Keratoakanthom
INHALTSVERZEICHNIS
Was versteht die Medizin unter einem Keratoakanthom?
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Was sind die Symptome bei einem Keratoakanthom?
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Welche Ursachen hat ein Keratoakanthom?
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Wie wird ein Keratoakanthom diagnostiziert?
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Wie lässt sich ein Keratoakanthom behandeln?
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Welche Komplikationen können bei einem Keratoakanthom auftreten?
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Wie ist die Prognose bei einem Keratoakanthom?
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Was kostet die Behandlung von einem Keratoakanthom?
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Das Wichtigste zusammengefasst
Ein Keratoakanthom ist eine gutartige Hautwucherung, die aus den Zellen der Haarfollikel entsteht. Es erscheint meist rund, fest und hellrot mit einem schuppigen oder verkrusteten, dunklen Krater in der Mitte.
Keratoakanthome wachsen in der Regel sehr schnell, können sich in 50 Prozent der Fälle aber wieder von selbst zurückbilden. Bei unkontrolliertem Wachstum kann sich die Hautwucherung zu einem bösartigen Tumor entwickeln.
Mediziner können die Wucherung oft nur schwer von einem aggressiven Plattenepithelkarzinom unterscheiden, wobei es sich um einen bösartigen Tumor handelt, der auch das umliegende Hautgewebe befallen kann. Zur sicheren Diagnose muss Dein Facharzt eine Gewebeprobe entnehmen und mikroskopisch untersuchen.
Um das Risiko einer Hautkrebserkrankung zu minimieren, kann Dein Hautarzt das Keratoakanthom operativ unter örtlicher Betäubung entfernen. Dafür kann er die Hautwucherung mittels Kürettage ausschaben, vereisen oder herausschneiden, wobei nur selten eine Narbe überbleibt.
Was versteht die Medizin unter einem Keratoakanthom?
Ein Keratoakanthom ist ein meist gutartiger Tumor der Haut, der sich aus den Keratinozyten, also den Zellen der Haarfollikel, entwickelt. Das Keratoakanthom erscheint in der Regel rund, fest und fleischfarben mit einem schuppigen oder verkrusteten, dunklen Krater in der Mitte. Derartige Hautwucherungen wachsen in der Regel relativ rasch an und können sich in etwa der Hälfte aller Fälle sogar wieder von selbst zurückbilden. Dabei bleiben allerdings Narben zurück. Mediziner kategorisieren die Hautwucherung häufig auch als Variante des aggressiven Plattenepithelkarzinoms, einer Vorstufe von Hautkrebs.
Im Gegensatz zu einem Keratoakanthom handelt es sich bei einem Plattenepithelkarzinom um eine bösartige Hautentartung, die meist auch recht aggressiv anwächst. Das Karzinom ist dabei eine Krebsvorstufe, die sogenannte Präkanzerose. Ein Plattenepithelkarzinom kann unterschiedliche Erscheinungsformen aufweisen. In der Regel erkennst Du es an seinen stark verhornten, fleckenförmigen Hautveränderungen und einem flachen Geschwür mit einem erhobenen Rand. Die Hautwucherung kann dabei auch in andere Organe streuen und umliegendes Gewebe befallen, was bei einem Keratoakanthom nicht der Fall ist.
In vielen Fällen können Mediziner das vorwiegend gutartige Keratoakanthom nicht eindeutig von einem bösartigen Plattenepithelkarzinom unterscheiden. Zur sicheren Diagnose muss Dein zuständiger Hautarzt eine Gewebeprobe entnehmen und mikroskopisch untersuchen.
Was sind die Symptome bei einem Keratoakanthom?
Das Keratoakanthom entsteht hauptsächlich an sehr lichtexponierten Hautstellen und betrifft vorwiegend ältere Personen ab dem 60. Lebensjahr. Die Hautwucherungen treten vorwiegend im Gesicht, an den Unterarmen, an den Handrücken oder am Nacken auf.
Sie ähneln dabei einem Trichter oder Krater mit einer dunklen Mitte, aus der meist ein Hornkegel hervorwächst. Mediziner bezeichnen diesen Krater als zentralen Hornpfropf mit umrandender Lippenbildung. Nach ein bis zwei Monate können sie einen Durchmesser von bis zu drei Zentimetern erreichen. In Ausnahmefällen können die Wucherungen auch doppelt so groß werden. Ein Keratoakanthom erkennt Dein Facharzt vornehmlich anhand seines charakteristischen, mit Keratin gefüllten Kraters, der sich seitlich gut vom umliegenden Hautgewebe abgrenzt. In tieferen Hautschichten, wie etwa in der Lederhaut, kann die Hautwucherung auch Mikroabszesse, also kleine Entzündungen, hervorrufen.
Keratoakanthome bilden sich zudem häufiger bei Männern als bei Frauen aus. In vielen Fällen verfügen die Hautwucherungen auch über feine Blutgefäße, die vom Hornkegel der Wucherung ausgehen und häufig sogar mit freiem Auge sichtbar sind. Keratoakanthome können einerseits symptomlos auftreten, in anderen Fällen allerdings auch einen starken Juckreiz auslösen. Letzteres ist primär bei eruptiven, multiplen Keratoakanthomen der Fall, die meist in größeren Ansammlungen von bis zu Hunderten Papeln auftreten und zudem auch Schleimhäute befallen können. Solltest Du Schmerzen oder starken Juckreiz an den betroffenen Hautstellen verspüren, so kann Dir Dein zuständiger Facharzt schmerzlindernde und entzündungshemmende Mittel in Form von Tabletten, Salben oder Lotionen zur Behandlung verschreiben.
Welche Ursachen hat ein Keratoakanthom?
Durch krebseregende Substanzen wie Nikotin, Teer, Mineralöle oder spezielle Hautpeelings
UV-Strahlung, Virusinfektionen, geschwächtes Immunsystem oder genetische Vorbelastung
Zu den Auslösern können auch HP-Viren gehören
Eine weitere Ursache kann intensiver Hautkontakt zu chemischen Reizstoffen sein
Die Ursache des Keratoakanthoms haben Mediziner bislang noch nicht genau definiert. Häufig zählen Spezialisten das Keratoakanthom zur Hautkrebsart der Plattenepithelkarzinome. Fachärzte stellen dabei enge Verbindungen zu krebserregenden Substanzen wie Nikotin, Teer, Mineralölen oder speziellen Hautpeelings mit irritativen Anwendungen her. Außerdem können UV-Strahlung, Virusinfektionen, ein geschwächtes Immunsystem und genetische Vorbelastung zur Entstehung von Keratoakanthomen beitragen. Spezialisten vermuten zudem auch, dass HP-Viren, die normalerweise zur Bildung von Hautwarzen und in weiterer Folge zur Ausbildung einiger Krebsformen führen, als Ursache eines Keratoakanthinoms gelten könnten. Häufig identifizieren Mediziner auch intensiven Hautkontakt zu chemischen Reizstoffen als Ursache einer Hautwucherung.
Wie wird ein Keratoakanthom diagnostiziert?
Solltest Du eine außergewöhnliche Hautwucherung an sonnenexponierten Hautstellen beobachten, so konsultiere Deinen zuständigen Hautarzt. Ob es sich bei der Wucherung tatsächlich um ein Keratoakanthom handelt, kann Dein Facharzt nur mittels Biopsie feststellen.
Dabei entnimmt er an der betroffenen Stelle unter örtlicher Betäubung eine Gewebeprobe und untersucht sie unter dem Mikroskop. Grundsätzlich zeichnen sich Keratoakanthome durch einen runden, hohen und festen Knoten, meist hellrot oder fleischfarben, mit einem dunklen Krater in der Mitte aus. In vielen Fällen sind sie jedoch nur schwer von bösartigen Plattenepithelkarzinomen, einer Vorstufe von Hautkrebs, zu unterscheiden.
Wie lässt sich ein Keratoakanthom behandeln?
Ein Keratoakanthom kann sich wieder eigenständig zurückbilden, was Mediziner als spontane Remission bezeichnen. Dies tritt allerdings nur in der Hälfte aller Fälle auf, weshalb Dein Facharzt oftmals auch zu anderen Behandlungsmethoden greifen muss.
Da ein Keratoakanthom sehr rasch anwächst, solltest Du so schnell wie möglich einen Hautarzt oder spezialisierten Facharzt aufsuchen, der das entartete Gewebe so zeitnah wie möglich entfernen sollte. Durch die vollständige Entfernung der Wucherung kann Dein Facharzt verhindern, dass sich das Gewebe zu einem bösartigen Tumor entwickelt. Da sich das Keratoakanthom auch nur schwierig von weißem Hautkrebs und anderen Vorstufen bösartiger Hauttumore unterscheiden lässt, sollte es Dir Dein Hautarzt chirurgisch entfernen.
Zur Entfernung kann Dein Facharzt die Wucherung herausschneiden oder im Zuge einer Kürettage unter lokaler Betäubung herausschaben. Bei der sogenannten chirurgischen Exzision entfernt Dein Hautarzt in der Tiefe und zur Seite etwa zwei bis drei Millimeter mehr an Gewebe, um alle entarteten Zellen vollständig zu beseitigen. Alternativ kann Dein Facharzt die Kürettage auch mit einer chirurgischen Vereisung oder Verödung der entarteten Zellen kombinieren.
Dein zuständiger Spezialist kann den Tumor allerdings auch mit Methotrexat oder 5-Fluoruracil behandeln, indem er die jeweilige Substanz in die betroffene Hautstelle injiziert. Durch die Injektion der beiden Arzneimittel kann Dein Facharzt das Zellwachstum der Tumorzellen hemmen. Alternativ kann er Dir auch eine 5-Fluoruracil-Creme wie Efudix verschreiben, die Du innerhalb des vorgeschriebenen Behandlungszeitraums etwa drei bis vier Mal täglich auf die betroffene Stelle auftragen solltest.
Welche Komplikationen können bei einem Keratoakanthom auftreten?
Mediziner identifizieren Keratoakanthome häufig als Vorstufe vom bösartigen Plattenepithelkarzinom. Wenn Du ein Keratoakanthom also nicht behandeln lässt, kann es sich in eine aggressivere Wucherung und damit sogar zu bösartigem Hautkrebs verwandeln.
Aus diesem Grund solltest Du bei Verdacht auf ein Keratoakanthom möglichst zeitnah einen Hautarzt aufsuchen und die Wucherung untersuchen und entfernen lassen. Ein Keratoakanthom an sich streut zwar nicht, aber sollten die Tumorzellen entarten und sich zu einer bösartigen Wucherung entwickeln, so könnte der Tumor umliegendes Gewebe befallen.
Nach der operativen Entfernung des Keratoakanthoms solltest Du Dich unbedingt an die Hygienemaßnahmen und Nachsorgeempfehlungen Deines behandelnden Hautarztes halten, um den Heilungsprozess bestmöglich zu unterstützen. Bei guter Nachsorge heilt die Operationswunde ohne weitere Komplikationen ab und es sollte sich kein neues Keratoakanthom an der behandelten Stelle ausbilden.
Wie ist die Prognose bei einem Keratoakanthom?
Die Prognose bei einem Keratoakanthom gestaltet sich in der Regel positiv. In der Hälfte der Fälle bilden sich die Hautwucherungen spontan zurück, wobei Du mit keinen weiteren Komplikationen rechnen musst. Nach einer spontanen Remission kann jedoch eine Narbe überbleiben, während nach einer chirurgischen Entfernung hingegen meist keine oder nur eine kleine Narbe zu sehen ist. Um den Heilungsprozess nach einer operativen Entfernung zu beschleunigen und Narben vorzubeugen, solltest Du ärztliche Anweisungen zur richtigen Narbenpflege befolgen und auf ausreichend Sonnenschutz achten.
Um zukünftige Hautwucherungen zu vermeiden, solltest Du regelmäßige Hautuntersuchungen wahrnehmen. Im Zuge dessen kann Dein Hautarzt schon frühzeitige Formen eines Keratoakanthoms oder anderer, mitunter auch bösartiger Hautkrebsarten feststellen und rechtzeitig behandeln.
Was kostet die Behandlung von einem Keratoakanthom?
Die Behandlungskosten des Keratoakanthoms hängen von der jeweiligen Therapiemethode und der Behandlungsintensität ab. Je nachdem, ob Du zur Behandlung einen Privat- oder Wahlarzt konsultierst, solltest Du mit Kosten ab 200 Euro rechnen.
Sofern Dein zuständiger Facharzt die operative Entfernung der Wucherung als medizinische Notwendigkeit einstuft, kannst Du Dir einen Teil der Kosten von Deinem Krankenversicherungsträger zurückholen oder Dir die Kosten sogar vollständig erstatten lassen. Informiere Dich darüber am besten direkt bei Deinem zuständigen Versicherungsträger.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Therapie bei einem Keratoakanthom?
In der Regel übernimmt die Krankenkasse alle notwendigen und zweckmäßigen Diagnose- und Behandlungskosten. Je nach Behandlungsart und -intensität kannst Du mit einer Teil- oder Vollerstattung der anfallenden Therapiekosten rechnen. In manchen Fällen kann jedoch ein Selbstbehalt anfallen, wozu Dich Dein jeweiliger Krankenversicherungsträger genauer beraten kann.
Über die Autorin: Dr. Simone Hermanns
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe
Dr. med. Simone Hermanns ist als Fachärztin am Universitätsspital Zürich tätig und unterstützt MOOCI seit Februar 2020 als medizinische Expertin für den Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe.
Seit nunmehr 7 Jahren arbeitet sie voller Energie und Lebenslust als Ärztin in verschiedenen klinischen Fachbereichen in Deutschland und der Schweiz. Die Liebe zur Medizin entdeckte Sie besonders im operativen Bereich,da die Vielfältigkeit dieses Bereichs immer wieder aufs Neue fasziniert.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Einige Hauterscheinungen können auf eine Form von Hautkrebs hindeuten. Um eine grundsätzlich gutartige Hautwucherung handelt es sich bei hellroten, knotigen Hautstrukturen mit einer dunklen, kraterartigen Vertiefung. Mediziner bezeichnen diese Hautwucherung als Keratoakanthom, welches trotz grundsätzlich guter Prognose in eine bösartige Tumorform übergehen kann. Keratoakanthome wachsen besonders schnell, können in 50 Prozent der Fälle aber auch von selbst wieder verschwinden. Um Risiken einer Hautkrebserkrankung zu minimieren, sollte Dein Facharzt sie jedoch operativ entfernen.
AUTOR
Dr. med. Simone Hermanns
Medizinische Expertin
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 5. Juli, 2023