Mastodynie

Rund 70 Prozent aller Frauen leiden zumindest einmal im Leben an einer sogenannten Mastodynie. Unter diesem Begriff sind zyklusabhängige Brustschmerzen zusammengefasst, die sich von Frau zu Frau unterschiedlich äußern. Die Brüste fühlen sich meist geschwollen an, sind vergrößert und teilweise knotig. Betroffene berichten von einem Ziehen, Spannungsgefühlen, Druckschmerz sowie einem Stechen oder Brennen in der Brust. Eine Mastodynie tritt vor allem bei Frauen zwischen 35 und 55 Jahren auf.


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Zuletzt aktualisiert: 21. April, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Der Begriff Mastodynie beschreibt eine einseitige oder beidseitige Schmerzhaftigkeit des Brustgewebes. Die Schmerzen in der Brust treten dabei vor allem in der zweiten Hälfte des weiblichen Zyklus auf.

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Eine Mastodynie dauert meist mehrere Tage und betrifft meist beide Brüste, in Ausnahmefällen nur eine. Die Brüste fühlen sich geschwollen an, sind vergrößert und teilweise knotig. Typische Beschwerden sind ein Ziehen und Stechen, Berührungsempfindlichkeit, Druckschmerz oder ein Spannungsgefühl in der Brust.

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Einer Mastodynie lässt sich keine organische Ursache zuweisen. Meistens werden die Brustschmerzen im Rahmen einer Mastodynie aufgrund hormoneller Störungen hervorgerufen.

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Das Anamnesegespräch ist wichtiger Bestandteil der Diagnose einer Mastodynie. Anschließend tastet der Arzt die Brust ab. Unterstützend kann er einige bildgebende Untersuchungen durchführen wie beispielsweise eine Mammographie oder eine Sonografie.

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Die Behandlung einer Mastodynie richtet sich nach der Ursache und der Stärke der Beschwerden. Da es sich bei einer Mastodynie nicht um eine Erkrankung an sich handelt, ist das Ziel der Therapie lediglich eine Linderung der Symptome.

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Einer Mastodynie kannst Du nur bedingt vorbeugen. Ein gutsitzender BH, eine gesunde und fettarme Ernährung, Bewegung und das Vermeiden von Stress können jedoch helfen, der Entstehung von Brustschmerzen bis zu einem gewissen Grad vorzubeugen.

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Die Kosten für die Behandlung einer Mastodynie richten sich stark nach der diagnostizierten Ursache. Unter Umständen kann es möglich sein, dass die Krankenkasse einen Teil der Therapie zahlt.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Unter einer Mastodynie fasst die Medizin Brustschmerzen zusammen, die vor allem in der zweiten Hälfte des weiblichen Zyklus auftreten.


Die Brustschmerzen bei einer Mastodynie treten meist beidseitig auf, können in Ausnahmefällen jedoch nur eine Brust betreffen. Vereinzelt können die Schmerzen einer Mastodynie bis in die Arme ausstrahlen.


Die Brüste fühlen sich bei einer Mastodynie geschwollen an, sind vergrößert und teilweise knotig. Betroffene Frauen berichten über ein leichtes ziehen, Spannungsgefühlen, einem Druckschmerz und mitunter von einem Stechen oder Brennen in der Brust.


Da es sich bei einer Mastodynie nicht um eine Krankheit an sich handelt, ist sie auch nicht heilbar. Die Therapie zielt also in erster Linie darauf ab, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu erhöhen.

Mastodynie - Was ist eine Mastodynie?

Was ist eine Mastodynie?

Der Begriff Mastodynie beschreibt eine einseitige oder beidseitige Schmerzhaftigkeit des Brustgewebes, die im Zusammenhang mit dem weiblichen Zyklus steht. Es handelt sich dabei um eine sehr häufige Erscheinung: Bis zu 70 Prozent der Frauen leiden zumindest einmal im Leben darunter. Ungefähr die Hälfte aller Frauen verspüren in der zweiten Zyklushälfte einen Schmerz in der Brust. Bei 75 bis 90 Prozent der Frauen kommen noch andere Beschwerden im Sinne eines prämenstruellen Syndroms dazu. Besonders häufig treten Mastodynien bei Frauen zwischen 35 und 55 Jahren auf, die auch zu 50 Prozent gutartige Veränderungen der Brust zeigen. Nach den Wechseljahren hingegen sind Schmerzen in der Brust seltener. Am häufigsten kommen zyklusabhängige Schmerzen vor, zyklusunabhängige sind etwas seltener.

Kann eine Mastodynie ein Anzeichen für Brustkrebs sein?

Eine Mastodynie ist kein typisches Anzeichen für Brustkrebs. Mit 0,5 bis drei Prozent sind nur sehr wenige Frauen mit schmerzenden Brüsten wirklich an Brustkrebs erkrankt.
Wenn bei Brustkrebs Schmerzen bestehen, dann sind diese meist zyklusunabhängig. Bestimmte Formen von gutartigen Veränderungen der Brust, die sich mit Schmerzen bemerkbar machen können, gehen aber mit einem erhöhten Brustkrebsrisiko einher.

Auf welche Erkrankungen kann eine Mastodynie hinweisen?

Mastodynie - Auf welche Erkrankungen kann eine Mastodynie hinweisen?

Es gibt verschiedene Krankheiten, die mit schmerzenden Brüsten verbunden sein können. Erkrankungen oder Störungen der Schilddrüse wie eine Über- oder Unterfunktion können sich in einer Mastodynie auswirken. Eine Schilddrüsenunterfunktion führt beispielsweise zu einem Anstieg des Prolaktins, das sich mit spannenden Brüsten äußern kann. Auch Erbkrankheiten der Keimdrüsen sind möglich, die sich in Brustschmerzen äußern können.

Wie beeinflusst der Hormonhaushalt den Verlauf einer Mastodynie?

Im Laufe des Lebens kommt es zu Änderungen im Hormonhaushalt und dadurch zu einer Veränderung in der Struktur der Brust. Besondere Phasen einer hormonellen Umstellung stellen die Pubertät, Schwangerschaft und Stillzeit sowie die Wechseljahre dar. Nach den Wechseljahren wird vermehrt Fett in die Brust eingelagert, es kommt zu weniger Wassereinlagerungen und Knoten und in weiterer Folge seltener oder gar nicht mehr zu einer Mastodynie. In der Schwangerschaft und Stillzeit ist es vor allem das Hormon Prolaktin, das die Brüste größer und schwerer macht und so zu Schmerzen führen kann.

Was ist der Unterschied zwischen einer Mastodynie und einer Mastalgie?

Oft werden beide Begriffe synonym verwendet. Eine Mastodynie beschreibt aber Schmerzen in der Brust, die mit dem Rhythmus des weiblichen Zyklus zusammenhängen. Eine Mastalgie hingegen beinhaltet alle Schmerzen in den Brüsten, die unabhängig von Zyklus und damit auch bei Männern vorkommen können.

Was ist der Unterschied zwischen einer Mastodynie und einer Mastopathie?

Eine Mastopathie ist eine degenerative Veränderung oder ein Wachstum des Brustgewebes, der Milchgänge oder der Drüsenläppchen. Dadurch entstehen Schwellungen, kleine Verhärtungen und Knoten oder Zysten. Dies ist ein normaler oft gutartiger Prozess im Alter und betrifft viele Frauen in den Wechseljahren. Die Gewebeveränderungen der Mastopathie sind die Grundlage der Schmerzen, der Mastodynie. Die Brustschmerzen sind also ein Symptom der Mastopathie.

Mastodynie - Was ist der Unterschied zwischen einer Mastodynie und einer Mastopathie?

Was sind die Symptome von zyklusabhängigen Brustschmerzen?

Mastodynie - Schmerz

Meistens treten die Beschwerden beidseitig auf, selten schmerzt nur eine Brust. Oft sind es die oberen äußeren Bereiche der Brust, die stärker betroffen sind. Vereinzelt können die Schmerzen bis in die Arme ausstrahlen. Die Brüste fühlen sich geschwollen an, sind vergrößert und teilweise knotig. Oft empfinden die betroffenen Frauen ein leichtes Ziehen, ein Spannungs- und Schweregefühl, einen Druckschmerz, mitunter auch ein Stechen oder Brennen. Dazu sind die Brüste sehr empfindlich gegenüber Berührungen.

Mastodynie - Schmerz

Neben Schmerzen in den Brüsten leiden Frauen während ihrer Periode oft an Bauch- und Rückenschmerzen sowie Kopfschmerzen. Manche Frauen fühlen sich gereizt oder depressiv und haben Stimmungsschwankungen. Eine Mastodynie dauert meist mehrere Tage. Die Beschwerden setzen drei bis 14 Tage vor der Menstruation ein und verschwinden mit Beginn der Monatsblutung wieder.

Hat eine Mastodynie Auswirkungen auf meine Gesundheit?

Zyklusabhängige Brustschmerzen sind in der Regel nicht gefährlich und haben keinerlei Auswirkungen auf die Gesundheit oder einen Kinderwunsch. Auch Stillen ist trotz Brustentzündung oder Milchstau meist noch möglich. Doch sind die Beschwerden unangenehm und schränken mitunter die Lebensqualität ein.

Welche Ursachen hat eine Mastodynie?

Eine Mastodynie zählt zu den funktionellen Beschwerden, denen keine organische Ursachen zugrunde liegen. Die Schmerzen der Brüste können durch viele Faktoren hervorgerufen werden, die häufigste sind hormonelle Störungen. Eine Mastodynie ist ein typisches Symptom für das prämenstruelle Syndrom (PMS). Wenn die Brüste im Rahmen des prämenstruellen Syndroms schmerzen, können die Beschwerden von einem leichten Spannungsgefühl bis zu wirklich starken Schmerzen gehen.

Mastodynie - Welche Ursachen hat eine Mastodynie?

Welche hormonellen Veränderungen können zu Spannungsschmerzen in der Brust führen?

Während des weiblichen Zyklus ändert sich die Konzentrationen verschiedener Hormone. In der ersten Zyklushälfte herrschen Östrogene vor, in der zweiten Hälfte das Gestagen Progesteron (Gelbkörperhormon) und Prolaktin.

 

Die Beschwerden werden aber meist nicht durch die Konzentration eines Hormons, sondern durch das Verhältnis der Hormone untereinander ausgelöst. Liegt in der zweiten Zyklushälfte ein Gelbkörpermangel vor, besteht eine größere Menge Östrogen im Verhältnis zum Progesteron. Östrogen stimuliert das Wachstum des Brustdrüsengewebes, das mit Schmerzen verbunden sein kann. Zusätzlich können die Östrogene zu Wassereinlagerungen (Ödeme) führen. Diese verteilen sich oft ungleichmäßig in der Brust, was mit ungefährlichen kleinen Knoten oder Verhärtungen ertastbar ist. Durch die Wassereinlagerungen kommt es zu einer Vergrößerung der Brust und damit zu einem Dehnungsschmerz und Spannungsgefühl. Zusätzlich ist die Brust empfindlicher gegenüber Berührungen und äußere Reize. Auch durch östrogenbetonte hormonelle Verhütungsmethoden wie der Antibabypille, der Hormonspirale oder einem Hormonimplantat kann es zu einer größeren Menge an Östrogenen kommen.

 

In den Wechseljahren hingegen nimmt die Hormonproduktion und damit die Beschwerden ab. Im Falle einer Hormonersatztherapie können aber Schmerzen in der Brust auftreten.
Auch während der Geburt kommt es zu einer hormonellen Veränderung. Schon während der Schwangerschaft stellt sich der Körper auf das Stillen ein. Unter Prolaktin reifen die Brüste aus und bilden die Vormilch und nach der Geburt die Muttermilch. Die Zunahme des Volumens und des Gewichts der Brüste geht mit Schmerzen einher. Oft ist die Brustwarze empfindlicher oder sogar wund. Einige Medikamente wie Antidepressiva oder Antihypertensiva (blutdrucksenkende Mittel) hemmen das Hormon Dopamin, was zu einer Erhöhung des Prolaktin führt.


Was ist die sogenannte Hyperprolaktinämie?

Eine Hyperprolaktinämie bezeichnet einen Überschuss an dem Hormon Prolaktin. Prolaktin wird in der zweiten Zyklushälfte gebildet, um den Körper auf eine Schwangerschaft vorzubereiten. Die Brüste werden stärker durchblutet, das Gewebe wächst und es wird mehr Sekret gebildet. Dies führt zu Schmerzen. Möglich ist auch eine Überempfindlichkeit des Gewebes, da reagiert das Gewebe schon auf einen normalen Prolaktinspiegel mit Schmerzen.

 

Prolaktin wird im Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildet. Ein natürlicher und vorübergehender Anstieg kann durch körperlichen und psychischen Stress ausgelöst werden. Auch eine Schilddrüsenunterfunktion, Medikamente wie Psychopharmaka, Opiate oder Kalziumantagonisten, eine chronische Leberschädigung, Nierenschwäche oder ein Tumor in der Hypophyse können eine zyklusunabhängige gesteigerte Ausschüttung von Prolaktin verursachen. Verletzungen der Brustwand oder einige Medikamente können die Ausscheidung hingegen verringern.


Wie kann eine Follikelpersistenz die Spannungsschmerzen in der Brust auslösen?

Bei einer Follikelpersistenz erfolgt kein Eisprung und der Follikel bleibt über längere Zeit bestehen. Follikel bilden Östrogene, nach dem Eisprung wandeln sich die Reste des Follikels zu einem Gelbkörper, der das Progesteron (Gelbkörperhormon) produziert. Bleibt der Follikel bestehen, bildet dieser weiterhin Östrogene, es kommt zu keiner Gelbkörperbildung. Dadurch bleibt auch die Menstruationsblutung aus. Unter Progesteron erfolgt ein Umbau der Gebärmutterschleimhaut, der bei der Follikelpersistenz unterbleibt. Dies führt zu einer anschließenden Dauerblutung. Der Überschuss der Östrogene und der Progesteronmangel führen häufig zu Ödemen und einer Mastodynie.


Was sind die Ursachen einer Mastalgie?

Es gibt vielfältige Ursachen einer Mastalgie. In der Stillzeit kann es zu einem Milchstau kommen, es entstehen schmerzhafte Verhärtungen und Knoten. Brustentzündungen kommen häufiger innerhalb der Stillzeit als unabhängig der Stillzeit vor. Dabei dringen Bakterien in die Milchgänge ein und vermehren sich in dem dortigen Sekret. Rauchen oder Piercings können eine Mastitis begünstigen.

Mastodynie - Was sind die Ursachen einer Mastalgie?

Andere gutartige Erkrankung sind Zysten. Das sind flüssigkeitsgefüllte Bläschen, die prall gefüllt oft das Gewebe drücken oder dieses verdrängen und so Schmerzen verursachen. Tumore, gutartige wie bösartige, verursachen mitunter Schmerzen über eine Reizung der Nerven.

 

Fett kann Östrogene produzieren. Bei Männern, die unter Mastalgie leiden, liegt oft Übergewicht oder Fettleibigkeit vor. Dadurch schwellen die Brüste (Gynäkomastie) an und es kommt zu Spannungsschmerzen. Auf natürliche Weise geschieht dies oft in der Pubertät oder im Alter. Hormonelle Störungen, die Einnahme von Anabolika oder anderen Medikamenten wie ACE-Hemmer, Spironolacton, Digitalispräparate, bestimmte Kalziumkanalblocker, Magenmittel oder Medikamente gegen Prostataerkrankungen können ebenfalls zu einer Gynäkomastie führen. Auch Alkohol und hormonähnliche Substanzen wie Teebaum- und Lavendelöl können einen Einfluss haben.

 

Zeitweise werden Schmerzen im Brustkorb von Männern als auch Frauen fälschlicherweise aus Brustschmerzen wahrgenommen. Probleme der Wirbelsäule oder Rippen wie zum Beispiel das Tietze-Syndrom, bei dem die knorpeligen Ansatzstellen der Rippen am Brustbein schmerzen, Gewalteinwirkungen oder das Mondor-Syndrom, bei dem sich die Brustvene entzündet, können mit einer Mastalgie verwechselt werden. Genauso wie Herz- und Gefäßerkrankungen, beispielsweise eine Angina pectoralis oder ein Herzinfarkt, Lungenentzündungen oder eine Lungenembolie, Brustfellentzündungen oder auch eine Gürtelrose (Herpes Zoster).

Wie diagnostiziert der Arzt eine Mastodynie?

Am Anfang steht ein Anamnesegespräch, in dem der Arzt Fragen über den Zyklus, hormonelle Verhütungsmethoden, mögliche Schwangerschaften, ungewollte Kinderlosigkeit, Medikamenteneinnahme und Fälle von Brustkrebs in der Familie stellt. Dein Arzt wird Dich auch über Art und Auftreten der Brustschmerzen befragen. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang ein Schmerztagebuch, da so ein möglicher Zusammenhang mit dem Zyklus sichtbar wird.

Wann sollte ich mit Schmerzen in der Brust zum Arzt gehen?

Mastodynie - Wann sollte ich mit Schmerzen in der Brust zum Arzt gehen?

Bei langandauernden Schmerzen kannst Du jederzeit Deinen Arzt aufsuchen. Frauen in den Wechseljahren, die eine Hormonersatztherapie einnehmen, sollten bei Brustschmerzen die Dosis von einem Arzt kontrollieren lassen. Bemerkst Du Knötchen in der Brust oder der Achselhöhle, beziehungsweise einseitige Veränderung der Brüste in Aussehen oder Größe, dann wende Dich an Deinen Arzt. Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Hautrötungen in der Stillzeit können auf einen Milchstau oder eine Mastitis hindeuten und sollten ebenfalls von einem Arzt begutachtet werden.

Welche Untersuchungen sind bei der Diagnose einer Mastodynie notwendig?

Als erste Untersuchung wird der Arzt die Brust abtasten. In der ersten Zyklushälfte ist die Brust weicher und schmerzt weniger, daher bietet sich dieser Zeitpunkt an. Eventuell wird der Arzt die Patientin in verschiedenen Körperhaltungen, wie stehend oder sitzend, untersuchen. Auch die Lymphabflusswege in den Achselhöhlen und unter dem Schlüsselbein wird er abtasten.

Mastodynie - Welche Untersuchungen sind bei der Diagnose einer Mastodynie notwendig?

Als bildgebende Untersuchung wird der Arzt zuerst einen Ultraschall (Sonografie) durchführen, so kann er Zysten, Tumore, Abszesse und Milchgangserweiterungen (Duktektasien) erkennen. Ein weiteres bildgebendes Verfahren ist das Röntgen der Brust (Mammografie). Da ein Röntgen mit einer Strahlenbelastung einhergeht, wird eine Mammographie hauptsächlich bei Krebsverdacht durchgeführt. Junge Frauen, die ein dichteres Bindegewebe haben, sowie Schwangere und stillende Frauen erhalten standardmäßig eine Ultraschalluntersuchung.

Eine Galaktografie ist ein Röntgen mit einem Kontrastmittel, wodurch die Milchgänge besser erkennbar sind. Diese Untersuchung führt der Arzt durch, wenn die Brüste ohne hormonelle Einwirkung oder Medikamenteneinnahme Sekrete produzieren und sowohl eine Mammografie, Sonografie und ein MRT durchgeführt wurden, eine Biopsie aber nicht möglich ist. Allerdings ist diese Untersuchung unangenehm bis schmerzhaft. Zusätzlich kann das Sekret selbst auf seine Bestandteile im Labor untersucht werden.
Möglich ist auch eine Spiegelung der Milchgänge (Duktoskopie), um krankhafte Veränderungen zu diagnostizieren. Bestimmte Fragestellungen wie Verdacht auf Brustkrebs (Mammakarzinom) oder Erkrankungen der Hypophyse können eine Magnetresonanztomografie (MRT) verlangen. Bei tastbaren Knoten in der Brust wird der Arzt eine Biopsie durchführen, um einen möglichen Tumor zu identifizieren oder ein inflammatorisches Mammakarzinom von einer Mastitis zu unterscheiden. Meist handelt es sich um eine Stanzbiopsie, nur selten wird die Biopsie operativ durchgeführt.
 
Hormonelle Störungen zeigen sich in Blutuntersuchungen, wie die Werte von Prolaktin, TSH, Östradiol, Testosteron wie auch LH und FSH. Liegt der Verdacht einer Erbkrankheit nahe, kann eine molekulargenetische Untersuchung stattfinden. Eventuell führt der Arzt auch einen Urintest durch, um eine Schwangerschaft auszuschließen.

Wie wird eine Mastodynie behandelt?

Eine Mastodynie ist keine Erkrankung an sich, weshalb sie auch nicht heilbar ist. Eine Therapie zielt also in erster Linie darauf ab, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu erhöhen. Die Therapie richtet sich nach der Ursache und auch der Stärke der Beschwerden. Oft ist gar keine Therapie notwendig, vor allem bei zyklusabhängigen Schmerzen in der Brust. Ein gutsitzender bügelloser BH kann bereits Schmerzen reduzieren.
 
Stammen die Brustschmerzen von der Einnahme von Medikamenten, Hormonen, wie bei der Hormonersatztherapie in den Wechseljahren, oder einem hormonellen Verhütungsmittel, sollten diese abgesetzt werden beziehungsweise wird der Arzt andere Mittel verschreiben oder die Dosis anpassen. Mitunter kann eine hormonelle Verhütung Brustschmerzen vorbeugen. Die Minipille ist im Gegensatz zu vielen Antibabypillen nicht östrogen-, sondern gestagenbetont. Als Antiöstrogen und Progesteron kann es dem hormonellen Ungleichgewicht entgegenwirken und so Wassereinlagerungen verhindern. Zusätzlich bietet die Minipille einen Verhütungseffekt.
 
Eine medikamentöse Therapie sollte immer gut abgewogen werden, da sie mit Nebenwirkungen einhergehen kann. Schmerzen können mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten behandelt werden, Brustentzündungen mit Antibiotika. Ein Abpumpen der Milch in der Stillzeit hilft bei Brustentzündungen oder einem Milchstau.
 
Bei einem Hormonmangel verschreibt der Arzt zeitweise Gele, die Androgene oder Gestagen beinhalten. Gekühlte Salben haben einen zusätzlichen angenehm kühlenden Effekt. Mastodynon ist ein homöopathisches Arzneimittel, das Mönchspfeffer, Blauen Hahnenfuss, Ignatiusbohne, Iris und Tiger-Lilie enthält. Die Wirkstoffe von Mastodynon regen die Produktion von Gestagenen an und können das Verhältnis der Hormone harmonisieren.

Mittels Feinnadelbiopsie wird der Arzt die Flüssigkeit von schmerzhaften Zysten absaugen. Füllen sich diese aber regelmäßig wieder oder erscheinen sie auffällig, werden sie operativ entfernt. Auch ein gutartiger Tumor wie ein Fibroadenom kann weiter an Größe zunehmen und ein Problem darstellen, und muss daher aus gegebenem Anlass operiert werden. Hormonelle Störungen können mit Prolaktin-, Testosteronhemmer oder Antiöstrogene behoben werden, die in weiterer Folge zu weniger Wassereinlagerungen führen.

Mastodynie - Wie wird eine Mastodynie behandelt?

Können Heilpflanzen wie Mönchspfeffer bei einer Mastodynie Abhilfe verschaffen?

Mönchspfeffer hat einen bestätigten positiven Effekt auf den Hormonhaushalt. Anderen Heilpflanzen wie Schwarzkümmelöl, aber auch Nachtkerzenöl, Ginko, Johanniskraut und Wolfstrappkraut wird ebenfalls eine lindernde Wirkung nachgesagt. Mönchspfeffer setzt Dopamin frei, ein Hormon dass die Prolaktinproduktion hemmt. Dadurch harmonisiert er das Gleichgewicht zwischen Östrogenen und Progesteron und kann so den Zyklus regulieren. Obwohl Mönchspfeffer mindestens drei Monate genommen werden sollte, zeigt sich meist schon im ersten Zyklus eine Wirkung.

Mastodynie - Können Heilpflanzen wie Mönchspfeffer bei einer Mastodynie Abhilfe verschaffen?

Welche Ernährung ist bei zyklusabhängigen Brustschmerzen zu empfehlen?

Die Ernährung sollte weniger Fett, vor allem tierischen Fette, Salz und Zucker enthalten, dafür mehr Obst und Gemüse. In der zweiten Zyklushälfte können Alkohol, Kaffee, koffeinhaltige Tees und Schokolade mit den enthaltenen Methylxanthinen eine Brustschwellung begünstigen und daher vermieden werden. Vitamin B6 und E sowie auch Magnesium und Calcium scheinen sich positiv auf eine Mastodynie auszuwirken. Es gibt spezielle Frauenteemischungen, die eine ähnliche Wirkung wie Progesteron besitzen. Zu ihren Bestandteilen zählen meist Schafgarbe, Frauenmantel oder Yamswurzel.

Kann ich mit Sport und Bewegung die Beschwerden einer Mastodynie lindern?

Mastodynie - Sport und Bewegung

Bewegung hat allgemein eine positive Wirkung auf das psychische Wohlbefinden und die Gesundheit. Da Übergewicht eine Mastodynie verstärken kann, hilft Sport beim Abnehmen und Reduktion der Beschwerden. Wichtig bei Bewegung und Sport ist ein gut sitzender BH, um die Brust zu unterstützen.

Welche alternativen Behandlungsmethoden kommen bei einer Mastodynie zum Einsatz?

Je nach Beschwerden gibt es verschiedene homöopathische Mittel, die Linderung versprechen. Dazu zählen unter anderem Osterluzei, Schierling, Alpenveilchen, Einkorn, Kermesbeere oder Sägepalme. Das Cannabidiol CBD Öl der Hanfpflanze hat eine krampflösende, entzündungshemmende und beruhigende Wirkung, die auch gegen eine Mastodynie eingesetzt werden kann. Die Traditionelle chinesische Medizin (TCM) geht von einem Strom der Lebensenergie aus, dessen Fluss bei einer Mastodynie gestört ist. Diese Störung wird in der Akupunktur mit Nadelstichen an den sogenannten Akupunkturpunkten beseitigt und der ungehinderte Strom wiederhergestellt.
 
Eine positive Wirkung auf schmerzende Brüste haben auch Entspannungsübungen oder eine Massage. Anfangs kann die Massage zwar unangenehm bis schmerzhaft sein, doch reduziert sie auf lange Sicht gesehen die Schmerzen, indem sie den Lymphfluss und Verklebungen der Drüsenläppchen löst. Je nach individuellen Empfinden wirken kühlende oder wärmende Kompressen angenehm gegen die Brustschmerzen.

Wie kann ich einer Mastodynie vorbeugen?

Einer Mastodynie kann nur bedingt vorgebeugt werden. Mit einer gesunden und fettarmen Ernährung sowie Sport und die Vermeidung von Übergewicht kann der Entstehung von Brustschmerzen entgegengewirkt werden. Eine Reduktion des Fleischkonsums kann die Hormonbelastung reduzieren, da Schlachttiere mitunter mit Hormonen behandelt werden. Auch gut sitzende BHs können Schmerzen erst gar nicht entstehen lassen. Stress erhöht den Prolaktinspiegel, daher solltest Du Stress vermeiden.

Wie viel kostet die Behandlung einer Mastodynie?

Mastodynie - Wie viel kostet die Behandlung einer Mastodynie?

Die Kosten für die Behandlung einer Mastodynie können sehr unterschiedlich ausfallen, da es darauf ankommt, für welche Behandlungsmethode der Arzt sich gemeinsam mit dem Patient entscheidet. In der Regel werden schulmedizinische Behandlungen von der Krankenkasse übernommen. Bei einer medikamentösen Behandlung bleibt für den Patienten meist ein Selbstbehalt, für den er selbst aufkommen muss. Eine Ausnahme bilden homöopathische Arzneimittel, für die die Krankenkasse nicht aufkommt. Informiere Dich am besten immer im Vorfeld darüber, welche Kosten Dein Versicherungsträger übernimmt und welche nicht.


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

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Unter einer Mastodynie fasst die Medizin Brustschmerzen zusammen, die vor allem in der zweiten Hälfte des weiblichen Zyklus auftreten.


Die Brustschmerzen bei einer Mastodynie treten meist beidseitig auf, können in Ausnahmefällen jedoch nur eine Brust betreffen. Vereinzelt können die Schmerzen einer Mastodynie bis in die Arme ausstrahlen.


Die Brüste fühlen sich bei einer Mastodynie geschwollen an, sind vergrößert und teilweise knotig. Betroffene Frauen berichten über ein leichtes ziehen, Spannungsgefühlen, einem Druckschmerz und mitunter von einem Stechen oder Brennen in der Brust.


Da es sich bei einer Mastodynie nicht um eine Krankheit an sich handelt, ist sie auch nicht heilbar. Die Therapie zielt also in erster Linie darauf ab, die Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu erhöhen.

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