höher die Leistungen in den ersten Jahren nach Vertragsabschluss sind, desto besser. Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn die Erstattungsgrenzen möglichst wenige Jahre gelten. Zum Beispiel nur drei statt fünf Jahre lang. Danach sollte es keine jährliche Obergrenze mehr für Erstattungen geben. Auch wenn nach der Anfangszeit keine Leistungsgrenzen mehr gelten, zahlt die Zahnzu­satz­ver­si­che­rung Rechnungen nur bis zu den gültigen Höchstsätzen der Gebührenordnungen der Ärzte und Zahnärzte. Demnach kann die Versicherung überhöhte Rechnungsbeträge für Material oder das Labor, das den Zahnersatz anfertigt, kürzen.

Deshalb solltest Du vor Beginn Deiner Behandlung am besten immer den Kostenvoranschlag Deines Zahnarztes, den sogenannten Heil- und Kostenplan, bei der Versicherung einreichen. Diese teilt Dir dann verbindlich mit, welche Kosten übernommen werden

Wartezeiten

 
Bei vielen Tarifen gibt es eine Wartezeit von mehreren Monaten. Das heißt, die Versicherung zahlt erst nach dieser Zeit für Behandlungen. Damit möchten die Anbieter verhindern, dass Du erst einen Vertrag abschließt, wenn Du schon Zahnprobleme hast. Allerdings erlässt die Versicherung oft die Wartezeit, wenn Du mit einer zahnärztlichen Untersuchung nachweist, dass Deine Zähne in Ordnung sind. Es gibt aber auch Zahnzusatzversicherungen, die grundsätzlich auf die Wartezeit verzichten.
Du solltest aber bedenken, dass unabhängig von der Wartezeit, es kein Geld für Behandlungen gibt, zu denen Dein Zahnarzt Dir nachweislich schon vor dem Abschluss der Ver­si­che­rung geraten hat oder für Behandlungen, die er bereits begonnen hat.
 

Beiträge steigen mit dem Alter

 
Zahnzusatzversicherung berechnen ihre Beiträge auf zwei Arten:

Zahnzusatzversicherung - Beiträge steigen mit dem Alter
  • Bei einigen Tarifen gibt es sogenannte Altersrückstellungen. Das heißt, sie sparen einen Teil des Beitrags dafür an, damit die Beiträge mit dem Alter nicht zu stark steigen. Dadurch bleibt der Beitrag konstant, ist aber von vorneherein etwas teurer.
  •  

  • Die meisten Tarife verfügen aber nicht über einen solchen Sparanteil. Somit sind sie für junge Kunden günstiger, kosten dann aber mit zunehmendem Alter deutlich mehr.

Bei beiden Varianten gibt es Vor- und Nachteile. Zum einen kannst Du bei Tarifen mit einem konstanten Beitrag und Altersrückstellungen besser abschätzen, ob Du Dir die Zahn­zu­satz­ver­si­che­rung auch in höherem Alter noch leisten kannst. Allerdings hast Du für den Sparanteil umsonst gezahlt, wenn Du den Vertrag kündigst, da das vorausgezahlte Geld dann für Dich verloren geht. Der Nachteil daran ist, dass Du dadurch unflexibler und stärker an Deinen Versicherer gebunden bist.
 
Diesen Nachteil hast Du bei Tarifen mit steigendem Beitrag nicht, da Du diesen ohne Verluste kündigen und in einen Tarif mit einem besseren Preis-Leistungsverhältnis wechseln kannst. Das gleiche gilt, wenn Du irgendwann entscheidest, dass Du die Zahnversicherung nicht mehr brauchst. Zusätzlich ist die Auswahl an solchen Angeboten deutlich größer.
 
Allerdings ist es wichtig zu wissen, dass egal für welche Variante Du Dich entscheidest, es keine Garantie dafür gibt, dass sich die Beiträge entwickeln, wie zu Vertragsbeginn vorhergesagt. Muss Dein Versicherer mehr Geld für Leistungen ausgeben, dann kann er Deinen monatlichen Beitrag erhöhen. Beispielsweise können sich die Kosten erhöhen, weil Behandlungen teurer werden oder die Kunden der Ver­si­che­rung sich zunehmend für besonders teuren Zahnersatz entscheiden. In solchen Fällen kann es passieren, dass Du eine Beitragserhöhung bekommst. Diese ist unabhängig davon, ob Du in einem Tarif mit konstantem oder mit einem stufenweise steigenden Beitrag versichert bist.
 

Gesundheitsfragebogen

 
Wenn Du den Antrag für eine Zahnzusatzversicherung ausfüllst, musst Du einige Gesundheitsfragen beantworten. Zwar sind diese nicht so umfangreich wie bei anderen Versicherungen, dennoch solltest Du ehrlich und gewissenhaft antworten. Im schlimmsten Fall könntest Du Deinen Versicherungsschutz verlieren, wenn du falsche Angaben machst.
 
In den meisten Fällen fragen Versicherungen nach fehlenden Zähnen, nach herausnehmbaren Prothesen und danach, wie alt bestehender Zahnersatz ist. Falls Du Dich nicht genau erinnerst, frage im Zweifelsfall bei Deinem Zahnarzt nach. Die Versicherung wird Dich auch danach fragen, ob Dir Dein Zahnarzt bereits zu einer Behandlung geraten hat.
 
Wie mit Deinen Angaben umgegangen wird, ist je nach Anbieter unterschiedlich. Manche Versicherer schließen fehlende Zähne vom Versicherungsschutz aus. Bei anderen hast Du die Möglichkeit, Zahnlücken gegen einen Aufpreis oder niedrigere Erstattungsgrenzen in den Anfangsjahren mitzuversichern. Wenn Dir aber bereits mehrere Zähne fehlen und diese noch nicht ersetzt wurden, wird es schwierig, dass Du überhaupt einen Zahnzusatzvertrag bekommst.
 
Wenn Du eine herausnehmbare Zahnprothese hast, bekommst Du bei verschiedenen Anbietern unterschiedlich gute Konditionen. Viele Versicherer behandeln herausnehmbare Prothesen wie ersetzte Zähne und versichern diese mit. Allerdings setzten einige herausnehmbare Prothesen mit fehlenden Zähnen gleich oder lehnen Kunden mit einer Zahnprothese grundsätzlich ab.

Zahnzusatzversicherung - Gesundheitsfragebogen

Welche Leistungen bietet eine Zahnzusatzversicherung?

Bei den einzelnen Tarifen gibt es einige Unterschiede. Beispielsweise spielt es eine Rolle, welche Leistungsbereiche versichert sind und in welchem Umfang die Leistungen erstattet werden. Meist decken Zahnzusatzversicherungen Zahnersatz, Prophylaxe, Zahnbehandlungen sowie kieferorthopädische Behandlungen ab. Demnach solltest Du bei der Wahl des richtigen Tarifs bedenken, welche Leistungen für Dich am relevantesten sind.
 

Zahnersatz

 
Die Erstattung von Kosten für Zahnersatz stellt meist die wichtigste Leistung einer Zahnzusatzversicherung für Erwachsene dar. Denn Brücken, Kronen, Veneers (dünne Keramikschalen), Inlays oder Implantate sind häufig teuer und der Festzuschuss der gesetzlichen Krankenkasse deckt nur einen kleinen Teil der Kosten ab. In Einzelfällen zahlt die Krankenversicherung weniger als 20 Prozent der gesamten Kosten für Zahnarzt, Materialien und Labor.
Es gibt aber auch sehr gute Tarife, die eine Kostenerstattung von mindestens 90 Prozent für Zahnersatz anbieten (Zahnimplantate, die in der Regel sehr teuer sind, eingeschlossen). Zudem lassen sich Leistungen für Zahnersatz in speziellen Zahnersatzversicherungen absichern. Diese sind häufig etwas günstiger als klassische Zahnzusatzversicherungen, dafür entfallen aber Leistungen zur Prophylaxe und Zahnbehandlung.
 

Zahnbehandlungen

 
Einige Tarife übernehmen die Kosten für Zahnbehandlungen, die die gesetzliche Krankenversicherung gar nicht oder nur zum Teil bezahlt. Beispielsweise zahlt die Krankenkasse eine Wurzelbehandlung nur für einen erhaltungswürdigen Zahn. Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, müssen gesetzlich Versicherte die gesamten Behandlungskosten selbst tragen. Kunststofffüllungen übernimmt die Krankenkasse in der Regel nur für Vorderzähne im sichtbaren Bereich und Fissurenversiegelungen werden oft nur für die hinteren Backenzähne bei Kindern übernommen.
Eine private Zahnzusatzversicherung schützt Dich vor einem hohen Eigenanteil bei diesen Behandlungen. Zum Beispiel belaufen sich die Kosten für eine Kunststoff Füllung auf 100 Euro. Kassenpatienten müssen hierfür knapp 60 Euro selbst aufbringen.
 

Prophylaxe

 
Ein bis zweimal im Jahr solltest Du eine professionelle Zahnreinigung (PZR) von einem Zahnarzt durchführen lassen. Die Kosten dafür werden allerdings nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Eine gute Zahnzusatzversicherung kommt mindestens einmal pro Jahr für die Kosten für eine professionelle Zahnreinigung auf. Die meisten Versicherungen legen hierfür einen bestimmten Höchstbetrag pro Jahr fest, auf den sich die Erstattung beschränkt.
 
Wie hoch die Kosten für eine Zahnreinigung im Endeffekt sind, ist je nach Region und Zahnarzt unterschiedlich. In der Regel belaufen sich die Kosten für eine Zahnreinigung auf zirka 100 Euro. Vergleichsweise sind diese Kosten für einen Zahnarztbesuch eher gering. Daher solltest Du bei der Auswahl eines Tarifs mehr auf die Zahnersatzleistungen achten, da diese durchaus mehrere tausend Euro ausmachen können.
 

Kieferorthopädie

 
Bei sehr vielen Jugendlichen ist eine kostspielige Korrektur der Zähne notwendig. Daher sollte eine private Zahnzusatzversicherung bei Kindern unbedingt auch kieferorthopädische Behandlungen abdecken. Ein Besuch beim Kieferorthopäden kann natürlich auch bei Erwachsenen notwendig sein, etwa um eine vorhandene Fehlstellung zu korrigieren.
Eine gute Zahnzusatzversicherung leistet eine Erstattung von bis zu 100 Prozent der Kosten. Häufig werden die Leistungen für Kinder und Jugendliche bis zu einem Alter von 18 Jahren bezahlt und hängen von der kieferorthopädischen Indikationsgruppe (KIG) ab. Du solltest allerdings bedenken, dass eine Fehlstellung nicht bereits vor Abschluss des Vertrags diagnostiziert werden darf, damit die private Zahnversicherung die Kosten erstattet.
Bei leichteren Fehlstellungen der Zähne, die als KIG eins oder KIG zwei eingestuft werden, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten nicht. Die Gruppen KIG drei bis fünf sind ausgeprägte bis stark ausgeprägte Fehlstellungen. Ist dies der Fall, übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung eine Grundversorgung. Bei Kindern sollte eine gute Zahnzusatzversicherung vor allem die Mehrkosten für hochwertige Therapien erstatten, etwa für Brackets, innenliegende Zahnspangen (Lingualtechnik) oder Lingual-Retainer.

Zahnzusatzversicherung - Kieferorthopädie

Welche Behandlungen werden von einer Zahnzusatzversicherung abgedeckt?

Zahnvorsorge

 
Zahnärzte empfehlen, einmal oder zweimal im Jahr eine professionelle Zahnreinigung bzw. Mundhygiene durchführen zu lassen. Dabei entfernt der Zahnarzt Zahnsteine und Zahnbeläge. Die Zahnprophylaxe oder auch Zahnvorsorge soll die Übertragung von Karies reduzieren und tragt dazu bei, dass die Zähne bis ins hohe Alter gesund bleiben.
 
Neben der Mundhygiene kannst Du auch noch Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt nutzen. Bei der Vorsorge untersucht der Zahnarzt die Zähne, Zahnfleisch und Mundraum gründlich auf mögliche Erkrankungen. Durch die Nutzung von Vorsorgeuntersuchungen und Mundhygiene kannst Du Zahnimplantaten vorbeugen und Deine Zähne bis ins Alter ohne Probleme nutzen.
 
Zur Zahnprophylaxe gehören beispielsweise:

Zahnzusatzversicherung - Zahnvorsorge
  • Professionelle Zahnreinigung
  • Maßnahmen zur Früherkennung und Vorbeugung von Zahn-, Mund- und
    Kiefererkrankungen
  • Fluoridierung der Zähne
  • Versiegelung von Fissuren

Zahnbehandlung

 
Häufig übernehmen Tarife auch die Kosten für Zahnbehandlungen, wo die gesetzliche Krankenversicherung nur Teile oder keine Kosten rückerstattet. Insbesondere der Besuch bei einem Wahlarzt wird von der gesetzlichen Krankenversicherung nur zu einem geringen Satz gedeckt.
 
Kunststoff Füllungen übernimmt die Krankenkasse üblicherweise nicht, meist nur bei Vorderzähnen, und diese kann pro Zahn bis zu 100 Euro ausmachen. Auch eine Fissurenversiegelung wird meist nur für die hinteren Backenzähne bei Kindern rückerstattet.
 
Private Zahnversicherungen schützen Dich vor einem sehr hohen Selbstbehalt bei solchen Behandlungen und reduziert Deine Kosten.
 
Auch die Wahlarztkosten sind gesetzlich nicht gedeckt. Bei einer privaten Zahnzusatzversicherung können alle Honorare Deines Zahnarztes bis zum Höchstsatz rückerstattet werden. Maßnahmen zur Zahnerhaltung, die nicht nur rein vorbeugender Natur sind, bezeichnet man auch als
Zahnbehandlung.
 
Dazu zählen beispielsweise:

Zahnzusatzversicherung - Zahnbehandlung
  • Kunststofffüllungen
  • Wurzelkanalbehandlungen bzw. Wurzelspitzenresektion
  • Parodontose- bzw. Parodontitisbehandlung

Zahnersatz

 
Bei Erwachsenen stellt die Erstattung von Kosten für Zahnersatz wohl den wichtigsten Leistungsinhalt einer Zahnzusatzversicherung dar.
Unter Zahnersatz versteht man:
 

  • Brücken
  • Kronen
  • Zahnprothesen bzw. herausnehmbarer Zahnersatz
  • Teilkronen bzw. Onlays
  • Stiftzähne
  • Keramikverblendungen
  • Veneers
  • Inlays bzw. Einlagefüllungen
  • Reparaturen an Zahnersatz
  • Implantate

 
Zahnersatz ist häufig sehr teuer und die gesetzliche Krankenversicherung deckt so gut wie keine dieser Leistungen. Bisweilen werden von der gesetzlichen Krankenversicherung weniger als zehn Prozent der gesamten Kosten für Zahnarzt, Materialien und Labor erstattet.
Hervorragende Tarife rückerstatten Deine Kosten von mindestens 80 Prozent für Zahnersatz. Und das inklusive kostspieligen Implantaten.
 

Kieferorthopädische Leistungen

 
Bei Kindern und Jugendlichen ist es besonders wichtig, dass die private Zahnzusatzversicherung auch Kosten im Bereich der Kieferorthopädie deckt. Zahnspangen bzw. Zahnkorrekturen gehören zu den Kieferorthopädischen Leistungen und sollten daher im Tarif auch enthalten sein.
Die Kosten für eine festsitzende Zahnspange belaufen sich auf 6000 bis 8000 Euro. Die Gesamtbehandlungsdauer liegt zwischen einem und drei Jahren. Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt allerdings nur schwerwiegende Fehlstellungen. Durch eine private Zahnzusatzversicherung können sich die jährlichen Kosten stark minimieren.

Hervorragende Tarife rückerstatten Deine Kosten von mindestens 80
Prozent für Zahnersatz. Und das inklusive kostspieligen Implantaten.

Welche Zahnzusatzversicherungen gibt es?

Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Zahnzusatzversicherungen:

  • Tarife nach Art der Schadenversicherung
  • Tarife nach Art der Lebensversicherung

Sie unterscheiden sich größtenteils darin, wie die Versicherungen die monatlichen Beiträge verrechnen
 

Nach Art der Schadenversicherung

 
Die häufigste Form der Zahnzusatzversicherung stellen Tarife nach Art der Schadenversicherung dar. Bei diesen Tarifen erhöht sich der monatliche Beitrag nicht nur bei Kostensteigerungen im Gesundheitswesen, sondern auch planmäßig mit steigendem Alter des Versicherten. Hier hast Du angesichts der höheren Anzahl an Angeboten eine größere Auswahl. Zudem sind Tarife nach Art der Schadenversicherung für junge Kunden oft deutlich günstiger. Allerdings werden diese mit dem Alter teurer als Tarife nach Art der Lebensversicherung.
 

Nach Art der Lebensversicherung

 
Die zweite Variante sind die Tarife nach Art der Lebensversicherung. Bei diesen Tarifen ist der monatliche Beitrag abhängig vom Alter des Versicherten zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses. Denn bei diesen Tarifen wird ein Teil des Monatsbeitrages im vornherein bereits für den Aufbau der Alterungsrückstellung verwendet. Diese steht Dir dann im höheren Lebensalter zur Verfügung. Daher gibt es hier nach Vertragsschluss keine altersabhängigen Beitragssteigerungen. Allerdings sind spätere Beitragserhöhungen mit Zustimmung eines Treuhänders (Treuhänderverfahren) erlaubt. Laufende Verträge dürfen vom Versicherer nicht gekündigt werden.
 
Wechselst Du innerhalb einer Versicherungsgesellschaft in einen anderen Zahnzusatztarif, der ebenfalls nach Art der Lebensversicherung kalkuliert ist, dann werden Dir Deine Rückstellungen dort gutgeschrieben.
 
Bei beiden Arten von Zusatzversicherung ist jedoch zu beachten, dass die bei Vertragsschluss vereinbarten Monatsbeiträge nicht für die gesamte Vertragsdauer garantiert sind. Aufgrund von Kostensteigerungen im Gesundheitswesen oder auch Verschlechterungen auf dem Kapitalmarkt besteht für den Versicherer immer die Option einer Beitragsanpassung. Derzeit ist noch nicht absehbar, ob eine der beiden Tarifarten langfristig gesehen stabilere Beiträge hat.
 

Österreich

 
In Österreich ist, im Vergleich zu Deutschland, der Markt der Zahnzusatzversicherungen noch nicht so weit erschlossen. Wenn Du dein Gebiss versichern lassen möchtest, reicht es in den meisten Fällen schon, wenn Du eine allgemeine private Krankenversicherung abschließt. Einige Versicherer bieten aber auch ausschließlich eine Zahnzusatzversicherung an. Unter anderem gehören dazu:
 

  • Wiener Städtische
  • Uniqa
  • Allianz
  • Donau
  • Merkur
  • Generali

Bei den einzelnen Anbietern sind auch unterschiedliche Tarife und Versicherungsmodelle abschließbar.
 

Deutschland

 
Eine Zahnzusatzversicherung lohnt sich für jeden, der viel Wert auf teuren Zahnersatz und optisch schicke Materialien legt. Wenn Du allerdings mit der Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkasse zufrieden bist, kannst Du den Eigenanteil auch mit Deinen Ersparnissen bezahlen. Die Suche nach einer passenden Zahnversicherung gestaltet sich allerdings oft schwierig. Denn die Auswahl an Anbietern ist unüberschaubar mit hunderten Tarifen in allen Preislagen. Allerdings lohnen sich Tarife, die nur einen kleinen Zuschuss zum Zahnersatz leisten, meist nicht. Genauso wenig wie sehr teure Tarife mit vielen Zusatzleistungen. Inmitten der riesigen Auswahl ist es mühsam, ein gutes und mittelpreisiges Angebot zu finden.
 

Schweiz

 
In der Schweiz sind die Erstattungskosten bei den meisten Versicherungstarifen auf einen bestimmten jährlichen Höchstbetrag begrenzt. Außerdem kommt in vielen Fällen eine Karenzfrist von sechs bis zwölf Monaten zum Tragen sowie eine Leistungsstaffel in den ersten Jahren nach Vertragsabschluss. Daher ist es empfehlenswert, die private Zahnversicherung möglichst frühzeitig abzuschließen. Die Erstattung bei Zahnzusatzversicherung liegt bei Erwachsenen zwischen mehreren hundert und 5000 Schweizer Franken pro Jahr. Bei der jährlichen Höchstgrenze wird je nach Anbieter nach Art der zahnmedizinischen Behandlung unterschieden.
Bevor Du eine Zahnzusatzversicherung in der Schweiz abschließt, solltest Du die verschiedenen Tarife vergleichen. Es ergeben sich teilweise deutliche Unterschiede bei Leistungsumfang und Kostenübernahme. Beachte dabei auch etwaige Ausschlusskriterien, um unliebsamen Überraschungen vorzubeugen.

Beispiele für eine Kostenerstattung

Zahnzusatzversicherung - Beispiele für eine Kostenerstattung

Die Kosten für Zahnbehandlungen, Zahnprophylaxe, Zahnersatz oder kieferorthopädische Therapiemaßnahmen erstattet Dir die Zahnzusatzversicherung je nach gewähltem Tarif, nachdem Du die jeweilige Rechnung eingereicht hast. Die Rechnung lässt Dir Dein Zahnarzt oder Kieferorthopäde zukommen, wenn die Behandlung abgeschlossen ist. Im Dokument stehen die Behandlungskosten, die Du als Eigenanteil selbst übernehmen musst. Bei den meisten Versicherungsanbietern kannst Du die Rechnung online oder per App einreichen. Wenn Du die App nicht hast, kannst Du es alternativ auch per Post oder E Mail einreichen. Nachdem Du die Rechnung eingereicht hast, überweist Dir der Versicherer die erstatteten Behandlungskosten im Normalfall innerhalb von vier Wochen auf Dein Bankkonto.

Zahnerhaltenden Maßnahmen (Prophylaxe)

 
Mit einer Zahnzusatzversicherung erhältst Du Zahnbehandlungen je nach Tarif bis zu 100 Prozent erstattet. Für die Prophylaxe zahlt Dein Versicherer in der Regel eine bestimmte Höchstsumme pro Jahr. Zum Beispiel höchstens 120 Euro für eine professionelle Zahnreinigung oder die Versiegelung kleiner Furchen in den Kauflächen der Backenzähne (Fissuren).
 
Du möchtest eine professionelle Zahnreinigung durchführen lassen? Obwohl Zahnärzte eine regelmäßige Prophylaxe-Behandlung empfehlen, ist sie keine Pflichtleistung der gesetz­lichen Krankenversicherungen. Ohne einer Zahnzusatzversicherung musst Du die Kosten selbst tragen. Der Zahnarzt rechnet die Mundhygiene wie bei privat kranken­versicherten Patienten nach der Gebühren­ordnung für Zahnärzte ab.

Beispiel für eine Kostenerstattung bei einer professionellen Zahnreinigung:

Gesamtkosten

120 Euro

Leistung der gesetzlichen Krankenkasse

0 Euro

Eigenanteil ohne Zahnzusatzversicherung

120 Euro

Eigenanteil mit Zahnzusatzversicherung

0 Euro

Zahnfüllungen

 
Ähnlich wie bei der Mundhygiene sieht es auch bei hochwertigen Zahnfüllungen aus. Entscheidest Du Dich für eine Kompositfüllung in Zahnfarbe, übernimmt die Krankenkasse die Behandlungskosten nur in bestimmten Fällen. Beispielsweise wenn die Füllung an einem Frontzahn angebracht wird (bis Zahn drei von der Mitte gezählt). Für Kompositfüllungen im Bereich der Seiten- und Backenzähne übernimmt die Krankenkasse nur die Kosten in Höhe einer Amalgamfüllung. Den Rest stellt Dir Dein Zahnarzt in Rechnung.

Beispiel für eine Kostenerstattung bei einer Kompositfüllung (dreiflächig):

Gesamtkosten

125 Euro

Leistung der gesetzlichen Krankenkasse

50 Euro

Eigenanteil ohne Zahnzusatzversicherung

75 Euro

Eigenanteil mit Zahnzusatzversicherung

0 Euro

Zahnersatz

 
Stell Dir folgendes Szenario vor: Nach Rücksprache mit Deinem Zahnarzt entscheidest Du Dich einen fehlenden Zahn mit einem Implantat mit Verblendmetall-Keramikkrone zu ersetzen. Der Kostenpunkt beträgt hierbei circa 2800 Euro. Der hochwertige Zahnersatz ist allerdings nicht in der Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkasse vorgesehen. Daher gewährt Dir die Krankenkasse einen Festzuschuss in Höhe von circa 550 Euro. Die verbleibenden 2250 Euro zahlst Du selbst.
 
In der Regel deckt die private Zahnzusatzversicherung Behandlungskosten ab, die die gesetzliche Krankenkasse nicht übernimmt. Das ist z. B. bei Prothesen, Kronen und Brücken der Fall. Je nach Tarif werden Dir zwischen 75 und 100 Prozent der zusätzlichen Kosten erstattet. Dadurch verringert sich Dein Eigenanteil deutlich. Abhängig davon, für welchen Zahnersatz Du Dich entscheidest, kannst Du mit Beiträgen in Höhe von mehreren tausend Euro rechnen.
 
Ein Erstattungsbeispiel für eine Vollkeramikkrone:

Ein Erstattungsbeispiel für eine Vollkeramikkrone:

Gesamtkosten

900 Euro

Leistung der gesetzlichen Krankenkasse

200 Euro

Eigenanteil ohne Zahnzusatzversicherung

700 Euro

Eigenanteil mit Zahnzusatzversicherung

80 Euro

Zahnspange (Kieferorthopädie)

 
Meist zahlen private Zahnversicherungen einen Teil der Kosten für kieferorthopädische Therapie­maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen. Sofern die kieferorthopädische Therapie medizinisch notwendig ist, springt der Versicherer auch bei leichten und geringen Zahn­fehl­stellungen (Indikationsgruppen eins und zwei) ein. Allerdings ist die Höhe der Zuzahlung vom jeweiligen Tarif abhängig. Manche Anbieter erstattet sogar bis zu 100 Prozent der Kosten.
 
Zahnzusatzversicherungen können auch einen Teil der Kosten für herausnehmbare transparente Zahnschienen (Aligner) übernehmen. Aligner dienen zur Korrektur von leichten bis mittelschweren Zahnfehlstellungen und sind nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse enthalten.

Ein Erstattungsbeispiel für eine Vollkeramikkrone:

Gesamtkosten

2.000 Euro

Leistung der gesetzlichen Krankenkasse

1.600 bis 1.800 Euro

Eigenanteil ohne Zahnzusatzversicherung

200 bis 400 Euro

Eigenanteil mit Zahnzusatzversicherung

0 Euro

Welche Vorteile hat eine Zahnzusatzversicherung?

Zahnzusatzversicherung - Welche Vorteile hat eine Zahnzusatzversicherung?

Der Abschluss einer privaten Zahnversicherung bringt einige Vorteile mit sich. Zum einen profitierst Du mit top gepflegten Zähnen und einem makellosen Lächeln, da Du dir keine Sorgen mehr über Zahnarztkosten für Prophylaxe und Vorsorgeuntersuchungen machen musst. Auch für deine Mundgesundheit ist ein Zahnzusatzvertrag vorteilhaft, da Dir in der Regel einmal im Jahr die Kosten für eine Mundhygiene beim Zahnarzt erstattet werden. Du musst Dir keine Sorgen über hohe Zahnersatzkosten machen, da die Versicherung die Kosten übernimmt. Das ist ein besonders großer Vorteil, da besonders Implantate, Brücken und Kronen mehrere tausend Euro kosten können.

Bei einer Zahnzusatzversicherung steht deine Gesundheit im Vordergrund. Viele Standardbehandlungen, die von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen werden, sind in der Zahnmedizin umstritten. Vor allem Amalgamfüllungen oder Brücken, die aus Kostengründen statt Implantaten verwendet werden. Bei der Zahnzusatzversicherungen werden auch hochwertigere Materialien erstattet, die nicht zu den Standardbehandlungen gehören.

Welche Nachteile hat eine Zahnzusatzversicherung?

Zahnzusatzversicherung - Welche Vorteile hat eine Zahnzusatzversicherung?

Es gibt aber auch Gründe, warum eine Zahnversicherung für Deine individuelle Situation nicht sinnvoll sein kann. Beispielsweise, wenn Du nicht den richtigen Tarif wählst. Ein Tarif, der zu wenig oder die falschen Leistungen anbietet, kann auf Dauer sehr teuer sein. Zudem musst Du den richtigen Zeitpunkt für den Abschluss Deines Zahnzusatzvertrages wählen. Ist der Versicherungsfall vor Abschluss des
Zahnzusatzvertrages eingetreten und vom Zahnarzt in Deiner Patientenakte vermerkt worden, übernimmt die Versicherung den bereits eingetretenen Schaden an Deinem Gebiss nicht. Viele Tarife verfügen zudem über eine Wartezeit von einigen Monaten nach Vertragsabschluss. In dieser Zeit musst Du ebenfalls für die Kosten selbst aufkommen.

Zahnzusatzversicherung - Welche Nachteile hat eine Zahnzusatzversicherung?

Wieviel kostet eine Zahnzusatzversicherung?

Österreich

 
Tarife mit guten Leistungen sind in Österreich bereits ab 30 Euro pro Monat zu haben. Dabei haben die Tarife üblicherweise eine Staffelung der Leistungen in den ersten drei Jahren. Relevant für die Höhe der Kosten ist unter anderem der Leistungsumfang sowie die Höhe der Rückerstattung für bestimmte Behandlungen. Auch der Zustand Deiner Zähne spielt eine Rolle: Denn je gesünder die Zähne sind, desto besser. Bei der Antragsstellung einer Zahnzusatzversicherung musst Du nämlich einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Je nach Anbieter gibt es Unterschiede in der Deckung der drei Kategorien: Zahnvorsorge, Zahnbehandlung und Zahnersatz. Im Gegensatz zum Haupttarif der privaten Krankenversicherung ist das Alter des Versicherten beim Zahnzusatzvertrag irrelevant. Es wird lediglich zwischen Kind- und Erwachsenentarif unterschieden.
 

Deutschland

 
Wie viel Du in Deutschland monatlich in eine Zahnzusatzversicherung investieren musst, hängt vom jeweiligen Tarif und den Leistungen der Versicherungsgesellschaft ab. Hier finden Sie einen aktuellen Zahnzusatzversicherungsvergleich für den Deutschen Markt. Einige Versicherer bieten eine Zusatzversicherung für Erwachsene bereits ab zehn Euro pro Monat an, je nach Leistungsspektrum sind jedoch auch Prämien bis zu 80 Euro monatlich möglich.
 

Schweiz

 
In der Schweiz bemisst sich der Preis für eine Zahnversicherung nach den enthaltenen Leistungen und der Höhe der Kostenübernahme. In der Regel ist bei Erwachsenen mit einem monatlichen Beitrag zwischen 25 und 40 Schweizer Franken zu rechnen. Die Prämie für eine Zahnzusatzversicherung für Kinder bewegt sich zwischen zehn und zwanzig Schweizer Franken monatlich.


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Im Laufe des Lebens ist fast jeder Mensch einmal mit einem Thema rund um die Zähne konfrontiert.


Ein Abschluss kann jederzeit erfolgen, doch je früher Du es machst, desto besser. Um die Beiträge ein Leben lang moderat zu halten, solltest Du frühzeitig mit einer Zahnzusatzversicherung beginnen.


Tarife, die Zahnersatz zu 100 Prozent erstatten sind besonders teuer. Es lohnt sich aber auch, wenn Du einen Tarif mit einer etwas geringeren Erstattung auswählst und den verbleibenden Eigenanteil aus deinen Ersparnissen bezahlst.


Einige Tarife übernehmen die Kosten für Zahnbehandlungen, die die gesetzliche Krankenversicherung gar nicht oder nur zum Teil bezahlt.

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