Feuermal

Feuermale erscheinen als dunkelrote Flecken auf der Hautoberfläche, die durch erweiterte Blutgefäße entstehen. Das Feuermal besteht meist von Geburt an und ist aus medizinischer Sicht harmlos. Durch Gewalteinwirkung können Feuermale aufplatzen und stark bluten. Aufgrund des ästhetischen Erscheinungsbilds entscheiden sich viele Betroffene für eine Behandlung, die durch eine Lasertherapie möglich ist.


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Feuermal

Was versteht die Medizin unter einem Feuermal?

Bei einem Feuermal (Portweinfleck, Flammennaevus, Naevus flammeus) handelt es sich um eine gutartige Fehlbildung der Blutgefäße. Dabei sind die feinen Blutgefäße, die unterhalb der Oberhaut verlaufen, vermehrt und erweitert, was durch die Blutfüllung der Gefäße die rötliche Färbung bedingt. Vorwiegend sind venöse Gefäße davon betroffen. Feuermale sind meist angeboren oder entstehen im Kindesalter, sie bilden sich allerdings nicht von alleine zurück. Bei den Feuermalen unterscheiden ÄrztInnen zwischen zwei verschiedenen Formen:
 
Naevus flammeus simplex: Dieser tritt im Bereich der Körpermittellinie auf und wird daher auch symmetrischer Naevus flammeus genannt. Der sogenannte Storchenbiss ist eine Form des symmetrischen Feuermals.
 


 
Naevus flammeus: Dieser tritt üblicherweise seitlich der Mittellinie des Körpers auf, daher sprechen Ärzte auch von einer asymmetrischen Verteilung. Er tritt viel seltener auf als das symmetrische Feuermal und gibt meist Hinweise auf weitere Gefäßfehlbildungen.
 
Grundsätzlich stellen Feuermale keine besonderen gesundheitlichen Probleme dar. Und nur sehr selten tritt ein Feuermal als Begleiterscheinung einer angeborenen schweren Gefäßfehlbildung (Angiodysplasie) auf.

Was ist der Unterschied zwischen einem Feuermal und einem Storchenbiss?

Die häufigste Form des Feuermals ist der Storchenbiss, auch Geburtsfleck genannt. Dieser tritt oftmals im Nacken von Neugeborenen auf. Im Gegensatz zu anderen Feuermalen bildet sich der Storchenbiss von selbst innerhalb des 1. Lebensjahres zurück.

Wie sieht ein Feuermal aus?

Feuermale erscheinen als flache, rosafarbene, rote oder purpurne Flecken auf der Haut. Die Ränder eines Feuermals sind deutlich begrenzt und seine Ausdehnung ist ungleichmäßig. Das Feuermal tritt meist einzeln auf, mehrere Flecken können aber auch zusammenfließen.

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Die Größe ist unterschiedlich: Feuermale können klein sein oder große Körperpartien bedecken. Anders als ein Hämangiom vergrößert es sich ausschließlich proportional zum Größenwachstum eines Kindes oder Jugendlichen.
 
Ist das Feuermal bereits bei Geburt vorhanden, erscheint es zunächst hellrot und später als dunkelrote Färbung der Haut. Auf einem Feuermal können sich dunkelrote bis schwärzliche Knoten bilden, die von selbst oder nach Gewalteinwirkung aufplatzen und stark bluten können.

Wo und wann tritt ein Feuermal auf?

Besonders häufig kommt das Feuermal im Gesicht, im Nacken, am Kreuzbein oder an der Stirn vor. Feuermale auf der Stirn verblassen nach dem zweiten Lebensjahr meist deutlich und sind in der Regel bis zum sechsten Lebensjahr völlig verschwunden. Befinden sich die Feuermale aber im Nacken, im Gesicht oder an anderen Körperstellen, bleiben sie meist lebenslang bestehen. Seltener tritt ein Feuermal auf Armen und Beinen auf. In den meisten Fällen ist die Hautrötung auf eine Körperseite beschränkt.

 

Sind die Lippen betroffen, ist die zugehörige Haut meist stark verdickt. Feuermale, die keine Neigung zur Rückbildung aufweisen, treten bevorzugt im Bereich des Gesichts sowie vorderen Halses und Nackens auf, was für viele Betroffene psychisch sehr belastend ist. Ein Feuermal ist nicht schmerzhaft.

Wie entsteht ein Feuermal?

Die Frage nach dem Entstehungszeitpunkt eines Feuermals ist wesentlich leichter zu beantworten als die Frage nach den Ursachen, die für das Aufkommen von Feuermalen verantwortlich sind. Ein Feuermal ist immer angeboren, ebenso wie ein Muttermal und lässt sich nicht vererben. In den meisten Fällen entstehen die rötlichen Hautflecken noch im Säuglings- beziehungsweise Kleinkindalter, bei manchen Personen werden sie aber erst nach ein paar Jahren sichtbar.
 
Die genauen Ursachen, weshalb ein Feuermal entsteht, sind aus medizinischer Sicht jedoch nicht geklärt. Ärzte gehen davon aus, dass fehlerhaft ausgebildete Blutgefäße in den oberen Hautschichten für den dunkelroten Fleck verantwortlich sind. Weil ihnen entsprechende Nerven fehlen, die normalerweise die Gefäßweite regulieren, können sich die Blutgefäße nicht zusammenziehen und sind dauerhaft erweitert. Dadurch wird mehr Blut in die betroffene Hautstelle transportiert, was sich in der rötlichen Färbung niederschlägt.

Wie wird ein Feuermal diagnostiziert?

Anhand der typischen Hautveränderungen und des Verlaufs können Ärzte bereits in den ersten Lebensmonaten ein Feuermal diagnostizieren. Selten ist eine Gewebeentnahme aus den betroffenen Hautstellen erforderlich, da der für das Feuermal typische erhöhte Gehalt an roten Blutkörperchen sowie der vergrößerte Durchmesser der Gefäße erst mit zunehmendem Alter erkennbar werden.

Auf welche Krankheiten kann ein Feuermal hinweisen?

Ärzte sind sich einig, dass ein Feuermal auch zusammen mit anderen Krankheiten auftreten kann. Ebenfalls kann es auch ein Hinweis auf weitere Fehlbildungen der Gefäße sein. Daher sollten Kinder mit unklaren rötlichen Hautverfärbungen regelmäßig untersucht werden, um ein Feuermal von einem Blutschwamm (Hämangiom) zu unterscheiden. Denn bei einem Hämangiom handelt es sich um ein gutartiges Geschwür, welches in den ersten Wochen wie ein Feuermal als rötlicher Fleck erscheint, sich jedoch schnell verändert und dunkler, knotiger und erhaben wird.

Feuermale können auch in Verbindung mit verschiedenen Erkrankungen auftreten und mit weiteren Fehlbildungen wie zum Beispiel dem Sturge-Weber-Syndrom oder Klippel-Trénaunay-Syndrom einhergehen. Vor allem, wenn sich ein Feuermal im Gesicht befindet, sollten sowohl die Hirnströme als auch der Augendruck regelmäßig gemessen werden, da es auch zu einem Glaukom (grüner Star) führen kann. Tritt das Feuermal über dem Kreuzbein oder im Bereich der Lendenwirbel auf, können zusätzlich fehlgebildete Blutgefäße im unteren Abschnitt des Rückenmarks entstanden sein. Ein verlaufendes Feuermal am Bein oder Arm bedeutet oft, dass auch die Blutgefäße im Unterhaut-Fettgewebe erweitert sind. Dabei werden am Bein oftmals Krampfadern sichtbar. Und falls Blutgefäße von Muskeln oder Knochen betroffen sind, kann es sein, dass der betroffene Arm oder das Bein schneller als das andere wächst.

Grundsätzlich sind jedoch kaum Folgeerkrankungen zu erwarten, da es sich bei Feuermalen um eine gutartige Hautveränderung handelt. Jedoch leiden viele Betroffene unter psychischen Belastungen, vor allem wenn sich das Feuermal auf sichtbaren Stellen, wie etwa im Gesicht, befindet.

Wie lässt sich ein Feuermal entfernen?

Da Feuermale im höheren Lebensalter nicht verblassen, sondern nachdunkeln und das ästhetische Erscheinungsbild beeinflussen, kann die Hautveränderung für Betroffene oft zur psychischen Belastung werden. Vor allem, wenn es sich um ausgedehnte Bereiche im Gesicht oder an den Armen handelt.

Langfristig entfernen lässt sich ein Feuermal mittels Laserbehandlung. Dadurch können die Blutgefäße des Feuermals verengt werden. Die betroffene Hautstelle wird dabei gezielt mit einem Farbstofflaser behandelt, rote Strukturen absorbieren ihn besonders gut.

Auf die zu behandelnden Stellen der Haut wird ein kühlendes Gel aufgetragen und der Laser schickt kontrollierte Lichtimpulse an die Hautoberfläche. Das Feuermal wird somit aufgehellt, vollständig verschwinden wird es jedoch nicht.
 
Grundsätzlich hängt der Behandlungserfolg von der Tiefe und Stelle des Flecks ab. Die Therapie kann sich aber über viele Sitzungen hinziehen. In den ersten Tagen nach der Laserbehandlung kann sich der Fleck zunächst dunkler färben, bis der Körper die zerstörten Bestandteile abtransportiert. Nach etwa zehn Tagen ist das Feuermal verblasst. Für das beste Ergebnis sind oft vier bis sechs Behandlungen im Abstand von sechs bis acht Wochen erforderlich. In sehr seltenen Fällen kann es durch die Laserbehandlung zur Bildung von Blasen, Krusten oder Narben kommen. Sollte das Feuermal nach einiger Zeit wieder nachdunkeln, so ist eine Wiederholung der Behandlung nötig.

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Wie sinnvoll ist eine OP bei einem Feuermal?

Feuermale lassen sich auch operativ entfernen, obwohl die Anwendung der Laserbehandlung in den meisten Fällen bevorzugt wird. Bei einem operativen Eingriff wird das Feuermal chirurgisch entfernt.

Die Stelle, wo sich das Feuermal befunden hat, überdecken Ärzte mit einer Eigenhauttransplantation. Diese Methode wird auch deshalb nicht immer empfohlen, da deutlich sichtbare Narben zurückbleiben können. Bei Kindern wird sogar ausschließlich die Laserbehandlung angewendet, da diese Therapie weniger schmerzhaft und invasiver ist.

Was kann ich selbst bei einem Feuermal tun?

Mit speziellem Camouflage Make-up lassen sich Feuermale einfach und nicht-invasiv kaschieren. Camouflage ist ein stark deckendes Make-up auf Wachs-Öl-Basis. Auch Color Correcting kann dabei helfen, das Feuermal unscheinbarer erscheinen zu lassen.

Dabei wird zuerst hellgrüne Farbe aufgetragen, um das rot zu neutralisieren, anschließend hautfarbenes Make-up. Je nach Größe und Ausprägung des Feuermals ist das Abdecken mit Camouflage mehr oder weniger effektiv, in jedem Fall aber zeitaufwendig. Es handelt sich hierbei um eine nicht-invasive, also nicht in das Gewebe eindringende Maßnahme und bringt nur eine kosmetische Verbesserung mit sich.

Kann ich einem Feuermal vorbeugen?

Da die Ursachen aus medizinischer Sicht nicht geklärt sind, ist auch nicht die Möglichkeit gegeben, ein Feuermal vorzubeugen. Bei Feuermalen handelt es sich um angeborene Fehlbildungen der kapillaren Hautgefäße. Auch während der Schwangerschaft gibt es keine besonderen Maßnahmen, um ein Feuermal bei dem Neugeborenen vorzubeugen. Jedoch ist eine frühzeitige Behandlung sehr wohl ratsam, um weitere Komplikationen zu vermeiden.

Was kostet das Entfernen von einem Feuermal und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Sofern ein Feuermal kein gesundheitliches Risiko darstellt, wie zum Beispiel mit Krebsverdacht einhergeht, übernimmt die Krankenkasse keine Kosten für die Entfernung des Feuermals, da es sich um ein rein ästhetisches Problem handelt.

Für nähere Informationen hierzu solltest Du Dich jedoch an Deinen zuständigen Krankenversicherungsträger wenden. Die Kosten einer Entfernung eines Feuermals mittels Laserbehandlung belaufen sich pro Sitzung zwischen 300 und 1.000 Euro. Ausschlaggebend dafür ist die Größe und Intensität des Feuermals und wie viel Punkte gelasert werden müssen.

 

Kapillar-Fehlbildungen – MSD Manual – Ausgabe für medizinische Fachkreise (letzter Zugriff: 20.07.2021)

Feuermal und Storchenbiss – Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (letzter Zugriff: 20.07.2021)

Feuermale (Naevus flammeus) – Deutsche Dermatologische Lasergesellschaft e.V. (letzter Zugriff: 20.07.2021)

Gefäßfehlbildungen: Häufig störend, manchmal gefährlich – Universitätsklinikum Freiburg (letzter Zugriff: 20.07.2021)

Storchenbiss (Feuermal) – Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (letzter Zugriff: 20.07.2021)