Pannikulitis

Das Unterhautfettgewebe des Körpers dient sozusagen als Isolierschicht vor Auskühlung und auch vor zu starker Überwärmung. Im Unterhautfettgewebe liegen somit auch die einzelnen Arterien und Venen, die für die Blutzufuhr zuständig sind. Bei der Pannikulitis kommt es zu einer Entzündung dieses Unterhautfettgewebes. Hierbei können verschiedene Ursachen zugrunde liegen, daher richtet sich die Behandlung je nach Ursache.


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Pannikulitis

Was versteht die Medizin unter einer Pannikulitis?

Pannikulitis ist eine Entzündung des Unterhautfettgewebes, die sich durch weiche Knötchen in den Extremitäten und manchmal in Bauch, Brust, Gesicht oder Gesäß auszeichnet. In seltenen Fällen können die Knötchen auch Mesenterium, Lunge und Schädel befallen. Diese entzündlichen Knoten sind jedoch hauptsächlich an Oberschenkeln, Gesäß und Hüften zu sehen. Dieses Unterhautfettgewebe wird panniculus adiposus genannt und dient dazu, den Körper vor Kälte zu schützen. In der Regel sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Vor allem Frauen in den Wechseljahren entwickeln häufiger eine Pannikulitis als andere Frauen.
 
Bei einem Pfeifer-Weber-Christian-Syndrom tritt die Pannikulitis nur schubweise auf, aber zeichnet sich ebenso durch Knoten im unteren Fettgewebe der Haut aus. Dabei treten die Pannikulitis-Schübe fast immer im Zusammenhang mit Fieber auf. Die Abheilung dauert dabei Wochen oder Monate und hinterlässt lokale Hautdellen.

Was sind die Symptome bei einer Pannikulitis?

Die Pannikulitis äußert sich durch entzündliche Knoten in der Haut, die vor allem im Hüft- und Oberschenkelbereich sichtbar sind. Meist sind die Knoten schmerzhaft und erscheinen rötlich oder violett.

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Bei einigen Pannikulitis-Arten entwickeln sich auch Blutergüsse, die sichtbar sind. Darüber hinaus können Begleitsymptome, wie zum Beispiel Muskel- und Gelenkschmerzen, auftreten. Aber auch die üblichen Anzeichen einer Entzündung wie Fieber, Schmerzen und Übelkeit sind häufige Symptome. Grundsätzlich kann jedes Unterhautfettgewebe des Körpers betroffen sein, wobei Oberschenkeln und Gesäß am häufigsten betroffen sind.

Welche Ursachen hat eine Pannikulitis?

Die Ursachen für eine Pannikulitis sind sehr häufig Infektionen, wobei auch nicht-infektiöse Erkrankungen dazu führen können. Mögliche Ursachen sind bakterielle oder durch Pilze hervorgerufene Entzündungen wie beispielsweise Hals- oder Lungenentzündungen. Auch Autoimmunerkrankungen, die das Bindegewebe und die Blutgefäße betreffen, wie beispielsweise Morbus Crohn, können zu einer Entstehung beitragen. In einigen Fällen stellen auch Tumore des Lymphgewebes und Leukämie die Ursache für die Erkrankung dar.

Wie diagnostiziert der Arzt Pannikulitis?

Der Arzt diagnostiziert eine Pannikulitis meist schon bei der klinischen Untersuchung. Nur in seltenen Fällen entnimmt der Arzt eine kleine Gewebeprobe, um sie zu untersuchen. Das wichtigste hierbei ist, die Ursache der Pannikulitis festzustellen. Je nach Verdacht können somit auch weitere Untersuchungen notwendig sein.

Wie lässt sich eine Pannikulitis behandeln?

Die nicht-operative Behandlung beginnt in erster Linie mit körperlicher Schonung und der lokalen Anwendung von Kortison-Salben zur Linderung der Schmerzen. In den meisten Fällen folgt danach eine Kompressionstherapie mit medizinischen, elastischen Binden. Der Arzt verordnet sehr oft auch Arzneimittel zur Schmerz- und Entzündungslinderung. Eine Antibiotikatherapie ist nur dann sinnvoll, wenn eine bakterielle Infektion dahintersteckt.

Wann ist eine Operation sinnvoll?

Die konservative Therapie ist die einzige Behandlungsmethode bei einer vorliegenden Pannikulitis. Operative Methoden werden meist nur eingesetzt, wenn die Pannikulitis mit einem vorliegenden Tumor zusammenhängt.

Eine Pannikulitis muss nicht nur das Unterhautfettgewebe betreffen, sondern kann sich auch bis ins Körperinnere ausbreiten. Zusätzlich werden meist Arzneimittel verabreicht, die das Immunsystem unterdrücken, sogenannte Immunsuppressiva, oder auch Chemotherapien durchgeführt.

Kann ich einer Pannikulitis vorbeugen?

Achte auf ausreichend Bewegung

Achte auf eine gesunde Ernährung und eine erhöhte Vitamin-C-Zufuhr

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Einer Pannikulitis kannst Du nicht direkt vorbeugen, da es in den meisten Fällen mit anderen Erkrankungen zusammenhängt. Wird die Ursache behandelt, dann verschwinden in der Regel ebenfalls die unangenehmen Symptome. Du kannst Deinem Körper bei einer vorliegenden Pannikulitis aber sehr wohl helfen, indem Du auf ausreichende Bewegung achtest und Dich gesund ernährst. Das heißt, Du solltest genügend Obst und Gemüse zu Dir nehmen und auf eine erhöhte Vitamin-C-Zufuhr achten, um Dein Immunsystem zu stärken.

Welche Folgen hat eine Pannikulitis für Betroffene?

Eine Pannikulitis äußert sich durch entzündliche Knoten, die meist auf der Hautoberfläche sichtbar sind. In vielen Fällen treten sie auch in Zusammenhang mit Muskel- und Gelenkschmerzen auf. Durch Druck auf diese Knoten treten meist starke Schmerzen und eine sichtbare Rötung auf. Häufig ist Pannikulitis die Folge anderer Entzündungserkrankungen, beispielsweise Rheumaerkrankungen. Wenn die Pannikulitis jedoch ohne eine solche Entzündungserkrankung auftritt, so wird sie als „idiopathisch“ bezeichnet.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die Behandlung einer Pannikulitis?

In den meisten Fällen werden die Therapieverfahren von den Krankenkassen übernommen. Bei den Operationen hängt es von der genauen Art der Erkrankung und der Notwendigkeit des Eingriffs, aus medizinischer Sicht, ab. Daher solltest Du Dich vor dem jeweiligen Eingriff bei Deiner Krankenkasse über die Kostenübernahme informieren.

 

Brandta, A. S. et al.: Seltene Erkrankungen mit retroperitonealer Beteiligung

Pannikulitis – MSD Manual – Ausgabe für medizinische Fachkreise (letzter Zugriff: 14.09.2021)

So kommen Sie seltenen Pannikulitiden auf die Spur – Medical Tribune (letzter Zugriff: 14.09.2021)

Pannikulitis – Altmeyers Enzyklopädie (letzter Zugriff: 14.09.2021)