Corona und Schilddrüse – Zusammenhänge und Funktionen der Schilddrüse

Die Schilddrüse ist ein essenzieller Bestandteil Deiner körperlichen und geistigen Gesundheit. Sie produziert drei Hormone: Thyroxin, Trijodthyronin und Calzitonin. Dadurch steuert sie unter anderem Stoffwechselprozesse, reguliert den Calciumhaushalt und fördert die Knochenbildung, Qualität des Schlafs und die Reparaturfähigkeit der Zellen. Eine gestörte Funktion der Schilddrüse wirkt sich stark auf Deinen Körper aus, weshalb eine gesunde Schilddrüse sehr wichtig ist. Wie Du Deine Schilddrüse gesund hältst und welche Auswirkungen das Coronavirus auf Deine Gesundheit hat, erfährst Du unter anderem hier!


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Online-Redaktion


Zuletzt aktualisiert: 1. August, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Die Schilddrüse übernimmt wichtige Aufgaben in unserem Körper und steuert unsere Stoffwechselfunktionen. Unter anderem ist sie für unseren Wärmehaushalt und unsere Körpertemperatur verantwortlich, außerdem beeinflusst sie Herz und Kreislauf, den Magen-Darm-Trakt, die Muskeln und das Nervensystem.

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Wenn die Schilddrüse gestört ist, hat dies starke Auswirkungen auf Dein seelisches und körperliches Wohlbefinden. Wenn beispielsweise ein Überschuss oder ein Mangel der Schilddrüsenhormone besteht, kann das an einer Funktionsstörung der Schilddrüse liegen. Außerdem gibt es noch einige Krankheiten, die die Schilddrüse betreffen können.

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Wir unterscheiden grundsätzlich zwischen drei Funktionsstörungen, die die Schilddrüse betreffen können: Vergrößerung der Schilddrüse (Spurma), Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) und Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose).

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Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Du ergreifen kannst, um Deine Schilddrüse vorsorglich zu stärken und Probleme zu vermeiden. Eine wichtige Rolle dabei spielt die tägliche Jod-Zufuhr, doch auch das Spurenelement Selen, eine gesunde Ernährung, ausreichend Schlaf und Stressabbau wirken sich positiv auf die Schilddrüse aus.

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Eine schwache Schilddrüse schwächt Dein Immunsystem, wodurch es Viren und Bakterien leichter haben, in Deinen Körper zu gelangen. Nach den bisherigen Erkenntnissen wirken sich Probleme mit der Schilddrüse jedoch nicht auf ein erhöhtes Risiko für eine Covid-19-Erkrankung aus.

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Regelmäßige Kontrollen sind bei einer Schilddrüsenerkrankung wichtig, doch ist es in den meisten Fällen medizinisch vertretbar, diese für eine gewisse Zeit aufzuschieben. Wenn es Dir gesundheitlich jedoch nicht gut geht, solltest Du immer einen Arzt kontaktieren. Wenn Du zu einer Risikogruppe gehörst, empfehlen wir Dir, Dich – wenn möglich – impfen zu lassen, größere Menschenmengen zu meiden, Dich auch trotz Impfung regelmäßig testen zu lassen und auf Deine Gesundheit zu achten.

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Welche Bedeutung hat die Schilddrüse für den menschlichen Körper?

Unsere Schilddrüse hat eine zentrale Bedeutung im Körper. Sie ist eine kleine Drüse direkt unter der Haut. Sie liegt vor und neben dem Kehlkopf und besteht aus zwei Lappen, die in der Form einem Schmetterling ähneln und halbmondförmig um die Luftröhre, knapp unterhalb des Kehlkopfes, angeordnet sind.
 
Obwohl sie sehr klein ist und nur etwa 15 – 25 Gramm wiegt, hat sie wichtige Aufgaben im Körper und steuert unsere Stoffwechselfunktionen. Während des Schluckens kannst Du Deine Schilddrüse spüren, da sie sich hierbei mitbewegt.
 
Die Schilddrüse produziert mithilfe von Jod die Hormone Tetrajodthyronin (T4) und Trijodthyronin (T3). Diese Botenstoffe rufen in den Organen ganz bestimmte Reaktionen hervor: Die Schilddrüse reguliert den Sauerstoffverbrauch, den Zucker-, Fett- und Eiweißstoffwechsel und somit den Energiehaushalt des Körpers. Sie ist für unseren Wärmehaushalt und unsere Körpertemperatur verantwortlich und beeinflusst Herz und Kreislauf, den Magen-Darm-Trakt, die Muskeln und das Nervensystem.
 
Ebenfalls reguliert sie den Mineral- und Wasserhaushalt des Körpers und nimmt Einfluss auf die Geschlechtsfunktionen des Menschen. Auch die gesamte körperliche und geistige Entwicklung bei Kindern und Jugendlichen hängt mit von der Schilddrüse ab.
 
Deine Schilddrüse kann auf verschiedene Weise gestört sein.

Was passiert, wenn die Schilddrüse gestört ist?

Die Schilddrüse ist ein zentraler Bestandteil für Dein körperliches und seelisches Wohlbefinden. Wenn ein Überschuss oder ein Mangel der Schilddrüsenhormone besteht, kann das an einer Funktionsstörung der Schilddrüse liegen. Man unterscheidet hierbei eine Über- und Unterfunktion der Schilddrüse. Die Ursachen können eine Veränderung des Schilddrüsengewebes oder Stoffwechselstörungen sein.
 
Die Medizin kennt verschiedene Krankheiten, die mit der Schilddrüse zusammenhängen. Eine seltene Erkrankung der Schilddrüse sind der Schilddrüsenkrebs, der aber eher selten auftritt sowie Knoten in der Schilddrüse. Immer häufiger hängen Probleme mit der Schilddrüse mit Autoimmunerkrankungen zusammen.
 
Frauen sind in der Regel häufiger betroffen als Männer, da ihr Hormonhaushalt durch verschiedene Faktoren ins Schwanken gerät. Dies geschieht vor allem während der Schwangerschaft, der Stillzeit und in den Wechseljahren. Aber auch die Einnahme von Hormonen, wie zum Beispiel durch die Antibabypille, können zu Hormonschwankungen führen.

Welche Funktionsstörungen der Schilddrüse gibt es?

Grundsätzlich gibt es drei Funktionsstörungen der Schilddrüse:
 
Vergrößerung der Schilddrüse (Struma)
Die häufigste Ursache für eine Vergrößerung der Schilddrüse ist ein Jodmangel. Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer und in den meisten Fällen bleibt die Struma lange Zeit unbemerkt. Zu Beschwerden kommt es erst, wenn die Schilddrüse deutlich an Größe zunimmt.
 
Andere Gründe dafür können auch Unverträglichkeit von Medikamenten, Autoimmunthyreopathien oder Zysten sein. Die Symptome einer Struma sind unter anderem ein Enge- und Druckgefühl im Bereich der Schilddrüse sowie Schluckbeschwerden durch Einengung der Speiseröhre.
 
Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose)
Eine Unterfunktion der Schilddrüse, auch Hypothyreose, genannt, kommt in der Bevölkerung relativ häufig vor. Hierbei kommt es zu einer Unterproduktion der Hormone T3 und T4. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Oft liegt ebenfalls ein Jodmangel vor. Und auch die Autoimmunerkrankung Hashimoto, sowie bestimmte Medikamente, die Lithium enthalten könnten der Grund dafür sein. Eine Entzündung der Schilddrüse ist ebenfalls nicht auszuschließen.
 
Eine Hypothyreose äußert sich unter anderem durch Gewichtszunahme, Antriebsarmut, Verlangsamung des Pulses und ein Absinken des Blutdrucks. Zusätzliche Symptome können eine Anämie (Blutmangel), Menstruationsstörungen, Depressionen oder ein Anstieg des Cholesterinspiegels sein.
 
Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose)
Eine Überfunktion der Schilddrüse wird auch Hyperthyreose genannt. Diese liegt vor, wenn es zu einer Überproduktion von Schilddrüsenhormonen kommt, und ist weniger weit verbreitet. Die häufigste Ursache dafür ist die Autoimmunerkrankung Morbus Basedow.
 
Die Überfunktion der Schilddrüse kann auch von einem Tumor oder durch Medikamente ausgelöst werden, wie zum Beispiel durch eine andauernde Zufuhr von Jodtabletten. Im schlimmsten Fall kann die Überfunktion der Schilddrüse zu einer Stoffwechselentgleisung führen, welche eine lebensgefährliche Situation darstellt.
 
Eine Überfunktion der Schilddrüse erkennst Du auch an Gewichtsverlust, eine erhöhte Neigung zum Schwitzen, Herzrhythmusstörungen und Herzrasen mit erhöhtem Puls, Durchfall, Haarausfall, Unruhe und Nervosität.
 
Besonders in Corona-Zeiten ist eine gesunde Schilddrüse wichtig.

Wie kann ich meine Schilddrüse stärken?

Wir können unsere Schilddrüse glücklicherweise mit ganz einfachen Mitteln gesund halten. Eine wichtige Rolle dabei spielt die tägliche Zufuhr an Jod. Während einer Schwangerschaft ist darauf zu achten, dass Du mehr Jod zu Dir nimmst, denn dann kann sich die Schilddrüse Deines Kindes vollständig entwickeln. Auch während der Stillzeit ist Dein Jodbedarf höher. Durch die Muttermilch gibst Du das Jod anschließend auch an Dein Baby weiter, und trägst damit automatisch dazu bei, dass sich die Schilddrüse weiterhin gut entwickelt.
 
Normalerweise ist die benötigte Jodzufuhr durch unseren täglichen Salzkonsum gedeckt. Sollte ein Mangel dennoch vorliegen, so gibt es die Möglichkeit Jodtabletten einzunehmen. Jedoch sollte die Einnahme immer mit dem Arzt abgesprochen werden.
 
Eine ausgewogene Ernährung trägt ebenso zu einer gesunden Schilddrüse bei. Jod, das für die Gesundheit Deiner Schilddrüse essenziell ist, kannst Du durch verschiedene Lebensmittel aufnehmen. Rindfleisch und Meeresfisch (Schellfisch, Kabeljau, Miesmuscheln) enthalten beispielsweise viel Jod. Doch auch bei einer pflanzlichen Ernährung kommt Dein Jodhaushalt nicht zu kurz: Algen, schwarzer Tee, Spinat und jodiertes Speisesalz sind hervorragende Jodlieferanten.
 
Neben Jod gibt es noch das Spurenelement Selen, das bei der Bildung der Schilddrüsenhormone eine wichtige Rolle spielt. Selen wandelt das nicht-aktive Hormon Thyroxin (T4) in das aktive Hormon Trijodthyronin (T3) um. Ein Mangel an Selen verhindert jedoch den korrekten Ablauf bestimmter Stoffwechselvorgänge. Die empfohlene Menge an Selen bei Männern liegt bei 70 mg täglich, bei Frauen sind es 60 mg. Zwei bis drei Paranüsse pro Tag können Deinen Selenbedarf decken.
 
Zusätzlich zu einer jodreichen Ernährung solltest Du ebenfalls darauf achten Dich so wenig Stress wie möglich auszusetzen. Zudem ist ein regelmäßiger und vor allem ausreichender Schlafrhythmus wichtig. Im besten Fall sollten es pro Nacht acht Stunden sein. In diesem Zeitraum hat der Körper genug Zeit, die Hormone Adrenalin und Cortisol, welche für Stress zuständig sind, zu senken und damit die Belastung der Schilddrüse zu reduzieren.
 
Neben ausreichend Schlaf, einer guten Ernährung und Stressabbau, sollte natürlich auch die körperliche Bewegung nicht zu kurz kommen. Sportliche Aktivitäten sind nicht nur für die Schilddrüse super, sondern für Deinen gesamten Körper.

Wie hängen Corona und Schilddrüse zusammen?

Unsere Schilddrüse hat eine sehr wichtige Funktion im Körper: Die Schilddrüsenhormone regulieren den kompletten Grundumsatz des Körpers und tragen ihren Teil dazu bei, unser Immunsystem zu stärken. Eine schwache Schilddrüse würde auch Dein Immunsystem schwächen, dadurch haben Viren und andere Keime leichtere Chancen in Dein Immunsystem einzudringen. Deshalb ist es gerade jetzt umso wichtiger, dass Du auf Deine Schilddrüse Acht gibst und auf Deinen Körper hörst.
 
Auch nach den neuesten Erkenntnissen gehören Menschen, die Probleme mit ihrer Schilddrüse haben nicht zur Risikogruppe, wenn es um COVID-19 geht. Hashimoto Thyreoiditis oder Morbus Basedow sind zwar Autoimmunerkrankungen, allerdings ist in diesem Fall das Immunsystem sogar etwas erhöht, weshalb diese Patienten nicht anfälliger für SARS-CoV-2 sind. Es gibt jedoch Ausnahmen: Personen, die unter Schilddrüsenkrebs leiden, sollten unbedingt achtsam sein, da sie, wie alle Krebspatienten, auch zur Risikogruppe gehören. Achtsam solltest Du ebenfalls bei weiteren Erkrankungen sein, welche im Zusammenhang mit der Schilddrüse stehen, wie zum Beispiel Diabetes mellitus oder eine Nebenniereninsuffizienz.

Worauf müssen Personen mit Schilddrüsenerkrankungen momentan achten?

Regelmäßige Routinekontrollen sind bei Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen äußerst wichtig. Jedoch kann in dieser speziellen Situation ein Arztbesuch auch verschoben werden, ohne, dass es dadurch zu einer Gefährdung der Betroffenen kommt.
 
Solltest Du selbst zur Risikogruppe gehören, solltest Du Besuche in Ordinationen meiden, um die Ansteckungsgefahr zu verhindern. Bei starken Symptomen, bei Schmerzen oder Unsicherheit, ist es dennoch wichtig, einen Arzt zu kontaktieren. Dieser wird Dich dann umfassend beraten.
 
In speziellen Fällen, wie in beispielsweise in der Schwangerschaft oder während der Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion, ist es auch möglich Blutbefunde an den Schilddrüsenspezialisten digital oder postalisch zu übermitteln und diese anschließend telefonisch zu besprechen.
 
Deine Schilddrüse wird durch jodhaltige Nahrung wie Spinat gestärkt.
 
Auch wenn es aktuell keinen konkreten Hinweis darauf gibt, dass Personen mit Schilddrüsenerkrankungen besonders risikogefährdet sind, solltest Du als Betroffener trotzdem gewisse Vorsichtsmaßnahmen treffen. Da Dein Immunsystem durch Deine kranke Schilddrüse geschwächt ist, gehörst Du nämlich trotzdem zur allgemeinen Risikogruppe.
 
Momentan sollten Dir mögliche Immunreaktionen weniger Sorgen bereiten, als der (unkontrollierte) Kontakt mit Menschen im öffentlichen Raum. Versuche deshalb, auf Distanz zu bleiben, Deinen Körper noch genauer zu beobachten sowie Deine Schilddrüse und Deine allgemeine Gesundheit zu stärken.

 

Infoline-Schilddrüse (letzter Zugriff: 02.11.2020)
Österreichische Schilddrüsengesellschaft (letzter Zugriff: 02.11.2020)

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