Menstruation: Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Obwohl so gut wie jede Frau davon betroffen ist, wissen erstaunlich wenig darüber Bescheid, was während der Periode in ihrem Körper passiert. Zudem wird die Menstruation noch heute häufig als Tabuthema angesehen: Männer wollen nichts davon hören, Frauen schämen sich. Dabei gibt es absolut nichts, worüber sich eine menstruierende Frau schämen sollte. Der weibliche Zyklus ist ein wichtiger Bestandteil im Leben einer Frau, deshalb sollte jeder gewisse Fakten zu diesem Thema kennen. Wenn Du Deinen Körper und das, was mit ihm passiert, kennenlernst, kannst Du auf Veränderungen entsprechend reagieren und kennst die Anzeichen, wann Du besser einen Arzt aufsuchen solltest.


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Medizinische Expertin

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Online-Redaktion


Zuletzt aktualisiert: 10. Juli, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Der weibliche Zyklus ist dazu da, um den Körper einer Frau auf eine mögliche Befruchtung vorzubereiten. Bleibt die Befruchtung der Eizelle aus, baut der Körper die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut ab, was sich in der monatlichen Blutung bemerkbar macht.

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Wie viel Brut eine Frau während ihrer Periode verliert, ist von Frau zu Frau verschieden und kann sich auch immer wieder verändern. Im Schnitt verliert eine Frau pro Monat jedoch etwa 20 bis 60 Milliliter Blut.

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Die Farbe Deines Menstruationsblutes verrät Dir bereits viel über Deinen Gesundheitszustand. Wenn Dein Menstruationsblut mittelrot ist, ist alles in Ordnung. Ein dunkelrotes oder hellrotes Blut wiederum bedeutet, dass Dein Körper aus dem Gleichgewicht ist und beispielsweise der Östrogenspiegel zu hoch ist.

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Immer wieder hört man von synchronisierten Menstruationszyklen – oder vielleicht hast Du das sogar selbst mit Mitbewohnerinnen oder Freundinnen erlebt. In den 70er-Jahren wurde dies zwar etwas genauer untersucht und bestätigt, jedoch unterlief der Studie einige Fehler.

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PMS ist die Abkürzung für das prämenstruelle Syndrom, das sich vor und während der Periode bemerkbar macht. Dabei leiden Frauen aufgrund der Hormonumstellung unter Stimmungsschwankungen und Gereiztheit.

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Eine weitere Folge des veränderten Hormonhaushalts sind die berüchtigten Heißhungerattacken auf bestimmte Lebensmittel. Vor allem Kohlenhydrate, Schokolade und Chips sind bei betroffenen Frauen besonders beliebt.

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Eine Befruchtung während der Periode ist zwar sehr unwahrscheinlich, dennoch besteht eine minimale Möglichkeit, dass man während seiner Menstruation schwanger wird. Dies liegt vor allem daran, ob und wann sich Eizelle und Spermium vereinigen.

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Grundsätzlich solltest Du einmal im Jahr zum Frauenarzt, um eine Routineuntersuchung durchführen zu lassen. Wenn Du jedoch starke Schmerzen hast, Dir Unregelmäßigkeiten bei Deiner Periode auffallen oder Deine Monatsblutung ausbleibt und der Verdacht einer Schwangerschaft besteht, solltest Du auf jeden Fall zum Gynäkologen – unabhängig vom Zeitpunkt Deiner jährlichen Vorsorgeuntersuchung.

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Viele Frauen sind sich unsicher, was denn nun wirkliche Warnsignale sind. Du solltest vor allem dann aufmerksam werden, wenn Du starke Regelblutungen, sehr starke Krämpfe oder häufige Zwischenblutungen hast. Doch auch ein Ausbleiben der Blutung sowie ein sehr langer oder sehr kurzer Zyklus ist Anlass für einen Besuch beim Frauenarzt.

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Warum bekommen Frauen jeden Monat ihre Menstruation?

Der weibliche Zyklus bezweckt die Vorbereitung auf eine mögliche Befruchtung. Die Dauer des weiblichen Zyklus ist von Frau zu Frau unterschiedlich und besteht aus mehreren Phasen. Jeden Monat reifen im Körper der Frau Eizellen heran, wobei aber meist nur eine einzige die vollständige Reife erlangt. Beim Eisprung verlässt das unbefruchtete Ei seinen Eierstock und wandert den Eileiter entlang zur Gebärmutter. Wird es auf seinem Weg von einem Spermium befruchtet, nistet sich die Eizelle in der Schleimhaut der Gebärmutter ein, welche sich tagelang aufgebaut hat.
 
Kommt es jedoch zu keiner Befruchtung der Eizelle, so findet auch keine Einnistung statt und der Körper baut die nun aufgebaute Gebärmutterschleimhaut wieder ab. Dieser Vorgang macht sich durch die monatliche Periode bemerkbar. Denn nicht nur das enthaltene Blut der Schleimhaut wird bei der Regel abgestoßen, auch die Schleimhaut selbst, in Form von Schleimhautteilchen.
 
Sofern die Frau die Pille einnimmt, kommt es zu keiner Menstruationsblutung, sondern zu einer Abbruchblutung. Durch die zugeführten Hormone wird der Östrogenspiegel in der siebentägigen Einnahmepause gesenkt und diese Pause führt zur Entzugsblutung. Frauen, die die Pille nehmen, können eine leichtere und kürzere Blutung haben. Die eine Menstruation oft begleitenden Schmerzen können ebenfalls gemindert sein.

Frauen haben jedes Monat mit derselben Heruasforderung zu kämpfen: der Menstruation, eine Achterbahn der Gefühle.

Wie viel Blut verliert eine Frau während ihrer Periode?

Die meisten Frauen haben eine Zykluslänge zwischen 21 und 35 Tagen. Die Zeitspanne kann von Monat zu Monat unterschiedlich ausfallen und ist vor allem auch stress- und ernährungsbedingt beeinflussbar. Im Schnitt werden etwa 20 bis 60 Milliliter im Laufe einer Menstruation ausgeblutet. Eine Frau ist ungefähr 38 Jahre ihres Lebens fruchtbar. Wenn Du also von einer Blutungsdauer von fünf Tagen ausgehst und Du rund 500 Zyklen durchlebst, verlierst Du im Laufe Deines Lebens bis zu 30 Liter Blut aufgrund Deiner Periode.

Was sagen die unterschiedlichen Farben des Menstruationsblutes aus?

 

  • Mittelrot: Das Menstruationsblut hat ein sattes mittelrot und riecht frisch – das sollte der Normalzustand von Deinem Periodenblut sein.
  • Dunkelrot: Eine dunkelrote Färbung und Dickflüssigkeit sind häufig die Anzeichen für einen hohen Östrogenspiegel. Er ist verantwortlich dafür, dass die Gebärmutter eine dicke Schleimhaut aufbaut, die beim Abstoßen zu starken, dunklen Periodenblutungen führt. Dies ist häufig vor den Wechseljahren der Fall. Aber auch Myome, die innerhalb der Gebärmutter wachsen, können die dunkle Blutung hervorrufen.
  • Hellrosa: Hellrosa Blutung ist ein Anzeichen für niedrige Östrogenwerte. Die Ursache kann zum Beispiel Hungern oder ein hoher Alkoholkonsum sein.
  • Bräunliches Blut: Ursache für die Verfärbung ist oft klumpiges Gewebe (Gebärmutterschleimhaut), welches mit ausgeschieden wird.

Können Frauen ihren Zyklus synchronisieren?

Es gibt den Mythos, dass Frauen gleichzeitig ihre Periode bekommen können. Dies kann tatsächlich der Fall sein, dabei handelt es sich allerdings um einen Zufall. In den 70er-Jahren untersuchte Martha McClintock die Menstruations-Synchronisations-Hypothese anhand von College-Wohnheimbewohnerinnen.
 
Tatsächlich synchronisierten sich die Zyklen der Mitbewohnerinnen stärker als die der befreundeten Mädchen. In ihrer Studie unterliefen McClintock allerdings einige Fehler. Seitdem wurde mehrmals versucht die Synchronisation menschlicher Eisprünge nachzuweisen, jedoch erfolglos. Da die meisten Frauen unterschiedliche Zykluslängen haben, kann es immer wieder mal vorkommen, dass zusammenlebende Frauen oder Freundinnen auch einmal gleichzeitig ihre Periode bekommen.

Viele Frauen erleben zu Beginn ihrer Periode Heißhungerattacken.

Was bedeutet PMS?

PMS ist das sogenannte prämenstruelle Syndrom, worunter vor und während der Periode einige Frauen leiden. Aufgrund von Hormonumstellungen können sich Stimmungsschwankungen einstellen, die oft mit Gereiztheit oder gar Depressionen einhergehen. Der Leidensdruck kann in manchen Fällen so groß sein, dass eine Behandlung empfehlenswert ist.

Wieso verspüren viele Frauen vor der Periode einen starken Heißhunger?

Aufgrund der Veränderung des Hormonhaushalts können vor der Periode starke Gelüste auf bestimmte Lebensmittel entstehen. Dies kann durchaus die Ursache für Heißhunger Attacken darstellen, welche die Stimmung verbessern sollen. Denn während der Periode fehlt es dem Körper oft an den Glückshormonen Serotonin und Dopamin. Durch die Aufnahme von Kohlenhydraten schießen die „Glückshormone“ nach oben. Eine Alternative zu Schokolade und Chips können aber auch gesunde Nahrungsmittel wie Nüsse sowie frische oder getrocknete Früchte sein.

Kann man während der Periode schwanger werden?

Obwohl es relativ unwahrscheinlich ist, kann eine Befruchtung auch während der Menstruation stattfinden. Eine Schwangerschaft ist immer abhängig davon, ob sich Eizelle und Spermium vereinigen. Da der Eisprung aufgrund von Unregelmäßigkeiten nicht immer exakt in der Mitte des weiblichen Zyklus stattfindet, kann es theoretisch auch während der Periode zur Schwangerschaft kommen.

Wann solltest Du eine Frauenärztin aufsuchen?

Findet eine Blutung nicht zum normalen Zeitpunkt, sondern mitten im Zyklus statt, dann kann dies verschiedene Gründe haben. Wurde nicht verhütet und eine befruchtete Eizelle nistet sich in der Gebärmutterschleimhaut ein, so werden dabei manchmal die Blutgefäße der Schleimhaut verletzt. Dies kann zu einer sogenannten Einnistungsblutung führen. Wurde jedoch verhütet, und es kommt zu einer Zwischen- oder Schmierblutung, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden.
 
Ebenfalls solltest Du einen Arzt aufsuchen, wenn du schon sehr lange unter Menstruationsschmerzen leidest, sodass sie Dich in Deinem Alltag wesentlich einschränken. Auch wenn plötzliche Blutungen während den Wechseljahren auftreten oder sich die Dauer, Stärke der Schmerzen oder die Blutung an sich verändern, ist es ratsam, mit dem Gynäkologen darüber zu sprechen.

Keine Frau sollte sich für ihre Periode schämen, sondern stolz sein und darüber sprechen dürfen.

Bei den folgenden Symptomen solltest Du aufmerksam werden:

 

  • Starke Regelblutungen: Eine starke Regelblutung geht auch meist mit starken Unterleibsschmerzen einher. Ein starker Blutverlust kann zu einem Eisenmangel führen. Tritt die starke Blutung plötzlich auf, kommen auch Myome, Polypen, Krebs oder Endometriose als Ursache infrage. Aber auch die Kupferspirale kann ein möglicher Auslöser für eine verstärkte Regelblutung sein. Durch Medikamente, Hormone oder Operationen kann eine starke Regelblutung behandelt werden.
  • Außergewöhnlich leichte Regelblutung/ Ausbleiben der Blutung: Ist die Blutung nur sehr leicht oder bleibt sogar ganz aus, können Hormonschwankungen, Stress, Gewicht, Alkohol oder Drogen sowie das Alter der Person eine Rolle spielen. Bei Frauen, die exzessiv Sport betreiben, kann die Regelblutung sogar ganz ausbleiben.
  • Sehr starke Krämpfe: Die medizinische Bezeichnung lautet Dysmenorrhoe. Es handelt sich dabei um ziehende, stechende Unterleibskrämpfe. Sie entstehen, wenn sich die Gebärmutter zusammenzieht und ihre Schleimhaut abstößt. Sind die Regelschmerzen stark ausgeprägt, solltest du abklären lassen, ob nicht eine Endometriose vorliegt.
  • Häufige Zwischenblutungen: Schmierblutungen können jederzeit und unabhängig von der regulären Menstruationsblutung auftreten. Die Ursache findet sich meist in hormonellen Umstellungen (hormonelle Verhütungsmitteln, Pubertät oder Wechseljahre). Es kann jedoch auch ein Hinweis auf Infektionen oder ernste Ursachen wie Gebärmutterhals– oder Eierstockkrebs dahinterstecken. Zwischenblutungen sollten immer von einem Frauenarzt beurteilt werden.
  • Sehr langer Zyklus oder sehr kurzer Zyklus: Eine normale Zykluslänge liegt zwischen 21 und 35 Tagen und kann variieren. Ein besonders kurzer Zyklus kann durch Stress, frühen Eisprung oder nicht ausreichendem Progesteron ausgelöst werden. Ein sehr langer Zyklus hingegen kann ein Anzeichen dafür sein, dass kein Eisprung stattfindet.

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