Herzinsuffizienz

Wenn das Herz den Körper nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgen kann, handelt es sich um eine Herzinsuffizienz. Die Erkrankung zählt in der westlichen Welt zu den häufigsten Todesursachen. Eine Herzinsuffizienz kann zu Symptomen wie Luftnot, Müdigkeit und Ödemen (Wassereinlagerungen) führen. Die Erkrankung kann sich entweder sehr rasch innerhalb weniger Stunden oder Tage entwickeln. In diesem Fall handelt es sich um eine akute Herzinsuffizienz und somit um einen medizinischen Notfall. Eine Herzinsuffizienz kann sich aber auch langsam über einen längeren Zeitraum, etwa mehrere Monate oder Jahre, hinweg entwickeln. In diesem Fall handelt es sich um eine chronische Herzinsuffizienz. Anders als viele Menschen glauben, ist ein „schwaches Herz“ keine normale Alterserscheinung, sondern bedarf einer frühen und konsequenten Therapie, um ernsthafte Folgeschäden zu vermeiden oder hinauszuzögern.


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Herzinsuffizienz

ICD-10-GM-2020 I50

Was versteht die Medizin unter einer Herzinsuffizienz?

Die wichtigste Aufgabe des Herzens ist es, Blut und Sauerstoff in den Körper zu pumpen. Schafft das Herz es nicht mehr, diese Aufgabe in einem ausreichenden Ausmaß zu erledigen, sprechen Mediziner von einer Herzinsuffizienz, einer Herzmuskelschwäche oder einer Myokardinsuffizienz. Je nachdem, welche Seite des Herzen betroffen ist, sprechen Mediziner entweder von einer Linksherzinsuffizienz oder einer Rechtsherzinsuffizienz. Sind beide Seiten des Herzens betroffen, handelt es sich um eine globale Herzinsuffizienz.

Welche Formen der Herzinsuffizienz gibt es?

Die Herzinsuffizienz setzt sich aus zwei Parametern zusammen. Die systolische Herzinsuffizienz wird von Medizinern auch kongestive Herzinsuffizienz genannt. Sie bezeichnet die verminderte Pumpfähigkeit des Herzens und dadurch eine Unterversorgung der Organe mit Blut. In diesem Fall sind die Pumpfunktion und die Auswurfleistung der linken Herzkammer vermindert. Eine verringerte Pumpleistung geht auch mit dem Rückstau von Blut einher. Dadurch können Ödeme in der Lunge, den Beinen und Armen entstehen.
 
Werden hingegen die Herzkammern nicht mehr ausreichend mit Blut gefüllt, handelt es sich um eine diastolische Herzinsuffizienz. In den meisten Fällen ist die linke Herzkammer betroffen und weniger dehnbar. Dadurch kann sie nicht mehr ausreichend Blut aufnehmen. Somit gelangt weniger Blut in den Kreislauf und es kommt zu einer Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff. Diese Form der Herzinsuffizienz tritt normalerweise erst im höheren Alter auf. Frauen sind davon häufiger betroffen.

Nach welchen Kriterien lässt sich eine Herzinsuffizienz einteilen?

Ein Kriterium für die Einteilung einer Herzinsuffizienz richtet sich nach der betroffenen Region. Ist die linke Seite des Herzen betroffen, sprechen Mediziner von einer Linksherzinsuffizienz. Bei einer Rechtsherzinsuffizienz hingegen ist die rechte Seite des Herzens betroffen. Wenn beide Seiten von der Herzschwäche betroffen sind, handelt es sich um eine globale Herzinsuffizienz.
 
Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist die Geschwindigkeit, mit der sich die Herzinsuffizienz entwickelt. Von einer akuten Herzinsuffizienz sprechen Mediziner, wenn sich die Symptome innerhalb weniger Stunden oder Tage entwickeln. In einem solchen Fall handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der sofort behandelt werden muss. Eine chronische Herzinsuffizienz hingegen entwickelt sich langsam über den Zeitraum von mehreren Monaten und Jahren.
 
Auch der Zeitpunkt, zu denen Betroffene unter Symptomen leiden, ist ein Unterscheidungskriterium. Bei einer kompensierten Herzinsuffizienz treten die Symptome vor allem in Belastungssituationen auf. In Ruhephasen hingegen kommt es zu keinen Symptomen. Bei einer dekompensierten Herzinsuffizienz hingegen kommt es auch in Ruhephasen zu teilweise erheblichen Beschwerden. Wenn die Symptome einer Herzinsuffizienz durch entsprechende Therapie unter Kontrolle sind, handelt es sich ebenfalls um eine kompensierte Herzinsuffizienz. Es kann aber jederzeit, zum Beispiel aufgrund einer akuten Erkrankung, erneut zu einer dekompensierten Herzinsuffizienz kommen.
 
Die NYHA-Klassifikation ist eine Einteilung der Herzinsuffizienz nach Beschwerdegrad. Der Herausgeber dieser Klassifikation ist die New York Heart Association. Je nach beobachtbaren Symptomen ordnet der Arzt die Herzinsuffizienz einer Stufe zu. In der Stufe NYHA I treten in Ruhe oder bei allgemeiner Belastung keine Symptome auf. Kommt es zu leichten Einschränkungen bei körperlicher Belastung, aber keinen Symptomen in Ruhe, handelt es sich um NYHA II.
 
Kommt es bei alltäglichen physischen Belastungen zu erheblichen Einschränkungen und treten auch bei geringer Belastung Symptome auf, handelt es sich um NYHA III. Treten die Symptome nicht nur bei körperlicher Belastung, sondern auch bei Ruhe auf, handelt es sich um NYHA IV. Die Patienten sind meist bettlägerig und auf ständige Hilfe angewiesen.
 
Ein weiteres Unterscheidungskriterium ist die Auswurfleistung des Herzens. Um eine erhaltene Auswurfmenge handelt es sich, wenn die linke Seite des Herzens noch genug Blut weiter pumpt (mindestens 50 Prozent). Fällt dieser Wert auf unter 50, handelt es sich um eine mittelgradige Auswurfleistung. Liegt der Wert gar unter 40 Prozent, handelt es sich um eine reduzierte linksventrikuläre Auswurfleistung. Der Wert für die Auswurfleistung heißt EF.

Was sind die Symptome einer Herzinsuffizienz?

Eine Herzinsuffizienz kennzeichnet sich durch ein weniger leistungsfähiges Herz. Es schafft es nicht mehr, das Gewebe des Körpers und die Organe mit ausreichend Blut und Sauerstoff zu versorgen. Die Erkrankung kann mitunter tödlich verlaufen. Je nachdem, welcher Bereich des Herzens betroffen ist, unterscheiden sich auch die Symptome.
 
Bei der Linksherzinsuffizienz kommt es zu einem Blutrückstau in der Lunge, denn der linke Teil des Herzens ist dafür zuständig, das Blut mit Sauerstoff anzureichern und in die Lunge weiterzutransportieren. Es kommt zu Dyspnoe (Atemnot) und Husten. Zu Beginn der Erkrankung kommt es nur bei körperlicher Belastung zu Atemnot, später tritt sie auch in Ruhephasen auf und macht sich besonders nachts bemerkbar.
 
Im weiteren Verlauf tritt die Flüssigkeit von den Lungenkapillaren in die Lungenbläschen über. Der Hustenreiz nimmt zu, die Bronchien können verkrampfen und es kann zu Asthma cardiale, also herzbedingtem Asthma kommen. Erfolgt keine Behandlung, kann auch ein Lungenödem entstehen. Haut und Schleimhäute verfärben sich aufgrund des Sauerstoffmangels bläulich. Manche Patienten husten ein schaumiges, fleischfarbenes Sekret ab.
 
Bei einer Rechtsherzschwäche kommt es zu einem Rückstau von Blut in den Venen. Die rechte Seite des Herzens pumpt das sauerstoffarme Blut von der rechten Herzkammer in die Lunge. Kann es diese Aufgabe nicht ausreichend erfüllen, kommt es zu Wasseransammlungen (Ödeme) im ganzen Körper, vor allem aber an den Knöcheln und am Fußrücken. Bei bettlägerigen Patienten kommt es vor allem über dem Kreuzbein zu Ödemen.
 
Im weiteren Verlauf sammelt sich auch in den Organen Wasser an und es kann so zu einer Beeinträchtigung verschiedener Organe kommen. Ist der Magen betroffen, kann es zu Appetitlosigkeit und Übelkeit kommen. Bei einer betroffenen Leber treten im Oberbauch Schmerzen auf. Wenn sich in der Bauchhöhle Flüssigkeit ansammelt, handelt es sich um Bauchwassersucht (Aszites). Ein weiteres Symptom einer Rechtsherzinsuffizienz ist die rasche Gewichtszunahme. Nicht selten mehr als zwei Kilogramm pro Woche. Auch trockene Haut, Ekzeme und offene, schlecht heilende Wunden können Symptome einer Rechtsherzinsuffizienz sein.
 
Bei einer globalen Herzinsuffizienz, also wenn sowohl die rechte als auch die linke Seite des Herzens betroffen sind, treten sowohl die Symptome einer Linksherzinsuffizienz als auch die Symptome einer Rechtsherzinsuffizienz auf.
 
Im Allgemeinen verursacht eine Herzinsuffizienz Müdigkeit, eine verminderte Leistungsfähigkeit und Erschöpfung. Wassereinlagerungen im ganzen Körper sind möglich. Vor allem nachts kommt es zu einer Mobilisierung dieser Flüssigkeit, was sich darin äußert, dass Betroffene nachts häufig auf die Toilette müssen. Dieses Phänomen bezeichnet die Medizin als Nykturie.
 
Eine Herzinsuffizienz wirkt sich auch auf die Atmung negativ aus. Häufig kommt es zur Cheyne-Stokes-Atmung, die an einem periodischen An- und Abschwellen der Atemtiefe und des Atemgeräuschs zu erkennen ist. Auch Herzrasen (Tachykardie) und Herzrhythmusstörungen können Symptome einer Herzinsuffizienz sein. Im Spätstadium einer Herzinsuffizienz kommt es zu einem niedrigen Blutdruck.

Welche Ursachen hat eine Herzinsuffizienz?

In den meisten Fällen ist eine Herzinsuffizienz auf die Verkalkung der Herzkranzgefäße zurückzuführen. Durch die Ablagerungen sind die Blutgefäße so stark verengt, dass nicht mehr ausreichend Blut hindurchfließen kann. Der Herzmuskel wird dadurch unterversorgt und verliert an Leistungsfähigkeit.
 
Eine weitere Hauptursache für die Entstehung einer Herzinsuffizienz ist Bluthochdruck. Denn dabei muss das Herz dauerhaft stärker pumpen. Dadurch verdickt sich der Herzmuskel. Auf lange Sicht führt das dazu, dass die Pumpleistung des Herzens nachlässt.
 
Weitere Ursachen einer Herzinsuffizienz können Herzrhythmusstörungen oder Herzmuskelentzündungen sein. Ebenso kann ein Herzklappenfehler oder eine defekte Herzscheidewand der Auslöser für eine Herzinsuffizienz sein. Auch Tumore am Herzen oder Metastasen können zu einer Herzinsuffizienz führen.
 
Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder eine Störung der Schilddrüse – etwa eine Schilddrüsenüberfunktion – begünstigen die Entstehung einer Herzinsuffizienz.
 
Ebenso fördern manche Erkrankungen der Lunge die Entstehung einer Herzinsuffizienz, vor allem einer Rechtsherzinsuffizienz. Dazu zählen zum Beispiel ein Lungenemphysem oder COPD (chronische Bronchitis). Diese Erkrankungen können dazu führen, dass die Gefäße in der Lunge geschädigt sind. Dadurch kann nicht mehr ausreichend Blut hindurchfließen und es kommt zu einem Rückstau, der die rechte Seite des Herzens belastet.
 
In manchen Fällen beruht eine Herzinsuffizienz auf einer Blutarmut oder einer anderen Organerkrankung, etwa der Nieren oder der Leber.
 
Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann zu einer Herzinsuffizienz führen. Das ist bei Appetitzüglern, Schmerzmitteln bei Migräne und bestimmten Krebsmedikamenten (antineoplastische Mittel) der Fall.

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Herzinsuffizienz?

Eine Herzinsuffizienz wird durch ein schwaches Herz begünstigt. Zu Verhaltensweisen, die sich negativ auf die Leistungsfähigkeit des Herzens auswirken, weil sie Herzmuskelerkrankungen begünstigen, fällt der Konsum von Alkohol, Nikotin und Drogen.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Wenn Du den Verdacht hast, an einer Herzinsuffizienz erkrankt zu sein, solltest Du möglichst rasch zum Arzt gehen. Umso früher eine Behandlung erfolgt, umso besser kann die Lebensqualität erhalten bleiben. Anzeichen für eine Herzschwäche können zum Beispiel dicke oder geschwollene Beine sein. Wenn Du schnell aus der Puste kommst und dauernd erschöpft bist, können dies ebenfalls Anzeichen für eine Herzinsuffizienz sein.

Wie diagnostiziert der Arzt eine Herzinsuffizienz?

Zu Beginn der Diagnose einer Herzinsuffizienz steht eine ausführliche Anamnese, in der der Arzt die Krankengeschichte erhebt. Er stellt Fragen zur Art der Beschwerden und ob es innerhalb der Familie bekannte Fälle von Herzerkrankungen gibt.
 
Dann folgt eine körperliche Untersuchung. Dafür stehen unterschiedliche Methoden zur Verfügung, mit denen der Arzt auch andere Krankheiten, die zu ähnlichen Beschwerden führen, ausschließen kann. Mit einem Stethoskop hört der Arzt die Herzaktivität ab und kann so Hinweise auf einen Herzklappenfehler oder eine Herzmuskelschwäche finden. Ein rasselndes Lungengeräusch ist ein Hinweis auf das Vorliegen einer Herzinsuffizienz. Das Messen des Pulses ergibt möglicherweise, dass jeder Schlag eine andere Intensität hat. Ödeme zeigen sich anhand der sichtbaren Dellen, wenn der Arzt in die Haut drückt. Hervorgetretene Halsvenen sind Anzeichen eines Blutrückstaus.
 
Mithilfe eines Herzultraschalles kann der Arzt die Funktion des Herzens besser beurteilen und sieht, ob Schäden am Herzgewebe bestehen. Die Auswurfleistung und die Wandstruktur des Herzens werden durch einen Herzultraschall sichtbar.
 
Ebenso kann der Arzt im Rahmen einer Ultraschall-Untersuchung feststellen, ob sich Flüssigkeitsansammlungen im Bauchraum oder im Brustkorb gebildet haben. Um einen besseren Eindruck über den Blutstrom, der das Herz durchfließt zu bekommen, führt der Arzt eine Farbdoppler-Sonographie durch.
 
Die beste Methode zur Diagnose von Herzrhythmusstörungen ist ein Langzeit-EKG. Der Patient bekommt ein kleines, tragbares Gerät mit nach Hause, dass über einen Zeitraum von 24 Stunden die Herzaktivität aufzeichnet. Für die Untersuchung bringt der Arzt Elektroden auf dem Brustkorb des Patienten an. Die Untersuchung ist vollkommen schmerzlos. Mit einem Belastungs-EKG kann der Arzt das Ausmaß der Herzinsuffizienz einschätzen.
 
Wenn der Arzt überprüfen will, ob verengte Herzkranzgefäße die Ursache für die Herzinsuffizienz sind, führt er eine Herzkatheteruntersuchung durch. Meist erfolgt dies unter örtlicher Betäubung. Im Zuge der Untersuchung kann der Arzt Engstellen ausdehnen und bei Bedarf einen Stent, eine Gefäßstütze, setzen.
 
Teil der Diagnose ist auch das Messen des Blutdrucks sowie eine Labor-analytische Untersuchung einer Urin- und Blutprobe. Der Arzt bekommt durch die dadurch ermittelten Kennzahlen weitere wichtige Hinweise für die Stellung der Diagnose. Er kann dadurch darüber hinaus Rückschlüsse auf den Zusammenhang mit anderen Erkrankungen ziehen.
 
Mit einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs oder einer Magnetresonanztherapie stehen außerdem bildgebende Verfahren zur Verfügung, die den Arzt bei der Diagnosestellung unterstützen.

Wie wird eine Herzinsuffizienz behandelt?

Die Behandlung einer Herzinsuffizienz richtet sich in erster Linie nach dem Schweregrad. Neben der medikamentösen Therapie ist der Lebenswandel des Patienten entscheidend. In weiter fortgeschrittenen Fällen ist eine Operation, bei der ein Herzschrittmacher oder ein neues Herz implantiert wird, nötig.
 
Es stehen Medikamente zur Verfügung, mit denen sich Komplikationen vermeiden und die Lebensqualität des Betroffenen verbessern lassen. Je nach Ursache der Herzinsuffizienz kommen unterschiedliche Medikamente zum Einsatz. Häufig verschreibt der Arzt ACE-Hemmer oder Betablocker. ACE-Hemmer sorgen für eine dauerhafte Erweiterung der Blutgefäße und bewirken somit ein Absinken des Blutdrucks. Das entlastet das Herz. ACE-Hemmer kommen normalerweise gleich zu Beginn der Erkrankung zum Einsatz.
 
Manche Patienten vertragen die Einnahme von ACE-Hemmern nicht. In diesem Fall verschreibt der Arzt AT-1-Antagonisten. Auch Betablocker senken den Blutdruck und den Puls und beugen so Herzrhythmusstörungen vor. Häufig kommen bei der medikamentösen Therapie einer Herzinsuffizienz auch Diuretika zum Einsatz. Das sind harntreibende Medikamente und dienen der Behandlung von Ödemen. Sie sorgen dafür, dass der Körper eingelagerte Flüssigkeit ausscheidet. Dadurch werden das Herz und die Gefäße entlastet.
 
Ist die Herzinsuffizienz bereits weiter fortgeschritten, ist mitunter die Implantation eines Herzschrittmachers notwendig, ein sogenannter biventrikulärer Herzschrittmacher (CRT). Dabei bringt der Arzt Schrittmacherdrähte in die Herzkammern ein. Das bewirkt, dass diese wieder im gleichen Rhythmus schlagen. Nach einem Herzstillstand oder bei Herzrhythmusstörungen kann bei manchen Patienten ein Defibrillator implantiert werden. Es wird auf dieselbe Art eingesetzt wie ein Herzschrittmacher und gibt einen Elektroschock ab, wenn es zu einer Rhythmusstörung kommt.
 
Tragen all diese Maßnahmen nicht zu einer Besserung der Symptome bei, ist es möglicherweise sinnvoll, eine Herztransplantation vorzunehmen. Eingepflanzt wird entweder ein Spenderherz oder ein künstliches Herz.

Was kann ich selbst bei einer Herzinsuffizienz tun?

Wenn der Arzt bei Dir eine Herzinsuffizienz diagnostiziert hat, ist es besonders wichtig, dass Du auf einen gesunden Lebensstil achtest. In puncto Ernährung solltest Du möglichst auf tierisches Fett und Salz verzichten. Iss viel Obst und Gemüse. Die Menge der zugeführten Flüssigkeit solltest Du mit Deinem Arzt abklären. In den meisten Fällen ist eine Flüssigkeitszufuhr von etwa 1,5 Litern ideal.
 
Wenn Du an einer Herzinsuffizienz leidest, solltest Du keinesfalls mehr als drei Liter Wasser an einem Tag zu Dir nehmen. Verzichte möglichst gut auf den Konsum von Alkohol. Hängt die Herzinsuffizienz mit dem übermäßigen Konsum von Alkohol zusammen, solltest Du ganz darauf verzichten. Ebenso solltest Du bei einer Herzinsuffizienz aufs Rauchen verzichten. Halte Deine Beschwerden in einem Tagebuch fest und bringe dieses beim Arztbesuch mit.
 
Teil eines gesunden Lebensstils sind auch ausreichend Bewegung und moderate körperliche Aktivität. Gehe mehr zu Fuß, anstatt mit dem Auto zu fahren. Nimm die Treppe statt den Lift. Spaziergänge, Walking, Schwimmen, Rad fahren sowie leichte Koordinations- und Kraftübungen sind besonders empfehlenswert. Dein Arzt weiß mehr über die ideale Bewegungsform und das für Dich richtige Ausmaß.
 
All diese Maßnahmen können auch zur Regulierung des Körpergewichts beitragen, was besonders wichtig ist, wenn Du übergewichtig bist. Liegt Dein Body-Mass-Index (BMI) über 40, musst Du Dein Gewicht reduzieren. Dies sollte bestenfalls unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Aber auch normalgewichtige Personen mit einer Herzinsuffizienz sollten ihr Gewicht täglich kontrollieren. Ein rascher Anstieg des Gewichts kann ein Hinweis auf Wassereinlagerungen sein und ist daher ein Grund für einen Arztbesuch.
 
Geh jedes Jahr zur Grippeimpfung, denn der Ausbruch einer Grippe kann für Menschen mit einer Herzinsuffizienz lebensgefährlich werden. Auch die Pneumokokken-Impfung solltest Du im Abstand von sechs Jahren auffrischen lassen. Halte Dich genau an die Therapievorgaben Deines Arztes – so trägst Du zu einer besseren Prognose bei. Halte Dich an die Kontrolltermine und suche schnellstmöglich Deinen Arzt auf, wenn Du das Gefühl hast, dass sich Dein Zustand verschlechtert hat.

Welche Folgen hat eine Herzinsuffizienz?

Wenn keine Behandlung erfolgt, nimmt die Leistungsfähigkeit des Herzens immer weiter ab. Das wirkt sich negativ auf die körperliche Leistungsfähigkeit und den allgemeinen Gesundheitszustand des Körpers aus. Eine Herzinsuffizienz führt unbehandelt rasch zum Tod.
 
Eine Herzinsuffizienz schränkt die Lebensqualität stark ein. Neben den körperlichen Symptomen kommt es vor allem bei einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz auch zu psychischen Symptomen. Die Betroffenen leiden an mangelnder Belastbarkeit, fühlen sich oft frustriert und ängstlich oder ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück. Manche Betroffene entwickeln auch eine Depression.

Wie ist die Prognose bei einer Herzinsuffizienz?

Eine Herzinsuffizienz ist nicht heilbar. Ob und wie weit die Krankheit fortschreitet, hängt aber wesentlich vom Lebensstil des Patienten ab. Ein gesunder Lebensstil trägt maßgeblich zu einer besseren Prognose bei. Ebenso entscheidend für eine günstige Prognose ist die Therapietreue: Umso genauer sich der Patient an die verordnete Therapie hält, umso besser ist die Prognose.
 
Etwa 50 Prozent aller Betroffenen stirbt innerhalb von fünf Jahren nach der Diagnose einer Herzinsuffizienz. Aufgrund der steigenden Qualität der medizinischen Versorgung verbessern sich aber auch die Lebenserwartung und die Lebensqualität bei einer Herzinsuffizienz.

Auf welche Ernährung sollte ich bei einer Herzinsuffizienz achten?

Empfehlenswert ist eine eher mediterrane Kost mit viel Obst und Gemüse. Verzichte möglichst auf den Verzehr von tierischen Fetten und verwende gesunde Öle wie Leinsamen oder Olivenöl. Verzichte möglichst auf den Konsum von Salz. Es gibt zahlreiche Produkte, in denen sich große versteckte Mengen Salz befinden. Dazu zählen Tomatenketchup, Schinken, Salzheringe sowie zahlreiche Fertigprodukte. Wenn Dein Arzt eine tägliche Trinkmenge empfohlen hat, solltest Du Dich möglichst genau daran halten.

Wie kann ich einer Herzinsuffizienz vorbeugen?

Um einer Herzinsuffizienz vorzubeugen, solltest Du auf einen ausgewogenen Lebensstil mit ausreichend Bewegung achten. Ernähre Dich überwiegend von pflanzlichen Produkten und verzichte möglichst auf den Konsum von tierischen Fetten. Schränke Deinen Alkoholkonsum so gut wie möglich ein und verzichte auf das Rauchen.

Wie viel kostet die Behandlung einer Herzinsuffizienz?

Die Kosten der Behandlung sind abhängig von der Therapie. Verschreibt der Arzt Medikamente, fällt die Rezeptgebühr in der Höhe von etwa fünf Euro an. Ist ein Aufenthalt im Krankenhaus nötig, erfolgt die Abrechnung der Behandlungskosten über die Krankenhauskosten. Pro Tag fällt ein Kostenbeitrag in der Höhe zwischen zehn und 25 Euro an.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Herzinsuffizienz?

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Diagnose und Therapie einer Herzinsuffizienz. Je nach Versicherungsträger kann ein Selbstbehalt anfallen. Genauere Informationen dazu erhältst Du direkt bei Deinem behandelnden Arzt oder der Krankenkasse.
 
Ist eine Operation nötig, ist auch ein Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich. Die Kosten für einen Krankenhausaufenthalt übernimmt die Krankenkasse nur zum Teil. Über die Höhe des Selbstbehalts kannst Du Dich beim behandelnden Arzt oder der Krankenkasse informieren.