Fehlbiss

Ein strahlendes Lächeln zählt heutzutage zu den wichtigsten Schönheitsidealen. Eine Missbildung der Zähne oder auch des gesamten Kiefers kann allerdings zu einem Fehlbiss führen. Ein solcher ist nicht nur optisch beeinträchtigend, sondern kann auch zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Aus diesem Grund ist eine möglichst schnelle Behandlung unerlässlich. Wie diese genau aussieht und alles, was Du sonst noch über den Fehlbiss wissen solltest, erfährst Du hier.


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Fehlbiss

Was versteht die Medizin unter einem Fehlbiss?

Als Biss bezeichnen Ärzte das Aufeinandertreffen der beiden Kiefer und somit auch der Zähne. Im Idealfall liegt der Oberkiefer etwas weiter vorne als der Unterkiefer. So können die Backenzähne optimal ineinandergreifen und die Kraft beim Kauen verteilt sich gleichmäßig. Die oberen Schneidezähne sollten die unteren leicht überlappen, was sich auch beim Lächeln erkennen lässt.
Weicht der Aufbau der Mundpartie von der Norm ab, spricht die Medizin von einem Fehlbiss. Diese Form der Kieferfehlstellung ist in der Fachsprache auch unter der Bezeichnung Dysgnathie bekannt, wobei der Begriff Dysgnathie häufig auch als Synonym zur Kieferfehlstellung verwendet wird. Bei einem Fehlbiss treffen die Kauflächen nicht wie üblich aufeinander, da Ober- und Unterkiefer zu klein oder groß sind beziehungsweise zu weit vorne oder hinten liegen. Die Zähne sind häufig schief, weisen Lücken auf oder sind im Übermaß vorhanden. Diese Veränderungen können in weiterer Folge zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Viele Patienten leiden außerdem unter den ästhetischen Beeinträchtigungen, mit denen der Fehlbiss einhergeht.

Welche Arten von Fehlstellungen gibt es bei einem Fehlbiss?

Kieferorthopäden unterschieden viele verschiedene Arten von Fehlbissen. Hier findest Du eine Übersicht der gängigsten Formen:

Überbiss: Der Oberkiefer ist im Verhältnis zum Unterkiefer zu groß, wodurch er zu weit vorsteht. Somit ist der Abstand zwischen den oberen und unteren Schneidezähnen zu groß und die Backenzähne greifen nicht optimal ineinander.

Unterbiss: Hierbei ist der Unterkiefer länger als der Oberkiefer und ragt über diesen hinaus. Das führt dazu, dass die unteren Schneidezähne vor den oberen liegen. Die Betroffenen haben oft erhebliche Probleme beim Kauen.

Kreuzbiss: Diese Art des Fehlbisses betrifft in der Regel die Seitenzähne. Im Unterkiefer ragen sie zu weit nach außen und im Oberkiefer nach innen, wodurch sich eine inkorrekte Überlappung ergibt. Der Kreuzbiss kann einseitig oder beidseitig auftreten.

Offener Biss: Die oberen Frontzähne liegen unnormal hoch und treffen somit beim Beißen nicht auf die untere Zahnreihe. Auch beim Lächeln bleibt in der Mitte eine waagrechte Lücke sichtbar.

Tiefer Biss: Wenn die oberen Schneidezähne die unteren zu stark bedecken, handelt es sich um einen tiefen Biss. Prinzipiell ist eine solche Überlappung normal, allerdings sollte sie ein Ausmaß von zwei bis drei Millimetern nicht überschreiten.

Was sind die Symptome bei einem Fehlbiss?

Ein stark ausgeprägter Fehlbiss ist in der Regel gut sichtbar und führt somit zunächst zu optischen Beeinträchtigungen. Betroffene klagen häufig über ihr zurückliegendes oder vorstehendes Kinn, über ihre schiefen und asymmetrischen Zahnreihen oder über Probleme beim Schließen der Lippen.

Egal um welche Art von Fehlbiss es sich handelt – es kommt beinahe immer zu funktionellen Störungen. Die Patienten haben häufig Probleme beim Kauen, Atmen und Sprechen sowie bei der Mundhygiene. Da gewisse Bereiche übermäßig stark belastet sind, nutzen sich die Zähne im Laufe der Zeit immer mehr ab. Irgendwann können sie sich auch lockern oder sogar ausfallen. Die Kiefergelenke sind ebenso von Verschleißerscheinungen betroffen.

Welche Folgen hat ein Fehlbiss für die Betroffenen?

Bei vielen Patienten treten infolge eines Fehlbisses chronische Schmerzen auf. Durch Muskelverspannungen im Gesicht entstehen häufig Kopfschmerzen und starke Migräne. Mit diesen Beschwerden gehen auch Lichtempfindlichkeit und Schwindelattacken einher. Bereits durch eine minimale Fehlstellung des Kiefers kann es außerdem zu Problemen mit der Körperhaltung kommen. Verlagert sich nämlich der Schwerpunkt des Kopfes, gleicht die Wirbelsäule diese Neigung aus und verkrümmt sich. Aus diesem Grund klagen Betroffene auch oft über Schmerzen im Nacken- und Rückenbereich. Darüber hinaus kann ein Fehlbiss zu Ohrenschmerzen, dauerhafter Mundatmung und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Letzteres trifft insbesondere Kinder und Jugendliche hart.
 
Abgesehen von den körperlichen Folgen kann ein Fehlbiss auch eine erhebliche psychische Belastung darstellen. Viele Menschen empfinden eine Kiefer- beziehungsweise Zahnfehlstellung als hässlich, da sie nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Die Betroffenen sehen sich daher häufig Vorurteilen und abschätzigen Blicken gegenüber. Darunter leidet ihre Lebensqualität, teilweise trauen sie sich nach einiger Zeit nicht einmal mehr aus dem Haus. Eine Behandlung des Fehlbisses kann nicht nur bei körperlichen, sondern auch bei ästhetischen Problemen Abhilfe schaffen.

Wie entsteht ein Fehlbiss?

Ein Fehlbiss kann auf unterschiedliche Ursachen zurückzuführen sein. In vielen Fällen ist die Missbildung erblich bedingt und lässt sich somit auch nicht verhindern. Häufig entsteht sie aber auch erst im Laufe der Zeit. Wenn ein Kind beispielsweise zu häufig am Daumen oder am Schnuller nuckelt oder seine Milchzähne frühzeitig verliert, kann das die Bildung einer Dysgnathie fördern.
Aber auch bei Erwachsenen kann es noch zu Fehlbissen kommen. Hier liegen die Auslöser meist in starken Infektionskrankheiten, Zahnverlusten und schweren Verletzungen wie zum Beispiel Kieferbrüchen. In seltenen Fällen sind auch Behandlungsfehler durch einen Zahnarzt oder Kieferorthopäden ursächlich. Störungen im Hormonhaushalt und chronische Vitaminmängel können das Auftreten einer Kieferfehlstellung ebenso begünstigen.

Wer ist am häufigsten von einem Fehlbiss betroffen?

Grundsätzlich kann jede Person einen Fehlbiss bekommen, Frauen im gebärfähigen Alter sind allerdings etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer. Im Kindesalter tritt eine Kieferfehlstellung nur selten auf, die Wahrscheinlichkeit steigt allerdings bis zur Pubertät.

Wie diagnostiziert der Arzt einen Fehlbiss?

Der Arzt kann stark ausgeprägte Fehlbisse bereits durch einen Blick in den Mund erkennen – schließlich sind diese in der Regel sogar für Laien gut sichtbar. Handelt es sich allerdings nur um eine leichte Dysgnathie, muss der Arzt auf andere Methoden zurückgreifen. Durch eine Röntgenaufnahme kann er die Kieferknochen und die Zähne genau inspizieren. Durch Abtasten spürt er, ob die Kau- und Gesichtsmuskulatur verspannt ist. Um Probleme am Kiefergelenk festzustellen, ist in manchen Fällen zusätzlich eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Computertomographie (CT) erforderlich.

Wann sollte ich bei einem Fehlbiss zum Arzt gehen?

Je früher Du Dich an einen Arzt wendest, desto besser. Im Laufe der Zeit verschlimmert sich ein Fehlbiss nämlich oft und verursacht im Körper irreparable Schäden. Aus diesem Grund sollte die Therapie möglichst frühzeitig starten.

Welcher Arzt ist der richtige bei einem Fehlbiss?

Dein erster Weg führt in der Regel zum Zahnarzt. Dieser stellt die Diagnose und kann Dir eine Behandlungsempfehlung geben. Die Therapie führt er aber normalerweise nicht selbst durch. Leidest Du nur unter einem leichten Fehlbiss, genügt manchmal eine Zahnspange als korrigierende Maßnahme. In diesem Fall musst Du einen Kieferorthopäden aufsuchen. Bei einer stark ausgeprägten Kieferfehlstellung reicht eine solche Behandlung allerdings in der Regel nicht aus. Unter diesen Umständen brauchst Du früher oder später wahrscheinlich auch einen Kieferchirurgen, der die erforderliche OP vornimmt.

Wie lässt sich ein Fehlbiss behandeln?

Ist lediglich eine Fehlstellung der Zähne der Auslöser des Fehlbisses, ist in der Regel eine kieferorthopädische Behandlung ausreichend. Manchmal kommen durchsichtige Zahnschienen aus Kunststoff – sogenannte Aligner – zum Einsatz. Diese können allerdings keine gravierenden Schäden ausgleichen, weswegen meist eine festsitzende Zahnspange das Mittel der Wahl ist.

Hierbei bringt der Arzt Klammern (Brackets) an den Zähnen an, die über Drähte und Gummibänder miteinander verbunden sind. In regelmäßigen Abständen stellt er die Teile ein, sodass sie eine Kraft auf die Zähne ausüben und diese im Laufe der Zeit in die richtige Position rücken. Manchmal muss der Mediziner zusätzlich Zähne entfernen oder abschleifen, um zu gewährleisten, dass die Beißerchen ausreichend Platz im Kiefer haben.
 
Geht der Fehlbiss allerdings auf eine knöcherne Ursache zurück, reicht eine rein kieferorthopädische Therapie nicht aus. In diesem Fall kommt eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung zum Einsatz. Dabei bringt der Arzt die Zähne zunächst mithilfe von Alignern oder einer Zahnspange in die richtige Stellung. Anschließend korrigiert ein Chirurg den Kiefer im Rahmen einer Operation. Zum Schluss erfolgt noch eine Feineinstellung der Zähne.

Wie lange dauert die Behandlung eines Fehlbisses insgesamt?

Bis eine kieferorthopädische Behandlung zu guten Ergebnissen führt, braucht es viel Zeit und Geduld. Herausnehmbare und festsitzende Zahnspangen musst Du bis zu drei Jahre lang tragen. Eine Operation ist natürlich prinzipiell schneller vorbei. Da aber auch hier kieferorthopädische Maßnahmen zur Vorbereitung und Nachbehandlung notwendig sind, ist diese Therapievariante in der Regel nicht weniger zeitaufwendig. Bei der Korrektur eines Fehlbisses musst Du mit einer Behandlungsdauer von mindestens anderthalb Jahren rechnen.

Wie kann ich mich auf eine Fehlbiss OP vorbereiten?

Führe ein ausführliches Beratungsgespräch mit Deinem Arzt

Setze rechtzeitig vor dem Eingriff bestimmte Medikamente ab

Sechs Stunden vor dem Eingriff solltest Du nichts mehr essen

Bis zu zwei Stunden vor OP darfst Du noch Wasser, Tee oder Kaffee trinken

Zunächst musst Du Dir einen geeigneten Kieferchirurgen suchen, der die OP vornimmt. Achte darauf, dass er kompetent ist und viel Erfahrung hat. Hast Du einen Arzt gefunden, führst Du vorab ein Beratungsgespräch mit ihm. Er klärt Dich über mögliche Risiken auf und informiert Dich über den weiteren Ablauf. Von ihm erfährst Du alle wichtigen Aspekte, an die Du Dich vor der OP halten musst.
Blutverdünnende Medikamente, wie beispielsweise schmerzlindernde oder fiebersenkende Mittel, musst Du normalerweise etwa eine Woche vor dem Behandlungstermin absetzen. Gegebenenfalls kann Dir der Arzt für diesen Zeitraum geeignete Alternativen verschreiben. Sechs Stunden vor dem Eingriff solltest Du nichts mehr essen – am besten nimmst Du aber auch schon am Tag davor keine allzu fettigen und reichhaltigen Speisen mehr zu Dir. Wasser, Tee, Kaffee und Säfte ohne Fruchtfleisch darfst Du bis zu zwei Stunden vor der Operation noch trinken.

Wie läuft eine Operation bei einem Fehlbiss ab?

Um einen Fehlbiss operativ zu korrigieren, ist ein stationärer Aufenthalt notwendig. Je nachdem, wie schnell Du Dich von der Vollnarkose und dem Eingriff erholst, musst Du fünf bis sieben Tage in der Klinik bleiben. Die kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie erfolgt in drei Phasen:

Kieferorthopädische Vorbehandlung

Kieferchirurgische Operation

Kieferorthopädische Nachbehandlung

Welche Vorbehandlung ist bei einer Fehlbiss OP notwendig?

Die kombinierte Therapie beginnt mit einer kieferorthopädischen Vorbehandlung, welche rund sechs bis zwölf Monate dauert. Durch eine festsitzende Zahnspange bringt der Arzt die Zähne so in Position, dass sie nach der operativen Korrektur der Kiefer möglichst gut ineinanderpassen. Eventuell muss er auch Weisheitszähne entfernen, die den späteren Eingriff behindern würden. Ist der Kiefer deutlich zu schmal, kann der Mediziner ihn vorab mithilfe einer Gaumennahterweiterung ausdehnen.
Sobald die kieferorthopädische Vorbehandlung abgeschlossen ist, steht ein Treffen mit dem behandelnden Chirurgen an. Dieser sieht sich die bisher erzielten Ergebnisse an, klärt Dich genau über die weiteren Schritte auf und macht einen Operationstermin mit Dir aus.

Was passiert während der Fehlbiss OP?

Die operative Phase startet damit, dass Dich die Klinik stationär aufnimmt. Vom Eingriff selbst bekommst Du gar nichts mit, da Du dabei unter Vollnarkose stehst. Der Chirurg trennt zunächst den Ober- oder Unterkiefer (oder in manchen Fällen auch beide) voneinander ab. Dann bringt er die Knochen in die richtige Position und fixiert sie mithilfe von kleinen Titanplatten und Schrauben. Abschließend hängt der Operateur noch lockere Gummizüge zwischen den Kiefern ein, welche zu einer Ruhigstellung des Behandlungsbereichs nach dem Eingriff beitragen sollen. Da der Chirurg alle notwendigen Schnitte innerhalb der Mundhöhle setzt, sind später auch keine äußerlichen Narben sichtbar.
Nach etwa einer bis drei Stunden ist das gesamte Prozedere um und das behandelnde Team bringt Dich in den Aufwachraum. Von der Narkose erholen sich die meisten Patienten sehr schnell wieder. Dennoch musst Du nach der Fehlbiss OP noch etwa fünf bis sieben Tage in der Klinik bleiben.

Was passiert nach der Operation eines Fehlbisses?

Natürlich bist Du nach Deinem stationären Aufenthalt nicht komplett auf Dich allein gestellt. In regelmäßigen ambulanten Nachkontrollen beobachtet der Chirurg den Heilungsverlauf. Die eingebrachten Metallplatten und -schrauben entfernt er normalerweise nach etwa sechs bis neun Monaten im Zuge einer kleinen Operation. Dazu ist wieder ein kurzer stationärer Aufenthalt notwendig.
Circa sechs Wochen nach der Fehlbiss OP führt Dein Weg außerdem erneut zu einem Kieferorthopäden – in der Regel zu jenem, der auch die Vorbereitung durchgeführt hat. Dieser beginnt nun mit der Feineinstellung der Zähne, indem er die festsitzende Zahnspange gezielt anpasst. Nach etwa einem weiteren halben Jahr ist schließlich auch die Nachbehandlung abgeschlossen und der Arzt entfernt die Klammern und Drähte aus Deinem Mund. Nun sollten alle funktionellen und ästhetischen Beeinträchtigungen behoben sein. Um das Ergebnis langfristig zu halten, solltest Du in der Nacht weiterhin eine herausnehmbare Spange tragen.

Was muss ich nach einer Fehlbiss OP beachten?

Nimm in den ersten zehn Tagen nach er OP nur flüssige Kost zu Dir

Benutze in den ersten Tagen nach dem Eingriff Mundspüllösungen oder Mundduschen

Um die Wunden im Mundraum zu schonen und die Kiefer nicht zu stark zu belasten, darfst Du in den ersten zehn Tagen nach dem Eingriff ausschließlich flüssige Kost zu Dir nehmen. Danach kannst Du langsam damit beginnen, weiche Nahrung zu essen. Dies solltest Du für rund sechs Wochen beibehalten – danach ist die Kieferpartie wieder relativ stabil und Du darfst auch wieder härtere Lebensmittel genießen.
In den ersten Tagen nach der OP solltest Du zur Desinfektion der Wunden Mundspüllösungen oder Mundduschen benutzen. Nach rund einer Woche darfst Du schließlich wieder ganz normal Zähneputzen – verwende aber am besten eine weiche Bürste und gehe sehr behutsam dabei vor.

Wie lange muss ich mich nach einer Fehlbiss Operation schonen?

Nach der Operation musst Du etwa zwei bis vier Wochen lang einen sogenannten Splint tragen. Diese Kunststoffschiene bringt den Unterkiefer beim Schließen des Mundes in die ideale Position. So gewöhnen sich die Bänder und Muskeln an die neue Lage des Knochen. Der Splint und die eingesetzten Gummibänder sorgen außerdem für eine Ruhigstellung der Mundpartie, welche für eine schnelle Heilung essenziell ist. Je nachdem, wie schnell Du Dich besser fühlst und welche berufliche Tätigkeit Du ausübst, schreibt Dich der Arzt für circa zwei bis vier Wochen krank. In dieser Zeit solltest Du auf Sport verzichten und anstrengende Aktivitäten generell vermeiden.

Welche Komplikationen können bei einer Fehlbiss OP auftreten?

Nach dem Eingriff treten typischerweise Schwellungen und Blutergüsse auf. Auch Kiefergelenkbeschwerden und Einschränkungen bei der Mundöffnung können vorkommen. Diese Nebenwirkungen sind allerdings vollkommen normal und kein Grund zur Sorge. Wenn Du die betroffenen Areale kontinuierlich kühlst, verschwinden solche Symptome in der Regel innerhalb von maximal zwei Wochen von selbst. Solltest Du nach der Operation Schmerzen haben, kann Dir Dein Arzt Medikamente dagegen verschreiben.
Abgesehen von solch harmlosen Beschwerden kann es bei der Korrektur eines Fehlbisses aber auch zu schwerwiegenderen Komplikationen kommen. Dazu zählen beispielsweise Wundinfektionen, Nervenschädigungen und Fehlpositionierungen der Kiefer. Wenn Du Dich an einen erfahrenen und kompetenten Arzt wendest, ist das Risiko für diese Folgen allerdings sehr gering.

Kann ich einem Fehlbiss vorbeugen?

Eine Dysgnathie lässt sich nicht immer vermeiden, da sie sehr oft erblich bedingt ist. Unter diesen Umständen ist es besonders wichtig, dass Du bereits bei den ersten Anzeichen einen Zahnarzt aufsuchst und möglichst frühzeitig mit der Behandlung beginnst.

Bei vielen Patienten entsteht der Fehlbiss aber auch erst im Laufe des Lebens – in diesem Fall ist eine Vorbeugung durchaus möglich. Hast Du Kinder, solltest Du unbedingt darauf achten, dass diese nicht zu oft am Daumen lutschen oder einen Schnuller im Mund haben. Verlieren Deine Sprösslinge frühzeitig Milchzähne, kannst Du mit ihnen zu einem Zahnarzt gehen. Dieser kann die Lücken mit Platzhaltern ersetzen, damit die umliegenden Zähne nicht zu wandern oder kippen beginnen. Eine gute Mundhygiene und regelmäßige zahnärztliche Kontrollen sind ebenso unerlässlich. Hast Du bereits eine herausnehmbare Zahnspange bekommen, solltest Du sie unbedingt konsequent tragen. Ansonsten kann sich die Fehlstellung nämlich weiter verschlimmern.

Was kostet die Behandlung bei einem Fehlbiss?

Wie viel die Behandlung eines Fehlbisses kostet, lässt sich nicht pauschal sagen. Die zustande kommenden Beträge hängen von der Ausprägung des Fehlbisses und der gewählten Therapiemethode ab. Klassische Zahnspangen und Aligner bewegen sich in einem Preisrahmen von etwa 2.000 bis 4.000 Euro.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Fehlbiss-Behandlung?

Die Krankenkasse kommt nur für Eingriffe auf, die aus medizinischer Sicht notwendig sind. Bei stark ausgeprägten Fehlbissen ist das häufig der Fall, weswegen der Sozialversicherungsträger die Kosten für eine kombiniert kieferorthopädisch-kieferchirurgische Behandlung in der Regel übernimmt.
Bei leichten Fehlstellungen, die eher aus kosmetischen als aus gesundheitlichen Gründen problematisch sind, ist die Krankenkasse hingegen nicht so großzügig. Erwachsene müssen die Beträge in diesem Fall selbst aufbringen. Für Kinder unter 18 Jahren gibt es ebenso nur Zuschüsse, wenn Beeinträchtigungen beim Sprechen, Kauen oder Atmen vorliegen.

 
 

Fehlbiss (Dysgnathiechirurgie) – Universitätsklinikum Münster (letzter Zugriff: 21.02.2021)

Korrektur von Fehlbissanlagen – Universitätsklinikum Jena (letzter Zugriff: 21.02.2021)

Biss und Fehlbiss in Zusammenhang mit Haltung und Fehlhaltung – Ein präventives und therapeutisches Konzept – Internationale Gesellschaft für Ganzheitliche ZahnMedizin e.V. (letzter Zugriff: 21.02.2021)

Dysgnathie/Fehlbiss – Universitätsklinikum Düsseldorf (letzter Zugriff: 21.02.2021)

Komplexe zahnärztlich-chirurgische Behandlung mit ästhetischfunktionellem Hintergrund – cosmetic dentistry (letzter Zugriff: 21.02.2021)