Pigmentstörungen: Alles was Du wissen musst!

Wir haben uns informiert und zeigen Dir was Du tun kannst um sie zu vermeiden und wann der Besuch zum Arzt unumgänglich ist.


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Online-Redaktion


Zuletzt aktualisiert: 29. Oktober, 2020

Alle haben sie, aber die wenigsten wissen, warum: Pigmentstörungen der Haut. Meistens sind sie harmlos, selten aber auch lebensgefährlich und trotzdem oft einfach zu verhindern. Wir haben uns informiert und zeigen Dir was Du tun kannst, um sie zu vermeiden und wann der Besuch zum Arzt unumgänglich ist.

Zurück zum Ursprung

Um zu wissen, wie Du Pigmentstörungen behandelst und ob Du wirklich zum Arzt musst, ist es wichtig herauszufinden, von welcher Form von Pigmentstörung Du betroffen bist. Doch woher kommen Pigmentstörungen überhaupt und wie kommt unsere Haut überhaupt zu ihren Pigmenten?

In der obersten Schicht der Haut, der Epidermis, produzieren pigmentbildende Zellen (Melanozyten) den farbgebenden Stoff Melanin. Dieses bräunlich-schwarze Pigment sorgt bei Sonneneinstrahlung für eine natürliche Bräunung der Haut und verhindert, dass schädliche UV-Strahlen in tiefer gelegene Schichten der Haut eindringen können. Wenn dieser natürliche Prozess jedoch gestört ist, und die Haut Melanin nicht gleichmäßig verteilen kann, treten Farbveränderungen auf und man spricht von Pigmentstörungen. Dabei wird zwischen zwei Formen unterschieden: der Hyperpigmentierung, also dem Überschuss an Melanin und der daher erhöhten Pigmentierung und Hypopigmentierung oder Depigmentierung, eine verminderte Pigmentierung oder völligem Pigmentverlust.

Die Ursachen für Pigmentstörungen hängen von der Form der Störung ab und können in den wenigsten Fällen genau zurückverfolgt werden. Zu den häufigsten Ursachen zählen genetische Faktoren und Veranlagungen, aber auch hormonelle Veränderungen, wie zum Beispiel während einer Schwangerschaft oder als Folge der Einnahme von Kontrazeptiva, wie der Antibabypille. Weiters können auch Stoffwechselstörungen, mechanische Einflüsse wie Druck und Reibung, verschiedene Kosmetika, sowie Medikamente wie Antibiotika Pigmentstörungen auslösen. Den größten Einfluss auf die Bildung von Melanin in der Haut hat jedoch die Sonne und der Kontakt mit ihren UV-Strahlen.

Was passiert, wenn die Pigmentierung der Haut einfach aussetzt?

Während so gut wie jeder Mensch von einer Form der Hyperpigmentierung, wie Sommersprossen, Muttermalen oder Altersflecken betroffen ist, sind Fälle der Hypopigmentierung wesentlich seltener und meist genetisch bedingt.  Die zwei wohl bekanntesten Störungen sind Albinismus, eine angeborene Störung, welche die Bildung von Melanozyten in der Haut verhindert, und Vitiligo, umgangssprachlich auch Weißfleckenkrankheit genannt. Auch wenn bis heute nicht sicher ist, was genau Vitiligo auslösen kann, hat die Krankheit, die zu über den Körper verstreuten, weißen Flecken auf der Haut führt, vor allem durch das Model Winnie Harlow wesentlich an Bekanntheit gewonnen. Es gibt bis heute kein bekanntes Heilmittel für Vitiligo, die weißen Flecken stellen jedoch auch kein gesundheitliches Risiko dar. Dennoch gibt es für Betroffene die Möglichkeit das Fortschreiten der Krankheit mithilfe von Cortisonpräparaten und Calcineurininhibitoren aufzuhalten oder durch neue kostenintensive Verfahren wie der Pigmentzellentransplantation zu reversieren.

Gefährlich oder ungefährlich? Formen der Hyperpigmentierung

Die meisten Formen der Hyperpigmentierung sind Dir bestimmt bekannt. Besonders Muttermale, im medizinischen Bereich auch Nävi genannt, findest Du bestimmt auch irgendwo auf Deinem Körper. In den meisten Fällen sind Pigmentflecken ungefährlich, aber durch UV-Strahlen ausgelöste Flecken können auf eine Schädigung der Haut hinweisen und erhöhen das Krebsrisiko. Es ist daher wichtig, dass Du Deine Pigmentflecken regelmäßig kontrollierst und bei einer Veränderung der Form oder Farbe, sowie Juckreiz, Entzündungen oder Blutungen sofort zum Hautarzt gehst.

Muttermale können sowohl angeboren sein, also auch später im Laufe des Lebens auftreten. Da besonders hellhäutige Menschen von Muttermalen betroffen sind, ist es wichtig die Haut ausreichend mit einem Sonnenschutz zu schützen. Alles was Du über Muttermale wissen solltest inklusive einem kleinen Guide zur Selbstkontrolle zu Hause.

Wie auch bei Vitiligo bilden sich Muttermale nicht von alleine zurück, sind aber meist gutartig und somit keine Gefahr. Dennoch gibt es auch hier verschiedene Möglichkeiten zur kosmetischen Behandlung. Falls Dich eines Deiner Muttermale besonders stört, kannst Du es Dir entweder chirurgisch unter lokaler Anästhesie oder auch mittels Laser entfernen lassen. Die Laserbehandlung hinterlässt keine Narben. Im Gegensatz zur chirurgischen Entfernung kann man hierbei jedoch keine Gewebeproben entnehmen, die Behandlung ist also rein zu kosmetischen Zwecken empfehlenswert.

Sommersprossen sind meist angeboren und stark von der Intensität der UV-Einstrahlung abhängig. Sie treten daher im Sommer verstärkt auf. Falls Du von Sommersprossen betroffen bist, musst auch Du besonders auf ausreichenden Sonnenschutz achten, da Deine Haut nicht gleichmäßig durch Melanin geschützt wird.

Auch Sommersprossen sind ungefährliche Pigmentstörungen, Du kannst sie aber durch eine kosmetische Laserbehandlung entfernen lassen. Diese Behandlungen sind jedoch oft kostenintensiv und werden von der Krankenkasse nicht übernommen. Bleichcremes, Peelings und Kältebehandlungen sind zur Entfernung von Sommersprossen nicht empfehlenswert, da sie lediglich die oberste Hautschicht abtragen und die Melanozyten weiterhin leicht neues Melanin produzieren können.

Eine weitere häufige Pigmentstörung, die jedoch weniger bekannt ist, ist Melasma. Nur ein Zehntel der Betroffenen sind Männer, denn diese Form der Hyperpigmentierung trifft vor allem bei Frauen auf, vor allem bei hormoneller Belastung oder positiver Familienanamnese. Genauer gesagt sind sogar 90% aller Schwangeren von den dunklen Verfärbungen, die meist im Gesicht auftreten, betroffen. Da sich Melasma nicht immer von alleine zurückbildet und nur mithilfe von Bleichcremen, Peelings oder Laser entfernt werden kann, ist es besonders wichtig,  sich mit einem hohen Lichtschutzfaktor zu schützen.

Im Laufe des Lebens geht die Pigmentbildung der Haut zurück und Melanin wird nur noch unregelmäßig auf der Haut verteilt. Als Resultat können dunkle, kleine Flecken an Stellen, die der Sonne oft ausgesetzt sind, entstehen. Diese Flecken, die oft auf Händen, Gesicht und Dekolleté sichtbar sind, heißen auch Altersflecken und sind meistens unbedenklich. Aber auch hier gilt: regelmäßige Kontrolle durch den Hautarzt!

Neben Altersflecken kann sich auch das sogenannte Lentigo maligna bilden. Dies entsteht vor allem durch die jahrelange UV-Belastung und ist daher häufig im Gesicht, am Hals, den Unterarmen oder Unterschenkeln zu finden. Das Lentigo maligna ist meist ein brauner oder schwarz-brauner Fleck, rundlich bis oval geformt und hat unscharfe Ränder. Wenn Du eine solche Veränderung wahrnimmst, solltest Du dies bei der jährlichen Muttermalkontrolle ansprechen. Dein Arzt kann bei der Kontrolle gegebenenfalls eine Biopsie durchführen, um sicherzustellen, dass es sich dabei um eine harmlose Veränderung handelt.

Mehr über Altersflecken erfahren

Alles Wichtige über Pigmentstörungen noch einmal zusammengefasst:

  • Pigmentstörungen gibt es in vielen Formen, grundsätzlich unterscheidet man zwischen Hyperpigmentierung und Hypopigmentierung
  • Die meisten Formen von Pigmentstörungen sind ungefährlich
  • Trotzdem ist es wichtig, sie regelmäßig zu kontrollieren und vom Arzt kontrollieren zu lassen
  • Bei Form- oder Farbveränderungen, Juckreiz, Entzündungen oder Blutungen von Pigmentflecken sofort zum Hautarzt!
  • Für alle Pigmentstörungen gilt: zu viel Sonneneinstrahlung vermeiden und Sonnenschutz ist immer wichtig! Dadurch kannst Du viele Pigmentstörungen abschwächen oder sogar verhindern.

Falls Du auch Pigmentflecken hast, die Dich stören und Deinen Alltag beeinträchtigen, können wir Dir helfen, den perfekten Arzt zu finden, der mit Dir gemeinsam nach einer Lösung sucht und Dir dabei hilft, die optimale Behandlungsmethode für Dich zu finden.


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