Salpingitis (Eileiterentzündung)

Eine Salpingitis bezeichnet die Entzündung der Eileiter. Dabei kann entweder nur ein Eileiter oder auch beide von der Infektion betroffen sein. Eine beidseitige Entzündung tritt jedoch wesentlich häufiger auf. Bleibt die Erkrankung lange unbehandelt, kann es zu gesundheitlichen Folgeschäden kommen, die im schlimmsten Fall zu einer Unfruchtbarkeit führen können. In den nachstehenden Absätzen kannst Du einiges über Behandlung, Symptome, Ursachen und vieles mehr erfahren.


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Zuletzt aktualisiert: 10. Juli, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Unter einer Salpingitis verstehen Ärzte eine bakterielle Infektion eines oder beider Eileiter. Mediziner unterscheiden dabei vor allem zwischen einer akuten und einer chronischen Eileiterentzündung.

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Bei einer Eileiterentzündung kann es zu verschiedenen Symptomen kommen. In den häufigsten Fällen sind allerdings beidseitige Unterbauchschmerzen und Rückenschmerzen typisch.

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Oftmals sind bakterielle Infektionen Grund für die Entstehung einer Eileiterentzündung.

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Bei der Entzündung sind verschiedene Infektionswege möglich. In den allermeisten Fällen sind aufsteigende Infektionen, die von der Scheide ausgehen, dafür verantwortlich.

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Im Grunde kann es bei jeder Frau zu einer Eileiterentzündung kommen, wobei es einige Risikofaktoren gibt, die eine Entstehung begünstigen. Dazu zählen vor allem:

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Insbesondere Fieber, beidseitige Unterbauchschmerzen und vaginale Blutungen können auf eine Eileiterentzündung hinweisen. Sollte es zu diesen Anzeichen kommen, solltest Du auf jeden Fall zum Frauenarzt gehen.

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Damit der Frauenarzt eine Salpingitis diagnostizieren kann, untersucht er Dich gründlich. Dabei achtet er vor allem auf Schmerzempfindlichkeit des rechten und linken Unterbauchs. Denn bei einer Infektion reagieren die Eileiter besonders sensibel auf Druck. Anschließend kontrolliert der Gynäkologe im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung die Vaginalregion.

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Eine Eileiterentzündung behandelt der Arzt in der Regel mit mehreren Antibiotika in Kombination. Im Normalfall erfolgt die konservative Therapie mit einer medikamentösen Behandlung mit Antibiotika und Entzündungshemmern. Die Behandlung dauert bis zu zwei Wochen und anschließend finden Kontrolluntersuchungen statt.

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Konnte mit der konservativen Behandlungsmethode kein Erfolg erzielt werden, so ist ein chirurgischer Eingriff im Rahmen einer OP notwendig.

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Bei einer Salpingitis kann es vor allem am Entzündungsherd zu Komplikationen kommen. Hierbei kann sich eine Eiteransammlung des Eileiters entwickeln, wobei sich dadurch auch die Eierstöcke mit Eiter füllen können.

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Meistens hat eine Eileiterentzündung eine gute Prognose, vor allem wenn die Diagnose einer Salpingitis frühzeitig gestellt wird.

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Anfangs hilft vor allem eine kurzweilige Kühlung im Bereich der Eileiter, um die Beschwerden zu lindern. Dies ist deshalb möglich, da diese Kühlung die Gefäße verengt.

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Ja, Du kannst einer Eileiterentzündung vorbeugen, indem Du insbesondere ungeschützten Geschlechtsverkehr vermeidest und Kondome verwendest.

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Eine Oophoritis ist eine Eierstockentzündung, die oftmals mit einer Salpingitis einhergeht, dies bezeichnet man in der medizinischen Fachsprache als Adnexitis.

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Ja, im Normalfall werden die Diagnose- und Behandlungskosten vollständig von den Krankenkassen übernommen. Nur in einzelnen Fällen, wenn durch eine OP ein Krankenhausaufenthalt notwendig ist, kann ein Selbstbehalt für Dich anfallen.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Eine Salpingitis ist eine bakterielle Infektion, die einen oder beide Eileiter betreffen kann.


In den häufigsten Fällen kommt es dabei zu beidseitigen Unterbauchschmerzen, Fieber, Übelkeit, Rückenschmerzen und starken vaginalen Blutungen.


Eine Eileiterentzündung wird meist mit mehreren Antibiotika in Kombination behandelt – eine OP ist nur selten notwendig.


Du kannst einer Infektion vorbeugen, indem Du insbesondere ungeschützten Geschlechtsverkehr vermeidest.

ICD-10-GM-2020 N70

Was versteht die Medizin unter einer Salpingitis?

Unter einer Salpingitis verstehen Ärzte eine bakterielle Infektion eines oder beider Eileiter. Mediziner unterscheiden dabei vor allem zwischen einer akuten und einer chronischen Eileiterentzündung. Oftmals kommt es durch die Eileiterentzündung zusätzlich zu einer Gebärmutterschleimhautentzündung. Daher sollte eine Salpingitis immer rasch behandelt werden, um Folgeerscheinungen und Komplikationen zu vermeiden.

Starke Unterbauchschmerzen sind typisch für eine Salpingitis.

Was sind die Symptome einer Salpingitis?

Bei einer Eileiterentzündung kann es zu verschiedenen Symptomen kommen. In den häufigsten Fällen sind allerdings beidseitige Unterbauchschmerzen und Rückenschmerzen typisch. Zudem kann es hierbei zu starken vaginalen Blutungen kommen, die oftmals mit Fieber und Übelkeit einhergehen. Bei einigen Betroffenen sind ebenso starke Schmerzen beim Geschlechtsverkehr spürbar.
 

Welche Ursachen hat eine Salpingitis?

Oftmals sind bakterielle Infektionen Grund für die Entstehung einer Eileiterentzündung. Diese Infektionen führen in vielen Fällen dazu, dass sich die Entzündung des betroffenen Organs auf die benachbarten Körperstrukturen ausbreitet. In den allermeisten Fällen ist die Erkrankung eine Folgeerscheinung einer Scheidenentzündung oder einer Entzündung des Gebärmutterhalses.
 
Allerdings können aber ebenso Bakterien, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden, die Ursache einer Salpingitis sein. Dabei handelt es sich meist um sogenannte Chlamydien. Vorwiegend sexuell aktive Frauen sind von einer Infektion durch diese Erreger betroffen.
 
In wenigen Fällen ist eine unzureichende Genitalhygiene für die Infektion ursächlich, da dadurch die Keime, die in der Analregion angesiedelt sind, verschleppt werden.
 

Wie kann ich mich mit einer Salpingitis infizieren?

Bei der Entzündung sind verschiedene Infektionswege möglich. In den allermeisten Fällen sind aufsteigende Infektionen, die von der Scheide ausgehen, dafür verantwortlich. Daher wird dies auch aszendierende Infektion genannt. Hierbei gelangen Erreger aus der Scheide über die Gebärmutter und so wiederum zu den Eileitern.
 
Jedoch sind genauso absteigende (deszendierende) Infektionen möglich, um an einer Salpingitis zu leiden. Bei dieser Art von Entzündung wird die Infektion der Nachbarorgane auf den Genitalbereich übertragen. Insbesondere während der Geburt und ebenso im Wochenbett ist die Gefahr hierfür erhöht. Überdies können Operationen zu entzündlichen Reaktionen führen. Bei einigen Betroffenen führt auch eine Blinddarmentzündung eine Eileiterentzündung herbei. Hierbei können sich die Keime schnell über den Blutkreislauf ausbreiten.
 

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Salpingitis?

Im Grunde kann es bei jeder Frau zu einer Eileiterentzündung kommen, wobei es einige Risikofaktoren gibt, die eine Entstehung begünstigen. Dazu zählen vor allem:
 

  • ständig wechselnde Geschlechtspartner
  • ungeschützte sexuelle Aktivität
  • mangelnde (Intim-)Hygiene
  • unbehandelte Infektionen mit Chlamydien/Erregern der Gonorrhoe

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Insbesondere Fieber, beidseitige Unterbauchschmerzen und vaginale Blutungen können auf eine Eileiterentzündung hinweisen. Sollte es zu diesen Anzeichen kommen, solltest Du auf jeden Fall zum Frauenarzt gehen. Falls die Beschwerden noch zusätzlich mit Schmerzen beim Geschlechtsverkehr einhergehen, sollte sofort ein Mediziner hinzugezogen werden. Denn nur so kannst Du verhindern, dass die Infektion chronisch wird und Komplikationen hervorruft.

Mithilfe einer Ultraschalluntersuchung kann der Arzt Eileiteransammlungen, Verdickungen und Wasseransammlungen erkennen.

Wie diagnostiziert der Arzt eine Salpingitis?

Damit der Frauenarzt eine Salpingitis diagnostizieren kann, untersucht er Dich gründlich. Dabei achtet er vor allem auf Schmerzempfindlichkeit des rechten und linken Unterbauchs. Denn bei einer Infektion reagieren die Eileiter besonders sensibel auf Druck. Anschließend kontrolliert der Gynäkologe im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung die Vaginalregion. Bei Verdacht auf eine Eileiterentzündung ist im Normalfall die Entnahme eines Abstrichs notwendig, denn so kann der Mediziner den verantwortlichen Erreger nachweisen. In einigen Fällen ist zusätzlich eine Blut- und Ultraschalluntersuchung vonnöten. So kann der Arzt Eiteransammlungen, Verdickungen und Wasseransammlungen erkennen.
 

Wie lässt sich eine Salpingitis konservativ behandeln?

Eine Eileiterentzündung behandelt der Arzt in der Regel mit mehreren Antibiotika in Kombination. Im Normalfall erfolgt die konservative Therapie mit einer medikamentösen Behandlung mit Antibiotika und Entzündungshemmern. Die Behandlung dauert bis zu zwei Wochen und anschließend finden Kontrolluntersuchungen statt.
 
Bleibt diese Therapie aber ohne Erfolg, so verabreicht der Arzt im Krankenhaus mehrere Antibiotika über Infusionen. Dadurch heilt eine Eileiterentzündung in aller Regel folgenlos aus. Besonders schwere Eileiterentzündungen müssen hingegen im Krankenhaus behandelt werden, da sich durch die Infektion ein lebensbedrohlicher Zustand entwickeln kann.
 
Sind Chlamydien oder Erreger der Gonorrhoe Grund für die Infektion, so sollte genauso der Partner medikamentös therapiert werden, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden. Deshalb sollte das Paar vor allem während der Behandlung auf Geschlechtsverkehr verzichten.
 

Wann ist eine Operation notwendig?

Konnte mit der konservativen Behandlungsmethode kein Erfolg erzielt werden, so ist ein chirurgischer Eingriff im Rahmen einer OP notwendig. Aber auch wenn im akuten Stadium, schon vor der medikamentösen Behandlung, Komplikationen auftreten, ist öfters eine Operation notwendig.
 

Welche Komplikationen können bei einer Salpingitis auftreten?

Bei einer Salpingitis kann es vor allem am Entzündungsherd zu Komplikationen kommen. Hierbei kann sich eine Eiteransammlung des Eileiters entwickeln, wobei sich dadurch auch die Eierstöcke mit Eiter füllen können. Somit besteht die Gefahr, dass es zu einer entzündlichen Verschmelzung des Eierstocks und Eileiters mit dem Darm kommt und sich ein gefährlicher Darmverschluss entwickelt. Verwachsen Eileiter und Eierstock miteinander so kann dies schlimmstenfalls eine Unfruchtbarkeit zur Folge haben.
 
Bei einer chronischen Salpingitis können die Eileiter verkleben und zu einem unerfüllten Kinderwunsch führen, denn die Eizelle kann in solch einem Fall nicht mehr in die Gebärmutter gelangen.
 

Wie ist die Prognose bei einer Salpingitis?

Meistens hat eine Eileiterentzündung eine gute Prognose, vor allem wenn die Diagnose einer Salpingitis frühzeitig gestellt wird. Wenn die Infektion konsequent behandelt wird, nimmt die Erkrankung einen positiven Verlauf und die Fruchtbarkeit bleibt ebenso erhalten. In seltenen Fällen entwickeln sich jedoch Komplikationen, die zum Verkleben der Eileiter führen können.
 

Welche Hausmittel helfen bei einer Salpingitis?

Anfangs hilft vor allem eine kurzweilige Kühlung im Bereich der Eileiter, um die Beschwerden zu lindern. Dies ist deshalb möglich, da diese Kühlung die Gefäße verengt. Erst später, im weiteren Verlauf der Therapie, solltest Du eher feuchte Wickel verwenden. Die Wickel regen die Durchblutung in Deinem Körper an und unterstützen dadurch die medikamentöse Therapie.
 

Kann ich einer Salpingitis vorbeugen?

Ja, Du kannst einer Eileiterentzündung vorbeugen, indem Du insbesondere ungeschützten Geschlechtsverkehr vermeidest und Kondome verwendest. Zusätzlich ist es bei der Prophylaxe besonders wichtig, schon bei den ersten Anzeichen oder Beschwerden einen Arzt aufzusuchen, denn nur so kann dieser eine Salpingitis ausschließen oder frühzeitig behandeln.
 

Was ist unter einer Oophoritis zu verstehen?

Eine Oophoritis ist eine Eierstockentzündung, die oftmals mit einer Salpingitis einhergeht, dies bezeichnet man in der medizinischen Fachsprache als Adnexitis. Die Oophoritis wird in den meisten Fällen ebenso durch Bakterien verursacht und betrifft in den wenigsten Fällen tatsächlich nur die Eierstöcke. Oft sind zusätzlich die Eileiter von der Entzündung betroffen.

Sind sowohl Eileiter als auch Eierstöcke entzündet, sprechen Mediziner von einer Adnexitis.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Salpingitis?

Ja, im Normalfall werden die Diagnose- und Behandlungskosten vollständig von den Krankenkassen übernommen. Nur in einzelnen Fällen, wenn durch eine OP ein Krankenhausaufenthalt notwendig ist, kann ein Selbstbehalt für Dich anfallen. Die Höhe des Beitrags hängt dabei von dem jeweiligen Versicherungsträger und von der Dauer des Aufenthalts ab.


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Über die Autorin: Dr. Simone Hermanns

Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe


Dr. med. Simone Hermanns ist als Fachärztin am Universitätsspital Zürich tätig und unterstützt MOOCI seit Februar 2020 als medizinische Expertin für den Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe.

Seit nunmehr 7 Jahren arbeitet sie voller Energie und Lebenslust als Ärztin in verschiedenen klinischen Fachbereichen in Deutschland und der Schweiz. Die Liebe zur Medizin entdeckte Sie besonders im operativen Bereich,da die Vielfältigkeit dieses Bereichs immer wieder aufs Neue fasziniert.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Eine Salpingitis ist eine bakterielle Infektion, die einen oder beide Eileiter betreffen kann.


In den häufigsten Fällen kommt es dabei zu beidseitigen Unterbauchschmerzen, Fieber, Übelkeit, Rückenschmerzen und starken vaginalen Blutungen.


Eine Eileiterentzündung wird meist mit mehreren Antibiotika in Kombination behandelt – eine OP ist nur selten notwendig.


Du kannst einer Infektion vorbeugen, indem Du insbesondere ungeschützten Geschlechtsverkehr vermeidest.

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