Brustrekonstruktion

Die Brüste sind für die meisten Frauen der Inbegriff ihrer Weiblichkeit. Zieht eine Erkrankung oder ein Unfall den Busen in Mitleidenschaft, dann kann sich dies negativ auf die Psyche der Patientin auswirken. Die moderne Medizin bietet durch eine Brustrekonstruktion den Betroffenen heutzutage jedoch eine Fülle an Techniken, mit welchen sich die weibliche Brust wieder rekonstruieren lässt.


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Brustrekonstruktion

Wann ist eine Brustamputation (Mastektomie) notwendig?

Als Mastektomie oder Ablatio mammae bezeichnen Fachärzte die Entfernung der ganzen Brust. Das ist zum Beispiel bei Frauen mit Brustkrebs dann notwendig, wenn eine brusterhaltende Operation nicht möglich ist. Der behandelnde Facharzt muss dann die gesamte Brust entfernen.
 
Eine Brustentfernung ist häufig notwendig, wenn vorhandene Knoten in der Brust noch mehrere Tochterknoten besitzen oder wenn der Knoten sehr nahe an der Brustwarze liegt und im Verhältnis zur Brust sehr groß ist. Fachärzte raten auch zu einer Brustamputation, wenn der Knoten einen entzündlichen Anteil oder Ausläufer in die Milchgänge Deiner Brust hat oder an Deiner Haut oder Deinem Brustmuskel haftet. Auch, wenn Bestrahlungstherapien der Brust nach einer Operation nicht möglich sind, empfehlen Fachärzte eventuell eine Brustamputation.
 
Neben einer Brustkrebserkrankung können auch große, formverändernde, aber durchaus gutartige Tumore eine Brustentfernung erfordern.

Wie funktioniert eine Ablatio mammae (Brustamputation)?

Bei einer Brustamputation oder Mastektomie entfernt Dein behandelnder Chirurg Deine Brustdrüse ein- oder beidseitig. Das Standardverfahren der Brustamputation ist die modifizierte radikale Mastektomie. Bei diesem operativen Eingriff stehst Du unter Vollnarkose. Dein behandelnder Chirurg entfernt das gesamte Brustgewebe, Fettgewebe und Teile der Haut inklusive der Brustwarze, die äußere Hülle des Brustmuskels und die Achsellymphknoten. Der Brustmuskel bleibt Dir dabei meist erhalten. Sind Deine Brustwarze und Dein von Haut bedeckter Drüsenkörper nicht von Tumoren betroffen, so kann Dein behandelnder Chirurg entscheiden, ob Dir diese erhalten bleiben.

Muss bei Brustkrebs immer die Brust abgenommen werden?

Bei Brustkrebs muss nicht immer zwingend die Brust abgenommen werden. Das hängt sehr stark von der Ausprägung und Verbreitung des Tumors in Deiner Brust ab. Obwohl Brustamputationen am häufigsten aufgrund von Brustkrebs durchgeführt werden, können Fachärzte heutzutage schon knapp 80 Prozent der Brustkrebsfälle mit brusterhaltenden Operationen therapieren.

Was ist eine Brustrekonstruktion und welche Gründe gibt es für die Wiederherstellung der Brustform?

Eine Brustrekonstruktion ist der Wiederaufbau einer Brust und wird meist nach einer Brustkrebserkrankung durchgeführt. Ein Brustaufbau kann Dir dabei helfen, in ein neues, gesundes Leben zu starten. Im Vordergrund einer Brustrekonstruktion steht deshalb meist die Genesung nach einer Brustkrebserkrankung. Die Brustrekonstruktion ist außerdem für Frauen nach oder vor einer vollständigen Entfernung der Brust im Rahmen eines Unfalls oder einer anderen Erkrankung geeignet.

Brustrekonstruktion nach Brustkrebs

Eine Brustrekonstruktion wird meist nach einer Mastektomie oder Entfernung der Brustdrüse durchgeführt: Je nach Lage des bösartigen Tumors können durch dessen Entfernung Hohlräume im Brustgewebe entstehen, die unschöne Dellen hinterlassen. Ein Brustwiederaufbau kann Dir dabei helfen, sich nach einer Brustkrebsbehandlung wieder weiblich zu fühlen, den Leidensdruck, den Dir Deine Krebserkrankung bereitet hat, hinter Dir zu lassen und mit der schmerzhaften Zeit Deiner Therapie abzuschließen. Sollte Dir Dein Facharzt aufgrund Deiner Krebserkrankung die Brust entfernt haben, so kann er Dir diese mit Deinem Eigengewebe oder mit Silikon wieder neu gestalten.

Die Brust kann Dein Facharzt mit Eigengewebe oder mit einem Implantat (Silikon) wiederaufbauen. Dies kann zu jedem beliebigen Zeitpunkt, also sofort nach Deinem operativen Eingriff oder sogar Jahre später, erfolgen. In vielen Fällen entscheiden sich betroffene Frauen für eine Rekonstruktion zu einem späteren Zeitpunkt.
 

Brustrekonstruktion nach einem Unfall

Auch Frauen, deren Brüste durch einen Unfall oder durch Verbrennungen entfernt wurden, können mithilfe einer Brustrekonstruktion ihre Brüste von einem Spezialisten wieder gestalten lassen.
 

Brustrekonstruktion bei einer Fehlbildung der Brust

Bei einer Brustfehlbildung ist der Busen stark deformiert oder er hat sich während der Pubertät nicht richtig ausgebildet. Die Fehlbildung kann erblich bedingt sein, oder es können bestimmte Hormone dafür verantwortlich sein, dass sich die Brust nicht voll entwickelt. Auch eine Schwangerschaft oder der natürliche Alterungsprozess kann zur Fehlbildung der Brust beitragen. In diesen Fällen bietet Dir eine Brustrekonstruktion die Möglichkeit, Asymmetrien auszugleichen und so in ein neues Leben mit mehr Selbstwertgefühl zu finden.
 

Brustrekonstruktion bei einer genetischen Vorbelastung

Frauen, die das Brustkrebsgen BRCA1/2 in sich tragen, können sich beide Brüste vorbeugend entfernen und wieder neu aufbauen lassen.

Für wen ist eine Brustrekonstruktion nicht geeignet?

Gesundheitliche Aspekte spielen bei der Entscheidung für oder gegen eine Brustrekonstruktion eine entscheidende Rolle. Die Risiken für Deine Gesundheit solltest Du im Vorhinein ausführlich mit Deinem behandelnden Facharzt besprechen.
 
Du solltest Dir außerdem bewusst sein, dass eine rekonstruierte Brust Deine natürliche Brust nicht vollständig ersetzen und auch optisch nicht identisch mit ihr sein kann. Voraussetzung für die Brustrekonstruktion sind auch das Einverständnis Deines behandelnden Facharztes.
 
Verschieden Faktoren sprechen gegen eine Brustrekonstruktion, wie etwa intensiver Sport, Adipositas (Fettleibigkeit), eine sehr kleine Brust, fortgeschrittenes Alter der Patientin (über 70 Jahre alt), regelmäßiges Rauchen, eine Diabetes-Erkrankung sowie bereits mehrmals durchgeführte Bauchoperationen wie eine Gallenblasenentfernung oder eine Fettabsaugung.

Kann man eine Brustrekonstruktion nach einer Diabetes-Erkrankung durchführen lassen?

 

Solltest Du an Diabetes leiden, so empfehlen Fachärzte in der Regel keine Brustrekonstruktion.

Wieso ist eine Brustrekonstruktion nicht für Patientinnen mit Herzkrankheiten geeignet?

 

Bei Durchblutungsstörungen raten Fachärzte grundsätzlich von einer Brustrekonstruktion ab.

Ist eine Brustrekonstruktion bei Raucherinnen möglich?

 

Sie ist möglich, allerdings kann das Rauchen die Operation verkomplizieren, da es häufig zu schweren Wundheilungsstörungen kommt, die dann auch mit einem schlechten kosmetischen Ergebnis verbunden sind. Deswegen wird den Patientinnen in der Regel zum Rauchstopp geraten.

Lässt sich eine Brustrekonstruktion durchführen, wenn eine Gefäßerkrankung vorliegt?

 

Brustrekonstruktionen sind bei Patientinnen mit Gefäßerkrankungen sehr risikobehaftet. Vor allem aber kann die TRAM-Lappen-Methode, bei der Haut, Fettgewebe und Muskeln der Bauchdecke auf die Brust verlagert werden, bei Personen mit Gefäßerkrankungen nicht durchgeführt werden.

Ist eine Brustrekonstruktion möglich, wenn eine Schwangerschaft geplant oder bereits besteht?

 

Grundsätzlich steht einer Brustrekonstruktion vor einer Schwangerschaft nichts im Wege. Spezialisten empfehlen jedoch, ein bis zwei Jahre mit der Kinderplanung zu warten, um das Operationsergebnis nicht frühzeitig zu verändern. Denn die weibliche Brust ist im Verlauf der Schwangerschaft vielen Veränderungen ausgesetzt (Ausdehnen der Haut, Erschlaffen während der Stillzeit, etc.). Prinzipiell sind Schönheitsoperationen während einer Schwangerschaft nicht verboten, allerdings raten die meisten Ärzte dringend davon ab.

Welche Möglichkeiten einer Brustrekonstruktion gibt es?

Bei einer Brustrekonstruktion unterscheidet man zwischen einer Primär-Rekonstruktion und einer später vorgenommenen Sekundär-Rekonstruktion.
Fachärzte unterteilen die unterschiedlichen Methoden einer Brustrekonstruktion außerdem in zwei Bereiche: Die Eigengewebsrekonstruktion, wobei Dein operierender Chirurg Haut, Muskel und Fett von anderen Körperstellen zur Rekonstruktion verwendet, und die Prothesenrekonstruktion, wobei Dein Chirurg Implantate aus Silikon unter Deinen Brustmuskel einsetzt. Unter Umständen kann er auch Implantate in Kombination mit Eigengewebe zur Rekonstruktion verwenden.
Jede Möglichkeit bringt dabei ihre Vor- und Nachteile mit sich, unabhängig davon, zu welchem Zeitpunkt der Chirurg die Rekonstruktion durchführt.

Was ist unter einer Primär-Rekonstruktion zu verstehen?

Eine Primär-Rekonstruktion nimmt Dein operierender Chirurg gleichzeitig mit der Brustamputation vor, also noch in derselben Narkose.

Wann kommt eine Sekundär-Rekonstruktion zum Einsatz?

Eine Sekundär-Rekonstruktion führt Dein behandelnder Facharzt erst zu einem späteren Zeitpunkt durch. Die späte Rekonstruktion führt Dein behandelnder Facharzt meist sechs Monate nach vollständigem Abschluss der Chemo- oder Strahlentherapie durch. Bis dahin hat sich das Gewebe erholt und auch die Schultergürtel-, Brust- und Bauchmuskeln kannst Du bis dahin schon durch körperliches Training stärken.

Ist eine Rekonstruktion mithilfe eines Implantats möglich?

Ja, Fachärzte können Deine Brust mithilfe von Fremdgewebe, also Implantaten, rekonstruieren. Ist Dein Brustmuskel intakt, so kann Dein behandelnder Arzt ein Implantat aus Silikon darunter einsetzen. Dieser Eingriff ist deutlich weniger belastend als die Eigengewebstransplantation, weil der Aufbau weniger aufwendig ist. Moderne Implantate bestehen aus einer Silikonhülle und sind mit Silikongel oder mit einer Kochsalzlösung gefüllt, was Du grundsätzlich gut vertragen solltest.

Kann man zur Brustrekonstruktion Eigengewebe verwenden?

Ja, das ist durchaus möglich. Um die Brust mit Eigengewebe aufzubauen, verwenden die Chirurgen derzeit vor allem folgende Methoden:
 
TRAM Lappen
Hierbei verwendet Dein Chirurg Haut und Fett vom Bauch. Bei den meisten Variationen auch Teile einer der beiden geraden Bauchmuskel.
 
DIEP Lappen
Bei dieser Methode wird Haut und Unterhautfettgewebe aus dem Unterbauchbereich verwendet. Im Gegensatz zum TRAM Lappen wird kein Bauchmuskelgewebe verwendet.
 
SGAP Lappen
Diese Technik kommt vor allem bei sehr schlanken oder am Bauch voroperierten Patientinnen zum Einsatz. Der Chirurg verwendet hierbei Haut und Unterhautfettgewebe vom Gesäß.
 
Gracilis-Lappen
Hierbei nimmt Dein Chirurg Haut, Fett und Muskel von Deiner Oberschenkelinnenseite.
 
Latissimus-dorsi-Lappen
Dabei verwendet Dein behandelnder Arzt Haut und Muskel vom Rücken zum Wiederaufbau Deiner Brust. Er kommt eher bei Defekten zum Einsatz, die sich im Bereich der Brustwand befinden.

Muss die Rekonstruktion der Brust immer direkt nach der Mastektomie erfolgen?

Mit dem Brustwiederaufbau kann Dein Facharzt grundsätzlich direkt im Anschluss an die Brustentfernung beginnen. Häufig findet dies auch in der gleichen Narkose statt. Der Brustwiederaufbau kann aber auch später, mehrere Monate oder sogar Jahre nach der Brustentfernung stattfinden.

Wann kann man nach einer Bestrahlung einen Brustaufbau durchführen?

Ist mit einer vorangehenden Brustamputation die Brustkrebstherapie abgeschlossen, so kann Dein Facharzt sofort mit dem Wiederaufbau Deiner Brust beginnen. Ist jedoch eine Nachbestrahlung geplant, sollte die Rekonstruktion erst einige Wochen nach Abschluss der Bestrahlungstherapie stattfinden, um das Ergebnis der Rekonstruktion durch die Strahlentherapie nicht zu gefährden.

Was passiert vor der Brustrekonstruktion?

Um das Operationsrisiko möglichst gering zu halten, solltest Du im Vorhinein wichtige Verhaltensrichtlinien beachten. Konsultiere am besten Deinen zuständigen Chirurgen oder Facharzt – dieser klärt Dich ausführlich über mögliche Risiken, wichtige Vorbereitungen und besondere Richtlinien auf, die alle zu einem optimalen und möglichst störungsfreien Operationsverlauf beitragen.

Vor der Brustrekonstruktion klärt Dich Dein behandelnder Facharzt vollständig über den Operationsverlauf auf. Je klarer Du in Deiner Entscheidung für die Brustrekonstruktion bist, desto besser kann Dein operierender Chirurg auf Dich eingehen. Am besten notierst Du Dir im Vorhinein einige Fragen, die Du Deinem Facharzt stellen möchtest. Sollten nach dem Aufklärungsgespräch noch weiter Fragen auftauchen, zögere nicht, Deinen Facharzt auch im Nachhinein noch anzurufen oder neue Besprechungstermine festzulegen.

Abhängig von Deinem Alter und Deinem gesundheitlichen Zustand kann es sein, dass Dein Facharzt vor der Operation weitere Untersuchungen durchführen muss. Je nach Befund kann auch eine Mammografie der betroffenen Brust notwendig sein.
 
Zusätzlich solltest Du abklären, welche Medikamente Du bis zur Operation einnehmen darfst. Medikamente, die die Blutgerinnung verzögern, solltest Du in der Regel vierzehn Tage vor der Operation absetzen. Auch Alkohol und Nikotinkonsum können schwerwiegende Folgen verursachen. Dein behandelnder Facharzt berät Dich in dieser Thematik ausführlich darüber, wie Du Deinen Nikotin und Alkoholkonsum vor und nach der OP einschränken solltest.

Was muss ich vor dem Eingriff beachten?

Eine Brustkrebsoperation und die anschließende Rekonstruktion, sind oft mit Ängsten, Unsicherheit und Ungewissheit verbunden. Um die seelische Belastung zu verringern, kann ein Gespräch mit bereits operierten Patientinnen hilfreich sein, um Dir ein Bild über die Operation, mögliche Auswirkungen, Komplikationen und Begleiterscheinungen zu verschaffen. Außerdem ist es wichtig, dass jegliche Narben von vorhergehenden Operationen zur Gänze verheilt sind.
 
Vor dem geplanten Eingriff solltest Du in möglichst guter gesundheitlicher Verfassung sein. In den Tagen vor Deiner Operation und etwa zwei bis vier Wochen danach solltest Du Dich von allen beruflichen und privaten Pflichten befreien.
 
Außerdem solltest Du Dir in den Tagen vor der Operation nicht allzu viel vornehmen, damit Du diese seelisch und körperlich gut ausgeruht antreten kannst.

Welche Medikamente muss ich vor der Operation absetzen?

Etwa eine Woche vor der Operation solltest Du blutverdünnende Medikamente absetzen. Sie steigern sowohl das Risiko von starken Blutungen während des Eingriffes, als auch jenes von postoperativen Nachblutungen.

In ihnen ist häufig ist die Acetylsalicylsäure (ASS) enthalten, welche das Blut verdünnt und somit das Blutungsrisiko erhöht. Sie enthalten ebenso Heparin, welches oft als Thrombosevorsorgemittel zu verabreichen ist. Die gängigsten Medikamente, auf die Du vor der Operation verzichten solltest, sind:
 

  • Aspirin, Aspirin Plus C, Aspirin Protect
  • Aspro
  • Jegliche „ASS“, wie Thrombo ASS, Herz ASS
  • Clexane
  • Marcoumar
  • Ratiogrippal
  • Sintrom
  • Thomapyrin

 
Zudem solltest Du auch auf Vitamin C, Nahrungsergänzungsmittel und Koffein verzichten, da diese ebenfalls zur Blutgerinnung beitragen. Auch Betablocker und andere Herzmedikamente können Komplikationen verursachen. In Kombination mit der Narkose können diese lebensbedrohlich sein!
 
Bitte besprich die Thematik unbedingt mit Deinem behandelnden Arzt – vor allem dann, wenn Du regelmäßig verschriebene Medikamente einnimmst. Gegebenenfalls wird er Dir eine Ersatzmedikation verordnen.

Bis wann darf ich noch Alkohol und Nikotin konsumieren?

Eine gute körperliche Verfassung ist Grundvoraussetzung dafür, dass der operative Eingriff gut verläuft. Vor der Operation solltest Du etwaigen Alkohol und Nikotinkonsum auf ein Minimum einschränken. Das Rauchen verschlechtert nämlich nachweislich die Durchblutung des operierten Gebietes. Deshalb solltest Du das Rauchen mindestens zwei Wochen vor und zwei Wochen nach der Operation vermeiden.
Außerdem stellen Alkohol und Nikotin im Blut insofern eine Gefahr dar, da sie Deinen Körper in zusätzlichen Stress versetzen. Dein Körper versucht daraufhin, die Giftstoffe abzutransportieren. Die dabei ausgeschütteten Hormone können sich negativ auf Deine Genesung auswirken. Bei Rauchern und Alkoholikern muss der Anästhesist die Narkose daher deutlich höher dosieren, da ein Risiko für Wachphasen während der Operation besteht.

Darf ich vor der Operation noch etwas essen und trinken?

Am Tag des Eingriffs solltest Du sechs Stunden vor der Operation nichts mehr essen und keine trüben Flüssigkeiten zu Dir nehmen. Zwei Stunden vor der Anästhesie solltest Du auch keine klaren Flüssigkeiten mehr trinken, außer, wenn Du Vorbereitungstabletten mit Wasser zu Dir nehmen sollst.

Wie ist der Ablauf einer Brustrekonstruktion?

Der genaue Ablauf der Operation hängt von der Wahl der speziell angewendeten Technik ab. Grundsätzlich erfolgt die Behandlung in drei aufeinander folgenden Schritten beziehungsweise Operationen. Im ersten Schritt entfernt der Spezialist die Haut und das Brustdrüsengewebe und ersetzt dieses Gewebe. Zudem baut er die Brüste wieder symmetrisch auf. Im nächsten Schritt modelliert der Arzt den Brustwarzenhof, um anschließend, im letzten Schritt, die Brustwarze zu rekonstruieren.
 
Abhängig davon, ob mit Deiner Brust auch der Warzenhof entfernt wurde oder Du Dich für eine rekonstruierte Brustwarze entscheidest, musst Du mit zwei bis drei Operationen rechnen. Entscheidest Du Dich jedoch für eine Sofortrekonstruktion, fällt die zweite Operation weg, da der Chirurg alle Schritte in der ersten Operation durchführt.
 
Beim Aufbau der Brust kannst Du zwischen der Rekonstruktion mit synthetischem Material (alloplastische Rekonstruktion), also einem Implantat, dem Aufbau mit körpereigenem Gewebe (autologe Rekonstruktion), wie Eigenfett, oder aber einer Kombination aus beidem entscheiden. Jede Methode bringt dabei ihre Vor- und Nachteile mit sich. Du solltest diese Entscheidung daher sorgfältig und nicht übereilt treffen, um die für Dich geeignete Lösung zu finden. Außerdem sind nicht alle Methoden der Rekonstruktion bei allen Patientinnen geeignet, weshalb Du Dich vor Deiner Entscheidung von einem Spezialisten ausgiebig beraten lassen solltest.

Wie funktioniert eine Vollnarkose?

Bei der Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) wird Dein Bewusstsein vorübergehend ausgeschaltet, wobei Dir jegliches Schmerzempfinden fehlt. Während der Operation befindest Du Dich also in einem schlafähnlichen Zustand.
Zusätzlich zur Anästhesie setzt der zuständige Anästhesist auch Schlafmittel, Mittel gegen Schmerzen, Mittel zur Muskelerschlaffung sowie zur Beeinflussung Deines vegetativen Nervensystems ein. Diese Medikamente injiziert er entweder in Deine Vene oder er führt Dir dies über eine Gesichtsmaske in Deiner Atemluft zu. Durch die Injektion des Schlafmittels in eine Vene schläfst Du angenehm ein. Über den gleichen Venenzugang fließen während und nach dem Eingriff verschiedene Flüssigkeiten, die sogenannten Infusionslösungen, in Dein Gefäßsystem. Diese ähneln Deinen anderen Körperflüssigkeiten. In Ausnahmefällen musst Du unter Umständen auch ein dampfförmiges Inhalationsanästhetikum, das der Luft beigemischt ist, über eine Gesichtsmaske einatmen.

Normalerweise bekommst Du vor dem Einschlafen eine Gesichtsmaske mit reinem Sauerstoff, um den Sauerstoffgehalt in Deinem Körper zu erhöhen. Nachdem Du eingeschlafen bist, unterstützt die Gesichtsmaske Deine Atmung, was bei kurzen Eingriffen ausreicht. Bei längeren Eingriffen führt der zuständige Anästhesist einen Schlauch (Trachealtubus) in Deine Luftröhre oder Deinen Rachen ein, um Deine Atmung zu sichern.

Wie funktioniert die Brustrekonstruktion mit Implantaten?

Für die Brustrekonstruktion mit Fremdgewebe gibt es zwei Möglichkeiten. Ist nach dem Entfernen der Brust noch genügend Haut im Brustbereich vorhanden und auch der Brustmuskel intakt, kann der Arzt ein langfristig verbleibendes Implantat aus Silikon gefüllt mit Silikongel oder Kochsalzlösung hinter dem Muskel platzieren. Wie auch bei der Brustvergrößerung gibt es dabei verschiedene Vorgehensweisen und Schnitttechniken.
 
Der Vorteil dieser Technik ist, dass die Operation meistens gut verträglich ist und Du nach einer Brustrekonstruktion nur wenige Tage im Krankenhaus bleiben musst. Zusätzlich lässt sich das Einsetzen des Implantates meist auch mit der Tumoroperation verbinden. Diese Methode kommt leider jedoch nur infrage, wenn nach der Mastektomie genügend Haut vorhanden ist, da der Chirurg ansonsten das Implantat nicht richtig platzieren kann und die Haut möglicherweise nicht genug Platz für den Aufbau mit Implantat bietet.

Bleibt nach der Krebsoperation hingegen zu wenig Haut übrig, oder ist diese zu straff gespannt, muss der behandelnde Arzt auf die Expander-Technik zurückgreifen. Diese Expansionstechnik dient dazu die verbleibende Haut schrittweise aufzudehnen, um so Platz für das Implantat zu schaffen. Dabei platziert der Arzt im Zuge einer ersten Operation unmittelbar nach Entfernung der Brust einen leeren Kunststoffbeutel mit einem Ventil im Brustbereich. Anschließend füllt er diesen Beutel über das Ventil nach und nach mit einer Kochsalzlösung auf. Die Abstände der Auffüllphasen betragen dabei meist zwei bis vier Wochen, bis nach circa drei Monaten der Ballon die richtige Größe erreicht hat.

Durch diese langsame Dehnung der Haut verläuft der Prozess weitgehend schmerzlos. Anschließend ersetzt der Arzt den Ballon in einer weiteren Operation mit dem langfristig verbleibenden Implantat. Als Zugang wählt er dabei einen kleinen Hautschnitt von drei bis fünf Zentimetern in der Unterbrustfalte, um die lange Narbe der Brustentfernung nicht erneut zu verletzen. In manchen Fällen implantiert der Arzt auch eine sogenannte „Becker-Prothese“, die bereits zu 35% ihres Füllvolumens mit Silikongel gefüllt ist und nach Abschluss des Dehnungsprozesses nicht entfernt wird. Ein Austausch ist daher nicht notwendig und dieser Expander kann als endgültiges Implantat belassen werden.

Welche Implantate können zur Rekonstruktion der Brust verwendet werden?

Bei 70-80% aller Brustrekonstruktionen verwenden Fachärzte Implantate, Expander und Netze. Kissenartige Implantate platziert der Chirurg entweder hinter oder vor dem Brustmuskel. Diese bestehen vollständig aus Silikon oder aus einer Silikonhülle, die mit verschiedenen Substanzen gefüllt ist.

Silikon
Die am häufigsten verwendeten Implantate sind mit einem Silikongel gefüllt. Diese Implantate haben nicht nur einen besonders hohen Tragekomfort, sondern fühlen sich auch am ehesten nach einer natürlichen Brust an. Zudem haben Silikonimplantate den Vorteil, dass sie nicht auslaufen können, sollten sie einmal beschädigt werden. Das Gel ist kohäsiv, also fest, und kann sich damit nicht im Körper verteilen.
 
Kochsalzlösung
Es gibt ebenfalls Implantate, die eine Kochsalzlösung enthalten, allerdings kommen diese heutzutage eher selten zum Einsatz. Die Implantate sind nicht so formstabil wie die Silikonkissen, was wiederum zu einem nicht so schönen Ergebnis führen kann. Sollte das Implantat bei einem Unfall einen Riss bekommen, ist jedoch auch dies ungefährlich für den Körper, denn die Kochsalzlösung wird vom Organismus ohne Probleme ausgeschieden.
 
B-Lite®
Es gibt noch die sogenannten B-Lite® Brustimplantate, bei denen die Implantathülle zwar unverändert bleibt, das Silikongel im Inneren des Implantats jedoch mit sogenannten Mikrosphären angereichert wird. Dabei handelt es sich um mikroskopisch kleine Kügelchen, die eine dauerhafte Verbindung mit dem Silikongel eingehen. Dadurch wird das Gewicht des jeweiligen Implantats um bis zu 30% reduziert.
 
Eine Mischung aus Mikrosphären und Silikongel macht die Implantate nicht nur leichter, sondern auch fester. Dadurch wird der unerwünschte „Rippling“-Effekt vermieden, der dann auftritt, wenn die Implantate Wellen schlagen, die Du dann durch die Hautoberfläche sehen kannst, wenn Du Dich zum Beispiel nach vorne lehnst. Der „Rippling“-Effekt tritt vor allem bei sehr dünnen Frauen, bei denen das Implantat nur mit wenig Gewebe bedeckt ist, auf. Das feste Material der B-Lite® Implantate beugt diesen Effekt vor.

Wie funktioniert der Brustaufbau mit Eigenfett/Eigengewebe?

Neben der Brustrekonstruktion mit Implantat hast Du auch die Möglichkeit, Dich für eine Rekonstruktion mit Eigengewebe zu entscheiden.
 
Dabei entnimmt der behandelnde Arzt Haut-, Fett- und teilweise auch Muskelgewebe von einer anderen Körperstelle. Er hat dabei einerseits die Möglichkeit, den Gewebelappen mit den ihn versorgenden Blutgefäßen in die Brustregion zu verpflanzen, was Mediziner als gestielte Lappenplastik bezeichnen. Solltest Du Dich mit Deinem behandelnden Arzt gegen eine Gewebetransplantation entscheiden, so entnimmt er das Gewebestück zuerst komplett aus seiner ursprünglichen Umgebung, formt es zur Brust und schließt es anschließend unter dem Mikroskop in Deiner Brustregion wieder an. Diese Methode bezeichnen Mediziner als freie Transplantation.

Welche Techniken gibt es bei der Brustrekonstruktion mit Eigengewebe?

Bei der Brustrekonstruktion mit Eigengewebe gibt es die Möglichkeit der Transplantation mit gestielten oder freien Lappen.
 
Gestielte Transplantation
Bei der gestielten Transplantation entnimmt Dein operierender Facharzt das Gewebestück mit den ihn versorgenden Blutgefäßen und verpflanzt es in Deine Brustregion.
 
Freie Transplantation
Bei der freien Transplantation hingegen entnimmt er das Gewebestück zunächst komplett aus seiner Umgebung, formt es zu einer Brust und schließt es anschließend in Deiner Brustregion wieder an.
 
Neben der Entscheidung zwischen gestielter und freier Transplantation spielt auch die Wahl des jeweiligen Gewebestücks eine Rolle. Jedes Verfahren hat dabei Vor- und Nachteile. Die Wahl des Verfahrens ist abhängig von Deinen Bedürfnissen und Wünschen, sowie von der Größe Deiner Brust und Deiner Körperform.
 
Die Nachteile bei der Transplantation von Eigengewebe sind eine möglicherweise längere Ausfallzeit und, dass die Operation deutlich aufwendiger ist als eine Operation mit einem Implantat. Der Vorteil dabei ist jedoch, dass der behandelnde Facharzt kein körperfremdes Material verwendet und so das Risiko einer Kapselfibrose vermeidet.
 


Wie funktioniert die Latissimus-dorsi-Lappentechnik?

Eine der ältesten Methoden der Brustrekonstruktion ist die Latissimus-dorsi-Lappenplastik. Bei dieser Methode entnimmt Dein Facharzt einen Teil Deines großen Rückenmuskels, den Musculus latissimus dorsi, der vom Oberarm bis zur unteren Lendenwirbelsäule reicht. Dabei entnimmt er ein spindelförmiges Stück des Muskels inklusive des ihn bedeckenden Fettgewebes und der Haut und schwenkt es vom Rücken nach vorne auf Deine Brustwand. Der Vorteil dieser Methode ist, dass das Gewebe durch die gestielte Transplantation weiterhin gut durchblutet wird und der operierende Chirurg Deine Brust mit natürlichem Eigengewebe aufbaut, wodurch er Deine Brust auch sehr schön und natürlich formen kann.
 
Zusätzlich wird der Verlust des Muskelgewebes an Deinem Rücken meist von anderen Muskelgruppen ausgeglichen, sodass Du nicht mit großen Bewegungseinschränkungen oder einem Kraftverlust rechnen musst. Manche Patientinnen fühlen sich aufgrund der Narbe am Rücken in ihrer Bewegung jedoch eingeschränkt.
 
Deshalb eignet sich die Latissimus-dorsi-Lappentechnik eher für kleine bis mittelgroße Brüste oder für Defekte im Bereich der Brustwand, da der operierende Arzt hierbei nicht so große Teile des Gewebes für die Transplantation vom Rücken entnehmen muss. Diese Technik lässt sich zusätzlich auch mit Silikonimplantaten kombinieren, was dann auch für größere Brüste infrage kommt.
 


Wie verläuft die TRAM-Lappen Technik?

Neben der Transplantation des Rückenmuskels gibt es auch die Möglichkeit der TRAM-Lappen-Rekonstruktion. Dabei verwendet der Arzt zum Wiederaufbau einen Teil des geraden Bauchmuskels und kann diesen sowohl gestielt als auch frei transplantieren. Das Straffen der Bauchdecke nach dem Entnehmen des Gewebes ist für viele Patientinnen dabei ein positiver Nebeneffekt. Heute gilt die TRAM-Methode nicht mehr als Standardmethode, da es aufgrund der nach der Operation geschwächten Bauchdecke oft zu Bauchdeckenbrüchen kommen kann. Raucherinnen und Frauen mit starkem Übergewicht sollten eine andere Methode wählen, da sie bei dieser Methode mit Durchblutungsstörungen des Lappens rechnen müssen.


Wie gestaltet sich die DIEP-Lappen-Technik?

Die DIEP-Lappen-Technik ist eine Weiterentwicklung der Rekonstruktion mittels TRAM-Lappen. Da diese Operationstechnik die Bauchmuskeln nicht mehr beeinträchtigt, setzen Fachärzte diese am häufigsten ein. Dabei entnimmt der Chirurg lediglich eine Spindel aus Haut und Fettgewebe. Er spaltet zwar den Bauchmuskel, um die versorgenden Blutgefäße zu präparieren, entnimmt aber kein Muskelgewebe. Das Risiko des Bauchdeckenbruchs ist somit wesentlich geringer. Da dieses Verfahren sehr aufwendig ist, sind grundsätzlich zwei Operationsteams im Einsatz, die parallel arbeiten. Am Ende der Operation wird die Bauchwand wie bei einer traditionellen Bauchdeckenstraffung verschlossen.


Was ist unter S-GAP oder I-GAP zu verstehen?

Wenn der Arzt zur Rekonstruktion den Gewebelappen aus dem Gesäß entfernt, spricht die Medizin entweder von der S-GAP-(Superior Glutal Artery Perforator) Lappen-Technik, der Entfernung eines ovalen Lappens aus der oberen Gesäßhälfte, oder dem I-GAP-Lappen (Inferior Glutal Artery Perforator), der Entfernung aus der unteren Hälfte. Falls Du zum Beispiel nicht genug Fettgewebe am Bauch hast, ist die GAP-Lappentransplantation vielleicht die geeignetere Lösung für Dich. Bei dieser Methode besteht jedoch das Risiko, dass nach der freien Transplantation eine Gesäßseite verformt ist, oder dass Du auch beim Sitzen Beschwerden hast.


Was passiert beim FCI-FLAP?

Der FCI-Lappen ist eine Lappenplastik aus der Gesäßfalte, bei der Dein operierender Arzt nur Haut und Fettgewebe entnimmt. Da das versorgende Gefäß unterhalb der Gesäßmuskulatur verläuft, kommt es in der Regel nicht zu Verletzungen der Muskulatur. Diese Technik eignet sich vor allem für schlanke Patientinnen mit kleinen und mittelgroßen Brüsten und bietet so eine gute Alternative zur DIEP-Lappenplastik. Vorteilhafterweise verläuft die vom FCI-Lappen verursachte Narbe in der Regel wenig auffällig genau in der Gesäßfalte. Allerdings kann es im Bereich der Oberschenkelrückseite nach der Rekonstruktion zu einer vorübergehenden Gefühlsstörung kommen.


Wie funktioniert TUG/TMG/Gracilis-Lappen?

Für kleinere Brüste eignet sich die Transplantation eines TMG-Lappens. Dabei entnimmt Dein operierender Facharzt eine Hautsichel am inneren Oberschenkel inklusive des darunter liegenden Muskels. Auch bei dieser Methode können andere Muskelgruppen den fehlenden Muskel gut kompensieren, sodass es meist zu keinen Bewegungseinschränkungen kommt.


Was passiert bei PAP-FLAP?

Bei der PAP-Lappenplastik entnimmt Dein Facharzt Haut und Fettgewebe aus dem Bereich der Oberschenkel-Innenseite. Er muss dabei allerdings keine Muskulatur mitnehmen. Die Narben entwickeln sich hierbei recht unauffällig an Deiner Oberschenkelinnenseite, weshalb diese Methodik auch für kleinere Gewebemengen, also für Patientinnen mit kleinen und mittelgroßen Brüsten geeignet ist. Gegebenenfalls ist jedoch eine Angleichung der Gegenseite Deines Oberschenkels durch eine Straffung oder Fettabsaugung (Liposuktion) notwendig.
 
Die Rekonstruktion mit Eigengewebe wird nicht selten mit Implantaten kombiniert, denn nicht immer lässt sich das von der Patientin gewünschte Volumen mit Eigengewebe erreichen. Welche Methode mittlerweile ebenfalls häufiger zur Anwendung kommt, ist die azelluläre dermale Matrix (ADM) oder das Netzimplantat, bestehend aus natürlichen oder synthetischen Materialien. Hierbei handelt es sich um eine Art Gerüst, welches die Regeneration und Entwicklung des Weichteilgewebes unterstützt. Der Vorteil ist, dass sie die dünnen und instabilen Gewebeteile der Brust, wie den äußeren unteren Quadrant, stützen.
 
Eine Brustrekonstruktion nur mit Eigenfett ist im Übrigen nicht möglich, bzw. zieht oftmals viele weitere Operationen nach sich, denn das in der Brust eingebrachte Fett wird großteils vom Körper wieder abgebaut, wodurch sich kein schönes und zufriedenstellendes Ergebnis erzielen lässt. Mit Eigenfett lassen sich allerdings kleine Unebenheiten oder Defekte in der Brust korrigieren.

Wie lange dauert ein Brustaufbau?

Die Operationsdauer ist abhängig von der Wahl der Brustrekonstruktion und der Patientin. Sie kann von 30 Minuten bis zu acht Stunden dauern.

Wie lange muss ich im Krankenhaus bleiben?

Eine Brustrekonstruktion ist eine umfassende Operation, weshalb Du in den ersten Tagen nach dem Eingriff regelmäßig von Deinem Arzt kontrolliert wirst. Daher ist ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus auf jeden Fall notwendig. Im Normalfall kannst Du zwei bis fünf Tage nach der Operation das Krankenhaus allerdings verlassen. Dies kann jedoch individuell variieren.

Welche Risiken und Komplikationen können bei einer Brustrekonstruktion auftreten?

Bei einer Brustrekonstruktion können neben allgemeinen Operationsrisiken, wie Blutungen, Infektionen oder Wundheilstörungen auftreten. Diese Risiken sind jedoch dank Einhaltung strengster Qualitäts- und Hygienestandards auf ein Minimum reduziert. Auch Vollnarkosen sind heutzutage gut verträglich. Während dem operativen Eingriff wirst Du außerdem fortlaufend von einem Anästhesisten überwacht.

Jede Form der Brustrekonstruktion birgt das Risiko, eines ästhetisch nicht vollständig ansprechenden Ergebnisses oder dem Auftreten von Asymmetrien. Dies lässt sich jedoch oft in weiter folgenden Operationen beheben.
Abhängig von der Art der Brustrekonstruktion sind die jeweiligen Methoden auch mit spezifischen Risiken verbunden. Beim Wiederaufbau mit Implantaten können Kapselfibrosen, also lokale Verhärtungen der Brust, auftreten. Das Risiko einer Kapselfibrose ist durch Verwendung modernster Silikonimplantate zwar wesentlich geringer, eine Fibrose kann aber gerade nach einer Strahlentherapie häufiger auftreten. Daher raten Ärzte nach dieser Art der Krebstherapie von einem Aufbau mit Implantaten ab.
In diesen Fällen ist eine Brustrekonstruktion mit Eigengewebe die empfohlene Variante. Allerdings gibt es auch hier Risiken: Je nach angewandter Technik können unterschiedliche Nachteile in anderen Körperbereichen auftreten. Dazu zählen Bewegungseinschränkungen am Rücken bei der Latissimus-dorsi-Lappenplastik oder Gefühlsbeeinträchtigungen sowie eine deutlich geschwächte Bauchwand beim TRAM-Lappen.
Nach der Operation besteht auch das Risiko eines erhöhten Tumormarkers. Dies sind jedoch lediglich Anzeichen von Entzündungen und können auch bei gesunden Menschen auftreten. Ein erhöhter Tumormarker nach einer Operation ist somit nicht sicher ein Anzeichen für eine wiederkehrende Krebserkrankung.

Wann kann eine Kapselfibrose auftreten?

Bei Brustimplantaten stellt die Kapselfibrose (capsular fibrosis) die häufigste Komplikation dar. Dabei handelt es sich um eine Gewebeverhärtung der Brust, deren eindeutige Ursache noch nicht geklärt ist. Faktoren wie schadhafte Implantate, Infektionen oder eine genetische Neigung können das Entstehen einer Kapselfibrose begünstigen. Das Risiko für eine Kapselfibrose ist auch dann besonders erhöht, wenn Du im Rahmen Deiner Brustkrebstherapie auch eine Bestrahlungstherapie erhalten hast. In diesem Fall raten Spezialisten von Implantaten ab und empfehlen eine Brustrekonstruktion mit Eigengewebe.

Jedes Implantat ist ein Fremdkörper, auf den Dein Körper mit einer Kapselbildung reagiert. Dabei bildet sich rund um das Implantat eine Kapsel aus Narbengewebe. In den meisten Fällen ist diese Gewebekapsel sehr zart und elastisch, sodass Du keine weiteren Beschwerden verspürst. In manchen Fällen kann diese körpereigene Reaktion jedoch stärker ausfallen und Dein Körper bildet eine feste, dicke Kapsel, die sich um das Implantat zusammenzieht. Es kommt somit zu einer Verhärtung und Deformierung des Silikonkissens.
 
Das Risiko einer Kapselfibrose ist durch die Verwendung von modernen Silikonimplantaten deutlich verringert worden: Heutzutage erleiden nur noch fünf bis zehn Prozent der Frauen mit Implantaten eine Kapselfibrose. Dein behandelnder Facharzt kann das Risiko außerdem deutlich senken, indem er das Implantat unter Deinem Brustmuskel platziert.

Können Narbenbildungen auftreten?

Bei der Rekonstruktion mit Eigengewebe können neben den Narben an der Brust auch Narben an jenen Körperstellen auftreten, an denen Dein operierender Arzt das Gewebe entnommen hat – also im Oberschenkel-, Gesäß-, Rücken- oder Bauchbereich. Auch bei der Rekonstruktion mit Implantaten lassen sich Narben im Bereich der Brust nicht vermeiden.

Was sind Wundinfektionen?

Auf Deinem Körper befinden sich pro cm² bis zu 10 Millionen Keime. Im Normalfall bereitet dies keine Probleme, doch durch die Operation kann Dir Deine Keimflora zum Verhängnis werden. Durch den Hautschnitt können die Bakterien Deiner Keimflora in Deinen Organismus gelangen und großen Schaden anrichten. Vor allem Staphylokokken, die viele Menschen unbemerkt auf ihrer Haut und auch in der Nase tragen, sind gefürchtete Erreger von Wundinfektionen. Bei einer Wundinfektion ist die Wunde gerötet, überwärmt und häufig auch übel riechend. Das Wundwasser nimmt dann deutlich zu und Du verspürst Druckschmerzen. Umliegende Lymphknoten können als Zeichen der Immunreaktion oft auch schmerzhaft anschwellen. Fieber kann dabei auch auf eine Blutvergiftung (Sepsis) hinweisen.
 
Wundinfektionen lassen sich grundsätzlich gut behandeln, allerdings kann das für Dich mit Schmerzen, einem längeren Krankenhausaufenthalt oder einem kosmetisch schlechteren Operationsergebnis verbunden sein.
 
Beim Einsetzen von Implantaten können Wundinfektionen zu Folgeoperationen oder im schlimmsten Fall sogar zu einer tödlich verlaufenden Blutvergiftung führen.

Was passiert bei einer Wundheilungsstörung?

Bei einer Wundheilstörung verzögert sich der Heilungsprozess der Wunde nach dem operativen Eingriff und sie kann sich entzünden. Oft tritt eine derartige Wundheilstörung bei einem geschwächten Immunsystem auf. Ist dies der Fall, muss Dein behandelnder Arzt eine Wundheilbehandlung einleiten, da Dir sonst schwere Komplikationen drohen. Bei der Wundheilstörung kommt es häufig zu Blutergüssen, Ansammlungen von Wundsekret unter der Wunde (Serom), Auseinanderweichen der Wundränder, Wundriffe und Infektionen.
 
Das Hauptsymptom einer Wundheilstörung ist der Wunddefekt, der sich unterschiedlich zeigen kann. Zusätzlich verspürst Du meist starke Schmerzen und auch Blutungen.

Was ist unter einem Implantatbruch zu verstehen?

Ein Implantatbruch liegt dann vor, wenn die äußere Silikonhülle des Brustimplantats aufreißt. Treten aus dem Silikon des Brustimplantats dabei kleine Mengen an Silikongel in das umliegende Gewebe aus, so sprechen Mediziner vom Gel-Bleeding (Gel-Bluten). Bei Brustimplantaten mit Kochsalzlösungen sprechen Spezialisten dagegen von Deflation, wenn die Flüssigkeit aus dem Implantat in den Körper austritt. Vor allem moderne Silikonimplantate, die Kohäsivgel als Füllstoff besitzen, behalten trotz Implantatbruch häufig ihre Form.

Können nach der Operation Schmerzen auftreten?

Vor allem in den ersten Tagen nach dem operativen Eingriff kannst Du Schmerzen und Spannungsgefühle im Brustbereich verspüren. Deshalb ist es wichtig, dass Du alle verordneten Schmerztabletten regelmäßig einnimmst.

Sind Blutergüsse nach der Operation normal?

Ein Bluterguss entsteht dann, wenn Blut in Dein Unterhautgewebe austritt. Blutergüsse sind nach einer Brustoperation relativ normal. Im Verlauf des Heilungsprozesses nehmen Blutergüsse dann unterschiedliche Farben an, je nachdem, wie schnell Dein Körper die Blutrückstände abbaut. Durch frühzeitiges Kühlen nach der Brustoperation kannst Du mögliche Schmerzen sowie ein Ausdehnen der Blutergüsse verhindern.

Was sind Serome und wieso können sie nach einer Brust-OP auftreten?

Serome sind die Ansammlungen von Wundflüssigkeiten in der Wundhöhle, die besonders häufig nach großen Gewebeentnahmen wie bei der Brustabnahme (Mastektomie) oder bei Brustrekonstruktionen auftreten. Normalerweise lösen sich Serome in wenigen Wochen wieder auf. Nur in manchen Fällen muss Dein Facharzt die Flüssigkeit durch Abpunktieren ableiten, da diese Flüssigkeitsansammlungen die Haut ausdehnen und ein Hängen verursachen, was auch einen längeren Genesungsprozess, Krankenhausaufenthalt und häufige Arztbesuche nach sich ziehen kann.
 
Serome treten bei Brustoperationen vor allem deshalb vermehrt auf, da viele daneben liegende Lymphknoten bei der Operation beeinflusst werden. Breite Schnitte bei Mastektomien beschädigen mehrere Blutadern und Lymphknoten und führen häufig zu Seromen. Auch bei der Brustrekonstruktion können Serome – vor allem bei der Latissimus-dorsi-Lappenoperation – vermehrt auftreten.
Kleine Serome lösen sich jedoch häufig sehr schnell auf. Bei großen Seromen muss jedoch Dein behandelnder Arzt die Flüssigkeit mit einer Nadel ablassen. Bei hartnäckigen Seromen ist oft sogar eine Drainage notwendig.

Kann es zu vergrößerten Lymphknoten kommen?

Nach einer Brustoperation können Deine Lymphknoten in der Umgebung Deiner Brust anschwellen. Dies ist meist eine sehr harmlose Begleiterscheinung und sie verschwindet normalerweise wieder von allein – meist nach einigen Tagen, manchmal aber auch erst nach Wochen. Bleibt die Schwellung erhalten, so solltest Du Deinen Facharzt für eine Abklärung aufsuchen.

Hat Dein behandelnder Facharzt im Zuge der Operation Deine Lymphknoten entfernt oder eine Strahlentherapie durchgeführt, so kann ein Lymphstau oder Lymphödeme entstehen. Das lässt sich trotz verbesserter Therapiemethoden oft leider nicht voraussehen oder verhindern. Lymphdrainage-Massagen können vergrößerte Lymphknoten oder Lymphstau häufig verhindern. Auch das Tragen von Bandagen und Hochlegen Deiner Arme und Beine entlastet den Lymphfluss bei hartnäckigen Lymphödemen kannst Du mit Deinem Facharzt über eine Lymphgefäßtransplantation sprechen.

Besteht bei einer Brustrekonstruktion die Gefahr von Gefühlsstörungen?

Eine Brustoperation kann Deine Brust sowie Deine Brustwarze in ihrer Empfindlichkeit sehr beeinträchtigen. Du kannst sie entweder als sehr schmerzhaft empfinden oder Deine Empfindlichkeit geht zur Gänze verloren. Meist handelt es sich dabei um einen vorübergehenden Zustand, in manchen Fällen allerdings auch bleiben kann. Am besten kannst Du diese Thematik mit Deinem Facharzt individuell besprechen.

Was ist das Mondor-Syndrom?

Das Mondor-Syndrom bezeichnet eine sehr selten strangförmige, oberflächliche Venenentzündung. Nach einer Brustoperation kann dies vor allem im vorderen Brustkorbbereich auftreten. Dabei bilden sich zehn bis zwanzig Zentimeter lange Verhärtungen entlang der Venenstränge. Die Ursache dafür ist leider noch unbekannt.

Können nach der Brustrekonstruktion Asymmetrien an der Brust entstehen?

Ein asymmetrisches Ergebnis nach der Brustoperation kann in einem zeitlich unterschiedlich verlaufenden Heilungsprozess (Abschwellen) der Brüste liegen. Diese optische Ungleichheit sollte von allein nach einigen Tagen ausgeglichen sein. Wenn die Brüste in Größe und Form vor der Brustoperation bereits ungleich waren, kann diese Asymmetrie nach einer Brustvergrößerung noch deutlicher sichtbar werden – sofern Dein operierender Arzt die Asymmetrie bei der Brustoperation nicht ausgeglichen hat, etwa durch unterschiedlich große Implantate.

Was passiert bei einer Implantat-Rotation?

Zu einem Verdrehen (Rotation) des Implantats kann es unter anderem dann kommen, wenn der Einwachsprozess des Implantats nach der Brustoperation gestört ist. Dies kann durch ruckartige Bewegungen passieren. Bei anatomisch geformten Implantaten kann dies zu Verformungen der Brust führen. Implantat-Rotationen treten darüber hinaus häufiger auf, wenn Dein operierender Facharzt Brustimplantate mit glatter Oberfläche verwendet hat. Brustimplantate mit texturierter Oberfläche verwachsen mit dem Gewebe deutlich besser und bieten somit mehr Schutz vor dem Verdrehen. Achtet Dein Chirurg zusätzlich auf eine präzise Vorbereitung der Höhe des Implantates und ein achsengerechtes Positionieren der Brustimplantate, so treten Implantat-Rotationen nur sehr selten auf.

Kann das Implantat abrutschen (Bottoming out)?

Mediziner sprechen vom sogenannten Bottoming out, wenn das Implantat nach unten abrutschen und das Eigengewebe oben verbleibt. Die Brustwarze sitzt dabei proportional zu weit oben und zeigt nach oben.

Was ist unter einer Doppelbrust zu verstehen (Double Bubble)?

Liegt das Implantat unter dem Brustmuskel und wird von diesem zu weit oben festgehalten, während sich das Eigengewebe darüber setzt, so kann eine wellige Brust entstehen. Im Extremfall formen sich dabei zwei Brusthügel, was Mediziner als Doppelbrust oder Double Bubble bezeichnen.

Kann es zu einer Faltenbildung am Implantat kommen?

Bei jedem Implantat kann eine sichtbare Faltenbildung (Rippling) auftreten. Je weicher die Implantate sind, umso höher ist das Risiko. Problematisch wird das Rippling dann, wenn Du es deutlich sehen und fühlen kannst. Dies kann unter anderem dann passieren, wenn es nicht ausreichend mit Eigengewebe abgedeckt ist, was vor allem bei schlanken Frauen der Fall sein kann.

Ist es möglich, dass nach der Brustrekonstruktion Dehnungsstreifen entstehen?

Es kann durchaus sein, dass bereits vorhandene Dehnungsstreifen nach der Brustoperation weniger sichtbar sind. Im Gegensatz dazu können Dehnungsstreifen auch nach der Brustrekonstruktion entstehen, wie beispielsweise als Folge einer Schwangerschaft oder einer starken Gewichtszunahme.

Zeichnen sich durch die Brustrekonstruktion verstärkt die Venen ab?

Die Venen, also die oberflächlich verlaufenden Blutgefäße, können sich nach einer Brustrekonstruktion durchaus sichtbarer als zuvor abzeichnen. Dies kann nur vorübergehend, aber auch als bleibende Folge auftreten.

Besteht durch die Rekonstruktion der Brust die Gefahr einer Erkrankung des Autoimmunsystems?

Mehrere umfangreiche Studien haben sich damit beschäftigt, ob Rekonstruktionen mit Implantaten tatsächlich Autoimmunerkrankungen hervorrufen. Hierbei konnte allerdings kein Zusammenhang festgestellt werden. Solltest Du dennoch Bedenken haben, konsultiere am besten Deinen zuständigen Facharzt.

Kann es durch die Brustrekonstruktion zur Erkrankung des Bindegewebes kommen?

Als mögliche Komplikation einer Brustrekonstruktion mit Implantaten können Kapselfibrosen auftreten. Hierbei verhärtet sich das Bindegewebe, das Dein Implantat umgibt, vermehrt. Dies kann in weiterer Folge eine Kapselkontraktur, also ein Zusammenziehen der Kapsel, sowie ästhetische Probleme und Schmerzen verursachen.

Was muss ich nach einer Brustrekonstruktion beachten?

Nach der Operation ist ein stationärer Aufenthalt unumgänglich. Im Normalfall kannst Du zwei bis fünf Tage nach der Operation das Krankenhaus verlassen. Dabei solltest Du einen speziellen Verband tragen und in den ersten sechs Wochen auch nur einen angepassten Stütz-BH verwenden.

Wie lange sollte ich mich nach einer Brustrekonstruktion schonen?

Fachärzten zufolge solltest Du Dich in den ersten drei Wochen nach dem operativen Eingriff schonen und auf körperliche Anstrengungen oder Sport verzichten. Nach etwa sechs Wochen solltest Du jedoch wieder fit sein. Dann kannst Du wieder Deiner Arbeit nachgehen und langsam wieder sportliche Aktivitäten aufnehmen.


Wann darf ich nach einer Brustrekonstruktion wieder Sport machen?

Grundsätzlich kannst Du nach etwa sechs Wochen nach Deiner Operation wieder Sport treiben. Dies hängt allerdings vom Verheilen Deiner Wunde und Deinem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Kläre dies am besten mit Deinem behandelnden Facharzt in den Nachsorgeuntersuchungen ab.


Wie lange dauern die Schmerzen nach einer Brustrekonstruktion an?

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus verspürst Du eventuell noch ein paar Tage Schmerzen oder ein Spannungsgefühl im Brustbereich, weshalb Du auch eventuell verordnete Schmerztabletten einnehmen solltest.


Wann darf ich nach der Rekonstruktion der Brust wieder duschen?

Auf das Duschen und Baden solltest Du bis zum völligen Abheilen Deiner Wunde verzichten.


Wie lange muss ich den Stütz-BH tragen?

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus erhältst Du einen speziell angepassten Stütz-BH, den Du dann vier bis sechs Wochen lang tragen sollst. Du kannst dann eventuell noch ein paar Tage Schmerzen oder ein Spannungsgefühl im Brustbereich verspüren, weshalb Du auch Deine verordneten Schmerztabletten weiter einnehmen solltest


Was muss ich in Bezug auf Medikamente, Alkohol und Nikotin beachten?

Alkoholkranke Personen weisen nachweislich ein erhöhtes Infektionsrisiko nach der Operation auf. Denn der regelmäßige Alkoholkonsum schwächt das Immunsystem deutlich. Außerdem hemmt Alkohol die Blutgerinnung, was einen ähnlichen Effekt wie blutverdünnende Medikamente hervorruft: Das Blutungsrisiko erhöht sich enorm und die Wundheilung verlangsamt sich um Einiges. Alkohol schwächt zusätzlich Dein Herz-Kreislaufsystem.

 

Auch Raucher sind einer höheren Komplikations- und Infektionsrate ausgesetzt. Denn Nikotin und Kohlenmonoxid verringern den Sauerstoffgehalt im Blut, was sich negativ auf die Wundheilung auswirkt. Nekrosen, also Zellsterben, treten dann mehr als dreimal häufiger auf. Auch das Herz und der Kreislauf haben unter starken Belastungen zu leiden, was im schlimmsten Fall zu Herzrhythmusstörungen führt. Außerdem erhöht sich das Thromboserisiko, da Dein Blutfluss erheblich beeinträchtigt ist. Ein Zusätzlicher Verstärker ist dabei die Anti-Baby-Pille.

 

Als Raucher erhöhst Du zusätzlich die Wahrscheinlichkeit einer Kapselfibrose, also einer Unverträglichkeit des Implantats. Auch Narben können nicht immer so schön verheilen wie bei Nichtrauchern.


Wie oft muss ich zur Nachsorge gehen?

Wie oft Du zur Nachsorgeuntersuchung musst, legt Dein Arzt mit Dir nach der Operation bzw. vor der Entlassung aus dem Krankenhaus fest. In der Regel sind jedoch Untersuchungen nach einer Woche, nach einem Monat und anschließend nach drei Monaten üblich. Dabei sind sämtliche Nachsorgeuntersuchungen, wie das direkte Abtasten oder technische Untersuchungen wie eine Mammografie, Ultraschall oder Magnetresonanztomografie (MRT) möglich. Eine routinemäßige Mammografie solltest Du zusätzlich einmal im Jahr durchführen lassen. Wichtig ist vor einer Untersuchung auf ein mögliches Implantat hinzuweisen, damit der Arzt dieses während der Untersuchung (z.B. Punktion) nicht beschädigt und auch auf andere Behandlungsmethoden wie die Magnetresonanztomografie ausweichen kann.

 

Hast Du jedoch unerwartete Beschwerden oder anhaltende Schmerzen, ist es wichtig auf jeden Fall Deinen Arzt auch außerhalb festgelegter Termine zu konsultieren.

Lässt sich die Brustwarze und der Warzenhof rekonstruieren?

Die Operation zur Brustwarzenrekonstruktion ist meist Teil einer Brustrekonstruktion, wobei es drei unterschiedliche Methoden gibt:
 

  • Lokale Lappenplastik (Hautplastik der ortsständigen Haut)
  • Hauttransplantation
  • Nipple sharing

 
Auch der Warzenvorhof lässt sich im Zuge der Operation rekonstruieren.
 

Wie lässt sich die Brustwarze mit Mamillen-Sharing/Nipple-Sharing wiederherstellen?

Beim Nipple sharing nutzt Dein Chirurg einen Teil der Brustwarze der gesunden Brust, um diesen auf die rekonstruierte Brust zu verpflanzen und damit eine neue Brustwarze zu bilden.

Wie funktioniert eine Hauttransplantation zur Rekonstruktion der Brustwarze?

Wenn ein Nipple-Sharing nicht möglich ist, benutzt Dein Facharzt stattdessen Haut von einer anderen Körperstelle. Meist entnimmt er dafür Hautstellen am Unterleib, den Oberschenkeln, der Leiste an der Grenze zum Genitalbereich oder am Gesäß. Auch die Verwendung von Gewebe aus der Region der Außenseite Deines Ohres oder der großen Zehe, können in Betracht gezogen werden.
 
An der Stelle, an der Dein Facharzt die Brustwarze nachbildet, setzt er einen kleinen Hautschnitt. Dann formt er die Brustwarze mithilfe des Hauttransplantats oder des Hautlappens. Diese näht er dann an die Brust und deckt sie zum Schutz mit einer kleinen Silikonhaube ab. Damit die rekonstruierte Brustwarze nicht zu flach wird, befüllt der Chirurg sie häufig mit Narbengewebe, Fett oder einem Hautersatz (biologisches oder synthetisches Material). Die mögliche Rekonstruktion des Brustwarzenhofs kann etwas später erfolgen.

Wie lässt sich mit einer lokalen Lappenplastik eine Brustwarze rekonstruieren?

Bei der lokalen Lappenplastik faltet der Chirurg einen Hautlappen an Deiner Brust und näht diesen zusammen, um eine Brustwarze daraus zu formen.

Wie funktioniert die Tätowierung einer Brustwarze?

Viele Patientinnen lassen sich als Alternative zur Brustwarzenrekonstruktion ein Brustwarzen-Tattoo stechen. Die Tätowierung wird von einem medizinischen Fachpersonal ein paar Monate nach der Brustrekonstruktion durchgeführt.

Was ist unter einer Brustwarzenprothese zu verstehen?

Wenn Du Dich nicht zusätzlich operieren lassen möchtest, so kannst Du auch künstliche Brustwarzen, sogenannte Brustwarzenprothesen, tragen. Diese bestehen aus Silikon und Du kannst sie individuell auf- und absetzen. Die künstlichen Brustwarzen besitzen mittlerweile eine sehr lange Lebensdauer und werden individuell angefertigt. Damit bieten sie Dir eine gute Alternative zum chirurgischen Eingriff.

Wie funktioniert die Tätowierung des Brustwarzenvorhofes?

Solltest Du Dich gegen eine operative Wiederherstellung Deines Warzenvorhofes entscheiden, so kannst Du eine spezialisierte Kosmetikerin konsultieren, die Dir dann in meist mehreren Sitzungen Deinen Warzenvorhof tätowiert. Mehrere Sitzungen sind deshalb notwendig, da sie erst vorsichtig die passende Farbe finden und nach und nach die korrekte Farbintensität des Warzenvorhofes finden muss.

Wie lässt sich der Brustwarzenvorhof mithilfe von Permanent-Make-up wiederherstellen?

Mit speziellen Permanent-Make-Up-Techniken können Spezialisten Deinen Brustwarzenvorhof modellieren und die rekonstruierte Brustwarze einfärben. Bei einem detaillierten Beratungsgespräch besprichst Du dabei genau die Form und Farbgebung der Pigmentierung. Außerdem nimmt der Spezialist verschiedene Farbproben Deiner Haut. Bei der Erstbehandlung (etwa vier Wochen später) rekonstruiert er dann Deinen Brustwarzenvorhof mit der passenden Farbe und färbt zugleich die Brustwarze passend ein. Eventuell muss dann noch eine Nachbehandlung nach weiteren vier Wochen stattfinden.

Wie funktioniert die Rekonstruktion des Brustwarzenvorhofes mithilfe der Hauttransplantation?

Zum Aufbau des Warzenvorhofes kann Dein Chirurg Haut aus Deiner Leiste verwenden, da die Leiste und die Brustwarze farblich häufig zueinanderpassen. An der Leiste bleibt Dir lediglich eine strichförmige Narbe. Dein Chirurg legt dann das Hauttransplantat um die Brustwarze, die er zuvor in der gleichen Sitzung gebildet hat, und fixiert das Transplantat mit einem Verband. Nach einer Woche ist die Haut dann vollständig verheilt.

Was kostet eine Brustrekonstruktion?

Die Kosten einer Brustrekonstruktion werden immer individuell berechnet, da sie von Patientin zu Patientin sehr unterschiedlich sind. Sie setzen sich beispielsweise aus Vorgespräch, Untersuchung, Inanspruchnahme des OP-Saals, der Rekonstruktionsmethode, dem Klinikaufenthalt und den Nachsorgeuntersuchungen zusammen.

 

Entscheidend ist, wofür Du Dich entscheidest. Eine Rekonstruktion mit Eigengewebe ist auch finanziell aufwendiger als eine mit Implantat. Ebenso variieren die Kosten, wenn Du eine Rekonstruktion der Brustwarze wünscht.

 

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Brustrekonstruktion?

Eine Brustrekonstruktion zählt als fester Bestandteil eines Behandlungsplans bei Brustkrebs. Solltest Du Dich für eine Operation entscheiden, übernehmen die gesetzlichen und privaten Krankenkassen die Kosten. Dies gilt, solange es sich um ein gängiges Operationsverfahren handelt. Du solltest dennoch den Behandlungsplan und die damit verbundenen Kosten mit Deiner Krankenkasse vorab besprechen.

 
 

„Brustamputation – wie geht es weiter?“ – Bundesverband der Frauenselbsthilfe nach Krebs e. V. (letzter Zugriff: 08.01.2021)

Die Brust – Österreichische Gesellschaft für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie (ÖGPÄRC) (letzter Zugriff: 08.01.2021)

Leben mit Brustkrebs – Deutsche Krebsgesellschaft (letzter Zugriff: 08.01.2021)