Hautüberschuss nach Gewichtsverlust

Viele Menschen kämpfen nach einem starken Gewichtsverlust mit unschönen Haut- und Fettüberschüssen. Aber auch alternder Haut oder eine Schwangerschaft können Verformungen des Körpers hervorrufen. Unsere ästhetische Expertin Dr. Andrea Oßberger gibt Euch in ihrem heutigen Gastbeitrag auf mooci hilfreiche Infos und Tipps zu körperstraffenden Operationen.


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Online-Redaktion


Zuletzt aktualisiert: 13. September, 2023

Ein fitter, schlanker und straffer Körper vermittelt Vitalität, Bewegungsfreiheit und Gesundheit. Nach Sport, Diät oder Operationen zur Bekämpfung von krankhaftem Übergewicht (bariatrischen Operationen) sowie Schwangerschaft bleiben oft überschüssige Haut- und Fettlappen zurück, welche die Lebensqualität beträchtlich einschränken. Nicht nur die physische Belastung durch Reibung oder Intertrigo (Wund sein durch Schwitzen und/oder Reibung) beeinträchtigt den Alltag stark, sondern auch die psychische Belastung. So ist man zwar schlanker und bringt weniger Gewicht auf die Waage, aber die gewünschte Bewegungsfreiheit bzw. die Freiheit Kleidung ohne Einschränkung tragen zu können, bleibt häufig aus.

Verbesserungen an der Körperkontur sind nach wie vor eine der häufigsten Operationen in der plastischen Chirurgie. Angefangen von der Fettabsaugung (Liposuction) über die Bruststraffung bis zum ausgedehnten Bodylifting.

Abhängig von der zugrunde liegenden Problematik steht uns in der plastischen Chirurgie eine Vielzahl an Operationstechniken zur Verfügung. Die richtige Indikationsstellung, präoperative Evaluierung, Einschätzung des Patienten sowie umfassende Aufklärung sind unumgänglich und garantieren letztlich ein hohes Ausmaß an Zufriedenheit.

Um ein gutes Ergebnis und einen zufriedenen Patienten zu bekommen, ist es wichtig, die richtige Indikation zu stellen und die richtige Operationsmethode auszuwählen. Oft müssen auch verschiedene Operationstechniken miteinander kombiniert werden. Ein Beispiel hierfür ist die Liposuction, die häufig mit einer Hautstraffung oder einer Muskelraffung durchgeführt wird.

Vor einer Operation sollten in der Anamnese Grunderkrankungen wie zum Beispiel Diabetes erfragt werden. Auch andere Faktoren wie Allergien, Nikotinkonsum, Schwangerschaften, Größe und Gewicht sind für die Auswahl der richtigen Behandlung wichtig. Bei großen Gewichtsschwankungen und bei massivem Gewichtsverlust (>30 kg) sollte man auf ein stabiles Gewicht für einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten achten.

Bei Korrekturwünschen nach einer Schwangerschaft sollte einerseits die Familienplanung abgeschlossen sein und andererseits sollte das Gewicht nach der Geburt wieder stabil sein. Beim sogenannten Mommy Makeover werden je nach Problematik verschiedene Eingriffe mit- oder nacheinander kombiniert.

Die Evaluierung der Deformität umfasst das Ausmaß des Haut- und Fettüberschusses, der Hautbeschaffenheit sowie der Elastizität.

Als einer der gängigsten Eingriffe zur Körperstraffung sollte zunächst die Liposuction (Fettabsaugung) erwähnt werden. Bei dieser Behandlung korrigiert der Arzt kleine Fettpölsterchen, die trotz Sport und Diät an bestimmten Problemzonen haften bleiben. Die Fettabsaugung ist jedoch in keinem Fall ein Ersatz für eine natürliche Gewichtsreduktion! Als PatientIn muss man daher gut abwägen, ob zum Beispiel der Hautmantel nicht zusätzlich gestrafft werden muss.

Eine Fettabsaugung kann sowohl in Allgemeinnarkose, aber auch in Dämmerschlaf erfolgen. Nach einer kurzen Ausfallzeit ist mit Kompressionswäsche in der Regel ein rasches Wiederkehren in den beruflichen Alltag möglich.

Zu einem Hautüberschuss kommt es häufig durch größeren Gewichtsverlust, Schwangerschaft oder Hautalterung. Je nach Ausgangsbefund kann die Bauchdecke, Brust, Arme oder Beine durch eine Straffungsoperation korrigiert werden.

Im Nachfolgenden gehe ich kurz auf die möglichen Operationen für die jeweiligen Körperregionen ein:

1. Konventionelle Abdominoplastik (Bauchdeckenstraffung) oder zentrales Bodylifting

Konventionell kann die Bauchdecke mittels einer Bauchdeckenstraffung gestrafft werden. Im Falle eines massiven Gewichtsverlustes, kommt ein sogenanntes Bodylifting in Betracht.

Um eine erfolgreiche Verbesserung der Körperkontur zu erreichen, ist es wichtig, dass der behandelnde Arzt die Anatomie der Bauchwand versteht und mehrere Techniken zur Korrektur anwenden kann.

Frühere Operationsnarben, die Schamhaargrenze sowie die Lokalisation und Form des Nabels bestimmen letztlich auch die Schnittführung für die Bauchdeckenstraffung, oder auch ein zentrales Bodylifting. Beim Bodylifting wird zusätzlich die Schnittführung zirkulär am Rumpf geführt und so überschüssiges Gewebe gestrafft.

Bei der klinischen Untersuchung wird der entkleidete Patient sowohl im Stehen und Sitzen, als auch im Liegen untersucht. Durch einen Pintchtest wird die Menge und Beschaffenheit des subcutanen Fettgewebes eruiert. Bei vorangegangenen Schwangerschaften bzw. Operationen ist es zudem wichtig, die Bauchdecke hinsichtlich einer Bauchwandschwäche (Rectusdiastase) oder nach Brüchen (Hernien) zu untersuchen.

Die Operation selbst findet in der Regel in Allgemeinnarkose statt und dauert je nach Eingriff und Aufwand zwischen einer und vier Stunden. Da die Abdominoplastik als auch das Bodylifting Eingriffe mit einer großer Wundfläche darstellen, sollte nach der Operation unbedingt der Wundheilungsverlauf regelmäßig kontrolliert werden.

Komplikationen können wie bei jedem chirurgischen Eingriff auftreten. Zu unterscheiden sind frühe und späte, als auch lokale und systemische Komplikationen. Vorerkrankungen wie Stoffwechselstörungen, Gerinnungsstörungen, Antikoagulanzientherapie begünstigen diese zusätzlich.

Als Frühkomplikationen können Nachblutungen, Hämatome (Blutergüsse) oder Infektionen. Zu den Spätkomplikationen zählen zum Beispiel Serome (Wundflüssigkeitsansammlungen), Narbenbildung, Sensibilitätsstörungen sowie Konturunebenheiten. Systemische Komplikationen wie Thrombose, Lungenembolie oder Fettembolie sind zwar selten, werden jedoch durch Risikofaktoren wie Adipositas, Diabetes, Herzkreislaufvorerkrankungen und Nikotinabusus erhöht.

Mehr über die Abdominoplastik (Bauchdeckenstraffung) erfahren

2. Oberarmlift, Oberschenkellift

Straffungsoperationen an den Oberarmen und den Oberschenkeln folgen dem diagnostischen Prinzip des Pintch-Tests zur Evaluierung des Gewebeüberschusses. Ebenso muss der präoperativen Indikationsstellung der physischen und psychischen Beeinträchtigung (Mobilitätsprobleme, offene Wunden durch Aneinanderreiben, etc.) Achtung geschenkt werden.

Mehr über deb Oberarmlift erfahren

3. Bruststraffung

Für Straffungsoperationen an der Brust gibt es ebenso eine Vielzahl an Techniken, wie für den Bauch. Die verschiedenen Maßnahmen orientieren sich dabei am Ausmaß der Hautelastizität, dem Hautüberschuss und dem verbliebenen Brustdrüsengewebe.

Manchmal ist es erforderlich zusätzlich Implantate zur Volumenkorrektur zu verwenden – hierzu sollte jedoch erwähnt werden, dass der Hautelastizität ein besonderes Augenmerk gelten sollte. Durch das Gewicht eines Implantates kann es in weiterer Folge durch schlechtes Bindegewebe wieder zu einem Absinken der Brust kommen.

Allen Straffungsoperationen gemein ist, dass letztlich Narben bleiben, die nicht immer versteckt werden können und somit wohl überlegt sein wollen. Leider beeinträchtigen Narben nicht nur die Optik, sondern können den Patienten auch in Form von Juckreiz, Schmerzen oder überschießendem Wachstum Probleme bereiten. Diesbezüglich gibt es verschiedenste Verbesserungsmöglichkeiten (Massagen, Laser, Cortisoninjektionen, Mesotheapie,…). Eine bestehende Narbe kann jedoch nicht wieder komplett entfernt werden.

Abschließend möchte ich noch einmal betonen, dass die umfassende Aufklärung der Patienten, als auch die richtige Indikationsstellung und der richtige Operationszeitpunkt durch den Arzt maßgeblich für ein optimales Ergebnis sind.

Mehr über die Bruststraffung erfahren


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