Ektropium

Die Augen werden oft als Spiegelbild der Seele bezeichnet, weshalb strahlende und wache Augen für viele ein Muss ist. Außerdem ist das Auge als Sinnesorgan ein wichtiger Bestandteil davon, wie wir unsere Umgebung wahrnehmen. Diese Aufgaben des Auges können jedoch aus verschiedenen Gründen beeinträchtigt sein. Eine davon ist das sogenannte Ektropium, eine Fehlstellung des Augenlids. Dabei ist das Lid, vor allem das Unterlid, nach außen gedreht. In den meisten Fällen tritt das Ektropium im Laufe des Lebens auf, wie als Folge des natürlichen Alterungsprozesses. Selten kann diese Form der Lidfehlstellung jedoch angeboren sein. Die Therapiemöglichkeiten reichen von befeuchtenden Augentropfen und kurzfristigen Verbänden bis hin zu einer Augenlidstraffung bzw. Unterlidstraffung.


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Zuletzt aktualisiert: 5. Juli, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

In der Medizin versteht man unter einem Ektropium eine Fehlstellung des Augenlids. Konkret handelt es sich dabei um ein nach außen gestülptes Lid, wobei meistens das Unterlid betroffen ist. Je nach Ursache der Lidfehlstellung differenzieren Mediziner mehrere unterschiedliche Formen. Am häufigsten ist das sogenannte senile Ektropium, an dem ältere Menschen erkranken.

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In der Medizin bezeichnet man ein nach innen gestülptes Augenlid als Entropium, während ein nach außen gedrehtes Augenlid Ektropium heißt.

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Ein Ektropium äußert sich durch eine starke Außendrehung des Lids, die dazu führt, dass die Bindehaut des Auges frei liegt. Das Auge wird infolgedessen gereizt und trocknet aus. In weiterer Folge kann es zu Bindehautentzündungen und Hornhautschäden kommen.

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Die häufigste Ursache für Ektropien sind altersbedingte Veränderungen der Lidstruktur, aber auch Narben, die bei Unfällen oder Operationen entstehen, können die Entstehung eines Ektropiums auslösen. Sehr selten kann die Lidfehlstellung auch angeboren sein.

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Um ein Ektropium zu erkennen, reicht meistens eine Blickdiagnose. Um zu überprüfen, ob aufgrund der Lidfehlstellung Schäden am betroffenen Auge entstanden sind, kann Dein Arzt weitere diagnostische Schritte einleiten, wie beispielsweise die Untersuchung mit einer Spaltlampe.

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Ein Ektropium kann konservativ mit Augencremes oder einem Uhrglasverband behandelt werden. Wenn diese Methoden aber nur zu einem kurzfristigen Behandlungserfolg führen, ist eine Operation notwendig. Dieser Eingriff wird unter lokaler Betäubung stationär von einem Chirurgen durchgeführt.

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Nach der Behandlung eines Ektropiums solltest Du rund zwei Wochen für die Genesung einplanen. In dieser Zeit solltest Du Dich schonen sowie auf starke Sonneneinstrahlung und Saunagänge verzichten.

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Ein Ektropium sollte rasch behandelt werden, da sonst Komplikationen auftreten können. Ohne Behandlung kann ein Ektropium zu Bindehautentzündungen und in weiterer Folge auch zu Hornhautentzündungen führen, die in stark eingeschränktem Sehvermögen, Augenschmerzen, Lichtempfindlichkeit des Auges, in einem Hornhautgeschwür oder im schlimmsten Fall sogar in Erblindung resultieren.

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Einem angeborenen Ektropium kannst Du nicht vorbeugen, aber Du kannst Vorsorge treffen, dass Du im Laufe Deines Lebens nicht an einem erworbenen Ektropium erkrankst. Die wichtigste Maßnahme ist eine umfassende Augenpflege und sofortige Behandlung im Krankheitsfall.

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Die Kosten für die Behandlung eines Ektropiums variieren je nach Aufwand und gewählter Therapie. Da allerdings eine eindeutige medizinische Indikation vorliegt, werden die Kosten in der Regel von der Krankenkasse übernommen.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Unter einem Ektropium verstehen Mediziner Lidfehlstellungen, die sich in einem nach außen gedrehten Lid äußern. Am häufigsten ist davon das Unterlid betroffen, da dieses über schwächere Muskulatur verfügt als das Oberlid.


Die häufigste Ursache des Ektropiums besteht in einer altersbedingten Lidveränderung, allerdings kann es auch durch Narbenbildungen oder Gesichtslähmungen ausgelöst werden oder angeboren sein.


Ein Ektropium kann zu trockenen Augen, Bindehaut- und Hornhaut-Entzündungen und eingeschränktem Sehvermögen führen.


Die Therapiemöglichkeiten reichen von befeuchtenden Augentropfen und kurzfristigen Verbänden bis hin zu Lidstraffungsoperationen. Diese Kosten dafür werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.

Was ist ein Ektropium?

In der Medizin versteht man unter einem Ektropium eine Fehlstellung des Augenlids, genau genommen handelt es sich dabei um ein nach außen gestülptes Lid. Am häufigsten ist von dieser Fehlstellung das Unterlid betroffen, dessen Muskulatur weniger kräftig ist. In den allermeisten Fällen tritt ein Ektropium bei älteren Menschen auf, aber auch Kinder können durch angeborene Fehlstellungen zu den Betroffenen gehören.
 
Der Begriff des Ektropiums wird in der Medizin für die Bezeichnung eines weiteren Krankheitsbildes verwendet. So findet der Begriff auch in der Gynäkologie Anwendung, wo er eine ungewöhnlich starke Vorwölbung des Muttermundes und der Muttermundlippen beschreibt. Neben der Lidfehlstellung lässt sich also auch eine Fehlstellung des Cervix Uteri als Ektropium bezeichnen, allerdings ist der Begriff in der Augenheilkunde weitaus geläufiger und bezieht sich somit im Normalfall auf eine Fehlstellung der Augen.

Ektropium - Was ist ein Ektropium?

Welche Formen des Ektropiums gibt es?

Ektropium - Welche Formen des Ektropiums gibt es?

Je nach Ursache und Entstehungsgrund differenzieren Ärzte unterschiedliche Arten des Ektropiums. Am häufigsten diagnostizieren sie das altersbedingte Ektropium, das in der Medizin auch als seniles oder atonisches Ektropium bezeichnet wird.

Gegenteilig dazu gibt es auch eine sehr selten auftretende angeborene Form des Ektropiums, die in der Fachsprache kongenitales Ektropium genannt wird.
 
Von einem mechanischen Ektropium ist in der Medizin hingegen dann die Rede, wenn die Lidfehlstellung durch einen Tumor im Augenbereich oder durch schlecht sitzende Brillengläser verursacht wurde. Das Lid kann durch diese Faktoren mechanisch vom Auge weggezogen werden, was ein Ektropium ablöst. Von diesen Krankheitsbildern grenzen Ärzte das Narbenektropium ab. Dieses entsteht, wie der Name bereits verrät, durch Narben im Lidbereich, etwa nach Unfällen oder Verletzungen. Eine weitere Form ist das paralytische Ektropium. Dieses entsteht als Folge von Gesichtslähmungen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Ektropium und einem Entropium?

In der Medizin bezeichnet man mit den Begriffen Entropium und Ektropium Fehlstellungen der Augenlider. Hierbei bezeichnet man ein nach innen gestülptes Lid als Entropium, während ein nach außen gedrehtes Augenlid Ektropium heißt. Am häufigsten ist bei beiden Formen das Unterlid betroffen, da dieses über schwächere Muskulatur verfügt als das Oberlid.

Ektropium - Was ist der Unterschied zwischen einem Ektropium und einem Entropium?

Was sind die Symptome eines Ektropiums?

Ektropium - Was sind die Symptome eines Ektropiums?

Bei einem Ektropium besteht das Problem in einer starken Außendrehung des Augenlids, sodass die normalerweise das Auge schützende Bindehaut frei liegt. Dort, wo das Auge sonst von Bindehaut bedeckt wäre, kommt es bei einem Ektropium in der Folge zu einer Reizung.

Betroffen sind hierbei sowohl die Hornhaut des Auges als auch die Bindehaut selbst. Weil sich im bedeckten Bereich des Auges die Tränenflüssigkeit normalerweise gut sammeln kann und sowohl Bindehaut als auch Hornhaut benetzt werden, kommt es bei einem Ektropium zum Austrocknen des betroffenen Gebiets. Dies kann eine unangenehme Bindehautentzündung, von Medizinern Konjunktivitis genannt, mit geröteten Augen, Juckreiz und Fremdkörpergefühl zur Folge haben. Und auch die Hornhaut trocknet bei einem Ektropium aus, was ebenfalls zu einer Entzündung führen kann. Hierbei sind die Hauptsymptome in der Regel Lichtempfindlichkeit, Schmerzen und Einschränkung des Sehvermögens.
 
In den weitaus meisten Fällen ist das Unterlid von einem Ektropium betroffen. In fortgeschrittenen Stadien hängt das Unterlid dann so weit außen, dass die Tränenflüssigkeit auch nicht mehr normal durch die Trabekel ablaufen kann. Stattdessen bahnen sich die Tränen dann ihren eigenen Weg und es bildet sich ein sogenanntes Triefauge, Epiphora genannt. Gerade dies empfinden Betroffene schließlich auch aus kosmetischen Gründen als störend.

Ektropium - Welche Ursachen hat ein Ektropium?

Welche Ursachen hat ein Ektropium?

Die häufigste Ursache für ein Ektropium sind altersbedingte Veränderungen der Lidstruktur. Diese Struktur besteht aus Bindegewebe und den Ringmuskeln des Augenlids, den sogenannten Musculi orbicularis oculi. Sowohl das Bindegewebe als auch die Muskulatur des Lids verändern sich im Alter. Geben Bindegewebe und Muskulatur gleichmäßig nach und erschlaffen, bildet sich ein Ektropium. Dieses Krankheitsbild bezeichnen Ärzte als seniles oder atonisches Ektropium.
 
Ein Ektropium kann außerdem durch Narbenbildung begünstigt werden, nämlich dann, wenn diese auf der Außenhaut liegen, wie es zum Beispiel bei Lidoperationen der Fall ist. Auch Unfälle oder Augenerkrankungen können ein solches Narbenektropium auslösen.
Weitere Ursachen eines Ektropiums können Lähmungen der Gesichtsnerven darstellen, dann ist von einer Fazialisparese die Rede. Ist der Gesichtsnerv gelähmt, sind auch die Muskeln, die für den Lidschluss zuständig sind, betroffen. Eine solche Lähmung kann beispielsweise in Folge an bestimmte Virusinfektionen vorkommen. Eine so verursachte Außendrehung des Lids bezeichnen Ärzte als paralytisches Ektropium.

Ebenfalls können Tumore im Augenbereich für Ektropien sorgen, in dem sie das Lid mechanisch vom Auge wegziehen. Das dadurch verursachte mechanische Ektropium kann außerdem durch schlecht sitzende Brillengläser verursacht werden, wenn diese das Lid reizen und es anschwillt.

 

Zudem kann ein Ektropium entstehen, wenn vermehrt Spannung auf den ringförmigen Lidschlussmuskel ausgeübt. Dieses eher seltene Krankheitsbild tritt nach Lidverletzungen auf oder bei Patienten, die an vergrößerten Augäpfeln leiden. Schließlich kann ein Ektropium auch angeboren sein und sich im Rahmen der Gesichtsentwicklung gebildet haben. Das bezeichnen Experten dann als kongenital. Allerdings handelt es sich dabei um eine sehr seltene Form des Ektropiums.

Ektropium - Ebenfalls können Tumore im Augenbereich für Ektropien sorgen

Wie diagnostiziert der Arzt ein Ektropium?

Ektropium - Wie diagnostiziert der Arzt ein Ektropium?

Wenn Du den Verdacht hast, an einem Ektropium erkrankt zu sein, solltest Du einen Augenarzt aufsuchen. Speziell dann, wenn ein oder beide Augen dauerhaft gerötet sind, schmerzen oder tränen, solltest Du keine Zeit verlieren und rasch einen Arzt konsultieren.

Ein Ektropium erkennt der Augenarzt in der Regel durch eine Blickdiagnose. Ist der Fall nicht so offensichtlich, das Auge aber dauerhaft gerötet und schmerzhaft, hilft ein Blick durch die Spaltlampe, das wichtigste diagnostische Werkzeug der Augenärzte. Diese besteht aus einem Mikroskop mit gerichtetem Lichtstrahl, eine Untersuchung ist also nicht schmerzhaft.
Bei der Betrachtung unter der Spaltlampe untersucht der Arzt die vorderen Augenabschnitte, um feststellen zu können, ob durch die Lidfehlstellung Schäden an der Bindehaut oder Hornhaut des Auges entstanden sind.
 
Außerdem sollte auch eine Sehschärfeprüfung nicht in der Diagnostik fehlen, um weitere bestehende Folgen der Lidfehlstellung absehen zu können.
 
Je nachdem, welche Ursache dem Ektropium zugrunde liegt, können weitere Tests erforderlich sein. Wenn der Arzt beispielsweise davon ausgeht, dass die Lidfehlstellung aufgrund einer Gesichtslähmung entstanden ist, wird er die Funktion des jeweiligen versorgenden Gesichtsnervs kontrollieren.

Wie lässt sich ein Ektropium behandeln?

Ektropium - bieten sich Augentropfen und -salben für die Behandlung an

Als konservative, also nicht-chirurgische Eingriffe bieten sich verschiedene, von der Ursache der Fehlstellung abhängende Methoden an: Ist die Ursache nur eine vorübergehende Entzündung, die beispielsweise durch Schwellung zu einer verstärkten Spannung des Lids geführt hat, bieten sich Augentropfen und -salben für die Behandlung an. Je nach Entzündungsursache sollten auch antibiotische Inhaltsstoffe enthalten sein.
Bei einem Ektropium sind vor allem befeuchtende Augentropfen ein wichtiges Therapiemittel.


Ektropium - Mittelfristig kann der Arzt auch auf einen schützenden Verband

Mittelfristig kann der Arzt auch auf einen schützenden Verband, den sogenannten Uhrglasverband, zurückgreifen. Dieser gewährleistet die ausreichende Flüssigkeitsversorgung des Auges. Auch bei einem paralytischen Ektropium ist zunächst ein konservatives Therapievorgehen Uhrglasverband und befeuchtenden Augentropfen indiziert, denn Lähmungen der Gesichtsnerven bilden sich häufig von selbst zurück. Bleibt die konservative Therapie allerdings ohne Erfolg, sollten Betroffene einen kleinen chirurgischen Eingriff oder eine Tarsorrhaphie in Erwägung ziehen. Alle Informationen dazu findest Du weiter unten auf dieser Seite.

Wie verläuft eine Operation des Ektropiums?

Ektropium - Wie verläuft eine Operation des Ektropiums?

Um ein dauerhaftes Ektropium zu behandeln, ist oftmals eine Operation notwendig.
Besonders dann, wenn konservative Methoden nur eine kurzfristige Linderung der Beschwerden bewirken und Komplikationen wie Augenentzündungen entstehen, empfehlen Ärzte einen operativen Eingriff zur Behandlung des Ektropiums.

Das Ziel dieses Eingriffs ist das erneute Anliegen der Lidkante am Augapfel. Bei einer sogenannten lateralen Zügelstraffung wird der seitliche Rand des Lids eingeschnitten und einige Millimeter weiter wieder an der Knochenhaut der Augenhöhle fixiert. Eine Korrektur des Tränenpünktchens kann damit verbunden sein.
 
Da es sich bei Lidfehlstellungsoperationen in den meisten Fällen um kleine, unter Lokalanästhesie vorgenommene Eingriffe handelt, ist keine weitere Vorbereitung nötig. Die Behandlung durch einen mit Lidkorrekturen erfahrenen Facharzt ist aber angeraten. Etwa 14 Tage vor der Behandlung solltest Du jedoch Medikamente absetzen, die sich auf Deine Blutverdünnung auswirken. Dazu gehören beispielsweise Aspirin, Marcoumar, Plavix, ASS oder Thrombo ASS. Nimmst Du Schlafmittel zu Dir, dann lasse diese bitte ebenfalls zwei Wochen vor dem Eingriff weg.

Ektropium - Das Ziel dieses Eingriffs ist das erneute Anliegen der Lidkante am Augapfel

Der Eingriff selbst dauert nur rund 45 Minuten und wird von einem Chirurgen unter lokaler Betäubung durchgeführt, eine Vollnarkose ist in der Regel nicht notwendig. Der Arzt legt dabei die Lidkante wieder an den Augapfel an, damit Binde- und Hornhaut wieder geschützt sind und ausreichend befeuchtet werden können. Bei altersbedingten Ektropien führen Mediziner meistens im Rahmen des Eingriffs außerdem noch eine Augenlidstraffung durch. Dabei verkürzt der Arzt das betroffene Lid mit einer speziellen Schnitttechnik, strafft und fixiert es so, dass es auf dem Augapfel anliegt. Da das Ektropium meistens am Unterlid auftritt, führt ein plastischer Chirurg häufig nur eine Unterlidstraffung durch. Eine Oberlidstraffung kann dann zum Einsatz kommen, wenn lediglich das Oberlid nach außen gedreht ist.
 
Nach dem Eingriff legt der Arzt einen Verband an, den man nach einem Tag entfernen lassen kann. Die Nähte können dann mit einer augenärztlichen Salbe gepflegt werden, bevor ungefähr zehn Tage nach der Lidkorrektur die Fäden gezogen werden. Wenn der Operateur selbstauflösende Fäden verwendet hat, ist dies natürlich nicht nötig.

Wie kann die Tarsorrhaphie bei einem Ektropium helfen?

Je nach Krankheitsursache können Ärzte bei einem Ektropium auch eine Tarsorrhaphie durchführen, um die Lidfehlstellung operativ zu korrigieren.
 
Wenn die Entstehung eines Ektropiums auf eine Gesichtslähmung zurückzuführen ist, verbessert sich die Lidauswärtsdrehung häufig mit der Zeit ohne Behandlungsmaßnahmen wieder. Wenn die Lähmung allerdings nicht von allein abklingt, wird eine operative Verkleinerung des Lidspalts notwendig, denn das entstandene Ektropium kann dazu führen, dass das betroffene Auge austrocknet und bleibende Schäden davonträgt. Neben der Verkleinerung des Lids führen Ärzte im Rahmen dieser Operation häufig eine sogenannte Tarsorrhaphie durch. Dabei legt der Spezialist zwischen Ober- und Unterlid eine Naht an und verschließt damit teilweise die Lidspalte.

Ektropium - Wie kann die Tarsorrhaphie bei einem Ektropium helfen?

Wann empfiehlt sich ein Uhrglasverband zur Behandlung eines Ektropiums?

Die Behandlung eines Ektropiums wird von Ärzten stets an die Ursache und den Verlauf der Erkrankung angepasst. Bei einem paralytischen Ektropium ist eine Lidstraffung nicht notwendig, wenn sich die Gesichtslähmung, die die Lidfehlstellung ausgelöst hat, wieder zurückbildet. Bei diesem Krankheitsbild verschreiben Ärzte in der Regel Salben und Augengels, die das Auge feucht halten. Nach einer Zeit klingt die Lähmung meistens wieder ab und auch das Ektropium bildet sich zurück. Allerdings kann der Arzt komplementär dazu einen sogenannten Uhrglasverband anlegen. Dabei handelt es sich um einen Pflasterverband mit einem Sichtfenster in der Mitte. Dieser schützt das betroffene Auge vor dem Austrocknen, indem er eine abgeschlossene Kammer erzeugt, die der ausreichenden Befeuchtung dient. Unterstützend dazu kann der Arzt vor dem Anlegen des Verbands Salben, Tropfen oder Gels auf das Auge auftragen.

Was muss ich nach der Behandlung eines Ektropiums beachten?

Wenn Du an einem Ektropium leidest, ist es wichtig, dass Du Dich rasch in ärztliche Behandlung begibst, denn je früher die Lidfehlstellung therapiert wird, desto besser sind die Heilungschancen und die Prognose. Auch Folgeschäden lassen sich durch einen frühen Behandlungsbeginn minimieren. Wenn Du Dich zur Behandlung eines Ektropiums einer Operation unterziehst, solltest Du danach in etwa zwei Wochen zur Regeneration einplanen. In dieser Zeit solltest Du Saunagänge und starke Sonneneinstrahlung vermeiden.

Ektropium - Vermeide etwa zwei Wochen Saunagänge und starke Sonneneinstrahlung

Vermeide etwa zwei Wochen Saunagänge und starke Sonneneinstrahlung

Welche Komplikationen können bei einem Ektropium auftreten?

Ektropium - Welche Komplikationen können bei einem Ektropium auftreten?

Wenn Du Dein Ektropium rasch behandeln lässt, ist die Prognose gut. Ohne Behandlung können allerdings Komplikationen auftreten, die die Gesundheit Deiner Augen maßgeblich beeinträchtigen.

Unter anderem kann die Auswärtsdrehung des Lids, wenn sie nicht behandelt wird, zu einer chronischen Bindehautentzündung und in weiterer Folge auch zu einer Hornhautentzündung führen. Dadurch können sich weiterhin dauerhafte Hornhautschäden ergeben, die in einem stark eingeschränkten Sehvermögen, Augenschmerzen, Lichtempfindlichkeit des Auges, in einem Hornhautgeschwür oder im schlimmsten Fall sogar in Erblindung resultieren.
 
Wenn das Ektropium dazu führt, dass das Tränenpünktchen nicht mehr am Augapfel anliegt, kann die Tränenflüssigkeit nicht mehr über das Auge in den Nasen-Rachen-Raum abfließen. Das führt dazu, dass die Tränenflüssigkeit über die Wange abrinnt, das Auge kontinuierlich tränt und die Betroffenen häufig mit den Händen über das betroffene Auge wischen. Dadurch kann es vermehrt zu Infektionen mit Bakterien oder Viren kommen.

Welche Risiken birgt eine Ektropium OP?

Da es sich bei der Ektropium OP um Routine-Eingriffe handelt, besteht wenig Risiko, dass im Rahmen des Eingriffs Komplikationen auftreten. Nichtsdestotrotz kann es nach einer Operation zu Schwellungen des Auges sowie Nachblutungen kommen. Auch Entzündungen können in der Folge einer Lid-Operation entstehen. Mit dem Ausprägungsgrad der Lidfehlstellung erhöht sich zudem das Rezidiv-Risiko, also die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Auftretens der Fehlstellung. Außerdem kann es zu einer Umkehr der Lidfehlstellung durch Überkorrektur oder Ektropiums kommen, was eine zweite Operation zur Folge haben kann. Grundsätzlich gilt, dass es deutlich weniger zu Rezidiven der Lidfehlstellungen kommt, wenn diese nicht stark ausgeprägt sind. In diesen Fällen ist nur eine einmalige Operation nötig und das Ergebnis hält ein Leben lang. Auch Narben sind in der Regel nach Abheilung nur noch minimal sichtbar. Allerdings kann eine postoperative Entzündung die Narbenbildung verstärken und diese in der Folge sichtbar bleiben.

Ektropium - Welche Risiken birgt eine Ektropium OP?

Kann ich einem Ektropium vorbeugen?

Einem angeborenen Ektropium kannst Du natürlich nicht vorbeugen. Allerdings entstehen die meisten Lidfehlstellungen im Laufe des Lebens, weshalb Du Maßnahmen treffen kannst, um das Risiko, an einer dieser sogenannten erworbenen Lidfehlstellungen zu erkranken, zu minimieren.
 
Zu diesen Maßnahmen gehört insbesondere eine gründliche Augenpflege. Dementsprechend solltest Du jede Entzündung der Bindehaut und der Lidränder umgehend gründlich von einem Arzt behandeln lassen. Außerdem solltest Du versuchen, Verletzungen Deiner Augen zu vermeiden, denn dadurch können Narben entstehen, die ein Narbenektropium auslösen können. Wichtig ist zudem, dass Du bei Tränenfluss die Wischbewegungen nicht nach unten und außen durchführst, sondern nach innen und oben. So solltest Du insbesondere dann vorgehen, wenn eines Deiner Lider bereits nicht mehr am Augapfel anliegt.

Was kostet die Behandlung eines Ektropiums?

Ektropium - Kosten

Welche Kosten bei der Behandlung eines Ektropiums anfallen, hängt davon ab, ob eine Operation notwendig ist. In manchen Fällen lässt sich die Lidfehlstellung konservativ behandeln. In diesem Fall musst Du mit geringen Kosten rechnen. Teurer wird es allerdings, wenn zur Behandlung ein operativer Eingriff notwendig ist. Dann musst Du, je nach Methode und Honorar des Arztes, mit etwa 1.500 Euro rechnen, wobei die Kosten individuell variieren können. Du kannst Deinen Arzt vor dem Eingriff um eine genaue Einschätzung der Kosten bitten.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung eines Ektropiums?

Auch wenn ästhetische Gründe ebenfalls eine Rolle in der Entscheidung für eine Ektropium OP spielen, führen fortgeschrittene Ektropien häufig zu starken Entzündungen und eingeschränktem Sehvermögen. Somit liegt eine eindeutige medizinische Indikation vor, weshalb die Krankenkassen die Kosten übernehmen.

 


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Unter einem Ektropium verstehen Mediziner Lidfehlstellungen, die sich in einem nach außen gedrehten Lid äußern. Am häufigsten ist davon das Unterlid betroffen, da dieses über schwächere Muskulatur verfügt als das Oberlid.


Die häufigste Ursache des Ektropiums besteht in einer altersbedingten Lidveränderung, allerdings kann es auch durch Narbenbildungen oder Gesichtslähmungen ausgelöst werden oder angeboren sein.


Ein Ektropium kann zu trockenen Augen, Bindehaut- und Hornhaut-Entzündungen und eingeschränktem Sehvermögen führen.


Die Therapiemöglichkeiten reichen von befeuchtenden Augentropfen und kurzfristigen Verbänden bis hin zu Lidstraffungsoperationen. Diese Kosten dafür werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.

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