Lippen aufspritzen (Lippenvergrößerung)

Volle Lippen gelten heutzutage als Inbegriff der Sinnlichkeit. Viele Frauen und Männer streben nach diesem Schönheitsideal und denken darüber nach, sich ihre Lippen durch einen medizinischen Eingriff vergrößern zu lassen. Die moderne plastische Chirurgie bietet hierzu vielfältige Möglichkeiten: Unterspritzung mit Fillern, wie beispielsweise beim Lip-Flip oder bei Russian Lips, feste Implantate und kleine Operationen. Was hinter all diesen Verfahren steckt und alles was Du sonst noch über die Lippenkorrektur wissen solltest, erfährst Du hier.


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Lippen aufspritzen (Lippenvergrößerung)


Was versteht die Medizin unter dem Lippen aufspritzen?

Egal ob zu schmal, asymmetrisch oder einfach nicht so geformt wie erwünscht – viele Frauen und auch immer mehr Männer sind unzufrieden mit der Optik ihrer Lippen. Wer eine Behandlung dieser ästhetischen Probleme erwägt, muss sich zunächst häufig durch ein Wirrwarr an Begriffen kämpfen. Um Dir das zu ersparen, erklären wir Dir was es mit den gängigsten Ausdrücken auf sich hat:
 
Lippenkorrektur ist der Überbegriff für alle medizinischen Maßnahmen, die darauf abzielen, das Aussehen des Mundes zu optimieren. Darunter fallen einerseits die Lippenverkleinerung und andererseits die Lippenvergrößerung, auf die wir uns in diesem Artikel konzentrieren. Der medizinische Fachausdruck für die Lippenvergrößerung lautet Lippenaugmentation. Die verschiedenen Verfahren dieses schönheits-chirurgischen Teilbereichs sollen dazu beitragen, eine tatsächliche oder zumindest optische Steigerung des Lippenvolumens zu erreichen. Auch eine deutlichere Konturierung der Ränder ist möglich, wodurch die Lippen im Endeffekt schön geschwungen aussehen.
 

Die Lippenunterspritzung ist hingegen nur eine bestimmte Methode zur Vergrößerung der Lippen, bei der der Arzt Filler, wie beispielsweise Hyaluronsäure oder Eigenfett in das entsprechende Gewebe injiziert. Andere Möglichkeiten sind die sogenannte Lip-Flip-Technik, kleine operative Eingriffe sowie das Einsetzen von festen Implantaten. Letzteres Verfahren kommt heutzutage allerdings nur noch äußerst selten zum Einsatz.

Welche Methoden der Lippenvergrößerung gibt es?

Zur Vergrößerung der Lippen stehen unterschiedliche Verfahren zur Verfügung.

Eine gängige Methode ist die Unterspritzung mit Fillern. Der Arzt kann zwischen mehreren Füllsubstanzen wählen: Hyaluronsäure ist eine natürliche, dem Körper ähnliche Substanz, die die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und somit zu deren Elastizität beiträgt. Im Rahmen der Lippenkorrektur verwendet der Mediziner allerdings synthetisch hergestelltes Hyaluron, das er direkt in das Lippenrot oder auch am Rand der Lippen injiziert. Eigenfett eignet sich ebenso zum Aufpolstern der Lippen. Der Operateur entnimmt dieses beispielsweise am Bauch, am Po oder am Oberschenkel, bereitet es auf und spritzt es schließlich mithilfe einer feinen Nadel in die Lippen ein. Weitere Filler sind außerdem Kollagen und Polymilchsäure, diese verwenden Ärzte heutzutage allerdings kaum noch.
 
Ein relativ neues und aktuell sehr beliebtes Verfahren ist die sogenannte Lip-Flip-Technik. Der Arzt injiziert dabei eine kleine Menge von Botulinumtoxin – besser bekannt unter dem Namen Botox© – am Rand der Ober- und Unterlippe. Dadurch entspannt sich die Muskulatur und die Lippen rotieren leicht nach außen. Somit wirkt der Mund optisch vergrößert, obwohl sich das Volumen nicht tatsächlich gesteigert hat. Die Ergebnisse der Lip-Flip-Technik sind daher sehr natürlich.
 
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, feste Implantate in die Lippen einzubringen. Meist verwenden plastische Chirurgen Kunststofffäden – sogenannte Lip-Threads –, die sie über kleine Schnitte an den Mundwinkeln einführen. Dieselbe Vorgehensweise funktioniert auch mit Silikonkügelchen oder -fäden. Permanente Implantate wie diese sind allerdings generell nicht zu empfehlen, da sie mit einem vergleichsweise hohen Risiko für Komplikationen, wie beispielsweise einem Verrutschen, einhergehen.
Eine weitere Option, die heutzutage ebenso nicht mehr so häufig zum Einsatz kommt, ist die operative Lippenvergrößerung. Hierbei entfernt der Mediziner einen sehr schmalen Hautstreifen oberhalb und unterhalb des Mundes. Durch das Vernähen der Wunde dreht sich das Lippenrot etwas nach außen und die Lippen wirken größer. Das Verfahren wird auch als “Bullhorn Exzision” bezeichnet.

Für wen eignet sich eine Lippenvergrößerung?

Die verschiedenen Verfahren zur Lippenvergrößerung sind allesamt wenig umfangreich und bergen kein hohes Risiko für Komplikationen. Aus diesem Grund eignen sie sich für beinahe alle Frauen und Männer – das Alter und das gegenwärtige Aussehen der Lippen spielen keine Rolle.

Es gibt jedoch einige Faktoren, die zumindest vorübergehend gegen eine Korrektur der Lippen sprechen. Auf einen sofortigen Termin solltest Du beispielsweise während einer Schwangerschaft verzichten. Auch wenn Studien momentan keine Anhaltspunkte vorweisen können, dass die Behandlung dem Ungeborenen schadet, solltest Du Dich und Dein Baby nicht unnötig in Gefahr bringen, und sicherheitshalber bis nach der Geburt abwarten. Personen, die gerade Verletzungen, Infektionen oder Irritationen im Mundbereich aufweisen, sollten den Eingriff ebenso auf einen späteren Zeitpunkt verschieben. Für eine Unterspritzung müssen diese Beschwerden abgeheilt und die Lippen wieder gesund sein. Bei manchen Verfahren können außerdem Allergien gegen bestimmte Wirkstoffe ein Ausschlusskriterium darstellen. In diesem Fall eignet sich allerdings eventuell eine andere Behandlungsmethode. Hierbei berät Dich Dein Arzt bestimmt gerne.

Aus welchen Gründen entscheiden sich Menschen für eine Lippenvergrößerung?

Fast alle Patienten entscheiden sich aus ästhetischen Gründen für eine Lippenvergrößerung. Die meisten wollen weg von ihren schmalen Lippen und hin zu einem volleren Kussmund. Andere wünschen sich auch eine stärkere Konturierung, sodass sich das Lippenrot deutlicher von der Gesichtshaut abgrenzt. Bestimmte Verfahren der Lippenkorrektur eignen sich außerdem zur Verschönerung des sogenannten Kupidobogens. Dieser ist auch unter dem Namen Amorbogen bekannt und befindet sich in der Mitte der Oberlippe.
Das Aussehen der Mundpartie hängt prinzipiell von den Genen ab, es kommt aber auch im Laufe des Lebens zu bestimmten Veränderungen. Mit zunehmendem Alter verringert sich beispielsweise die Spannkraft der Haut, wodurch die Lippen noch schmaler wirken und sich Fältchen rund um den Mund bilden. Bei manchen Menschen führen außerdem Krankheiten oder Unfälle zu einer asymmetrischen Optik der Lippen. Auch solche Probleme lassen sich mithilfe einer Unterspritzung beheben.

Was muss ich vor einer Lippenvergrößerung beachten?

Wenn Du eine Lippenbehandlung anstrebst, musst Du Dich zunächst für einen Arzt entscheiden. Wir sind Dir bei der Suche sehr gerne behilflich. Hast Du eine Klinik ausgewählt, führt der behandelnde Spezialist ein Beratungsgespräch mit Dir und sieht sich Deine Lippen und Deinen allgemeinen Gesundheitszustand genauer an. Basierend auf Deinen Wünschen entscheidet er sich für eine Methode und erstellt einen individuellen Behandlungsplan für Dich. Dabei achtet er insbesondere darauf, dass das Endergebnis natürlich und harmonisch zum Rest des Gesichtes wirkt. Danach musst Du Dich nur noch an ein paar Vorbereitungsregeln halten, um optimale Voraussetzungen für den Eingriff zu schaffen.

Welcher Arzt ist der richtige für eine Lippenvergrößerung?

Der richtige Ansprechpartner für eine Lippenvergrößerung ist ein Schönheitschirurg. Bei der Auswahl des Arztes solltest Du darauf achten, dass dieser kompetent ist und viel Erfahrung hat. Aber auch die zwischenmenschlichen Beziehungen sollten stimmen. Um eine endgültige Entscheidung zu treffen, kannst Du Dir beispielsweise folgende Fragen stellen: Wirken der Mediziner und sein Team vertrauenswürdig und erfahren? Behandeln sie mich auf Augenhöhe? Gehen sie auf meine Wünsche, Fragen und Bedenken ein? Fühle ich mich in der Ordination wohl und gut aufgehoben? Ist der Arzt zertifiziert, ein Spezialist auf diesem Gebiet und führt solche Eingriffe häufig durch? Erst wenn Du alles mit „Ja“ beantworten kannst, hast Du Deinen passenden Arzt gefunden.

Heutzutage werben auch viele Kosmetikstudios damit, Lippen mit Hyaluronsäure oder Botox© aufspritzen zu können – auf solche Angebote solltest Du aber auf keinen Fall eingehen. In der Regel sind dort nämlich keine Spezialisten am Werk, wodurch es zu gesundheitlichen Komplikationen und fehlgeschlagenen Ergebnissen kommen kann.

Wie bereite ich mich am besten auf die Lippenvergrößerung vor?

Setze 2 Wochen vor dem Eingriff Medikamente die die Blutgerinnung hemmen ab

Nimm die vom Arzt verschriebenen Mittel gegen Herpes oder Antiobiotika ein

Verzichte 14 Tage vor dem Eingriff auf Akohol, Zigaretten und Schlafmittel

Führe vor einem Eingriff mit Kollagen einen Allergietest durch

In den letzten zwei Wochen vor dem Termin darfst Du keine Medikamente mehr einnehmen, die die Blutgerinnung hemmen. Dazu zählen beispielsweise Rheuma- und Schmerzmittel, fiebersenkende Medikamente sowie hochdosiertes Vitamin E. Besondere Vorsicht ist außerdem bei allen Arzneimitteln geboten, die Acetylsalicylsäure enthalten. Um gewissen Komplikationen vorzubeugen, verschreibt Dir der Arzt eventuell gewisse Antibiotika oder Mittel gegen Herpes – nimm diese ein wie empfohlen.
 
Darüber hinaus solltest Du in den letzten 14 Tagen vor der Behandlung auf Alkohol, Zigaretten und Schlafmittel verzichten. So verbessert sich die Sauerstoffversorgung Deiner Haut, wodurch diese nach der Behandlung schneller abheilt. Steht eine Lippenvergrößerung durch die Unterspritzung von Kollagen bevor, musst Du vorab einen Allergietest durchführen lassen. Der Arzt darf diese Methode nämlich nur anwenden, wenn Du den Wirkstoff verträgst. Bei Fillern wie Hyaluronsäure oder Eigenfett ist eine solche Prüfung nicht notwendig, da es sich um körpereigene Stoffe handelt, allerdings muss vor der Behandlung überprüft werden, ob eine Allergie auf das Betäubungsmittel Lidocain vorliegt.

Wie läuft eine Lippenvergrößerung ab?

Der genaue Ablauf einer Lippenvergrößerung hängt von der verwendeten Behandlungsmethode ab. Die in der modernen Medizin gängigsten und beliebtesten Verfahren sind die Injektion von Hyaluronsäure und die sogenannte Lip-Flip-Technik, welche mit Botox© arbeitet. Auf das Einsetzen von Kunststofffäden oder Silikonimplantaten sowie auf operative Maßnahmen greifen Schönheitschirurgen heutzutage nur noch selten zurück.

Um mögliche Schmerzen zu verringern, ist es möglich vor der Behandlung eine betäubende Creme aufzutragen. Das ist allerdings selten, denn in dem Filler selbst ist bereits ein Betäubungsmittel enthalten. Wie lange der Eingriff dauert, hängt ebenso von der zum Einsatz kommenden Methode ab. In der Regel ist das Prozedere aber nach einem Zeitraum von zehn bis maximal sechzig Minuten um. Da es sich bei der Lippenvergrößerung um eine relativ unkomplizierte und schmerzarme Behandlung handelt, darfst Du die Klinik danach sofort wieder verlassen.

Wie lassen sich die Lippen mit Hyaluron aufspritzen?

Hyaluronsäure ist ein körpereigener Stoff und besitzt die Fähigkeit, große Mengen an Wasser zu binden. Dadurch versorgt sie das Gewebe mit Feuchtigkeit und macht die Haut elastisch und straff. Im Laufe des Lebens sinkt allerdings der Gehalt an Hyaluronsäure im Körper, wodurch es unter anderem zu schmaleren Lippen und Falten kommt. Doch bereits mit einen kleinen Menge an künstlich hergestelltem Wirkstoff lassen sich diese ästhetischen Probleme bekämpfen.

Für eine Lippenvergrößerung spritzt der Arzt mithilfe einer feinen Nadel etwa einen bis zwei Milliliter Hyaluron in das entsprechende Gewebe ein. Er geht dabei sehr präzise und vorsichtig vor, um die Lippen optimal zu modellieren. So kommt es zu einer Auffüllung des Volumens, einer ansprechenden Kontur und gegebenenfalls sogar zu einer Glättung von kleinen Fältchen rund um den Mund. Nach etwa 15 Minuten ist die Injektion beendet und darfst Du die Praxis wieder verlassen. Das Ergebnis bleibt meist zwischen drei und acht Monate erhalten, danach ist eine erneute Behandlung möglich.

Die Unterspritzung mit Hyaluronsäure zählt nicht umsonst zu den beliebtesten Methoden der Lippenvergrößerung – schließlich bietet sie viele Vorteile. Der menschliche Organismus nimmt selbst synthetisch hergestelltes Hyaluron nicht als Fremdkörper wahr, weswegen allergische Reaktionen so gut wie ausgeschlossen sind. Durch diese Art von Filler kann der Mediziner die Lippen außerdem sehr präzise modellieren und sie somit genau in die gewünschte Form bringen. So schafft er ein natürlich aussehendes Ergebnis, das sich auch für die Patienten selbst nicht künstlich anfühlt.

Wie läuft eine Unterspritzung der Lippen mit Eigenfett ab?

Eigenfett kann ebenso als Filler für die Lippen fungieren. Der Arzt entnimmt dieses an einer geeigneten Körperstelle – infrage kommen beispielsweise der Bauch, der Po oder die Oberschenkel. Anschließend reinigt er das so gewonnene Material und bereitet es für die Injektion auf. Dann spritzt er das präparierte Eigenfett mithilfe einer feinen Nadel an mehreren Punkten in die Ober- und Unterlippe ein. Aufgrund der etwas aufwendigeren Vorbereitung der Füllsubstanz kann der Eingriff insgesamt bis zu einer Stunde dauern.

Eine allergische Reaktion musst Du bei einer Unterspritzung mit Eigenfett nicht befürchten, da der injizierte Filler aus Deinem eigenen Körper stammt. Ein Nachteil dieser Methode der Lippenvergrößerung ist, dass sich das aufbereitete Eigenfett nicht so genau dosieren lässt wie Hyaluronsäure. Außerdem besteht die Gefahr, dass sich Ölzysten bilden und dass sich das Füllmaterial verschiebt, wodurch die Lippen unförmig aussehen können. Ein weiterer Nachteil ist, dass sich Fett über die Jahre verändern kann, wodurch die Gefahr besteht, dass Deine Lippen unnatürlich wirken können. Bei Hyaluronsäure kann das Ergebnis hingegen immer wieder angepasst werden, da es von Deinem Körper abgebaut wird.

Lassen sich Lippen mit Botox© aufspritzen?

Botulinumtoxin, besser bekannt unter dem Namen Botox©, kommt heutzutage häufig zur Lippenvergrößerung zum Einsatz. Allerdings dient der Wirkstoff nicht als Filler wie beispielsweise Hyaluronsäure und Eigenfett – das bedeutet die Lippen sind nach dem Eingriff nicht tatsächlich voluminöser als zuvor. Aus diesem Grund ist „Lippen aufspritzen“ eigentlich der falsche Ausdruck für diese Behandlungsmethode.
Der Arzt injiziert eine kleine Menge des synthetisch hergestellten Botulinumtoxins direkt ober und unter der Lippe. Dort hemmt das Mittel die Reizübertragung, wodurch sich die Muskulatur im jeweiligen Einspritzbereich beruhigt. Als Folge davon rotieren die Lippen leicht nach außen und es ist mehr Lippenrot sichtbar als vorher. Aufgrund dieses Vorgangs ist diese Methode der Lippenvergrößerung auch unter der Bezeichnung Lip-Flip-Technik bekannt. Nach rund 15 Minuten ist das Prozedere vorbei und Du darfst sofort wieder nach Hause gehen. Die Lip-Flip-Technik führt zu einem optisch ansprechenden und sehr natürlichen Ergebnis – „schlauchbootartige“ Lippen riskierst Du dabei bestimmt nicht.

Wie funktioniert eine Lippenvergrößerung mit Fäden oder sonstigen Implantaten?

Abgesehen von Füllsubstanzen wie Hyaluronsäure und Eigenfett kann der plastische Chirurg auch feste Materialien in die Lippen einbringen. Die Medizin bezeichnet solche Stoffe als nicht-resorbierbar, da der Körper sie nicht von selbst wieder abbauen kann. Sie stellen für den Organismus also einen Fremdkörper dar, wodurch es zu Abstoßreaktionen oder sonstigen Komplikationen kommen kann. Aus diesem Grund lehnen viele Ärzte diese Methode entschieden ab und greifen stattdessen auf resorbierbare Substanzen wie Hyaluronsäure oder Botox© zurück.

Sollte eine Lippenvergrößerung mit festen Materialien trotz der Risiken für Dich infrage kommen, stehen Silikonimplantate und sogenannte Lip-Threads zur Auswahl. Bei letzteren handelt es sich um feine Kunststofffäden, die der Operateur durch zwei kleine Schnitte an den Mundwinkeln unter die Haut schiebt. Er platziert sie genau an der Grenze zwischen dem Lippenrot und der umliegenden Haut, wodurch die Lippenkontur stärker hervortritt und der Mund größer aussieht. Das Ergebnis dieser Methode ist dauerhaft, allerdings können die Lip-Threads in manchen Fällen verrutschen. Dann ist ein erneuter Eingriff notwendig, bei dem der Mediziner die Fäden wieder entnimmt oder repositioniert.

Wie läuft eine chirurgische Lippenvergrößerung ab?

Im Rahmen der operative Lippenvergrößerung entnimmt der Chirurg einen dünnen Hautstreifen unterhalb des Mundes und vernäht anschließend die so entstandene Wunde. Dadurch zieht beziehungsweise dreht sich das Lippenrot etwas nach unten und die Unterlippe wirkt etwas voller. Soll hingegen die Oberlippe eine Vergrößerung bekommen, schneidet der Arzt den Streifen direkt unter der Nase heraus. Durch das Vernähen verringert sich der Abstand zwischen dem Riechorgan und dem Mund, wodurch der Kupidobogen angehoben wirkt. Diese Vorgehensweise ist auch unter den Namen subnasales Lifting, Bullhorn-Lift und Lippenlifting bekannt.
Obwohl der Mediziner keine Filler in das Gewebe einbringt und das Lippenvolumen somit nicht tatsächlich aufgepolstert ist, sieht der Mund nach dem chirurgischen Eingriff voller aus. Das Ergebnis bleibt dauerhaft bestehen, allerdings ist auch mit der Entstehung von kleinen Narben zu rechnen. Aus diesem Grund kommt die chirurgische Lippenvergrößerung heute nur noch selten zum Einsatz.

Welche Komplikationen können beim Lippen aufspritzen auftreten?

Die gängigen Verfahren der Lippenvergrößerung gelten als schmerz- und risikoarm. Dennoch kann es zu bestimmten Nachwirkungen kommen. Direkt nach dem Eingriff treten in manchen Fällen Rötungen, Schwellungen, leichte brennende Schmerzen und Juckreiz an den Lippen auf. Viele Patienten reagieren nach einer Unterspritzung auch empfindlich auf Berührungen am Mund. Diese Symptome verschwinden aber in der Regel innerhalb von wenigen Tagen wieder von selbst.

Gravierendere Komplikationen können beispielsweise allergische oder abstoßende Reaktionen sein. Das geschieht besonders häufig bei der Verwendung von festen Füllmaterialien wie Lip-Threads und Silikon. Nimmt der Körper diese als Fremdkörper wahr, bildet er knötchenförmige Granulome. Aus diesem Grund kommen nicht-resorbierbare Stoffe heutzutage nur noch äußerst selten zum Einsatz. Stattdessen greifen plastische Chirurgen lieber auf Hyaluronsäure, Botox© und Eigenfett zurück. Bei diesen Substanzen ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Organismus sie abstößt, nämlich sehr gering. Ein Risiko auf Narbenbildung und schlechte Wundheilung besteht außerdem beim operativen Lippenlifting.

Wie bei jeder Schönheitsbehandlung kann es auch bei der Lippenvergrößerung zu einem unbefriedigenden Ergebnis aus kosmetischer Sicht kommen. Ein solches kannst Du verhindern, indem Du Dir einen kompetenten und erfahrenen Arzt suchst und ihm Deine Vorstellungen ganz genau mitteilst. Außerdem lassen sich gewisse Eingriffe wie eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure wieder rückgängig machen.

Worauf muss ich nach dem Lippen aufspritzen achten?

Du kannst die behandelte Stelle vorsichtig kühlen

Vermeide übertriebene Mimik und fasse am besten Deine Lippen nicht an

Verzichte 14 Tage auf Sauna- und Solariumbesuche sowie Sonnenbäder

Verzichte 3 Tage lang auf Lippenstift & Make-up

Nach etwa 6 Stunden kannst du sanft wieder Dein Gesicht waschen

Trinke ausreichend Wasser und vermeide Alkohol & Heißgetränke

Nach der Lippenvergrößerung kann es zu leichten Schwellungen oder Rötungen kommen. Damit diese schneller abklingen, kannst Du Deine Lippen vorsichtig mit einer geeigneten Salbe, einer Kompresse oder einem Cool-Pack kühlen. Abgesehen von kleinen Beschwerden wie diesen bist Du aber nach der Behandlung direkt wieder gesellschaftsfähig und kannst Deinen gewohnten Tätigkeiten nachgehen. Wenn Du Deinem Körper noch ein paar Tage Ruhe gönnst, schadet das aber natürlich auch nicht. Fass am besten nicht an Deine Lippen und vermeide eine übertriebene Mimik, um das empfindliche Gewebe am Mund nicht zu stark zu belasten.
 
Circa sechs Stunden nach der Unterspritzung kannst Du Dein Gesicht wieder sanft mit Seife waschen. Lippenstift und Make-up solltest Du allerdings etwa drei Tage lang nicht auf Die behandelten Stellen auftragen, um das Infektionsrisiko zu senken. In den nächsten zwei Wochen solltest Du sehr viel Wasser trinken – Heißgetränke und Alkohol sind allerdings eher zu meiden. Manche Ärzte verschreiben nach einer Lippenvergrößerung außerdem Mundwasser, das Du mehrere Male am Tag zum Ausspülen verwenden musst. Rund 14 Tage lang solltest Du außerdem auf Sauna- und Solariumbesuche sowie auf ausgiebige Sonnenbäder verzichten. Setz Deine Lippen am besten generell weder extremer Hitze noch Kälte aus.
Falls Du ein chirurgisches Lippenlifting hinter Dir hast, musst Du nach etwa fünf Tagen noch einmal in die Klinik kommen. Bei diesem Termin kontrolliert der Arzt die Wundheilung und zieht die Fäden.

Wann ist das Ergebnis einer Lippenvergrößerung sichtbar?

Hyaluronsäure und Botulinumtoxin entfalten nach rund drei bis fünf Tagen ihre Wirkung. Zu diesem Zeitpunkt siehst Du also bereits erste Besserungen. Das maximale Ergebnis ist schließlich nach circa ein bis zwei Wochen erreicht. Chirurgische Lippenvergrößerungen führen hingegen zu einer sofortigen Wirkung. Dasselbe gilt, wenn der Arzt permanenten Füllmaterialien, wie Kunststofffäden, unter die Haut der Lippen einbringt.

Wie lange hält das Ergebnis einer Lippenvergrößerung?

Das Ergebnis der Lip-Flip-Technik hält bis zu sechs Monate an. Bei einer Unterspritzung mit Hyaluron kann der aufpolsternde Effekt maximal ein Jahr lang bestehen bleiben. Da es sich bei diesen beiden Wirkstoffen um resorbierbare Substanzen handelt, baut der Körper das Botox© beziehungsweise die Hyaluronsäure mit der Zeit nämlich wieder ab. Unter Einhaltung eines angemessenen Abstandes kannst Du die Injektionen allerdings beliebig oft wiederholen lassen.
 
Verwendet der Mediziner Eigenfett zur Vergrößerung der Lippen, bleibt das erhöhte Volumen in der Regel bis zu fünf Jahre erhalten. In manchen Fällen ist das Ergebnis hierbei sogar dauerhaft, dafür gibt es allerdings keine Garantie. Eine solche besteht bei der Verwendung von festen Materialien sowie bei einer operativen Behandlung sehr wohl – aufgrund der höheren Risiken raten aber viele Ärzte von diesen Methoden ab.

Lässt sich eine Lippenunterspritzung rückgängig machen?

Ob sich eine Lippenvergrößerung rückgängig machen lässt, hängt vom eingesetzten Verfahren ab. Die Ergebnisse einer Injektion mit Hyaluronsäure oder Botulinumtoxin bleiben sowieso nicht ewig erhalten, da der Körper die Wirkstoffe nach rund sechs bis zwölf Monaten wieder vollständig abgebaut hat. Früher kannst Du nur bei Hyaluronsäure zu Deinem ursprünglichen Look zurückkehren. Der plastische Chirurg spritzt Dir dazu Hyaluronidase in die Lippen. Dort beginnt dieses körpereigene Enzym, den eingesetzten Filler abzubauen und die Lippen nehmen wieder ihre natürliche Form an. Hyaluronidase darf nur Anwendung finden, wenn Du nicht allergisch gegen Bienenstiche bist – das Gift der fleißigen Insekten beinhaltet nämlich denselben Wirkstoff.
Feste Implantate, wie Kunststofffäden, kann der Chirurg ebenso in einem erneuten Eingriff entfernen. Ein operatives Lip-Lifting ist hingegen von Dauer und lässt sich nicht rückgängig machen.

Mit welchen Kosten muss ich beim Lippen aufspritzen rechnen?

Die Kosten für eine Lippenvergrößerung hängen davon ab, welche Methode beziehungsweise wie viel Material zum Einsatz kommt. Eine Injektion von Hyaluronsäure oder Botox© liegt preislich bei etwa 300 bis 600 Euro. Die Unterspritzung von Eigenfett ist hingegen etwas teurer, da dieses Verfahren mit einer Fettabsaugung und einer Aufbereitung des gewonnenen Materials verbunden ist. Aus diesem Grund kommen meist Beträge von rund 1.200 Euro zusammen. Das Einsetzen von Lip-Threads sowie chirurgische Maßnahmen sind generell teurer. Sie bewegen sich in einem Kostenrahmen von 1.000 bis 1.500 Euro.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Lippenvergrößerung?

Die Krankenkasse übernimmt nur die Kosten von Behandlungen, die aus gesundheitlicher Sicht notwendig sind. Da es sich bei der Lippenvergrößerung um einen rein ästhetischen Eingriff handelt, musst Du die Rechnung in der Regel selbst begleichen. Ist der Eingriff erforderlich, weil durch Krankheiten oder Unfälle Asymmetrien an den Lippen entstanden sind, könnte die Krankenkasse eventuell einen Beitrag leisten. In solchen Ausnahmefällen kontaktierst Du am besten direkt Deinen Sozialversicherungsträger.

 
 

Lippenvergrößerung / Lippenunterspritzung – Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) (letzter Zugriff: 16.02.2021)

In aller Munde: Die Lip-Flip-Technik – face&body – interdisziplinäres Fachmagazin für Ästhetik (letzter Zugriff: 16.02.2021)

Lippenvergrößerung (Lippenaugmentation) – Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) (letzter Zugriff: 16.02.2021)

Lippenaugmentation mit der neuen Fillergeneration Agarose-Gel – face&body – interdisziplinäres Fachmagazin für Ästhetik (letzter Zugriff: 16.02.2021)

Der Einsatz von Fillern in der rekonstruktiven Lippenchirurgie – face&body – interdisziplinäres Fachmagazin für Ästhetik (letzter Zugriff: 16.02.2021)