Brustimplantate

Brustimplantate kommen bei Brustvergrößerungen zum Einsatz und gehören zu den am häufigsten durchgeführten Operationen der ästhetischen Chirurgie. Zu den wichtigsten Gründen für eine Brustvergrößerung mittels Implantat zählen zum einen der ästhetische Gedanke und Wunsch nach größeren und volleren Brüsten, zum anderen eine vorangegangene Entfernung oder Verkleinerung der Brüste aus medizinischer Notwendigkeit. In beiden Fällen steht meist ein gewisser Leidensdruck im Vordergrund: Betroffene Frauen fühlen sich in ihrem Körper nicht weiblich und daher nicht wohl. Eine Brustvergrößerung mittels Implantat kann hier Abhilfe schaffen. Doch auch nach einer Mastektomie kommen nicht selten zur Rekonstruktion der Brust zum Einsatz.


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Brustimplantate

Was sind Brustimplantate?

Brustimplantate sind Kissen aus unterschiedlichen Materialien, die zum operativen Wiederaufbau oder zur Vergrößerung der weiblichen Brust dienen.

Wer hat Brustimplantate erfunden?

Die Idee eines künstlichen Aufbaus der Brust mittels Implantat geht auf das Ende des 19. Jahrhunderts zurück. Erste Experimente wurden durch den Chirurgen Vinzenz Czerny durchgeführt, zum Einsatz kam damals körpereigenes Fett. Da dies keine langfristige Lösung darstellte, wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit unterschiedlichen Materialien experimentiert. 1961 kam es durch zwei texanische Chirurgen erstmals zur Implantation von Silikonkissen. Zwar geriet die Methode anfangs als möglicher Auslöser von Autoimmunerkrankungen in Verruf, wurde allerdings nach jahrelanger Verbesserungsarbeit und Forschung Anfang des 21. Jahrhunderts offiziell zugelassen.

Warum kommen Brustimplantate zum Einsatz?

Brustimplantate kommen vor allem zur Brustvergrößerung zum Einsatz. Der häufigste Grund für eine Vergrößerung ist ein ästhetischer, nämlich die Unzufriedenheit mit der eigenen, natürlichen Brustgröße oder –form und der Wunsch nach einer optischen Verbesserung. Ein weiterer Anlass ist ein Zustand nach Brustoperation mit Entfernung von Gewebe bis hin zur Mastektomie (= chirurgische Entfernung der Brust), wie es bei der Diagnose von Brustkrebs häufig der Fall ist.

Gibt es unterschiedliche Hersteller/ Marken von Brustimplantaten?

Weltweit gibt es mehrere Hersteller von Brustimplantaten, zu den bekanntesten gehören das deutsche Unternehmen Polytech, die französische Firma Eurosilicone sowie die irisch/amerikanische Marke Allergan. Aber auch Establishment Labs, mit dem Sitz in Costa Rica, gehört bereits seit langer Zeit dazu.

Wann kommen Brustimplantate zum Einsatz?

Brustimplantate kommen lediglich auf Wunsch der Patientinnen zum Einsatz. Eine medizinische Notwendigkeit der Operation im Sinne eines gesundheitsgefährdenden Potenzials, wenn sie nicht durchgeführt wird, besteht nicht. Allerdings gilt die Brust als Symbol der Weiblichkeit, weshalb es nach einer Mastektomie zu einer veränderten Eigenwahrnehmung, zu einem Gefühl des Fremdseins im eigenen Körper und zu psychischen Belastungszuständen kommen kann. Daher wird Dir Dein Arzt nach einem operativen Eingriff an der Brust meist zu einer Rekonstruktion raten.
 
Zudem entscheiden sich jedes Jahr zahlreiche Frauen dafür, sich die Brüste mithilfe von Implantaten vergrößern zu lassen, da sie sich mehr Volumen wünschen. Nicht selten kommen Implantate zudem bei einer Bruststraffung zum Einsatz.

Wie lässt sich die Brust mithilfe von Implantaten vergrößern?

Unabhängig von Marke, Form, Art und Größe des Implantats, funktioniert die Operation nach folgendem Prinzip: Über einen Hautschnitt, der je nach Größe des Implantats und Form der Brust entweder in der Unterbrustfalte, um den Warzenvorhof oder in der Achsel gesetzt wird, wird das Brustgewebe mobilisiert und eine Tasche für das Implantat geformt. Dabei kann das Implantat entweder oberhalb (subfasziale subglandulär Implantation) oder unterhalb (submuskuläre Implantation) des Brustmuskels oder in Doppellagentechnik platziert werden.

Welche Implantate sind die besten zur Brustvergrößerung?

Pauschal kann dies in keinem Fall beantwortet werden, da es hier vor allem auf persönliche Vorlieben und Erwartungen an das Brustimplantat beziehungsweise an Aussehen und Haptik der Brust ankommt. Die Entscheidung wirst Du im besten Fall gemeinsam mit Deinem operierenden Chirurgen im persönlichen Beratungsgespräch treffen.

Senken sich die Brustimplantate nach der Brust-OP noch?

Ein leichtes Absenken der Implantate nach Operation ist in den ersten Wochen und Monaten durchaus normal, da das Implantat noch nicht fest eingewachsen ist und die Schwerkraft ihr Übriges tut. Aus diesem Grund solltest Du nicht erschrecken, wenn direkt nach der Operation die Brüste sehr weit oben angesetzt sind.

Wann sind die Brustimplantate nach einer Brustoperation eingewachsen?

Trotz vorgefertigter Implantattasche dauert es einige Wochen, bis das Operationsgebiet verheilt und das Implantat fest in das umgebende Gewebe eingewachsen ist. Gerade in dieser ersten kritischen Zeit solltest Du Dich daher schonen, Belastungen des Brustmuskels und der Arme (schweres Heben, sportliche Betätigung, Schlafen auf der Seite oder in Bauchlage, einseitiges Tragen schwerer Handtaschen) vermeiden und den Kompressions-Verband, den Du nach der Operation bekommst, unbedingt tragen.

Wann werden die Brustimplantate nach der Operation weich?

Nach dem Eingriff ist es durchaus nicht unüblich, dass die Brüste noch einige Wochen geschwollen und verhärtet sind und sich dadurch auch noch etwas unnatürlich anfühlen. Dies lässt allerdings nach einigen Wochen im Zuge des Heilungsverlaufes nach, sodass sich die Implantate immer weicher und natürlicher anfühlen.

Welche Implantate gibt es für eine Brust-OP?

Inzwischen gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Implantaten auf dem Markt. Die Unterschiede der Implantatprodukte liegen dabei nicht nur in der Größe, sondern im Material, in der Form und in der Oberflächenbeschaffenheit. Vor der Operation finden in jedem Fall Beratungsgespräche statt, in denen Du Dich über die unterschiedlichen Arten an Implantaten informieren kannst und Dein Arzt die speziell für Dich passenden Implantate finden wird.

Welche Implantatformen gibt es?

Unterscheiden lassen sich Implantate folgendermaßen:
  
Basis: Hierbei handelt es sich um die Rückseite des Implantates, also die Seite, welche letztendlich auf dem Brustkorb aufliegt. Die Basis kann rund, verlängert oder verkürzt sein.
  
Profil: Dabei handelt es sich um die bildliche Darstellung eines Implantates, und zwar von der Seite. Es kann anatomisch, tropfenförmig oder gleichmäßig rund sein.
  
Projektion: Die Projektion beschreibt die Wölbung des Implantats. Sie kann von niedrig bis extra hoch sein.
  
Diese drei Punkte bestimmen letztendlich das Volumen und die Größe des Implantats.

Wann sind runde Implantate geeignet?

Runde Implantate sind vollkommen symmetrisch und nach allen Seiten hin gleichmäßig gefüllt, wodurch sie der Brust eine ästhetische Rundung geben und sie etwas praller wirken lassen. Oft wird ihnen daher nachgesagt, dass sie in einer unnatürlicheren Brustform resultieren, anhand derer das Implantat leicht zu erkennen ist. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei aber um einen Mythos – auch mit runden Implantaten können bei exakter Anpassung an den Oberkörper und Wahl der richtigen Größe hervorragende Ergebnisse erzielt werden.
Der Vorteil der runden Implantate liegt zudem darin, dass sie auch bei einer möglichen Rotation kaum zu äußerlich sichtbaren Verformungen führen. Gerade, wenn sich die Patientin eine jugendliche Brust wünscht, greifen Chirurgen oftmals auf runde Implantate zurück.

Wann kommen tropfenförmige Implantate zum Einsatz?

Der Einsatz von tröpfchenförmigen, auch als anatomische bezeichneten Implantaten resultiert in der Regel in einem sehr unauffälligen, dezenten und natürlichen Ergebnis. Die Form der Brust, die natürlicherweise von oben nach unten an Volumen zunimmt, wird durch diese Implantatform etwas besser abgebildet, als es bei runden Implantaten der Fall ist. Bei einer Lageänderung oder Rotation sind anatomische Implantate allerdings den runden unterlegen, da sich die Asymmetrie stärker nach außen hin abzeichnen kann. Wie auch bei den runden Implantaten gibt es hierbei in der Wahl keinen absoluten Maßstab – die Entscheidung wirst Du nach persönlichen Vorlieben und Wünschen gemeinsam mit Deinem Arzt fällen, der Dich je nach Körper- und Brustform beraten wird. Fest steht jedoch, dass tropfenförmige Implantate am ehesten die natürliche Wölbung der Brust einer erwachsenen Frau widerspiegelt.

Welche Unterschiede gibt es bei der Oberfläche und Material der Implantate?

Die Implantate unterscheiden sich nicht nur bezüglich des Materials innerhalb der umhüllenden Kapsel, sondern auch in der Oberflächenbeschaffenheit. Diesbezüglich können Implantate entweder eine glatte oder eine texturierte (raue) Oberfläche besitzen. Das Oberflächenmaterial selbst besteht in der Regel aus Silikon. In der Vergangenheit wurde auch mit Titanoberflächen experimentiert, diese sind allerdings heutzutage verboten.

Wodurch zeichnen sich Implantate mit einer glatten Oberfläche aus?

Die glatte Silikonoberfläche sorgt dafür, dass das Implantat geschmeidiger am Gewebe anliegt und dabei einen minimalen Bewegungsspielraum lässt, wodurch sie die natürliche Beweglichkeit der Brust besser nachbildet, wie einige Hersteller berichten. Bei zu großer Beweglichkeit besteht allerdings – mehr als bei fein-texturierten Oberflächen – eher die Gefahr einer Lageveränderung des Implantats. Glatten Implantaten wird zudem nachgesagt, dass sie vermehrt mit Kapselfibrosen einhergehen – eine unliebsame Nebenwirkung, die allerdings durch moderne Techniken und sorgfältiges chirurgisches Arbeiten auch bei glatten Implantaten sehr selten geworden ist.
 

Was machen Implantate mit einer texturierten Oberfläche aus?

Implantate mit einer rauen Oberfläche zeichnen sich durch viele tausende, kleinste Erhebungen aus, die die Gesamtoberfläche des Implantats vergrößern und damit ein einwandfreies Einwachsen ins Gewebe ermöglichen. Je nach Hersteller variiert die Texturierung, die Alternativen reichen von makro- bis zu mikro- und nanotexturierten Modellen.
 
Bei der Verwendung von Implantate mit einer Makrotexturierung besteht seit einiger Zeit der Verdacht, dass diese das Auftreten von ALCL (anaplastic large cell lymphoma), einer seltenen Krebsart, die das Immunsystem betrifft, begünstigen. Ein definitiver Zusammenhang zwischen makrotexturierten Implantaten und der Erkrankung konnte bislang noch nicht erbracht werden, trotzdem wurde die Verwendung der Implantate einiger Hersteller in manchen Ländern vorerst verboten.

Wann kommen Implantate mit einer mikrotexturierten Oberfläche zum Einsatz?

Üblicherweise werden heutzutage mikrotexturierte Implantate bevorzugt, da sie insgesamt bessere Ergebnisse erzielen und die Gefahr einer neuerlichen Operation aufgrund eines Verschiebens des Implantats reduzieren. Auch Implantate mit einer Nanobeschichtung werden sehr oft verwendet.

Was sind die Vorteile von Implantaten mit einer Polyurethanschaumbeschichtung?

Eine weitere Alternative sind Implantate mit Polyurethanschaumbeschichtung über der Silikonhülle. Dieser Kunststoff baut sich nach ungefähr einem Jahr ab, übrig bleibt ein normales glattes Implantat, allerdings zu einem Zeitpunkt, an dem der Heilungsprozess abgeschlossen ist und das Implantat bereits fest mit dem Gewebe verwachsen ist, wodurch die Gefahr eines Verschiebens oder Rotierens des Implantats reduziert wird.
 
Ein nicht außer Acht zu lassender Nachteil ist jedoch, dass der zurückbleibende Schaum stark mit dem Gewebe verwächst, was sich wiederum negativ auf eine mögliche Folgeoperation auswirken kann.

Welche Implantatgröße passt zu mir?


Die Wahl der richtigen Größe ergibt sich aus einer Mischung aus Patientenwunsch und Empfehlung des operierenden Arztes. Persönliche Vorstellungen und klinische Erfahrungswerte des Chirurgen treffen hierbei aufeinander. Die Frage nach der Größe hängt häufig mit dem Grund der Operation zusammen. Handelt es sich um den reinen Wunsch einer Vergrößerung, werden gerne ein bis zwei Körbchen mehr erwartet, geht es hingegen um einen Wiederaufbau geht es eher um die Wiederherstellung der bisherigen Größe. Gleichzeitig geht es in der Wahl der Größe auch um Deine Körperform, um die Menge des natürlichen Brustgewebes sowie um die Beschaffenheit der Haut, da zu groß gewählte Implantate mit Rückenproblemen, mit Dehnungsstreifen oder einer Verschiebung des Implantats einhergehen können.
 
Dank modernster Technik ist es heutzutage möglich, vorab 3D-Modelle zu erstellen die Dir eine Vorstellung Deiner Brüste nach der Operation geben können.

Was wiegen Brustimplantate?

Das Gewicht des Brustimplantats ist in erster Linie abhängig von seiner Größe. Je nach Hersteller und Volumen gibt es Implantate mit unter 100 bis ca. 700g. Je schwerer die Implantate, desto größer allerdings auch die Belastung für den Oberkörper und Rücken. In der Mehrzahl der Fälle werden daher Implantate zwischen 250 bis 350g eingesetzt.

Welche Füllmenge haben die kleinsten Brustimplantate?

Die kleinsten Brustimplantate sind ab 50ml zu erhalten. Dies entspricht einem Gewicht von rund 50g.

Wie sicher sind Brustimplantate?

Implantate, die als sehr sicher gelten und unterschiedliche Tests und Kontrolldurchgängen bestanden haben, können zumindest durch alltägliche Beanspruchung kaum platzen oder so beschädigt werden, dass sie auslaufen, da moderne Hüllmaterialien sehr langlebig sind und nicht dazu neigen, porös zu werden. Zu wirklich starken Beschädigungen kommt es bei modernen Präparaten daher eher durch Unfälle, Stürze aus großer Höhe oder direkte Gewalteinwendung auf die Brust, wie beispielsweise durch einen Airbag bei einem Autounfall.

Welche Füllmaterialien gibt es bei den Implantaten?

Im Zuge der jahrelangen Forschung zu Füllmaterialien von Implantaten haben sich zwei Stoffe als sicher und verträglich etabliert: Silikonimplantate und Implantate mit Kochsalzlösung, wobei Silikonimplantate definitiv häufiger zum Einsatz.

Was sind Silikonimplantate?

Implantate mit Silikongel gibt es in zwei unterschiedlichen Ausführungen. Man unterscheidet nicht formbeständiges, flüssiges Silikongel und kohäsives Silikongel.Implantate mit kohäsiven, also festen und formbeständigen Silikongel ermöglichen nicht nur eine natürlich anmutende Haptik und Beweglichkeit der Brust, sie können auch bei Verletzung des Implantats nicht auslaufen und sich im Körper verteilen, sondern maximal ein wenig austreten. Sie sind damit um einiges sicherer als die sich kaum mehr in Verwendung befindenden Implantate mit flüssigen Silikongel.

Was machen Implantate mit Kochsalzlösung aus?

Das Füllmaterial der Kochsalzlösung birgt den Vorteil, dass es gesundheitlich unbedenklich ist und bei einem möglichen Platzen des Implantats und Auslaufen der Flüssigkeit, diese vom Körper resorbiert wird und daher keine Komplikationen zu erwarten sind. Kochsalzimplantate sind zudem günstiger und leichter einzubringen, besitzen allerdings eine weniger natürliche Form und Haptik.

Was ist das B-Lite® Implantat?

Als werden Implantate bezeichnet, die bis zu 30 % weniger Gewicht mit sich bringen. Es handelt sich dabei weiterhin um Silikonimplantate, die äußere Hülle bleibt unverändert, jedoch befindet sich im Inneren des Implantats ein Silikongel, das mit mikroskopisch kleinen Kügelchen ausgestattet ist, sogenannten Mikrosphären (Luftbläschen). Diese Kügelchen haben um einiges weniger Gewicht als das Silikon selbst und gehen mit dem Silikon eine Verbindung ein. Dadurch ist eine kleinere Menge an Silikongel notwendig und kann das Gewicht reduziert werden. B-Lite® Implantate eignet sich vor allem für zierliche, schlanke Frauen sowie für ausgiebige Sportlerinnen, was daran liegt, dass die Implantate nicht nur sehr leicht sind, sondern sich auch bei einer sehr dünnen Haut nicht abzeichnen.

Welches sind die weichsten Brustimplanate?

Die weichsten Brustimplantate sind wohl jene, die mit Kochsalzlösung gefüllt sind, allerdings werden diese von vielen Frauen auch als zu weich beziehungsweise unnatürlich weich beschrieben, da sie nicht der Haptik der natürlichen weiblichen Brust entsprechen. Dieser kommen am ehesten Silikonimplantate nahe. B-Lite® Implantate sind zwar in ihrem Gewicht stark reduziert, doch büßen Sie durch die zahlreichen Kunststoffkügelchen an Weichheit ein.

Kann man Brustimplantate wieder entfernen?

Natürlich können Implantate bei nicht zufriedenstellenden Ergebnissen oder bei medizinischer Notwendigkeit durch einen neuerlichen operativen Eingriff getauscht oder vollständig entfernt werden.
 

Wann müssen Brustimplantate entfernt werden?

Eine medizinische Notwendigkeit der Entfernung von Brustimplantaten besteht dann, wenn es durch die Implantate zu gesundheitlichen Risiken kommt. Dies ist beispielsweise bei einer Kapselfibrose oder auch bei einem Reißen oder Platzen der Implantate der Fall.
 

Was kostet die Entfernung von Brustimplantaten?

Die Entfernung von Brustimplantaten stellt einen neuerlichen und eigenständigen operativen Eingriff da, der bei Nichtbestehen einer medizinischen Notwendigkeit selbst bezahlt werden muss. Die Kosten belaufen sich auf ungefähr 4000 €, je nachdem wo und durch welchen Chirurgen der Eingriff durchgeführt wird.
 

Kann man Brustimplantate gegen kleinere ersetzen?

Auch ein Ersetzen von zu großen Brustimplantaten gegen kleinere Modelle ist möglich und wird von vielen Chirurgen vorgenommen. Häufigster Gründe dafür sind persönlicher Natur, beispielsweise das Gefühl eines unnatürlichen Aussehens oder seit der Implantation aufgetretene Rückenschmerzen, die durch zu große oder schwere Implantate ausgelöst wurden.

Wie gefährlich sind Brustimplantate?

Dank einer stetigen Weiterentwicklung gehen von Brustimplantaten an sich keine wirklichen gefahren aus. Da die Implantate als medizinisches Produkt gilt, muss es strenge Kontrollen durchlaufen, bevor es bei einer Brustoperation Verwendung finden darf. Auch wenn die heutigen Implantate recht sicher sind, kann es trotzdem teilweise notwendig sein diese auszutauschen oder sogar komplett zu entfernen, um der Gesundheit keinen Schaden zuzufügen.

Wann und wie oft müssen Brustimplantate gewechselt werden?

Während früher die Empfehlung galt ein Brustimplantat nach ungefähr zehn Jahren zu wechseln, gilt diese Behauptung für moderne Implantate nicht mehr. Implantate der neuen Generation weisen eine hohe Langlebigkeit auf, die Materialien neigen weniger zu Verschleißerscheinungen, weshalb Implantate heutzutage häufig ein Leben lang im Körper behalten werden können. Kommt es zu Gewebereaktionen, Lageänderungen oder Beschädigung der Implantate, gilt dies natürlich nicht.

Ist eine Brustvergrößerung krebserregend?

Die Frage nach dem krebserregenden Potenzial eine Brustvergrößerung ist in erster Linie von der Art des ausfüllenden Materials abhängig. Während sich bei Eigenfettimplantation und Implantate mit Kochsalzlösung bisher keine Hinweise auf eine mögliche krebserregende Wirkung ergab, stehen einige Arten von Silikonimplantaten immer noch in Diskussion in seltenen Fällen bösartige Erkrankungen hervorrufen zu können.

Wieso wurden Brustimplantate von Allergan zurückgerufen?

Das Unternehmen Allergan musste nach Aufruf durch die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA Brustimplantate der Reihe Biocell wieder vom Markt nehmen. Unter dem Namen Biocell wurden Implantate mit texturierter Silikonoberfläche vermarktet, die bei knapp 500 Patientinnen mit ebendieser Implantatart einen seltenen Tumor (BIA-ALCL) hervorgerufen hatten.

Was ist BIA-ALCL?

Die Abkürzung steht für das breast implant associated anaplastic large cell lymphoma – also eine nur durch Brustimplantate hervorgerufene Art des Lymphoms. Lymphome sind ganz allgemein gesprochen ein Tumor des Lymphsystems, also der Lymphknoten oder der lymphatischen Zellen wie B- und T-Zellen, die in der Immunabwehr eine wichtige Rolle spielen. Es handelt sich hierbei also nicht um einen Brustkrebs, sondern um einen Tumor des Lymphsystems. Insgesamt handelt es sich bei einem um eine seltene Form des Lymphoms, mit weltweit ungefähr 500 Fällen und insgesamt 16 Todesopfern. Durch welchen Mechanismus genau die Erkrankung ausgelöst wird, ist bisher noch nicht vollständig geklärt, angenommen wird, dass die texturierte Oberfläche eine chronische Entzündung und Reaktion des Immunsystems auslöst, die in Folge zur Entartung der betroffenen Zellen führt.

Welche Implantate haben eine FDA-Zulassung?

In Amerika unterliegen Brustimplantate einer strengen Kontrolle und der Zulassung durch die Gesundheitsbehörde (FDA – Food and Drug Administration). FDA-zugelassene Brustimplantate haben also zahlreiche Prüfungen bestanden und werden als sichere Produkte eingestuft. Zu diesen gehören beispielsweise Silikonimplantate von Mentor und Allergan, die ihre Zulassungen beide 2006 erhalten haben.

Welche Zertifizierung müssen Brustimplantate aufweisen?

Im europäischen Raum müssen Brustimplantate die CE-Kennzeichnung erhalten, um als sehr sicher zu gelten und innerhalb der EU vermarktet werden zu dürfen. Die CE-Kennzeichnung bezieht sich nicht nur auf Brustimplantate, sondern auf zahlreiche Produkte, darunter auch viele Medizinprodukte, und kennzeichnet, dass der Herstellung nach den höchsten Sicherheitsstandard erfolgte. CE-zertifiziert sind beispielsweise Produkte von Polytech und Eurosilicone.

Warum können Brustimplantate verrutschen und wie bemerke ich dies?

Die Gefahr eines Verrutschens ist vor allem in den ersten Wochen nach der Operation besonders hoch, wenn die Wunde noch nicht vollständig verheilt ist und das Implantat noch nicht komplett ins Gewebe eingewachsen ist. Dabei kann es bei ruckartigen Bewegungen zu einer Lageänderung oder Rotation des Implantats kommen. Durch optimale Vorbereitung und moderne Operationstechniken sind Brustvergrößerungen mittels Implantat sehr sichere Methoden, bei denen durch korrekte Nachsorge das Risiko eines Verschiebens umso geringer geworden ist.
 
Ein Verrutschen ist in den meisten Fällen deutlich spürbar, kann ab und an auch ein unangenehmes Gefühl oder gar Schmerzen verursachen. Bei einem Verrutschen kann eine äußerlich sichtbare Verformung der Brust zu sehen sein, bei einer Rotation ist dies nur bei anatomischen Modellen der Fall.

Kann man eine Allergie gegen Brustimplantate entwickeln?

Grundsätzlich kann der menschliche Körper auf so ziemlich jede Substanz eine allergische Reaktion entwickeln, auf Silikon wurden bisher allerdings kaum allergische Reaktionen beobachtet, sie sind also extrem selten. Hier besteht eher die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Kapselfibrose ausbildet, das Dein Körper das Implantat als Fremdkörper wahrnimmt.

Was ist unter Breast Implant Illness zu verstehen?

Dabei handelt es sich um ein Krankheitsbild, dass, wie auch das BIA-ALCL, mit Silikonimplantaten in Zusammenhang gebracht wird. Die Erkrankung zeigt sich mittels sehr vielfältigen und unterschiedlichen Symptomen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, chronischer Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depression und Angst, sowie Symptomen des Magen-Darm-Trakts. Angenommen wird ein Zusammenhang mit Autoimmunreaktionen, wobei bis heute kein eindeutiger Nachweis der Erkrankung selbst oder deren Ursachen erbracht werden konnte.

Welche weiteren Risiken und Nebenwirkungen können Brustimplantate mit sich bringen?

In seltenen Fällen kann es durch das Einsetzen der Implantate zu einer Deformation der Brustwand kommen. Auch eine guartige Verkalkung um das Silikonkissen kann auftreten. Weitere Nebenwirkungen können Rötungen der Haut sein, der wie ein Hautausschlag aussieht. Die Rötungen treten meist erst nach einer Woche auf und können für zwei bis drei Wochen anhalten. Möglich ist ebenfalls die Ausbildung von Seromen, also einer Ansammlung von Flüssigkeit um das Implantat herum. In diesem Fall kann eine Drainage oder auch, je nach Risiko, die Entfernung der Implantats Abhilfe schaffen. Natürlich sind auch Schmerzen möglich, schließlich ist die Operation für Deinen Körper sehr anstrengend. Die Schmerzen können sich nicht nur auf den Brustbereich beschränken, sondern auch in Schultern oder Arme ausstrahlen. Normalerweise gehen diese mit der Zeit zurück. Sollten sie jedoch anhalten, kann die Ursache unter anderem ein schlecht platziertes oder auch zu großes Implantat sein. Weitere Risiken sind Infektionen, Entzündungen, Granulome oder Schwellungen der Lymphknoten.

Was hält ein Brustimplantat aus?

Brustimplantate, vor allem jene mit kräftiger Silikonhülle sind sehr stabile und langlebige Produkte. Alltäglichen – auch sportlichen – Belastungen halten sie gut stand.

Wie können Brustimplantate kaputtgehen?

Wirkliche Schäden an den Präparaten wie beispielsweise Einrisse sind heutzutage sehr selten geworden, doch können immer noch vor allem bei hochgradigen Druck auf das Implantat, wie er beispielsweise bei einem Autounfall, Sturz oder einer Schussverletzung entsteht, zustande kommen.

Was passiert, wenn ein Brustimplantat reißt?

Das kommt vor allem auf die Art des Füllmaterials an. Bei Implantaten mit Kochsalzlösung kommt es bei einem Riss zum Auslaufen des Kochsalzes ins Gewebe, wo es vollständig vom Körper resorbiert werden kann. Da das Füllvolumen des Implantats verloren geht, ist dies durch eine deutliche Verkleinerung der Brust auch äußerlich sichtbar. Bei Implantaten mit kohäsiver Silikonfüllung tritt zwar eine gewisse Menge über den Riss aus, jedoch kommt es zu keine Verteilung im Körper, was wohl der wichtigste Vorteil des Kohäsivgels ist.

Was ist eine Kapselfibrose?

Die Kapselfibrose stellt eine Reaktion des Immunsystems des Körpers auf das Brustimplantat dar und zählt zu den häufigsten unerwünschten Nebenwirkungen und Risiken eines Brustimplantats. Die Kapselfibrose entsteht meist innerhalb des ersten Jahres nach der Operation und betrifft circa 20 % der Patientinnen mit Brustimplantat-Operation. Dank ständiger Forschung an Materialien und Oberflächenbeschaffenheit der Implantate ist das Risiko einer Kapselfibrose in den letzten Jahren stark gesunken.

Als Ursache wird eine Entzündungsreaktion angenommen, die zu einer harten und kapselartigen Verdickung des Bindegewebes rund um das Implantat führt. Da sie das Gewebe verhärtet kann es zur schmerzhaften Positionsänderung des Implantats und damit zu sichtbaren Veränderungen der Brustform kommen. Eine Kapselfibrose ist kein lebensbedrohliches Ereignis, geht für viele Patientinnen allerdings mit erheblichen Schmerzen und unschönen äußerlichen Veränderungen der Brüste einher, weshalb sich viele der betroffenen Frauen für eine operative Rekonsruktion entscheiden.

Was muss ich beachten, wenn ich Brustimplantate habe?

Vor allem in den ersten Tagen und Wochen nach der Operation ist es besonders wichtig den Körper verstärkt zu schonen, sodass die Wunden des Eingriffs heilen können. In den ersten Wochen ist es für einen einwandfreien Heilungsverlauf unerlässlich, die Brust zu stützen und vor unnötigen Bewegungen zu schützen. Dies geschieht in der Regel durch einen Brust-Kompressionsverband, später dann durch einen eng sitzenden Sport-BH, der Tag und Nacht getragen werden sollte. Zudem solltest Du in den ersten vier bis sechs Wochen heiße Bäder, Saunagänge und das Schlafen in Bauch- oder Seitenlage meiden.

Darf ich mit Brustimplantaten Sport treiben?

In den ersten vier bis sechs Wochen gilt eine absolute Ruhezeit! Jegliche Betätigungen, die die Brustmuskulatur aktivieren oder zu ruckartigen Bewegungen des Oberkörpers führen (z.B. Joggen), solltest Du unbedingt vermeiden. Sobald der Kompressionsverband abgenommen werden darf, die Wunden verheilt sind und Dein Arzt mit dem Ergebnis zufrieden ist, darf auch langsam wieder mit Bewegung begonnen werden. Nach dieser Zeit ist ein Treiben von Sport auch mit Brustimplantaten kein Problem mehr.

Darf ich mit Brustimplantaten fliegen?

Ja! Beim Betreten eines Flugzeuges und Antreten eines Fluges stellen Brustimplantate kein Hindernis dar. Und auch während des Fluges kommt bei Deinen Implantaten zu keinen Problemen.

Kann man mit Brustimplantaten noch eine Mammografie durchführen lassen?

Im Normalfall ist die Durchführung einer Mammographie auch mit Brustimplantaten ohne Hindernisse möglich. Allerdings solltest Du bei der Vereinbarung des Termins auf die Art der Implantate hinweisen. Sollte es dennoch zu einer unzureichenden Darstellung des Brustgewebes kommen, kann alternativ auf andere radiologische Methoden wie beispielsweise Ultraschall oder Magnetresonanztomographie zurückgegriffen werden.

Wie kann sich eine Gewichtsabnahme auf die Brustimplantate auswirken?

Allgemein lässt sich die Frage nicht wirklich beantworten, da es von Frau zu Frau sehr unterschiedlich ist, wie und an welchen Körperstellen abgenommen wird. Natürlich besteht die Möglichkeit bei einem sehr starken Gewichtsverlust sichtbare Veränderungen an der Brust durchzumachen, am ehesten kann es zu unschönen Hautfalten, einem Absinken der Brust und zu einer Positionsänderung der Brustwarze kommen. Auch hier gilt: am besten Du besprichst Deine Sorgen und Ängste mit dem Arzt Deines Vertrauens und lässt Dich diesbezüglich beraten!

Sind Brustimplantate während einer Schwangerschaft hinderlich?

Nein! Brustimplantate beeinflussen in keinster Form die Schwangerschaft und das Heranwachsen eines gesunden Kindes. Durch die Gewichtszu- und abnahme ist allerdings mit sichtbaren Veränderungen an den Brüsten zu rechnen, wie sie aber auch ohne das Vorhandensein eines Brustimplantats stattfinden würden.

Kann man mit Brustimplantaten stillen?

Während die Schwangerschaft auch mit Brustimplantaten in der Regel ohne Komplikationen abläuft, kann es jedoch durchaus zu Auswirkungen auf die Stillfähigkeit kommen. Abhängig ist dies vor allem davon, wie genau die Implantate (submuskuläre oder subfaszial) eingesetzt werden. Je dichter die Implantate am Brust- und Drüsengewebe anlegen, desto eher kann es zu Verhärtungen im Gewebe selbst und damit zu negativen Auswirkungen auf die Fähigkeit des Stillens kommen. Solltest Du über Brustimplantate nachdenken und einen noch nicht abgeschlossenen Kinderwunsch haben, ist es wichtig, dies mit Deinem Chirurgen zu besprechen.

Wie viel kostet ein Brustimplantat?

Die Kosten für ein einzelnes Implantat beginnen bei etwa 400€, allerdings ist dies von Hersteller zu Hersteller verschieden und die Kosten können schon mal auf 800€ pro Implantat ansteigen. Das Einsetzen von Brustimplantaten kostet je nach Klinik, Arzt und Land zwischen 4000-8000€. Der Preis setzt sich unter anderem aus den Kosten für das Implantat selbst und aus den Kosten für den Operationssaal und das operierende Team zusammen. Während Letzteres auch bei unterschiedlichen Implantatarten gleich bleibt, unterscheiden sich Implantate je nach Material, Form und Größe voneinander. So sind Implantat mit Kochsalzlösung um einiges günstiger als herkömmliche Silikonimplantate, B-Lite® Implantate um einiges teurer – hier sind mit Gesamtkosten bis zu 10.000 € zu rechnen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für ein Brustimplantat?

Grundsätzlich sind die Kosten für eine operative Brustvergrößerung selbst zu tragen. Ausnahmen sind lediglich medizinisch indizierte Eingriffe, beispielsweise im Falle einer Brustrekonstruktion nach Brustkrebs und Mastektomie.

 
 

Brustimplantate – Form und Material – Universitätsklinik Bonn (letzter Zugriff: 21.01.2021)

BII (Breast Implant Illness) – Deutsche Gesellschaft der Plastischen, Rekonstruktiven und Ästhetischen Chirurgen e. V. (letzter Zugriff: 21.01.2021)

Brustkrebsmonat OktoberKosmetische Brustimplantate: Ist damit noch eine Mammographie möglich? – Krebsinformationsdienst.de (letzter Zugriff: 21.01.2021)

Lymphome als seltene Spätfolge von Brustimplantaten – Ludwig Boltzmann Institute (letzter Zugriff: 21.01.2021)

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