HWS-Syndrom (Zervikalsyndrom)

Kommt es zu Rücken- oder Nackenschmerzen im Bereich der Halswirbelsäule, handelt es sich um ein Halswirbelsäulen- oder Zervikalsyndrom. In manchen Fällen strahlen die Schmerzen sogar in die Schultern, Arme und Hände aus. Ein HWS-Syndrom ist meist die Folge einer degenerativen Veränderung im Bereich der Halswirbelsäule. In manchen Fällen ist die Ursache aber auch eine Fehlstellung oder Verletzung der Wirbelsäule. Die Behandlung erfolgt über konservative Maßnahmen wie der Kräftigung der Muskulatur im Nacken. Im Falle eines chronischen Zervikalsyndroms kann es sein, dass eine Operation zur Behebung der Beschwerden erforderlich ist.


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HWS-Syndrom (Zervikalsyndrom)

ICD-10-GM-2020 M53-M54

Was versteht die Medizin unter Gelenkschmerzen?

Gelenkschmerzen kommen häufig vor. An schmerzenden Gelenken leidet fast jeder zweite Mensch über 45 Jahren. Meist sind Abnutzungserscheinungen die Ursache der Schmerzen. Aber auch entzündete oder verletzte Gelenke können Schmerzen verursachen. Gelenkschmerzen können akut oder chronisch auftreten. In manchen Fällen sind sie vor allem in Ruhephasen oder nachts besonders stark.
 
HWS-Syndrom ist ein Sammelbegriff, den Mediziner benutzen, um Schmerzen im Bereich der Halswirbelsäule zusammenzufassen. Unterschieden wird zwischen dem akuten und dem chronischen HWS-Syndrom. Zu einem akuten HWS-Syndrom kommt es aufgrund einer Verletzung oder einer ungewohnten Belastung der Halswirbelsäule. Auch Zugluft kann ein HWS-Syndrom begünstigen. Zu einem chronischen HWS-Syndrom kommt es meist aufgrund degenerativer Veränderungen im Bereich der Halswirbelsäule.

Wie sehen die Symptome des HWS-Syndroms aus?

Typisches Kennzeichen eines HWS-Syndroms sind Nackenschmerzen. Diese können so stark sein, dass sie in Schultern, Arme und Hände ausstrahlen. Die Schmerzen können auch in den Kopf ausstrahlen und dort starke Kopfschmerzen, Schwindel und in besonders schweren Fällen auch Sehstörungen oder einen Tinnitus auslösen.
 
In einigen Fällen kommt es zu neurologischen Störungen wie Kribbeln, Taubheitsgefühl oder Lähmungserscheinungen. Auch Verspannungen und Verhärtungen in der Muskulatur des Nackens sind ein typisches Symptom. Je nachdem wohin die Schmerzen ausstrahlen, unterscheidet die Medizin zwischen einem oberen, einem mittleren und einem unteren Zervikalsyndrom.
 
Das obere HWS-Syndrom zeichnet sich durch Ausstrahlen der Schmerzen in den Hinterkopf aus. Die Schmerzen können über die Ohren bis in die Stirnregion ziehen. Ursache dafür ist häufig eine degenerative Veränderung an den Gelenkverbindungen der Wirbel in der Halswirbelsäule, eine Uncovertebralarthrose.
 
Strahlen die Schmerzen zwischen den Schulterblättern und über die Schulter hinaus aus, handelt es sich um ein mittleres HWS-Syndrom. Bei dieser Art des Zervikalsyndroms kann es zu Störungen der Nervenfunktion kommen, die die Arme beeinträchtigen. Möglich sind Beschwerden wie Schmerzen in den Armen, Taubheitsgefühl und Lähmungserscheinungen in den Armen.
 
Auch das untere HWS-Syndrom geht mit Störungen der Arme einher. Die Schmerzen strahlen bei dieser Form allerdings bis in die Hände aus. Lokalisiert der Arzt die Stelle der Schmerzen, kann er unter Umständen einen Rückschluss darauf ziehen, welche Nervenwurzel vom Zervikalsyndrom betroffen ist.
 
Im Bereich des Nackens verlaufen viele Nerven, die Gesicht und Kopf steuern. Aus diesem Grund kann ein HWS-Syndrom zu neurologischen Ausfällen in diesen Bereichen führen. Die Beeinträchtigung der Nerven kann auch Schwindel, Sehstörungen, Ohrensausen oder Übelkeit nach sich ziehen.
 
Wie lange die Schmerzen bestehen bleiben ist von Patient zu Patient verschieden. In einigen Fällen sind die Schmerzen nach wenigen Tagen wieder verschwunden, in anderen Fällen dauert ein akutes HWS-Syndrom bis zu zwei Wochen. Auch äußere Faktoren wie zum Beispiel Stress wirken sich auf die Heilungsdauer aus, oder können dazu führen, dass die Nackenschmerzen immer wieder kommen.
 
Für eine langfristige Besserung ist in solchen Fällen die Mitarbeit des Betroffenen entscheidend und hängt vor allem davon ab, ob er eine schlechte Haltung, Gewohnheiten oder Belastungen korrigiert. Wenn eine ernsthafte Erkrankung die Ursache ist, hängt der Verlauf auch von dieser ab.

Welche Ursachen kann das HWS-Syndrom haben?

Im Hinblick auf die Ursachen erfolgt eine Einteilung unter Berücksichtigung der biomechanischen Ursachen. Ein überwiegender Teil lässt sich auf degenerative Veränderungen, also Verschleißerscheinungen in der Halswirbelsäule zurückführen.
 
Solche Verschleißerscheinungen sind beispielsweise Veränderungen der Bandscheiben, wie sie bei Bandscheibenvorfallauftreten, aber auch Störungen an den Haltebändern oder den Wirbelgelenken sowie Knochenabbau an der Halswirbelsäule fallen in diese Kategorie.
 
Ein HWS-Syndrom kann auch die Folge angeborener Entwicklungsstörungen sein. Mögliche Störungen sind beispielsweise Skoliose oder Morbus Scheuermann, aber auch angeborene Missbildungen der Wirbelkörper wie Keil- oder Blockwirbelbildung.
 
Ein HWS-Syndrom kann aber auch die Folge verschiedener Erkrankungen sein. So können entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew oder infektiöse Erkrankungen der Halswirbelsäule zu einem Zervikalsyndrom führen. Auch Stoffwechselerkrankungen wie Osteoporose oder Rachitis sowie Tumorerkrankungen können zu den Symptomen eines HWS-Syndroms führen.
 
Aber nicht immer ist eine andere Erkrankung oder eine Verschleißerscheinung die Ursache für ein Zervikalsyndrom. In manchen Fällen sind die Beschwerden im Bereich des Nackens auch auf Frakturen oder ein Schleudertrauma im Bereich der Halswirbelsäule zurückzuführen.

Wer ist am häufigsten vom HWS-Syndrom betroffen?

Das HWS-Syndrom zählt zu den am häufigsten auftretenden Schädigungen des Bewegungsapparates. Überwiegend betroffen sind Erwachsene. Frauen leiden etwas häufiger an unspezifischen Nackenschmerzen als Männer.

Welche Folgen kann das HWS-Syndrom für die Betroffenen haben?

Je nach Intensität kann ein HWS-Syndrom den Alltag des Betroffenen stark einschränken, denn Nackenschmerzen beeinträchtigen die Bewegungsfähigkeit. Viele Betroffene haben Angst, die Beschwerden durch körperliche Aktivität zu verschlimmern. Solange es zu keinen ernsthaften Problemen kommt, ist es aber wichtig, ein gewisses Maß an Bewegung aufrechtzuerhalten und dem Alltag möglichst wie gewohnt nachzugehen.
 
Ein HWS-Syndrom bringt auch ein gewisses Verletzungsrisiko mit sich, wenn der Betroffene unter starkem Schwindel leidet. Es ist möglich, dass der Patient das Gleichgewicht verliert und stürzt. Dabei kann es zu Verletzungen kommen.

Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?

Obwohl Nackenschmerzen unangenehm sind, ist eine medizinische Behandlung meist nicht sofort erforderlich. Du solltest allerdings einen Arzt aufsuchen, wenn eine Verletzung, ein Unfall oder ein Sturz die Ursache für die Nackenschmerzen sind. Auch wenn Fieber, Nachtschweiß oder Lähmungserscheinungen auftreten, ist ein Arztbesuch unabdinglich.
 
Selbes gilt, wenn die Intensität der Schmerzen zunimmt oder das Kraft-, Schmerz- oder Berührungsempfinden gestört sind. Auch bei anderen bekannten Krankheiten wie einer bestehenden Osteoporose, einer Tumorerkrankung, einer Erkrankung des rheumatischen Formenkreises oder einer HIV-Infektion ist es ratsam, zum Arzt zu gehen, wenn Du an starken Nackenschmerzen leidest.

Wie erfolgt die Diagnose des HWS-Syndroms?

Zu Beginn der Diagnose steht ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt, die Anamnese. In diesem Gespräch stellt er Fragen zu genauen Art der Beschwerden und zur Einnahme von Medikamenten. Wenn der Verdacht besteht, dass es sich um ein chronisches HWS-Syndrom handelt, stellt der Arzt auch Fragen zu Deiner psychischen und sozialen Situation. Depressive Verstimmungen, Ängste oder Stress können sich nämlich in Form von Nackenschmerzen manifestieren.
 
Diesem Gespräch folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei prüft der Arzt, ob Verletzungen bestehen oder ob die Bewegungsfähigkeit im Nacken eingeschränkt ist. Er beurteilt die Körperhaltung und tastet den Nackenbereich auf Muskelverspannungen oder Veränderungen an den Wirbeln ab. Er überprüft auch die Temperatur der Haut im Nacken und prüft ob Schwellungen bestehen, denn das können Hinweise auf zugrunde liegende Krankheiten sein.
 
Der Arzt muss vor allem bei einem wiederkehrenden HWS-Syndrom eine Schädigung der Nervenwurzel oder des Halsmarkes ausschließen. In manchen Fällen fertigt der Arzt eine Röntgenaufnahme der Halswirbelsäule an. So kann er größere Abnutzungserscheinungen oder Fehlstellungen ausschließen. Wenn der Arzt keine zugrunde liegende Ursache feststellen kann, handelt es sich um unspezifische Nackenschmerzen.

Wie lässt sich das HWS-Syndrom behandeln?

Wenn der Arzt im Rahmen der Diagnosestellung eine Schädigung der Nervenwurzel oder des Halsmarkes ausschließen konnte, erfolgt die Behandlung im Rahmen konservativer Therapiemethoden. Die Behandlungsmöglichkeiten sind vielfältig, deshalb stimmt der Arzt sie individuell mit dem Patienten ab. Der Heilungserfolg ist wesentlich von der Mitarbeit des Patienten abhängig.
 
Ist der Patient fit und motiviert an der Therapie mitzuarbeiten, ist Bewegung und Sport eine zentrale Säule bei der Therapie. Durch Ausdauersport und Krafttraining können die Symptome langfristig gelindert werden. Ebenso bieten Physiotherapie und Heilgymnastik eine wichtige Säule bei der nicht-medikamentösen Therapie eines HWS-Syndroms. Faszientraining trägt zur Lockerung schmerzender und verklebter Faszien bei.
 
Wärme hilft gegen die Schmerzen. Dafür am besten eine Wärmflasche in ein Tuch wickeln und in den Nacken legen oder mit einer Infrarot-Lampe bestrahlen. Weitere Therapiemöglichkeiten sind Heilmassagen, um die verspannte Muskulatur zu lockern und Akupunktur. Auch Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder autogenes Training sind empfehlenswert, denn sie helfen beim Stressabbau.
 
Sind die Schmerzen besonders stark, kann der Arzt schmerzstillende Medikamente verschreiben. Diese bekämpfen allerdings nur die Symptome und beheben nicht die Ursache. In manchen Fällen ist die Injektion von nervenberuhigenden Medikamenten erforderlich. Bei manchen Patienten ist das Tragen einer Halskrause empfehlenswert, um den Nacken ruhig zu stellen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn dem HWS-Syndrom ein Schleudertrauma vorangegangen ist.

Wann muss beim HWS-Syndrom eine Operation erfolgen?

Während bei einem akuten Zervikalsyndrom die Beschwerden im Normalfall nach ein paar Tagen wieder verschwinden, müssen sich Patienten mit einem chronischen HWS-Syndrom auf das Wiederkehren der Verletzungen einstellen.
 
Oft verschwinden die Symptome nicht ganz. Unter Umständen ist in solchen Fällen eine stabilisierende Operation mit Versteifung oder das Einsetzen einer Bandscheibenprothese erforderlich. Bandscheibenvorfälle im Bereich der Halswirbelsäule sind allerdings sehr selten. Meist betrifft ein Bandscheibenvorfall die Lendenwirbelsäule.
 
Je nachdem, wo genau sich die Blockade befindet, können auch Störungen im vegetativen Nervensystem auftreten. Das vegetative Nervensystem steuert lebenswichtige Körperfunktionen wie Atmung, Verdauung oder Stoffwechsel und es reguliert die Körpertemperatur. Wenn es beeinträchtigt ist, kann es zu Durchblutungsstörungen, Kopfschmerzen oder Sehstörungen kommen. In manchen Fällen ist eine rasche operative Lösung erforderlich.

Was muss ich vor der Operation beachten?

Für die Operation musst Du nüchtern sein, das heißt, Du darfst mindestens sechs Stunden vorher nichts mehr essen oder trinken. Ebenso solltest Du mindestens für sechs Stunden vorher nicht Rauchen und auf den Konsum von Alkohol verzichten. Auch die Einnahme von Medikamenten musst Du gegebenenfalls unterbrechen. Informiere Deinen Arzt, falls Du regelmäßig Medikamente einnimmst, damit er Dir sagen kann, in welchem Zeitraum Du deren Einnahme pausieren musst.

Wie erfolgt die Operation bei Gelenkschmerzen?

Bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich der Halswirbelsäule ist das schmerzfreie Gleiten der Wirbel nicht mehr möglich. Die betroffene Bandscheibe kann großen Druck auf die Nerven der Halswirbelsäule ausüben und sie so stark in Mitleidenschaft ziehen. Im Zuge der Operation wird der Druck verringert, den die ausgetretene Bandscheibe ausübt. Dadurch erfolgt eine Entlastung der Nerven.
 
Ist es zu neurologischen Ausfällen gekommen, tritt durch eine solche OP meist eine sofortige Besserung ein. Die Operation zielt darauf ab, entstandene Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu beheben.
 
Wenn aufgrund einer Degeneration der Bandscheiben im Bereich zwischen den Halswirbeln, der sonst von der Bandscheibe ausgefüllt wird, zu viel Raum leer bleibt, ist die einzige Behandlungsmöglichkeit eine Versteifung der Wirbelsäule mithilfe einer Metallschraube. Der Arzt fusioniert angrenzende Wirbelkörper und kann so dem Einsetzen einer künstlichen Bandscheibe, einer Bandscheibenprothese, vorbeugen.
 
Der Nachteil dieser Methode ist, dass sie die Bewegungsfähigkeit der Wirbelsäule dauerhaft einschränkt. Im Bereich der Halswirbelsäule hat eine solche Metallschraube allerdings keine gravierenden Auswirkungen für den Alltag des Betroffenen.
 
Im Falle eines ausgeprägteren Bandscheibenvorfalls kann der Chirurg die betroffene Bandscheibe mit einer künstlichen Bandscheibe ersetzen. So bleibt die Bewegungsfähigkeit der Wirbelsäule bestmöglich erhalten.
 
Unabhängig davon, welches Verfahren der Arzt anwendet, findet die Operation der Bandscheiben unter Vollnarkose statt. Die klassische Methode zur Operation der Halswirbelsäule ist über einen Schnitt an der Vorderseite des Halses. So erhält der Arzt einen Zugang zur Halswirbelsäule. Es stehen aber auch unterschiedliche minimal-invasive Verfahren zur Verfügung.
 
Eine Operation im Bereich der Halswirbelsäule ist meist mit einem Aufenthalt im Krankenhaus von vier bis sechs Tagen verbunden.

Was muss ich nach der Operation beachten?

In den ersten vier bis sechs Wochen nach einer Bandscheiben-OP ist körperliche Schonung essenziell. Danach stellt eine normale Belastung meist kein Problem mehr dar. Spätestens acht Wochen nach dem Eingriff sollte daher mit Reha-Maßnahmen begonnen werden.
 
Im Zuge der Rehabilitation erfolgt eine gemäßigte, aber kontinuierliche Belastung der Wirbelsäule. So erfolgt ein langsamer Wiederaufbau und die Kräftigung der Muskulatur. Ein Spezialist sollte das Reha-Programm begleiten. Im Allgemeinen sind Bewegung und Sport das ideale Mittel, um die Wirbelsäule zu stärken und zu stabilisieren. Zudem kannst Du dadurch weitere Beschwerden vermeiden.

Welche Risiken kann die HWS-Syndrom-Operation bergen?

Zu Komplikationen kommt es bei einer Operation an den Bandscheiben nur selten und auch die Risiken sind gering. Neben den Risiken, die mit einer jeden Operation einhergehen, kommt es in sehr seltenen Fällen zu einer Verletzung der Nerven, der Halsgefäße, der Luftröhre oder der Speiseröhre.
 
Eine weitere mögliche, aber sehr seltene Komplikation, ist die Verletzung des Rückenmarks. Dieses Risiko besteht vor allem dann, wenn der Zugang zur Wirbelsäule über den Nacken erfolgt. Kommt es bei der Operation zu einer Verletzung des betroffenen Nervs können Bewegungs- und Gefühlsstörungen auftreten.
 
Wie bei allen anderen Operationen besteht auch bei einer Bandscheiben-OP die Gefahr von Störungen bei der Wundheilung oder einer Wundinfektion. Ebenso besteht ein geringes Risiko von Nachblutungen.

Was kann ich selbst gegen das HWS-Syndrom unternehmen?

Wenn Du an einem HWS-Syndrom leidest, solltest Du nicht auf eigene Faust schmerzstillende Medikamente einnehmen, sondern die Dosierung dieser mit einem Arzt abklären. Schmerzmedikamente lindern lediglich die Schmerzen, bekämpfen aber nicht die Ursache. Das HWS-Syndrom bleibt also bestehen, die Medikamente täuschen über das Ausmaß hinweg.
 
Bei einer weiteren falschen Belastung kann es zu weiteren, dauerhaften Schäden an der Halswirbelsäule kommen. Akzeptiere Deinen körperlichen Zustand und erkenne, dass Du ihn verbessern kannst, wenn Du motiviert in die Therapie gehst.
 
Treibe sanfte Sportarten wie Rückengymnastik, Yoga, Schwimmen oder lockeres Laufen. Halte Dich an die Anweisungen des Arztes. Wenn der Arzt Physiotherapie oder Heilgymnastik verordnet, solltest Du die Übungen, die Dir der Therapeut zeigt, konsequent zu Hause fortführen.
 
Hast Du den Verdacht, dass das Zervikalsyndrom auf psychische Ursachen zurückzuführen ist, ist es ratsam, das Gespräch mit einem Psychotherapeuten zu suchen. Dieser kann Dir dabei helfen, die Spirale aus Angst, Schmerz und depressiver Verstimmung zu lösen.
 
Für Betroffene ist auch ratsam, auf gute Schlafqualität zu achten und die richtige Schlafposition durch ein orthopädisches Nackenstützkissen zu fördern. Je nachdem, ob Du den Großteil der Nacht auf dem Bauch, dem Rücken oder auf der Seite liegst, ist ein anderes Kissen passend. Es sollte weich und anschmiegsam sein, aber dennoch die optimale Stützkraft für den Nacken haben. Ebenso sollte es die Bewegungsfreiheit nicht einschränken. Auf dem Markt sind spezielle Kissen aus Naturfasern erhältlich, die schmerzlindernd und beruhigend wirken.

Kann ich einem HWS-Syndrom vorbeugen?

Um Nackenschmerzen vorzubeugen, ist es wichtig, Überlastungen und Zwangshaltungen zu vermeiden. Die effektivste Methode, um Nackenschmerzen vorzubeugen, ist es die Rücken- und Bauchmuskulatur zu kräftigen. Das erreichst Du am besten durch gezieltes und regelmäßiges Training. Dafür bieten sich zum Beispiel Rückenschule, die Kräftigung der Muskeln rund um die Wirbelsäule, Ausdauertraining sowie Dehn- und Beweglichkeitsübungen an.

Was kostet die Behandlung des HWS-Syndroms?

Die Kosten der Behandlung sind abhängig von der Therapie. Verschreibt der Arzt Schmerzmedikamente, fällt die Rezeptgebühr in der Höhe von etwa fünf Euro an.
 
Die Kosten für eine Physiotherapie liegen bei etwa 70 bis 100 Euro pro Stunde. Allerdings übernimmt die Krankenkasse im Normalfall einen Großteil der Kosten, sofern der behandelnde Arzt die Therapiemaßnahme verordnet. Die Kosten für alternative Heilverfahren wie Akupunktur oder eine Heilmassage muss der Patient selbst bezahlen.
 
Ist ein Aufenthalt im Krankenhaus nötig, erfolgt die Abrechnung der Behandlungskosten über die Krankenhauskosten. Pro Tag fällt ein Kostenbeitrag in der Höhe zwischen zehn und 25 Euro an.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung des HWS-Syndroms?

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für die Diagnose und Therapie eines HWS-Syndroms. Je nach Versicherungsträger kann ein Selbstbehalt anfallen. Genauere Informationen dazu erhältst Du direkt bei Deinem behandelnden Arzt oder der Krankenkasse.
 
Ist eine Operation nötig, ist auch ein Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich. Die Kosten für einen Krankenhausaufenthalt übernimmt die Krankenkasse nur zum Teil. Über die Höhe des Selbstbehalts kannst Du Dich beim behandelnden Arzt oder der Krankenkasse informieren.