Radiofrequenztherapie

Bei der Radiofrequenz wird mithilfe eines speziellen Geräts Wärme tief in die Haut abgegeben. Dadurch wird die Kollagenbildung angeregt und die Haut erscheint bereits nach wenigen Wochen praller und rosiger. Wie die Behandlung genau funktioniert, für wen sie geeignet ist und welche Vorteile sie bietet, liest Du hier!


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Radiofrequenztherapie

Was ist eine Radiofrequenztherapie?

Bei der Radiofrequenztherapie handelt es sich um einen konservativen Eingriff, bei dem Dein Arzt mit einem speziellen Gerät Radiowellen an die Haut abgibt. Die dadurch induzierte Energie breitet sich in Form von Wärme im Gewebe aus. Sie erreicht dabei tiefe Hautschichten, wodurch die körpereigene Kollagenproduktion angeregt wird. So wird der natürlichen Hautalterung entgegengewirkt. Allerdings kann die Radiofrequenztherapie nicht nur eingesetzt werden, um dem Alterungsprozess der Haut entgegenzuwirken, sie bietet ein breites Anwendungsspektrum und kann auch bei der Behandlung von Narben, dem Abbau von Fettdepots, der Verfeinerung des Hautbilds, aber auch der Minderung von Cellulite und Akne eingesetzt werden.

Welche Formen der Radiofrequenztherapie gibt es?

Mediziner differenzieren drei verschiedene Formen der Radiofrequenztherapie, bei denen jeweils unterschiedliche Geräte zum Einsatz kommen. Je nach Zielsetzung und behandeltem Hautareal entscheidet sich Dein Arzt für eine der nachfolgenden Methoden.

Die erste Form ist die sogenannte monopolare Radiofrequenztherapie. Diese wenden Ärzte zur Glättung von Falten sowie der Reduktion von stark ausgeprägter Cellulite an. Das Gerät, das Mediziner bei dieser Form der Radiofrequenztherapie einsetzen, ist mit einer einzigen Elektrode ausgestattet, wodurch sich die Bezeichnung „monopolar“ erklären lässt. Die Wärme, die von der Elektrode ausgeht, kann tiefe Hautschichten erreichen und daher die Kollagenproduktion der Haut optimal anregen. Zudem dringen die Radiowellen bei der monopolaren Radiofrequenztherapie tief genug in die Haut ein, um auch Lymph- und Blutgefäße stimulieren zu können. Dies verstärkt den Effekt der Behandlung.

Als zweite Form differenzieren Mediziner die sogenannte bipolare Radiofrequenztherapie, bei der etwas geringere Energiedosen zum Einsatz kommen als bei der monopolaren Methode. Dadurch erfolgt die Erwärmung des Gewebes in oberflächlicheren Schichten. Das hierbei eingesetzte Gerät verfügt über zwei Elektroden, die von Deinem Arzt ebenfalls zur Verjüngung der Haut im Gesichts- und Halsbereich sowie zur Reduktion von leicht ausgeprägter Cellulite verwendet werden. Außerdem kann die bipolare Radiofrequenztherapie zur Behandlung nach Schwangerschaften oder Fettabsaugungen eingesetzt werden.

Die dritte Variante ist die multipolare Radiofrequenztherapie. Bei dieser verwendet der behandelnde Arzt ein Handstück, das über drei bis fünf Elektroden verfügt. Dieses kommt zur Verjüngung der Haut sowie zur Reduktion von Falten zum Einsatz und wird von Dermatologen meistens in Hautarealen angewandt, die besonders dünn und sensibel sind.
Um sicherzustellen, dass die Wahl der Methode optimal auf Deine Wünsche und Bedürfnisse angepasst ist, solltest Du die Radiofrequenztherapie ausschließlich von einem Spezialisten durchführen lassen.

Wie funktioniert die Radiofrequenztherapie?

Wenn Dein Arzt mithilfe des speziellen Handstücks Wärme an Deine Haut abgibt, erhitzen sich die darin gelegenen Kollagenfasern. Diese ziehen sich zunächst zusammen und strukturieren sich anschließend neu. Dadurch straffen sich Haut und Bindegewebe und kleine Fältchen werden geglättet. Zudem wird durch die Wärme der Stoffwechsel des Bindegewebes angeregt und die körpereigene Kollagenproduktion stimuliert. Das führt dazu, dass das Gewebe optisch aufgepolstert wird und Dein Hautbild jünger erscheint. Außerdem wird bei der Behandlung die Blutzirkulation in den behandelten Hautarealen angeregt. Das verstärkt den Effekt der Behandlung.

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Auch auf Dein Fettgewebe wirkt sich die Radiofrequenztherapie positiv aus. Fettzellen, die in der Medizin als Adipozyten bezeichnet werden, reagieren auf physikalische Veränderungen wie zum Beispiel steigende Temperatur. Die durch die Radiowellen erzeugte Hitze erwärmt die Fettzellen, wodurch sich ihr Metabolismus beschleunigt und sie zu schmelzen beginnen. Die Fettzellen werden von Deinem Körper schließlich abtransportiert und auf natürlichem Wege ausgeschieden.

Was lässt sich mit einer Radiofrequenztherapie behandeln?

Die Radiofrequenztherapie bietet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Sie kann dazu eingesetzt werden, die Haut in Gesicht, Hals und Dekolleté aufzufrischen und zu straffen, aber auch an Armen, Beinen und Po das Hautbild optimieren, in dem sie Fettpölsterchen reduziert und das Gewebe strafft. Mithilfe der Radiofrequenztherapie lässt sich auch Cellulite behandeln, denn durch den Abbau der Fettzellen wird Deine Haut geglättet und die Dellen flachen ab.

Zudem können Ärzte die Radiofrequenztherapie zur Verödung von Krampfadern einsetzen. Das Gewebe, das die betroffene Ader umgibt, wird dabei erhitzt. In weiterer Folge verdampft die Zellflüssigkeit in der Vene, diese verschließt sich und wird schließlich vom Körper abgebaut.

 

Es ist außerdem möglich, mit der Radiofrequenztherapie die Talgdrüsenproduktion der Haut positiv zu beeinflussen, sodass Deine Haut nicht mehr so stark fettet und die Poren optisch verkleinert werden. Des Weiteren kannst Du mit dieser Methode Deine Akne bekämpfen.

Für wen eignet sich die Radiofrequenztherapie?

Grundsätzlich eignet sich die Radiofrequenztherapie für jeden, der sein Hautbild optimieren und sein Gewebe straffen möchte. Ab dem 25. Lebensjahr wird das Kollagen in der Haut langsam durch den körpereigenen Alterungsprozess abgebaut. Da gleichzeitig die Produktion des Kollagens verlangsamt wird, kann die Haut schlaff erscheinen. Um diesen Alterserscheinungen entgegenzuwirken, eignet sich die Radiofrequenztherapie bestens, da sie eine risikoarme und schmerzfreie Methode darstellt. Außerdem kann die Methode bei jedem Hauttyp angewandt werden. Des Weiteren ist die Therapie für jeden Alterstyp gut geeignet, wobei sie bessere Erfolge verspricht, wenn die Haut noch nicht allzu sehr erschlafft ist.
 
Allerdings gibt es einige Kontraindikationen, die Du beachten solltest. Wenn Du schwanger bist, darfst Du die Radiofrequenztherapie nicht durchführen lassen und auch, wenn Du auf regelmäßiger Basis Medikamente einnimmst oder elektronische oder metallische Implantate in Deinem Körper trägst, solltest Du Deinem Arzt vor der Behandlung unbedingt davon berichten. Ebenso ist Patienten von der Methode abzuraten, die an Krebs-, Hauterkrankungen oder Neurodermitis leiden.

Die Therapie ist für jeden Alterstyp geeignet. Man muss jedoch sagen, dass sich das gewünschte Ergebnis schneller einstellt, wenn die Erschlaffung der Haut nicht allzu stark ist.

Dr. med. Hero Schnitzler

Wie läuft eine Radiofrequenztherapie ab?

Du solltest eine Radiofrequenztherapie ausschließlich bei gut geschultem, medizinischem Personal durchführen lassen, um sicherzugehen, dass die Behandlung fachgerecht ausgeführt wird. Zum Beispiel kannst Du Dich dafür an einen Dermatologen wenden, die Radiofrequenztherapie wird aber auch von einigen ästhetischen Chirurgen angeboten. Die Behandlung erfordert von Dir keinerlei Vorbereitung und wird ambulant durchgeführt.
Nach einem Vorgespräch, bei dem Du mit Deinem Arzt die Zielsetzung und Deine Wünsche besprichst, trägt der Mediziner ein spezielles Kontaktgel auf die Haut auf, das diese vor Verbrennungen schützt und für einen Heiß-Kalt-Effekt sorgt. Anschließend geht der Arzt mit einem Handstück in kreisenden Bewegungen über das Behandlungsareal. In Abhängigkeit von Zielsetzung und behandeltem Bereich stimmt Dein Arzt die Intensität und Frequenz der eingesetzten Radiowellen ab, um ein bestmögliches Ergebnis zu erzielen.

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Deine Unterhaut wird bei der Behandlung auf etwa 45 Grad Celsius erwärmt. Die Wärme hat zur Folge, dass die Zellen des Unterhautgewebes angeregt werden. Dadurch werden Fettzellen langsam abgebaut und die Kollagenproduktion der Haut wird in Gang gesetzt. Da die Geräte über ein integriertes Kühlsystem verfügen, bleibt die Hautoberfläche geschützt, sodass es zu keinen Verbrennungen kommen kann. Die Behandlung dauert je nach Körperstelle etwa zehn bis 45 Minuten.
 
Unmittelbar nach der Behandlung kannst Du die Praxis des behandelnden Arztes wieder verlassen und bist sofort wieder arbeits- und gesellschaftsfähig. Die Radiofrequenztherapie erfordert keine spezielle Nachbehandlung, allerdings solltest Du direkt nach der Anwendung auf Saunabesuche und Leistungssport verzichten.
 
Um den Effekt der Radiofrequenztherapie zu verstärken, kannst Du Deinen Arzt um eine Kombinationsbehandlung bitten. Dermatologen ergänzen die Methode beispielsweise mit Microneedling, um das Ergebnis zu optimieren und Deinen Wünschen bestmöglich nachzukommen.

Wann sind die Ergebnisse der Radiofrequenztherapie sichtbar?

Erste Ergebnisse der Radiofrequenztherapie kannst Du wenige Wochen nach der ersten Behandlung sehen, denn nach der Therapie braucht Deine Haut eine gewisse Zeit, um die körpereigene Kollagenproduktion anzukurbeln und das behandelte Gewebe zu regenerieren.
In vielen Fällen sind mehrere Anwendungen notwendig, um ein optimales Ergebnis zu erreichen. Pro behandelter Körperzone empfehlen wir in etwa sechs bis acht Sitzungen, die Du in einem Abstand von vier bis acht Wochen durchführen lassen kannst.
 
Da sich der natürliche Alterungsprozess der Haut leider nicht aufhalten lässt, ist das Ergebnis nicht dauerhaft. Nach etwa einem bis drei Jahren lässt der Effekt nach, da sich die Kollagenproduktion Deines Körpers nach und nach wieder verlangsamt. Allerdings kannst Du die Radiofrequenztherapie in Abständen von rund einem Jahr beliebig oft wiederholen und so Deiner Haut zu neuer Frische verhelfen.

Das direkt nach der Therapie durch die Kollagen-Schrumpfung erzeugte Ergebnis und das sich neu gebildete Kollagen, bleiben. Allerdings schreitet die natürliche Hautalterung weiter voran, was sich auch auf das Ergebnis auswirkt. Häufig kommen Patienten nach einer erfolgreichen Behandlung dann noch einmal im Jahr oder alle zwei Jahre für zwei bis drei Sitzungen, um das Ergebnis aufzufrischen.

Dr. med. Hero Schnitzler

Welche Risiken und Nebenwirkungen birgt eine Radiofrequenztherapie?

Bei professioneller Anwendung bestehen keine nennenswerten Risiken, allerdings kann es durchaus zu Verbrennungen und Hautschäden kommen, wenn die Behandlung unsachgemäß durchgeführt wird. Dies kommt jedoch bei gut ausgebildeten Spezialisten kaum vor.

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Ein gut geschulter Mediziner wird während der Behandlung stets mit Dir in Kommunikation stehen, um sich zu vergewissern, dass Du keine Schmerzen empfindest und die Wärmeeinstellung des Geräts von Dir als angenehm empfunden wird. Außerdem regulieren erfahrene Ärzte die Temperatur des Geräts je nach behandeltem Körperareal, um Nebenwirkungen auszuschließen und einen optimalen Effekt zu erzielen.
 
Gibt es offene Fragen oder Bedenken, solltest Du diese direkt mit dem behandelnden Arzt besprechen. Eine Erwärmung der behandelten Körperstelle und leichte Rötungen und Schwellungen nach der Behandlung sind vollkommen normal und kein Grund zur Sorge. Nach kurzer Zeit verschwinden diese Irritationen wieder.

Wie sinnvoll ist eine Radiofrequenztherapie?

Die Radiofrequenztherapie bietet viele Vorteile. Einerseits ist sie komplikationsarm und völlig schmerzfrei sowie beinahe für jeden Patienten geeignet. Während sie effektiv darauf abzielt, das behandelte Gewebe zu straffen und kräftigen, werden umliegende Nerven nicht geschädigt.
 
Außerdem handelt es sich um eine konservative Methode. Das bedeutet, dass die Therapie ihre volle Wirkung entfalten kann, ohne dass eine Operation notwendig ist. Die Haut verjüngt sich von innen heraus, ganz ohne Injektion oder operativen Eingriff. Dementsprechend entstehen bei der Behandlung auch keine Narben. Zudem verhilft die Radiofrequenztherapie nicht nur zu einem pralleren, rosigeren Hautbild, sie kann auch dazu beitragen, dass Fettpölsterchen gemindert werden.
 
Du kannst die Radiofrequenztherapie auch präventiv einsetzen. Dadurch verhinderst Du, dass Deine Haut erschlafft und kannst somit Deiner Hautalterung vorbeugend entgegenwirken.
Ein Nachteil der Radiofrequenztherapie ist, dass die Methode nicht dauerhaft ist. Da sich der natürliche Alterungsprozess der Haut nicht aufhalten lässt, musst Du die Therapie nach einem bis drei Jahren wiederholen.

Mit welchen Geräten kann ich eine Radiofrequenztherapie zu Hause durchführen?

Einige Anbieter vertreiben Geräte, die eine Eigenbehandlung der Radiofrequenztherapie möglich machen. Sie versprechen effiziente Ergebnisse für erschwingliche Preise.
 
Obgleich die Radiofrequenztherapie bei fachgerechter Anwendung eine risikoarme und schmerzfreie Methode ist, kann es bei der Eigenbehandlung zu Verbrennungen und weiteren Komplikationen kommen. Wenn Du die Behandlung bei einem erfahrenen Mediziner durchführen lässt, kann dieser zwischen den verschiedenen Formen der Radiofrequenztherapie wählen und die Tiefe und Intensität der abgegebenen Radiowellen genau abstimmen, um eine an Deine Wünsche angepasste Therapie durchzuführen. Wir empfehlen daher, die Anwendung ausschließlich bei geschultem Fachpersonal durchführen zu lassen. Nur so kannst Du sichergehen, dass Du mit der Behandlung ein optimales Ergebnis erzielst und es dabei nicht zu Komplikationen kommt.

Was kostet eine Radiofrequenztherapie?

Mit welchen Kosten Du endgültig rechnen musst, hängt von mehreren Faktoren ab. Einerseits kommt es darauf an, welche Körperstelle Du behandeln lässt und wie groß dieses Areal ist, aber auch das Honorar Deines Arztes spielt bei der Berechnung der Kosten eine Rolle, ebenso wie die Anzahl der notwendigen Sitzungen. In der Regel verrechnen Dermatologen rund 70 Euro pro Sitzung.

Wichtig: Dieses schonende Verfahren benötigt Zeit und die richtige Anwendung. Du solltest für die Therapie ausschließlich einen geschulten Spezialisten aufsuchen, da es bislang keine Voraussetzungen für das Angebot der Radiofrequenztherapie gibt und dementsprechend Preise und Qualität stark variieren können. Es gibt durchaus Geräte am Markt, die keine Effekte erzielen oder gar Komplikationen hervorrufen können.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Radiofrequenztherapie?

Da es sich bei der Radiofrequenztherapie nicht um einen medizinisch notwendigen Eingriff handelt, sondern dieser rein ästhetischen Zwecken dient, werden die Kosten dafür in der Regel nicht von der Krankenkasse gedeckt.

 

Die minimalinvasive Hautstraffung 10 mit Laser, Radiofrequenz und J-Plasma – face&body – interdisziplinäres Fachmagazin für Ästhetik (letzter Zugriff: 10.02.2021)

4-MHz-Radiofrequenz-Therapie in der Dermatologie – ästhetische Dermatologie und Kosmetologie (letzter Zugriff: 10.02.2021)

Wienke, A. et al: Die Verbesserung des Menschen. Tatsächliche und rechtliche Aspekte der wunscherfüllenden Medizin. Springer Verlag. Berlin/ Heidelberg 2009

Rezai, K.: Pellevé(TM) – Behandlung: Radiofrequenz-Therapie zur nicht invasiven Hautstraffung. In: Kardroff, B. (Hrsg.): Selbstzahlerleistungen in der Dermatologie und ästhetischen Medizin. Springer Verlag. Berlin/ Heidelberg. 2015. S. 541-549