Besenreiser entfernen
INHALTSVERZEICHNIS
Was sind Besenreiser?
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Wie lassen sich Besenreiser entfernen?
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Welche Komplikationen können beim Besenreiser entfernen auftreten?
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Was muss ich nach dem Entfernen der Besenreiser beachten?
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Wann sind die Ergebnisse der Besenreiser Behandlung sichtbar?
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Kann ich Besenreiser auch selbst entfernen?
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Welche Ursachen haben Besenreiser?
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Wie kann ich Besenreiser vorbeugen?
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Was ist der Unterschied zwischen Besenreisern und Krampfadern?
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Was kostet es, Besenreiser entfernen zu lassen?
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Das Wichtigste zusammengefasst
Besenreiser sind kleine, rötliche, bläuliche oder lilafarbene Gefäßverästelungen unter der Hautoberfläche.
Sie entstehen meistens aufgrund eines Blutstaus in den Venen, ihnen können aber auch verschiedene andere Faktoren zugrunde liegen, darunter Hormonumstellungen, Übergewicht oder genetische Veranlagungen.
Besenreiser können von einem Dermatologen, Phlebologen, Angiologen oder Gefäßchirurgen entfernt werden. Dazu bieten sich verschiedene nicht-invasive Methoden, wie etwa die Entfernung mittels Laser, einer Blitzlampe oder die Sklerosierung.
Die Kosten der Behandlung werden nicht von der Krankenkasse übernommen, da es sich dabei um einen rein kosmetischen Eingriff handelt. Allerdings gibt es auch Hausmittel wie Rosskastanien oder Apfelessig, die eine Verminderung der lästigen Äderchen versprechen. Mit Sport und einem gesunden Lebensstil kannst Du zudem der Entstehung von Besenreisern vorbeugen.
Was sind Besenreiser?
Besenreiser sind kleine Blutgefäße, die in Form von kleinen Verästelungen in bläulichen, lilafarbenen oder rötlichen Farbtönen unter der Haut hervorschimmern. Da die Verzweigung der Äderchen Reisig und den daraus hergestellten Besen ähnelt, spricht man von Besenreisern. Sie betreffen Männer ebenso wie Frauen und treten insbesondere an Oberschenkeln, Brust, Bauch und Rücken auf, können sich aber auch im Gesicht bemerkbar machen. Gefäßverästelungen im Bereich der Wangen und Nase sind allerdings keine Besenreiser im herkömmlichen Sinne, sondern sind ein Symptom der erblich bedingten Gefäßerweiterung Couperose. Die kleinen sichtbaren Venen können bereits im Jugendalter auftreten, am häufigsten machen sie sich aber bei Personen im Alter von über 30 Jahren bemerkbar.
Die sichtbaren Äderchen entstehen meistens aufgrund eines Blutstaus, der dazu führt, dass das Blut in kleine, oberflächlich liegende Venen gepresst wird. Die stark durchbluteten Gefäße verlieren durch den stetigen Druck im Laufe der Zeit an Elastizität und das Blut verbleibt darin.
Besenreiser stellen in der Regel ein rein kosmetisches Problem dar und sind ansonsten mit keinerlei Beschwerden verbunden. Du solltest sie dennoch im Auge behalten und gegebenenfalls von einem Arzt untersuchen lassen, um sicherzugehen, dass den kleinen Äderchen keine Venenerkrankung zugrunde liegt. Da sich Besenreiser außerdem nicht von allein zurückbilden, müssen sie von einem Arzt behandelt werden.
Besenreiser sind im Gegensatz zu Krampfadern nicht schmerzhaft, außer wenn ausgeprägte große Areale betroffen sind. In seltenen Fällen kann es zu müden und schweren Beinen sowie einem Spannungsgefühl kommen.
Wie lassen sich Besenreiser entfernen?
Um Deine Besenreiser entfernen zu lassen, solltest Du zunächst einen Arzt aufsuchen. Du kannst Dich dazu an Deinen Hausarzt, einen Dermatologen oder einen Venenspezialisten, einen sogenannten Phlebologen, wenden. Außerdem kannst Du einen Facharzt für Angiologie oder Gefäßchirurgie konsultieren. Zunächst wird Dein Arzt ein Anamnesegespräch mit Dir durchführen. Dabei wird er Dich fragen, seit wann Du an Besenreisern leidest und ob Du sonstige Symptome verspürst. Im Anschluss untersucht Dein Arzt die betroffenen Areale. In der Regel reicht eine Blickdiagnose aus, damit Dein Arzt Besenreiser diagnostizieren kann. Es kann aber auch sein, dass der Mediziner eine Röntgen- oder Ultraschalluntersuchung durchführt, um sich ein genaues Bild von Deinem Venensystem zu machen und eine präzise Diagnose liefern zu können.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, gegen Besenreiser vorzugehen. Neueste Techniken erlauben ein nicht-invasives, risikoarmes Vorgehen. Gemeinsam mit Deinem Arzt kannst Du je nach Ausgangslage die richtige Methode für Dich bestimmen. Die Behandlungsmethoden sind meistens gänzlich schmerzfrei und erfordern keine Narkose. Auch ein stationärer Aufenthalt ist zur Entfernung von Besenreisern nicht notwendig, die kleinen Äderchen werden ambulant in einem etwa halbstündigen Eingriff entfernt. Wichtig ist nur, dass Du die Behandlung im Winter durchführen lässt, denn die Haut ist nach der Therapie sehr lichtempfindlich.
Die Behandlung ist relativ einfach und unkompliziert. Die klassische Behandlungsmethode ist die Schaumsklerosierung, wobei ein eingespritztes Präparat dafür sorgt, dass es zu einem Gefäßverschluss kommt. Man kann auch zu einem Laser greifen, dessen applizierte Hitze einen Gefäßverschluss herbeiführen kann.
Dr. med. Nikolaus Schicher, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Wie funktioniert das Besenreiser entfernen mit Laser?
Um Besenreiser zu entfernen, bietet sich die Möglichkeit der Lasertherapie. Diese wird von Ärzten insbesondere dann angewendet, wenn die Äderchen sehr fein sind und daher nicht mittels Verödung beseitigt werden können. Dermatologen verwenden bei dieser Methode einen Laser, der Strahlen in das Gewebe abgibt und anhand der dadurch entstandenen Lichtenergie die Gefäßwände beschädigt. Die zerstörten Gefäße werden anschließend vom Körper abgebaut.
Obwohl die Lasertherapie als sanftere Methode gilt als die Sklerosierung, kann es nach dem Eingriff zu Rötungen an den behandelten Stellen kommen. Das ist allerdings nicht schlimm, denn diese heilen in der Regel nach kürzester Zeit wieder ab. In seltenen Fällen kann nach der Behandlung außerdem eine Pigmentveränderung auftreten. Dein Arzt wird Dich vor der Behandlung darüber informieren, wie hoch das Risiko einer Komplikation ist.
Die etwa halbstündige Behandlung sollte in Abständen von etwa vier Wochen wiederholt werden, um ein optimales Ergebnis zu erzielen. In der Zwischenzeit empfehlen Ärzte das Tragen von Kompressionsstrümpfen, um das behandelte Gewebe zwischen den Behandlungen bestmöglich zu unterstützen.
Wie lassen sich Besenreiser mit der Blitzlampe entfernen?
Neben der Lasertherapie arbeitet auch die sogenannte Pulsed Light Methode (IPL) mit Lichtenergie. Dabei gibt ein Arzt mit einer speziellen Blitzlampe Lichtimpulse an die Haut ab, die die Farbpigmente des Blutes in den Besenreisern absorbieren. Dadurch werden die Gefäße erhitzt und sterben ab. Wenn sie schließlich vom Körper abgebaut werden, sind die störenden Äderchen nicht mehr sichtbar.
Das Vorgehen eignet sich insbesondere für die Entfernung von Besenreisern an größeren Hautarealen. In der Regel sind mehrere Sitzungen notwendig, um die lästigen Venen vollständig zu entfernen.
Was passiert beim Besenreiser veröden?
Besenreiser lassen sich außerdem durch Verödung entfernen. Bei dieser Sklerosierung, wie die Methode im Fachjargon bezeichnet wird, sticht Dein Arzt mit einer kleinen Nadel in das erweiterte Blutgefäß und injiziert einen Wirkstoff, der sich darin ausbreitet und das Gefäß verklebt. Die Besenreiser werden dadurch verödet. Nach der Behandlung sterben sie schließlich ab und werden vom Körper abgebaut.
Für besonders tief liegende oder stark ausgeprägte Besenreiser kann diese Methode auch mit einem speziellen Schaum durchgeführt werden, dann spricht die Medizin von einer Schaumsklerosierung. Durch den Schaum wird im behandelten Gefäß ein Gefäßverschluss herbeigeführt, der den Abbau des Gefäßes durch den Körper initiiert. Je nach Patient kombinieren Ärzte auch beide Methoden. In Abhängigkeit der Ausprägung der Besenreiser und der Zielsetzung des Patienten sind in manchen Fällen mehrere Termine notwendig, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht wird.
Die Sklerosierung ist eine schmerz- sowie risikoarme Methode, die beliebig oft durchgeführt werden kann. In manchen Fällen bilden sich nach der Behandlung blaue Flecken, diese verheilen aber in der Regel nach kürzester Zeit und stellen somit kein Problem dar.
Um die Genesung nach der Verödung zu unterstützen, empfehlen Ärzte das Tragen von Kompressionsstrümpfen. Wenn Du Deine Besenreiser durch Verödung entfernen lässt, wird Dich Dein Arzt genauestens darüber aufklären, wie Du Deinen Körper bei der Heilung unterstützen kannst.
Wie läuft die Blutegeltherapie zum Besenreiser entfernen ab?
Besenreiser können auch durch Blutegel entfernt werden. Dabei werden die kleinen Tierchen in der Nähe der Besenreiser auf die Haut gesetzt. Sie saugen anschließend das Blut aus dem nahegelegenen Gewebe und scheiden dabei gerinnungs- und entzündungshemmende Stoffe aus. Diese bewirken, dass die lilafarbenen Äderchen nach einer knappen halben Stunde Behandlung kaum noch sichtbar sind. Sobald sich die Egel vollgesaugt haben, fallen sie von allein ab. Das geschieht nach etwa einer halben Stunde.
Du kannst diese Methode durch einen Arzt oder Heilpraktiker durchführen lassen, alternativ dazu kannst Du die kleinen Tierchen aber auch selbst im Internet bestellen und zu Hause auf die betroffenen Stellen setzen. Dabei solltest Du allerdings besonders gründlich auf Hygiene achten und Dich im Vorfeld von einem Arzt beraten lassen. Des Weiteren kannst Du jeden Blutegel nur für je eine Behandlung einsetzen. Danach muss er entsorgt oder an den Züchter zurückgesendet werden.
Die Blutegeltherapie verspricht zwar schnelle Ergebnisse, allerdings ist diese Methode nicht sonderlich nachhaltig, denn die ausgeweiteten Äderchen können sich schnell wieder mit Blut füllen, wodurch erneut Besenreiser entstehen.
Gibt es Cremes, die Besenreiser entfernen?
Es gibt verschiedene Cremes und Gels, die eine Verminderung der störenden Äderchen versprechen. Allerdings ist die Wirkung dieser Anwendung umstritten und es konnte bisher nicht nachgewiesen werden, ob sie tatsächlich eine Linderung der Symptome bewirken.
Wie lassen sich Besenreiser sonst noch entfernen?
Neben den bereits genannten Methoden eignet sich außerdem die sogenannte Hochfrequenztechnik, um Besenreiser zu entfernen. Der behandelnde Arzt geht dabei mit einer speziellen Elektrode vor und verschmilzt die betroffenen Gefäße. Der Vorteil dieser Methode ist, dass sie risikoarm ist, einem geringen Zeitaufwand bedarf und ein narbenfreies Ergebnis erzielt.
Des Weiteren führen Ärzte in manchen Fällen die Stripping-Methode durch. Dabei handelt es sich um eine operative Methode, die insbesondere dann zum Einsatz kommt, wenn große Venen betroffen sind, der Status der Besenreiser bereits weit fortgeschritten ist und zusätzlich Krampfadern vorhanden sind. Um sie zu entfernen, führt ein Arzt eine kleine Sonde in die Vene ein, durchtrennt diese und zieht sie anschließend aus dem betroffenen Gewebe heraus.
Außerdem bieten manche Heilpraktiker eine Entfernung von Besenreisern mittels Kochsalzlösung an. Laut medizinischen Leitlinien ist diese Methode allerdings nicht empfehlenswert, da sie bisher kaum erforscht wurde und daher auch nicht zugelassen ist.
Welche Komplikationen können beim Besenreiser entfernen auftreten?
Da es sich bei den neu entwickelten Methoden zur Entfernung von Besenreisern um nicht-invasive Behandlungsmethoden handelt, entfallen übliche Operationsrisiken wie Schwellungen, Blutungen oder Nervenschädigungen. Die Eingriffe sind in der Regel mit sehr geringen Risiken verbunden. In seltenen Fällen kann es allerdings in Folge an die Behandlung zu Allergien oder systemischen Reaktionen kommen. Dein Arzt wird Dich vor der Therapie je nach gewählter Methode genau über mögliche Risiken und Komplikationen aufklären.
Was muss ich nach dem Entfernen der Besenreiser beachten?
Verzichte 6 Wochen auf direkte Sonnenbestrahlung
Trage nach dem Eingriff Kompressionsstrümpfe
Achte darauf Deine Beine ausreichend zu bewegen
Verzichte auf Saunagänge, heiße Bäder oder andere Wärmeanwendungen
Nach der Behandlung solltest Du einige Dinge beachten, um den betroffenen Stellen eine optimale Heilung zu ermöglichen. In erster Linie ist es wichtig, dass Du in den ersten sechs Wochen nach dem Eingriff auf direkte Sonnenbestrahlung verzichtest, denn das behandelte Hautareal ist nach der Behandlung sehr lichtempfindlich.
Um den Heilungsprozess zu unterstützen, ist zudem eine Kompression der betroffenen Bereiche wichtig. Unmittelbar nach dem Eingriff wird Dein Arzt die behandelten Äderchen mit einem Druckverband versorgen. Wie lange dieser an den Gefäßen verbleibt, ist individuell, denn die Dauer hängt davon ab, wie groß die verödeten Venen sind und wie weit sich die Besenreiser ausgedehnt haben. Außerdem solltest Du nach dem Eingriff Kompressionsstrümpfe tragen. Grundsätzlich empfiehlt sich das Tragen dieser speziellen Strümpfe für eine bis vier Wochen. Wichtig ist hierbei, dass Du gut sitzende Strümpfe wählst. Sie sollten auf gar keinen Fall zu eng sein oder einschneiden, denn dann werden die Blutgefäße in Deinen Beinen abgeklemmt und es kann zu schwerwiegenden Komplikationen wie etwa einem Blutstau kommen. Wie lange die Strümpfe in Deinem individuellen Fall zu tragen sind, wird Dein Arzt anordnen.
Nach der Behandlung muss Dein Körper die zerstörten Gefäße abbauen. Um diesen Prozess zu unterstützen, solltest Du Deine Beine möglichst viel bewegen und auf sämtliche Aktivitäten verzichten, die zu einer Erweiterung der Venen führen könnten. Dazu gehören Saunagänge, heiße Bäder und andere Wärmeanwendungen.
Wann sind die Ergebnisse der Besenreiser Behandlung sichtbar?
Bis Du das endgültige Resultat der Behandlung sehen kannst, musst Du einige Wochen warten, denn es dauert eine gewisse Zeit, bis Dein Körper die zerstörten Gefäße abgebaut hat. Außerdem benötigen viele Patienten mehrere Verödungs- oder Laser-Termine, bis die kleinen Venen komplett abgebaut sind. Da die Veranlagung für Besenreiser trotz einer Behandlung besteht und auch nicht beseitigt werden kann, besteht immer die Gefahr, dass sich erneut störende Äderchen ausbilden. Dementsprechend ist das Ergebnis der Behandlung nicht dauerhaft.
Kann ich Besenreiser auch selbst entfernen?
Eine Veranlagung zu Besenreisern kannst Du zwar nicht beseitigen und auch bestehende Besenreiser solltest Du nicht alleine entfernen, allerdings kannst Du sie weitgehend kaschieren. Zum Beispiel empfehlen sich blickdichte Strumpfhosen für Besenreiser an den Beinen oder Make-up, um die lilafarbenen Äderchen im Gesicht abzudecken. Des Weiteren sind die kleinen Venen weniger sichtbar, wenn die Haut gebräunt ist. Du kannst also im Sommer ausgiebige Sonnenbäder in Deinen Alltag integrieren oder auf Selbstbräuner zurückgreifen. Dabei solltest Du jedoch immer einen starken Sonnenschutz benutzen, um Deine Haut nicht zu schädigen.
Mit welchen Hausmitteln lassen sich Besenreiser entfernen?
Dazu zählt einerseits Apfelessig, der durchblutungsfördernde Eigenschaften hat und somit in der Therapie gegen Besenreiser eingesetzt werden kann. Dazu kannst Du etwas Essig auf ein Wattepad geben und damit Deine Besenreiser abtupfen. Wenn Du dieses Vorgehen für etwa vier Wochen dreimal am Tag wiederholst, sollten die lästigen Äderchen verschwunden sein. Allerdings empfiehlt sich diese Therapie nicht bei Besenreisern im Gesicht, denn die Haut ist hier zu empfindlich und könnte gereizt reagieren.
Neben Apfelessig kannst Du mit Rosskastanien gegen Besenreiser vorgehen. Mische dazu einen Esslöffel Rosskastanieschalen mit 125 ml Lavendelöl und wärme das Gemisch kurz an. Anschließend kannst Du es mit sanften, kreisenden Bewegungen in die betroffenen Stellen einmassieren. Der darin enthaltene Wirkstoff Aescin stärkt die Arterienwände und führt daher bei regelmäßiger Anwendung zu einem Rückgang der blauen Äderchen.
Um Deine Besenreiser zu bekämpfen, kannst Du es außerdem Kartoffeln und Tomaten versuchen. Zugegeben, es klingt etwas abenteuerlich, sich mit Kartoffeln oder Tomaten zu „belegen“, allerdings können die im Gemüse enthaltenen Stoffe dabei helfen, die lästigen bläulichen Venen loszuwerden. Wenn Du Dich für die Behandlung mit Tomaten entscheidest, solltest Du ausschließlich zu unreifen, grünen Früchten greifen, denn nur in diesen ist ausreichend Solanin vorhanden, also der Wirkstoff, der für einen Rückgang der Besenreiser sorgt. Wenn Du statt zu Tomaten lieber zu Kartoffeln greifen möchtest, solltest Du warten, bis diese treiben, denn dann enthalten sie besonders viel Alkaloid. Schneide für die Behandlung die Kartoffeln oder Tomaten in Scheiben und lege sie für zwei bis drei Minuten auf die betroffenen Stellen. Wenn Du diesen Vorgang etwa zehn Tage lang wiederholst, kannst Du mit einer Linderung der Ausprägung Deiner Besenreiser rechnen. Wichtig ist allerdings, dass Du die behandelten Hautareale im Anschluss stets gut eincremst, denn die Wirkstoffe des Gemüses trocknen die Haut stark aus.
Welche Ursachen haben Besenreiser?
Es gibt verschiedene Ursachen, die Besenreisern zugrunde liegen können. Einer der häufigsten Entstehungsgründe ist ein Blutstau. Dabei wird das Blut in den Venen zurückgestaut und der Druck in den Gefäßen steigt. Wenn dieser über eine lange Zeit andauert, dehnen sich die Gefäßwände aus und die verästelten blauen Äderchen werden durch die Haut hindurch sichtbar.
Des Weiteren werden Besenreiser oft durch Bindegewebsschwächen verursacht. Bei diesem Krankheitsbild, von dem insbesondere Frauen betroffen sind, werden die Venenwände mit der Zeit immer schwächer, sodass sich das Blut aufstaut, da es nicht mehr vollständig abtransportiert werden kann. Daraufhin erweitern sich die Venen und es werden Besenreiser sichtbar, die durch die Haut schimmern.
Außerdem können Besenreiser aufgrund von erblichen Veranlagungen entstehen. Die Neigung zu Besenreisern liegt oftmals in der Familie, sodass die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind in späteren Jahren Besenreiser entwickelt, höher ist, wenn eines oder beide Elternteile ebenso davon betroffen sind.
Bei einer entsprechenden Veranlagung helfen Kompressionsstrümpfe. Viel trinken ist sehr wichtig sowie ausreichend Bewegung, um die Muskelpumpe zu aktivieren, die dazu beiträgt, die Gefäße zu füllen und straff zu halten.
Dr. med. Nikolaus Schicher, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten
Welche Risikofaktoren begünstigen Besenreiser?
Da das Auftreten von Besenreisern teilweise erblich bedingt ist, kannst Du ihre Entstehung nicht verhindern. Allerdings gibt es Risikofaktoren, die die Entwicklung der kleinen, störenden Äderchen begünstigen. Dazu gehören unter anderem häufiger Alkoholkonsum und Rauchen, aber auch Jojo-Diäten, mangelnde Bewegung und weitgehend sitzende Tätigkeiten.
Des Weiteren leiden manche Frauen während und nach ihrer Schwangerschaft an Besenreisern. Aufgrund der Hormonumstellung erschlafft das Bindegewebe, die Gefäße werden weicher und durch den erhöhten Druck in den Beinen kann sich das Blut in den Geweben stauen, wodurch Besenreiser entstehen.
Zudem kann die Einnahme der Anti-Baby-Pille das Auftreten von Besenreisern begünstigen, denn auch hierbei entsteht für Frauen eine Hormonumstellung. Durch die vermehrte Einwirkung von Östrogen auf den Körper kann das Risiko, an Besenreisern zu erkranken, steigen.
Risikofaktoren im Überblick:
-
Alkoholkonsum & Rauchen
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Jojo-Diäten
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Mangelnde Bewegung & sitzende Tätigkeiten
-
Nach einer Schwangerschaft
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Einnahme der Anti-Baby-Pille
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Zu heißes Baden & Saunagänge
-
Tragen von hohen Schuhen
Ein gesunder, ausgeglichener Lebensstil ist für die allgemeine Gesundheit unseres Körpers wichtig. Übergewicht oder regelmäßiger Konsum von Alkohol und Nikotin sind nicht nur generell gesundheitsschädigend, sondern können auch zur Entstehung von Besenreisern beitragen, da sie sich negativ auf die Blutgefäße unseres Körpers auswirken.
Neben diesen möglichen Ursachen gibt es noch weitere Faktoren, die die Entstehung von Besenreisern begünstigen können. Dazu zählen häufige Sonnenbäder und Saunagänge sowie zu heißes Baden, regelmäßiges Tragen von hohen Schuhen, aber auch langes Stehen und Sitzen. Auch häufiges Epilieren oder Waxing kann zur Entstehung von Besenreisern beitragen.
Wie kann ich Besenreiser vorbeugen?
In erster Linie solltest Du diesbezüglich auf Deine Ernährung achten und ballaststoffreich sowie zucker- und fettreduzierte Kost zu Dir nehmen. Diese wirkt sich nachweislich positiv auf Deine Venen aus und kann somit das Risiko senken, Besenreiser zu entwickeln. Natürlich solltest Du im Rahmen Deiner Ernährung auch darauf achten, Alkohol und Nikotin nur selten und in kleinen Mengen zu konsumieren.
Zu einem gesunden Lebensstil gehört des Weiteren ausreichend Bewegung. Du solltest deshalb vermeiden, übermäßig lange zu sitzen oder zu stehen. Natürlich ist das für viele gerade während der Arbeit nicht immer möglich, allerdings gibt es einige Übungen, die Du auch während des Stehens oder Sitzens durchführen kannst, die die Venen entlasten. Zudem kannst Du versuchen, zwischendurch kurze Pausen einzulegen, in denen Du Dich streckst oder ein paar Schritte gehst. In Deiner Freizeit solltest Du ausreichend Bewegung machen, um weiterhin das Risiko von Besenreisern zu minimieren. Experten empfehlen Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Joggen, aber jede Art der Bewegung ist förderlich, um Besenreisern vorzubeugen.
Auch in Bezug auf Deine Kleidung kannst Du gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen. Achte darauf, dass Deine Kleidung nicht zu eng ist. Insbesondere zu knappe Unterwäsche oder Socken sind hinderlich für die Durchblutung, da sie die Venen abdrücken. Stattdessen solltest Du zu bequemer Kleidung greifen, die nicht einschnürt. Du kannst außerdem alltagstaugliche Kompressionsstrümpfe tragen, um Dein Venensystem zusätzlich zu unterstützen.
Generell kannst Du Besenreisern außerdem mit allen Maßnahmen vorbeugen, die die Durchblutung verbessern und das Venensystem fit halten. Mediziner empfehlen dazu die Durchführung von Wechselduschen und Massagen, zum Beispiel mit einem Massagehandschuh. Des Weiteren solltest Du auf extreme Hitzebelastung, beispielsweise in Form von zu heißen Bädern oder Saunagängen, verzichten.
Was ist der Unterschied zwischen Besenreisern und Krampfadern?
Besenreiser sind eine Sonderform der Krampfadern. Während Krampfadern meistens in tief liegenden Venen auftreten, manifestieren sich Besenreiser in oberflächlichen Blutgefäßen direkt unter der Haut. Besenreiser gelten als ungefährlich und stellen lediglich ein kosmetisches Problem dar, Krampfadern deuten hingegen auf schwerwiegende Venenerkrankungen. Aus diesem Grund ist es nicht zwingend erforderlich, Besenreiser zu behandeln, Krampfadern können allerdings Schmerzen verursachen und unbehandelt schwerwiegende Komplikationen mit sich bringen, weshalb sie von einem Arzt entfernt werden sollten.
Was kostet es, Besenreiser entfernen zu lassen?
Die Behandlung von Besenreisern kostet im Schnitt in etwa 100 bis 150 Euro pro Sitzung. Da manchmal mehrere Sitzungen notwendig sind, um alle Äderchen zu beseitigen, können Kosten in der Höhe von mehreren Hundert Euro anfallen. Eine Lasertherapie kann sogar bis zu 1.500 Euro kosten. Die tatsächlichen Kosten der möglichen Behandlungsmethoden hängen allerdings von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa von der Größe der zu behandelnden Körperfläche, der Behandlungszeit und der tatsächlichen Anzahl der Sitzungen wie auch von den unterschiedlichen Ärzten. Im Preis inbegriffen sind in der Regel das Vorgespräch, die Behandlung an sich sowie, wenn notwendig, eine Nachsorgeuntersuchung.
Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für das Entfernen von Besenreiser?
Da es sich bei der Entfernung von Besenreisern um einen kosmetischen Eingriff handelt, der medizinisch nicht indiziert ist, übernehmen Krankenkassen die dabei anfallenden Kosten in der Regel nicht. Du kannst allerdings auf Nummer sichergehen und bei Deinem Versicherungsträger nachfragen, ob die Chance auf eine Kostenübernahme besteht.
Über den Autor: Dr. med. Benjamin Gehl
Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie
Als Facharzt für plastische, ästhetische und rekonstruktive Chirurgie liegt die Leidenschaft von Dr. Gehl schon immer im Bereich der medizinischen Contentproduktion.
Aufgrund seiner Ausbildung, einer langjährigen Einsatzzeit in der rekonstruktiven und plastischen Chirurgie, sowie zahlreichen Auslandseinsätzen in Indien, Afrika und Amerika weiß er, welche Techniken und Behandlungen für medizinische Indikationen international Anwendung finden und State of the art sind.
Weiterhin beschäftigt er sich täglich mit neuen Trends und Techniken in der operativen und nicht-operativen Chirurgie. Fortbildungen sowie Studien zählen genauso zu seiner Leidenschaft wie die Veröffentlichung wissenschaftlicher Arbeiten zu den neuesten fachspezifischen Themen.
Bitte beachte, dass sämtliche zur Verfügung gestellten Inhalte zu den einzelnen Behandlungen, Abläufen, Preisen etc. generelle Informationen sind und je nach Ärzt*in und individuellem Fall und Ausgangslage variieren können.
Für genauere Auskünfte frag bitte direkt bei dem/der von Dir ausgewählten Ärzt*in an.
Die meisten kennen sie, denn etwa 15 Prozent der Bevölkerung sind selbst von ihnen betroffen: Besenreiser – die rötlich, bläulich oder auch lilafarbenen, kleinen Gefäßverästelungen unter der Hautoberfläche. Obwohl sie im Normalfall mit keinerlei Beschwerden einhergehen, sind sie für die Betroffenen oftmals gerade im Sommer, wenn man vermehrt Haut zeigt, unangenehm und störend. Die gute Nachricht: Heutzutage gibt es verschiedene Methoden, mit denen sich Besenreiser ohne großen Aufwand und Komplikationen entfernen lassen!
AUTOR
Dr. med. Benjamin Gehl
Medizinischer Experte
CO-AUTOR
Leonie Müller
Online-Redaktion
Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.
Zuletzt aktualisiert: 11. April, 2023