Diese psychischen Krankheiten werden oft unterschätzt

Viele Menschen leiden in der heutigen Zeit unter den Auswirkungen psychischer Krankheiten. Nicht immer liegt eine offizielle Diagnose vor. Manche leiden im Stillen und riskieren so, dass sich ihr Zustand im Laufe der Zeit immer mehr verschlechtert. Die Ursachen für psychische Krankheiten können aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen. „Den EINEN Grund“ gibt es hier nicht.


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Online-Redaktion

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Zuletzt aktualisiert: 19. Oktober, 2022



Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Viele Menschen leiden in der heutigen Zeit unter den Auswirkungen psychischer Krankheiten.


Oft werden die Krankheiten im psychischen Bereich durch ein Trauma in der Kindheit oder Jugend ausgelöst.


Kinder und Jugendliche wissen oft nicht, dass sie vielleicht von ihren Eltern oder anderen nahestehenden Personen emotional vernachlässigt oder missbraucht werden.


In der modernen Gesellschaft sind das Burnout-Syndrom, Depressionen und Angstzustände besonders weitverbreitet.

Oft werden die Krankheiten im psychischen Bereich durch ein Trauma in der Kindheit oder Jugend ausgelöst. Die Auswirkungen zeigen sich oftmals erst im Erwachsenenalter, wenn die belastende Situation selbst nicht mehr existent ist. Besonders oft sind das Burnout-Syndrom, Depressionen und Angstzustände die Folge.
 
Doch wie kommt es, dass die psychischen Krankheiten so lange unbemerkt bleiben? Wie machen sich die Symptome bemerkbar und wie können diese gegebenenfalls behandelt werden?

Wieso bleiben psychische Krankheiten lange unerkannt?

Kinder und Jugendliche wissen oft nicht, dass sie vielleicht von ihren Eltern oder anderen nahestehenden Personen emotional vernachlässigt oder missbraucht werden. Die eigenen Bedürfnisse werden oft unterdrückt oder als „banal“ abgetan. Erst später tauchen die ersten Symptome auf. Daher fehlt hier vielen Menschen schlicht der Zusammenhang.
 
Männer haben es oft schwerer als Frauen, sich über ihre Gefühle klar zu werden, da es von der Gesellschaft oft als „nicht männlich“ angesehen wird, sich emotional zu zeigen. Schon Aussagen wie „Ein echter Mann weint nicht!“ können dazu führen, dass Emotionen unterdrückt werden, um keine Schwäche zeigen zu müssen.
 
Problematisch ist es unter anderem, dass sich die Auswirkungen nicht behandelter psychischer Krankheiten auch oft körperlich zeigen. Spätestens jetzt entscheiden sich viele Menschen dazu, einen Arzt aufzusuchen. Dieser rät – wenn andere Ursachen ausgeschlossen werden konnten – oft zu einer psychologischen Behandlung.

Welche psychischen Krankheiten sind besonders weitverbreitet?

In der modernen Gesellschaft sind das Burnout-Syndrom, Depressionen und Angstzustände besonders weitverbreitet. Demgegenüber steht ein Fachkräftemangel, der bewirkt, dass viele Betroffene sehr lang auf einen Therapieplatz warten müssen, während sich ihr Zustand möglicherweise noch verschlechtert.
 
Rückhalt in der Familie und um Freundeskreis ist hier viel wert, ersetzt jedoch keine Therapie. Oft können die Krankenkassen dabei helfen, gegebenenfalls schneller Unterstützung zu erhalten.
 
Die folgenden Abschnitte zeigen auf, durch welche Symptome sich die entsprechenden Krankheiten bemerkbar machen. Auf diese Weise lässt sich das Problem, sowohl von Betroffenen als auch vom Umfeld, oft besser eingrenzen und erkennen. (Achtung! Die Auswirkungen psychischer Krankheiten können sehr individuell sein. Daher handelt es sich hierbei um Darstellungen des klassischen Krankheitsverlaufs.)

Das Burnout-Syndrom

Beim Burnout-Syndrom handelt es sich um eine körperliche und psychische Erschöpfung, die zu dem Gefühl führt, mit dem Leben und seinen Herausforderungen nicht mehr fertig zu werden. Die klassischen Symptome sind:
 

Deutlicher Leistungsabfall

 
Sowohl im Arbeits- als auch im Privatleben. Die Betroffenen sind nicht mehr dazu in der Lage, ihre alltäglichen Aufgaben zu bewältigen. Die eigentlich vertrauten Tätigkeiten erscheinen schwer oder sogar unlösbar. Infolgedessen macht sich schnell Nervosität breit.
 

Müdigkeit und Erschöpfung:

 
Wer unter dem Burnout-Syndrom leidet, fühlt sich oft müde und erschöpft. Pausen im Alltag, die länger als gewöhnlich dauern, werden immer mehr zum Pflichtprogramm. Dies führt dazu, dass einige wichtige Dinge in Verzug geraten und negative Konsequenzen zur Folge haben.
 

Rückzug:

 
Die Burnout-Betroffenen ziehen sich immer mehr zurück und vernachlässigen auch soziale Kontakte. Sie gehen auch ihren gewohnten Hobbies nicht mehr nach und bleiben lieber allein.
 

Psychosomatische Auswirkungen:

 
Die psychische Belastung kann sich auch auf den Körper auswirken. Dieser reagiert bei einem Burnout oft mit Schwindel, Übelkeit oder Magen-Darm-Beschwerden. Zudem können Betroffene empfindlicher auf Schmerzen reagieren.

Depressionen

Die Symptome einer Depression ähneln denen eines Burnouts. Deshalb fällt es oft schwer, zwischen diesen beiden Krankheiten zu unterscheiden. Hier ist es wichtig, die letztendliche Einschätzung durch einen Experten vornehmen zu lassen und auf keinen Fall eine Art „Selbsttherapie“ zu versuchen.
 
Personen, die an einer Depression leiden, können sich in der Regel nicht selbst aus dieser emotionalen und körperlichen Erschöpfung befreien. Deshalb kann ein unbehandelter Burnout zu einer Depression führen.
 
Zu den häufigsten Symptomen einer Depression gehören:
 

  • Konzentrations- und Aufmerksamkeitsschwierigkeiten
  • Wenig Selbstwertgefühl und -vertrauen
  • Schuldgefühle
  • Zukunftsängste
  • Schlafstörungen und „Gedankenkarussell“
  • Suizidgedanken und Selbstmordversuche
  • Selbstverletzungen

Angstzustände und Angststörungen

Auch Angsterkrankungen können sich körperlich äußern. Viele Betroffene leiden in den jeweils akuten Situationen unter Schwindel, Herzschmerzen, Herzstolpern und dem Gefühl „jetzt gleich“ in Ohnmacht zu fallen. Bei einer Angststörung tauchen diese unkontrollierbaren Zustände in Normalsituationen auf. Sie stehen in keinem Verhältnis zu der eigentlichen Situation. Oder anders: Angst zu verspüren, kann lebensrettend sein,… aber nur dann, wenn sie auch wirklich berechtigt ist. Wer unter einer Angststörung leidet, befindet sich in einer Art Tunnel. Er empfindet Dinge und Situationen als „bedrohlich“, die für andere vollkommen harmlos sind.
 
Viele Betroffene leiden auch unter Zukunftsängsten. Die unwahrscheinlichsten Szenarien erscheinen ihnen greifbar und gefährlich.
 
Oftmals entlädt sich die aufgestaute Angst dann in einer Panikattacke mit den folgenden Symptomen:
 

  • Herzbeklemmungen oder Herzrasen
  • Atemprobleme, wie Kurzatmigkeit, Hyperventilieren oder Luftnot
  • Benommenheit
  • Kopfschmerzen
  • Starkes Schwitzen
  • Nervosität
  • Schwindel

Wichtig:

Psychische Krankheiten lassen sich in der Regel nur mit professioneller Hilfe behandeln. Aber: Auch ein intaktes und unterstützendes Umfeld kann helfen, zumindest ein kleines Licht am Ende des Tunnels zu sehen.
 
Ein Betroffener, der sich darüber im Klaren ist, dass ein Problem besteht und bereit dazu ist, Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist bereits einen wichtigen Schritt gegangen.


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Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl

Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie


Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.

Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.

Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.

Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.

Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.

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