Sonnenallergie
INHALTSVERZEICHNIS
Was versteht die Medizin unter einer Sonnenallergie?
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Was sind die Symptome einer Sonnenallergie?
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Wie kann ich einer Sonnenallergie vorbeugen?
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Welche Ursachen hat eine Sonnenallergie?
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Wie lässt sich eine Sonnenallergie behandeln?
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Was kann ich selbst bei einer Sonnenallergie tun?
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Wie wird eine Sonnenallergie diagnostiziert?
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Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Sonnenallergie?
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Das Wichtigste zusammengefasst
Am häufigsten entstehen bei der Sonnenallergie kleine, rote und juckende Pusteln.
Um eine Sonnenallergie zu diagnostizieren, erfolgt ein Lichttest, bei dem bestimmte Hautareale mit UV-Licht bestrahlt werden.
Schwere Fälle von Sonnenallergie werden meistens mit Antihistaminika, in Salben- oder Tablettenform, behandelt.
Um der Erkrankung vorzubeugen, sollte auf jeden Fall eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet werden.
Was versteht die Medizin unter einer Sonnenallergie?
Bei einer Sonnenallergie ist die Haut gereizt, nachdem sich die Betroffenen in der Sonne aufgehalten haben. Mediziner gehen davon aus, dass die UV-Strahlen eine Substanz in der Haut verändern, auf die unser Immunsystem mit einer irritierten Haut reagiert. Dabei kommt es oftmals zu Rötungen oder juckenden Bläschen. Genau genommen handelt es sich in diesem Fall jedoch nicht um eine tatsächliche Allergie, da keine klassische Immunreaktion erfolgt und daher auch keine Antikörper produziert werden. Vielmehr beschreibt der Begriff eine Reaktion der Haut, die durch das Sonnenlicht ausgelöst wird.
Eine Sonnenallergie zeigt sich bei vielen erstmals im Alter zwischen zehn und dreißig Jahren. Dabei sind etwa zehn bis zwanzig Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Allerdings hängt das Risiko stark vom Hauttyp ab, daher leiden oft junge, hellhäutige Frauen unter einer Sonnenallergie. Allerdings können auch Kinder betroffen sein.
Welche Formen der Sonnenallergie gibt es?
Die häufigste Form der Sonnenallergie ist die polymorphe Lichtdermatose. Daher ist bei einer Sonnenallergie in den allermeisten Fällen von der normal polymorphen Lichtdermatose die Rede.
Diese Art tritt hauptsächlich in den Monaten März bis Juni auf und zeigt sich vorwiegend an den Körperteilen, die nicht an die Sonne gewöhnt sind. Die Symptome können individuell sehr verschieden ausfallen, wobei die Haut oftmals zu jucken und zu brennen beginnt sowie rötliche Flecken und Bläschen sichtbar werden. Jedoch gibt es aber auch noch andere Arten der Sonnenallergie:
Mallorca-Akne
Diese Form der Sonnenallergie wird von vielen als Sommer-Akne bezeichnet und gilt als Sonderform der polymorphen Lichtdermatose.
Phototoxische Reaktion
Es gibt einige chemische Stoffe, die die Haut lichtempfindlicher machen. Folglich neigen die Betroffenen eher zu einem Sonnenbrand. In einigen Fällen wird die phototoxische Reaktion über den Hautkontakt mit Photosensibilatoren, beispielsweise beim Auftragen von Parfums, ausgelöst. Jedoch können diese auch über die Blutbahn, etwa in Medikamenten, eine Sonnenallergie zur Folge haben.
Lichturtikaria
Diese Form tritt selten auf, ist allerdings ernst zu nehmen. Denn bei einer Lichturtikaria reagiert Deine Haut auf das Sonnenlicht, indem sich deutlich sichtbare juckende Quaddeln bilden. Diese verschwinden normalerweise innerhalb weniger Minuten bis Stunden.
Was sind die Symptome einer Sonnenallergie?
Sonnenallergie bezeichnet in den meisten Fällen die Anzeichen einer polymorphen Lichtdermatose. Daher gibt es verschiedene Arten von Hautreizungen. Die am häufigsten vorkommende Form von Hautreizungen sind kleine, juckende Pusteln.
Sie treten meistens an Dekolleté, Armen und Beinen auf. Diese Symptome sind oft 12 Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne sichtbar. Bei manchen Betroffenen entwickeln sich Bläschen, die später zu roten Hautstellen führen. Großflächige rote Flecken sind hingegen eher selten.
Personen, die überempfindlich auf Sonnenlicht reagieren, leiden meist ein Leben lang daran. Jedoch können sich die Symptome mit der Zeit sehr wohl verringern, wenn sich die Haut an die Sonne gewöhnt hat.
Die Sonnenallergie sollte aber nicht mit der Nesselsucht verwechselt werden, denn auch dabei entsteht eine gerötete Haut, die durch stark juckende Quaddeln gekennzeichnet ist. Die Ursachen hierfür sind sehr vielfältig, wobei in den meisten Fällen Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsmitteln oder Medikamente sowie Autoimmunreaktionen der Auslöser sind. Aus diesem Grund kann die Nesselsucht akut oder chronisch auftreten.
Ein Sonnenbrand hingegen ist eine akute Hautentzündung, die durch zu viel UV-Strahlung verursacht wird. Leichte Sonnenbrände zeigen sich als Hautrötung. Bei starken Sonnenbränden bilden sich Blasen auf der Haut, die sogar Narben hinterlassen können und somit nicht mit einer Sonnenallergie verwechselt werden sollten.
Durch vorbeugende Maßnahmen und verschiedene Therapiekonzepte kannst Du im Grunde die Beschwerden einer Sonnenallergie deutlich lindern. Bei den anderen Formen der Sonnenallergie treten oft weitere Symptome auf.
Wie zeigt sich eine Sonnenallergie bei Kindern?
Bei der Sonnenallergie reagiert das Immunsystem, indem es eine Art allergische Reaktion auslöst. Die Anzeichen können aber bei jedem Kind unterschiedlich stark ausfallen und aussehen. Die betroffenen Körperstellen sind häufig Schultern, Arme und Beine. In den meisten Fällen ist auch das Gesicht, speziell die Nase, von dem Hautausschlag betroffen. Bei Erwachsenen hingegen ist das Gesicht bereits ans Sonnenlicht gewöhnt.
Wie kann ich einer Sonnenallergie vorbeugen?
Um einer Sonnenallergie vorzubeugen, solltest Du eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor verwenden. Dabei trägst Du am besten den Sonnenschutz eine halbe Stunde vor dem Sonnenbad auf und cremst regelmäßig nach.
Zudem sollten Allergiker die direkte Sonne meiden und sich vor allem am besten im Schatten aufhalten und die Haut mit Sonnenhut oder Sonnenschirm schützen. Da sich bei Menschen mit Sonnenallergie eine langsame Gewöhnung an die Sonne auch bewährt hat, solltest Du Deine Haut oft, aber immer nur für kurze Zeit, an die Sonne gewöhnen.
Auch eine medizinische Phototherapie beim Hautarzt kann eine vorbeugende Maßnahme sein. Hierbei wird die Haut in mehreren Sitzungen etwa vier bis sechs Wochen vor dem geplanten Urlaub mit steigenden Dosen an UV-Licht bestrahlt, um sie so schrittweise an die Sonne zu gewöhnen. In einigen Fällen wird zusätzlich ein Wirkstoff aufgetragen, der die Haut lichtempfindlicher macht.
Des Weiteren sollten Betroffene auf Kosmetikprodukte, Parfüms und Deos, die Farb- und Konservierungsstoffe enthalten, verzichten. Da bei einer Reaktion mit Sonnenstrahlen die Entstehung einer allergischen Reaktion begünstigt wird.
Welche Ursachen hat eine Sonnenallergie?
Eine Sonnenallergie wird durch Sonnenlicht verursacht, vorwiegend durch UV-A-Strahlen. Daher ist der geeignete Sonnenschutz unverzichtbar.
Polymorphe Lichtdermatose
Bei der polymorphen Lichtdermatose funktioniert der Schutzmechanismus der Haut gegen UV-Strahlen nicht einwandfrei. Denn wenn Sonnenstrahlen auf die Haut treffen, reagiert der Körper im Normalfall mit der Melanin-Bildung. Melanin ist ein Hautpigment, welches den Körper, primär die Erbsubstanz, vor den schädlichen UV-Strahlen schützen soll. Dadurch färbt sich die Haut durch das Hautpigment braun, wenn sie mit Sonne in Kontakt kommt. Dies ist auch der Grund, warum Menschen aus südlichen Ländern grundsätzlich eine dunklere Hautfarbe haben. Jedoch gilt: Je öfter ein Körper der Sonne ausgesetzt ist, desto mehr gewöhnt er sich an die schädlichen Strahlen. Bei der polymorphen Lichtdermatose jedoch reagiert die Haut meist überempfindlich auf die UV-Strahlen des Sonnenlichts.
Photoallergische Reaktion
Die photoallergische Reaktion hingegen kommt dadurch zustande, dass das Immunsystem durch den Einfluss von UV-Licht allergisch auf bestimmte Stoffe reagiert. Dies können etwa Kosmetika oder bestimmte Inhaltsstoffe von Medikamenten sein.
Mallorca-Akne
Diese Art entsteht in erster Linie durch das Zusammenspiel von UV-A-Strahlen mit gewissen Bestandteilen von körpereigenem Talg der oberen Hautschichten oder auch durch fetthaltige Sonnencremes.
Welche Risikofaktoren begünstigen eine Sonnenallergie?
Speziell Menschen mit hellem Teint und Personen, die in weniger sonnigen Regionen wohnen, neigen zu Sonnenallergien. Zudem können einige Medikamente, wie etwa Tetracycline, eine Sonnenallergie begünstigen. In manchen Fällen kann eine Sonnenallergie ebenso durch den Kontakt der Haut mit gewissen Substanzen, etwa Duftstoffe, hervorgerufen werden.
Wie lässt sich eine Sonnenallergie behandeln?
Wenn es bei Dir zu Symptomen einer Sonnenallergie kommt, solltest Du Dich auf jeden Fall möglichst vom Sonnenlicht fernhalten. Ferner ist es wichtig, eine Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor aufzutragen und ebenso die Haut so weit wie möglich zu bedecken. Des Weiteren gilt, die auslösende Substanz zu meiden, wenn eine phototoxische Reaktion vorliegt.
Rötungen und Bläschen treten meist schon einige Stunden bis hin zu einigen Tagen nach der intensiven Sonnenbestrahlung auf und verschwinden im Regelfall innerhalb von etwa einer Woche.
In schweren Fällen kommen zur Behandlung von Sonnenallergien Medikamente zum Einsatz. Diese sogenannten Antihistaminika können den Juckreiz mildern und werden in Salben- oder Tablettenform verschrieben. Insbesondere bei einer photoallergischen Reaktion kann dies erforderlich sein. Um Entzündungsreaktionen der Haut zu unterbinden, können ebenso kortisonhaltige Arzneimittel notwendig sein.
Was kann ich selbst bei einer Sonnenallergie tun?
Wenn Deine Haut übermäßig viel Sonne abbekommen hat, so kann sie mit einer Sonnenallergie reagieren. In solch einem Fall kannst Du sie kühlen und mit möglichst viel Feuchtigkeit versorgen.
Somit könntest Du beispielsweise kühlende Umschläge mit Buttermilch oder Topfen auf die Haut auftragen. Dadurch ziehen sich die Gefäße zusammen und vorhandene Schwellungen können folglich abklingen.
Überdies helfen Umschläge mit verdünntem Essig, da sie den unangenehmen Juckreiz lindern. Auch eine Salbe mit Ringelblume wirkt entzündungshemmend und kann so Beschwerden lindern.
Wie wird eine Sonnenallergie diagnostiziert?
Bei Verdacht auf eine Sonnenallergie erhebt der Dermatologe zuerst die Krankengeschichte. Dabei erkundigt er sich hauptsächlich nach der Art der Beschwerden und möglichen Vorerkrankungen.
Meistens handelt es sich bei der Sonnenallergie um eine polymorphe Lichtdermatose. Nur in seltenen Fällen steckt eine andere Art der Sonnenallergie dahinter.
Um eine Sonnenallergie schließlich zu diagnostizieren, kann der Mediziner einen Lichttest durchführen. Bei solch einem Test bestrahlt er Hautareale mit Ultraviolett-Licht. Liegt eine polymorphe Lichtdermatose auf, so treten nach wenigen Stunden auf den behandelten Stellen die typischen Symptome auf. Besteht der Verdacht auf eine Sonnenallergie in Verbindung mit chemischen Stoffen, so kann der Arzt bei einer phototoxischen Reaktion verdächtige Auslöser auf die Haut auftragen und diese anschließend bestrahlen. Mit diesem sogenannten Photo-Patch-Test kann der Spezialist erkennen, welche Substanz die Symptome auslöst.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Behandlung einer Sonnenallergie?
In der Regel übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Kosten einer stationären sowie ambulanten Versorgung, wenn Bedarf besteht. Jedoch müssen Patienten meistens die Rezeptgebühr für die verschriebenen Medikamente selbst übernehmen, diese liegt unter 10 Euro.
Sonnenallergie – Deutscher Allergie- und Asthmabund (letzter Zugriff: 17.11.2021)
Lichtdermatosen – Deutsches Ärzteblatt (letzter Zugriff: 17.11.2021)
Therapie photoallergischer Reaktionen – Allergieinformationsdienst (letzter Zugriff: 17.11.2021)
Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.
Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.
Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Nach den kalten Wintermonaten ist die Haut längst nicht mehr an die Sonne gewöhnt. Wenn man sich dann im Frühling lange Zeit in der Sonne aufhält, kann eine Hautreaktion entstehen, die vorwiegend durch Pickel, Pusteln oder Quaddeln gekennzeichnet ist. Diese bezeichnen Mediziner als Sonnenallergie. Um eine weitere Schädigung der Haut und eine stärkere Verbreitung der Entzündung zu vermeiden, sollten Betroffene eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden und die jeweiligen Körperstellen mit Kleidung bedecken. Eine Sonnenallergie wird meistens mit Salben oder Tabletten behandelt, wobei der beste Schutz die Vorbeugung ist. Mehr darüber erfährst Du hier in unserem Beitrag.
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 2. Juni, 2023