discovering hands – spürbar gute Vorsorge
Diagnose Brustkrebs.
Jährlich sind allein in Österreich rund 5.200 Frauen von Brustkrebs betroffen. Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken steigt bei Frauen vor allem ab dem 50. Lebensjahr. Je früher der Krebs erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen sowie eine Selbstuntersuchung durch Abtasten der Brust, sind daher dringend empfohlen. Übrigens, Brustkrebs ist nicht nur Frauensache. Rund 1 Prozent der diagnostizierten Fälle sind Männer.
Was ist discovering hands?
Die Initiative discovering hands wurde 2011 von Dr. Frank Hoffmann, einem deutschen Gynäkologen, ins Leben gerufen. Als Arzt mit mehr als 25 Jahren Praxiserfahrung beschäftigte ihn eine Herausforderung massiv: Ärztinnen und Ärzte stehen unter enormem Zeitdruck. Die klinische Brustuntersuchung wird daher meist mit der fehlenden Ruhe und Zeit durchgeführt und die Wahrscheinlichkeit in diesem Setting einen tastbaren Tumor frühzeitig zu entdecken basiert eher auf Zufall als auf System. Aus der Unzufriedenheit mit dieser Situation entstand die Idee, den überlegenen Tastsinn sehbehinderter Frauen zur Verbesserung der Tastdiagnostik in der Brustkrebsfrüherkennung zu nutzen. Eine standardisierte und qualitätsgesicherte Methode, bei der blinde und hochgradig sehbehinderte Frauen Brusttastuntersuchungen durchführen und das Berufsbild der Medizinisch-Taktilen Untersucherin (MTU) entstand.
discovering hands in Österreich.
In Deutschland ist discovering hands bereits gut etabliert. Mehr als 40 MTUs sind dort in Praxen und Kliniken im Einsatz. Damit das Berufsbild der Medizinisch-Taktilen Untersucherin (MTU) auch in Österreich anerkannt werden kann, wird derzeit eine vom Gesundheitsministerium genehmigte Wirksamkeitsstudie unter der Leitung von Univ.-Doz. Dr. Michael Medl durchgeführt.
Die Studie richtet sich an Frauen ab einem Alter von 40 Jahren, die durch das Programm zur Brustkrebsfrüherkennung die Möglichkeit haben, alle zwei Jahre einen Mammografie-Termin wahrzunehmen. Im Zuge der Studie, erhalten Patientinnen insgesamt drei Untersuchungen: Zu Beginn findet die Tastuntersuchung durch eine MTU statt. Anschließend erfolgt eine weitere Tastuntersuchung durch einen Arzt oder eine Ärztin, abschließend wird noch eine Mammografie und gegebenenfalls eine Sonografie durchgeführt. Die Teilnahme an der Studie ist kostenlos.
In besten Händen.
Die besondere Fähigkeit von blinden und sehbehinderten Menschen ist ihr hoch entwickelter und ausgeprägter Tastsinn, welchen sie in einer rund einjährigen Ausbildung bei discovering hands perfektionieren. So erlernen sie, Gewebeveränderungen im Zuge taktiler Brustuntersuchungen bereits im frühen Stadium zu ertasten und zu beschreiben.
Hierbei nutzen sie ein speziell entwickeltes, standardisiertes und qualitätsgesichertes Untersuchungskonzept. Während der Untersuchung orientiert sich die MTU anhand von patentierten Spezialklebestreifen an der Brust und kann so auf drei Ebenen das Brustgewebe vollständig abtasten. ÄrztInnen und MTUs arbeiten dabei immer im Team: Die MTUs berichten an die MedizinerInnen, welche anschließend die Diagnose stellen. Die taktile Brustuntersuchung ist nicht als Ersatz für die Bildgebung zu sehen (nicht alle Gewebeveränderungen sind tastbar!), sondern als sinnvolle Ergänzung.
Jetzt einen Restplatz sichern!
Du möchtest an der Studie teilnehmen und eine innovative Methode zur Früherkennung kennenlernen? Das geht ganz einfach! Wenn Du dem Anforderungsprofil entsprichst, kannst Du unter +43 650 4956568 direkt mit discovering hands in Kontakt treten und einen Termin vereinbaren. Mehr zur Studie findest Du unter diesem Link.
Weitere Informationen zu discovering hands findest Du hier!
Der Oktober steht bei MOOCI auch dieses Jahr wieder ganz im Zeichen der Brustkrebsfrüherkennung. Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Die gute Nachricht: Rund 80 Prozent der Patientinnen im frühen Erkrankungsstadium können geheilt werden. Eine besonders innovative Methode der Früherkennung bietet discovering hands: Der ausgeprägte Tastsinn sehbehinderter Frauen wird beim Ertasten von Tumoren eingesetzt. Somit wird eine Behinderung zu einer Begabung, die die Gesundheit fördert. Wie das funktioniert, stellen wir Dir in diesem Beitrag vor.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Zuletzt aktualisiert: 26. August, 2020