Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität)

Nistet sich die befruchtete Eizelle nicht in der Gebärmutter, sondern in der Schleimhaut des Eileiters ein, handelt es sich um eine Eileiterschwangerschaft. Bei etwa einem Prozent aller Schwangerschaften ist dies der Fall. Stirbt der Embryo nicht von selbst ab, kann eine Eileiterschwangerschaft für die betroffene Frau tödlich enden. Aufgrund des wachsenden Embryos kann der Eileiter platzen. Im schlimmsten Fall kommt es zu Blutungen im Bauchraum und Kreislaufversagen.


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Zuletzt aktualisiert: 10. Juli, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Bei einer Eileiterschwangerschaft, einer Tubargravidität, nistet sich die befruchtete Eizelle auf ihrem Weg in die Gebärmutter im Eileiter ein und nicht, wie eigentlich vorgesehen, in der Gebärmutter. In seltenen Fällen kann sich die Eizelle auch in den Eierstöcken, im Gebärmutterhals oder in der Bauchhöhle einnisten.

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Je nachdem wo im Eileiter sich die befruchtete Eizelle einnistet, unterscheidet die Medizin verschiedene Formen der Eileiterschwangerschaft.

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Zu Beginn verläuft eine Eileiterschwangerschaft wie eine normale Schwangerschaft. Die Periode bleibt aus, Übelkeit am Morgen kann auftreten, ebenso wie ein Spannungsgefühl in den Brüsten. Ein Schwangerschaftstest im Urin liefert ein positives Ergebnis.

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Nach der Befruchtung wandert die Eizelle normalerweise durch den Eileiter und nistet sich in der Gebärmutter ein. Aufgrund verschiedener Ursachen kann es sein, dass das befruchtete Ei den Weg in die Gebärmutter nicht zurücklegen kann. In diesem Fall nistet sich das Ei im Eileiter ein und beginnt dort zu wachsen.

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Frühere Eileiterschwangerschaften erhöhen das Risiko ebenso wie Schwangerschaftsabbrüche oder Fehlgeburten. Auch durch Fruchtbarkeitsstörungen und künstliche Befruchtung nimmt das Risiko einer Eileiterschwangerschaft zu, ebenso wie durch ein hormonelles Ungleichgewicht oder die Einnahme der „Pille danach“.

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Mediziner sehen die Ursache dafür in einem veränderten Lebenswandel, der die Risikofaktoren einer Eileiterschwangerschaft einschließt. So steigen etwa aufgrund häufiger wechselnder Sexualpartner die Zahlen sexuell übertragbarer Krankheiten, die zum Beispiel mit einer Entzündung der Eileiter einhergehen.

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Bei etwa jeder dritten betroffenen Frau reißt aufgrund der Eileiterschwangerschaft der Eileiter und es kommt zu schweren inneren Blutungen. Kennzeichen dafür sind plötzlich auftretende starke, einseitige Schmerzen im Unterleib. Diese können in den Rücken, den Oberbauch und in die Schulter ausstrahlen.

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Zu Beginn der Diagnose steht ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt, in dem er die genauen Beschwerden und mögliche Risikofaktoren erfragt. Anschließend folgt eine gynäkologische Untersuchung, bei der der Arzt den betroffenen Bereich abtastet. Aufgrund des Schmerzverhaltens kann der Arzt wichtige Rückschlüsse ziehen. Um die genaue Lage des Embryos festzustellen, führt der Gynäkologe eine Ultraschalluntersuchung durch.

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Da viele Eileiterschwangerschaften innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate aufgrund der unzureichenden Versorgung mit Nährstoffen von selbst enden, ist eine mögliche Behandlungsstrategie das Beobachten und Abwarten der Entwicklung der Schwangerschaft. Voraussetzungen dafür sind, dass noch keine Beschwerden vorliegen und der Beta-HCG Wert niedrig ist. Die betroffene Frau wird in diesem Fall sorgfältig überwacht, um im Fall eines Notfalls rasch reagieren zu können.

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Der Arzt injiziert den Wirkstoff Methotrexat direkt in die Fruchthöhle beziehungsweise ins Blut der Frau.

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Für die Operation musst Du nüchtern sein, das heißt, Du darfst mindestens sechs Stunden vorher nichts mehr essen oder trinken.

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Für eine Bauchspiegelung, eine Laparoskopie, macht der Arzt einen kleinen Einschnitt in der Bauchdecke, um das Laparoskop in die Bauchhöhle einzuführen und zusätzlich ein bis zwei weitere Schnitte, um so den Embryo zu entfernen. Bei einer offenen Operation, einer Laparotomie, öffnet der Arzt die Bauchdecke mit einem größeren Schnitt und entfernt anschließend die befruchtete Eizelle.

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Nach einer offenen Operation solltest Du Dich körperlich schonen. Wie bei jeder Operation kann es zu Komplikationen kommen. In manchen Fällen kann es sein, dass Reste des Schwangerschaftsgewebes zurückbleiben, was zu einer Ruptur des Eileiters führen kann.

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In den meisten Fällen stößt der Körper einen falsch eingenisteten Embryo von selbst ab. In der Hälfte aller Fälle verläuft das ohne Komplikationen und bleibt von manchen Frauen sogar gänzlich unbemerkt. Bei der anderen Hälfte können aber schwere Komplikationen auftreten.

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In vielen Fällen verläuft eine Eileiterschwangerschaft von unbemerkt und endet von selbst wieder. In diesem Fall stößt der Körper die fehlerhaft eingenistete Eizelle mitsamt der Plazenta ab. Ist dies nicht der Fall, kann die Schwangerschaft entweder durch eine medikamentöse Therapie beendet oder im Rahmen einer Operation entfernt werden.

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Häufig endet eine Eileiterschwangerschaft unbemerkt von selbst wieder. Ist dies nicht der Fall, ist die Prognose umso günstiger, umso früher die Diagnose gestellt wird.

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Neben medizinischen Folgen, wie dem steigenden Risiko einer Eileiterschwangerschaft bei zukünftigen Schwangerschaften oder einem potenziell lebensgefährlichen Verlauf, hat eine Eileiterschwangerschaft auch emotionale Auswirkungen auf die betroffenen Eltern. Ähnlich wie bei einer Fehlgeburt solltest Du Dir daher ausreichend Zeit nehmen, um Dich vom ungeborenen Baby zu verabschieden.

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Die Kosten für einen Schwangerschaftsabbruch liegen zwischen 350 und 600 Euro. Ist ein Aufenthalt im Krankenhaus nötig, erfolgt die Abrechnung der Behandlungskosten über die Krankenhauskosten. Pro Tag fällt ein Kostenbeitrag in der Höhe zwischen zehn und 25 Euro an.

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Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Diagnose und Therapie einer Eileiterschwangerschaft. Je nach Versicherungsträger kann ein Selbstbehalt anfallen. Genauere Informationen dazu erhältst Du direkt bei Deinem behandelnden Arzt oder der Krankenkasse.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle nicht wie vorgesehen in der Gebärmutter ein, sondern aufgrund verschiedener Ursachen im Eileiter. Ursächlich ist meist ein nicht oder nur teilweise durchlässiger Eileiter.


Eine Eileiterschwangerschaft führt zu Symptomen wie starken Unterleibsschmerzen, Blutungen, Schwindel und Kreislaufproblemen. Unbehandelt kann es zu einem Eileiterriss kommen. In diesem Fall besteht höchste Lebensgefahr für die betroffene Frau.


Wenn der Körper die falsch eingenistete Eizelle nicht von selbst abstößt erfolgt entweder eine medikamentöse Behandlung oder ein operativer Eingriff. Die Operation erfolgt entweder laparoskopisch oder in Form einer offenen Operation.


Bei entsprechender Behandlung heilt eine Eileiterschwangerschaft ohne Folgen. Auch spätere Schwangerschaften sind möglich und können ganz normal Verlaufen.

ICD-10-GM-2020 O00.1

Was versteht die Medizin unter einer Eileiterschwangerschaft?

Bei einer Eileiterschwangerschaft, einer Tubargravidität, nistet sich die befruchtete Eizelle auf ihrem Weg in die Gebärmutter im Eileiter ein und nicht, wie eigentlich vorgesehen, in der Gebärmutter. In seltenen Fällen kann sich die Eizelle auch in den Eierstöcken, im Gebärmutterhals oder in der Bauchhöhle einnisten.
 
Der Körper der Mutter kann den Embryo dort nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgen. Daher stirbt die befruchtete Eizelle meist innerhalb weniger Wochen ab. Stirbt der Embryo allerdings nicht ab, sondern wächst im Eileiter weiter, kann dies zu gefährlichen Komplikationen führen. Es ist nicht möglich, eine Eileiterschwangerschaft auszutragen, da der wachsende Embryo früher oder später dazu führt, dass der Eileiter aufreißt. Die dadurch resultierenden Blutungen in der Bauchhöhle sind lebensgefährlich.

Bei einer Eileiterschwangerschaft ist das Austragen des Kindes nicht möglich.

Welche Formen der Eileiterschwangerschaft gibt es?

Je nachdem wo im Eileiter sich die befruchtete Eizelle einnistet, unterscheidet die Medizin verschiedene Formen der Eileiterschwangerschaft.
 
Nistet sich der Embryo im ersten Drittel des Eileiters ein, handelt es sich um eine ampulläre Eileiterschwangerschaft. Bei einer Einnistung im letzten Drittel des Eileiters vor der Gebärmutter, handelt es sich um eine isthmische Eileiterschwangerschaft. Bei einer Einnistung im Bereich des Übergangs vom Eileiter in die Gebärmutter handelt es sich um eine interstitielle oder intramurale Eileiterschwangerschaft.

Was sind die Symptome einer Eileiterschwangerschaft?

Zu Beginn verläuft eine Eileiterschwangerschaft wie eine normale Schwangerschaft. Die Periode bleibt aus, Übelkeit am Morgen kann auftreten, ebenso wie ein Spannungsgefühl in den Brüsten. Ein Schwangerschaftstest im Urin liefert ein positives Ergebnis.
 
Zwischen der sechsten und der neunten Schwangerschaftswoche zeigen sich erste Anzeichen für das Vorliegen einer Eileiterschwangerschaft. Bei vielen betroffenen Frauen kommt es zu ungewöhnlichen, meist einseitigen, krampfartigen Schmerzen im Unterleib. Die Bauchdecke fühlt sich angespannt an und ist sensibel auf Berührung.
 
Blutungen sind ebenso möglich. Oft handelt es sich dabei um Schmierblutungen in Form von bräunlichem Ausfluss, der sich manchmal mit dunkelroten Klumpen aus geronnenem Blut vermischt. Allgemeines Unwohlsein ist ebenso möglich wie Übelkeit und Erbrechen. Die Körpertemperatur kann leicht erhöht sein und es kann zu Schwindel, Blässe, Atemnot und einem rasenden Puls kommen.
 
Die Symptome einer Eileiterschwangerschaft sind von Frau zu Frau verschieden. Sie können plötzlich und intensiv auftreten oder langsam an Intensität zunehmen. Die Beschwerden können auch auf eine Nierenbeckenentzündung, eine Blinddarmentzündung oder eine Entzündung der Eileiter oder der Eierstöcke hinweisen. Nur ein Arzt kann die Ursache eindeutig klären. Aufgrund des potenziell lebensgefährlichen Verlaufs einer Eileiterschwangerschaft solltest Du bei Verdacht auf eine Tubargravidität so rasch wie möglich Deinen Arzt aufsuchen.

Welche Ursachen hat eine Eileiterschwangerschaft?

Nach der Befruchtung wandert die Eizelle normalerweise durch den Eileiter und nistet sich in der Gebärmutter ein. Aufgrund verschiedener Ursachen kann es sein, dass das befruchtete Ei den Weg in die Gebärmutter nicht zurücklegen kann. In diesem Fall nistet sich das Ei im Eileiter ein und beginnt dort zu wachsen.
 
Ursachen für eine Eileiterschwangerschaft sind zum Beispiel ein Abknicken oder Verkleben des Eileiters oder Eileiterpolypen. Narben und Verwachsungen des Eileiters aufgrund einer Operation im Bauch oder Beckenbereich können ebenso ursächlich für eine Eileiterschwangerschaft sein. Dasselbe gilt für angeborene Besonderheiten des Eileiters oder lokale Schäden am Eileiter, wie sie zum Beispiel mit einer Endometriose einhergehen. Auch eine Infektion wie Chlamydien, die mit einer Eileiterentzündung einhergeht, kann eine Eileiterschwangerschaft verursachen.

Mittels einer Ultraschalluntersuchung kann der Gynäkologe eine Eileiterschwangerschaft diagnostizieren.

Welche Risikofaktoren begünstigen eine Eileiterschwangerschaft?

Frühere Eileiterschwangerschaften erhöhen das Risiko ebenso wie Schwangerschaftsabbrüche oder Fehlgeburten. Auch durch Fruchtbarkeitsstörungen und künstliche Befruchtung nimmt das Risiko einer Eileiterschwangerschaft zu, ebenso wie durch ein hormonelles Ungleichgewicht oder die Einnahme der „Pille danach“.
 
Eine weitere Ursache für eine Eileiterschwangerschaft kann ein zu geringer Zilienbesatz der Innenwand des Eileiters sein. Zilien sind für den Transport der Eizelle im Eileiter verantwortlich. Auch Rauchen erhöht das Risiko einer Eileiterschwangerschaft, denn Nikotin schränkt die Beweglichkeit der Zilien ein.
 
Ebenso haben Frauen, die mit einer Spirale verhüten, ein höheres Risiko für das Entstehen einer Eileiterschwangerschaft. Denn durch die Spirale haben Mikroorganismen einen leichteren Zugang zum Eileiter, wo sie Entzündungen verursachen können. Eine Entzündung des Eileiters wiederum begünstigt die Entstehung einer Eileiterschwangerschaft.

Warum haben Eileiterschwangerschaften in den letzten Jahren zugenommen?

Mediziner sehen die Ursache dafür in einem veränderten Lebenswandel, der die Risikofaktoren einer Eileiterschwangerschaft einschließt. So steigen etwa aufgrund häufiger wechselnder Sexualpartner die Zahlen sexuell übertragbarer Krankheiten, die zum Beispiel mit einer Entzündung der Eileiter einhergehen.
 
Auch die Zahl künstlicher Befruchtungen steigt, ebenso wie die Zahl der Frauen, die mit einer Spirale verhüten. Darüber hinaus stehen heutzutage aber auch bessere Diagnoseverfahren zur Verfügung, dadurch werden mehr Eileiterschwangerschaften aufgedeckt. Durch die bessere medizinische Versorgung ist aber auch die Zahl der Sterblichkeit bei einer Eileiterschwangerschaft deutlich gesunken.

Welche Komplikationen können bei einer Eileiterschwangerschaft auftreten?

Bei etwa jeder dritten betroffenen Frau reißt aufgrund der Eileiterschwangerschaft der Eileiter und es kommt zu schweren inneren Blutungen. Kennzeichen dafür sind plötzlich auftretende starke, einseitige Schmerzen im Unterleib. Diese können in den Rücken, den Oberbauch und in die Schulter ausstrahlen. Es kommt im schlimmsten Fall zu einem massiven Blutverlust, Schwindel, Ohnmacht oder einen Kreislaufschock – es besteht Lebensgefahr. Bei diesen Anzeichen musst Du unverzüglich den Notarzt rufen!

Wie diagnostiziert der Arzt eine Eileiterschwangerschaft?

Zu Beginn der Diagnose steht ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt, in dem er die genauen Beschwerden und mögliche Risikofaktoren erfragt. Anschließend folgt eine gynäkologische Untersuchung, bei der der Arzt den betroffenen Bereich abtastet. Aufgrund des Schmerzverhaltens kann der Arzt wichtige Rückschlüsse ziehen. Um die genaue Lage des Embryos festzustellen, führt der Gynäkologe eine Ultraschalluntersuchung durch.
 
Auch eine Blutuntersuchung ermöglicht Rückschlüsse auf das Vorliegen einer Eileiterschwangerschaft. Während bei einer normalen Schwangerschaft die Menge des Schwangerschaftshormons Beta-HCG im Blut rasch auf den doppelten Wert ansteigt, erhöht sich dieser Wert bei einer Eileiterschwangerschaft massiv oder aber nur langsam, bleibt gleich oder sinkt in manchen Fällen sogar ab.
 
Liefern all diese Untersuchungen kein eindeutiges Ergebnis, kann der Arzt eine Bauchspiegelung mit einem Laparoskop vornehmen. Dafür ist ein kleiner Einschnitt am Bauch nötig. Falls tatsächlich eine Eileiterschwangerschaft vorliegt, kann der Arzt diese im Zuge der Untersuchung auch gleich behandeln.

Eine Eileiterschwangerschaft kann sich auch auf die Partnerschaft auswirken.

Welche drei Vorgehensweisen kommen bei der Behandlung bei einer Eileiterschwangerschaft infrage?

Da viele Eileiterschwangerschaften innerhalb der ersten drei Schwangerschaftsmonate aufgrund der unzureichenden Versorgung mit Nährstoffen von selbst enden, ist eine mögliche Behandlungsstrategie das Beobachten und Abwarten der Entwicklung der Schwangerschaft. Voraussetzungen dafür sind, dass noch keine Beschwerden vorliegen und der Beta-HCG Wert niedrig ist. Die betroffene Frau wird in diesem Fall sorgfältig überwacht, um im Fall eines Notfalls rasch reagieren zu können.
 
Wenn der Arzt die Eileiterschwangerschaft früh genug diagnostiziert, kann er diese mit Medikamenten behandeln. Dies ist allerdings nur möglich, wenn die Eileiterschwangerschaft noch keine Beschwerden verursacht und der fehlerhaft eingenistete Embryo kleiner als vier Zentimeter ist. In manchen Fällen ist eine operative Entfernung der fehlerhaft eingenisteten Eizelle nötig. Dies erfolgt entweder im Rahmen einer Bauchspiegelung oder einer offenen Operation.

Wie funktioniert die medikamentöse Behandlung einer Eileiterschwangerschaft?

Der Arzt injiziert den Wirkstoff Methotrexat direkt in die Fruchthöhle beziehungsweise ins Blut der Frau. Das führt dazu, dass der Embryo abstirbt, denn Methotrexat hemmt das Zellwachstum. In den darauffolgenden Tagen kontrolliert der Arzt den Behandlungserfolg regelmäßig.

Wie kann ich mich auf die Operation einer Eileiterschwangerschaft vorbereiten?

Für die Operation musst Du nüchtern sein, das heißt, Du darfst mindestens sechs Stunden vorher nichts mehr essen oder trinken. Ebenso solltest Du für mindestens sechs Stunden vorher nicht rauchen und auf den Konsum von Alkohol verzichten. Auch die Einnahme von Medikamenten musst Du gegebenenfalls unterbrechen. Informiere Deinen Arzt, falls Du regelmäßig Medikamente einnimmst, damit er Dir sagen kann, wie lange vor der OP Du sie absetzen musst.

Wie verläuft die Operation einer Eileiterschwangerschaft?

Für eine Bauchspiegelung, eine Laparoskopie, macht der Arzt einen kleinen Einschnitt in der Bauchdecke, um das Laparoskop in die Bauchhöhle einzuführen und zusätzlich ein bis zwei weitere Schnitte, um so den Embryo zu entfernen. Bei einer offenen Operation, einer Laparotomie, öffnet der Arzt die Bauchdecke mit einem größeren Schnitt und entfernt anschließend die befruchtete Eizelle.
 
Eine offene Operation ist zum Beispiel dann nötig, wenn der Arzt aufgrund vieler Verwachsungen kein Laparoskop einführen kann. Auch wenn es bereits zu einem Eileiterriss gekommen ist, ist eine offene Operation in manchen Fällen angezeigt.
 
In manchen Fällen muss der Arzt den gesamten betroffenen Eileiter entfernen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn sehr starke Verwachsungen vorliegen oder die Diagnose der Eileiterschwangerschaft erst sehr spät erfolgt. In den meisten Fällen kann der betroffene Eileiter aber erhalten bleiben.

Was muss ich nach dem operativen Eingriff beachten?

Nach einer offenen Operation solltest Du Dich körperlich schonen. Wie bei jeder Operation kann es zu Komplikationen kommen. In manchen Fällen kann es sein, dass Reste des Schwangerschaftsgewebes zurückbleiben, was zu einer Ruptur des Eileiters führen kann. Der Arzt kontrolliert daher nach dem Eingriff den Abfall des Beta-HCG Wertes im Blut regelmäßig, um sicherzugehen, dass kein Schwangerschaftsgewebe mehr im Eileiter ist. Halte Dich daher genau an die Vorgaben Deines Arztes.

Wie sinnvoll ist Beobachtung als Therapie einer Eileiterschwangerschaft?

In den meisten Fällen stößt der Körper einen falsch eingenisteten Embryo von selbst ab. In der Hälfte aller Fälle verläuft das ohne Komplikationen und bleibt von manchen Frauen sogar gänzlich unbemerkt. Bei der anderen Hälfte können aber schwere Komplikationen auftreten.
 
Eine Bauchfellentzündung, die Einnistung der Eizelle in der Bauchhöhle oder das plötzliche Reißen des Eileiters sind mögliche Komplikationen. Diese können potenziell tödlich verlaufen. Oft wird die betroffene Frau daher vor einer Behandlung stationär aufgenommen, damit der Verlauf kontrolliert und bei einer Komplikation schnell gehandelt werden kann. Durch diesen Behandlungsansatz lässt sich möglicherweise eine Operation vermeiden.

Wie ist der Krankheitsverlauf einer Eileiterschwangerschaft?

In vielen Fällen verläuft eine Eileiterschwangerschaft von unbemerkt und endet von selbst wieder. In diesem Fall stößt der Körper die fehlerhaft eingenistete Eizelle mitsamt der Plazenta ab. Ist dies nicht der Fall, kann die Schwangerschaft entweder durch eine medikamentöse Therapie beendet oder im Rahmen einer Operation entfernt werden.
 
Selbst im Falle einer offenen Operation kann die Durchlässigkeit des Eileiters meist erhalten bleiben. Ob eine spätere Schwangerschaft auf natürlichem Weg möglich ist, hängt von verschiedenen Faktoren, wie das Ausmaß der Beschädigung des Eileiters und der Funktionsfähigkeit des zweiten Eileiters, ab. Eine Eileiterschwangerschaft erhöht das Risiko für weitere Eileiterschwangerschaften.

Wie ist die Prognose bei einer Eileiterschwangerschaft?

Häufig endet eine Eileiterschwangerschaft unbemerkt von selbst wieder. Ist dies nicht der Fall, ist die Prognose umso günstiger, umso früher die Diagnose gestellt wird. Eine rechtzeitige Diagnose kann mitunter lebensgefährliche Komplikationen, wie das Reißen des Eileiters und schwere Schäden am Eileiter, verhindern.

Welche Folgen hat eine Eileiterschwangerschaft für Betroffene?

Neben medizinischen Folgen, wie dem steigenden Risiko einer Eileiterschwangerschaft bei zukünftigen Schwangerschaften oder einem potenziell lebensgefährlichen Verlauf, hat eine Eileiterschwangerschaft auch emotionale Auswirkungen auf die betroffenen Eltern. Ähnlich wie bei einer Fehlgeburt solltest Du Dir daher ausreichend Zeit nehmen, um Dich vom ungeborenen Baby zu verabschieden.
 
Teil des Trauerprozesses ist es, Schuldgefühle und Trauer zuzulassen. Sprich mit Deinem Partner über Deine Gefühle, Ängste und mögliche neue Versuche schwanger zu werden. Dabei ist es auch hilfreich, einen Gynäkologen oder Psychologen zurate zu ziehen. Dein Arzt, Deine Hebamme oder Familienberatungsstellen stehen Dir bei Bedarf ebenfalls beratend und unterstützend zur Seite. Viele Eltern empfinden auch den Austausch mit anderen Betroffenen als hilfreich, um das Erlebte zu verarbeiten.

Ein nicht erfüllter Kinderwunsch ist eine starke Belastung für werdende Eltern.

Wie viel kostet die Behandlung einer Eileiterschwangerschaft?

Die Kosten für einen Schwangerschaftsabbruch liegen zwischen 350 und 600 Euro. Ist ein Aufenthalt im Krankenhaus nötig, erfolgt die Abrechnung der Behandlungskosten über die Krankenhauskosten. Pro Tag fällt ein Kostenbeitrag in der Höhe zwischen zehn und 25 Euro an.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Eileiterschwangerschaft?

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Diagnose und Therapie einer Eileiterschwangerschaft. Je nach Versicherungsträger kann ein Selbstbehalt anfallen. Genauere Informationen dazu erhältst Du direkt bei Deinem behandelnden Arzt oder der Krankenkasse.
 
Ist eine Operation nötig, ist auch ein Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich. Die Kosten für einen Krankenhausaufenthalt übernimmt die Krankenkasse nur zum Teil. Über die Höhe des Selbstbehalts kannst Du Dich bei Deinem behandelnden Arzt oder der Krankenkasse informieren.

 


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Bei einer Eileiterschwangerschaft nistet sich die befruchtete Eizelle nicht wie vorgesehen in der Gebärmutter ein, sondern aufgrund verschiedener Ursachen im Eileiter. Ursächlich ist meist ein nicht oder nur teilweise durchlässiger Eileiter.


Eine Eileiterschwangerschaft führt zu Symptomen wie starken Unterleibsschmerzen, Blutungen, Schwindel und Kreislaufproblemen. Unbehandelt kann es zu einem Eileiterriss kommen. In diesem Fall besteht höchste Lebensgefahr für die betroffene Frau.


Wenn der Körper die falsch eingenistete Eizelle nicht von selbst abstößt erfolgt entweder eine medikamentöse Behandlung oder ein operativer Eingriff. Die Operation erfolgt entweder laparoskopisch oder in Form einer offenen Operation.


Bei entsprechender Behandlung heilt eine Eileiterschwangerschaft ohne Folgen. Auch spätere Schwangerschaften sind möglich und können ganz normal Verlaufen.

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