Kreuzbiss

Wenn die Seitenzähne nicht korrekt aufeinander beißen, sprechen Kieferorthopäden von einem Kreuzbiss. Hierbei stehen entweder die Seitenzähne des Oberkiefers zu weit nach innen oder die Seitenzähne im Unterkiefer zu weit nach außen. Welche Symptome sich bei einem Kreuzbiss bemerkbar machen, wie er korrigiert werden kann und warum eine rasche Behandlung sinnvoll ist, liest Du hier!


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Kreuzbiss

Was versteht die Medizin unter einem Kreuzbiss?

Ein Kreuzbiss ist eine Kieferfehlstellung, die meistens bereits im Kindesalter auftritt. Dabei liegen die Zähne des Ober- und des Unterkiefers nicht direkt aufeinander. Die Seitenzähne des Oberkiefers stehen zu weit nach innen oder die Seitenzähne im Unterkiefer zu weit nach außen. Ein Kreuzbiss ist für die Betroffenen meistens nicht nur ein optisches Problem, sondern kann auch in Beschwerden wie Sprachschwierigkeiten oder Schmerzen im Kiefer resultieren.
 
Es ist sinnvoll, die Behandlung der Fehlstellung direkt nach der Diagnose im Kindesalter vorzunehmen, also auch dann, wenn der Kreuzbiss die Milchzähne betrifft. Bei frühzeitiger Behandlung ist es oftmals möglich, die Fehlstellung bereits vor Beginn des Zahnwechsels abzuschließen. Allerdings kann ein Kreuzbiss nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betreffen. Auch in diesem Fall ist eine Korrektur notwendig.

Ärzte unterscheiden zwischen verschiedenen Formen des Kreuzbisses:
 
Wenn die seitlichen Zähne des Ober- und Unterkiefers direkt aufeinandertreffen, ist in der Medizin von einem Kopfbiss die Rede. Dieser entsteht oft aufgrund einer Zungenfehlfunktion. Von einem einseitigen Kreuzbiss sprechen Ärzte, wenn die Zähne auf der Kieferseite zwar korrekt miteinander verzahnt sind und die Zähne des Oberkiefers vor den Zähnen des Unterkiefers stehen, die Zahnreihe auf der anderen Seite des Kiefers hingegen umgekehrt angereiht ist. Wenn diese Fehlstellung beide Kieferseiten betrifft, sprechen Mediziner von einem beidseitigen Kreuzbiss. Ebenso differenzieren Kieferorthopäden den sogenannten frontalen Kreuzbiss, bei dem sich die unteren Frontzähne vor den oberen Frontzähnen befinden. Diese Fehlstellung wird auch als Vorbiss bezeichnet.
 
Meistens setzen Kieferorthopäden zur Behandlung der unterschiedlichen Kreuzbiss-Formen eine Zahnspange ein, in seltenen Fällen ist zudem ein operativer Eingriff zur Korrektur der Fehlstellung notwendig.

Welche Kieferfehlstellungen gibt es neben dem Kreuzbiss?

Neben dem Kreuzbiss gibt es noch einige weitere Kieferfehlstellungen. Dazu zählt beispielsweise der sogenannte Fehlbiss. Darunter verstehen Mediziner jede Stellung eines einzelnen Zahnes, die von der normalen Zahnbogenform abweicht. Ein Fehlbiss ist einerseits für viele Patienten ein kosmetisches Problem und kann andererseits zu diversen gesundheitlichen Problemen führen. Betroffene berichten so zum Beispiel von Beschwerden im Bereich der Kiefergelenke und der Kaumuskulatur.
 
Kieferorthopäden differenzieren außerdem den sogenannten Überbiss, bei dem die Vorderzähne gegenüber den unteren Zähnen verstärkt hervorstehen. Betroffene leiden infolge an diese Fehlstellung häufig an Schwierigkeiten beim Kauen und Sprechen sowie an Muskelverspannungen, Kopfschmerzen und Konzentrationsproblemen.
 
Außerdem leiden viele Patienten an einem offenen Biss. Dieser macht sich durch eine nicht verschließbare Lücke zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen bemerkbar. In stark ausgeprägten Fällen können die Betroffenen ihren Mund nicht mehr vollständig schließen. Ein offener Biss führt zu Problemen bei der Aussprache bestimmter Buchstaben, aber auch zu Schwierigkeiten beim Kauen.

Was sind die Symptome von einem Kreuzbiss?

Ein Kreuzbiss äußert sich insbesondere optisch, kann aber auch in gesundheitlichen Problemen resultieren. Einerseits kann er das Wachstum des Oberkiefers hemmen, andererseits auch die Sprachentwicklung stören, da von der Fehlstellung meistens die Schneidezähne betroffen sind. Außerdem wird das Kiefergelenk auf der betroffenen Seite stärker belastet als auf der anderen Seite des Kiefers, wodurch oftmals das vermehrt beanspruchte Gelenk frühzeitig abgenützt wird. Viele Patienten leiden außerdem an einer Beeinträchtigung der Kaufunktion.

 

Zudem leiden viele Erwachsene aufgrund ihres Kreuzbisses an sekundären Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Verspannungen sowie Schmerzen im Kiefergelenk.

Wie entsteht ein Kreuzbiss?

Ein Kreuzbiss kann unterschiedliche Ursprünge haben. Oft entsteht die Fehlstellung durch ein unregelmäßiges Wachstum im Kiefer- und Mundbereich. Wenn die Zunge das Wachstum im Oberkiefer nicht unterstützt, so bleibt der Oberkiefer im Wachstum zurück und ein Kreuzbiss kann die Folge sein. Auch Zahnerkrankungen in der frühen Entwicklungsphase können zu einer Fehlstellung des Kiefers führen, denn in der Regel ist bei einem Kreuzbiss der Oberkiefer im Verhältnis zum Unterkiefer zu schmal. Außerdem kann es sein, dass eine Fehlbildung der Kiefer- oder Schädelform einen Kreuzbiss verursacht. Oft liegt der Grund der Entstehung einer Fehlstellung in einer Kombination dieser Ursachen.
 
Des Weiteren kommt auch eine genetische Veranlagung oder eine Verletzung im Rahmen eines Unfalls als Ursache für einen Kreuzbiss infrage. Zudem gibt es Verhaltensweisen, die die Entstehung eines Kreuzbisses begünstigen können. Dazu zählen beispielsweise ausdauerndes Daumenlutschen, aber auch starkes Nuckeln an Flaschen oder Schnullern.

Wie diagnostiziert der Arzt einen Kreuzbiss?

Wenn Du den Verdacht hast, dass Du an einem Kreuzbiss leidest, solltest Du einen Kieferorthopäden aufsuchen, um die Fehlstellung diagnostizieren zu lassen. Wenn Du ein Kind hast, solltest Du dieses bereits im Vorschulalter bei einer ersten Zahnkontrolle von einem Kieferorthopäden untersuchen lassen.

Nach einem Anamnese-Gespräch wird der Mediziner Deine Gesichtsform genau betrachten und auch Deine Zähne gründlich untersuchen. Hierbei ist für ihn wichtig, genau zu erkennen, wie Unter- und Oberkiefer zueinanderstehen. Außerdem beobachtet er auch die Beweglichkeit von Kiefergelenk, Zunge und Lippen. Des Weiteren wird der Arzt überprüfen, ob in Deinem Fall eine Fehlbildung der Kiefer- oder Schädelform vorliegt, die einem Kreuzbiss zugrunde liegen könnte.

Wie lässt sich ein Kreuzbiss behandeln?

Bei der Behandlung eines Kreuzbisses geht es Kieferorthopäden primär darum, den Oberkiefer zu vergrößern und so eine korrekte Verzahnung der unteren und oberen Zahnreihe herzustellen.

 

Zur konservativen Behandlung eines Kreuzbisses können verschiedenartige Zahnspangen eingesetzt werden. Die Wahl der Methode hängt insbesondere von der Ausgangslage und dem Schweregrad der Fehlstellung ab. Auf Grundlage von Zahn- und Kieferuntersuchungen wird Dir Dein Kieferorthopäde eine Methode empfehlen, die in Deinem individuellen Fall die besten Behandlungserfolge verspricht. Natürlich ist es auch entscheidend, in welchem Alter die Fehlstellung korrigiert wird, denn zur Behandlung eines Kreuzbisses bei Milchzähnen empfehlen Spezialisten andere Methoden als zu Korrektur von Zähnen des Wechselgebisses.

 

Eine mögliche Form der Behandlung ist die Korrektur mittels Brackets, also einer festen Zahnspange. Bei dieser fixiert Dein Kieferorthopäde Brackets mithilfe eines speziellen Klebers fest in Deinem Mund. Diese verbleiben für die Dauer der Behandlung auf Deinen Zähnen und werden mit einem Draht verbunden. Dadurch lassen sich Zahnkronen und Zahnwurzel verschieben und somit die Fehlstellung korrigieren.

Außerdem bietet sich die Möglichkeit einer herausnehmbaren Zahnspange. Diese übt Druck auf die Zähne aus, gleichzeitig wird Dein Gaumen durch eingelegte Platten der Spange langsam erweitert. Diese Methode ermöglicht zwar eine Korrektur der Fehlstellung, die Zahnposition selbst kann hingegen mit der herausnehmbaren Zahnspange nicht verändert werden.

Des Weiteren bieten Kieferorthopäden sogenannte unsichtbare Zahnspangen an. Diese ermöglichen Dir eine ästhetische und unauffällige Zahnkorrektur. Dabei entwickelt Dein Kieferorthopäde an Dich angepasste Zahnschienen, die eine effektive Korrektur Deiner Fehlstellung ermöglichen. Diese Zahnspange ist für Außenstehende nicht sichtbar und ist somit eine optimale Methode für Patienten, die ihre Zahnfehlstellung ohne optische Beeinträchtigung im Alltag korrigieren lassen möchten.

Wichtig ist bei der Behandlung eines Kreuzbisses auch, dass Du die Therapie rasch beginnst. Je früher Du die Fehlstellung behandeln lässt, desto besser. Bei Kindern sollte ein Kreuzbiss bereits im Alter von vier bis acht Jahren therapiert werden, da in dieser Phase die Behandlung mit einer Zahnspange am effektivsten ist und die Behandlungsdauer kürzer ausfällt als bei Erwachsenen.

 

Aber auch bei Erwachsenen empfiehlt sich eine rasche Behandlung der Fehlstellung. Wenn diese besonders stark ausgeprägt ist, reicht das Tragen einer Zahnspange oftmals nicht aus und es ist zusätzlich eine Operation zur Korrektur des Kreuzbisses erforderlich. Bei diesem Eingriff erweitert ein Kieferchirurg den Oberkiefer und nimmt gegebenenfalls auch noch eine Gaumennahterweiterung vor. Welches Vorgehen bei der Operation erforderlich ist, hängt von der individuellen Ausgangslage ab und kann ausschließlich von einem Spezialisten beurteilt werden.

Worauf muss ich vor einer Kreuzbiss OP achten?

Setze rechtzeitig blutverdünnende & gerinnungshemmende Medikamente ab

Komme nüchtern zum Eingriff

Bis zu zwei Stunden vor der OP darfst Du Tee, Kaffee oder Wasser trinken

Eine Woche vor dem Eingriff solltest Du bereits auf blutverdünnende und gerinnungshemmende Medikamente verzichten. Dazu zählen bestimmte Schmerzmittel, aber auch Aspirin. Besprich Deine Medikamenteneinnahme vor der Operation am besten immer mit Deinem behandelnden Arzt, dieser kann Dir unter Umständen Ersatzmittel verschreiben, die Du trotz anstehendem Eingriff einnehmen darfst.
 
Für die Operation selbst musst Du nüchtern sein. Das bedeutet, dass Du in den sechs Stunden vor dem Eingriff auf feste Nahrung verzichten musst. Trinken darfst Du noch bis zwei Stunden vor der OP, aber nur Tee, Kaffee, Wasser oder Säfte ohne Fruchtfleisch.

Wie verläuft die Operation bei einem Kreuzbiss?

Die Kreuzbiss-Operation wird von einem Kieferchirurgen durchgeführt, erfolgt unter Vollnarkose und dauert in etwa eineinhalb Stunden. Bei dem Eingriff wirst Du zunächst von einem Anästhesisten in Vollnarkose gelegt, sodass Du von dem Geschehen um Dich herum nichts mitbekommst. Dann beginnt Dein Chirurg, Deinen Kieferknochen in die gewünschte Position zu bringen. Dafür muss der Kiefer zunächst gebrochen werden und anschließend neu angereiht werden. Das heißt, der Kiefer wird so korrigiert, dass die obere und untere Zahnreihe gut aufeinanderliegen. Findet die Korrektur im Mittelgesicht statt, dann ist das gängigste Operationsverfahren der Knochenschnitt im Oberkiefer, und zwar oberhalb der Zahnwurzel. Ist ein Knochenschnitt im Unterkiefer notwendig, dann verläuft dieser im Bereich der Weisheitszähne. Bei beiden Verfahren finden die Schnitte innerhalb des Mundraums statt, sodass zum Schluss keine sichtbaren Narben zurückbleiben. Die Knochenschnitte fixiert Dein Chirurg schließlich mit Platten und Schrauben.

Was muss ich nach einer Kreuzbiss OP beachten?

Nach etwa zwei Wochen bist Du wieder arbeitsfähig

Nach dem Eingriff musst Du sechs Monate lang eine Zahnspange tragen

Vermeide nach dem Eingriff starke körperliche Anstrengung

Verzichte auch nach dem Eingriff auf Medikamente die sich auf die Blugerinnung auswirken

Nach einer Kreuzbiss OP musst Du einige Tage in der Klinik bleiben, damit Dein Gesundheitszustand von Deinem Arzt überwacht werden kann. In den ersten drei Tagen nach der Operation musst Du Dich flüssig ernähren. Im Anschluss daran dauert es etwa zwölf Wochen, bis die Wunden des Eingriffs vollständig verheilt sind und sich der neu positionierte Knochen endgültig stabilisiert hat. Nach etwa zwei Wochen bist Du somit wieder arbeits- und gesellschaftsfähig.
 
Nach der Operation musst Du zusätzlich für etwa sechs Monate eine Zahnspange tragen, da Dein Kiefer durch den Eingriff verkürzt oder verlängert wurde. Diese Schiene dient der Stabilisierung der korrigierten Kieferstellung.
 
Selbstverständlich solltest Du Dich nach der Operation so gut es geht schonen, starke körperliche Anstrengung vermeiden und Dich an die Regeln halten, die Dir Dein Arzt mit auf den Weg gibt. Gehe bitte immer zu den Kontrollterminen, denn so kann der Arzt schnell eingreifen, wenn dies notwendig sein sollte. Verzichte auch weiterhin erst einmal auf Medikamente, die sich auf Deine Blutgerinnung auswirken, denn ansonsten kann es zu Wundheilungsstörungen kommen.

Wie kann ich die Heilung nach einer Kreuzbiss OP unterstützen?

Nach der Operation kann die sofortige Anwendung einer kühlenden Maske und die Fortführung der Kühlung für rund sieben Tage helfen, Schwellungen im Gesicht, Blutungen und Entzündungen zu reduzieren.

 

Um die Heilung nach einer Kreuzbiss OP weiterhin zu unterstützen, solltest Du in den ersten Tagen nach dem Eingriff ausschließlich flüssige Nahrung zu Dir nehmen. Rund zwei Wochen nach dem Eingriff kannst Du dann nach und nach auf weiche Kost umsteigen. Achte bei der Wahl Deiner Speisen auch auf Dein Wohlbefinden und etwaige Schmerzen beim Essen.
Sportliche Aktivitäten und sonstige Anstrengungen solltest Du für circa vier Wochen nach der Operation vermeiden.

Um sicherzustellen, dass die Narben des Eingriffs gut verheilen und keine Infektionen entstehen, solltest Du während der Dauer der Heilung besonders konsequent auf Deine Mundhygiene und gründliches Zähneputzen achten.

Wie lange dauert die Behandlung von einem Kreuzbiss?

Die Dauer der Behandlung von einem Kreuzbiss hängt von der gewählten Methode ab.
Außerdem ist es für die Dauer der Behandlung entscheidend, in welchem Patientenalter die Behandlung beginnt und wie ausgeprägt die Fehlstellung ist. Mit einer Zahnspange kann eine Fehlstellung der Milchzähne in relativ kurzer Zeit korrigiert werden, die Korrektur des Wechselgebisses dauert hingegen wesentlich länger. Wenn Du Dich für eine herausnehmbare Zahnspange entscheidest, ist die Tragedauer Deiner Spange von großer Bedeutung, denn je länger und konsequenter Du die Zahnspange trägst, desto rascher kannst Du mit Erfolgen rechnen.

Insgesamt musst Du allerdings damit rechnen, dass die Dauer der Behandlung einige Jahre betragen kann, denn insbesondere bei starken Fehlstellungen muss nicht nur die Position der Zähne optimiert, sondern auch die Form des Kiefers angepasst werden.
 
Wenn sich durch den Kreuzbiss Folgeerscheinungen bemerkbar machen, wie beispielsweise eine gehemmte Sprachentwicklung oder Schwierigkeiten im Hals-Wirbel-Bereich, kann die Behandlung durch Deinen Kieferorthopäden mit einer logopädischen oder osteopathischen Therapie ergänzt werden.

Welche Risiken und Komplikationen können bei der Behandlung von einem Kreuzbiss auftreten?

Wenn Du Dich zur Behandlung Deines Kreuzbisses für Brackets entscheidest, besteht ein sehr geringes Risiko für Nebenwirkungen. Die Zahnregulierung ist mit gewissen Schmerzen verbunden, denn es werden Änderungen Deiner Zahnstellung vorgenommen, die sich in einem Schmerz oder Ziehen äußern können. Außerdem kann es sein, dass die Brackets an Deinem Zahnfleisch oder der Innenseite Deiner Lippe scheuern und dadurch wunde Stellen entstehen. Du kannst Deinen Kieferorthopäden um spezielles Wachs bitten, mit dem Du Dein Zahnfleisch vor etwaigen Verletzungen schützen kannst.

Bei der Operation eines Kreuzbisses können unterschiedliche Komplikationen auftreten und die Operation ist auch mit gewissen Risiken verbunden. So kann es zum Beispiel vorkommen, dass sich nach dem Eingriff Schwellungen und Blutergüsse im Gesicht bilden. Diese sind zwar unangenehm, aber nicht weiter gefährlich und verschwinden in der Regel nach wenigen Tagen wieder. Um die Heilung zu unterstützen, kannst Du zu abschwellenden und schmerzlindernden Medikamenten greifen.
 
Außerdem zählen Nervenschädigungen und Zahnwurzelverletzungen zu den möglichen Komplikationen einer Kreuzbiss-OP. Um das Risiko einer solchen Komplikation zu verringern, solltest Du Dich für den Eingriff ausschließlich an einen gut geschulten Spezialisten wenden.

Was passiert, wenn ein Kreuzbiss nicht behandelt wird?

Wenn Du an einem Kreuzbiss leidest, solltest Du diesen auf jeden Fall rasch behandeln lassen. Neben dem kosmetischen Aspekt ist es auch aus gesundheitlichen Gründen ratsam, die Fehlstellung zeitig durch einen Kieferorthopäden behandeln zu lassen, denn wenn die Therapie nicht oder erst spät erfolgt, drohen unangenehme Folgen. Beispielsweise kann es zu vorzeitigen Verschleißerscheinungen der Zähne kommen, die in Kaustörungen resultieren können. Außerdem kann es sein, dass Du durch die einseitige Belastung Deines Kiefergelenks Schmerzen erleidest. Weiterhin kann die Nichtbehandlung eines Kreuzbisses zu einer beeinträchtigten Nasenatmung führen, ebenso wie zu einer Migräne, die sich aus einer Störung des Hals-Wirbel-Bereichs entwickelt.
 
Bei Kindern droht zudem eine gestörte Sprachentwicklung, die sich beispielsweise durch Lispeln äußern kann, oder ein ungleichmäßiges Kieferwachstum, das sich durch ein schief aussehendes Gesicht bemerkbar macht.

Kann ich einem Kreuzbiss vorbeugen?

Du kannst einem Kreuzbiss vorbeugen, in dem Du auf konsequente Mundhygiene und Zahnpflege achtest. Diese ist bereits im Kindesalter sehr wichtig und sollte durch regelmäßige zahnärztliche Untersuchungen ergänzt werden. So kannst Du Schäden vorbeugen und Zahnverlust vermeiden, denn etwaige Mängel können so rasch erkannt und behandelt werden. Wenn Du Kinder hast, solltest Du diese ab dem ersten Zahn regelmäßig von einem Zahnarzt untersuchen lassen. Insbesondere dann, wenn ein genetisch bedingter Kreuzbiss vorliegt, ist es ratsam, rasch nach der Diagnose mit der Behandlung zu beginnen.
Außerdem solltest Du darauf achten, dass Dein Kind nicht an seinem Daumen lutscht, denn auch diese Angewohnheit kann dazu führen, dass sich bei Deinem Kind ein Kreuzbiss entwickelt.

Was kostet die Behandlung von einem Kreuzbiss?

Mit welchen Kosten Du bei der Behandlung von einem Kreuzbiss rechnen musst, hängt von einigen Faktoren ab. Deine Ausgangslage und der Schweregrad der Fehlstellung sind für die Berechnung der Kosten ebenso relevant wie die gewählte Methode und die notwendige Dauer der Therapie. Für festsitzende Bracket-Zahnspangen musst Du mit rund 5.000 bis 7.000 Euro rechnen, die Kosten für herausnehmbare Zahnspangen belaufen sich auf etwa 1.200 Euro pro Behandlungsjahr. Wenn in Deinem Fall eine linguale Zahnspange zur Behandlung erforderlich ist, können Kosten in der Höhe von bis zu 7.000 bis 8.000 Euro entstehen.
Um eine genaue Kosteneinschätzung einer an Dich angepassten Therapie zu erhalten, kannst Du Dich gerne an einen unserer Spezialisten wenden.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung von einem Kreuzbiss?

In den meisten Fällen werden die Kosten für die Behandlung eines Kreuzbisses von der Krankenkasse übernommen. In der Regel übernehmen Versicherungen außerdem die Kosten für Zahnspangen von Jugendlichen bis 18 Jahren bei einem IOTN von 4 oder 5. Erwachsene können ebenso bei der Krankenkasse einen Antrag auf Kostenrückerstattung stellen. Sollten die Kosten von der Versicherung nicht übernommen werden, können Zahnspangen zur Behandlung eines Kreuzbisses bei Erwachsenen steuerlich berücksichtigt werden und mindern die Steuerlast. Unsichtbare Zahnspangen gelten hingegen als Privatleistungen, weshalb die Kosten, die bei dieser Methode entstehen, in der Regel nicht von Deiner Krankenkasse gedeckt werden.

 
 

Langsame maxilläre Expansion mithilfe des Leaf Expanders – KN Kieferorthopädie Nachrichten (letzter Zugriff: 23.02.2021)

Zahnspangen – Universitätsklinik für Kieferorthopädie Innsbruck (letzter Zugriff: 23.02.2021)

Implantatgetragener Zahnersatz und Ästhetik im Frontzahnbereich auch mit 95 Jahren – cosmetic dentistry (letzter Zugriff: 23.02.2021)

Befundung in der Kieferorthopädie – Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (letzter Zugriff: 23.02.2021)

Astl, E.: Der posteriore Kreuzbiss – wann sollte man ihn behandeln und welche Konsequenzen können bei Nichtbehandlung auftreten? Posterior Crossbite – Timing of Treatment and Consequences of Non-Treatment. In: Inf Orthod Kieferorthop 2018; 50(01): 63-65