Mammographie

Um Brustkrebs, beziehungsweise dessen Vorstufen, frühzeitig erkennen zu können, sollten Frauen ab einem gewissen Alter regelmäßig eine Mammographie durchführen lassen. Bei einer Mammographie handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung, mit deren Hilfe Ärzte Veränderungen im Brustgewebe abklären können und dadurch bei eventuellen Krebserkrankungen oder dessen Vorstufen rasch mit einer Behandlung beginnen können. Wie eine Mammographie abläuft, ab welchem Alter sie zum Einsatz kommt und welche Vor- und Nachteile es gibt, erfährst Du im nachstehenden Beitrag.


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Mammographie

Was ist eine Mammographie?

Unter einer Mammographie verstehen wir eine Röntgenuntersuchung der Brust, die dazu dient, Veränderungen im Brustgewebe abzuklären. Bei den Veränderungen kann es sich um kleine Kalkablagerungen (=Mikrokalk), Knoten, Verdickungen, Asymmetrien oder Störungen in der Gewebearchitektur der Brust handeln. Sie können auf einen Brustkrebs (=Mammakarzinom) oder dessen Vorstufen hindeuten, weshalb eine Mammographie im Sinne einer Früherkennung wichtig ist.

Welche Techniken der Mammographie gibt es?

Bei einer analogen Mammographie entsteht das Röntgenbild der Brust klassisch auf einer belichteten Filmfolie. Eine digitale Mammographie ist neuer und erlaubt eine elektronische Speicherung des Bildes auf dem Computer. Auf diese Weise kann der behandelnde Arzt bei Bedarf bestimmte Bereiche vergrößern oder nacharbeiten, um mögliche Veränderungen besser zu erkennen. Hierbei kann er sogar ein dreidimensionales Bild der Brust anfertigen, wodurch er die Mammographiebilder noch präziser interpretieren und kleinste Karzinome deutlich leichter erkennen kann.

Welche Möglichkeiten bietet die Mammographie?

Die Mammographie ermöglicht es, einen Brustkrebs beziehungsweise dessen Vorstufen frühzeitig zu erkennen. Während des Verfahrens achtet der Arzt besonders auf mögliche Veränderungen im Brustgewebe (zum Beispiel Knoten, Verdickungen oder Kalkablagerungen), die auf eine Krebserkrankung hindeuten könnten. Durch die Früherkennung lassen sich dann die Heilungschancen verbessern.

Was ist eine Tomosynthese?

Die Tomosynthese ist ein modernes Verfahren zur Brustkrebsdiagnostik. Im Rahmen einer Tomosynthese kann der Arzt eine Serie von Schichtaufnahmen erzeugen, die eine dreidimensionale Darstellung der Brust ermöglichen. Das ermöglicht ihm, die Überlagerungen von Gewebestrukturen auszublenden und das Brustdrüsengewebe noch besser zu beurteilen und kleinste Karzinome deutlich leichter zu erkennen.

Was ist die Microdosis Mammographie?

Eine Microdosis Mammographie gilt als eine Alternative zur herkömmlichen Mammographie, bei der eine bis zu 80 Prozent niedrigere Strahlendosis zu verzeichnen ist. Der hierbei angewandte, ursprünglich für die Weltraumforschung entwickelte, Detektor ermöglicht eine Reduktion der Dosis und tastet in einem Scanverfahren die Brustdrüsen schichtweise ab.

Wann ist eine Mammographie notwendig?


Da es unter Experten eine kritische Diskussion darüber gibt, ab welchem Zeitpunkt eine Mammographie tatsächlich notwendig oder sinnvoll ist, müssen Ärzte einige Kriterien beachten. Hierbei müssen sie vor allem den Nutzen der Untersuchung, also die hohe Trefferquote des Verfahrens bei der Erkennung von Brustkrebs, gegen die Risiken und Nachteile abwägen.

Ab welchem Alter wird eine Mammographie durchgeführt?

Im Regelfall führen Ärzte Mammographien ab dem 45. oder 50. Lebensjahr durch. Bei Frauen vor dem 45. Lebensjahr machen die Ärzte die Untersuchung nur dann, wenn ein konkreter Verdacht auf Brustkrebs besteht (zum Beispiel, wenn er beim Abtasten der Brust einen Knoten ertasten konnte). Hat eine Frau dieser Altersgruppe noch dazu ein erhöhtes Brustkrebsrisiko (aufgrund weiterer Brustkrebs-Erkrankungen in der Familie), so kann der Arzt ihre Brust sicherheitshalber auch routinemäßig in bestimmten Zeitabständen röntgen.

Für welche Altersgruppe empfiehlt sich ein routinemäßiges Mammographie-Screening?

In der Regel gilt, dass Frauen zwischen dem 45., spätestens 50. und 69. Lebensjahr im Rahmen des Mammographie-Screenings alle zwei Jahren eine Routine-Mammographie durchführen lassen sollten. Denn in diesem Lebensabschnitt tritt Brustkrebs besonders oft auf. Außerdem sollten sich auch Frauen unter 50 regelmäßig untersuchen lassen, sofern bei ihnen ein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht.

Warum wird ab 70 Jahren keine Mammographie mehr durchgeführt?

Obwohl das Risiko für Brustkrebs mit zunehmendem Alter ansteigt, führen Ärzte bei Frauen nach dem 69. Lebensjahr keine Routine-Mammographie mehr durch. Bei Frauen über 70 fehlt aktuell noch der sichere Beweis des Nutzens eines Mammographie-Screenings. Diesen messen die Ärzte am Rückgang der Brustkrebssterblichkeit. Brustkrebs ist dementsprechend für sie seltener eine Todesursache, denn die Erkrankung verkürzt die statistische Lebenserwartung der über 70-Jährigen nicht messbar. Sollten jedoch Frauen ab dem 70. Lebensjahr Beschwerden oder ein erhöhtes Brustkrebsrisiko durch frühere Erkrankungen haben, sollten sie dennoch umgehend ihren Arzt aufsuchen, um die Auffälligkeiten abklären zu lassen.

Welche Symptome machen eine Mammographie notwendig?

Zu den auffälligen Veränderungen, die eine Mammographie notwendig machen, gehören neu aufgetretene Knoten oder Verhärtungen in der Brust, ein neu aufgetretener Größenunterschied der Brüste, ein unterschiedliches Verhalten der Brüste beim Heben der Arme, eine Einziehung der Haut an einer Stelle oder eine Einziehung einer Brustwarze, mögliche Hautveränderungen der Brust oder der Brustwarze, einseitige wasserklare oder blutige Absonderungen aus einer Brustwarze, plötzlich auftretende, nicht mehr abklingende Rötung einer Brust, eine Überwärmung der Brust sowie mögliche Knoten in der Achselhöhle.

Welche Faktoren erhöhen das Brustkrebsrisiko?

Manche Frauen weisen ein erhöhtes Brustkrebsrisiko auf, etwa weil beispielsweise bereits die Mutter oder die Schwester an einem Mammakarzinom erkrankt sind. Ein weiterer Faktor ist, wenn ein Arzt bereits definitiv Brustkrebs-Risikogene im Erbgut der Frau nachweisen konnte. In diesen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Mammographie bereits vor dem 45. Lebensjahr routinemäßig durchzuführen. Diese ergänzt der Arzt oft noch durch eine Magnetresonanztomographie oder Ultraschalluntersuchung um ein konkretes Risikoprofil der Frau zu erhalten.

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Mammographie?

Der ideale Zeitpunkt für eine Mammographie wäre theoretisch während der Periode oder in der ersten Woche danach. Besteht jedoch Sorge wegen eines Knotens oder anderer Veränderungen, so kann der Arzt die Mammographie zu jedem beliebigen Zeitpunkt durchführen. Außerdem ist für Frauen in der Menopause der Zeitpunkt unwesentlich.

Welche Auswirkungen hat der weibliche Zyklus auf meinen Mammographie-Termin?

In der Zeit der Periode, beziehungsweise in der ersten Woche danach, ist die Mammographie am besten beurteilbar, da der Flüssigkeitsgehalt der Brust am geringsten und das Gewebe weich ist. Darüber hinaus kann die Beurteilung der Bilder bei Frauen, die zur Behandlung von Wechseljahrsbeschwerden Hormone einnehmen, erschwert sein, da das Brustdrüsengewebe durch die Hormonwirkung dichter ist.

Wie oft sollte ich zur Mammographie gehen?

Frauen zwischen dem 45., spätestens 50. und dem 69. Lebensjahr sollten eine regelmäßige Mammographie durchführen lassen – bei einem unauffälligen Befund alle zwei Jahre. Vor dem 44. Lebensjahr beziehungsweise ab dem 70. Lebensjahr machen Ärzte eine Mammographie nur auf Wunsch der Patientin – zum Beispiel bei einem Verdacht auf Veränderungen im Brustgewebe. Liegt beispielsweise ein Brustkrebs bereits in der Familie vor (zum Beispiel bei der Mutter), so gibt es für die verwandten Frauen je nach individuellem Risiko ein zusätzliches Angebot an Vorsorgeuntersuchungen. Denn je nach Vorbelastung kann das Erkrankungsrisiko um bis zu 85 Prozent erhöht sein. Diesen Patientinnen empfiehlt es sich ab dem 25. Lebensjahr jährliche Magnetresonanztomographie-Untersuchungen, alle sechs Monate Ultraschalluntersuchungen sowie zusätzlich frühestens ab dem 35. Lebensjahr jährliche bis zweijährliche Mammographien durchführen zu lassen.

Sind Mammographie-Reihenuntersuchungen wirklich sinnvoll?

Eine Mammographie-Reihenuntersuchung zielt vor allem darauf ab, eine Brustkrebserkrankung früh zu erkennen und dadurch möglichst früh heilen zu können. Jedoch ist dies bei Brustkrebs oft nicht mehr möglich, denn manche Tumorarten streuen bereits in einem sehr frühen Stadium (Früherkennung kommt hierbei zu spät), andere streuen auch im späteren Stadium nicht und sind weniger aggressiv (hierbei hätte die Früherkennung keinen Nutzen). Deshalb profitieren von einer Mammographie-Untersuchung nur jene Frauen,


deren möglicher Brustkrebs zum Zeitpunkt der Mammographie weder tastbar ist, noch gestreut hat. Ob eine Mammographie-Reihenuntersuchungen für alle Frauen gleich sinnvoll ist, ist also eher individuell zu betrachten.

Wie kann ich mich auf eine Mammographie vorbereiten?

Bevor Du Dich für eine Mammographie entscheidest, ist es ratsam, sich über die Vor- und Nachteile der Untersuchung zu informieren. Frage bei Deinem Frauenarzt nach und lass Dich aufklären, was genau bei dem Prozess einer Mammographie geschieht und was sie im Sinne einer Abklärung eines möglichen Knotens in der Brust leisten kann. Außerdem ist es sinnvoll, den Termin einer Mammographie so festzulegen, dass Du zum Zeitpunkt der Untersuchung Deine Tage hast oder Du Dich in der ersten Woche nach Deiner Periode befindest.

Warum darf ich vor dem Screening kein Deo und keine Cremes verwenden?

Vor einer Mammographie solltest Du kein Deo und keine Cremes im Brust- und Achselbereich auftragen, da diese die Aussagekraft des Röntgenbildes beeinträchtigen können. Sie können nämlich je nach Zusammensetzung einen in der Röntgenaufnahme sichtbaren Film auf der Haut hinterlassen.

Was muss ich zur Mammographie mitbringen?

Zur Mammographie solltest Du eine gültige Krankenversichertenkarte, also zum Beispiel Deine e-Card, einen gültigen Überweisungsschein (meist von Deinem Frauenarzt oder Hausarzt), eventuell auch Bilder beziehungsweise Aufnahmen sowie Vorbefunde von Voruntersuchungen aus anderen Praxen und ein kleines Handtuch mitbringen.

Ist eine Mammographie trotz Silikonimplantaten möglich?

Eine Mammographie ist auch bei Brustimplantaten aus Silikon möglich. Allerdings kann die Untersuchung erschwert sein, da das Brustdrüsengewebe in der Nähe der Implantate sich für die Aufnahmen nicht ausreichend zusammendrücken lässt. Dadurch kann der Arzt die Bilder gegebenenfalls nur sehr eingeschränkt beurteilen.

Kann ich mit einem Nippelpiercing zum Screening kommen?

In der Regel musst Du vor einer Mammographie alle Metallgegenstände wie Ketten und eben auch Nippelpiercings entfernen. Sollte Dein Nippelpiercing jedoch aus einem anderen Material sein, so musst Du ihn gegebenenfalls nicht entfernen.

Wie läuft eine Mammographie ab?

Bei einer Mammographie handelt es sich um eine ambulante Untersuchung. Beim ersten Besuch müssen die Patientinnen einen Fragebogen ausfüllen, um persönliche Daten, etwaige Vorerkrankungen und vor allem Brustkrebserkrankungen in der Familie zu erfassen. Darüber hinaus setzt sich der Arzt auch persönlich mit den Betroffenen zusammen, um sich über wichtige Hintergrundinformationen und ihre Krankengeschichte zu unterhalten (=Anamnese).

Nachdem Du Deinen Oberkörper frei gemacht und jeglichen Schmuck (Halsketten, Nippelpiercings etc.) entfernt hast, zieht die Arzthelferin Deine Brüste vorsichtig in die Länge und drückt sie zwischen zwei Plexiglasplatten möglichst flach zusammen. Anschließend kommt es zum Röntgen des Brustgewebes, wobei die medizinisch-technische Assistentin meist jeweils zwei Röntgenbilder aus verschiedenen Richtungen anfertigt – von oben nach unten (cranio-caudal) und schräg von der Mitte zur Seite (mediolateral oblique) hin.

Wer führt eine Mammographie durch?

In der Regel überweist Dich Dein Frauenarzt oder Hausarzt in eine Radiologiepraxis, wo schließlich Röntgenfachärzte (=Radiologen) die Mammographien durchführen lassen und anschließend beurteilen.

Wo wird eine Mammographie durchgeführt?

Mammographien finden in der Regel in radiologischen Praxen statt.

Was muss ich bei einer Mammographie beachten?

Für die Untersuchung musst Du Deinen Oberkörper frei machen, deshalb empfiehlt es sich Kleidung anzuziehen, die sich leicht ablegen lässt. Außerdem musst Du auch längere Halsketten ablegen sowie Ohrringe und etwaige Piercings. Darüber hinaus sind schwangere Frauen in der Regel von der Untersuchung auszuschließen.

Ist eine Mammographie schmerzhaft?

Unter Umständen kann das Zusammendrücken der Brüste auf die Plexiglasplatten etwas schmerzhaft sein, die Bildaufnahme an sich ist jedoch nicht mit Schmerzen verbunden. Während des Prozesses musst Du stehen, falls Du also nicht lange oder gar nicht stehen kannst, solltest Du es bei der Terminanmeldung sagen. So kann das behandelnde Team die Geräte nach Möglichkeit an Deine Situation anpassen oder in einer anderen Praxis mit besonderen Geräten durchführen.

Wie lange dauert das Mammographie-Screening?

Die Aufnahmen dauern, wie auch herkömmliche Röntgenaufnahmen, nur wenigen Sekunden an – in der Regel werden zwei Aufnahmen von jeder Brust angefertigt. Da Du Dich für jede Aufnahme entsprechend neu positionieren musst und die Arzthelferin somit die Einstellung des Mammographie-Geräts anpassen muss, solltest Du mit etwa 15 Minuten rechnen.

Was kann im Rahmen einer Mammographie festgestellt werden?

Mithilfe einer Mammographie kann der behandelnde Arzt feststellen, ob es sich bei einer Veränderung im Brustgewebe um die Gut- oder Bösartigkeit der abgebildeten Strukturen handelt. Allerdings kann er dies nicht zu 100 Prozent richtig beurteilen.
 
Deshalb hat das American College of Radiology ein System eingeführt, das eine einheitliche Risikoeinschätzung ermöglicht – das „Breast Imaging Reporting and Data System“ (BI-RADS). Dabei ordnet der Radiologe die erhobenen Befunde sieben Kategorien (BI-RADS 0 bis BI-RADS VII) zu, auf deren Basis er das Brustkrebsrisiko einschätzen kann und feststellen kann, was die Ergebnisse der Untersuchung tatsächlich ergeben. Dadurch kann er darauffolgend das weitere diagnostische Vorgehen festlegen.

Welche gutartigen Veränderungen können in der Brust auftreten?

Hormonell bedingte Veränderungen (Schwankungen der Brustdichte), Mastitis (= Entzündungen in der Brust), Mastopathie (= Umbildung von Brustgewebe), Zysten (= Flüssigkeit im Gewebe), Lipome beziehungsweise Fibroadenome (= gutartige Knoten), Papillome beziehungsweise Flüssigkeitsabsonderungen (= Sekretion aus der Brustwarze), Mikrokalk in der Mammographie (= weiße Flecken auf dem Röntgenbild) gelten in der Regel als gutartige Veränderungen in der Brust. Allerdings sollte der Arzt bei Bedarf oder bei unklarem Röntgenbild weitere Untersuchungen veranlassen, um Brustkrebs rechtzeitig zu erkennen. Je nachdem, welches Erscheinungsbild die Veränderungen aufweisen, muss der Arzt regelmäßige Kontrollen durchführen oder auch eine Gewebeprobe entnehmen.

Welche bösartigen Veränderungen können in der Brust auftreten?

Hyperplasien, Neoplasien (= Gewebeneubildungen) oder in situ-Karzinome (= Präkanzerose) erfordern weitere Untersuchungen, um festzustellen, ob es sich um bösartige Veränderungen in der Brust handelt. Als bösartig gilt ein Tumor, also eine bösartige Geschwulst in der Brust.

Welche Rolle spielt die Brustdichte bei der Mammographie?

Bei etwa jeder dritten Frau ist aufgrund ihrer Brustdichte eine ergänzende Ultraschalluntersuchung notwendig. Angegeben wird die Dichte der Brust nicht mehr numerisch von 1 bis 4, sondern als Buchstaben von a bis d (ACR a-d). Die Brustdichte beeinflusst die Beurteilbarkeit der Aufnahmen. Eine dichte Brust kann zum Beispiel krankhafte Veränderungen überlagern oder unter Umständen völlig maskieren. Aus diesem Grund führen Ärzte ab einer Brustdichte “c” zusätzlich zu einer Mammographie auch eine Ultraschalluntersuchung durch.

Wann erhalte ich den Befund der Mammographie?

Der Befund der Mammographie liegt nach einigen Tagen vor. Wurden verdächtige Gewebeveränderungen entdeckt, sind zur Abklärung weitere Untersuchungen nötig wie zum Beispiel eine erneute Mammographie, eine Ultraschalluntersuchung, eine MRT-Mammographie oder eine Gewebeentnahme (Biopsie).

Warum herrscht beim Auswerten der Befunde das sogenannte Vier-Augen-Prinzip?

Das Vier-Augen-Prinzip gewährleistet, dass zwei Röntgenfachärzte (= Radiologen) die Röntgenbilder unabhängig voneinander begutachten. Im Falle, dass die Befunde voneinander abweichen, führen die Ärzte noch eine Mammographie oder weitere Untersuchungen wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Galaktographie (= Röntgenuntersuchung der Brust unter der Verwendung von Kontrastmittel in den Milchgängen der weiblichen Brustdrüsen) durch.

Warum ist die Brust oftmals schwer beurteilbar?

Bei Frauen mit besonders dichtem Brustgewebe ist die Mammographie schwieriger zu beurteilen. Ein dichtes Brustgewebe haben zum Beispiel Frauen, die mit der Pille verhüten oder jene, die eine Hormonersatztherapie anwenden.

Was bedeutet ein unauffälliger Befund?

Frauen, die einen unauffälligen Mammographie-Befund hatten, können sich zu ca. 90 Prozent sicher sein, dass sie aktuell keinen Brustkrebs haben.

Was bedeutet ein auffälliger Befund?

Ein auffälliger Befund bedeutet, dass der Arzt weitere Untersuchungen durchführen muss, um abzuklären, ob es sich um gutartige oder bösartige Veränderungen im Brustgewebe handelt.

Was tun bei einem auffälligen Befund?

Sieht ein Befund auffällig aus, so sind weitere Untersuchungen nötig. Meist führt der Arzt dann auch eine Entnahme einer Gewebeprobe (= Biopsie) durch. Da viele Frauen von einer Biopsie Angst haben, sollten sie dies auf jeden Fall mit dem Arzt besprechen, da dieser am besten beurteilen kann, wie hoch aus seiner Sicht das Risiko von Abwarten unter weiterer Beobachtung ist.

Eine Biopsie erfolgt meist mit einer unter Ultraschallkontrolle durch die Haut gezielt eingestochenen Hohlnadel (= Stanzbiopsie). Die Untersuchung findet fast immer unter örtlicher Betäubung und ambulant statt. Nach der Entnahme untersucht ein Pathologe das Gewebe unter einem Mikroskop.

 

Welche zusätzlichen Untersuchungen sind bei einem auffälligen Befund notwendig?

Bei einem auffälligen Befund führt der Arzt neben einer Biopsie auch weitere Untersuchungen wie eine Magnetresonanztomographie (MRT) oder eine Galaktographie durch. Diese Verfahren kommen auch bei dichtem Brustgewebe, insbesondere bei jüngeren Frauen, Frauen mit Silikonimplantaten oder einer ausgeprägten Mastopathie (= gutartige Veränderung des Brustdrüsengewebes) beziehungsweise nach einer Strahlentherapie, zum Einsatz. Sie liefern dann nämlich genauere Ergebnisse als die Röntgen-Mammographie.

Ist eine Mammographie gefährlich?

Da die Mammographie eine Röntgenuntersuchung ist, ist sie auch mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden. Diese ist jedoch gering.

Wie sicher ist die Mammographie?

Ein Mammographie dient zur Früherkennung und nicht zur Vorsorge. Das bedeutet, dass die Untersuchung den Krebs oder seine Vorstufen zwar im Frühstadium erkennen kann, das Screening ist jedoch keine Vorbeugung des Krebses. Obwohl eine Mammographie derzeit die beste Möglichkeit ist, einen Krebs früh zu erkennen, bietet die Untersuchung keine vollkommene Sicherheit. Unter Umständen kann das Screening nämlich nicht alle kleinen Tumore aufspüren. Darüber hinaus kann auch im Zeitpunkt zwischen zwei Mammographien ein Brustkrebs entstehen und zu Beschwerden oder Symptomen führen.

Welchen Strahlen bin ich beim Screening ausgesetzt?

Um die Röntgenstrahlen und das damit verbundene Risiko am besten beschreiben zu können, verwenden Ärzte oft die „mittlere Parenchymdosis“ („average glandular dose“ – AGD). Sie beträgt für die Mammographie beider Brüste zusammengerechnet im Mittel etwa 5 mSv (Milli-Sievert), die tatsächliche Wirkung der Strahlen im Gewebe ist jedoch noch weniger. Die effektive Dosis im Brustgewebe beträgt demnach etwa 0,2 bis 0,4 beziehungsweise in manchen Fällen 0,6 mSv. Die Angaben beziehen sich auf eine Untersuchung beider Brüste mit jeweils zwei Aufnahmen.

Wie groß ist die Strahlenbelastung bei einer Mammographie?

Dank der Verwendung moderner Geräte und der heute üblichen Verfahren zur Sicherstellung der Qualität ist die Strahlenbelastung bei einer Mammographie gering.

Welche weiteren Möglichkeiten der Brustkrebsvorsorge gibt es?

Neben einer Mammographie ist die Selbstbeobachtung und vor allem das regelmäßige Abtasten der Brüste extrem wichtig.

Wie kann ich meine Brüste auf Veränderungen abtasten?

Jede Frau sollte ihre Brüste regelmäßig auf potenzielle Veränderungen selbst untersuchen. Am besten jeden Monat ca. eine Woche nach Beginn der Regelblutung. Dazu kannst Du Dich vor einen Spiegel stellen und Deine Brüste in verschiedenen Positionen betrachten. Zum Beispiel bei herabhängenden, gestreckten oder in die Hüfte gestemmten Armen sowie beim nach vorne gebeugten Oberkörper. Dabei solltest Du vor allem auf Veränderungen wie beispielsweise Einziehungen der Brustwarze, Vorwölbungen, Rötungen oder eine sogenannte „Orangenhaut“ an der Brust achten.
 
Danach solltest Du mit der flachen Hand die Brust abtasten. Hebe dazu den rechten Arm hoch und untersuche mit der linken Hand die rechte Brust (umgekehrt natürlich auch). Bewege die Finger beim Tasten leicht gegeneinander, um eventuelle Knoten in unterschiedlichen Tiefen des Gewebes aufzuspüren. Beginne stets am äußeren oberen Rand und arbeite Dich spiralförmig bis zur Brustwarze vor, die Du auch genau abtasten solltest. Vergiss außerdem nicht auch die Bereiche in Richtung Schlüsselbein und Achselhöhle abzutasten.
 
Das Gleiche kannst Du dann idealerweise auch im Liegen wiederholen, da die Brust so flacher und leichter zum Abtasten ist. In dieser Position lassen sich vor allem die unteren Partien der Brust gut untersuchen.

Wie fühlt sich ein Knoten in der Brust an?

Eventuelle Knoten sind in den meisten Fällen erst ab ca. einem bis zwei Zentimeter ertastbar. Außerdem hängt dies von der Lage (direkt unter der Haut oder tiefer), der Brustbeschaffenheit (knotige oder nicht knotige Brust) und der Brustgröße ab. Knoten lassen sich nicht verschieben, sie fühlen sich fest an und schmerzen in der Regel nicht.

Welche Rolle spielt die Mammographie bei der Brustkrebsnachsorge?

Die Nachsorge bei Brustkrebs hat einen besonderen Stellenwert. Hierbei geht es nicht nur darum, eventuelle Rückfälle frühzeitig zu erkennen, sondern auch darum, mögliche Nach- und Nebenwirkungen der Behandlung in den Griff zu bekommen. Mammographien können im Rahmen der Brustkrebsnachsorge helfen, erneute Tumore sowie bei Verdacht oder Beschwerden auch Metastasen frühzeitig zu erkennen.

Wann ist nach Brustkrebs eine Mammographie notwendig?

Fachexperten empfehlen, die Nachsorge in der Regel über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren durchzuführen. Den Untersuchungsplan kann jeder behandelnde Arzt individuell anpassen – je nachdem, wie sich die Patientin fühlt, und wie hoch das Risiko eines erneuten Tumors beziehungsweise von Metastasen ist.
 
In den ersten fünf Jahren sollte ein Frauenarzt mehrmals pro Jahr eine körperliche Untersuchung durchführen (ab dem sechsten Jahr mindestens einmal jährlich). Hat die Patientin keine Beschwerden, ist einmal jährlich eine routinemäßige Mammographie vorgesehen.

Welche Vorteile bietet eine Mammographie?

Mit dem schnellen und einfachen Verfahren einer Mammographie lassen sich krankhafte Veränderungen in der Brust gut aufspüren. Bereits kleine Tumore, die mit der bloßen Hand nicht tastbar und erst drei bis fünf Millimeter groß sind, lassen sich mithilfe der Untersuchung nachweisen – die Methode hat demnach eine hohe Sensitivität. Außerdem gehen Ärzte davon aus, dass die Mammographie-Untersuchung die Zahl der Frauen, die an Brustkrebs sterben, in der Altersgruppe der 50- bis 70-Jährigen um 20 bis 30 Prozent reduzieren kann.

Welche Nachteile hat eine Mammographie?

Einer der Nachteile einer Mammographie ist, dass die behandelnde Frau, genau wie bei jeder Röntgenuntersuchung, einer (geringen) Strahlenbelastung ausgesetzt ist, die das Erbgut in den Zellen schädigen kann. Das kann gegebenenfalls dazu führen, dass die Zellen entarten und sich in Krebszellen umwandeln. Laut Expertenmeinung ist das Risiko aufgrund einer Mammographie an Brustkrebs zu erkranken allerdings sehr gering.
Weiter kann das Zusammendrücken der Brüste auf die Plexiglasplatten in seltenen Fällen Blutergüsse verursachen, jedoch keinen Krebs.
Außerdem weist die Mammographie eine geringe Spezifität auf. Das bedeutet, dass das Screening Gewebeveränderungen entdeckt und als (potenziellen) Brustkrebs einstuft, die eigentlich harmlos sind (=Fehldiagnose). In so einem Fall müssen sich betroffene Frauen weiteren Untersuchungen und eventuell sogar Eingriffen (wie zum Beispiel einer Gewebeentnahme) unterziehen, die sich im Endeffekt als unnötig erweisen. Das führt zu unbegründetem psychischem Stress. Darüber hinaus besteht auch die Gefahr „falsch negativer“ Befunde (ca. zehn Prozent) – der Arzt erkennt den Krebs mithilfe der Mammographie nicht und das sorgt für falsche Sicherheit. Weiter kann auch zwischen zwei Screening-Terminen Brustkrebs neu auftreten (= Intervallkarzinome).

Warum ist die Mammographie teilweise so umstritten?

Den schwerwiegendsten Schaden einer Mammographie-Untersuchung stellt eine sogenannte Überdiagnose dar. Von einer Überdiagnose sprechen wir dann, wenn ein Mammakarzinom ohne Mammographie zwar nicht gefunden worden wäre, aber auch keine Beschwerden gemacht hätte. Das übliche, darauffolgende Vorgehen mit Operation, Bestrahlung und Chemotherapie schränkt letztendlich die Lebensqualität der Patientin ein und bringt keinen Nutzen.

Welche Nebenwirkungen können bei einer Mammographie auftreten?

Wie bei jeder herkömmlichen Röntgenuntersuchung kann es bei einer Mammographie zur Schädigung des Erbguts in den Zellen kommen. Außerdem ist es möglich, dass in seltenen Fällen Blutergüsse durch das Zusammendrücken (= Kompression) der Brüste auf die Plexiglasplatten entstehen.

Was sind die möglichen Spätfolgen einer Mammographie?

Durch die (geringe) Strahlenbelastung bei einer Mammographie kann die Untersuchung in seltenen Fällen das Erbgut in den Zellen schädigen. Das kann dazu führen, dass es zu einer Entartung der Zellen kommt, die sich schließlich in Krebszellen umwandeln. Experten gehen jedoch von einem sehr geringen Risiko, aufgrund einer Mammographie an Brustkrebs zu erkranken, aus.

Ist eine Mammographie trotz Schwangerschaft möglich?

Schwangere Patientinnen sollten sich in der Regel keiner Mammographie unterziehen. Besteht jedoch ein Verdacht auf Brustkrebs, ist auch während der Schwangerschaft eine Mammographie möglich – jedoch nur bei wirklich sehr ernstem beziehungsweise dringendem Verdacht.

Kann ich zur Mammographie, wenn ich noch stille?

Es spricht nichts dagegen, dass Frauen, die noch stillen, sich einer Mammographie unterziehen. Ärzte empfehlen vor der Untersuchung noch einmal zu stillen oder die Milch zu entleeren, um die Dichte des Brustgewebes zu verringern und damit die Sensitivität der Mammographie zu verbessern.

Wie lange muss ich nach dem Abstillen warten, bis ich zur Mammographie gehen kann?

Nach dem Abstillen sollten betroffene Frauen drei bis sechs Monaten warten, bis sie zu einer Mammographie gehen, da das Drüsengewebe der Brust bis dahin noch sehr dicht ist. Wenn aber ein Verdacht auf eine bösartige Krebserkrankung besteht, sollte auf jeden Fall auch vorher eine Mammographie stattfinden.

Hat die Brustgröße einen Einfluss auf das Ergebnis der Mammographie?

In der Regel nicht. Eine Mammographie ist sowohl bei kleinen, als auch bei besonders großen Brüsten möglich.

Warum ist die Mammographie bei kleinen Brüsten besonders schmerzhaft?

Eine Mammographie ist zwar bei jeder Brustgröße möglich, jedoch kann das Screening für Frauen mit kleinen Brüsten unter Umständen schmerzhafter sein. Dies liegt daran, dass die Brüste im Rahmen der Untersuchung zwischen Plexiglasplatten zusammengedrückt werden.

Kann eine Mammographie auch bei Männern durchgeführt werden?

Bei Verdacht auf Krebs können auch Männer eine Mammographie durchführen lassen.

Welche Möglichkeiten zur Brustkrebs-Früherkennung gibt es für Männer?

Da es bei Männern keine Brustkrebs-Früherkennungsprogramme wie bei Frauen gibt, sind Männer vor allem auf Selbstuntersuchung angewiesen. Bei Verdacht auf Veränderungen in der Brust sollten Männer einen Facharzt für Männerkrankheiten (Androloge oder Urologe) aufsuchen.

Wie hoch sind die Kosten bei einer Mammographie?

In der Regel betragen die Kosten einer Mammographie zwischen 230 und 600 Euro.

Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Mammographie?

Die routinemäßigen Mammographie-Untersuchungen in Österreich bei Frauen zwischen 45 und 69 Jahren und in Deutschland zwischen 50. und 69. Jahren übernimmt die Krankenkasse. Da in dieser Altersgruppe Brustkrebs besonders oft auftritt, bekommen die Betroffenen alle zwei Jahre eine Einladung zur Mammographie – gesetzliches Krebsfrüherkennungsprogramm.

 
 

Mammographie

Was ist eine Mammographie?

Das Mammographie-Screening-Programm in Deutschland

Mammografie-Screening: Weniger Mastektomien seit systematischer Früherkennung

Mammographie-Screening: Nutzen-Schaden-Abwägung im internationalen Vergleich