Tattooentfernung

Tattoos sind mehr als nur eine Modeerscheinung: Sie sind nicht nur wertvolles Kulturgut, sondern haben für viele Menschen eine sehr große Bedeutung. Häufig ändern sich allerdings die Vorlieben und Geschmäcker so mancher tätowierten Person, weshalb ein Tattoo schnell nicht mehr zur aktuellen Lebenssituation passt oder als unschön empfunden wird. Dank moderner Lasertechnologie kannst Du ein unerwünschtes Tattoo von einem Spezialisten entfernen lassen. Was Du vor, während und nach einer Tattooentfernung beachten solltest, erfährst Du in diesem Beitrag.


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Tattooentfernung

Was versteht man unter einem Tattoo?

Ein Tattoo oder eine Tätowierung ist ein Zeichen oder ein Motiv, das mit Tinte, Pigmenten oder anderen Farbmitteln in die mittlere Hautschicht, die sogenannte Dermis, etwa ein bis drei Millimeter tief eingebracht wird. Der Körper kann die Farbpigmente aufgrund ihrer Größe nicht abbauen. Er verkapselt diese mithilfe von körpereigenen Fresszellen, den sogenannten Makrophagen, wodurch das Tattoo dauerhaft in der Haut bleibt.

Wie funktioniert das Tätowieren?

Zum Tätowieren benutzen die meisten Tattoo-Studios eine elektronische Tätowiermaschine. Dabei taucht der Tätowierer mit einer Nadel in die Tattoo-Farbe und sticht mit einer Frequenz von bis zu 10.000 Stichen pro Minute durch die Epidermis, die oberste Hautschicht in die Lederhaut (Dermis). Diese Bewegung passiert so schnell, dass Du sie mit freiem Auge gar nicht erkennen kannst. Für Linien und Umrisse verwendet er etwa drei Nadeln, bei großen Flächen muss er bis zu 45 Nadeln verwenden. Der Tätowierer lagert die Farbpigmente der Tattoo-Farben dauerhaft in die Lederhaut ein. Da die Dicke der Hautschichten von der jeweiligen Körperstelle abhängt, ist auch die Einstichtiefe je nach Hautdicke unterschiedlich. Während des Heilungsprozesses kapselt der Körper die Farbpigmente ein, sodass sie dauerhaft sichtbar bleiben. Im Gegensatz zur Epidermis, der obersten Hautschicht, erneuert sich die Lederhaut, in welcher die Farbpigmente des Tattoos eingelagert sind, nicht. Deshalb sind Tattoos dauerhaft sichtbar.

Welche Gründe gibt es für eine Tattooentfernung?

Für die Entfernung eines Tattoos gibt es unterschiedliche Gründe. Betroffene sind beispielsweise mit ihrem Tattoo nicht mehr zufrieden, weil ihnen das Motiv, die Stelle oder Farbe nicht mehr gefällt. In vielen Fällen können Tattoos auch etwas verblassen, was einen weiteren Grund für die Tattooentfernung darstellt. Außerdem können sich im Laufe des Lebens die Einstellung und Persönlichkeit jeder Person sehr ändern, weshalb ein Tattoo einfach nicht mehr erwünscht sein kann. Manche Patienten wollen einfach noch mehr Platz für neue Tattoos und lassen sich deshalb bestehende entfernen. Bei anderen handelt es sich um eine Jugendsünde oder eine Erinnerung an den Ex-Partner, die entfernt werden soll. Warum Du Dich im Endeffekt für eine Tattooentfernung entscheidest, ist für den Arzt nicht so wichtig – Du solltest Dir mit Deiner Entscheidung jedoch sicher sein.
 
Mediziner raten eine Tattooentfernung aus gesundheitlichen Gründen dann, wenn allergische Reaktionen entstehen, die teilweise auch erst Jahre nach dem Stechen auftreten können. Außerdem sind Tattoos in manchen Berufsfeldern an besonders sichtbaren Körperstellen wie im Gesicht oder an den Händen nicht immer gern gesehen.

Was sind die Vorteile einer Tattooentfernung?

Die Schmerzen einer Laserbehandlung sind je nach Flächenausdehnung und Farbdichte des Tattoos gering bis erträglich. Dank moderner Technologie und schonenden Lasergeräten lassen sich Tattoos relativ gut entfernen, solange Du Dich an die Anweisungen Deines zuständigen Spezialisten hältst. Bei einer Tattooentfernung mittels Laser kannst Du mit einer schmerzarmen, weitgehend narbenfreien und wundfreien Behandlung rechnen.

Kann man ein Tattoo immer zu 100% entfernen lassen?

In vielen Fällen kann ein spezialisierter Mediziner das jeweilige Tattoo vollständig entfernen. Der Erfolg der Behandlung hängt allerdings von der Art und Menge des verwendeten Farbstoffes sowie der Eindringtiefe des Farbstoffes in die Haut ab. Grundsätzlich lassen sich blaue, schwarze und rote Farbstoffe am besten, orange und violette Farben eher weniger gut und gelbe sowie grüne Farben am schwersten entfernen. Da häufig auch nicht offiziell zugelassene Farbstoffe für Tattoos verwendet werden, ist es für den behandelnden Spezialisten umso schwieriger, die richtige Wellenlänge für den Laser zu finden. Daher können bei manchen Tattoos helle Umrisse und helle Flecken bestehen bleiben. Unabhängig von der verwendeten Farbe, Eindringtiefe und Größe des Tattoos empfehlen Mediziner ein strenges Einhalten der Behandlungstermine sowie eine angebrachte Wundbehandlung und ausreichend Sonnenschutz nach der Behandlung, um die Erfolgschancen der Lasertherapie zu erhöhen.

Wie alt muss das Tattoo sein, damit ich es entfernen lassen kann?

Grundsätzlich spielt das Alter der Tätowierung für eine erfolgreiche Entfernung keine Rolle. Erfahrungen zeigen allerdings, dass die Farbpigmente bei älteren Tatttoos tiefer im Gewebe eingekapselt sind, weshalb häufig mehrere Behandlungen erforderlich sind als bei frischen Tattoos.

Bei einer Tattooentfernung gilt: je früher, desto besser! Im Normalfall sind frische Tattoos nämlich einfacher und besser zu entfernen als ältere. Bei einem frisch gestochenen Tattoo sollte man aber dennoch zumindest vier bis acht Wochen warten, bis mit der Laser-Tattooentfernung begonnen werden kann, da man der Haut genügend Zeit zur Regeneration geben sollte. Ein älteres Tattoo braucht meist mehr Behandlungen, da die Farbpigmente bei älteren Tattoos tiefer im Gewebe eingekapselt sind.

Dr. med. Petra Hirtler

Für wen ist eine Tattooentfernung geeignet und für wen nicht?

Grundsätzlich ist eine Tattooentfernung für jeden geeignet, der ein unerwünschtes Tattoo loswerden möchte. Da Deine Haut bei einer Tattooentfernung sehr großen Strapazen ausgesetzt ist und auch Dein Lymphsystem, Deine Leber und Deine Nieren zum Abbau der Farbpartikel sehr große Arbeit leisten müssen, solltest Du in einem guten gesundheitlichen Zustand sein und Dir sicher sein, dass Du sowohl den psychischen als auch finanziellen und zeitlichen Aufwand einer Tattooentfernung auf Dich nehmen kannst. Außerdem sollten Schwangere und junge Mütter während der Stillzeit keine Tattooentfernung durchführen lassen.

Funktioniert das Lasern eines Tattoos auf gebräunter Haut

Da es sehr viel verschiedene Hauttypen gibt, sind auch die Erfolge einer Laserbehandlung von den jeweiligen Hauttypen abhängig. Vor allem dunklere Hauttypen reagieren meist anders auf Laserbehandlungen als helle Hauttypen. Grundsätzlich können Experten Tattooentfernungen mittels Laser auch bei dunkler oder gebräunter Haut durchführen. Menschen mit heller Haut haben dabei allerdings höhere Erfolgschancen. Durch die dunklere Hautfarbe kann es zu unerwünschten Pigmentstörungen kommen, denn der Laser kann die gebräunte Haut schwerer von der Tattoofarbe unterscheiden. Aus diesem Grund besteht bei dunklerer Hautfarbe ein höheres Risiko der Hellfärbung des behandelten Hautareals, einer sogenannten Hypopigmentierung. Diese kann in manchen Fällen nach einiger Zeit wieder von selbst verschwinden. Um das Pigmentierungsrisiko zu vermeiden, solltest Du direkte Sonneneinstrahlung einige Zeit vor der Behandlung vermeiden und auch auf Solariumbesuche verzichten.

Ist eine Tattooentfernung während einer Schwangerschaft möglich?

Experten raten von einer Tattooentfernung während einer Schwangerschaft ab. Da bei einer Laserentfernung die Farbpartikel des Tattoos durch den energiereichen Lichtstrahl aufgebrochen und anschließend vom Körper abgebaut werden, ist Dein Körper in dieser Zeit durch Substanzen belastet, die möglicherweise giftig sind. Das ungeborene Baby darf einem solchen Risiko nicht ausgesetzt werden, weshalb Tattooentfernungen in der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden sollen.

Welche Tattoos lassen sich am besten entfernen?

Kleine, schwarze Tattoos lassen sich in der Regel am besten entfernen. Hierbei stehen die Chancen sehr gut, dass Du nach der Laserbehandlung keine Tattoo-Reste mehr sehen kannst. Auf heller Haut lassen sich Tätowierungen generell besser entfernen als auf dunkler Haut und frische Tattoos erfahrungsgemäß leichter als ältere. Zwischen dem Stechen des Tattoos und der Entfernung sollten mindestens vier bis acht Wochen liegen, damit sich Deine Haut ausreichend regenerieren kann.

Welche Farben sind für eine Tattooentfernung geeignet?

Wie gut sich das Tattoo entfernen lässt, hängt von der Farbqualität und Zusammensetzung der jeweiligen Farbe ab. Dein zuständiger Spezialist stellt die Wellenlänge des Lasers auf den zu entfernenden Farbton Deiner Tätowierung ein. Je dunkler die Farbe ist, desto besser kann das Laserlicht von den Farbpigmenten aufgenommen werden und diese dann zersprengen. Aus diesem Grund lassen sich helle Farbtöne wie Weiß, Gelb, ein helles Grün oder Violett und Türkis eher schwerer oder mit sehr vielen Laserbehandlungen entfernen. Am besten entfernen lassen sich dunkle Farben wie Schwarz, Grau, und dunkles Rot, da diese einen deutlichen Kontrast zu den Farbpigmenten der Haut darstellen.

 

Am besten lassen sich dunkle Farben wie Schwarz, Grauoder dunkles Rot entfernen

Ist eine Entfernung großer Tattoos möglich?

Auch große Tattoos können mithilfe eines Lasers entfernt werden. Dabei sind allerdings viel mehr Sitzungen notwendig als bei kleineren Motiven. Auch die Erfolgschancen stehen bei kleineren Tattoos definitiv höher als bei großen Tätowierungen.

Kann man auch ein selbst gestochenes Tattoo wieder entfernen?

Auch selbstgestochene Tattoos können von Hautärzten oder spezialisierten Fachkräften entfernt werden. Profi-Tattoos sind in der Regel sogar schwieriger zu entfernen als Laien-Tattoos. Denn selbst gestochene Tätowierungen verfügen über weniger Pigment, das auch eher oberflächlich liegt und somit schneller entfernt werden kann.

Wer darf eine Tattooentfernung durchführen?

Zur Tattooentfernung bieten viele Hautärzte sowie spezialisierte Tattoo- und Kosmetikstudios Lasereingriffe an. Um gesundheitliche Risiken und Komplikationen so gering wie möglich zu halten, solltest Du Dich vorzugsweise von Medizinern wie spezialisierten Dermatologen oder Fachärzten für plastische und ästhetische Chirurgie behandeln lassen.

Wie funktioniert die Entfernung eines Tattoos mittels Laser?

Die Laser-Tattooentfernung ist eine sehr effektive und die heute am meisten angewandte Methode zur Entfernung von unerwünschten Tattoos. Dabei erhitzt ein Laserstrahl die in der Dermis befindlichen Farbpartikel auf sehr hohe Temperaturen, wodurch die Partikel zerplatzen und sie das Lymphsystem abtransportieren kann. Die Farbpartikel werden anschließend über die Leber und Nieren ausgeschieden.

Was passiert vor der Behandlung?

Vor der Laserbehandlung führst Du ein Beratungsgespräch mit Deinem zuständigen Spezialisten, wobei er Dich ausführlich über die bevorstehende Tattooentfernung informiert. Dein behandelnder Arzt informiert Dich im Zuge dessen sowohl über die Erfolgsaussichten als auch über etwaige Risiken der Tattooentfernung. Des Weiteren erstellt er Dir einen Behandlungsplan, der alle relevanten Informationen bezüglich der Behandlungsdauer sowie der anfallenden Kosten enthält.

Was muss ich vor einer Behandlung beachten?

Vermeide intensive Sonneneinstrahlung

Verzichte auf blutverdünnende Medikamente

Vor einer Laserbehandlung solltest Du darauf achten, dass Du das zu behandelnde Hautareal keiner intensiven Sonnenausstrahlung aussetzt, da die Entfernung eines Tattoos auf gebräunter Haut länger dauert und dabei auch häufiger Nebenwirkungen entstehen können. Außerdem solltest Du etwa eine Woche vor der Behandlung keine blutverdünnenden Medikamente wie Aspirin mehr einnehmen.

Welcher Laser ist für eine Tattooentfernung am besten geeignet?

Dein zuständiger Spezialist arbeitet je nach Farbe der Tätowierung mit verschiedenen Wellenlängen und Lasersystemen. Abhängig von der Farbe Deines Tattoos verwendet er unterschiedliche Pico- oder Nanosekundenlaser mit verschiedenen Licht-Wellenlängenbereichen. Zu den gängigsten Lasern gehören unter anderem der Rubin-Laser, der Alexandrit-Laser, Q-switched- oder Nd:YAG-Laser, die alle unterschiedliche Wellenlängen im Nanometerbereich aufweisen. Welcher Laser für die Tattooentfernung am besten geeignet ist, hängt von der Farbe und Farbdichte der Tätowierung ab.

Wie lässt sich ein Tattoo weglasern?

Bei der Tattooentfernung gibt ein Laser Lichtenergie an die Haut ab. Die Wellenlänge des Lichts ist dabei so abgestimmt, dass das Licht ausschließlich vom Farbstoff in der Haut aufgenommen und von der restlichen Haut durchgelassen wird. Die Impulse des Lasers zerlegen die Farbpigmente in kleine Einzelteile, die über das Lymphsystem Deines Körpers abtransportiert werden. Der Laser gibt das Licht dabei in sehr kurzen, intensiven Impulsen ab und zerstört somit den Farbstoff in Deiner Haut. Der Lichtblitz schont gleichzeitig die umliegenden Hautstellen. Je kürzer der Lichtimpuls des Lasers ist, umso weniger Schaden nimmt das umliegende Hautgewebe an. Dafür kann Dein zuständiger Spezialist unterschiedliche Laser-Parameter wie die Größe des Laserspots, die Eindringtiefe in die Haut sowie die Energie-Dichte einstellen, um die Farbpartikel in Deiner Haut selektiv zu zertrümmern.

Was passiert bei einer Tattooentfernung mit der Farbe?

Der Laser gibt Lichtimpulse ab, die durch Deine Haut dringen. Dort sprengen sie die Farbpigmente des Tattoos in viele Einzelteile, die das Lymphsystem Deines Körpers dann nach und nach abtransportieren und über die Leber und die Nieren ausscheiden kann, wodurch Dein Tattoo mit der Zeit verblasst. Dieser Prozess kann vier bis sechs Wochen dauern, währenddessen sich Deine Tätowierung von Tag zu Tag aufhellt. Deshalb solltest Du zwischen den einzelnen Sitzungen etwa vier bis sechs Wochen pausieren.

Wie fühlt sich das Lasern eines Tattoos an?

Das Schmerzempfinden bei einer Tattooentfernung mittels Laser variiert von Patient zu Patient. Meist empfinden Betroffene den Schmerz ähnlich wie das Stechen des Tattoos. In manchen Fällen gleicht das Lasern auch kleinen, heißen Fettspritzern auf der Haut.

Ist das Lasern eines Tattoos schmerzhaft?

Genau wie das Tattoo-Stechen an sich ist auch das Schmerzempfinden beim Weglasern eines Tattoos je nach Körperregion unterschiedlich, leichte Schmerzen sind jedoch nicht zu vermeiden. Da die Laser-Tattooentfernung selbst aber nicht sehr lange dauert, gehen auch die Schmerzen schnell wieder vorbei. Das Gefühl beim Aufsprengen der Farbpigmente lässt sich mit kurzen heißen Fettspritzern vergleichen, was für die meisten Patienten durchaus erträglich und aushaltbar ist. Bei hoher Schmerzempfindlichkeit kann Dein Arzt eine leicht betäubende Creme auftragen, normalerweise ist die Behandlung aber völlig ohne ärztliche Betäubung möglich. Eine gute Kühlung nach der Behandlung lässt eventuelle Reizungen und Schwellungen der Haut schnell wieder verschwinden.

Wie lange dauert die Laser-Tattooentfernung?

Wie lange die einzelne Laserbehandlung dauert, hängt davon ab, wie Deine Haut auf den Laser reagiert und wie gut dieser in Deine Hautschichten eindringen kann. Die Laserbehandlung selbst dauert nicht sehr lange, normalerweise ist eine Sitzung in zehn bis dreißig Minuten beendet. Je nach Anzahl der Sitzungen und dem notwendigen Erholungszeitraum zwischen den einzelnen Sitzungen solltest Du mit einer Behandlungsdauer von etwa zwölf Monaten rechnen.

Wie viele Lasersitzungen braucht es, bis das Tattoo komplett verschwunden ist?

Wie viele Behandlungen zur Entfernung einer Tätowierung benötigt werden, ist sehr individuell und hängt von mehreren Faktoren ab. Dazu gehören die Stichtiefe des Tattoos, dessen Alter, die Qualität und Professionalität der Ausführung, die Farbzusammensetzung und -dichte und die verwendeten Farben. Außerdem spielen Körperstelle und Hautbeschaffenheit sowie die Pflege während der Nachbehandlung eine wichtige Rolle bei der Frage, wie viele Sitzungen anfallen.
 
Da Dein Facharzt nicht alle Farbpartikel während der ersten Sitzung zerstören kann, musst Du die Laserbehandlung alle sechs bis acht Wochen wiederholen, bis das Tattoo nicht mehr auf Deiner Haut zu erkennen ist. Außerdem braucht Dein Körper diese Zeit, damit das Immunsystem die zerstörten Farbpartikel abtransportieren kann. Zum Ende hin können die Abstände zwischen den Behandlungen auch länger werden, da das Immunsystem auch nach Monaten noch Farbe abtransportiert und das Tattoo so immer mehr verblasst.

Die Anzahl der notwendigen Lasersitzungen hängt von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise von der Größe Deiner Tätowierung, von den verwendeten Farben sowie von der Menge an Tinte, die beim Stechen verwendet wurde.
Leichte Schattierungen lassen sich hierbei deutlich schneller entfernen als dicke Farbblöcke. Die Behandlungsdauer hängt auch davon ab, wie tief die Farbpartikel in Deiner Haut sitzen. Normalerweise sollten zwischen den einzelnen Laserbehandlungen etwa vier bis sechs Wochen liegen, damit sich Deine Haut erholen und Dein Lymphsystem die bereits zerstörten Partikel abtransportieren kann. Dadurch wird Dein Tattoo von Sitzung zu Sitzung heller.
 
Um ein Tattoo komplett verschwinden zu lassen, sind meist mehrere Sitzungen erforderlich. Grundsätzlich solltest Du mit sechs bis 14 Sitzungen rechnen, bis Deine Tätowierung vollständig verschwunden ist. Bei farbigen Motiven können je nach Intensität der Farben sogar acht bis 16 Sitzungen notwendig sein. Abhängig von der Anzahl der notwendigen Sitzungen und notwendigen Erholungszeitraum dazwischen solltest Du mit einem Behandlungszeitraum von etwa einem Jahr rechnen. Für die Entfernung eines Permanent-Make-ups sind ebenfalls mehrere Sitzungen, in der Regel zwischen drei und sechs, nötig.

Bei einem Cover-Up reichen meist nur wenige Behandlungen aus, um das Motiv so vorzubereiten und aufzuhellen, dass der Tätowierer mit dem Cover-Up beginnen kann. Um der Haut ausreichend Zeit zur Regeneration zu geben, sollte man nach der letzten Laserbehandlung mindestens sechs Monate warten, bis das neue Farbpigment in die Haut eingebracht wird.

Dr. med. Petra Hirtler

Welche weiteren Arten von Tattooentfernung gibt es?

Es gibt viele unterschiedliche Methoden zur Tattooentfernung. Alternativen zur Laserbehandlung sind beispielsweise die Hautabschleifung (Dermabrasion), die thermische Tattooentfernung mit Strom (Diathermie), die chirurgische Entfernung (Exzision), das sogenannte Waterjet-Cutting oder eine Entfernung mittels Milchsäure. Im Vergleich zu anderen Verfahren hat die Lasertherapie allerdings eine deutlich geringere Komplikationsrate und ist zusätzlich relativ leicht anzuwenden, weshalb sie heute auch am häufigsten angewandt wird.

Dermabrasion (Hautabschleifung)

Bei der Dermabrasion handelt es sich um eine mechanische Anwendung, bei der Dein behandelnder Hautarzt die oberen Hautschichten mithilfe eines Sandstrahlgerätes oder einer Fräse wegschleift oder wegfräst. Die Dermabrasion ist ein sehr gründliches Verfahren, das Hautärzte in speziellen Situationen noch verwenden. Die Hautabschleifung bringt allerdings ein hohes Narbenrisiko mit sich.

Diathermie (Thermische Tattooentfernung mit Strom)

Die Diathermie bezeichnet ein Verfahren, bei dem elektrischer Strom in die betroffene Hautschicht fließt und die erzeugte Hitze dabei die Farbpartikel verbrennt. Deine Haut bildet sich also von innen neu, indem Dein Körper die Farbpartikel Deines Tattoos nach außen abstößt. Die thermische Tattooentfernung hat allerdings auch Nachteile, wie die Schädigung des umliegenden Gewebes, ein hohes Narbenrisiko, Schmerzen bei der Wundheilung und einen relativ langen Regenerationsprozess.

Exzision (Chirurgische Entfernung)

Bei kleineren Tattoos kann ein Spezialist auch die Hautstelle mit der Tätowierung herausschneiden und die angrenzende Haut durch Dehnung zusammennähen. Die chirurgische Tattooentfernung ist allerdings nicht an jeder Körperstelle möglich. Die Exzision kann unter örtlicher Betäubung oder unter Vollnarkose erfolgen. Der große Vorteil dieser Methode ist, dass das Tattoo dabei definitiv im Zuge eines einmaligen Eingriffs beseitigt wird. Allerdings bildet sich an der operierten Stelle eine Narbe.

Waterjet-Cutting

Bei dieser Methode arbeitet Dein zuständiger Spezialist mit einem feinen Wasserstrahl. Unter Vollnarkose unterhöhlt er die tätowierte Haut und spült anschließend die Farbpigmente weg. Diese Methode eignet sich auch für großflächige Tattoos. Außerdem kann Dein zuständiger Facharzt mittels Waterjet-Cutting grundsätzlich alle Farbenarten beseitigen. Im Vergleich zur chirurgischen Entfernung (Exzision) fällt hier die Narbenbildung etwas geringer aus.

Milchsäure

Dein behandelnder Facharzt spritzt hierbei eine Milchsäure-Lösung in die Haut, die Deinen Körper dazu anregen soll, die Farbpartikel abzustoßen. Hierbei kann es aber zu zahlreichen Nebenwirkungen wie schweren Entzündungen, Hautwucherungen, Belastung der Schleimhäute und Narbenbildung kommen. Deshalb empfiehlt es sich eher, andere Behandlungsmethoden in Erwägung zu ziehen.

Was muss ich nach der Tattooentfernung beachten?

Nach der Tattooentfernung ist die behandelte Stelle noch sehr empfindlich, weshalb Du sie drei Tage lang möglichst trocken halten und deshalb nur sehr vorsichtig waschen solltest. Beim Abtrocknen solltest Du die Stelle nicht abreiben, sondern nur leicht abtupfen. Du solltest die Wunde auch nicht luftdicht abkleben, da Luft den Heilungsprozess fördert. Sollten sich nach der Behandlung Krusten oder Blasen bilden, so empfehlen Fachärzte, die betroffene Stelle mit Feuchtigkeits- oder antibakteriellen Wundcremes zu pflegen, bis sich die Krusten leicht entfernen lassen oder von selbst abfallen. Es ist außerdem wichtig, dass Du diese Krusten nicht versuchst abzukratzen! Sie sind Teil des normalen Heilungsprozesses und eine vorzeitige Entfernung erhöht das sonst eher geringe Risiko von Narben.

Verbände helfen in diesem Fall, die gelaserte Stelle zu schützen und den Heilungsprozess zu unterstützen. Außerdem solltest Du in der Zeit vor und nach der Laserentfernung keinen Kraftsport betreiben, der die Muskulatur unter dem entfernten Tattoo beansprucht, da dadurch ein erhöhtes Risiko für Vernarbungen entsteht. Du solltest außerdem auf Solarien, Saunagänge oder Schwimmen in chlorhaltigem Wasser verzichten, bis Deine Wunder vollständig verheilt ist. Etwaige Rötungen und Schwellungen kannst Du mit Coolpacks kühlen. Außerdem solltest Du enge Kleidung, die an der behandelten Stelle reiben könnte, vermeiden.

Welche Creme ist nach der Tattooentfernung am besten geeignet?

Da nach der Laserbehandlung an der behandelten Hautstelle punktartige Blutungen oder Bläschen auftreten können, empfehlen Hautärzte eine Nachbehandlung mit antibakteriellen Wundsalben, bis sich die entstandene Kruste der betroffenen Stelle löst. Auch Feuchtigkeitscremes können den Heilungsprozess unterstützen. Da Deine Haut bis zu drei Monate nach der Behandlung noch sehr empfindlich gegenüber Sonnenlicht ist, empfehlen Mediziner ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 50.

Kann ich die Stelle nach einer Tattooentfernung erneut tätowieren lassen?

Nachdem die behandelte Stelle vollständig abgeheilt ist, kannst Du Dir an derselben Stelle ein neues Tattoo stechen lassen. Beachte jedoch, dass Deine Haut nach der Laserbehandlung über sehr feine Vernarbungen verfügt und deshalb auf den Schmerz empfindlicher reagiert als zuvor. Du solltest Deiner Haut demnach eine Schonzeit von etwa sechs bis acht Monaten nach der Laserentfernung geben, bevor Du die Stelle erneut tätowierst.

Welche Risiken und Komplikationen können beim Entfernen einer Tätowierung auftreten?

Abhängig vom verwendeten Farbmittel, der Einstichtiefe, dem Alter, der Größe sowie der betreffenden Körperstelle und Deiner körperlichen Konstitution reagiert Deine Haut sehr unterschiedlich auf die Lasertherapie. Nach der Behandlung können an der gelaserten Stelle oft punktartige Blutungen und Bläschen gefolgt von einer Schorfbildung auftreten, die Du mit einer antibakteriellen Wundsalbe behandeln solltest, bis sich die Kruste löst. Oftmals treten auch Hautrötungen und Schwellungen auf. Bei guter Nachsorge heilen diese innerhalb von wenigen Tagen ohne weitere Komplikationen ab. Nur in seltenen Fällen können die zersprengten Farbpigmente in Deiner Haut auch allergische Reaktionen auslösen.

Ist eine Tattooentfernung gefährlich?

Die mit einer Tattooentfernung einhergehenden Risiken hängen von der Größe des Tattoos, den verwendeten Farben sowie der Pigmentkonzentration, der betroffenen Körperstelle und der Art der Lasertherapie ab. Neben Risiken wie Blutungen, Schwellungen, Narbenbildung oder Infektionen werden bei der Spaltung der Farbpigmente diverse Spaltprodukte freigesetzt, die eventuell zu einer Zellschädigung beitragen können. Ob und inwiefern die freigesetzten Bestandteile für den menschlichen Organismus schädlich sind, ist bis dato noch nicht wissenschaftlich erforscht.

Ist das Lasern krebserregend?

Es besteht die Vermutung, dass eine Laser-Tattooentfernung das Risiko einer Krebserkrankung fördern könnte. Die Farbpigmente des Tattoos werden mit hochfrequentierten Lichtimpulsen in einer bestimmten Wellenlänge zersprengt und anschließend vom Lymphsystem abtransportiert. Ein großer Teil davon bleibt allerdings in Deinem Körper. Ob bei der Spaltung der Farbpigmente toxische oder krebserregende Bestandteile freigesetzt werden, ist derzeit wissenschaftlich noch nicht bestätigt. Spezialisten vermuten allerdings, dass bei der Laserbehandlung der Farbe Blau eventuell giftige Spaltprodukte wie Blausäure, Benzol und Benzointril entstehen könnten, die eine Zellschädigung hervorrufen können. Experten schließen also nicht aus, dass nach einer Laserbehandlung durchaus Reste der Spaltprodukte im Körper verbleiben könnten. Ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Krebs und einer Laser-Tattooentfernung ist bislang allerdings nicht bestätigt.

Können nach der Behandlung Pigmentflecken oder Narben auftreten?

Das Lasern kann unter Umständen Verbrennungen und Narben hinterlassen sowie Pigmentstörungen oder Allergien hervorrufen. Spezialisten verwenden heutzutage sehr hautschonende Lasergeräte, weshalb das Auftreten von Narben- und Pigmentflecken sehr selten, jedoch nicht auszuschließen ist.

Kann man ein Tattoo auch selbst entfernen?

Diverse Cremes und Salzpeelings sollen zur Tattooentfernung zu Hause helfen, was nachweislich allerdings keinerlei Wirkung zeigt und Deine Haut eher reizt und entzündet als von einem unerwünschten Tattoo befreit. Um Dir ein Tattoo entfernen zu lassen, konsultiere am besten einen erfahrenen Spezialisten. Dieser kann Dich in Deiner individuellen Situation beraten und gemeinsam mit ihm kannst Du den für Dich am besten geeigneten Weg finden, um ein unerwünschtes Tattoo möglichst schonend loszuwerden.

Ist es möglich sich einen Laser für die Tattooentfernung zu kaufen?

Grundsätzlich ist es möglich, Laser zur Tattooentfernung zu erwerben. Es handelt sich dabei allerdings um ein sehr risikoreiches Gerät, das Dir bei falscher Anwendung erheblichen Schaden zuführen kann. Aus diesem Grund wende Dich bitte an einen spezialisierten Mediziner, der Dir Dein Tattoo sicher und unter Einhaltung aller notwendigen Hygiene- und Gesundheitsvorkehrungen entfernen kann.

Was kostet eine Tattooentfernung?

Die Kosten für eine Tattooentfernung hängen von der Größe des zu behandelnden Hautareals sowie von der Art des Tattoos ab. Schwarze, kleinere oder bereits ausgeblichene Tattoos lassen sich dementsprechend schneller entfernen als sehr bunte Motive. Die Behandlungskosten beginnen bei etwa 100 Euro für kleine Tätowierungen und können sich bis hin zu mehreren Hundert Euro erstrecken. Für einen individuellen Kostenvoranschlag konsultiere am besten Deinen zuständigen Dermatologen oder spezialisierten Kosmetiker.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Tattooentfernung?

Da es sich bei einer Tattooentfernung grundsätzlich nicht um einen medizinisch notwendigen Eingriff handelt, übernehmen Krankenversicherungsträger nicht die Behandlungskosten. Sollte medizinische Notwendigkeit bestehen, so kannst Du Dich bei Deinem Krankenversicherungsträger informieren, ob eine etwaige Kostenübernahme möglich wäre.

 
 

Für immer? Nein! Medizinische Tattoo-Entfernung nimmt stark zu. Universitätsklinik Freiburg (letzter Zugriff 08.02.2021)

Entfernung von Tattoos. Bundesamt für Strahlenschutz (letzter Zugriff: 08.02.2021)

Neues Verfahren zur Tattooentfernung in der Entwicklung. aerzteblatt.de (letzter Zugriff: 08.02.2021)

Tattooentfernung Spezialisten überlassen. Deutsch Apotheker Zeitung (letzter Zugriff: 08.02.2021)