Läuse

Viele Menschen denken, dass Läuse ein Zeichen von mangelnder Hygiene seien. Dabei spielt diese zumindest bei Kopfläusen überhaupt keine Rolle. Die flügellosen Insekten verbreiten sich in den meisten Fällen direkt von Kopf zu Kopf. Ein Läusebefall kann sehr unangenehm sein, lässt sich mit den richtigen Maßnahmen aber schnell und unkompliziert behandeln. Alles, was Du sonst noch über Läuse wissen solltest, erfährst Du hier.


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Medizinische Expertin

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Online-Redaktion

Dieser Text wurde nach höchsten wissenschaftlichen Standards verfasst und von Medizinern geprüft.


Zuletzt aktualisiert: 3. Juli, 2023

INHALTSVERZEICHNISInhaltsverzeichnis

Läuse sind flügellose Insekten, die sich vom Blut der Menschen ernähren. Je nachdem, an welchen Körperstellen sie sich üblicherweise ansiedeln, unterscheiden Mediziner drei Arten der Parasiten: Kopfläuse, Körperläuse und Filzläuse. Kopfläuse sind in Europa mit Abstand der häufigste Typ.

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Läuse zeichnen sich durch eine grau-braune Färbung aus und sind circa zwei bis drei Millimeter lang. Ihre Eier, welche die Medizin als Nissen bezeichnet, haben hingegen eine weiße Farbe. Du kannst die Parasiten erkennen, wenn Du sie mit einem speziellen Läusekamm aus dem Haar kämmst. Zusätzlich macht sich ein Läusebefall durch Juckreiz und rote Pünktchen auf der Haut bemerkbar.

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Läuse haben zwar keine Flügel, können aber bei engem Körperkontakt von einer Person auf die andere übergehen. Auch bei der gemeinsamen Verwendung von Bürsten und Textilien kannst Du Dich mit Kopfläusen anstecken. Filzläuse werden hingegen in den meisten Fällen über sexuelle Kontakte übertragen. Mangelnde Hygiene spielt lediglich bei der Ausbreitung von Körperläusen eine Rolle.

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Manche Personen schwören auf ätherische Öle, Essig, Spiritus, Aloe vera oder Kaisernatron gegen Läuse. Ob diese Hausmittel tatsächlich eine Wirkung haben, ist aus medizinischer Sicht nicht erwiesen. Aus diesem Grund solltest Du lieber auf klassische Behandlungsmaßnahmen wie Läuseshampoos und -kämme zurückgreifen.

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Läuse sterben bei hohen und niedrigen Temperaturen und wenn sie länger kein Blut als Nahrung bekommen. Daher kann es bei einem Lausbefall helfen, benutzte Textilien und Stofftiere bei 60 Grad Celsius zu waschen, zwei Wochen lang luftdicht zu verschließen oder wenige Tage ins Gefrierfach zu legen. Bürsten und Kämme kannst Du in heißer Seifenlauge reinigen. Das Färben der Haare, heißes Föhnen oder Saunabesuche helfen allerdings nicht bei der Bekämpfung der Parasiten.

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Läuse kannst Du mithilfe von speziellen Läuseshampoos ganz einfach selbst behandeln. Präparate mit den Wirkstoffen Pyrethrum, Permethrin und Allethrin gibt es vielfach sogar rezeptfrei in der Apotheke. Zusätzlich zur wiederholten Anwendung des Shampoos kannst Du die Läuse und Nissen mit einem speziellen Läusekamm aus dem Haar entfernen.

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Ist die betroffene Person schwanger, in der Stillzeit oder jünger als drei Jahre, sollte ein Mediziner bei der Auswahl der richtigen Läusemittel helfen. Dasselbe gilt, wenn Du an Körper- oder Filzläusen leidest oder nicht sicher bist, welche Ursache Deinen Beschwerden zugrunde liegt. Ansonsten ist ein Arztbesuch aber nicht unbedingt notwendig.

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Die Behandlung von Läusen erfolgt in der Regel schnell und unkompliziert mit Läuseshampoos und -kämmen. Bei richtiger Anwendung der Mittel ist der Befall in der Regel bereits nach zwei Wochen überstanden. Sofern zu diesem Zeitpunkt keine Läuse mehr in der näheren Umgebung kursieren, darf Dein Kind wieder in den Kindergarten oder in die Schule zurückkehren.

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Da sich Läuse sehr schnell weiterverbreiten, ist eine Vorbeugung nur schwer möglich. Ist in Deiner Umgebung ein Lausbefall bekannt, solltest Du den Körperkontakt zu den betroffenen Personen vorübergehend einschränken und nur Deine eigenen Textilien und Bürsten verwenden. Um den Insekten den Weg auf Deinen Kopf zu erschweren, kannst Du die Haare zu einem Zopf binden oder eine Mütze tragen.

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Für verschreibungspflichtige Läusemittel kommt die Krankenkasse auf und Du musst lediglich die Rezeptgebühr bezahlen. Aber auch die Kosten von rezeptfreien Produkten halten sich in Grenzen: Läusekämme kosten etwa fünf Euro und Läuse-Shampoos zwischen zehn und dreißig Euro.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Läuse sind flügellose Insekten, die sich vom Blut der Menschen ernähren. Sie verbreiten sich meist über direkten Körperkontakt von einer Person auf die nächste. Die Medizin unterscheidet drei Arten der Parasiten: Kopfläuse, Körperläuse und Filzläuse.


Läuse erkennst Du anhand ihrer braun-grauen Farbe und ihrer Größe von etwa zwei bis drei Millimetern. Ihre Eier – die sogenannten Nissen – sind hingegen weißlich und kleben üblicherweise am Haaransatz. Ein Läusebefall macht sich außerdem durch rote Pünktchen auf der Haut und starken Juckreiz bemerkbar.


Die Behandlung von Läusen erfolgt üblicherweise mit speziellen Shampoos aus der Apotheke. Zusätzlich kannst Du die Haare mithilfe eines Läusekamms von den Larven und Nissen befreien.


Es gibt keine wirksamen Hausmittel gegen Läuse. Um die lästigen Insekten abzutöten, kannst Du alle benutzten Textilien und Stofftiere bei 60 Grad waschen, wenige Tage einfrieren oder zwei Wochen lang luftdicht verpacken. Bürsten und Kämme musst Du in heißer Seifenlauge reinigen.

Was versteht die Medizin unter Läuse?

Läuse sind flügellose Insekten und erreichen eine Größe von bis zu drei Millimetern. Ihre Eier beziehungsweise deren Hüllen sind unter dem Namen Nissen bekannt – diese sind mit freiem Auge oft nicht gut erkennbar. Läuse gelten als Parasiten, da sie sich vom Blut der Menschen ernähren. Sie können sich am Kopf, am Körper oder im Schambereich der Betroffenen einnisten. Einen solchen Läusebefall bezeichnen Ärzte als Pedikulose oder Pediculosis. Besonders häufig kommen die Parasiten am Kopf vor – in diesem Fall spricht die Medizin von einer Pediculosis capitis. Durch engen Körperkontakt oder gemeinsam benutzte Textilien und Bürsten können die Läuse auf andere Personen übergehen.
 
Obwohl Läuse unangenehme Symptome wie beispielsweise starken Juckreiz verursachen können, gelten sie nicht als gefährlich. Sie können in der Regel keine Krankheiten übertragen und lassen sich mit den richtigen Methoden leicht entfernen.

Läuse - Was versteht die Medizin unter Läuse?

Wie häufig kommen Läuse vor?

An Orten, an denen viel Körperkontakt besteht, können sich Läuse besonders gut verbreiten. Aus diesem Grund gibt es immer wieder Ausbrüche in Kindergärten und Schulen, weswegen Kinder im Alter von fünf bis zwölf Jahren am häufigsten von Läusen betroffen sind. Prinzipiell kommen die Parasiten aber weltweit vor und können auch Erwachsene befallen.

Welche Arten von Läusen gibt es?

Läuse - Welche Arten von Läusen gibt es?

Die Medizin unterscheidet drei verschiedene Arten von Läusen:

Kopfläuse

Wenn von Läusen die Rede ist, sind in den meisten Fällen Kopfläuse gemeint. Das ist nicht weiter verwunderlich, da diese Art mit Abstand am häufigsten vorkommt. Der medizinische Fachbegriff für die Kopflaus lautet Pediculus humanus capitis. Sie ist etwa zwei bis drei Millimeter groß und besiedelt vorwiegend das Haar sowie die Kopfhaut. Sie lässt sich besonders oft hinter den Ohren, an den Schläfen und im Nacken vorfinden. Da sie sich farblich anpasst, ist sie mit freiem Auge meist nur schwer zu erkennen. Das gilt auch für ihre winzigen durchsichtig-weißen Eier, welche die Kopflaus am Haaransatz festklebt. Die Parasiten können bei engem Körperkontakt auf andere Personen überklettern. Prinzipiell sind sie auch durch die gemeinsame Benutzung von Kämmen, Bürsten, Kopfbedeckungen und sonstigen persönlichen Gegenständen übertragbar – das passiert aber eher selten. Mit mangelnder Körperhygiene hat ein Kopflausbefall also nichts zu tun.

Körperläuse

Da diese Art von Läusen auf der Kleidung und Bettwäsche von Menschen lebt, ist sie auch unter dem Namen Kleiderlaus bekannt. Kommst Du mit einem befallenen Stoff in Berührung, beißen sie sich vorwiegend an der Haut der Schultern oder der Taille fest. Die Ausbreitung von Körperläusen hat im Gegensatz zu den Kopfläusen sehr wohl etwas mit mangelnder Hygiene zu tun. Aus diesem Grund kommen diese Insekten besonders häufig bei Menschen vor, die unter engen oder ärmlichen Bedingungen leben. Zudem sind Kleiderläuse gefährlicher als Kopfläuse, da sie in manchen Fällen schwere Krankheiten wie beispielsweise Typhus, Schützengrabenfieber und Rückfallfieber übertragen können. Daher ist ein rascher Arztbesuch bei dieser in Europa eher seltenen Art von Läusen unbedingt angeraten.

Filzläuse

Die Filzlaus siedelt sich vorwiegend in der Behaarung im Schambereich an. Mediziner bezeichnen sie aus diesem Grund auch als Schamlaus. In selteneren Fällen kommt sie auch an den Brust-, Achsel- oder Barthaaren vor. Filzläuse verbreiten sich in erster Linie über sexuelle Kontakte zwischen Jugendlichen oder Erwachsenen. Nur manchmal gehen sie durch sonstigen Körperkontakt oder gemeinsam benutzte Textilien von einer Person auf die andere über. Ein Filzlausbefall führt zu starkem Juckreiz und kleinen blauen Flecken an allen Körperstellen, an denen sich die Parasiten festgebissen haben.

Läuse - Filzläuse

Sind Läuse meldepflichtig?

Läuse - Sind Läuse meldepflichtig?

Bemerkst Du bei Deinem Kind Kopfläuse, solltest Du umgehend alle Gemeinschaftseinrichtungen informieren, in denen es sich üblicherweise aufhält. Dazu zählen beispielsweise Kinderkrippen, Kindertagesstätten, Kindergärten, Schulen und Ferienlager.

Die jeweiligen Einrichtungen müssen anschließend im Rahmen der Meldepflicht das Gesundheitsamt über den Läusebefall informieren. Sie geben allerdings keine Namen oder sonstige Daten Deines Kindes weiter. Außerdem treffen sie Maßnahmen, um die Ausbreitung der Läuse einzudämmen. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass Dein Kind so lange zu Hause bleiben muss, bis es nicht mehr ansteckend ist. Einen Nachweis darüber kann der zuständige Arzt ausstellen.
 
Neben den Gemeinschaftseinrichtungen solltest Du außerdem alle Personen informieren, mit denen Dein Kind in letzter Zeit engeren Kontakt hatte. Dazu können zum Beispiel Spielkameraden oder Mitglieder des Musik- oder Sportvereins des Kindes gehören.

Wie erkenne ich Läuse?

Läuse - Wie erkenne ich Läuse?

Läuse sind grau oder bräunlich und etwa zwei bis drei Millimeter lang. Da sie farblich gut an das Kopfhaar angepasst sind, ist es schwer, sie mit freiem Auge zu erkennen. Nissen sind aufgrund ihrer weißlichen Farbe etwas besser zu sehen, dafür aber sehr klein.

Sie erreichen normalerweise nicht einmal eine Größe von einem Millimeter. Um zu überprüfen, ob Du unter einem Kopflausbefall leidest, kannst Du Folgendes tun:
 
Besorg Dir zunächst einen speziellen Läusekamm mit sehr eng stehenden Zinken in der Apotheke. Zu Hause führst Du diesen dann Strähne für Strähne von der Kopfhaut weg durch das nasse Haar. Da Läuse gerne an den Schläfen, hinter den Ohren oder im Nacken sitzen, solltest Du diese Stellen auf keinen Fall vergessen. Wisch den Kamm nach jedem Zug an einem weißen Papiertuch ab – so kannst Du eventuelle Läuse oder Nissen besser erkennen und verteilst sie nicht wieder im restlichen Haar. Falls Du Dir dennoch schwertust, kann eine Lupe helfen, die Parasiten ausfindig zu machen.
 
Körper- und Filzläuse lassen sich hingegen eher anhand des typischen Juckreizes feststellen. Bei Schamläusen zeigen sich auch manchmal winzige dunkelbraune Flecken auf der Haut oder der Unterwäsche, welche durch den Kot der Tiere entstehen. Vermutest Du eine dieser beiden Läusearten auf Deinem Körper, solltest Du die Diagnose lieber von einem Arzt durchführen lassen. Dieser kann die Ungeziefer unter ultraviolettem Licht ausmachen und mit dem Mikroskop analysieren.

Welche Symptome verursachen Läuse?

Das typische Symptom für einen Läusebefall ist der starke Juckreiz an den betroffenen Körperstellen. Bei Kopfläusen tritt dieser vor allem hinter den Ohren und im Nacken auf. Bist Du das erste Mal von den Parasiten betroffen, kann es bis zu sechs Wochen dauern, bis das Jucken einsetzt. Bei wiederholtem Auftreten kommt es in der Regel bereits innerhalb einer Woche zu den unangenehmen Beschwerden. Viele Patienten kratzen an der Haut, um den Juckreiz zu lindern, wodurch oftmals zusätzliche Rötungen und Quaddeln entstehen. Beschädigst Du die Haut durch das Kratzen stark, kann es schlimmstenfalls sogar zu einer bakteriellen Infektion kommen.
 
Abgesehen vom Jucken bemerken viele Patienten kleine rote Pünktchen auf der Haut, welche an Nadelstiche erinnern. Diese entstehen durch die Bisse der flügellosen Parasiten. Bei Filzläusen können die winzigen Flecken im Intimbereich auch bläulich oder grau sein. Bei Kindern sind all diese Symptome in der Regel nur schwach ausgeprägt, wodurch ein Lausbefall bei ihnen oftmals nicht sofort auffällt.

Wie kann ich Läuse von Schuppen unterscheiden?

Läuse - Wie kann ich Läuse von Schuppen unterscheiden?

Läuse sind bei genauerem Betrachten leicht von Schuppen zu unterscheiden. Sie sind größer und haben eine dunklere Farbe als die abgestorbenen Hautzellen. Schwieriger ist es hingegen, Schuppen von Nissen abzugrenzen. Beide haben ungefähr dieselbe Größe und sind weißlich. Das wichtigste unterscheidende Merkmal zwischen ihnen ist, dass Nissen klebrig sind und deshalb stark an den Haaren anhaften. Schuppen sind hingegen sehr trocken und rieseln leicht aus dem Schopf heraus.

Läuse - Was versteht die Medizin unter Läuse?

Wie werden Läuse übertragen?

Im Gegensatz zu anderen Insekten können Kopfläuse nicht springen oder fliegen – sie können aber bei engem Körperkontakt von einem Menschen auf den anderen übergehen. Das kann beispielsweise passieren, wenn Kinder beim Spielen die Köpfe zusammenstecken oder wenn sich zwei Personen umarmen. In manchen Fällen gelangen Läuse auch über das gemeinsame Benutzen von Kämmen und Bürsten sowie Mützen, Handtüchern, Bettlaken oder ähnlichen Textilien zu neuen Patienten. Haustiere können aber keine Läuse übertragen.
 
Auf dem Kopf der befallenen Person angekommen, legen die Weibchen innerhalb von vier Wochen bis zu 140 Eier, welche unter der Bezeichnung Nissen bekannt sind. Aus diesen schlüpfen nach etwa einer Woche neue Läuse. Die Parasiten können aber nur überleben, solange sie das Blut des Menschen als Nahrungsquelle haben. Ohne diese sterben sie nach wenigen Tagen.
 
Filzläuse verbreiten sich hingegen in den meisten Fällen bei sexuellen Kontakten zwischen Jugendlichen oder Erwachsenen. Eine Übertragung über sonstigen Körperkontakt oder gemeinsam benutzte Gegenstände ist bei dieser Art der Läuse eher selten. Die Ausbreitung von Körperläusen ist als einzige auf mangelnde Hygiene zurückzuführen. Dieser Typ von Parasit befällt hauptsächlich die Kleidung und Bettwäsche von Personen, die auf engem Raum und unter ärmlichen Verhältnissen zusammenleben.

Welche Hausmittel helfen gegen Läuse?

Läuse - Welche Hausmittel helfen gegen Läuse?

Manche Patienten scheuen sich vor chemischen Präparaten gegen Läuse, weil sie Angst vor möglichen Nebenwirkungen haben. Stattdessen möchten sie lieber auf Hausmittel zurückgreifen, um die Parasiten loszuwerden.

Im Internet finden sich Informationen, dass ätherische Öle wie beispielsweise Teebaum- oder Lavendelöl sowie Essig, Spiritus, Aloe vera oder Kaisernatron bei Kopfläusen helfen sollen. Die Wirkung dieser Hausmittel ist aus medizinischer Sicht allerdings nicht bestätigt. Aus diesem Grund empfehlen Ärzte, lieber auf klassische Maßnahmen wie Läusekämme und -shampoos zurückzugreifen.

Was kann ich sonst noch gegen Läuse tun?

Die Reinigung von Kleidung, Mützen, Bettwäsche und Handtüchern ist vor allem bei einem Körperlausbefall wichtig. Aber auch bei den anderen Arten von Läusen kann das Waschen der Textilien helfen, die Parasiten schneller loszuwerden. Stell bei der Waschmaschine eine Temperatur von mindestens 60 Grad Celsius ein, um die Läuse mit Sicherheit abzutöten. Alle benutzten Kämme, Bürsten und Haarspangen solltest Du per Hand in einer heißen Seifenlösung reinigen. Teppiche und Polstermöbel kannst Du hingegen mit einem Staubsauger von verlorenen Haaren, auf denen sich Nissen befinden könnten, befreien. Es ist allerdings nicht notwendig, das gesamte Mobiliar mit Desinfektionsmitteln oder Insektensprays zu besprühen.
 
Textilien und Stofftiere, die eine Wäsche mit 60 Grad nicht vertragen, kannst Du auch in luftdicht verschlossenen Plastiksäcken oder -boxen aufbewahren. Da die Läuse dort keine Nahrungsquelle finden, sterben sie nach etwa zwei bis vier Wochen ab. Dauert Dir das zu lange, kannst Du die Gegenstände auch zwei bis drei Tage im Gefrierfach lagern. Temperaturen unter -15 Grad Celsius führen nämlich ebenso zum Tod der Insekten.
 
Im Internet kursieren allerdings auch Tipps gegen Läuse, die aus medizinischer Sicht äußerst bedenklich sind. Es stimmt zwar, dass Läuse hohe Temperaturen nicht vertragen – von einer Behandlung mit einem Föhn oder durch einen Saunaaufenthalt ist aber dennoch abzuraten. Diese Maßnahmen gelten erstens als unzuverlässig und zweitens kann die heiße Luft zu starken Schädigungen an der Kopfhaut führen. Dass das Färben der Haare gegen Läuse helfen soll, ist ebenso ein Mythos. Früher war es außerdem gängig, die Haare bei einem Lausbefall abzurasieren. Das ist aus heutiger Sicht auch nicht mehr notwendig.

Wie lassen sich Läuse behandeln?

Je nachdem, welche Art von Läusen für die Beschwerden verantwortlich ist, kommen verschiedene Behandlungsmethoden zum Einsatz. In den meisten Fällen empfehlen Ärzte eine Kombination aus chemischen Wirkstoffen und sonstigen Maßnahmen.

Wie erfolgt die Behandlung bei Kopfläusen?

Handelsübliche Haarwaschmittel reichen nicht aus, um Kopfläuse zu entfernen – egal wie oft Du Deine Haare damit reinigst. Besorg Dir daher lieber so schnell wie möglich ein spezielles Läuseshampoo, eine Creme oder einen Spray aus der Apotheke. Dort stehen zahlreiche rezeptpflichtige und rezeptfreie Mittel zur Auswahl. Zugelassen sind beispielsweise die Wirkstoffe Pyrethrum, Permethrin und Allethrin. Seit einigen Jahren gibt es außerdem ein Präparat mit Silikonöl, das gegen Kopfläuse helfen soll. Von Medikamenten mit Lindan oder Malathion ist aus heutiger Sicht allerdings aufgrund der möglichen Nebenwirkungen abzuraten. Halte Dich bei der Anwendung der Shampoos, Cremes oder Sprays unbedingt genau an die Packungsbeilage oder die Empfehlung des Arztes. In der Regel ist die Behandlung einmal sofort durchzuführen und nach etwa sieben bis zehn Tagen zu wiederholen. Zusätzlich solltest Du nach jeder Haarwäsche Strähne für Strähne wie oben beschrieben mit einem Läusekamm durcharbeiten. So entfernst Du auch alle Nissen und frisch geschlüpften Larven.

Läuse - Wie erfolgt die Behandlung bei Kopfläusen?

Wie lassen sich Körperläuse behandeln?

Läuse - Wie lassen sich Körperläuse behandeln?

Gegen Körperläuse helfen dieselben chemischen Wirkstoffe wie gegen Kopfläuse. Allerdings ist anstatt der Haare die befallene Kleidung damit zu behandeln. Achte dabei insbesondere darauf, die Nähte und Säume der Textilien mit dem Läusemittel zu erwischen. Bei Kleiderläusen ist außerdem das Waschen aller Stoffe mit einer Temperatur von 60 Grad Celsius essenziell.

Wie sieht die Behandlung von Filzläusen aus?

Läuse - Wie sieht die Behandlung von Filzläusen aus?

Leidest Du unter Filzläusen, verschreibt Dir der Arzt in der Regel ähnliche Medikamente wie bei Kopfläusen. Wasch die zu behandelnden Körperstellen zunächst gründlich mit Seife und trag anschließend das erhaltene Mittel auf.

Nach einer kurzen Einwirkzeit kannst Du dieses wieder ausspülen. Zusätzlich sollte die Behandlung bei allen Sexualpartnern erfolgen, selbst wenn bei diesen bisher keine Filzläuse festgestellt wurden. Um keine weitere Person anzustecken, ist auf engen Körperkontakt und Geschlechtsverkehr zu verzichten, bis die Therapie abgeschlossen ist.

Wann sollte ich mit Läusen zum Arzt gehen?

Läuse - Wann sollte ich mit Läusen zum Arzt gehen?

Du musst nicht unbedingt sofort zum Arzt gehen, wenn Du bei Dir selbst oder bei Deinem Kind Kopfläuse entdeckst. Die gängigsten Mittel gegen die lästigen Insekten gibt es ohnehin rezeptfrei in der Apotheke zu kaufen.

Bist Du Dir nicht sicher, ob die Beschwerden auf einen Lausbefall oder eine andere Ursache zurückgehen, oder leidest Du unter Körper- oder Filzläusen, ist eine professionelle Untersuchung empfehlenswert. Der Arzt kann die Diagnose bestätigen und die passende Therapie anordnen.
 
Zusätzlich gibt es ein paar Ausnahmen, in denen ein Arztbesuch auch bei Kopfläusen auf jeden Fall angeraten ist. Eine solche besteht beispielsweise, wenn eine Frau während der Schwangerschaft oder der Stillzeit betroffen ist. Da manche Wirkstoffe in dieser Lebensphase verboten sind, sollte der Mediziner ein geeignetes Läusemittel auswählen. Des Weiteren solltest Du Rücksprache mit einem Arzt halten, wenn das betroffene Kind jünger als drei Jahre ist, wundgekratzte Stellen am Kopf erkennbar sind oder zusätzlich eine weitere Hauterkrankung vorliegt. Ein Mediziner oder Apotheker ist ebenfalls zu konsultieren, wenn der erste Behandlungsversuch erfolglos geblieben ist. Das kann nämlich unter Umständen daran liegen, dass die Läuse bereits resistent gegen bestimmte Wirkstoffe sind. In diesem Fall können Dich die Experten bei der Auswahl einer geeigneten Alternative unterstützen.

Wie ist die Prognose bei Läusen?

Kopf- und Filzläuse sind zwar unangenehm, aber harmlos. Körperläuse können hingegen sehr wohl Krankheiten übertragen und gelten somit als gefährlicher. Generell lässt sich allerdings festhalten, dass die Behandlung bei allen drei Arten der Parasiten schnell und einfach durchführbar ist. In der Regel ist der Lausbefall nach rund zwei Wochen überstanden, sofern Du die Mittel richtig anwendest. Danach musst Du allerdings aufpassen, dass es nicht zu einer erneuten Ansteckung kommt. Das gilt vor allem dann, wenn die Läuse noch immer im näheren Umfeld kursieren. Du solltest daher unbedingt mit den jeweiligen Gemeinschaftseinrichtungen Rücksprache halten, wann Dein Kind wieder bedenkenlos in den Kindergarten oder in die Schule zurückkehren darf.

Läuse - Wie ist die Prognose bei Läusen?

Was kann ich vorbeugend gegen Läuse tun?

Da sich Läuse schnell weiterverbreiten, lässt sich die Ansteckung nur sehr schwer vorbeugen. Du kannst lediglich die Ohren offen halten, ob Läuse gerade in Deiner Umgebung im Umlauf sind. Wenn ja, solltest Du engen Körperkontakt mit den betroffenen Personen vermeiden. Auch Textilien oder Bürsten sollten bei einem Lausbefall nicht geteilt werden. Es empfiehlt sich, vorsorglich direkt auf die Verwendung von Läusekämmen umzusteigen. Außerdem kann es helfen, das Haar zu einem Zopf zusammenzubinden oder eine Mütze zu tragen – so können die lästigen Insekten nicht so leicht auf den Kopf gelangen.
 
Von chemischen Mitteln zur Prävention raten Ärzte hingegen ab. Im Handel erhältliche Anti-Läusesprays und -shampoos haben keine nachweisliche vorbeugende Wirkung und können zudem unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringen. Dass die Parasiten vor ätherischen Ölen oder Kokosöl zurückschrecken, ist ebenso ein Mythos.

Was kostet die Behandlung von Läusen und übernimmt die Krankenkasse die Kosten?

Läuse - Kosten

Verschreibt ein Arzt Dir oder Deinem Kind ein rezeptpflichtiges Medikament gegen Läuse, kommt die Krankenkasse für dieses auf. In diesem Fall musst Du lediglich die Rezeptgebühr bezahlen. Wenn Du die Mittel hingegen kaufst, ohne dass sie ärztlich verschrieben sind, sind die Kosten vollständig selbst zu tragen. Die Preise für die meisten Produkte halten sich allerdings in Grenzen. Einen Läusekamm bekommst Du beispielsweise bereits für circa fünf Euro. Bei Läuseshampoos bewegen sich die Kosten in einem Rahmen von zehn bis dreißig Euro.


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Über die Autorin: Dr. Simone Hermanns

Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe


Dr. med. Simone Hermanns ist als Fachärztin am Universitätsspital Zürich tätig und unterstützt MOOCI seit Februar 2020 als medizinische Expertin für den Bereich der Gynäkologie und Geburtshilfe.

Seit nunmehr 7 Jahren arbeitet sie voller Energie und Lebenslust als Ärztin in verschiedenen klinischen Fachbereichen in Deutschland und der Schweiz. Die Liebe zur Medizin entdeckte Sie besonders im operativen Bereich,da die Vielfältigkeit dieses Bereichs immer wieder aufs Neue fasziniert.

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Wichtige Punkte zusammengefasst

Das Wichtigste zusammengefasst

Läuse sind flügellose Insekten, die sich vom Blut der Menschen ernähren. Sie verbreiten sich meist über direkten Körperkontakt von einer Person auf die nächste. Die Medizin unterscheidet drei Arten der Parasiten: Kopfläuse, Körperläuse und Filzläuse.


Läuse erkennst Du anhand ihrer braun-grauen Farbe und ihrer Größe von etwa zwei bis drei Millimetern. Ihre Eier – die sogenannten Nissen – sind hingegen weißlich und kleben üblicherweise am Haaransatz. Ein Läusebefall macht sich außerdem durch rote Pünktchen auf der Haut und starken Juckreiz bemerkbar.


Die Behandlung von Läusen erfolgt üblicherweise mit speziellen Shampoos aus der Apotheke. Zusätzlich kannst Du die Haare mithilfe eines Läusekamms von den Larven und Nissen befreien.


Es gibt keine wirksamen Hausmittel gegen Läuse. Um die lästigen Insekten abzutöten, kannst Du alle benutzten Textilien und Stofftiere bei 60 Grad waschen, wenige Tage einfrieren oder zwei Wochen lang luftdicht verpacken. Bürsten und Kämme musst Du in heißer Seifenlauge reinigen.

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