Submuskuläre (subpektorale) Implantation

In vielen Fällen kann eine als unschön oder zu klein empfundene Brust einen enormen psychischen Leidensdruck darstellen. Die moderne Plastische und Ästhetische Chirurgie kann Frauen, die ihrer Brust ein neues Aussehen verleihen wollen, mit unterschiedlichen Methoden der Brustvergrößerung wieder zu mehr Selbstbewusstsein und einem positiveren Lebensgefühl verhelfen. Als sehr sichere und beliebte Methode erweist sich dabei die submuskuläre Implantation von Silikonkissen.


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Submuskuläre (subpektorale) Implantation

Was versteht die Medizin unter einer submuskulären Implantation?

Bei der submuskulären Implantation setzt Dein Facharzt das Implantat komplett unter Deinen großen Brustmuskel, sodass es dort wie in einer Tasche platziert ist. Die Implantate erweisen sich als äußerst stabil und rutschfest, weshalb Mediziner bei dieser Methode auch häufig von einem „inneren BH“ sprechen. Dein Brustmuskel verdeckt das Implantat zudem sehr gut, weshalb grundsätzlich auch keine oder im Vergleich zu anderen Techniken weniger Implantatsränder sichtbar werden. Nach einer submuskulären Implantation kannst Du mit einer natürlich geformten Brust rechnen.
 
Das Brustimplantat kommt bei der klassischen submuskulären Technik unterhalb des M. pectoralis major zum Liegen und ist im kranialen Implantatpol mit Muskulatur bedeckt. Eine vollständige Bedeckung des Implantats ist bei dieser Technik nur in Ausnahmefällen möglich, nämlich dann, wenn vorher eine Expander-Therapie durchgeführt wurde und die Brustvergrößerung nur mit sehr kleinen Implantaten geplant ist oder umliegende Muskeln mit einbezogen werden. Diese Methode der Implantation benötigt keine subglanduläre Präparation, sondern die Präparation erfolgt direkt auf der Thoraxwand unter dem M. pectoralis major.
 
Die Sonderform der Muskelkappentechnik eignet sich besonders gut für dünne, muskulöse Patientinnen. Das Implantat wird dabei von der Muskelkappe in Position gehalten und der größte Teil der Muskelfunktion kann erhalten werden. Diese Implantatplatzierung hat sowohl Vorteile als auch Nachteile: Durch ein Auffüllen des medikaudalen Quadranten kann das Implantat in seiner Position gehalten werden, jedoch ist diese Technik ab einer gewissen Größe nicht möglich. In diesen Fällen wird Dir Dein Arzt alternative Methoden zur Brustvergrößerung empfehlen.

Wie kann ein Implantat sonst noch platziert werden?

Spezialisten der Plastischen, Ästhetischen und Rekonstruktiven Chirurgie können Brustimplantate zudem in einer Kombination der subglandulären und subpektoralen Methode einsetzen. Im Zuge dieser sogenannten Dual-Plane- oder Double-Layer-Technik platziert Dein Chirurg das Implantat teilweise unter dem Muskel und teilweise unter dem Drüsengewebe. Er kann dadurch das Implantat sehr präzise platzieren und den unteren Teil Deiner Brust genau formen. Außerdem erhält Deine Brust eine sehr natürliche Form, da Dein Facharzt auch etwaige Dellen im oberen Brustbereich kaschieren kann. Außerdem zeichnen sich auch relativ selten Implantatsränder ab.
 
Als weitere Methode kann Dein Chirurg das Implantat auch subglandulär, also über Deinen Brustmuskel und unter Dein Drüsengewebe, einsetzen. Diese Technik zeichnet sich durch einen sehr raschen Heilungsprozess und ein relativ geringes Komplikationsrisiko aus. Auch die Schmerzen nach der Operation fallen meist deutlich milder aus als bei anderen Methoden. Dennoch eignet sich die subglanduläre Implantation nur für Frauen mit ausreichend Drüsengewebe, da es sonst zu Implantatsabzeichnungen und Bottoming-Out, also dem Verrutschen des Implantats, kommen kann.


Wie läuft die submuskuläre Brustvergrößerung ab?

Bei der submuskulären Implantation wird das Implantat von allen Brustmuskeln, also von Deinem großen und kleinen sowie von Deinen seitlichen Sägemuskeln komplett eingeschlossen. Dafür hebt Dein Facharzt die beteiligten Muskeln in einem Stück auf Höhe der Brustwandrippen und dehnt diese leicht vor. Dabei entsteht ein Hohlraum, in den Dein Chirurg das Silikonimplantat einsetzt. In den meisten Fällen verschließt er diesen sogenannten „inneren BH“ dann mit einer einfachen Naht. Die komplett muskuläre Brustvergrößerung garantiert Dir somit äußerst guten Halt und eine sichere Lage der Implantate, da Deine Brustmuskeln das Implantat komplett überdecken.

Welche Komplikationen können bei einer subpektoralen Implantation auftreten?

Die submuskuläre Implantation stellt zwar die beliebteste Technik dar, um Brustimplantate zu platzieren, dennoch kann es – wie bei jedem Eingriff – zu gewissen Komplikationen kommen.

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Außerdem kann die subpektorale Technik auch bei größeren Implantaten verwendet werden, dennoch solltest Du bedenken, dass jede Brust in ihrem Platz limitiert ist. Eine mögliche Komplikation ist die sogenannte Double-Bubble Deformation – dieses Phänomen ist jedoch auf einen technischen Fehler zurückzuführen und kann bei jeder Technik auftreten. Dabei wird das Implantat von außen sichtbar und es bilden sich zwei Erhebungen, die die Form Deines Busens von allen Seiten sehr stark beeinflussen. Die Erhebungen erkennst Du dann zwischen Deinem Warzenhof und der Unterbrustfalte.
 
Wenn möglich, greifen Ärzte immer auf die submuskuläre Implantation zurück, da diese mit wenig Komplikationen einhergeht und sehr beliebt ist. Sollte etwas gegen diese Methode sprechen, bietet sich die Doppellagen-Technik an oder alternativ die subglanduläre Methode. Bei Spitzensportlern sollte im Vorfeld jedoch der Kraftverlust besprochen werden, da die Implantate bei Anspannung rutschen und sich dadurch verformen können. Dies wird Dein Arzt jedoch im Vorfeld ausführlich mit Dir besprechen.
Auch eine Kapselfibrose kann als Komplikation nach einer subpektoralen Implantation auftreten. Dabei erkennt Dein Körper das Implantat als Fremdkörper und kapselt es durch Verhärtungen und Vernarbungen ab. Als Folge kann sich das Silikonkissen verhärten, was Deine Brust verformen kann und in manchen Fällen auch Schmerzen herbeiführt.

Was sind Vorteile einer submuskulären Implantatsetzung?

Bei der submuskulären Implantatsetzung ist das Implantat unter dem Brustmuskel wie in einer Tasche geschützt platziert. Die Lage des Implantats ist dabei besonders stabil und sicher vor etwaigem Verrutschen, weshalb Mediziner bei dieser Methode häufig von einem inneren BH sprechen.

Auch Implantatsränder zeichnen sich nur sehr selten ab, da der Brustmuskel das Implantat gut verdeckt. Somit besteht nur ein sehr geringes Risiko des sogenannten Ripping, bei dem die Kanten des Implantats hervorscheinen. Zudem ist auch das Risiko einer Kapselfibrose, also einer Verhärtung des Bindegewebes um das Implantat, deutlich geringer.
 
Auch die postoperative Brustkrebsvorsorge sowie weitere Untersuchungen am Brustgewebe lassen sich nach der Brustoperation sehr gut durchführen. Denn das Implantat liegt unter dem eigentlichen Drüsengewebe Deiner Brust, sodass Dein jeweils zuständiger Facharzt auch Ultraschalluntersuchungen, Mammographien und Tastuntersuchungen ohne Hindernisse durchführen kann. Die submuskuläre Implantation ist zudem weniger anfällig für Nachkorrekturen, also neuerlichen Eingriffen nach der ersten Brustvergrößerung, da die Implantate relativ rutschsicher platziert sind.

 

Results of Subglandular Versus Subpectoral Augmentation Over Time: One Surgeon’s Observations – Aesthetic Surgery Journal (letzter Zugriff: 04.08.2021)

Prospective Analysis of the Outcome of Subpectoral Breast Augmentaiton: Sensory Changes, Muscle Function, and Body Image – Plastic & Reconstructive Surgery (letzter Zugriff: 04.08.2021)

Difficulties with subpectoral augmentation mammaplasty and its correction: the role of subglandular site change in revision aesthetic breast surgery – Plastic Reconstructive Surgery (letzter ZugrifF: 04.08.2021)