Tierhaarallergie
INHALTSVERZEICHNIS
Was versteht die Medizin unter einer Tierhaarallergie?
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Was sind die Symptome einer Tierhaarallergie?
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Welche Ursachen hat eine Tierhaarallergie?
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Wie erfolgt die Diagnose einer Tierhaarallergie?
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Wie lässt sich eine Tierhaarallergie behandeln?
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Was kann ich selbst bei einer Tierhaarallergie tun?
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Was sind mögliche Folgen einer Tierhaarallergie?
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Wie ist die Prognose bei einer Tierhaarallergie?
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Kann ich einer Tierhaarallergie vorbeugen?
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Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Tierhaarallergie?
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Das Wichtigste zusammengefasst
Eine Tierhaarallergie tritt direkt nach dem Kontakt mit einem Tier auf und die Symptome entwickeln sich oft schon innerhalb von Minuten.
Als oberstes Gebot gilt die Vermeidung der Allergene selbst.
Um die Ursache selbst zu behandeln, kann eine allergenspezifische Immuntherapie erfolgen, aber oft ist eine medikamentöse Therapie ausreichend.
Schon bei den ersten Anzeichen für eine Tierhaarallergie solltest Du einen Arzt aufsuchen.
Was versteht die Medizin unter einer Tierhaarallergie?
Eine Tierhaarallergie ist eine Unverträglichkeit auf Eiweißstoffe, die unter anderem in Schweiß, Speichel, Urin und Kot von Tieren vorkommen. Dies bedeutet, die Allergene, die dazu führen, können sich anfangs im Fell festsetzen und anschließend etwa auf Teppiche gelangen. Dadurch werden die Allergieauslöser oft über die Atemwege oder durch den Körperkontakt aufgenommen. Etwa jeder 3. Allergiker hat eine Tierhaarallergie. Die häufigste Ausprägung davon ist eine Allergie gegen Katzenhaare. Jedoch müssen die Personen nicht zwingend gegen die Haare selbst allergisch reagieren, sondern auch andere Tierallergene wie Fischfutter und Federn sowie Vogelkot können zu einer allergischen Reaktion führen.
Was sind die Symptome einer Tierhaarallergie?
rinnende oder verstopfte Nase
Husten, Konzentrations- und Schlafstörungen
juckende und tränende Augen
Engegefühl in der Brust und Atemnot
Im Normalfall tritt eine Tierhaarallergie direkt nach dem Kontakt mit einem Tier auf, denn die Symptome entwickeln sich meistens schon innerhalb weniger Minuten.
Die Symptome dieser Allergie sind oft eine rinnende oder verstopfte Nase und Husten. Bei vielen Betroffenen kommt es dadurch zu juckenden und tränenden Augen. Auch ein Engegefühl in der Brust und Atemnot sowie Konzentrations- und Schlafstörungen gelten als weitere Symptome.
Babys und Kinder hingegen reagieren auf Allergene oftmals empfindlicher, weil ihr Immunsystem in den jungen Jahren noch nicht ausreichend gestärkt ist. Allerdings können Allergien bei Säuglingen nach einigen Jahren auch wieder von selbst verschwinden. Nur in besonders schweren Fällen verursacht die allergische Reaktion einen lebensbedrohlichen allergischen Schock. Zu den typischen Symptomen in solch einem Fall gehören Übelkeit und Erbrechen.
Welche Ursachen hat eine Tierhaarallergie?
Im Grunde kann jedes Tier mit Fell oder Federn eine Allergie auslösen, wenn es mit einer Person gemeinsam zusammenlebt. Am häufigsten verursachen Hunde und Katzen eine Tierhaarallergie. Allerdings lösen oft auch Meerschweinchen, Kaninchen, Hamster, Mäuse und Pferde eine allergische Reaktion aus. Bei einigen Betroffenen führen ebenso Federn und Vogelkot zu einer Tierhaarallergie. Viele Menschen sind nicht nur gegen eine einzelne Tierart allergisch, sondern gegen mehrere Arten. Etwa 30 Prozent der Katzenallergiker reagieren auf eine weitere Tierart allergisch.
Bei einer Tierhaarallergie führen nicht die Tierhaare selbst zur allergischen Reaktion, sondern viel mehr Eiweißstoffe, die an den Haaren haften. Diese feinen Haare gelangen dann in die Luft und werden von den Personen eingeatmet.
Welche Risikofaktoren begünstigen eine Tierhaarallergie?
Auch bei Tierhaarallergien spielen die Gene eine gewisse Rolle. Denn bestimmte genetische Veranlagungen erhöhen das Risiko, eine Allergie zu entwickeln.
Wenn beide Elternteile eine Allergie haben, entwickelt das Kind mit einer Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent eine Allergie. Im Vergleich dazu haben Menschen, die familiär nicht vorbelastet sind, ein deutlich geringeres Allergierisiko. Häufig kommt es bei einer Tierhaarallergie auch zu einer Kreuzallergie.
Wie erfolgt die Diagnose einer Tierhaarallergie?
Insbesondere wenn es zu Heuschnupfen oder Asthma kommt, untersucht der Arzt nach der Anamnese das Blut auf bestimmte Antikörper. Danach führt er einen sogenannten Prick-Test durch, um das auslösende Allergen genauer zu bestimmen. Beim Prick-Test testet der Spezialist die Reaktion der Haut auf unterschiedliche Allergene, um eine entsprechende Sensibilisierung zu erkennen. Anschließend kann der Mediziner ebenso eine Lungenfunktionsprüfung durchführen.
Grundsätzlich solltest Du schon bei den ersten Anzeichen einer Tierhaarallergie einen Arzt aufsuchen. Denn nur wenn eine frühzeitige Behandlung erfolgt, kann das Risiko für allergisches Asthma gesenkt werden.
Wie lässt sich eine Tierhaarallergie behandeln?
Als oberstes Gebot gilt die Vermeidung der Allergene selbst. Daher solltest Du beispielsweise die Haustierhaltung so gut es geht vermeiden. Oftmals ist eine gänzliche Vermeidung der Allergene aber kaum möglich, daher wird Dir Dein Arzt wahrscheinlich bestimmte Medikamente empfehlen. Für die Sofortmaßnahme im Allgemeinen kommen sogenannte Antiallergika zum Einsatz. Hiermit können zwar die vorhandenen Beschwerden gelindert werden, allerdings werden die Ursachen der Allergie damit nicht bekämpft.
Um die Ursache zu behandeln, kann eine allergenspezifische Immuntherapie erfolgen. Durch die regelmäßige Verabreichung der allergieauslösenden Stoffe baut das Immunsystem eine körpereigene Toleranz gegenüber den Allergenen auf. Diese Therapie wird auch Hyposensibilisierung genannt, da mit langsam ansteigenden Dosen Dein Immunsystem daran gewöhnt wird, das Allergen als harmlosen Stoff zu erkennen.
Was kann ich selbst bei einer Tierhaarallergie tun?
Bei leichten Symptomen gibt es einige Tipps, die dabei helfen können, Beschwerden zu lindern:
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Lass Dich nicht vom Tier ablecken.
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Wasche Dir nach dem Kontakt mit dem Tier sofort die Hände.
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Versuche, die feinen Härchen mit einem Kleiderroller von der Kleidung zu entfernen.
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Bettwäsche und all die weiteren Textilien solltest Du regelmäßig bei mindestens 60 Grad waschen.
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Achte darauf, dass sich das Tier nicht im Schlafzimmer aufhält.
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Wasche das Tier regelmäßig, um die Verbreitung von Allergenen zu reduzieren.
Welche Tiere kann ich als Allergiker halten?
Im Grunde sind es nicht die Tierhaare, die die Allergien auslösen, sondern die Eiweißpartikel. Daher sind für Allergiker insbesondere Schildkröten, portugiesische Wasserhunde und spezielle Katzenarten geeignet.
Was sind mögliche Folgen einer Tierhaarallergie?
Im Allgemeinen solltest Du die Anzeichen einer Tierhaarallergie unbedingt ernst nehmen, um gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Grundsätzlich gilt: Bleibt die Tierhaarallergie längere Zeit unbehandelt, so steigt das Risiko für allergisches Asthma. Dabei können sich auch die Beschwerden einer Neurodermitis verschlechtern.
Darüber hinaus gelten vor allem Vogelfedern als idealer Nährboden für Hausstaubmilben. Somit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit einer Hausstaubmilbenallergie. Befindet sich in Deinem Haushalt ein Aquarium, so steigt die Luftfeuchtigkeit. Dadurch können Milben und Schimmelpilze besser überleben und genauso als Auslöser für Allergien gelten.
Wie ist die Prognose bei einer Tierhaarallergie?
Eine Allergie gegen Haustiere kann sich plötzlich entwickeln und oft sogar von einem Tag auf den anderen entstehen. Jedoch ist die Ursache hierfür unklar. Medizinische Experten gehen aber davon aus, dass eine gewisse genetische Veranlagung eine Rolle spielt. Dabei ist die Allergie selbst nicht vererbbar, jedoch die Veranlagung, eine Allergie zu entwickeln. Zudem steht fest, dass Personen, die bereits auf andere Stoffe allergisch reagieren, ein erhöhtes Risiko für eine Tierhaarallergie haben.
Tierhaarallergien können sich mit der Zeit verschlimmern, wenn sie unbehandelt bleiben. Die Stärke der Beschwerden variiert aber von Mensch zu Mensch. Bei vielen Betroffenen entsteht in diesem Zusammenhang allergisches Asthma. Oftmals greifen die Entzündungen von den oberen auf die unteren Atemwege über. Dennoch kommt es oft vor, dass sich Allergien im Alter deutlich bessern.
Kann ich einer Tierhaarallergie vorbeugen?
Einer Tierhaarallergie kannst Du nicht direkt vorbeugen, daher solltest Du den Kontakt zu den jeweiligen Tieren möglichst meiden oder nur auf bestimmte Rassen zurückgreifen.
Personen, die familiär vorbelastet sind, aber noch keine Allergie haben, müssen nicht unbedingt auf ein Haustier verzichten. Denn Studien haben gezeigt, dass sich beispielsweise die Haltung eines Hundes sogar positiv auswirken kann.
Auf Katzenhaltung solltest Du jedoch dennoch verzichten, wenn bei Dir eine genetische Veranlagung vorliegt. Allerdings gibt es einen Impfstoff gegen Katzenallergene. Diese Impfung ist aber nicht für Menschen, sondern für Katzen selbst. Im Grunde wird die Allergie durch ein körpereigenes Protein ausgelöst, das vor allem in Speichel und Hautschuppen vorkommt. Wenn sich die Katzen so mit der Zunge säubern, dann gelangt das Eiweiß in das Fell und kann sich folglich in Deiner ganzen Wohnung verbreiten. Daher ist das Ziel der Impfung, diese Allergenbereitschaft des Proteins bereits in der Katze zu verringern und die Symptome beim Menschen zu verhindern.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Tierhaarallergie?
Ja, im Regelfall werden alle notwendigen Diagnose- und Therapieverfahren von der Krankenversicherung übernommen. Nur bei speziellen Leistungen kann ein Selbstbehalt für Dich anfallen. Informiere Dich am besten direkt bei Deinem Versicherungsträger darüber.
Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.
Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.
Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Tränende Augen und eine laufende Nase nach dem Kontakt mit einem Tier können auf eine Tierhaarallergie hinweisen. Bleibt diese Allergie unbehandelt, so kann sich daraus ein allergisches Asthma entwickeln. Daher solltest Du in allen Fällen eine allergische Reaktion medizinisch abklären lassen. Wie solch eine Allergie verursacht wird und wie sie sich am besten behandeln lässt, erfährst Du hier.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 26. November, 2023